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DIN EN 1303
X
ICS 91.190 Ersatz für
DIN EN 1303:1998-05
Baubeschläge –
Schließzylinder für Schlösser –
Anforderungen und Prüfverfahren;
Deutsche Fassung EN 1303:2005
Building hardware –
Cylinders for locks –
Requirements and test methods;
German version EN 1303:2005
Quincaillerie pour le bâtiment –
Cylindres de serrures –
Exigences et méthodes d’essai;
Version allemande EN 1303:2005
Gesamtumfang 31 Seiten
Nationales Vorwort
Die vorliegende Europäische Norm wurde vom CEN/TC 33 Türen, Tore, Fenster, Abschlüsse, Bau-
beschläge und Vorhangfassaden (Sekretariat: Frankreich) Arbeitsgruppe 4 Schlösser und Baubeschläge
(Federführung: Großbritannien) erarbeitet.
Der für die deutsche Mitarbeit zuständige Arbeitsausschuss im DIN Deutsches Institut für Normung e. V. ist
der als Spiegelausschuss eingesetzte Arbeitsausschuss NABau 09.01.04.04 Schließzylinder.
Änderungen
Frühere Ausgaben
2
EUROPÄISCHE NORM EN 1303
EUROPEAN STANDARD
NORME EUROPÉENNE Februar 2005
Deutsche Fassung
Baubeschläge
Schließzylinder für Schlösser
Anforderungen und Prüfverfahren
Building hardware Cylinders for locks Quincaillerie pour le bâtiment Cylindres de serrures
Requirements and test methods Exigences et méthodes dessai
Diese Europäische Norm wurde vom CEN am 10. Januar 2004 angenommen.
Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen
dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand befindliche Listen
dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Management-Zentrum oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrage
erhältlich.
Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache,
die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem Management-
Zentrum mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.
CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland,
Irland, Island, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, der
Schweiz, der Slowakei, Slowenien, Spanien, der Tschechischen Republik, Ungarn, dem Vereinigten Königreich und Zypern.
© 2005 CEN Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Ref. Nr. EN 1303:2005 D
Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten.
EN 1303:2005 (D)
Inhalt
Seite
Vorwort................................................................................................................................................................ 4
Einleitung ............................................................................................................................................................ 4
1 Anwendungsbereich ............................................................................................................................. 5
2 Normative Verweisungen ..................................................................................................................... 5
3 Begriffe................................................................................................................................................... 5
4 Anforderungen (Gebrauchsklassen)................................................................................................... 6
4.1 Allgemeines ........................................................................................................................................... 6
4.2 Schlüsselfestigkeit................................................................................................................................ 6
4.3 Dauerhaftigkeit ...................................................................................................................................... 6
4.4 Türmasse ............................................................................................................................................... 7
4.5 Feuerwiderstand.................................................................................................................................... 7
4.6 Betriebssicherheit ................................................................................................................................. 7
4.7 Korrosionsbeständigkeit...................................................................................................................... 7
4.7.1 Allgemeines ........................................................................................................................................... 7
4.7.2 Funktionsfähigkeit bei extremen Temperaturen................................................................................ 7
4.8 Verschlusssicherheit ............................................................................................................................ 8
4.8.1 Allgemeines ........................................................................................................................................... 8
4.8.2 Mindestanzahl der effektiven Verschiedenheiten.............................................................................. 8
4.8.3 Mindestanzahl der beweglichen Zuhaltungen ................................................................................... 8
4.8.4 Höchstanzahl gleich tiefer Stufen ....................................................................................................... 9
4.8.5 Direkte Schließungsbezeichnung der Schlüssel ............................................................................... 9
4.8.6 Nachschließsicherheit .......................................................................................................................... 9
4.8.7 Torsionsfestigkeit des Schließzylinders/-kerns, bezogen auf Verschlusssicherheit .................... 9
4.9 Angriffswiderstand ............................................................................................................................. 10
4.9.1 Widerstandsfähigkeit gegen Angriff durch Aufbohren ................................................................... 10
4.9.2 Widerstandsfähigkeit gegen Angriff eines Meißels......................................................................... 10
4.9.3 Widerstandsfähigkeit gegen Angriff durch Abdrehen .................................................................... 11
4.9.4 Widerstandsfähigkeit gegen Angriff durch Herausziehen des
Schließzylinders/Zylinderkerns ......................................................................................................... 11
4.9.5 Torsionsfestigkeit des Schließzylinders/Zylinderkerns, bezogen auf Angriffswiderstand......... 11
5 Prüfverfahren....................................................................................................................................... 13
5.1 Allgemeines ......................................................................................................................................... 13
5.2 Schlüsselfestigkeit.............................................................................................................................. 13
5.3 Prüfungen der Dauerhaftigkeit .......................................................................................................... 14
5.4 Türmasse ............................................................................................................................................. 14
5.5 Feuerwiderstand.................................................................................................................................. 15
5.6 Betriebssicherheit ............................................................................................................................... 15
5.7 Korrosionsbeständigkeit/Prüfung der Funktion bei extremen Temperaturen ............................. 15
5.8 Verschlusssicherheit .......................................................................................................................... 15
5.8.1 Mindestanzahl der effektiven Verschiedenheiten............................................................................ 15
5.8.2 Mindestanzahl der beweglichen Zuhaltungen ................................................................................. 15
5.8.3 Höchstanzahl gleich tiefer Stufen ..................................................................................................... 15
5.8.4 Direkte Schließungsbezeichnung der Schlüssel ............................................................................. 15
5.8.5 Nachschließsicherheit ........................................................................................................................ 15
5.8.6 Torsionsfestigkeit des Schließzylinders und/oder Schließzylinderkerns..................................... 16
5.9 Angriffswiderstand ............................................................................................................................. 16
5.9.1 Widerstandsfähigkeit gegen Aufbohren ........................................................................................... 16
5.9.2 Widerstandsfähigkeit gegen Angriff eines Meißels......................................................................... 16
5.9.3 Widerstandsfähigkeit gegen Angriff durch Abdrehen .................................................................... 17
5.9.4 Widerstandsfähigkeit gegen Angriff durch Herausziehen des
Schließzylinders/Zylinderkerns ......................................................................................................... 17
2
EN 1303:2005 (D)
Seite
6 Klassifikation....................................................................................................................................... 18
6.1 Allgemeines......................................................................................................................................... 18
6.2 Gebrauchsklasse (1. Stelle) ............................................................................................................... 18
6.3 Dauerhaftigkeit (2. Stelle)................................................................................................................... 18
6.4 Türmasse (3. Stelle) ............................................................................................................................ 18
6.5 Feuerwiderstand (4. Stelle) ................................................................................................................ 18
6.6 Betriebssicherheit (5. Stelle) ............................................................................................................. 19
6.7 Korrosionsbeständigkeit und Temperatur (6. Stelle)...................................................................... 19
6.8 Verschlusssicherheit (7. Stelle)......................................................................................................... 19
6.9 Angriffswiderstand (8. Stelle) ............................................................................................................ 19
7 Kennzeichnung ................................................................................................................................... 19
Anhang A (normativ) Schließzylinder für den Einsatz an Feuerschutz-/Rauchschutztüren .................... 20
Anhang B (normativ) Korrosionsbeständigkeit und Temperatur................................................................ 21
Anhang C (normativ) Abbildungen der Prüfgeräte ....................................................................................... 22
Anhang D (informativ) Prüfreihenfolge zur Minimierung der Prüflinge, einige Prüflinge können für
verschiedene Prüfungen wiederverwendet werden........................................................................ 27
Anhang E (informativ) Genormter Prüfschließzyklus ................................................................................. 28
Literaturhinweise ............................................................................................................................................. 29
3
EN 1303:2005 (D)
Vorwort
Dieses Dokument (EN 1303:2005) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 33 Türen, Tore, Fenster,
Abschlüsse, Baubeschläge und Vorhangfassaden erarbeitet, dessen Sekretariat vom AFNOR gehalten wird.
Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung
eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis August 2005, und etwaige entgegenstehende nationale
Normen müssen bis August 2005 zurückgezogen werden.
Die Europäische Föderation der Verbände der Schloss- und Baubeschlaghersteller ARGE hat bei der
Ausarbeitung dieser Europäischen Norm mitgewirkt.
Einleitung
Es ist das Ziel der in diesem Dokument beschriebenen Prüfverfahren, den menschlichen Einfluss auf die
Prüfergebnisse so gering wie möglich zu halten, um die Wiederholbarkeit zu verbessern.
4
EN 1303:2005 (D)
1 Anwendungsbereich
Dieses Dokument gilt für Schließzylinder für solche Schlösser, die üblicherweise in Gebäuden verwendet
werden, und die für den Einbau von Schließzylindern vorgerichtet sind.
Dieses Dokument enthält Festlegungen für die Leistungsfähigkeit sowie weitere Anforderungen an Festigkeit,
Verschlusssicherheit, Dauerhaftigkeit und Korrosionsbeständigkeit von Schließzylindern und ihren
Originalschlüsseln. Sie legt eine Gebrauchsklasse fest, drei Klassen für Dauerhaftigkeit, jeweils zwei Klassen
für Feuerwiderstand und Korrosionsbeständigkeit unter Zugrundelegung von Funktionsprüfungen, außerdem
sechs Klassen für Verschlusssicherheit unter Zugrundelegung von Konstruktionsanforderungen und drei
Klassen von Prüfungen der Funktionsfähigkeit, die mechanischen Angriff simulieren.
Dieses Dokument beinhaltet Prüfungen über die befriedigende Funktionsfähigkeit bei Temperaturen zwischen
20 °C und + 80 °C. Sie enthält Festlegungen der Prüfverfahren von Schließzylindern und der von den
Herstellern empfohlenen Schutzeinrichtungen für solche Schließzylinder.
Die Korrosionsbeständigkeit wird durch Verweisung auf die Anforderungen der Europäischen Norm EN 1670
über den Korrosionsschutz von Schlössern und Baubeschlägen, siehe Anhang B, festgelegt.
Die Eignung von Schließzylindern für die Verwendung in Feuer- oder Rauchschutztüren wird durch die
Prüfung der Feuerwiderstandsfähigkeit bestimmt, die zusätzlich zu der Prüfung der Funktionsfähigkeit nach
diesem Dokument gefordert wird. Da die Gebrauchseignung an Feuerschutztüren nicht in jeder Situation
erforderlich ist, hat der Hersteller die Wahl, anzugeben, ob der Schließzylinder diese zusätzlichen
Anforderungen erfüllt oder nicht. Wenn dies verlangt wird, gelten für Schließzylinder die in EN 1634-1 oder
prEN 1634-2 angegebenen Anforderungen, siehe Anhang A.
Die Bewertung des Feuerwiderstandes der Klasse 1 ist nicht Bestandteil dieses Dokumentes.
Gelegentlich dürfen zusätzliche Funktionen für eine Schließzylinderausführung gefordert werden. Käufer
sollten sich vergewissern, dass die Produkte für ihren beabsichtigten Gebrauch geeignet sind.
2 Normative Verweisungen
Die folgenden zitierten Dokumente sind für die Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten
Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte
Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen).
prEN 1634-2, Feuerwiderstandsprüfungen für Tür- und Abschlusseinrichtungen Teil 2: Beschläge für
feuerwiderstandsfähige Abschlüsse und öffenbare Fenster
EN 1906, Schlösser und Baubeschläge Türdrücker und Türknäufe Anforderungen und Prüfverfahren
3 Begriffe
Für die Anwendung dieses Dokumentes gelten die folgenden Begriffe:
3.1
Schließzylinder
Mechanismus, der üblicherweise von dem dazugehörigen Schloss getrennt ist und durch einen Schlüssel
betätigt wird
5
EN 1303:2005 (D)
3.2
effektive Verschiedenheit
nur durch die beweglichen Zuhaltungen bedingte Variation zwischen Schließzylindern gleicher Konstruktion,
welche bezweckt, dass jeder Schließzylinder nur mit dem dazugehörigen Schlüssel geschlossen werden
kann. Die Anzahl der effektiven Verschiedenheiten ist gleich der Anzahl der theoretischen Verschiedenheiten
abzüglich der Verschiedenheiten, die vom Hersteller aus technischen Gründen, und abzüglich der
Verschiedenheiten, die in Übereinstimmung mit den Einschränkungen von 4.8.4 in Abzug gebracht werden
3.3
Schlüssel
separate, dem Schließzylinder entsprechende Vorrichtung, die den Schließzylinder mechanisch betätigt
3.4
Schlüsselkanal
die über die ganze Länge oder einen Teil des Kerns ausgedehnte Öffnung, in die der Schlüssel hineingesteckt
wird
3.5
bewegliche Zuhaltung
Teil eines Schließzylinders, das zuerst durch den eigenen Schlüssel in eine vorgegebene Position gebracht
werden muss, bevor Schlüssel und/oder Schließzylinderkern sich bewegen können
3.6
Kern
Schließzylinderteil, das sich bewegt, wenn der geeignete Schlüssel betätigt wird
3.7
Stufen
Einschnitte in der Oberfläche eines Schlüsselbartes oder Schlüsselschaftes, welche die beweglichen
Zuhaltungen einordnen
4 Anforderungen
4.1 Allgemeines
ANMERKUNG Der Aufbau dieses Abschnitts entspricht der Klassifikation nach Abschnitt 6.
4.2 Schlüsselfestigkeit
Bei Prüfung nach 5.2 darf unter dem maximal aufgewendeten Drehmoment von 2,5 Nm kein Schlüsselbruch
erfolgen.
Nach Prüfende muss der Schlüssel abziehbar sein und den Schließzylinder mit einem Drehmoment nicht
höher als 1,5 Nm erneut schließen können.
4.3 Dauerhaftigkeit
Bei Prüfung nach 5.3 müssen die Schließzylinder mit einem neuen Originalschlüssel mit einem Drehmoment
nicht höher als 1,5 Nm nach der in Tabelle 1 bestimmten Anzahl von Prüfschließzyklen betätigt werden
können.
6
EN 1303:2005 (D)
4.4 Türmasse
Keine Anforderung.
4.5 Feuerwiderstand
4.6 Betriebssicherheit
Keine Anforderung.
4.7 Korrosionsbeständigkeit
4.7.1 Allgemeines
Schließzylinder für die Korrosionsbeständigkeits-Klassen A oder C (hohe) müssen mindestens die Anfor-
derungen an die Korrosionsbeständigkeit der Klasse 3 der EN 1670 erfüllen (siehe Anhang B).
Es wird keine Unterscheidung zwischen der Innen- und Außenseite eines Schließzylinders und/oder einer Tür
getroffen.
Nach Durchführung der Korrosionsprüfung muss der Schließzylinder mit einem Drehmoment am Schlüssel
von höchstens 1,5 Nm betätigt werden können.
Während der Prüfung nach 5.7 muss ein Schließzylinder mit dazugehörigem Schlüssel bei einem
Drehmoment von höchstens 1,5 Nm sowohl bei 20 °C als auch bei + 80 °C betätigt werden können.
7
EN 1303:2005 (D)
4.8 Verschlusssicherheit
4.8.1 Allgemeines
Die Sicherheit eines Schließzylinders wird durch zwei Sicherheitskategorien bestimmt, die unabhängig
voneinander unterschieden werden:
Verschlusssicherheit;
Als Voraussetzung bei einem Doppelschließzylinder gilt, dass sich die Klassen beider Kategorien auf die
Angriffsseite bzw. Außenseite des Schließzylinders beziehen. Diese Seite muss eine ordnungsgemäße
Kennzeichnung aufweisen, entweder direkt auf dem Produkt oder in den zugehörigen Begleitdokumenten.
Die Mindestanzahl der effektiven Verschiedenheiten muss den Angaben der Tabelle 2 entsprechen.
Die Mindestanzahl der beweglichen Zuhaltungen muss den Angaben der Tabelle 3 entsprechen.
8
EN 1303:2005 (D)
Die Wahl der Schlüsselstufen für bewegliche Zuhaltungen auf gleichem Funktionsniveau muss den Angaben
der Tabelle 4 entsprechend eingeschränkt sein.
ANMERKUNG Die in Tabelle 4 dargestellten Anforderungen beziehen sich lediglich auf eine Zuhaltungsreihe.
4.8.6 Nachschließsicherheit
Vor Beginn der Prüfung der Dauerhaftigkeit darf es nicht möglich sein, bei Schließzylindern der
Verschlussicherheitsklassen 1, 2 und 3 den neuen Schließzylinder bei Aufbringung eines Drehmoments von
0 ,2
1,5 Nm 0 Nm Nm mit einem nächstähnlichen Schlüssel zu betätigen.
Nach Beendigung der Prüfung der Dauerhaftigkeit darf es nicht möglich sein, bei Schließzylindern der
Verschlusssicherheitsklassen 4, 5 und 6 die Schließzylinder bei Aufbringung eines Drehmoments von
0 ,2
1,5 Nm 0 Nm mit einem nächstähnlichen Schlüssel zu betätigen.
Die Prüfungen der Nachschließsicherheit nach 5.8.5 sind je nach Gegebenheit entweder vor oder nach der
Prüfung der Dauerhaftigkeit durchzuführen.
Die folgenden, jeweils nur um eine Stufe aufwärts oder abwärts abweichenden Schlüssel (nächstähnliche
Schlüssel) sind vom Hersteller entsprechend seiner für 4.8.2 beschriebenen Schließungstabelle zu definieren.
9
EN 1303:2005 (D)
0 ,25
1 2,5 0
0 ,5
2 5 0
1,5
3 15 0
1,5
4 15 0
1,5
5 15 0
1,5
6 15 0
Bei Prüfung nach 5.8.6 darf es nicht möglich sein, den Schließzylinder und/oder Schließzylinderkern der
Verschlusssicherheitsklassen 1 bis 6 bei Aufbringung des entsprechenden Drehmoments zu drehen.
4.9 Angriffswiderstand
Tabelle 6 Aufbohrdauer
Höchstaufbohrdauer Gesamtprüfdauer
Angriffswiderstandsklasse
min min
0
1 3 5
2 5 10
Nach Beendigung der Prüfung nach 5.9.1 darf der Schließhebel des Schließzylinders bei Aufbringung eines
Drehmoments von höchstens 5 Nm ohne den zugehörigen Schlüssel nicht gedreht werden können. Es ist
nicht erforderlich, dass der zugehörige Schlüssel den Schließzylinder nach Prüfende betätigt.
Nach Beendigung der Prüfung nach 5.9.2 darf der Schließhebel des Schließzylinders bei Aufbringung eines
Drehmoments von höchstens 5 Nm ohne den zugehörigen Schlüssel nicht gedreht werden können. Es ist
nicht erforderlich, dass der zugehörige Schlüssel den Schließzylinder nach Prüfende betätigt.
10
EN 1303:2005 (D)
Nach Beendigung der Prüfung nach 5.9.3 darf der Schließhebel des Schließzylinders bei Aufbringung eines
Drehmoments von höchstens 5 Nm ohne den zugehörigen Schlüssel nicht gedreht werden können. Es ist
nicht erforderlich, dass der zugehörige Schlüssel den Schließzylinder nach Prüfende betätigt.
Aufgebrachte
Zulässige Nettozeit
Angriffswiderstandsklasse Höchstkraft
kN min
0
1 15 3
2 15 5
Nach Beendigung der Prüfung nach 5.9.4 darf es nicht möglich sein, beim Schließzylinder den Schließhebel
manuell bei einem Drehmoment von 5 Nm um 360° oder beim Schließzylinder mit eingeschränkter Kern-
bewegung bis zum höchsten konstruktiv erlaubten Schließwinkel zu drehen.
Es ist nicht erforderlich, dass der zugehörige Schlüssel den Schließzylinder nach Prüfende betätigt.
Höchstdrehmoment Toleranz
Angriffswiderstandsklasse
Nm Nm
0 1)
2 ,0
1 20 0
3 ,0
2 30 0
Bei Prüfung nach 5.8.6 darf es nicht möglich sein, Schließzylinder und/oder Schließzylinderkern der Angriffs-
widerstandsklassen 0, 1 und 2 bei Aufbringung des entsprechenden Drehmoments zu drehen.
Es ist nicht erforderlich, dass der zugehörige Schlüssel den Schließzylinder nach Prüfende betätigt.
11
EN 1303:2005 (D)
Abschnitt Klassen
Anforderung Prüf-Abschnitt Parameter Maßeinheit
Nr 1 2 3 4 5 6
Mindestanzahl
4.8.2 effektiver 5.8.1 100 300 15 000 30 000 30 000 100 000 Zahl
Verschiedenheiten
Mindestanzahl
4.8.3 beweglicher 5.8.2 2 3 5 5 6 6 Zahl
Zuhaltungen
Höchstanzahl gleich
4.8.4 5.8.3 100 70 60 60 60 50 %
tiefer Stufen
Direkte Schließungs-
4.8.5 bezeichnung der 5.8.4 Ja Ja Nein Nein Nein Nein
Schlüssel
4.8.6 Nachschließsicherheit 5.8.5 Drehmoment 1,5 1) 1,5 1) 1,5 1) 1,5 2) 1,5 2) 1,5 2) Nm
Torsionsfestigkeit des
4.8.7 Schließ- 5.8.6 Drehmoment 2,5 5 15 15 15 15 Nm
zylinders/kerns
1) Vor Ausführung der Prüfung der Dauerhaftigkeit.
2) Nach Beendigung der Prüfung der Dauerhaftigkeit.
12
EN 1303:2005 (D)
Widerstandsfähigkeit gegen
4.9.1 5.9.1 Zeit 3/5 5/10 Min.
Aufbohren
4.9.2 Angriffswiderstand gegen Meißel 5.9.2 Schläge 30 40 Zahl
Angriffswiderstand gegen
4.9.3 5.9.3 Drehungen 20 30 Zahl
Abdrehen
Angriffswiderstand gegen Kraft 15 15 KN
4.9.4 Herausziehen des 5.9.4
Zylinderkerns/Schließzylinders Zeit 3 3 min
Torsionsfestigkeit des
4.9.5 5.8.6 Drehmoment 1) 20 30 Nm
Schließzylinders/Zylinderkerns
1) Siehe Anforderung an Verschlusssicherheit.
5 Prüfverfahren
5.1 Allgemeines
Die Schließzylinder und ihre Originalschlüssel sind willkürlich auszuwählen und jeder Prüfung zu unterziehen.
Falls ein Versagen aufgetreten ist, müssen die Prüfungen für die Schließzylinder als nicht bestanden
angesehen werden. Es sind weitere zwei Schließzylinder zu prüfen, die beide die Prüfung bestehen müssen.
Bei Doppelschließzylindern mit verschiedenen Verschlusssicherheitsklassen je Seite müssen beide Seiten der
jeweiligen Prüfung unterzogen werden, wobei die Zylinderseite mit der höheren Verschlusssicherheitsklasse
entsprechend gekennzeichnet werden muss.
Die Anforderungen nach 4.8.2 bis 4.8.5 sind zu überprüfen, bevor weitere Prüfungen durchgeführt werden.
Die Prüfverfahren sind nachfolgend beschrieben. Sollten zusätzliche Prüfanweisungen erforderlich werden, ist
es Aufgabe des Herstellers, solche zusätzlichen Anweisungen bereitzustellen.
5.2 Schlüsselfestigkeit
Die Schließzylinder sind bei Blockierung des Schließhebels in die in Anhang C, Bild C.5 dargestellte
Metallvorrichtung einzuspannen. Der zugehörige Schlüssel ist vollständig in den Schließzylinder einzuführen,
und es ist ein maximales Drehmoment von 2,5 Nm +/ 0,1 Nm stoßfrei während der Dauer von 5 s (+ 1/0 s)
aufzubringen.
Dann ist der Schlüssel zu entfernen, erneut einzuführen, und der Schließzylinder ist mit einem Drehmoment
nicht höher als 1,5 Nm zu betätigen.
13
EN 1303:2005 (D)
Die Dauerfunktionsprüfung ist an den zwei Schließzylindern mit einem, wie in Anhang C, Bild C.1, dar-
gestellten Prüfgerät durchzuführen. In diesem Gerät müssen Hilfseinrichtungen zur Durchführung des
folgenden Prüfschließzyklus enthalten sein:
b) der Schlüssel ist im Uhrzeigersinn um 360 oder bis zum höchsten konstruktiv erlaubten Drehwinkel zu
drehen, wobei ein auf den Schließzylinderkern aufgebrachtes Widerstandsmoment von
0,15 Nm + 0,015/ 0,05 Nm zu überwinden ist;
e) der Schlüssel ist gegen den Uhrzeigersinn um 360 oder bis zum höchsten konstruktiv erlaubten
Drehwinkel zu drehen, wobei ein auf den Schließzylinderkern aufgebrachtes Widerstandsmoment von
0,15 Nm + 0,015/ 0,05 Nm zu überwinden ist.
Während des Einführens und Abziehens des Schlüssels muss der Schließzylinderkern frei von
Drehbeanspruchung sein.
Die Prüfabfolge ist bei einer Geschwindigkeit von fünf bis zwölf Zyklen je Minute zu wiederholen.
Während des Prüfzyklus darf der Schlüssel teilweise im Schließzylinder stecken bleiben, muss aber alle
beweglichen Zuhaltungen freigegeben haben.
Der für die Prüfung der Dauerhaftigkeit verwendete Schlüssel kann gereinigt werden, und der Schließzylinder
muss mit einem vom Hersteller empfohlenen Schmiermittel zu Beginn der Prüfung und nach jeweils
5 000 Schließzyklen nach den Anweisungen des Herstellers geschmiert werden.
Nach Abschluss der entsprechenden Anzahl von Zyklen ist die Funktion der Schließzylinder mit einem neuen
Originalschlüssel zu prüfen. Für die Drehung darf ein Drehmoment von höchstens 1,5 Nm angewandt werden.
Wenn es nicht möglich ist, die Reihenfolge der genormten Prüfschließzyklen anzuwenden, muss der
Hersteller, falls gewünscht, eine alternative Prüffolge festlegen, die dem genormten Prüfverfahren so genau
wie möglich entspricht. Vorbehaltlich der Zulassung durch die Prüfstelle ist dann die abgeänderte Prüffolge
anzuwenden. Der Prüfbericht muss eine Beschreibung dieses besonderen Zyklus und die Zustimmung durch
die Prüfstelle enthalten.
Falls der Schließzylinder sich verklemmt und während der Prüfung aufhört zu funktionieren, ist die
Fortsetzung der Prüfung unter der Voraussetzung erlaubt, dass der Schließzylinder nach seiner Freigabe
wieder einwandfrei funktioniert.
ANMERKUNG Sofern ein Schließzylinder nur mit einem besonderen Schloss verwendet wird oder zum Gebrauch mit
einem besonderen Schloss konstruiert worden ist bzw. verkauft wird, muss der Schließzylinder ohne das Aufbringen des
zusätzlichen Widerstandsmoments von 0,15 Nm geprüft werden.
5.4 Türmasse
Keine Prüfungen.
14
EN 1303:2005 (D)
5.5 Feuerwiderstand
5.6 Betriebssicherheit
Keine Prüfungen.
Die beiden Schließzylinder sind vor der Prüfung bei einer konstanten Temperatur von 18 °C ± 4 °C und einer
Luftfeuchte von 60 % ± 5 % für mindestens 48 h zu konditionieren.
Die Schlüssel sind während der folgenden Prüfungen bei dieser Temperatur wie oben angegeben separat zu
lagern.
Die beiden Schließzylinder sind allmählich bei einer Temperaturverringerung um 10 °C ± 1 °C je Stunde bis
auf eine Temperatur von 20 °C ± 2 °C abzukühlen. Die Prüftemperatur ist für mindestens 10 min und
höchstens 20 min aufrecht zu erhalten; nach dieser Zeitspanne muss jeder Schließzylinder mit seinem
zugehörigen Schlüssel im Versuchsraum bei Umgebungstemperatur mindestens einmal innerhalb von
5 Versuchen in 5 min betätigt werden.
Die Schlüssel sind erneut bei einer Temperatur von 18 °C ± 4 °C zu lagern, und die Schließzylinder sind
stufenweise um 10 °C ± 1 °C je Stunde zu erwärmen, bis eine Temperatur von 80 °C ± 2 °C erreicht ist. Die
Prüftemperatur ist für mindestens 10 min und höchstens 20 min aufrecht zu erhalten; nach dieser Zeitspanne
muss jeder Schließzylinder mit seinem zugehörigen Schlüssel im Versuchsraum bei Umgebungstemperatur
mindestens einmal innerhalb von 5 Versuchen in 5 min betätigt werden.
5.8 Verschlusssicherheit
Entsprechend den Angaben des Herstellers ist eine Überprüfung nach 4.8.2 durchzuführen.
Entsprechend den Angaben des Herstellers ist eine Überprüfung nach 4.8.3 durchzuführen.
Entsprechend den Angaben des Herstellers ist eine Überprüfung nach 4.8.4 durchzuführen.
Entsprechend den Angaben des Herstellers ist eine Überprüfung nach 4.8.5 durchzuführen.
5.8.5 Nachschließsicherheit
15
EN 1303:2005 (D)
Die Schließzylinder sind in eine Metallvorrichtung, wie in Anhang C, Bild C.5 dargestellt, einzuspannen, mit
der ein gegebenes Drehmoment auf einen im Schließzylinder befindlichen Schlüssel aufgebracht werden
kann.
Nach Überprüfung der korrekten Schließfunktion mit dem dazugehörigen Schlüssel ist entsprechend der
geforderten Sicherheitsklasse zu versuchen, den Schließzylinder mit den nächstähnlichen Schlüsseln zu
betätigen.
Für die Verschlusssicherheitsklassen 1, 2 und 3 sind die Prüfungen an neuen Schließzylindern durch-
zuführen.
Für die Verschlusssicherheitsklassen 4, 5 und 6 sind die Prüfungen an Schließzylindern durchzuführen, die
zuvor den Prüfzyklen der Dauerhaftigkeit nach 4.3 unterzogen worden sind.
Die Torsionsfestigkeit muss 4.8.7 oder 4.9.5 entsprechen. Die Schließzylinder sind in die in Anhang C,
Bild C.5 dargestellte Metallvorrichtung nach den Anweisungen des Herstellers einzuspannen. Mit einem
entsprechend geformten Werkzeug ist ein Drehmoment auf den Kern aufzubringen. Falls das geforderte
Drehmoment nicht aufgebracht werden kann, gilt für den Schließzylinder die Prüfung als bestanden.
5.9 Angriffswiderstand
Für die Angriffswiderstandsklassen 1 und 2 ist es erforderlich, zwei Schließzylinder in einem, wie in
Anhang C, Bild C.2, abgebildeten Prüfgerät zu prüfen.
Die Schließzylinder sind unter Berücksichtigung aller erforderlichen Verstärkungen oder Schutzvorkehrungen
in eine Vorrichtung einzuspannen. Eine 700-W ± 10 % (Leistungsaufnahme)-Handbohrmaschine mit einer
Drehzahl von 500 U/min bis 800 U/min ist auf einen Schlitten zu montieren. Eine Höchstkraft von 300 N ± 5 %
ist ruckfrei axial auf den Bohrer auszuüben.
Der Bohrvorgang ist über die entsprechende maximale Nettobohrzeit innerhalb der für jede Prüfung
zulässigen Gesamtzeit einschließlich der Zeit für den Versuch der Drehung des Schließzylinders wie folgt
durchzuführen: Innerhalb der zulässigen Gesamtprüfzeit darf es nicht möglich sein, den Schließhebel des
Schließzylinders mit Hilfe eines geeigneten Werkzeugs bei einem Drehmoment von höchstens 5 Nm bis zur
Freigabestellung zu drehen.
Die Schließzylinder sind auf die gleiche Weise zu prüfen, wobei, wenn nötig, ein Satz von drei neuen Bohrern
einzusetzen ist.
Die Schließzylinder sind in einem, wie in Anhang C, Bild C.3, abgebildeten Prüfgerät zu prüfen.
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EN 1303:2005 (D)
Die Prüfung ist mit einem Stahlmeißel von 30 mm ± 1 mm Breite und 200 mm ± 20 mm Länge, mit einer
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Spitze von 60 0 durchzuführen, dessen Härtegrad zwischen 52 Rockwell C und 58 Rockwell C liegt.
Die Schließzylinder sind einschließlich der Verstärkungen oder Schutzvorrichtungen in einen hölzernen
Prüfblock, der eine Tür darstellt, nach den Angaben des Herstellers einzubauen. Der Meißel ist in einem
Winkel von nicht mehr als 10 zur Oberfläche des Prüfblocks auf die Schutzvorrichtung oder den Schließ-
zylinder aufzubringen. Der Prüfblock muss aus Sperrholz (EN 636:2003, Klasse F 30/40, E 40/50 mit 18 und
22 Schichten, oder gleichwertig) bestehen und muss die Maße 100 mm ± 5 mm × 300 mm ± 5 mm ×
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40 mm + 0 aufweisen. Die Dicke des hölzernen Prüfblocks ist in Übereinstimmung mit den
Montageanweisungen des Herstellers festzulegen. Auf den Meißel sind bei Verschlusssicherheitsklasse 1
höchstens 30 Schläge und bei Verschlusssicherheitsklasse 2 höchstens 40 Schläge mit einem Fallhammer
mit einer Masse von 6 kg ± 0,25 kg aus einer Höhe von 700 mm ± 10 mm aufzubringen.
Die Prüfung ist abzubrechen, wenn offensichtlich ist, dass die Anforderungen nach 4.9.2 während der Prüfung
nicht erfüllt werden.
Wenn der Schließzylinder mit einem Beschlag nach EN 1906 befestigt ist, muss der Sicherheitsbeschlag den
Anforderungen des entsprechenden Abschnitts entsprechen. Es liegt in der Verantwortung des Herstellers,
die Prüfstelle mit dem Sicherheitsbeschlag auszurüsten.
Wenn die vom Hersteller gewählte Kombination mit Schlüsselschild/Sicherheitsbeschlag die Anwendung des
Meißels verhindert, gilt die Prüfung als bestanden.
Die Schließzylinder sind nach den Anweisungen des Herstellers, wie in 5.9.2 beschrieben, in ein Prüfgerät zu
montieren. Es ist ein geeignetes Werkzeug einzusetzen, um die Schließzylinder und/oder die Schutz-
einrichtungen zu fassen und zu versuchen, sie durch Abdrehen zu brechen, indem ein Drehmoment von
höchstens 250 Nm aufgebracht wird. Das Drehmoment ist allmählich und ruckfrei innerhalb von 5 s
aufzubringen und für jeden Schließzylinder 4 s aufrechtzuerhalten.
Wenn der Schließzylinder und/oder seine Schutzeinrichtung nicht gefasst werden kann und der Schließ-
zylinder nicht mehr als 3 mm über die Schutzeinrichtung oder das Türblatt vorsteht, gilt die Prüfung als
bestanden.
Für die Angriffswiderstandsklasse 1 sind höchstens 20 Abdrehversuche und für die Angriffswiderstandsklasse
2 sind höchstens 30 Abdrehversuche durchzuführen, und zwar jeweils 10- bzw. 15-mal in jeder Richtung im
und gegen den Uhrzeigersinn.
Die Prüfung ist abzubrechen, wenn offensichtlich wird, dass die Anforderungen nach 4.9.3 während der
Prüfung nicht erfüllt werden.
Der Schließzylinder ist mit dazugehöriger Verstärkung und Ziehschutz in die in Anhang C, Bild C.4
abgebildete Metallvorrichtung nach den Anweisungen des Herstellers einzuspannen.
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EN 1303:2005 (D)
Eine selbstschneidende Zugschraube nach ISO 10666, ISO 15480 bis ISO 15483 mit einem Höchstdurch-
messer von 5,5 mm ist in den Schließzylinderkern/Schließzylinder zu schrauben, um zu versuchen, den
Schließzylinderkern/Schließzylinder durch schrittweises und ruckfreies Aufbringen einer 4.9.4 entsprechenden
Höchstkraft innerhalb der zulässigen Zeit herauszuziehen.
Wenn die Schutzvorrichtung oder der Ziehschutz des Schließzylinders das Aufbringen der Kraft verhindert, gilt
die Prüfung als bestanden.
6 Klassifikation
6.1 Allgemeines
Die Klassifikation muss der Anordnung des achtstelligen Codierungsschemas, wie in Tabelle 11 gezeigt und
in 6.2 bis 6.9 beschrieben, entsprechen.
Tabelle 11 Klassifikation
1 2 3 4 5 6 7 8
Korrosions-
Gebrauchs- Dauerhaftig- Feuerwider- Betriebs- Verschluss- Angriffs-
Türmasse beständigkeit und
klasse keit stand sicherheit sicherheit widerstand
Temperatur
Klasse 1: für Anwender mit hoher Motivation zur Sorgfalt und bei geringer Wahrscheinlichkeit des
Missbrauchs.
Es sind zwei Klassen für die Verwendung in Feuerschutz-/Rauchschutztüren nach Anhang A festgelegt:
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EN 1303:2005 (D)
Es sind vier Anforderungsklassen für Korrosionsbeständigkeit und Temperatur nach Anhang B festgelegt:
Den Angaben in Tabelle 10 entsprechend sind drei Klassen Widerstandsfähigkeit gegen Aufbohren und
mechanischen Angriff festgelegt:
Klasse 0: kein Widerstand gegen Aufbohren; kein Widerstand gegen mechanischen Angriff;
Klasse 1: 3/5 min Widerstand gegen Aufbohren; Widerstand gegen mechanischen Angriff:
siehe Tabelle 10;
Klasse 2: 5/10 min Widerstand gegen Aufbohren; Widerstand gegen mechanischen Angriff:
siehe Tabelle 10.
7 Kennzeichnung
Die Klassifikation nach Abschnitt 6 ist in der zugehörigen Beschreibung des Schließzylinders, auf seinem
Etikett oder seiner Verpackung und/oder durch Kennzeichnung auf dem Produkt selbst oder auf mehrere der
genannten Arten anzugeben.
Wenn ein Schließzylinder den Gebrauch von Rosetten oder Sicherheitsbeschlägen erfordert, um einer vom
Hersteller verlangten Klasse zu entsprechen, muss dies in der Installationsanleitung oder in einem sonstigen
vom Hersteller bereitzustellenden Begleitdokument vermerkt sein.
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EN 1303:2005 (D)
Anhang A
(normativ)
Klasse 1: Schließzylinder müssen der Prüfung nach EN 1634-1 (komplette Tür) oder prEN 1634-2
entsprechen.
Ein repräsentativer Schließzylinder seines Typs muss die Feuerschutzprüfung nach EN 1634-1 oder
prEN 1634-2 erfolgreich bestanden haben, um die Tatsache seiner Feuerwiderstandsfähigkeit an einer
kompletten Tür nachgewiesen zu haben.
ANMERKUNG Die Prüfung nach prEN 1634-2 befindet sich derzeit in Vorbereitung.
Es ist nicht erforderlich, dass der Schließzylinder nach Durchführung der Brandprüfung noch betätigt werden
kann.
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EN 1303:2005 (D)
Anhang B
(normativ)
Schließzylinder sind mit neutralem Salzsprühnebel nach 5.6 aus EN 1670:1998, Klasse 3 zu prüfen. Für diese
Prüfung sind die Schließzylinder nach Herstelleranweisung in einen Prüfblock einzuspannen und in der
beabsichtigten Gebrauchslage in eine Prüfkammer zu stellen.
Die Prüfungen nach 5.2 und 5.5 aus EN 1670:1998 sind nicht notwendig für die Bestätigung der Produkt-
leistung, können aber vom Hersteller, je nach Beschichtungsverfahren, als Alternative gewählt werden.
Nach Durchführung des Salzsprühnebeltests muss der Schließzylinder mit dem zugehörigen Schlüssel mit
Höchstdrehmoment nach 4.6 innerhalb von 5 min einmal betätigt werden können, wobei es zulässig ist, den
Schlüssel mehrmals einzuführen und/oder herumzudrehen.
Es ist erforderlich, mit dieser Prüfung innerhalb 1 min nach Abschluss des Salzsprühnebeltests zu beginnen.
Vor dem Funktionstest oder während seiner Durchführung kann der Schließzylinder entsprechend den
Herstellerangaben geschmiert werden.
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EN 1303:2005 (D)
Anhang C
(normativ)
Legende
1 Flexible Schlüsselführung
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EN 1303:2005 (D)
Legende
1 einstellbar in Achsen x, y, z
2 Stoßdämpfer
3 Kraft
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EN 1303:2005 (D)
Bild C.3 Prüfgerät für die Widerstandsfähigkeit gegen Angriff eines Meißels und gegen Abdrehen
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EN 1303:2005 (D)
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EN 1303:2005 (D)
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EN 1303:2005 (D)
Anhang D
(informativ)
Die folgenden Anforderungen sind entsprechend den Herstellerangaben bzw. der technischen Dokumentation
zu kontrollieren:
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EN 1303:2005 (D)
Anhang E
(informativ)
Genormter Prüfschließzyklus
Es ist notwendig, dass das Prüfgerät (siehe Bild C.1) mit Bezug auf 5.3 folgende Prüfmöglichkeiten
garantiert, um die Wiederholbarkeit und Objektivität der Ergebnisse der Prüfung der Dauerhaftigkeit
sicherzustellen:
1) Es wird empfohlen, das Gerät für den Prüfzyklus mit einer Notfallvorrichtung auszustatten, die es
zum Stillstand bringt, sobald die Kraft zum Einführen und Abziehen des Schlüssels 10 N oder eine
vom Hersteller empfohlene Größe übersteigt.
Wenn das Gerät angehalten wird, müssen alle Kräfte sowie die auf den Schlüssel und den
Schließbart aufgebrachte Drehbeanspruchung entfernt werden.
2) Es wird empfohlen, das Gerät für den Prüfzyklus mit einer Notfallvorrichtung auszustatten, die es
zum Stillstand bringt, sobald das Drehmoment für die Schlüsselumdrehung 1,5 Nm oder eine vom
Hersteller empfohlene Größe erreicht.
Wenn das Gerät angehalten wird, müssen alle Kräfte sowie die auf den Schlüssel und den
Schließbart aufgebrachte Drehbeanspruchung entfernt werden.
Bevor der Schlüssel in den Schließzylinder eingeführt und bevor der Schlüssel wieder abgezogen
wird, ist das Aufbringen eines Widerstandsmoments auf den Schließbart zu vermeiden. Das
Widerstandsmoment sollte nicht wirksam sein innerhalb eines Winkelbereiches von jeweils ± 15°
beidseitig der Schlüsselabzugsstellung.
Bevor das Einführen des Schlüssels in den Schließzylinder beendet und mit der Schlüssel-
umdrehung begonnen wird, und bevor die Schlüsselumdrehung beendet und mit dem Abziehen des
Schlüssels begonnen wird, muss das Prüfgerät für mindestens 0,2 s zum Stillstand kommen.
In der Regel ist eine flexible Schlüsselführung zur Verringerung der Reibung am Schließzylinderkern
zu benutzen.
Die Höchstgeschwindigkeit zum Einführen und Abziehen des Schlüssels sollte 5 mm/s nicht über-
steigen.
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EN 1303:2005 (D)
Literaturhinweise
DIN 68705-2 , Sperrholz Teil 2: Stab- und Stäbchensperrholz für allgemeine Zwecke
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