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Auf diesem insgesamt fast 800 Quadratmeter großen Areal am Werdauer Brühl plant die Stadtmission

Zwickau den Bau eines Wohn- und Beratungszentrums.

Stadtmission baut am Werdauer Brühl

Im Zentrum der Pleißestadt entsteht ein Wohn- und Beratungs-zentrum. Der Wohlfahrts- verband hat
lange nach einem geeigneten Grundstück gesucht.

Von Annegret Riedel

erschienen am 17.02.2018

Werdau. Für den Bau eines sozialen Wohn- und Beratungszentrums für die Werdauer hat der Stadtrat
mit dem Verkauf eines rund 800Quadratmeter großen Grundstücks am Brühl vorgestern die Weichen
gestellt. Mehrheitlich stimmten die Räte dem Verkauf des Areals an die Stadtmission Zwickau zu, die der
Träger dieses Bauvorhabens sein wird. Stadtrat Axel Reinert (Die Linke) äußerte Bedenken, dass sich
unmittelbar neben diesem mehrstöckigen Neubau ein Restaurant mit Biergarten befinden wird. "Wissen
die beiden Bauherren denn voneinander", wollte er von Oberbürgermeister Stefan Czarnecki (CDU)
wissen. Der konnte diese konkrete Fragen nicht beantworten. "Die Stadtmission hat ein Grundstück
direkt im Zentrum gesucht, weil sie ihre vielfältigen Angebote auch sichtbarer machen möchte", so der
OB.

"Ziel ist, einen Anlaufpunkt für Menschen mit verschiedensten sozialen Problemen zu schaffen", sagte
Petro Richter, Abteilungsleiter Straffälligen- und Wohnungslosenhilfe bei der Stadtmission. In dem
Neubau sollen sich Beratungszimmer, ein Kontaktbüro und ein Veranstaltungsraum im Erdgeschoss
befinden. Außerdem ist unter anderem eine Anlaufstelle für die mobile Jugendarbeit geplant, wo sich
junge Leute bei Problemen auch jederzeit hinwenden können. Hilfe und Unterstützung gibt es künftig
dort auch für Menschen mit Miet- oder Stromschulden, die von Räumungsklagen und Kündigung der
Wohnung bedroht sind, und für Menschen mit Behinderung.

"In zwei darüber liegenden Etagen werden wir Übergangswohnungen für zwölf Menschen in besonderen
sozialen Schwierigkeiten sowie zwei Plätze zur Notübernachtung für akut wohnungslose Bürger
vorhalten." In diesem Bereich arbeite die Stadtmission bereits mit viel Erfahrung in Werdau, Zwickau,
Glauchau und anderen Kommunen des Landkreises. Derzeit wohnen in einem Übergangsheim an der
Ottostraße nahe dem Werdauer Bahnhof sieben Leute. Dort ist die Stadtmission aber nur Mieter. Nach
einer besser geeigneten Immobile hat der Wohlfahrtsverband sehr lange erfolglos gesucht, sagt Petro
Richter. Deshalb habe man sich letztendlich für einen Neubau entschieden. Außerdem betreuen die
Mitarbeiter der Stadtmission derzeit noch rund 20 ehemalige Wohnungslose in Werdau innerhalb eines
sogenannten ambulant betreuten Wohnens in den eigenen vier Wänden.

Wann das Bauvorhaben am Brühl/Ecke Weberstraße begonnen werden kann, hänge von Fördermitteln
ab. "Wir wollen natürlich so schnell wie möglich starten." Über die Höhe der Investition in Werdau wollte
sich der Wohlfahrtsverband noch nicht konkret äußern. Hierfür brauche man erst eine konkrete
vorliegende Planung und die Zusage eventueller Fördergelder. Für das Grundstück bezahlt der
Wohlfahrtsverband 46.200 Euro an die Stadt.

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