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Wiederholung Einführungsphase
Was Ist Sprache?
Bezeichnung/Bezeichnendes
(Ausdrucksseite)
Lautbild
sprachliches Zeichen
[...] Mit dieser Definition wird eine wichtige ter- Das Band, welches das Bezeichnete mit der Be- 2;
minologische Frage aufgeworfen. Ich rienne die zeichnung verknüpft, ist beliebig; und da wir
Verbindung der Vorstellung mit dem Lautbild unter Zeichen das durch die assoziative Verbin-
das Zeichen; dem üblichen Gebrauch nach aber dung einer Bezeichnung mit einem Bezeichne-
; bezeichnet dieser Terminus im Allgemeinen ten erzeugte Ganze verstehen, so können wir
das Lautbild allein, z.B. ein Wort (arbor usw.). dafür auch einfacher sagen: Das sprachliche io·
Man vergisst dabei, dass, wenn arbor Zeichen Zeichen ist beliebig. So ist die Vorstellung
genannt wird, dies nur insofern gilt, als es Trä- .Schwester• durch keinerlei innere Beziehung
ger der Vorstellung .Baum" ist, sodass also die- mit der Lautfolge Schwester verbunden, die ihr
,c se Bezeichnung außer dem Gedanken an den als Bezeichnung dient; sie könnte ebenso wohl
sensorischen Teil den an das Ganze einschließt. dargestellt sein durch irgendeine andere Laut- ;;
Die Mehrdeutigkeit dieses Ausdrucks ver- folge: Das beweisen die Verschiedenheiten un-
schwindet, wenn man die drei hier in Rede ste- ter den Sprachen und schon das Vorhandensein
henden Begriffe durch Namen bezeichnet, die verschiedener Sprachen: Das Bezeichnete
11 unter sich in Zusammenhang und zugleich in .Ochs" hat auf dieser Seite ·der Grenze als Be-
Gegensatz stehen. Ich schlage also vor, dass zeichnung o-k-s, auf jener Seite b-ö-f (boeuf). ""
man das Wort Zeichen beibehält für das Ganze, [... ]
und Vorstellung bzw. Lautbild durch Bezeich- Das Wort .beliebig" erfordert hierbei eine Be-
netes und Bezeichnung (Bezeichnendes) er- merkung. Es soll nicht die Vorstellung erwe-
setzt; die beiden letzteren Ausdrücke haben den cken, als ob die Bezeichnung von der freien
!n Vorzug, den Gegensatz hervorzuheben, der sie Wahl der sprechenden Person abhinge [...]: es .,,
voneinander trennt und von dem Ganzen, des• soll besagen, dass es unmotiviert ist, d. h. belie-
seil Teile sie sind. Für dieses selbst begnügen big im Verhältnis zum Bezeichneten, mit wel-
wir uns mit dem Ausdruck „Zeichen", weil kein chem es in Wirklichkeit keinerlei natürliche
anderer sich dafür finden lässt. [...] Zusammengehörigkeit hat.
Aufgaben
1. Fasse mit eigenen Worten zusammen, was de Saussure unter einem sprachlichen Zeichen
versteht. Definiere dazu die Begriffe sprachliches Zeichen; Bezeichnetes und Bezeichnung.
2. Erläutere an einem prägnanten Beispiel aus dem Text die Arbitrarität (lat. arbitrium =Willkür)
von Sprache.
3. Erkläre, warum die Zuordnung von Bezeichnetem und Bezeichnung nicht verändert werden
sollte.
Ql Deutsch Flaspöhler 1
Spracherwerb~ Instinkt oder Ertlehung?
Datum:
Wiederholung Einführungsphase
Was ist Sprache?
Die folgenden Ebenen der Sprache lassen sich nur in Kombination mit anderen Morphe- 1 •
;mtcrscheiden: men auftreten (z.B. bc-. -e11. -st).
- Phonologische Ebene: Die Phonologie be- - Syntaktische Ebene: Die Syntax beschreibt,
fasst sich mit der Lautstniktur sprachlicher wie Wört~r zu Wortgruppen und Sätzen
Zeichen. Laute (Phoneme) haben eine be- kombiniert werden können. So gilt z. B. die
deutungsunterscheidende Funktion. So be- Rege,!, dass Kasus, Nurnerus und 'Genus ei- 1,
wirkt z.B. bei dem Wort „Mut• der Aus- nes Artikels, ~djektivs und Nomens in einer
:;;.usch des Lauts m durch g, dass das Wort Wortgruppe übereinstimmen müssen.
.~1t· entsteht, also ein anderes Wort mit ei• - Semantische Ebene: Die Semantik beschäf-
::er anderen Bedeutung. tigt sich mit der Bedeutung ;on Wörtern und
- \lorphologische Ebene: Die Morphologie be- Sätzen. So ist der Satz .Die Polizei fängt den ,.,
:ass: sich mit öer Strukh\r der Wörter. Wör• ausgebrochenen Vulkan wieder ein" zwar
:er können aus mehreren Morphemen beste- syntaktisch richtig. semantisch jedoch nicht.
~.er:. z. B. ti11-la1if-e11, L111if-sc/111h, renn-st. - Pragmatische Ebene: Die Pragmatik be-
~lorpheme sind die kleinsten beqeutungs- schreibt, wie wir mit Sprache handeln und
=genden Einheiten einer Sprache. Man un- uns miteinander verständigen. So hat die i1
:;;~scheidet freie Morpheme, die 'als selbst- Aussage „Du musst dieses Buch lesen!" eine
;.~ndige Wörter auftreten können (z.B. lauf, andere Bedeutung, wenn sie von einem Leh-
5:h :,h. r~nn) und gebunden'e Morpheme, die rer oder einem Freund stammt.
Aufgaben
a) Definiere die Ebenen der Sprache nach folgendem Muster (Phonologie= Lehre von der ... ).
b) Untersuche den Satz auf verschiedenen Ebene:
r "
• 11 .. ••• • II ,i 11 11 " ' 11 •••II II• II a III U • II 'I \II >1 U • ·• " , . 11 • a a II II a „ S " • 1 a 1
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NJr q Hausaufgaben
1. überprüfe, ob de Saussures Theorie bei der Untersuchung folgender sprachlicher Phänomene
greift:
a. Homonyme= gleiche Wörter mit verschiedenen Bedeutungen (z.B.: Schimmel)
b. Onomatopoetische Wörter= Lautmalereien (z.B.: das Krähen eines Hahnes - deutsch:
Kikeriki; italienisch: Chicchirichi; türkisch: Kukkurrikun)
• •• • • 1 •• •• • •• • • ••• • •• •••••••• • • ••• • •• • • • • • •• 11 • •• •••••• • •• " ••
.
~\Ül"~ Deutsch GK Ql Flaspöhler 1
Spracherwerb - Instinkt oder Erziehung? Spracherwerbstheorien
-------- Datum : .
Wie lernen Kinder sprechen?
Spracherwerbstheorien erschließen
Der Wisscnschafisjoumalist Dieter E. Zimmer stellt in seinem ßm:h ..So kommt der Mensch zur SprJche" vier
grundlegende Th1.'<lricn zur Erkll111111g des kindlichen Spr.1chcrwcrhs vor: Behaviorismus. lnteraktionismus.
Nativismus/Mo..'lltalismus und Kognitivismus/Konstruktivismus. Der folgende Textauszug befasst sich mit dem
Modell des lntcraktionismus.
Aufgaben
1. EA@: Markiere Schlüsselbegriffe und zentrale Passagen im Text und kennzeichne
unbekannte Begriffe mit einem Fragezeichen.
2. PA (2 Schüler*innen mit dem gleichen Erklärungsmodell kommen zusammen.)
a. Vergleicht die zentralen Gedanken des Textes und klärt ggf. unbekannte Begriffe.
b. Entscheidet, welche/r der folgenden Begriffe/Aussagen auf die im Text
beschriebene Position zutrifft und begründet eure Entscheidung schriftlich.
• Es gibt kein besond_eres Sprechorgan
• Imitation
• Semantisch und syntaktisch vereinfachte Sprache
• Output größer als Input
c. Fasst die Grundidee der Position unter Berücksichtigung der Ergebnisse von
Teilaufgabe b in wenigen Sätzen zusammen. ·
d. Beantwortet stichwortartig für die oben dargestellte Position die folgenden
Fragen:
Q •
Bringt das Kind etwas mit, bevor es erstmals eine Sprache erwirbt (z.B.
rJ'f! --•__
# o !tl- spezielle genetische Voraussetzungen)?
w_i_e_g_e_st_a_lte_t_s_ic_h_d_e_r_P_ro_z_e_ss_d_e_s_s_p_ra_c_h_e_rw_e_r_bs_?_ _ _ _ _ _ _ _
000~
Aufgaben zur Präsentation
nnn1,n
1. GA: Bereitet euch darauf vor, euer Erklärungsmodell zum Kindlichen
Spracherwerb im Kurs vorzustellen. Geht dazu so vor:
a. Erstellt auf Basis eurer Beschäftigung mit dem jeweiligen
Erklärungsmodell gemeinsam ein Ergebnis-Poster. Beachtet bei der
Umsetzung die unten stehende Checkliste.
b. Bereitet eure Präsentation der Spracherwerbstheorie vor.
Checkliste Ergebnis-Poster
)
Kriterien ®
Die Überschrift ist für die vorgestellte
Position passend gewählt.
Weiteres Kriterium: