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FRANKFURT

P R O F E S S O R E N TA G U N G

16
15./16. Juli

Prof.Tagung 2016_Umschlag_30-06-2016.indd 1 30.06.2016 10:20:28


Prof.Tagung 2016_Umschlag_30-06-2016.indd 2 30.06.2016 10:20:29
PROFESSORENTAGUNG

Tagungsort: Haus am Dom | Großer Saal



16
1 5./16. Juli
Domplatz 3 | 60311 Frankfurt am Main

MIT FRANKFURT EXKURSION


02 INHALTSVERZEICHNIS

Vorwort 03
Haus am Dom | Jourdan & Müller Projektgruppe | Frankfurt am Main 04

Tagungsprogramm vom 15.07.2016 05


Dipl.-Ing. Architekt Michael F. Guntersdorf | DomRömer GmbH | Frankfurt a.M
Das neue Quartier - Wiederaufbau der Frankfurter Altstadt 06
Dipl.-Ing. Architekt Stefan Forster | Stefan Forster Architekten | Frankfurt a. M.
Morphologie und Materialität im Wohnungsbau 10
Prof. Dip.-Ing. Michelle Howard | constructconcept | Berlin
Putting it all together - Stacked House Berlin 14
Dr. Architekt Armin Pedevilla | Pedevilla Architekten | Bruneck
Landschaft, Mensch, Architektur - Haus am Mühlbach 18
Prof. i.V. Dipl.-Ing. Armin Behles | Behles & Jochimsen, Berlin
Low Tech High Rise - Wohnhochhäuser für Berlin-Friedrichshain 22
Prof. Dipl.-Ing. Piero Bruno | Bruno Fioretti Marquez Architekten | Berlin
Urbane Wohnquartiere 26
Main Nizza | Köhler Architekten | Frankfurt a. M. 32
Exkursionsprogramm vom 16.07.2016 33
Riederwald Siedlung | C. Mäckler Architekten | Frankfurt a. M. 34
Mertonviertel | Karl Dudler Architekten | Frankfurt am Main 36
Doppelgiebelhaus | C. Mäckler Architekten | Frankfurt a. M. 38
Städel Museum | Sommer, Krahn, Jourdan & Müller, Schneider Schumacher 40
weitere sehenswerte Projekte
Technisches Verwaltungsgebäude der Hoechst AG | Peter Behrens 42
Main Plaza | Kollhoff + Timmermann Architekten 42
Gymnasium mit Sporthalle in Riedberg | Ackermann + Raff Architekten 43
Portikus
| C. Mäckler Architekte
n 44
Kunsthalle Schirn | Bangert, Jansen, Scholz, Schultes 44
Dampfumformstation | C. Mäckler Architekten 45
Großmarkthalle + EZB | M. Elsässer, Coop Himmelblau Architekten 45
Westhafen 46

Teilnehmerliste 47
Impressum 48
VORWORT
DIPL.-ING. ARCHITEKTIN WALTRAUD VOGLER | GESCHÄFTSFÜHRERIN ZIEGEL ZENTRUM SÜD

Erstmalig öffnet das Ziegel Zentrum Süd die jährliche Professoren-Tagung einem weiteren Kreis an Fachleuten.
Die Vernetzung der Lehre mit Aktionen und Initiativen im Bereich bezahlbaren Mietwohnungsbaus soll durch
diese Veranstaltung wirksam unterstützt werden. Alle verfügbaren Kräfte sind gefordert, um den Aufholbedarf
im Wohnungsbau zu bewältigen, der durch die ungeheure Zuwanderung im Herbst 2015 brandaktuell wurde.
Der ohnehin bereits seit einigen Jahren vernachlässigte Bau kostengünstig zu erstellender Wohnungen für mitt-
lere und untere Einkommensschichten wurde innerhalb weniger Monate zum Top-Thema. Vorschläge aller Art,
wie schnell, seriell oder modular möglichst viele Menschen nicht nur ein Dach über dem Kopf bekommen,
sondern sie langfristig mit verschiedenen Bedürfnissen adäquat untergebracht werden können, sind seither
täglich in allen Medien zu finden. Wohnen wird dieser Tage komplett neu gedacht! Viele temporäre Konzepte
werden inzwischen - mit etwas Abstand zur Krise des letzten Winters - eher kritisch gesehen. Nachhaltige,
langlebige und auch zukünftig energieeffiziente Lösungen sind deutlich vielversprechender. Ganzheitliche,
flexibel nutzbare Konzepte sind gefragt! Hier bieten Massivbauten sehr gute Rahmenbedingungen mit ihren
hochwertigen, robusten Gebäudehüllen mit einer Nutzungsdauer von weit mehr als 50 Jahren.
Das ‘Haus am Dom‘ als Tagungsort 2016 ist nicht nur zentral gelegen, sondern ermöglicht von seiner Dach-
terrasse aus auch einen sehr guten Ausblick auf das direkt angrenzende DomRömer-Quartier mit seinen Neu-
bauten und Rekonstruktionen, in deren jahrelange Entstehungsgeschichte Michael F. Guntersdorf als Architekt
und Geschäftsführer der DomRömer GmbH in seinem Eröffnungsvortrag einen intensiven Einblick gewähren
kann. Stefan Forster, einer der regional bekanntesten und auch weit über Frankfurt hinaus aktiven Architekten,
legt in seinem Werkbericht Zeugnis darüber ab, wie städtisches Wohnen durch hochwertige Architektur unter
Einsatz langlebiger Materialien, mit neutralen Grundrissen und sichtgeschützten Freiräumen geschaffen werden
kann. Die aktuellen Herausforderungen des kostengünstigen Mietwohnungsbauens verlangen sicherlich eine
Reduzierung mancher Standards. Allerdings erfordert nicht jede Nutzungsart im Wohnungsbau in allen Berei-
chen Barrierefreiheit. Nicht überall sind gleich viele Stellplätze notwendig und manche Nutzergruppen können
auch mit knappen Individualflächen auskommen und gemeinschaftlich genutzte Raumangebote nutzen.
Michelle Howard, Professorin an der Akademie der Bildenden Künste in Wien, zeigt am innovativen und unge-
wöhnlichen ‘Stapelhaus‘ in Berlin, wie zwei Wohneinheiten sich auf komplexe Weise über die gesamte Gebäu-
dehöhe dieser individuell entworfenen Lückenbebauung verschränken. Zudem demonstriert sie wie ressour-
censchonend ein experimentelles Gebäude entwickelt werden und dabei sehr kostengünstig und energieeffi-
zient sein kann. Der Südtiroler Architekt Armin Pedevilla aus Bruneck spricht über das zeitlose Haus am Mühl-
bach, das sich als sinnlich-skulpturaler Monolith geschickt in die traditionelle Umgebung einpasst. Dieses
kräftige, selbstbewusste Gebäude, das bereits viel Aufmerksamkeit erregt hat, zeigt, wie in bodenständiger
Bauweise mit präzise ausgewählten Materialien hohe Qualität erreicht werden kann.
Als Vertretungsprofessor an der TU Darmstadt initiierte Armin Behles eine Studienarbeit, in der Eigenschaften
und Ausdruckspotential des einschaligen Ziegelmauerwerks bei vertikaler Verdichtung in Form von Wohn-
türmen für ein konkretes Areal in Berlin-Friedrichshain untersucht wurden. Diese Initiative erregt deutschland-
weit Interesse und wird in einer Serie von Ausstellungen gezeigt. Piero Bruno, Professor an der Hochschule
München, referiert über hochwertige, urbane Wohnkonzepte, mit denen sich das Berliner Büro Bruno Fioretti
Marquez intensiv beschäftigt, und zeigt gebaute Ergebnisse ihrer Arbeit in Berlin und Aschaffenburg.
Bei der Exkursion am nächsten Tag, die sich auf interessante Wohnprojekte konzentriert, führt Piero Bruno per-
sönlich durch die Baustelle der Wohnanlage in Aschaffenburg, bei der momentan 90 Wohnungen in einem
ersten Bauabschnitt entstehen. Der in Frankfurt lebende und arbeitende schweizer Architekt, Karl Dudler, be-
gleitet die Exkursionsgruppe durch das Mertonviertel, wo er seit ca. 15 Jahren tätig ist. Seit einigen Jahren
setzt er bei diesen hochwertigen Wohnanlagen auf monolithische Ziegelbauweise, da sich andere nicht
bewährt haben. Von Michael Kaune, Deutsches Institut für Stadtbaukunst, erhalten wir Einblick in das For-
schungsprojekt der TU Dortmund in der Riederwald-Siedlung, dessen verschiedene Entwicklungsstufen begut-
achtet werden können und besuchen in der Innenstadt das 6-geschossige Projekt ‘Wohnen am Dom‘ mit
seinem markanten Doppelgiebel.
04 HAUS

AM DOM [T]
JOURDAN & MÜLLER| FRANKFURT AM MAIN | 2006

Domplatz 3 | 60311 Frankfurt am Main

www.hausamdom-frankfurt.de

Überlagert man den heutigen Stadtplan mit einem alterliche Gassenstruktur nachvollzieht. Der Bestand
Plan aus den frühen 30er Jahren wird ersichtlich, wie des Zollamtgebäudes bleibt weitgehend erhalten.
sehr die Nachkriegsbebauung das ehemals mittel- Der Baukörper wird differenziert und in drei Elemen-
alterlich geprägte, städtische Gefüge aus Gassen, te gegliedert: An Stelle des durch Nachkriegsrepara-
Plätzen und Bebauung verändert hat. turen entstellten Kopfbaus wird ein neuer Baukörper
Durch den nach Westen vorgelagerten archäologi- als Sitz des „Domforums“ und der katholischen Aka-
schen Garten und den Bau der Schirn stellten die demie errichtet. Der gegenüber dem Bestandsbau
Nachkriegsplanungen den Dom in einen perspekti- höhere Neubau wird räumlich vom Langbau durch
vischen Raum und monumentalisierten ihn. Mittelal- ein gläsernes Bindeglied, einem alle Ebenen verbin-
terliche Kathedralen waren hingegen als Teil eines denden vertikalen Hallenfoyer distanziert.
stadträumlichen Gefüges aus kleinteiligen Wege- Durch die Verlängerung des leicht gekrümmten Bau-
und Platzverbindungen nicht für eine Betrachtung körpers wird die im Hebebrandbau gründende Qua-
über perspektivisch angelegte Freiräume geplant. lität der stadträumlichen Führung auf das Hauptpor-
Ein großer Domvorplatz im Westen war nie angelegt. tal des Domes noch gesteigert. Die Höhenstaffelung
Bestimmend war vielmehr die Verbindung des Portals der Dächer nimmt das Motiv der mittelalterlichen
Parzellierung auf.
Der Vorbereich des Domes wird auf Grund der Ver-
legung der Tiefgaragenzufahrt nur mehr am Rande
vom durchfließenden Verkehr berührt, so entsteht
wieder ein Platz, der an zwei Seiten durch öffentlich
wirksame Gebäude gefasst ist: der „neue Domplatz“
zwischen Dom, dem gegenüberliegenden Pfarramt
und dem Haus am Dom. Seine Westfront bilden der
Kopfbau mit seinem durchlichteten Sockelgeschoss
und das gläserne Hallenfoyer.
Der Anschlussbereich des Domplatzes zum archäolo-
gischen Garten wird durch ein im Erdgeschoss be-
findliches Bistro geöffnet und durch die Überführung
des kleinteiligen Rampenaufgangs zum Technischen
Rathaus in eine Platzsituation auf Niveau des Doms
in die neue Platzgestaltung integriert.
Die Passage zwischen Domforum und Dom wird da-
durch in der ursprünglichen Topographie des ehema-
an der Domstraße zum Krönungsweg. Werner Hebe- ligen Krönungsweges erlebbar. Gleichzeitig wirkt das
brand reagierte auf diese Situation mit seiner Pla- Domforum an dieser stadträumlich wichtigen Stelle
nung. Das 1927 nach einem Wettbewerbsentwurf als offenes Scharnier zwischen zwei Plätzen hinein in
erbaute Zollamt setzte an Stelle mehrerer Fachwerk- den Außenbereich.
häuser einen leicht gekrümmten Baukörper, der die Diese wichtigen stadträumlichen Entscheidungen
stadträumliche Führung auf das Hauptportal des geben dem Dom seine einmalige Position im stadt-
Domes übernahm. räumlichen Gefüge zurück. Sie bilden die Grundlage
Der neue Baukörper löst sich aus der Verklamme- für die Gestaltung des Baukörpers des Hauses am
rung mit dem Technischen Rathaus. So entsteht wie- Dom als begehbare öffentliche Stadtplastik, die Be-
der eine offene, begehbare Raumfolge die die mittel- stehendes aufgreift, fortschreibt und neues hinzufügt.
TAGUNGSPROGRAMM 15.07.2016

12.00 Uhr Lunch und Registrierung im Haus am Dom [T]


13.15 Uhr Dipl.-Ing. Architektin Waltraud Vogler | Geschäftsführerin Ziegel Zentrum Süd e.V.
Einführung und Moderation
13.30 Uhr Dipl.-Ing. Architekt Michael F. Guntersdorf | DomRömer GmbH, Frankfurt a.M.
‘Das neue Quartier - Wiederaufbau der Frankfurter Altstadt‘
14.15 Uhr Dipl.-Ing. Architekt Stefan Forster | Stefan Forster Architekten, Frankfurt a. M.
‘Morphologie und Materialität im Wohnungsbau‘
15.00 Uhr Prof. Dipl.-Ing. Michelle Howard | constructconcept, Berlin
‘Putting it all together - Stacked House Berlin‘
15.45 Uhr Kaffeepause
16.15 Uhr Dr. Architekt Armin Pedevilla | Pedevilla Architekten, Bruneck
‘Landschaft, Mensch, Architektur - Haus am Mühlbach‘
17.00 Uhr Prof. i.V. Dipl.-Ing. Armin Behles | Behles & Jochimsen, Berlin
‘Low Tech High Rise - Wohnhochhäuser für Berlin-Friedrichshain‘
17.45 Uhr Prof. Dipl.-Ing. Piero Bruno | Bruno Fioretti Marquez Architekten, Berlin
‘Urbane Wohnquartiere‘
18.30 Uhr Diskussion
19.00 Uhr Ende der Tagung | Gemeinsamer Spaziergang zum Hotel
19.30 Uhr Einchecken im Wyndham Grand Hotel [H]
20.30 Uhr Abendessen im Main Nizza Restaurant [R]
06 DAS NEUE QUARTIER - WIEDERAUFBAU
DER FRANKFURTER ALTSTADT
DIPL.-ING. ARCHITEKT MICHAEL F. GUNTERSDORF

DomRömer GmbH | Frankfurt am Main


www.domroemer.de

Ausgangslage Das Trümmermodell sollte im städtebaulichen Wett-


Mit der nahezu vollständigen Zerstörung der Altstadt bewerb zur Wiederbebauung der Altstadt 1946 als
1944 begannen auch die Diskussionen über die Art Argumentationshilfe der Anhänger eines radikal-
und Weise des Wiederaufbaus. Diskutiert wurde die modernen Neuaufbaus dienen. Die polemisierende
moderne, autogerechte Stadt vs. dem Wiederaufbau Darstellung einer nahezu vollständig vernichteten
auf historischen Parzellen. Ein Architekturwettbewerb Altstadt sollte den Befürwortern einer behutsamen
brachte 1948 entsprechend uneinheitliche Ergebnis- Rekonstruktion aufzeigen, dass praktisch keinerlei
se. Kompromiss war zunächst der Durchbruch der Reste der Altstadt mehr vorhanden seien. Obwohl
Berliner Straße als Verkehrsachse, dafür wurden dies nicht zutraf, setzten sich die Modernisten in
wichtige historische Gebäude (Paulskirche, Römer) ganzer Linie durch, die noch vorhandenen Ruinen
wieder aufgebaut – der Bereich zwischen Dom und wurden abgerissen.
Römer wurde abgeräumt und blieb frei.
Trümmermodell
Illustration: Holmer Schleyerbach
Schöpferische
Nachbauten
raß e
Brau bachst Neubauten

Stadthaus

3m

Domstraß
Neuga
sse

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Lämmchen
Hinter dem

Hühnermarkt

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Markt »Krönungsweg

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Bendergas

Masterplan

Planungsanlass Straßenniveau abgesenkt werden, so dass der be-


Als mitten in der Frankfurter Innenstadt die grauen rühmte Krönungsweg der deutschen Könige und Kai-
Waschbetonmauern des Technischen Rathauses aus ser wieder begehbar wäre. Die Idee – in einer Pla-
den 1970er Jahren sanierungsbedürftig wurden, nungswerkstatt gemeinsam mit den Bürgern der Stadt
sahen viele Menschen eine einmalige Chance: Das entwickelt – fand eine überwältigende Resonanz.
ungeliebte Verwaltungsgebäude müsste abgerissen Die intensiv geführte öffentliche Debatte über die
und der Stadtmitte etwas von ihrem ursprünglichen Neubebauung des Dom-Römer-Areals mündete in
Gesicht zurückgegeben werden. Die Verbindung einen Grundsatzbeschluss der Stadtverordnetenver-
zwischen Dom und Römer sollte auf das historische sammlung, die Altstadt dem Wesen nach wiederauf-
zubauen.
Altes Technisches Rathaus Und sie wird nun – nach ausgiebigen Planungen und
der Entscheidung in einem mehrstufigen Architektur-
wettbewerb – von der städtischen DomRömer GmbH
umgesetzt.

Planungsgebiet
Das Plangebiet umfasst mit etwa 7.000 m² die
Grundstücke des ehemaligen Technischen Rathauses
und des Archäologischen Gartens und somit die
historische Keimzelle der Stadt Frankfurt am Main.
Insgesamt 35 Häuser auf historischem Stadtgrund-
riss werden in den kommenden Jahren mit viel Liebe
zum Detail geschaffen. 15 Rekonstruktionen und 20
Neubauten, die typische Stilelemente der Frankfurter
Altstadt aufgreifen, wachsen in einer gelungenen
08
Mischung aus Alt und Neu zu einem altstadttypischen
Wohnquartier zusammen. Hier werden rund 200
Menschen ein neues Zuhause finden. 8.500 Qua-
dratmeter Wohnfläche sind für die künftigen Bewoh-
ner vorgesehen. Auf 3.000 Quadratmetern werden
Gastronomie und Geschäfte – vorwiegend in den
Erdgeschossen der Altstadthäuser – ihren Platz fin-
den. Wie früher soll es in dem Viertel kleine Läden,
Restaurants, Raum für lokale Gewerbetreibende und
malerische Plätze geben. So wird das neue DomRö-
mer-Quartier ein lebendiges Wohngebiet, aber auch
ein Treffpunkt für Bürger und Besucher.
Bereichert wird das neue Quartier vom Stadthaus am
Markt, das den südlichen Abschluss des Viertels mar-
kiert. Es wird künftig als Veranstaltungs- und Begeg-
nungszentrum allen Bürgern zur Verfügung stehen
und den Archäologischen Garten nicht nur schützend
überbauen, sondern in einem großzügigen, frei
zugänglichen Ausstellungsraum auch eine moderne
museale Präsentation dieser bedeutenden histori-
schen Funde ermöglichen. Stadthaus am Markt

Planungsziele
Ein lebendiges innerstädtisches Quartier nach dem etwa bei der Gestaltung der Erdgeschoss-Fassaden.
Vorbild der zerstörten, urbanen Frankfurter Altstadt Dennoch lassen die Neubauten klar erkennen, dass
ist das Ziel der Neubebauung des Areals zwischen es sich um zeitgenössische Gebäude des 21. Jahr-
Dom und Römer. In Jahrhunderten war ein Quartier hunderts handelt. Nach typischem Frankfurter Alt-
gewachsen, das sich durch vielfältige Nutzung, hohe stadt-Vorbild entstehen so 20 charakteristische Neu-
Gebäudedichte, gestalterische Qualität, enge Gas- bauten, in denen die Menschen gerne leben und die
sen, intime Plätze und Höfe auszeichnete. sie auch gerne betrachten – etwa beim Flanieren
Neu, aber nicht zu modern. An der Geschichte orien- durch das neue DomRömer-Quartier ab 2017.
tiert, aber nicht altbacken. Wohnlich, qualitativ hoch- Das ursprüngliche Aussehen der historischen Altstadt
wertig, individuell und doch homogen im Zusam- kennen die meisten Frankfurter nur von schwarz-wei-
menspiel. Typisch Frankfurt, typisch Altstadt, typisch ßen Fotografien oder dem berühmten Altstadtmodell
DomRömer-Quartier. Keine geringeren Anforderun- aus dem Historischen Museum. Bauten aus verschie-
gen werden an die 20 Neubauten, die im Herzen der densten Epochen prägten vor der Zerstörung der
Stadt bis 2017 auf dem DomRömer-Quartier entste- Altstadt im Jahr 1944 das Stadtbild, darunter Gotik,
hen, gestellt. Renaissance, Barock und Klassizismus.

Aus verschiedenen Gründen können im neuen Dom Alle Gebäude – ob Rekonstruktion oder Neubau –
Römer-Quartier nicht alle Häuser genau ihrem histo- müssen heutigen Anforderungen an Brandschutz und
rischen Vorbild entsprechen. Deshalb wurden an die- Energieverbrauch gerecht werden. Damit unterschei-
jenigen Häuser, die als Neubau entstehen, beson- den sich die Rekonstruktionen auf dem DomRömer-
ders hohe Anforderungen gestellt. Bei der Auswahl Areal von Rekonstruktionen im klassischen Sinne, bei
der Architekturentwürfe wurde besonders auf das denen Struktur und Innenräume komplett dem histo-
Zusammenspiel mit den schöpferischen Nachbauten rischen Vorbild entsprechen. Eine solche, exakte Re-
geachtet. Die Neubauten fügen sich harmonisch in konstruktion ist in der Frankfurter Altstadt aufgrund
die gesamte Bebauung der Altstadt ein und nehmen der zu berücksichtigenden Vorschriften, der inner-
– wie in einer Gestaltungssatzung vorgeschrieben – städtischen Lage und der um- bzw. darunter liegen-
Bezug auf Merkmale der historischen Bebauung, den Bebauung rechtlich nicht zulässig.
Auch fehlt bei manchen der Häuser eine exakte Do-
kumentation der Innenräume und es liegen beispiels-
weise nur Aufzeichnungen einzelner Etagen vor.

Eckpunkte 1:
- Wiederherstellung historischer Stadtgrundriss
- Rekonstruktion wichtiger Gebäude am historischen
Standort durch die Stadt (Epochenmodell)*
- Weitere Rekonstruktionen durch private Investoren
möglich
- Verabschiedung einer Gestaltungssatzung für die
Neubauten (Gestaltung Fassaden und Dächer, Vor-
gabe Baumaterialien usw.)
- Einsetzung eines Gestaltungsbeirats Hühnermarkt
*) Voraussetzungen für Rekonstruktionsentscheidung: Eckpunkte 2:
- konsultierte Quellen - Gründung einer städtischen Projektentwicklungsge-
- aufgefundene Dokumente sellschaft
- zusammenfassende Erkenntnisse - Grundstücksvergabe im Erbbaurecht
- Definition „besondere Bauten“ - Nutzungsfestlegung (hoher Wohnanteil)
- Schlussfolgerungen zur Möglichkeit eines Wieder- - Nutzungsbeschränkungen (Gastronomieanteil)
aufbaus - langfristige Sicherung der Quartiersqualität (Quar-
- Rekonstruierbarkeit einzelner besonderer Bauten tiersmanager, Gewerbeflächenmanagement)
10 MORPHOLOGIE UND MATERIALITÄT
IM WOHNUNGSBAU
DIPL.-ING. ARCHITEKT STEFAN FORSTER

Stefan Forster Architekten | Frankfurt am Main


www.sfa.de

Das Büro Stefan Forster Architekten ist seit der Grün-


dung 1989 auf großstädtischen Wohnungsbau und
Stadtumbau spezialisiert. In ihrer Philosophie und
praktischen Bürotätigkeit stehen sie in der Tradition
des Weiterbauens an der europäischen Stadt. Das
Ziel ist die Wiedergewinnung des urbanen Lebens-
raums und die Entwicklung funktionsfähiger Stadt-
räume. Zu den Vorbildern zählen einige der großen
Wohnungsbauarchitekten der 1920er-Jahre, wie Fritz
Schumacher, Bruno Taut oder Ernst May, deren For-
mensprache und Wohnmodelle auf die Bedürfnisse
der gegenwärtigen Gesellschaft transformiert wer-
den. Zugleich werden Elemente der Architektur und
des Städtebaus der Gründerzeit adaptiert. Die klare
räumliche Fassung von Straßen und Plätzen, die Pro-
filierung und Differenzierung der Hausfassaden und
Voltastraße, Frankfurt a. M.
die Trennung von öffentlicher und privater Sphäre als
grundlegende Bedingung von Urbanität stellen einen
wichtigen Bezugspunkt dar. Das Ergebnis ist (unter Umgebung. Details wie stehende Fenster, großzügige
anderem) der häufig klinkerummantelte, kraftvolle Loggien oder Hochparterrewohnungen geben der als
städtische Block. Stefan Forster Architekten arbeiten gefördertem Wohnungsbau konzipierten Anlage eine
mit traditionellen Elementen wie der Blockrandbe- unerwartet noble Anmutung. Wenige, klar gesetzte
bauung, einzeln ablesbaren Häusern und dem urba- Vor- und Rücksprünge, betonte Laibungen und tiefe
nen, mit einem Gesims vom übrigen Wohngebäude Dacheinschnitte gliedern den Baukörper und verlei-
abgesetzten Sockel. Anhand ausgewählter Projekte hen ihm eine verhaltene Plastizität.
sollen die historischen Bezüge und die Bedeutung
der Formensprache (Morphologie) und der Materiali- WESTGARTEN 01, FRANKFURT AM MAIN
tät präsentiert werden. Das L-förmige, bis zu sieben Geschossen hohe
Wohnhaus liegt an der Schnittstelle des noch jungen
VOLTASTRASSE, FRANKFURT AM MAIN Frankfurter Stadtteils Westhafen mit dem nördlich
Die Wohnanlage an der Voltastraße in Frankfurt am angrenzenden Gutleutviertel. Dieser Situation ent-
Main ist das Resultat eines im Herbst 2001 gewon- sprechend vermittelt das Gebäude städtebaulich
nenen Gutachterverfahrens. Sie erinnert bewusst zwischen den Solitärbauten des neuen und der grün-
an die Tradition der großen Wiener Wohnhöfe. Die derzeitlichen Blockbebauung des alten Viertels. Eine
vier- bis sechsgeschossige Anlage in Form eines Ladenreihe mit Café im großzügig verglasten Sockel
langschenkligen U schließt den Blockrand beinahe übernimmt eine wichtige Funktion in der Nahversor-
umlaufend und stellt so eine deutliche Trennung gung des Quartiers. Die urbane Nutzungsmischung
zwischen öffentlichem Straßenraum und privatem spiegelt sich gestalterisch in einem differenzierten
Innenhof her. Der mit den filigranen Geländern kon- Fassadenaufbau: verklinkerte Brüstungsbänder, um-
trastierende, massive architektonische Ausdruck der laufende, helle Gesimse, die markant abgerundete
Klinkerfassade weckt Assoziationen an die allmählich Ecke und die aufwändige Profilierung verleihen dem
verschwindende, historische Fabrikarchitektur der Gebäude eine klassische Eleganz, die an die groß-
städtische Architektur der 1920er-Jahre denken lässt.
Markisen und Sonnenrollos, tiefe Loggien und Dach-
terrassen, Holzfenster und das eingerückte Dachge-
schoss verleihen eine mediterrane Anmutung in un-
mittelbarer Flussnähe.

FRANZÖSISCHE ALLEE, HANAU


Mit dem Neubau des Projekts „Französische Allee“
entstehen 57 Wohnungen im Zentrum von Hanau. Es
ersetzt an dieser Stelle ein 1952 errichtetes Wohnge-
bäude im Stil der schmucklosen Siedlungsarchitektur
der unmittelbaren Nachkriegszeit. Das neue Haus
erfüllt seine Funktion als Platzkante und ist entspre-
chend zurückhaltend gestaltet. Der Baukörper fügt Fotos: Jean-Luc Valentin Westgarten 01, Frankfurt a. M.
sich in seinen Proportionen, der Materialität der Fas-
sade und seiner Dachform in den baulichen Kontext
ein. Auf dem massiven Klinkersockel mit erhöhtem
Erdgeschoss setzen drei Obergeschosse mit großen
Verglasungen und unterschiedlichen Putzstrukturen
an. Das rötliche Satteldach mit Dachgauben bildet
den oberen Abschluss und entspricht so auch mor-
phologisch dem historischen Stadtbild von Hanau.
Jede Wohnung verfügt straßenseitig über eine Log-
gia und hofseitig über einen durchgehenden Balkon.
Die Dachgeschosswohnungen verfügen jeweils über
eine straßen- oder hofseitig orientierte Dachterrasse.
Lageplan
Unten: Animation Französische Allee, Hanau
OSTCAREÉ | HANAU - Lageplan 50m
12
Gemeindezentrum, Frankfurt a. M.
Foto: Lisa Farkas

GEMEINDEZENTRUM, FRANKFURT AM MAIN


Auf dem letzten freien Grundstück im Frankfurter
Westhafen schließt eine Kombination von Wohnhaus
und kirchlichem Gemeindezentrum den Blockrand
ab. Die ungewöhnliche Verbindung der beiden Nut-
zungen findet ihren architektonischen Ausdruck in
unterschiedlich behandelten Fassaden. Zur Straßen-
seite erscheint das Haus als städtisches Wohnhaus
mit Sockel und differenzierter Höhenentwicklung. Die
Nordseite erinnert mit ihrem zweigeschossigen Ein-
gangsportal zum Gemeindesaal, dem reliefartigen
Backsteinkreuz und den schmalen Bandfenstern so-
wie ihrer Ausrichtung auf einen kleinen Vorplatz eher
an eine traditionelle Kirche. Die turmartige Eckaus-
bildung betont dabei den Abschluss des Blocks und
zitiert in abstrahierter Weise die Form eines Kirch-
turms. Auf der Blockinnenseite öffnet sich der zwei-
geschossige Gemeindesaal zu einem kontemplativen
Patio. Die darüber liegenden Wohnungen öffnen sich
über durchgehende Loggien zum Blockinnenraum.

Foto: Jean-Luc Valentin Mörfelder Landstraße, Frankfurt a. M.

MÖRFELDER LANDSTRASSE, FRANKFURT AM MAIN


Die Wohnanlage im Frankfurter Stadtteil Sachsen-
hausen nimmt die Formensprache der gegenüber-
liegenden Heimatsiedlung von Ernst May aus den
1920er Jahren auf. Der Entwurfsidee folgend sind
drei 5-geschossige und ein 7-geschossiger Solitär
durch einen gemeinsamen Sockelbau miteinander
verbunden. Dadurch erhält die etwas diffuse Stadt-
landschaft an dieser Stelle eine präzise räumliche
Fassung und definiert den Stadtraum im Sinne ei-
ner klassischen Stadtreparatur neu. Das um zwei
Geschosse höhere Eckgebäude markiert dabei die
Kreuzungssituation. Die Wohnungen verfügen über
großzügige Verglasungen mit niedrigen Brüstungen
und breiten Balkonen. Ergänzt wird die Wohnnutzung
um öffentliche Funktionen.

WOHNEN IM PARK, FRANKFURT AM MAIN


Inmitten des denkmalgeschützten Mühlbergparks im
Stadtteil Sachsenhausen liegen diese sechs Stadtvil-
len. In zwei aufgelockerten Reihen versetzt zueinan-
der angeordnet fügen sich die klassisch proportio-
nierten Baukörper harmonisch in den Park ein. Durch
eine umlaufende Parkmauer und die offene Grup-
pierung der Häuser ergibt sich ein Wechselspiel von
Offenheit und Geschlossenheit, Intimität und Weite.
Mit ihrer schlichten, zurückhaltenden Gestaltung und
den eleganten Proportionen erinnern die mit Klinkern
Foto: Jean-Luc Valentin Wohnen im Park, Frankfurt a. M.

in verschiedenen Grautönen verkleideten Häuser an BRUNOSTRASSE, WÜRZBURG


die frühen Wohnbauten Ludwig Mies van der Rohes, Die Wohnanlage im Stadtteil Zellerau, die 2007 in
wie etwa die Häuser „Lange“ und „Esters“. Die Groß- das Städtebauförderprogramm „Die soziale Stadt“
zügigkeit der Gesamtanlage setzt sich im Inneren der aufgenommen wurde, ersetzt eine konventionelle
Zwei- bis Fünfzimmerwohnungen fort. Zeilenbebauung aus den 50er Jahren. Neun recht-
eckige Einzelhäuser mit jeweils 10-15 Wohnungen
sind versetzt zueinander angeordnet und ermög-
Foto: Lisa Farkas Brunostraße, Würzburg
lichen den Erhalt des prägenden, alten Baumbe-
stands. Die Häuser schaffen durch differenzierte
Außenräume eine parkähnliche Landschaft und ver-
mitteln städtebaulich zwischen den unterschiedlichen
Bebauungsstrukturen im Umfeld. Die Wohnanlage
hat mit ihrer sozialen Mischung aus 12 geförderten
und 50 frei finanzierten Miet- sowie 42 Eigentums-
wohnungen, vollständiger Barrierefreiheit und den
qualitätsvollen Außenräumen einen neuen Maßstab
für den Wohnungsbau in Würzburg gesetzt.

Lageplan
14 PUTTING IT ALL TOGETHER
STACKED HOUSE BERLIN
PROF. DIPL.-ING. MICHELLE HOWARD

constructconcept | Berlin
www.constructconcept.com

Fotos: Erica Overmeer

Jenseits von Dämmen und Dichten Nicht, dass das ‘Stacked House‘ dabei ungedämmt
Das ‘Stacked House‘ ist sowohl ein Zuhause für zwei und durchlöchert wäre, es sind die räumlichen Mög-
Familien als auch ein Experiment. Ein Experiment, lichkeiten der Architektur und ihrer Umgebung
weil es eine nachhaltige Alternative bilden soll zu selbst, die im Vordergrund standen und den Anreiz
dem, was zurzeit staatlich gefördert wird: nämlich gaben, ein ressourcenschonendes und energiearmes
Dämmen und Dichten. Ein Experiment aber auch, Gebäude zu errichten. Die Baukosten des Projekts
weil all dies möglichst günstig umgesetzt werden liegen bei lediglich 1050 Euro brutto je Quadratme-
sollte. ter bei Deckenhöhen von bis zu 6,70 Metern.
3. Obergeschoss

Querschnitt

Denn Baukosten werden das nächste Kapitel in der


Energiewendediskussion sein, so dass der Architektur
die Aufgabe zufällt, ihre Rolle als Haupt-Klima-
regulierer zurückzugewinnen. 2. Obergeschoss

Viele Architekten werden beständig aus dieser tradi-


tionell zentralen Position an die Ränder des Baupro-
zesses gedrängt, ebenso wie der gestaltbare Raum
selbst in der Regel hinter der reduktiven Position von
Quadratmeterpreisen zurück zu treten hat und dem
Einfluss jener, die den „Wert“ eines Gebäudes sowie
seinen energetischen Rahmen definieren. Die räum-
lichen Charakteristiken eines Gebäudes und sein Be-
zug zur Umgebung hingegen werden zunehmend als
rein ästhetische Elemente gesehen, ihre nützlichen
Funktionen hingegen geraten in Vergessenheit.
Der Medientheoretiker Neil Postman unterstellte
neuen Technologien, dass ihnen bei jedem Vorteil,
die sie böten, auch ein korrespondierender Nachteil 1. Obergeschoss
inhärent sei. Mit dieser Aussage im Hinterkopf gilt es
also zu überlegen, was die Nachteile von Gebäude-
technik sind und darauf bauend sicher zu stellen,
dass diese die zentralen Attribute jener Gebäude
nicht eliminieren, die zu gestalten sie eigentlich im-
plementiert wurden.
Gebäudetechnik sollte also niemals Selbstzweck
sein, sondern immer nur Dienstleister, der die klima-
relevanten Aspekte des architektonischen Raumes
lediglich steuert und reguliert. Das ‘Stacked House‘
folgt diesem Ansatz, sein Name bezieht sich dabei
auf verschiedene konzeptionelle Attribute, die hier
im Folgenden kurz in Wort und Bild vorgestellt sein
sollen. Erdgeschoss
16
Durch diese Bewegung entsteht ein “wandernder”
Betonkern. Leben und Arbeiten finden im Erdge-
schoss und den ersten Stockwerken statt, dazu ge-
hören eine überdachte Werkstatt zur Straße und ein
Der Ort Technikraum, der den direkten Zugang von Garten
Architektur ist immer eine Intervention, kein Bauplatz und Schuppen erlaubt. Die Schlafräume liegen im
ist ein leeres Blatt – alles wegzutragen und „plattzu- dritten Geschoss, wo die Decken etwas niedriger
machen“, um gänzlich neu anzufangen, ist vielleicht sind. Im vierten Geschoss sind die Decken schließlich
auf den ersten Blick einfacher, kostet aber unnötig höher, hier liegen die Atelierräume. Alle Raumvo-
graue Energie. Außerdem hilft der Versuch, mit dem lumen sind quergelüftet und durch die vorhandene
Vorhandenen – ob Gebäude, Baum oder Pflaster – Bepflanzung mitkonditioniert.

zu arbeiten, das neue Gebäude in seiner Umgebung Die Materialien


zu verankern. Zudem kann das Recycling bereits Beobachtern soll es durch die Materialwahl ermög-
vorhandener „Altlasten“ Geld wert sein. Am Beispiel licht werden, diese bei eingehender Betrachtung
ist das durch seine frühere Funktion als Seifenfabrik selbst zu erschließen und zu begreifen, wie das Haus
verseuchte Haus sorgsam in Handarbeit zurückge- zusammengestellt ist. Die robuste Konstruktion aus
baut worden. Viele Bauteile konnten gesichert und, gestapelten, dämmenden Lochziegeln ist zum Vor-
gereinigt, später wiederverwendet werden. Schutt schein gebracht, ebenso die Spuren der Schalung
und Trümmer, die sich auf dem Grundstück über die und der Bewehrung am Beton. Weitere Beschich-
Jahre gesammelt hatten, wurden nach Materialarten tungen betonen diese Zusammensetzung eher, als
sortiert gestapelt, um Raum zu schaffen und eine sie zu kaschieren.Die Außenfassadenelemente sind
Entsorgung zu vermindern. Konzeptionell betonen mit einer organischen, wasserdampfdichten Mem-
diese „Materiallager“ nun die Vielfältigkeit der ver- bran bezogen und einige Innenwände sind direkt
schiedenen Gartenbereiche. angestrichen. Diese robuste Erscheinung stellt einen
Kontrast zu den Fenstern dar: dreifach-verglaste
Die Volumen Aluminiumprofile, die eher auf der Fassade aufliegen
Die modernen Handwerkerhäuser sind jeweils auf denn dass sie in diese eingelassen sind. Die hier-
vier Geschossen aus ineinander verschachtelt ge- durch entstehenden tiefen Nischen sind ebenfalls mit
stapelten, räumlichen Volumen zusammengesetzt. rundum dämmenden Aluminiumrahmen verkleidet
Form und Höhe der Volumen variieren je nach ihrer und verleihen den Ziegeln eine bislang noch nicht
Nutzung. Die räumlichen Volumen strecken sich auf gesehene Noblesse.
jeder Ebene nach den Bedürfnissen der Familien.
Das Gesamtkonzept
Effizienztechnologie, die eine Belüftung an- und
ausschaltet, hat keinen Mehrwert, wenn das Potential
der sie umgebenden Räume und Oberflächen nicht
berücksichtigt und nutzbar gemacht wird. Das beste
Lichtsystem ist kein Ersatz für natürliches Licht; Räu-
me, die das Tageslicht optimal und den ganzen Ar-
beitstag über einfangen, sind eine bessere Effizienz-
technologie als jede künstliche Beleuchtung. Und
neue Technologien, vor allem Sensoren und reaktive
Materialien, haben vor allem dann Potential, wenn
sie Gebäude aktivieren können und dazu befähigen,
ihre Leistung wirklich zu verbessern. Das ‘Stacked
Die Bauherren House‘ bezieht sich hier daher auf architektonische
Die Bauherren sind Kreative, die ihrerseits die Archi- Mittel wie Raum und ebene Zusammenhänge, Mate-
tektur fortentwickeln bzw. in Form eigener Interven- rialien und Bepflanzungen, um sein Klima zu regulie-
tionen gestalten werden. Das betrifft Türen und Ge- ren. Es ist dabei jederzeit bereit, neue nichtinvasive
länder, Raumteiler und Schränke als auch Innen- und Technologien aufzunehmen.
Außenkunstwerke. Anders als in der gängigen Archi-
tekturpraxis sind Entscheidungen für allfällige Ein- Rahmendaten & Kosten
griffe nicht vor Baubeginn getroffen worden. Die 450m² Nutzfläche und 70m² Terrasse verteilen sich
überwiegende Mehrheit der konkreten Umsetzungen auf zwei Häuser, zwei Ateliers und zwei überdachte
ist ganz im Gegenteil erst entschieden worden, als Werkstätten bei Deckenhöhen von 3.30m und 6.70m
die Räume bereits physisch erlebbar waren. Die Her- sowie Baukosten von 505.000 Euro (1050 Euro pro
ausforderung bestand also darin, Orte zu schaffen, m² brutto) inklusive Einbauten. Die Gesamtkosten
die robust genug waren, um diese Interventionen belaufen sich auf 700.000 Euro (1460 Euro pro m²)
nicht nur zu ermöglichen, sondern sie an- und aufzu- inklusive Grundstückskosten und Rückbau des alten
nehmen. Eine alternative Effizienz. Auch Einbaumö- Baubestands. Zu den Bauherren und Bewohnern
bel aus den vorherigen Gebäuden sind dort abge- zählt unter anderem auch die federführende Archi-
baut und hier wieder eingebaut worden. Einrich- tektin des ‘Stacked House‘ selbst. Sie ist Leiterin der
tungsmaterialien wie Fliesen oder Holz sind durch Plattform Konstruktion, Material und Technologie
Spürsinn günstig erworben worden. an der Akademie der Bildenden Künste Wien.
18 LANDSCHAFT, MENSCH, ARCHITEKTUR
HAUS AM MÜHLBACH
DR. ARCHITEKT ARMIN PEDEVILLA

Pedevilla Architekten | Bruneck


www.pedevilla.info

Fotos: Gustav Willeit

Das Einfamilienhaus befindet sich am Ausgang des Erschlossen wird das Gebäude über die tiefer ver-
Mühlwalder Tales auf 862 m Meereshöhe. Es fügt setzte Garagenzufahrt an seiner Schmalseite und
sich wie ein weißer Monolith in die umgebende über das hölzerne Zugangsportal an seiner Längssei-
Landschaft ein und erweckt gleichzeitig die ruhige te. Die interne Raumabfolge ist halbstöckig versetzt
und elegante Gelassenheit eines Herrenhauses. Die und reicht von dem im Erdgeschoss liegenden Koch-
ansteigende Dachform macht die nach oben trach- und Essbereich bis hin zum Wohnbereich im Dach-
tende, lose Raumabfolge erkennbar. Quadratische geschoss. Die einzelnen Ebenen stehen immer in
Fensteröffnungen in unterschiedlicher Grösse bezie- visueller Beziehung zueinander. Dies wird zusätzlich
hen sich auf signifikante Punkte der unmittelbar steil durch einen Lichthof unterstützt, in welchem die zen-
aufragenden Berglandschaft. trale Holztreppe liegt. Der regionale Bezug ist bei
Das Gebäude wurde als weißer Monolith konzipiert, der sich selbstbewusst in die umgebende Landschaft einfügt.

der sensiblen Gestaltung des Gebäudes sehr aus- rautenförmigen Dachplatten wurden aus Weißzement
geprägt. Die hochwertige handwerkliche Qualität und Dolomitsanden handwerklich hergestellt und
und die Verwendung ortstypischer Materialien sind anschließend sandgestrahlt, um eine getreue Abstim-
in allen Bereichen erkennbar. Der massive fugenlose mung mit der Fassade zu erreichen. Im Innenraum
Charakter des Hauses, dessen 50cm dicke Außen- wurde ebenso großer Wert auf die handwerkliche
wände aus monolithischem, hochwärmedämmenden Qualität und die Verwendung von ortstypischen Ma-
Ziegelmauerwerk mit einer Leitfähigkeit von terialien gelegt, um eine möglichst hohe regionale
0,13 W/mK bestehen, wird durch eine einheitliche Wertschöpfung zu erreichen. So wurde der Innenputz
Materialwahl für die Oberflächen, lokale Sande, auf Kalkbasis, unter der Zusammensetzung von
Kalk und Weißzement, unterstrichen. Die Fassaden- Sumpfkalk, Marmorsanden und Erdpigmenten, her-
oberfläche präsentiert sich in einem gewaschenen gestellt.
Grobputz. Ergänzend dazu gibt es glatte, individuell Die Auftragung erfolgte durch Spachtelung mit an-
gefertigte Betonfensterbänke aus Weißzement sowie schließendem Glattziehen. Diese warm anmutenden
das auskragende Vordach über dem handgeschropp- Oberflächen werden durch den Einsatz von handge-
ten Eingangsportal aus Ulmenvollholz. Auch die hobeltem Ulmenvollholz und durch die Verlegung

Um eine hohe regionale Wertschöpfung zu erreichen, wurde grosser Wert auf handwerkliche Qualität und die Verwendung von ortstypischen
Materialien gelegt.
20

Lageplan Schnitt

Eine nach oben trachtende Raumabfolge, das Spiel mit Licht und Schatten an der rauen Fassade, fokussierte Ausblicke und der Umgang
mit regionalen Materialien zeichnen den selbstbewussten Charakter des Wohnhauses aus.
Lageplan 1:1000

von Passeirer Gneis unterstützt. Die außergewöhn-


liche Qualität des Natursteines aus dem Passeirer
Tal liegt in der vielfältigen optischen Wirkung seiner 0 1
Bestandteile Feldspat, Quarz und Glimmer. Als Ver- 11
10

legungsart wurde der Römische Verband gewählt,


das heißt Natursteinplatten unterschiedlicher Größe
wurden in einer althergebrachten Technik verlegt.
Dachgeschoss
Die europäische Ulme findet auch in der handwerk-
lichen Herstellung der Fenster, Innentüren, Böden,
Treppen und der speziell gefertigten
Legende Möbel Anwen- 14
12

dung. Das gesamte Holz wurde 1 Garderobe


2 Essraum
vom Bautischler 13

direkt angekauft und aus 4den Stämmen herausge-


3 Küche
Wohnraum
5 Rampe 10

schnitten. Die Aufgabe, das Eingangsportal


6 Garage
7 Sanitär
hand- 15
13

werklich zu bearbeiten, wurde8 Technik


9 Lagerraum einem Grödner Holz-
10 Gästezimmer
schnitzer übertragen. Eine11 Wohnebene
zusätzliche Besonderheit
12 Abstellraum
0 1
bilden die in aufwendigen1314 Lichthof
Herstellungsprozessen
Sanitär Obergeschoss
handgefertigten Möbelgriffe, Türklopfer und Brü-
15 Schlafzimmer

stungen aus Schmiedebronze. Selbst die Leuchten


Legende

1 Garderobe
2 Essraum
3 Küche
4 Wohnraum
5 Rampe 5
6 Garage
7 Sanitär
8 Technik 3

9 Lagerraum 4

10 Gästezimmer
11 Wohnebene
12 Abstellraum
13 Lichthof 0 1
14 Sanitär 2
15 Schlafzimmer 1

Erdgeschoss

Legende

1 Garderobe 5

2 Essraum
3 Küche 6
9
4 Wohnraum
5 Rampe
6 Garage
7 Sanitär 7
8 Technik
9 Lagerraum 10

10 Gästezimmer 8
11 Wohnebene
12 Abstellraum
13 Lichthof 0 1 5
14 Sanitär Untergeschoss
15 Schlafzimmer
wurden individuell für dieses Projekt erzeugt, wobei
die Grundplatten der metallenen Leuchtschirme auf
einer Lehrform händisch in ihre endgültige Form ge-
trieben wurden. Während die schalenförmige Steh-
lampe den Raum der oberen Wohnebene ergänzt,
entschied man sich für den Bereich über dem mas-
siven Esstisch für eine dominante Hängeleuchte mit
waagrecht auskragender Ringform und ausgetrie-
bener Schale. Leuchtmittel mit Glühdraht unterstüt-
zen zusätzlich die warmen Farben der Metallreflexi-
on. Die Verwendung der Griffserie 1015 von FSB
bildet die harmonische Ergänzung zu den handgefer-
tigten Schmiedearbeiten.
Diesem kleinen, feinen Wohnhaus, das zwischen
2012 und 2014 entstand, gelingt es auf Anhieb,
durch seine kompakte, skulpturale Außenhülle und
seine selbstbewusste Plazierung Aufmerksamkeit zu
erregen, ohne sich aufzudrängen. Bei genauerem
Hinsehen wird die Kunstfertigkeit im Detail und in
der noblen Materialwahl erlebbar, die in ihrer be- zurückzugreifen. Ebenen, Räume und Lufträume im
wusst handwerklichen Ausführung Eleganz, Tradition Inneren sind komplex verknüpft. Die visuelle Bezug-
und Wärme ausstrahlt. Mit moderner, klarer Formen- nahme auf die umgebende Berglandschaft ist be-
sprache im besten Sinne wird hier gekonnt eine über- wusst, vielfältig und abwechlungsreich. Somit ist ein
aus behagliche Atmosphäre geschaffen, ohne auf besonderer Ort mit sinnlicher, magischer Wirkung
übliches, gefühliges, alpenländisches Repertoire entstanden.
22 LOW TECH HIGH RISE
WOHNHOCHHÄUSER FÜR
BERLIN-FRIEDRICHSHAIN
PROF. I.V. DIPL.-ING. ARMIN BEHLES
TU Darmstadt | In Zusammenarbeit mit Prof. Ulrich Knaack |
WBM Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte GmbH |
Wienerberger GmbH | Weber Saint-Gobain GmbH

Behles & Jochimsen Architekten BDA | Berlin


www.behlesjochimsen.de

Nachhaltiges Bauen ist einfaches Bauen – ausge- ideologische Abkehr vom klassizierenden Nationalstil
hend von dieser These haben wir im Wintersemester sowie der Übergang von der arbeitsintensiven Mas-
2015/2016 Wohntürme für Berlin-Friedrichshain ent- sivbauweise zum industrialisierten Plattenbau.
worfen. Die für Standorte beidseits der Karl-Marx- Trotz seiner zentralen Lage erinnert der westliche
Allee entwickelten Punkthochhäuser wurden in Friedrichshain heute stellenweise an Großsiedlungen
monolithischem Mauerwerk konzipiert. In einer Zeit, am Stadtrand. Wohnen bis ins Erdgeschoss prägt das
in der schnell Wohnraum geschaffen werden muss, Bild. Zwischen den Häusern erstrecken sich weite,
wollten wir die langfristige Perspektive in den Blick undifferenzierte Räume, geprägt durch Abstandsgrün
nehmen. Wir können auch heute Häuser bauen, die und Stellplatzbatterien. Das Ziel einer kritischen Wei-
Generationen überdauern und in Würde altern! terentwicklung dieser Quartiere muss daher heißen:
Mehr Dichte, mehr Urbanität! Damit einher gehen
TOPOS: WOHNEN IN GROSSER ZAHL sollte eine klarere Unterscheidung von öffentlichen
Die WBM Wohnungsbaugesellschaft Berlin Mitte und privaten Außenräumen sowie eine stärkere Nut-
GmbH möchte ihre Quartiere im westlichen Fried- zungsmischung.
richshain weiterentwickeln. Dieser ist geprägt durch Unser Projekt basiert auf einer von der WBM in Auf-
großmaßstäblichen Wohnungsbau – vom Neoklas- trag gegebenen Potentialanalyse, die für den Fried-
sizismus der Stalinära bis hin zu Plattenbauten aus richshain-West eine Vielzahl von Flächen identifiziert,
drei Jahrzehnten. Wesentliche Bausteine wurden von die besonders für den Bau von Punkthochhäusern
wichtigen DDR-Architekten wie Hermann Hensel- geeignet sind. Für den Typus „Turm“ mit kleinem
mann, Josef Kaiser und Richard Paulick entworfen. Fußabdruck und geringer Verschattung sprechen der
So realisierte Henselmann nicht nur mit dem Hoch- Zuschnitt der Grundstücke und die Maßstäblichkeit
haus an der Weberwiese den Prototypen für die Be- der Nachbarbebauung, die meist bei zehn Geschos-
bauung der Karl-Marx-Allee, sondern entwarf auch sen liegt. Uns interessiert, wie Punkthochhäuser auf
das Hochhaus-Ensemble am Platz der Vereinten die jeweilige Situation reagieren und welchen Beitrag
Nationen. Dazwischen lagen zwei Dekaden, die sie zur stadträumlichen Entwicklung leisten können.

Foto: A. Savin, Wikimedia Commons


Foto: Marcus Bredt

TYPUS: HÖHER WOHNEN TEKTONIK: WALLS WITH HOLES


Nicht nur in Berlin beobachten wir eine Renaissance Der Bau monolithischer Wände aus Hochlochziegeln
der Innenstadt als Wohnort. Aufgrund der Flächen- war bisher auf niedrige Gebäude beschränkt. Die
knappheit rückt die Verdichtung in der Vertikalen in fortwährende Optimierung der Ziegel im Hinblick auf
den Fokus. Punkthochhaus und Wohnscheibe waren die Wärmeleitfähigkeit als auch auf das Tragverhal-
lange als Symbole des modernen Städtebaus diskre- ten erlaubt seit kurzem bis zu neun Geschosse.
ditiert. Aktuell erfährt das Wohnhochhaus jedoch Bei dieser Bauweise, die den Bogen von Low zu High
nicht nur als Luxusimmobilie, sondern auch als In- Tech und vom handwerklichen zum industriellen
strument einer politisch gewollten und ökologisch Bauen schlägt, interessiert uns, dass Element und Fü-
sinnvollen Nachverdichtung neues Interesse. gung meist in einer homogenen, mit Putz bekleideten
Die Entwürfe der Studierenden denken den in Berlin- Wand aufgehen. Die konstruktive Logik der massiven
Friedrichshain als „Platte“ bereits präsenten Typus Wand erfordert Disziplin beim Entwerfen; so ist die
des Wohnturms neu. Mit dem Ziel einer Urbanisie- Größe von Mauerwerksöffnungen beschränkt und
rung und stadträumlichen Arrondierung setzen sie deren Positionierung innerhalb der Wand gewissen
bei den Qualitäten der jeweiligen Standorte an. Die Regeln unterworfen. Wie die Projekte zeigen, eröffnet
Wahl der Wohnform - vom studentischen über das die verputzte Lochfassade dem Architekten dennoch
Familien- bis hin zum Seniorenwohnen - folgt dem ein weites und differenziertes Ausdrucksspektrum.
Grundstück. Bei den Flächenansätzen wurden die Unser Interesse an einfachen, langlebigen Baukon-
engen Vorgaben der Förderrichtlinien berücksichtigt. struktionen gründet auf einem Misstrauen gegenüber
Ergänzende Nutzungen wie Gastronomie, Co-Wor- einer Technisierung des Bauens, die zwar die Effizi-
king-Spaces oder Kindergärten erhöhen die Attrak- enz einzelner Bauteile erhöht, dabei aber von immer
tivität des Wohnens und werten auch die Nachbarn kürzeren Lebenszyklen ausgeht. Beispielhaft hierfür
auf. Sie liefern willkommene Anlässe zu einer Diffe- steht die Aufspaltung der Wand in separate Schich-
renzierung der Türme im Sockel und an der Spitze. ten, die die Funktionen Tragen, Dämmen, Witte-
Wir haben uns auf Punkthochhäuser mit einer Ge- rungsschutz und Feuchteregulierung übernehmen.
schossfläche von maximal 400 qm konzentriert. Im Die Kehrseite vieler Systeme, die zunächst erhöhte
Regelfall weist dieser Typ einen zentralen aussteifen- Performance versprechen, liegt jedoch in ihrer gerin-
den Erschließungskern und tragende Außenwände gen Dauerhaftigkeit. Daher die Frage: Lässt sich das
auf; die freie Aufteilung der Grundrisse wird nur Schisma der Wand überwinden? Können wir noch für
durch die Sanitärstränge eingeschränkt. hundert Jahre bauen?
24
Zwei intensive Praxis-Workshops haben den Studie-
renden den Einstieg in die Materie erleichtert: Bei
Wienerberger im Werk Malsch wurden wir in das
Bauen mit Poroton eingeführt und im Werk Wülfrath
ZIEGEL UND PUTZ: MATERIAL ERLEBEN machte uns Weber Saint-Gobain mit alten und neuen
Aus Ziegeln lassen sich Wände errichten, die sowohl Putztechniken vertraut. Beide Firmen unterstützten
tragen als auch dämmen, Wände, die wir Mauern uns im weiteren Prozess und bei der anschließenden
nennen dürfen. Hochlochziegel sind unter bauphy- Ausstellung. Im Frühjahr 2016 konnten wir mitten
sikalischen und baubiologischen Gesichtspunkten, im Projektgebiet, in der Architektur Galerie Berlin,
aber auch im Hinblick auf die Recycling-Fähigkeit eine Auswahl der Entwürfe zeigen. Bei der Präsenta-
attraktiv. Sie speichern Wärme und Feuchtigkeit, sind tion haben wir die leiblich-materielle Dimension in
diffusionsoffen und preiswert. den Vordergrund gestellt: Modelle der Entwürfe im
Zur massiven Ziegelwand gehört ein mineralischer Maßstab 1:50 wurden so auf Stelen aus porosierten
Außenputz, der vor der Witterung schützt und die Ziegeln positioniert, dass sich die Ausstellungsbesu-
Erscheinung des Hauses prägt. Dieser wird zentime- cher gewissermaßen auf Augenhöhe zwischen den
terdick aufgetragen und erfordert handwerkliches Türmen bewegen und zugleich deren konstruktives
Wissen und Können. Ein Kalk-Zement-Putz lässt sich Thema anschaulich erfassen konnten. Großformatige
vielfältig plastisch bearbeiten, wir können seine Putzmuster luden die Besucher dazu ein, sich auch
Oberflächen strukturieren und ihm ein Relief geben. der haptisch-taktilen Qualitäten der Entwürfe zu
Oder uns an seiner samtigen Glätte erfreuen. versichern.

1
2
3

4
5

1 Außenputz, 40 mm, Kalkputz


ausgeführt als Waschputz
2 Poroton Mauerwerk, 365 mm,
Poroton - S10 MW | 36,5
3 Innenputz, 20 mm, Kalkputz, glatt
4 Mörtelausgleichsschicht MG III
5 Deckenrandschale, Poroton DRS-S
6 Poroton Mauerwerk, 140 mm - 400
Poroton - T7 P 42,5 | 36,5
7 Mauerwerk Verbinder
8 Mauerwerk 240 mm, HLZ Plan T-2
9 Sichtestrich, 60 mm, mit Fußboden
Trennlage
Trittschalldämmung, 40 mm
Trennlage
Betondecke, 220 mm
10 Lastfreistreifen
11 Mauersperrbahn, z. B. R 500 besa
12 Poroton Mauerwerk, 365 mm,
Poroton - T7 P 36,5
13 Mauerwerk, 240 mm,
HLZ Plan T-24 1,4

6
7
8
9

10
11

12
13

Charlotte Knorr

GSEducationalVersion
1 Außenputz, 40 mm, Kalkputz 9 Sichtestrich, 60 mm, mit FBH
ausgeführt als Waschputz Trennlage
2 Ziegelmauerwerk, 365 mm, S10 MW | 36,5 Trittschalldämmung, 40 mm
3 Innenputz, 20 mm, Kalkputz, glatt Trennlage
4 Mörtelausgleichsschicht MG III Betondecke, 220 mm
5 Deckenrandschale, DRS-Schale 22 10 Lastfreistreifen
6 Ziegelmauerwerk, 140-400 mm, 11 Mauersperrbahn, R 500 besandet
T7 P 42,5|36,5 12 Ziegelmauerwerk, 365 mm, T7 P 36,5
7 Mauerwerk Verbinder 13 Mauerwerk, 240 mm,
Charlotte Knorr 8 Mauerwerk 240 mm, HLZ Plan T-24 1,4 HLZ Plan T-24 1,4
Marcel Bodenhausen

Marcel Bodenhausen

GSEducationalVersion

Lucas Bickert | Martin Koleda

Lucas Bickert | Martin Koleda

GSPublisherVersion 0.0.100.100

Marian Brzezina

Marian Brzezina
Bemerkun
Bemerkungen und Hinweise
1. ! Alle Ma
1. ! Alle Maße sind vor der Ausführung vom Auftragnehmer zu nehmen und zu prüfen 2.! Differen

Erdgeschoss
Schwyzer Strasse, 13349 Berlin

1.+2. Obergeschoss

2.! Differenzen sind vor der Ausführung mit der Bauleitung zu klären. Bedenken gegen die geplante Ausführung wie auch ! ! Unstimm
! Unstimmigkeiten in Plänen und sonstigen Planungsunterlagen sind mit der Bauleitung vor der Ausführung zu klären. 3. ! Planunte
3. ! Planunterlagen von Firmen gelten nur mit dem Prüfvermerk des Architekten und der Bauleitung. 4. ! Für die
4. ! Für die technischen Gewerke Heizung/Lüftung/Sanitär/Elektro ist die Planung der entsprechenden Fachingenieure maßgebend. 5. ! Die Arc
5. ! Die Architektenplanung hat nur Gültigkeit im Zusammenhang mit der aktuell gültigen Statik und Fachplanung. 6.! Brüstun
6.! Brüstungs-, Tür- und Sturzhöhen beziehen sich auf OKFF des jeweiligen Geschosses. 7.! Soweit n
7.! Soweit nicht anders vermerkt, beziehen sich alle sonstigen Höhen auf die Projekthöhe ±0,00 = OKFF EG 8. ! Bei Wid
8. ! Bei Widersprüchen zwischen Plänen und sonstigen Ausführungsunterlagen haben Unterlagen im größeren Maßstab (=detaillierte ! Pläne) V
! Pläne) Vorrang; bei gleichmaßstäblichen die aktuelleren Pläne.
Legende
Legende
Stahlbeton -4,99 Oberkante Fertigfußboden
-4,99
Beton Oberkante Fertigfußboden
-5,12
Mauerwerk Oberkante Rohfußboden
Trockenbau BRH Brüstungshöhe fertig über OKFFB
Holz-Rost UMH Umwehrungshöhe fertig über OKFFB
R
R Barrierefrei und uneingeschränkt FFB Fertigfußboden
mit dem Rollstuhl nutzbar
RFB Rohfussboden
bf
bf Barrierefrei
152 Türnummer
152.3-2 Fensternummer
F 90
F 90 F 90 T30RS feuerhemmende Tür, rauchdicht,
selbstschließend
F 60
F 60 F 60 T30 feuerhemmende Tür,
selbstschließend
F 30 F 30 Rauchschutztür, F 30
RS
geprüft nach DIN 18095
Brandwand Brandwand dTs dichte Tür, selbstschließend Brandwand
Notwendige Notwendige
Treppe notwendige Treppe Rettungsweg Treppe
Notwendige Notwendige
Schleuse notwendige Schleuse Anleiterstelle Schleuse
B Löschwasser - Einspeiseeinrichtung, B
B-Anschluss Anleiterߊche Anleiterߊche
C Entnahmeeinrichtung, trocken, C
C-Anschluss
Datum! Änderung ! ! ! ! ! ! ! ! ! Index Datum!
|Lageplan

Lageplan Lageplan
URBANE WOHNQUARTIERE

Bauvorhaben:
Wohnungsbau am Schillerpark Bezirk Mitte Bauvorhaben
Barfusstraße Ecke Schwyzer Straße Gemarkung Wedding Wohnun
13349 Berlin Flur 6 Barfusstraß
Flurstück 392 13349 Ber
0,00m = 39,585m ü.NHN
Bauherr:
Berliner Bau- und Wohnungsgenossenschaft von 1892 eG Bauherr:
Knobelsdorffstraße 96 Berliner
14050 Berlin Knobelsdo
14050 Ber
Freigabe: ……………………………………………..………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………… Datum, Unterschrift
Freigabe: ……
Architekt:
Bruno Fioretti Marquez Architekten Architekt:
Schlesische Straße 26F Bruno Fi
10997 Berlin Schlesische
10997 Ber
t: +49 30 - 616 578 15
f: +49 30 - 616 578 29 t: +49 30 -
WBS@bfm-architekten.de f: +49 30 -
WBS@bfm
0 10
0
Plannummer Index
WBS_BFM_5_G1 0 Plannummer
Inhalt Maßstab WBS_BF
Grundriss 1. Obergeschoss 1 : 100 Inhalt
Status Datum Grundris
Ausführungsplanung 22.03.2016
Status
Blattgröße gezeichnet Ausführu
A0 - 1294/915 AM
Blattgröße
A0 - 129
Statik TGA Bauphysik Brandschutz Landschaftsplanung
ifb Frohloff Staffa Kühl Ecker IGZ GmbH ARGE Ritter-Wilke Peter Stanek Vogt Landschaft
Statik
Rheinstr. 45-46 Ahrensfelder Dreieck 64 David-Gilly-Straße 1 Hufelandstr. 3 Linienstraße 155 ifb Frohloff St
12161 Berlin 16256 Ahrensfelde 14469 Potsdam 10407 Berlin 10115 Berlin
Rheinstr. 45-46
t: +49 30 - 859 943 0 t: +49 30 - 238 897 40 t: +49 331 - 62 00 732 t: +49 30 - 428 510 55 t: +49 30 288 74 67 0
12161 Berlin
f: +49 30 - 859 943 99 f: +49 30 - 238 897 41 f: +49 331 - 62 00 734 f: +49 30 - 428 510 56 f: +49 30 288 74 67 10
info@ifb-berlin.de Zimmermann@igzimmermann.de info@bauphysik-ritter.de post@stanek-berlin.de u.miltner@vogt-la.de
t: +49 30 - 85
f: +49 30 - 859
info@ifb-berlin
Bruno Fioretti Marquez Architekten | Berlin

wird an der zweiten Ecke der Figur an der Barfusstra-


eine eigene Dynamik verleiht, ist es vor allem die be-

ße wiederholt. Durch diese gezielte Entschärfung des


Nachbarschaft der ab 1924 von Bruno Taut errichte-

städtebauliche Figur typologisch zwischen Blockrand


ist die traditionsreiche Berliner Bau- und Wohnungs-

halböffentlichen Innenbereich anbietet und eine kla-


und einer Tiefgarage geht auf einen 2012 gewonne-

sondere Ausformung der Ecksituationen, mit der das


gelmäßigkeit der städtebaulichen Figur wird, wie bei

Durch verschiedene Tiefen der liegenden Fensteröff-


genossenschaftlichen Mietwohnungen, einem Laden

Blockrandes wird eine Ambiguität erzielt, welche die


nen Wettbewerb zurück und befindet sich in direkter

re Eingangssituation artikuliert. Eine ähnliche Geste


genossenschaft von 1892 e.G., die mit ihren Archi-
ten und 2009 in die Liste des UNESCO-Weltkultur-

Schwyzer Straße, der den Baukörper formt und ihm


Taut, durch die Aufnahme örtlicher Besonderheiten
erbe aufgenommen Siedlung Schillerpark. Bauherr

öffentlichen Straßenraum geschützten Hof. Die Re-

Straße als zurückversetzte Ecke ausgebildet, die im

nungen und Loggien entsteht ein sanftes Schatten-


spiel, welches sich über die helle Fassade legt und
Gebäude auf seinen spezifischen Kontext reagiert.

nungen mit benachbarten kleineren Öffnungen zu


gebrochen. Neben dem sanften Kurvenverlauf der

Statt der Schließung des Blockrandes wird der Be-


Der im Herbst 2015 fertiggestellte Neubau mit 74

tekten Bruno Taut, Alfred Messel, Hans Hoffmann

sie plastisch erscheinen lässt. Indem größere Öff-


gliedert den Außenraum und definiert einen vom

reich an der Kreuzung von Barfus- und Schwyzer

Erdgeschoss einen großzügigen Durchgang zum


Das Bauvolumen als Hybrid aus Block und Zeile
und anderen, herausragende Wohnanlagen der
PROF. DIPL.-ING. PIERO BRUNO

klassischen Moderne in Berlin errichtet hat.

und Zeilenbau oszillieren lässt.


www.bfm.berlin

SCHILLERPARK
26
Ansicht des Durchgangs zum Innenhof von Westen

einem seriellen Fensterelement zusammengefasst aus denen sich alle Wohneinheiten von 40 - 120 m 2
werden, emanzipiert sich die Fassade von den und die Erschließungskerne zusammensetzen. Die
Grundrissanordnungen und lässt einen möglichst Verzahnung der Module ermöglicht ein Durchwoh-
großen Spielraum für die vielfältigen kombinato- nen von der Straßen- zur ruhigen Gartenhofseite und
rischen Anordnungen der Raummodule. erlaubt in Kombination vielfältige Wohnungstypen
mit großzügigen und hellen Innenräumen sowie zum
Über die an der Strassenfassade liegenden Treppen- Gartenhof ausgerichtete Loggien. Ein Drittel der
räume werden je Etage zwei oder drei Wohnungen Wohnungen ist barrierefrei ausgelegt.
erschlossen. Es wurden vier Raummodule festgelegt,
28
Der Hof ist über die Durchgänge und offenen Ge-
bäudeabschlüsse mit den umliegenden Grünanlagen
des Schillerparks vernetzt und bietet mit seiner gro-
ßen Wiesenfläche und den Obstbäumen ein „grünes
Zimmer“ für Gemeinschaft und Erholung.

Das Gebäude ist im wesentlichen als monolithische


Mauerwerkskonstruktion aus 42,5 cm Leichthoch-
lochziegel mit Holzfenstern errichtet. Der minera-
lische Außenputz ist auf einer Dämmputzschicht von
4cm aufgebracht. Unter- und Erdgeschoss sowie
die Decken und wandartigen Träger der Überspan-
nungen und Auskragungen bestehen aus Stahlbeton
mit Vormauerungen aus 18 cm Wärmedämmziegel.

Die Dachfläche ist extensiv begrünt. Die Fußböden


aller Wohnungen bestehen aus Kieferndielen; auf
Treppen und in Fluren ist Terrazzo verlegt. Das Ge-
bäude und der Hof sind voll unterkellert. Hier befin-
det sich neben den Technikräumen und Mieterkellern
eine Tiefgarage für 70 KFZ und 150 Fahrräder.

Fotos Schillerpark: Christoph Rokitta, Berlin


ng
dri

e
Lindestraß
neck-Straße
Hefner-Alte

Spielplatz

straße
Koloseus
ße
Liebigstra

Spessartstraße

atz
igpl
Lieb

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cher
Mits

eg
ensw
Siem

e
straß
Linde
Bava
ri astr
aße

Lageplan | Bavariastraße, 63743 Aschaffenburg

HECKMANN ALTENECK QUARTIER [1]

Für das Wettbewerbsgebiet sollte im Zuge des Mo-


dellvorhabens „IQ-Innerstädtische Wohnquartiere“
ein städtebauliches Gesamtkonzept mit einem Rea-
lisierungsteil entwickelt werden, das Schrittmacher
und Vorbildfunktion in Bezug auf familien- und kin-
derfreundliches Wohnen hat. Das im Wettbewerbs-
verfahren mit dem 1. Preis ausgezeichnete Projekt
befindet sich seit 2015 im Bau. Das Bauvorhaben
der Stadtbau Aschaffenburg wird im Rahmen des
Modellvorhabens durch die Oberste Baubehörde im
Bayerischen Staatsministerium des Innern gefördert.

Die Setzung der neuen Baukörper im Realisierungs-


teil des Grundstücks greift die ortstypische Zeilen-
bauweise mit Ost-West-Ausrichtung auf. Die läng-
liche Proportion der Baukörper wird durch einen
sanften Knick in deren Mitte entschärft. Durch die
Spiegelung der Baukörper entsteht eine schlichte und
prägnante städtebauliche Figur, die sich wie eine
Klammer aufspannt und durch ihre Wölbung in ihrem
Inneren einen geschützten Außenraum definiert.
Dieser dient als halböffentlicher Gemeinschaftsraum BRH 67 BRH 67 BRH 67 BRH 67 ASS 90 BRH 67 BRH 67 BRH 67 BRH 67 BRH 67 BRH 67 ASS 90 BRH 67 BRH 67 BRH 67 BRH 67

für die Anwohner und nimmt neben den Privatgärten


BRH 67 BRH 67
67
BRH

67
BRH
200

200

200

200 200 100


200

67
BRH
100
100 100
BRH

200
200

200
200

WM
67

88,5 88,5
200 67
0,60 m
BRH
WM

213,5
213,5
Stauraum
200

88,5
7 Küchenelemente

7 Küchenelemente

200
101,0

213,5
213,5

101,0

213,5
213,5

213,5
88,5

67
88,5
213,5

BRH
88,5
213,5

88,5

100

6 Küchenelemente 7 Elemente
88,5

213,5

67
213,5 213,5 213,5 213,5
213,5

BRH
88,5

200
213,5 213,5
VDS VDS
213,5 88,5 88,5 88,5 88,5 88,5 88,5 213,5
BRH

Spielgelegenheiten für Kinder und gemeinschaftliche


200
213,5

88,5

67
67

BRH
101,0 101,0

67
BRH
213,5

213,5
100

88,5

88,5
213,5

101,0

101,0

213,5

213,5

101,0
VDS

VDS

VDS

200 200

101,0 101,0 213,5


213,5 213,5
88,5
7 Küchenelem

0 0 101,0 90
213,5
ASS
OK.OG.1 - OK.OG.2 3,00m 213,5 88,5 88,5 213,5 OK.OG.1 - OK.OG.2 3,00m
67
17 St. zu 17,65/27,0 cm 1 VDS VDS 1 17 St. zu 17,65/27,0 cm BRH
200

213,5
20 88,5
101,0

ente

VDS
213,5

WM 2 WM WM 2
VDS

200
BRH

213,5

88,5

7 Küchenelem

19 19 213,5
ente
67

3 3 67
BRH
18
88,5
100
213,5

213,5

213,5

18
88,5

88,5

88,5

13

14

15

16

17

WM WM WM
17

16

15

14

13

8
8

4
100

213,5
88,5

67
213,5

BRH
200 213,5
213,5

88,5
88,5

88,5
213,5 88,5

213,5 67
BRH
9,5 Küchenelemente

88,5

Grünflächen auf. Durch die Wiederholung dieser Fi-


213,5

6 Küchenelemente

6 Küchenelemente
88,5

213,5

213,5

213,5

213,5
88,5

88,5

88,5

88,5

213,5

213,5
88,5
213,5
88,5

101,0

213,5

200 200 200 88,5 67


BRH
ente
88,5

WM
213,5

213,5

88,5

6 Küchenelem
200

200

200

88,5 WM 200
200

200
213,5
200

∅ 150mm ∅ 150mm
213,5
213,5

KB (LU) KB (LU)
88,5

100
VDS
213,5

88,5
101,0
6 Küchenelem

200
213,5

213,5
88,5

88,5

88,5

213,5

88,5
ente

WM 213,5

BRH 67 BRH 67 BRH 67 BRH 67


ASS 90 VDS
213,5
101,0
BRH
BRH 67 BRH 67 ASS 90 BRH 67 ASS 90 BRH 67 BRH 67 ASS 90 ASS 90 BRH 67 BRH 67
BRH 67
BRH 67 BRH 67 67
88,5

BRH 67
213,5

ASS
90
WM
101,0
213,5
0
88,5

VDS
213,5

BRH
67 2 3,00m
88,5

- OK.OG.2 cm

gur im westlichen Ideenteil des Grundstücks entsteht


213,5
ente

OK.OG.1 zu 17,65/27,0
∅ 150mm
(LU) 3 17 St.
KB
6 Küchenelem

∅ 150mm
88,5

(LU) KB
213,5

BRH
4

67
5

101,0

19
7

213,5
13

BRH
VDS
14

67
15

16

ASS
17

90
213,5

18
88,5

BRH 67

200
100
88,5

213,5

WM
BRH
213,5

67
88,5

ASS
90
ente

88,5

213,5

200
88,5
9,5 Küchenelem

213,5
200

BRH
67

88,5

213,5
213,5

200
100
88,5

BRH
BRH 67

67

zwischen den beiden Einheiten ein weiterer Außen-


BRH
67
ASS
90
88,5

213,5

BRH
67

BRH
67
ASS
90
200

200

BRH
67

raum mit dem Mitscherlichweg als Erschließungsbe-


BRH
67

90
ASS
67
BRH

67
BRH
9 Küchenelem

67
ente

BRH
213,5

88,5

90
BRH

ASS

reich. Die trichterförmigen Öffnungen zur Umgebung


101,0

67
67

213,5

BRH
ente

67
BRH
6 Küchenelem

67
BRH

200 90
ASS
67
BRH
200

200
67
BRH
213,5

88,5

88,5

213,5

WM
200
BRH

67
76,0 BRH
67

213,5

90
88,5

ASS
213,5

88,5

213,5

88,5 67

betonen den öffentlichen Charakter dieses Raums im


213,5

BRH
88,5

213,5
213,5

WM
88,5

88,5

213,5
88,5
88,5

213,5

90
VDS ASS
213,5
17

18
16

213,5 67
15

BRH
14
VDS

13
213,5

6 Küchenelem

19
101,0
8
101,0

67
5

88,5 20 BRH
4

KB (LU)
∅ 150mm
88,5
213,5
17 St. 3 KB
ente

(LU)
∅ 150mm
OK.OG.1 zu 17,65/27,0
213,5

- OK.OG.2 cm
88,5
200

213,5
3,00m 2 67
BRH

200 1
213,5

88,5

0 VDS
213,5
101,0
WM
90
ASS
100 67 BRH 67 BRH 67 ASS 90 BRH 67 BRH 67 ASS 90 ASS 90 BRH 67 BRH 67 ASS 90 BRH 67 BRH 67 ASS 90 BRH 67 BRH 67 ASS 90
BRH
101,0
213,5
VDS BRH 67 BRH 67 BRH 67 BRH 67 BRH 67 BRH 67
ente

WM
100
9 Küchenelemente
6 Küchenelem
200

213,5

88,5

BRH
67

Gegensatz zu den zurückgezogenen Gemeinschafts-


213,5

213,5

213,5
88,5

88,5

88,5

100
101,0

200 200 200 200


200

213,5

88,5
VDS

BRH
88,5

67
213,5

213,5 KB (LU) KB (LU)


200

∅ 150mm ∅ 150mm
213,5
200

200

200

200

200

BRH 200 WM 88,5


67
6 Küchenelemente

6 Küchenelemente

6 Küchenelemente

6 Küchenelem
88,5

213,5

213,5

WM
ente
88,5

213,5

101,0

BRH
67
213,5

88,5
101,0

213,5
88,5

213,5

213,5

213,5

213,5

213,5

213,5
213,5

88,5

88,5

88,5

88,5

88,5

88,5

88,5
BRH 67

BRH
67
213,5

88,5
88,5

88,5
213,5

213,5
213,5

BRH
67
88,5

213,5
7 Küchenelem

WM WM WM WM
213,5

213,5

213,5
88,5

88,5

88,5
17

16

15

14

13

13

14

15

16

17

100 18 18
88,5
BRH
67
3 3
ente

flächen. Die Ausrichtung sämtlicher Außenräume


213,5 19 19
200

VDS
213,5
7 Küchenelem
ente

2 WM WM 2 WM
101,0

88,5 VDS
213,5
200

BRH 17 St. zu 17,65/27,0 cm 1 VDS VDS 1 17 St. zu 17,65/27,0 cm VDS


67 213,5 213,5 213,5
OK.OG.1 - OK.OG.2 3,00m 88,5 88,5 OK.OG.1 - OK.OG.2 3,00m 88,5 76,0
ASS
213,5
90 88,5 101,0 0 0
213,5 213,5 213,5 213,5
213,5 101,0 101,0 101,0

200
101,0

213,5

213,5

101,0

101,0

213,5
VDS

VDS

VDS
213,5

213,5
88,5

88,5

BRH
67
BRH 67
213,5
88,5

101,0 101,0
BRH
67
200

213,5 88,5 88,5 88,5 88,5 88,5 88,5 213,5 88,5 88,5 88,5
VDS VDS 88,5
213,5 213,5
200
213,5
88,5

BRH
213,5

213,5 213,5 213,5 213,5 213,5 213,5 213,5 213,5


67
7 Küchenelemente

7 Küchenelemente
88,5

7 Elemente 6 Küchenelemente
100
213,5
88,5
213,5

88,5

BRH
88,5
67
213,5
213,5

101,0

101,0

213,5

213,5
200

88,5
200

0,60 m 213,5
WM

BRH Stauraum

nach Süden ermöglicht deren optimale Versorgung


67 200
88,5

WM
200
200

200

200
200

100 100 100 100 100

BRH
67

200 200 200 200


100
200

200

200

200

200

BRH
67

BRH
67
BRH 67 BRH 67

BRH 67 BRH 67 BRH 67 BRH 67 ASS 90 BRH 67 BRH 67 BRH 67 BRH 67 BRH 67 BRH 67 ASS 90 BRH 67 BRH 67 BRH 67 BRH 67 BRH 67 BRH 67 BRH 67

mit Sonnenlicht. Regelgeschoss


BRH
67

67
BRH

30 67
BRH

90
ASS
88,5

213,5

67
BRH

90
ASS
67
BRH
6 Küch

67
BRH
eneleme

KB (LU)
∅ 150mm

KB (LU)
∅ 150mm
nte

67
BRH

Die Gebäudezeilen setzen sich aus jeweils drei Häu- 213,5

88,5
90
ASS
67 BRH 67 BRH 67 ASS 90 BRH 67 BRH 67 ASS 90 ASS 90 BRH 67 BRH 67