Aventurischer Bote Nr.
198
Meisterinformationen
Meisterinformationen zu
»Der Visionär ist tot! Es lebe die Vision« und
»Heptarch gefallen! Schattenlande geschwächt!«
Die beiden Artikel behandeln den Ausgang des Abenteuers
Eiserne Flammen. Bei den hier genannten mutigen Helden
kann es sich um die Helden deiner Spielrunde handeln, wenn
ihr das Abenteuer gespielt habt. Sofern sie das Abenteuer über-
leben und nach Warunk zurückkehren, können sie hier Besuch
von einem Schreiber des Boten erhalten und anschließend wird
nach ihren Aussagen dieser Bericht erscheinen.
Dabei ist der Artikel im Aventurischen Boten natürlich auch
Kriegspropaganda des Mittelreiches und betont einen Vorteil
der freien Reiche im Krieg, den es faktisch kaum gibt. Yol-
Ghurmak steht nicht auf der Liste der Städte, die Rohaja mit
diesem Heerzug befreien will. Trotzdem ist die Nachricht
vom Fall des Heptarchen eine willkommene Möglichkeit, den
Soldaten beim Aufbruch Mut und Siegessicherheit zu vermitteln.
Genau aus der anderen Perspektive ist der Artikel des Optolithen
geschrieben, welcher die Rolle des heiligen Leonardo überhöht,
um seiner Kirche eine Legitimation für die weitere Herrschaft
im Zunftrat zu liefern und die Stabilität in der Stadt zu erhal-
ten. Auch wenn in der Stadt niemand wirklich fürchtet, Ziel des
Kriegszuges zu werden, möchte man sich weiter als stark und
wehrhaft präsentieren. Tatsächlich spielt der Tod des Heptarchen
Garla Gengris sogar in die Hände, da sie perspektivisch auf eine
Anerkennung Yol-Ghurmaks als freie Stadt durch das Mittelreich
hofft und durch den Tod Leonardos hier eine Hürde wegfällt.
Tatsächlich sterben im Verlauf des Abenteuers sowohl Leonardo
wie auch Sorp Sanderwik, dieser allerdings nicht durch die Hand
der Helden. In der Folge ist die Macht des Splitters eingedämmt
und es kommt zu Kämpfen um die Macht in der Stadt zwi-
schen den verschiedenen Fraktionen im Zunftrat. Aus diesen
Auseinandersetzungen werden sich Arngrimm von Ehrenstein
und Balphemor von Punin jedoch heraushalten. Nach dieser
Phase erreicht Yol-Ghurmak den Status, der im Aventurischen
Almanach beschrieben ist.
Meisterinformationen zu
»Streitthema Codex Rei Cogitantis«
Der Artikel berichtet von einem bei mehreren Lehrstätten (nament-
lich je ein handschriftliches Exemplar in den Niederlassungen
des Bunds des Roten Salamanders in Brabak und Fasar, in der
alchimistischen Fakultät an der Universität von Al’Anfa, der
Alchimisten zu Mengbilla, der Schule der variablen Form der
Unbelebten Materie zu Mirham, der Dunklen Halle der Geister
zu Brabak und, Gerüchten zufolge, der Heptagonakademie
zu Yol-Ghurmak) anonym eingereichten Manuskript namens
Codex Rei Cogitantis. Neben tiefgehenden Erörterungen zentra-
ler Problematiken der Homunculuserschaffung bietet das Werk
ein Rezept zur Erschaffung eines Alraunigen Homunculus, wel-
ches auf zahlreichen Grundwerken der Pflanzen-, Tier- und
Magiekunde sowie Alchimie aufbaut und zuvor nie schriftlich
festgehaltene Geheimnisse der Hexentradition integriert. Vor dem
Jahr 1042 BF musste von Spielern ein erheblicher Mehraufwand
betrieben werden, um an das Geheimnis der Erschaffung eines
Alraunigen Vertrauten zu gelangen. Wer jedoch ab Hesinde 1042
BF genügend soziales Kapital besitzt, um sich bei einem der ein-
geweihten Institute anzubiedern, muss keine eigene Recherche
betreiben, obgleich der Codex nicht einfach zu verstehen ist und
daher nur von Helden intellektuell durchdrungen werden kann,
die in mehreren Wissenstalenten fortgeschritten gebildet sind. Es
wird von offizieller Seite nie zweifelsfrei geklärt werden, wer den
Codex Rei Cogitantis verfasst hat, sodass es sich dabei durchaus um
einen Spielercharakter handeln kann. Mehr zu den Hintergründen
des Codex Rei Cogitantis und dem Alraunigen Homunculus fin-
dest du bald im Aventurischen Herbarium. Außerdem erwar-
ten dich dort völlig neue Regeln zum Wesen der Homunculi, ein
ausführliches Rezept zur Erschaffung eines Alraunigen, spezielle
Homunculusfähigkeiten sowie eingehende Vorschläge dazu, wie
sich ein Alrauniger ins Spiel integrieren lässt, wie er sich verhält
und was NSC im Spiel über ihn denken könnten.
Meisterinformationen zu
»Das Haupt der Grauen Gilde ist kopflos!«
Auf dem Allaventurischen Konvent der Gildenmagier 1041 BF
in Khunchom stellte sich Sirdon Kosmaar (*972 BF, in allen
Belangen das graubärtige, langhaarige Urbild eines Magiers, bril-
lanter Magietheoretiker und Verfechter unbedingter Etikette)
der Basiliusprüfung, die zur Erlangung des Erzmagiertitels
dient. Weitere Informationen zur Prüfung findest du in den
Meisterinformationen zum Aventurischen Boten 193. Kosmaar
scheiterte, und gemäß der Prüfungsregeln verliert er darum alle aka-
demischen Ämter und ist fortan wieder Adept. Im Aventurischen Boten
findest du eine mit dieser Ausgabe beginnende Artikelreihe, in der
du eine akademische „Klatschgeschichte“ verfolgen kannst, die für
die Magierinnen und Magier in deiner Heldengruppe von besonde-
rem Interesse sein dürfte. Das Geschehen gibt dir einen praktischen
Einblick in aventurisches Gilden- und Akademierecht.
Meisterinformationen zu
»Fechtmeister zieht sich aus Vinsalt zurück!«
Amaldo Geremoni war das Oberhaupt des Vinsalter Zweiges der
Myrmidonen, eines Geheimkultes, der den heute fast vergessenen
Kriegsgott der Bosparanischen Legionen, Shinxir, verehrt. Über
lange Zeit nutzte er die Akademie, um neue Mitglieder für den
Geheimbund zu rekrutieren. Vor vielen Jahren unterlief ihm ein
Fehler, als er versuchte, den jungen Dom Essalio ya Federino für die
Myrmidonen zu gewinnen. Der Gründer der Schwertgesellenschule
der Vinsalter Vaganten versprach ihm damals, kein Wort über
die Sache zu verlieren. Die Pläne der Myrmidonen beginnen
sich im Sternfall zu konkretisieren, und der einstige Fehltritt des
Fechtmeisters ist zu einem Risikofaktor geworden. Dies ist der wahre
Grund, weshalb er sich aus Vinsalt zurückgezogen hat. Die Position
des Tribuns, wie das lokale Oberhaupt der Gruppierung genannt
wird, der Vinsalter Myrmidonen wurde zwischenzeitlich neu besetzt.
Meisterinformationen zu
»Neuer Hafen an fernen Gestaden«
Die Kolonie Santa Elida liegt in einer Bucht westlich des Samra-
Deltas und ist damit die bisher westlichste aventurische Siedlung
auf dem Kontinent. Somit eröffnet Brabak sich die Möglichkeit
der Expansion und vermeidet direkte Konflikte mit Al’Anfa. Es
bleibt abzuwarten, wie das Horasreich auf diese Entwicklung
reagiert, wurde Uthuria in der Thalassokratie-Akte doch zwi-
schen dem Horasiat und Al’Anfa aufgeteilt.
Die Kolonie selbst hat etwa 200 Einwohner und liegt in einer
natürlichen Bucht, die seit Generationen als Handelsplatz zwi-
schen den Owangi-Stämmen des Inlands, Floßleuten und ande-
ren uthurischen Händlern genutzt wird. Nun stehen hier von
Palisaden umgebene Holzhäuser, und die Aventurier beginnen,
Felder zu bestellen. Zu ihrem Schutz ist die Kolonie auf ein
Auskommen mit den uthurischen Nachbarn angewiesen.
Meisterinformationen zu »Geschätztes Scheusal!«
Bei dem Bericht über die Vorkommnisse in Weiden handelt
es sich um einen Brief des Soldgrafen – das ist die Weidener
Bezeichnung für den herzoglichen Marschall – Linnart
von Ruckenau an seinen Adjutanten Dyderich von Hohenstein.
Zusammen mit anderer privater Korrespondenz ist dieser in
der Schreibstube des Cronrats – des höchsten Beratergremiums
der Herzogin – hinterlegt. Eine Abschrift wurde dem leiten-
den Botenredakteur Baltram von Liepenberg zugespielt. Weil
es um Geschehnisse mit weitreichenden Folgen geht und zur
Illustration des „laxen Tons, der in Weiden offenbar selbst in
höchsten Rängen herrscht“, wurde er in Druck gegeben.
Meisterinformationen zu
»Namenlose Umtriebe im Sichelhag«
Mit Junker Gernot von Bärfurten und seinen Anhängern wurde
tatsächlich ein Kult des Namenlosen zerschlagen. Baronin
Oleana von Bregelsaum (*1014 BF, dunkelblond, lange Haare,
unter denen sie ihr fehlendes Ohr verbirgt), die selbst ihre Seele
dem Namenlosen verschrieben hat und einem weit mächtigeren
Zirkel des Dreizehnten angehört, wusste schon seit Jahren von
dem lokalen Kult. Indem sie ihn ans Messer liefert, profiliert sie
sich erneut als Kämpferin für die Zwölfe. Ihr Ziel ist es, die
Aufmerksamkeit der Kirchen auf den Sichelhag zu lenken und sie
dort zu binden, während ihr Kult seine Aufmerksamkeit auf die
befreiten Gebiete im Osten des Reiches lenken kann. Der neue
Junker zu Bärfurten, Cordovan von Bregelsaum, ahnt von den
geheimen Machenschaften seiner Lehnsherrin nichts.
Meisterinformationen zu »Ein Spiel für die Ewigkeit!«
Wie man beim Lesen des Textes ahnt, ist Selma Fingorn nicht beson-
ders neutral, wenn es um die Bewertung des Freundschaftsspiels
geht, und neigt gerne zu Übertreibungen. Tatsächlich war das
Spiel, was Fouls angeht, relativ ausgeglichen. Eher waren es die
Havena-Bullen, die in der zweiten Halbzeit stark bevorteilt wurden.
Aufgrund des schlechten Wetters kamen auch nur etwa zweiein-
halbtausend Zuschauer. Es gab sicher einige zünftige Schlägereien,
an denen aber keine Thorwaler beteiligt waren. Finn Krakensand
(20 Jahre, blonder Schönling, Frauenschwarm) ist ein bei den
Anhängern der Havena-Bullen sehr beliebter Spieler. Durch seine
Schnelligkeit und sein Geschick beim Umgang mit dem Schläger
sorgt er regelmäßig für Begeisterungsstürme auf der Tribüne. Der
Sohn des wohlhabenden Havener Kaufmanns Brendan Krakensand
(57 Jahre, graues Haar mit Vollbart, arrogantes Auftreten gegenüber
dem einfachen Volk) hat viele Neider. Dies könnte ihm irgend-
wann zum Verhängnis werden. Eine mögliche Entführung mit
Lösegeldforderung könnte hier ein Abenteueraufhänger sein. Auch
Bestechung von Schiedsrichtern wäre ein Thema. Ein entsprechend
talentierter Held könnte in der Rolle eines Immanspielers ermitteln.
Meisterinformationen zu
»Ein gutes Leben findet Erfüllung«
Im Jahre 1019 BF, als sich Aventurien im Chaos um Borbarads
Rückkehr befand und alle Augen auf die großen Helden gerichtet
waren, bewies die Meisterin der Ernte Calluna Grünlieb ihrerseits
denkwürdigen Mut. Wie genau sich der Hektabelus nach
Ganterrode, einem verschlafenen Nest unweit des Großen Flusses,
verirrte, ist nicht überliefert. Der Dämon fuhr in die Schankmagd
Raike ein. Diese, augenscheinlich selbst nicht erkrankt, verteilte
Suppe an die Dorfbewohner und sorgte so für die weitere
Ausbreitung der Roten Keuche. Geron Ackerknecht und seine
Familie entgingen der Ansteckung nur durch den Schuss auf seinen
kleinen Bruder. Calluna lauschte auf die verzweifelten Worte ihres
Schützlings und kam dadurch dem Hektabelus auf die Spur. Geron
lockte die Besessene in sein Haus, überwältigte sie und wurde
Zeuge der großen Seelenwaschung, dem Exorzismus des
Hektabelus. Erst dann war Calluna in der Lage, die Kranken zu
heilen. Dieses Erlebnis beeindruckte den jungen Mann so sehr,
dass er selbst den Weg der gütigen Göttin wählte und Calluna bis
an ihr Lebensende tatkräftig zur Seite stand.
Dieser Bericht mag der einen oder anderen Heldin zum Vorbild
gereichen, um die Hüterin des Lebens und ihre Anhängerschaft
künftig mit anderen Augen zu sehen und sie nicht leichtfertig als
kleine Kirche für das einfache Volk und als Nebendarsteller im
ewigen Kampf Aventuriens gegen seine Bedrohungen abzutun.
Zeitleiste
Ingerimm 1039 BF: Der Heptarch Leonardo wird ermor-
det, der Agrimoth-Splitter verschmilzt mit Yol-Ghurmak
Ingerimm 1041 BF: Sirdon Kosmaar verliert den Posten
der Spektabilität an der Puniner Magierakademie. Zu
seinem Nachfolger ernennt der Mephalsrat nach lan-
gem Streit Thaliomar della Mada-Arcanal.
Hesinde 1042 BF: Das monumentale Werk Codex Rei Co-
gitantis zur Homunculusforschung gelangt in die Hän-
de der gildenmagischen Öffentlichkeit.
Peraine 1042 BF: Nachdem Arngrimm von Ehrenstein
Weiden einige schmerzhafte Nadelstiche versetzt hat,
befiehlt Herzogin Walpurga die Rückeroberung von
Burg Aarenstein, um ein mögliches Einfalltor für weite-
res transysilisches Ungemach zu schließen.