Rückhaltesysteme an Straßen DF
Teil 1: Terminologie und allgemeine Kriterien für Prüfverfahren
Deutsche Fassung EN 1317-1 : 1998 EN 1317-1
ICS 01.040.93; 93.080.30
Road restraint systems – Part 1: Terminology and general criteria for test methods;
German Version EN 1317-1 : 1998
Dispositifs de retenue routiers – Partie 1: Terminologie et dispositions générales
pour les méthodes d’essais;
Version allemande EN 1317-1 : 1998
Die Europäische Norm EN 1317-1 : 1998 hat den Status einer Deutschen
Norm.
Nationales Vorwort
Diese Europäische Norm wurde von CEN/TC 226 “Straßenausstattung” (Sekretariat: Frank-
reich) Arbeitsgruppe 1 “Rückhaltesysteme” (Federführung: Frankreich) unter deutscher Mit-
wirkung erarbeitet.
Der für die deutsche Mitarbeit zuständige Arbeitsausschuß im DIN Deutsches Institut für
Normung e.V. ist der als Spiegelausschuß zu CEN/TC 226 WG 1 eingesetzte Arbeitsausschuß
NABau/FGSV 10.06.01 “Passive Schutzeinrichtungen” des Normenausschusses Bauwesen.
Grundlage für die deutsche Mitarbeit waren folgende Vorschriften:
– RPS, Richtlinie für passive Schutzeinrichtungen an Straßen
– TL-SP, Technische Lieferbedingungen für Stahlschutzplanken an Bundesstraßen
– RAL RG 620, Stahlschutzplanken, Gütesicherung
Fortsetzung 16 Seiten EN
Deutsche Fassung
Rückhaltesysteme an Straßen
Teil 1: Terminologie und allgemeine Kriterien für Prüfverfahren
Road restraint systems – Part 1: Terminology and general Dispositifs de retenue routiers – Partie 1: Terminologie et
criteria for test methods dispositions générales pour les méthodes d’essais
Y NC
EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG
European Committee for Standardization
Comité Européen de Normalisation
Zentralsekretariat: rue de Stassart 36, B-1050 Brüssel
© 1998 CEN – Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Verfahren,
sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten. Ref. Nr. EN 1317-1 : 1998 D
Seite 2
EN 1317-1 : 1998
Inhalt
Seite Seite
Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 7 Messung der theoretischen Anprallgeschwindigkeit
0 des Kopfes (THIV) und der Kopfverzögerung
Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 0 nach dem Anprall (PHD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
1 Anwendungsbereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 8 Ausgleich bei Verlagerung der Instrumentierung
0 vom Fahrzeugschwerpunkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
2 Normative Verweisungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
9 Prüfbericht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
3 Abkürzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Anhang A (normativ) Index für die Fahrzeug-
4 Terminologie der Rückhaltesysteme an Straßen . . . 3 Anhang A kabinenverformung (VCDI) . . . . . . . . . . . . . . . 11
Anhang B (informativ) Kinetische Anprallenergie und
5 Festlegungen für Fahrzeuge unter Prüfbedingungen . . 4 Anhang B theoretische Durchschnittskraft . . . . . . . . . . . 12
6 Messung des Indexes für die Schwere Anhang C (informativ) Fahrzeugbeschleunigung –
6 der Beschleunigung (ASI) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Anhang C Messung und Berechnungsverfahren . . . . . . 14
Vorwort
Diese Europäische Norm wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 226 “Straßenausstattungen” ausgearbeitet, dessen Sekre-
tariat von AFNOR betreut wird.
Diese Europäische Norm besteht aus den folgenden Teilen unter dem Haupttitel:
Rückhaltesysteme an Straßen:
– Teil 1: Terminologie und allgemeine Kriterien für Prüfverfahren
– Teil 2: Leistungsklassen, Abnahmekriterien für Anprallprüfungen und Prüfverfahren für Schutzeinrichtungen
– Teil 3: Leistungsklassen, Abnahmekriterien für Anprallprüfungen und Prüfverfahren für Anpralldämpfer
Die folgenden Teile sind noch nicht verfügbar, jedoch in Vorbereitung:
– Teil 4: Leistungsklassen, Abnahmekriterien für Anprallprüfungen und Prüfverfahren für Anfangs-, End- und Übergangs-
konstruktionen für Schutzeinrichtungen
– Teil 5: Kriterien für die Dauerhaftigkeit und Konformitätsbewertung
– Teil 6: Fußgängerrückhaltesysteme, Brückengeländer
Diese Europäische Norm muß den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung eines identischen
Textes oder durch Anerkennung bis Oktober 1998, und etwaige entgegenstehende nationale Normen müssen bis Oktober 1998
zurückgezogen werden.
Entsprechend der CEN/CENELEC Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden Länder gehalten,
diese Europäische Norm zu übernehmen:
Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen,
Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, die Tschechische Republik und das Vereinigte Königreich.
Einleitung
Um die Sicherheit von Straßen zu verbessern und aufrechtzuerhalten, erfordert der Entwurf von sicheren Straßen in bestimmten
Bereichen oder an ausgewählten Punkten die Errichtung von Systemen, die Fahrzeuge und Fußgänger von gefährlichen Zonen
oder Bereichen zurückhalten. Die in dieser Norm bezeichneten Rückhaltesysteme an Straßen werden nach festgelegten Aufhalte-
stufen bemessen, um von der Fahrbahn abkommende Fahrzeuge zurückzuhalten sowie Fußgänger und andere Straßen-
benutzer zu leiten.
Ziel dieser Norm ist die Bereitstellung eines Verfahrens, um nationale Normen und Regelungen, die gegenwärtig in den Mitglieds-
staaten gelten, in einer gemeinsamen Europäischen Norm harmonisieren zu können.
Es steht eine Vielzahl von Rückhaltesystemen zur Verfügung; ihre Eigenschaften unterscheiden sich sowohl hinsichtlich ihrer
Funktion als auch ihres tatsächlichen Einsatzes. Die europäische Normung erfordert eine gemeinsame Terminologie als geeig-
nete Basis der Verständigung über Bemessung, Leistungsanforderung, Herstellung und Errichtung von verschiedenen Rück-
haltesystemen an Straßen.
Die Norm gibt zulässige Toleranzen für Anprallprüfungen sowie Leistungskriterien für Fahrzeuge an, die erfüllt werden müssen,
um eine Zulassung zu erreichen. Die in den Prüfbericht aufgenommene Festlegung für die Bemessung von Rückhaltesystemen
an Straßen sollte die Straßenbedingungen vor Ort angeben, an denen das Rückhaltesystem errichtet werden sollte.
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EN 1317-1 : 1998
Der in dieser Norm bezeichnete Leistungsbereich der Rückhaltesysteme ermöglicht den nationalen und örtlichen Behörden, die
einzusetzende Leistungsklasse zu erkennen und festzulegen.
Der Bereich möglicher Anprallvorgänge eines Fahrzeugs an ein an einer Straße errichtetes Rückhaltesystem ist bezüglich der
Geschwindigkeit, des Anprallwinkels, des Fahrzeugverhaltens und anderer Fahrzeug- und Straßenbedingungen sehr groß. Des-
halb können Anprallvorgänge vor Ort erheblich von den festgelegten Prüfbedingungen abweichen. Bei einer entsprechenden
Umsetzung der Norm sollten jedoch diejenigen Eigenschaften eines betreffenden Rückhaltesystems an Straßen festgelegt
werden, die wahrscheinlich die höchste Sicherheit erzielen und diejenigen Merkmale zurückgewiesen werden, die nicht an-
nehmbar sind.
Es wird empfohlen, diese Norm nach Ablauf von fünf Jahren oder nach Fertigstellung einer vorgeschlagenen Reihe von Anprall-
Gültigkeitsprüfungen zu überarbeiten.
EN 1317-2
Rückhaltesysteme an Straßen – Teil 2: Leistungsklassen,
4 Terminologie der Rückhaltesysteme an
Abnahmekriterien für Anprallprüfungen und Prüfverfahren Straßen
für Schutzeinrichtungen Die Systemtypen sind in Bild 1 dargestellt:
Rückhaltesysteme an Straßen
Fahrzeug-Rückhaltesysteme Fußgänger-Rückhaltesysteme
Bild 1: Systemtypen
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EN 1317-1 : 1998
Für die Anwendung dieser Norm gelten die folgenden Defi- 4.14 Brüstung für Fahrzeuge: Eine Schutzeinrichtung,
nitionen: die am Rand einer Brücke oder an einer Stützmauer oder
einer vergleichbaren Konstruktion errichtet wird, an der sich
4.1 Rückhaltesystem an Straßen: Allgemeine Bezeich- ein plötzlicher Geländeabfall befindet, und die zusätzliche
nung für ein Fahrzeug- und Fußgänger-Rückhaltesystem an Schutz- und Rückhalteeinrichtungen für Fußgänger oder
Straßen. andere Straßenbenutzer beinhalten kann.
4.2 Fahrzeug-Rückhaltesystem: Ein an einer Straße 4.15 Anpralldämpfer: Eine Vorrichtung zur Energie-
errichtetes System, das in bestimmtem Umfang ein von der aufnahme eines Fahrzeugs an Straßen, die vor einem festen
Fahrbahn abkommendes Fahrzeug aufhält. Gegenstand eingebaut ist, um die Heftigkeit eines Anpralls
zu verringern.
4.3 Schutzeinrichtung: Ein Fahrzeug-Rückhaltesystem,
das längsseits einer Straße oder im Mittelstreifen errichtet 4.16 Abweisender Anpralldämpfer: Ein Anpralldämpfer,
wird. der für das Aufhalten und Abweisen eines anprallenden
Fahrzeugs gestaltet ist.
4.4 Dauerhafte Schutzeinrichtung: Eine Schutzeinrich-
tung, die an einer Straße dauerhaft errichtet wird. 4.17 Nichtabweisender Anpralldämpfer: Ein Anprall-
dämpfer, der für das Aufhalten und Auffangen eines Fahr-
4.5 Vorübergehende Schutzeinrichtung: Eine Schutz-
zeugs gestaltet ist.
einrichtung, die leicht entfernt werden kann und bei Straßen-
arbeiten, in Notfällen oder ähnlichen Situationen verwendet 4.18 Bremsbett: Eine an eine Straße angrenzende
wird. Fläche, die mit besonderem Material angefüllt ist, um von der
4.6 Verformbare Schutzeinrichtung: Eine Schutzeinrich- Fahrbahn abkommende Fahrzeuge abzubremsen und zum
tung, die sich bei einem Fahrzeuganprall verformt und dauer- Stillstand zu bringen.
haft verformt bleiben kann.
4.19 Fußgänger-Rückhaltesystem: Ein System, das
4.7 Starre Schutzeinrichtung: Eine Schutzeinrichtung, errichtet wird, um Fußgänger zurückzuhalten und zu leiten.
die bei einem Fahrzeuganprall eine vernachlässigbare Ver-
4.20 Brückengeländer: Ein Fußgänger- oder für “andere
formung erfährt.
Straßenbenutzer” errichtetes Rückhaltesystem entlang einer
4.8 Einseitige Schutzeinrichtung: Eine Schutzeinrich- Brücke oder auf einer Stützmauer oder ähnlichen Konstruk-
tung, die nur für einen einseitigen Anprall gestaltet ist. tion, das nicht als Fahrzeug-Rückhaltesystem dient.
4.9 Doppelseitige Schutzeinrichtung: Eine Schutzein- 4.21 Fußgängergeländer: Ein Rückhaltesystem für Fuß-
richtung, die für einen Anprall an beiden Seiten gestaltet ist. gänger oder “andere Straßenbenutzer” längsseits des Ran-
des eines Fußwegs oder -pfads, das Fußgänger oder andere
4.10 Anfangs- und Endkonstruktion: Die Abschluß- Straßenbenutzer davon abhalten soll, eine Fahrbahn oder
verankerung einer Schutzeinrichtung. andere, möglicherweise gefährliche Flächen zu betreten
oder zu überqueren.
4.11 Anfangskonstruktion in Fahrtrichtung: Der
ANMERKUNG: Als Vorkehrungen für “andere Straßen-
Abschlußbereich am dem Verkehrsstrom entgegengerich-
benutzer” gelten Vorkehrungen insbesondere für Reiter,
teten Ende einer Schutzeinrichtung.
Radfahrer und Vieh.
4.12 Endkonstruktion in Fahrtrichtung: Der Abschluß-
bereich am Ende einer Schutzeinrichtung in Verkehrsstrom- 5 Festlegungen für Fahrzeuge unter
richtung.
Prüfbedingungen
4.13 Übergangsstück: Verbindung zweier Schutzeinrich- Festlegungen für Fahrzeuge unter Prüfbedingungen sind in
tungen verschiedener Konstruktion und/oder Eigenschaft. Tabelle 1 angegeben.
Masse
kg
Dummy 75 – – – – – – –
Tabelle 1 (abgeschlossen)
Maße
m
(Grenzab-
weichung ± 15 %)
Längsabstand4) von 0,90 1,10 1,24 2,70 3,80 3,10 4,14 6,20
der Vorderachse
(CGX)
± 10 %
seitlicher Abstand ± 0,07 ± 0,07 ± 0,08 ± 0,10 ± 0,10 ± 0,10 ± 0,10 ± 0,10
vom Fahrzeug (CGY)
6 Messung des Indexes für die Schwere Verfahren der gleitenden Durchschnittsbildung über das Zeit-
der Beschleunigung (ASI) intervall d = 50 ms gebildet werden, so daß
Der Durchschnitt in Gleichung (2) ist in Wirklichkeit ein “Tief- und denen am Massenschwerpunkt aufgrund von Winkel-
paßfilter”, der die Tatsache berücksichtigt, daß Fahrzeugbe- bewegungen auftreten. In diesen Fällen ist ein zweiter drei-
schleunigungen auf den Körper des Insassen durch relativ axialer Aufnehmer entlang der Längsachse aufzustellen.
weiche Berührungen übertragen werden können, welche die
höchsten Frequenzen nicht übersteigen können. Bei langen Fahrzeugen kann die Beschleunigung vor allem
wegen der Gierbewegung vom vorderen zum hinteren
Gleichung (1) ist die einfachstmögliche Gleichung der Wech- Teil des Fahrzeugs erheblich variieren. Bei der Kollision
selbeziehungen mit den drei Variablen x, y und z; wenn zwei eines Busses mit einem Seitenschutz wird deshalb zum Bei-
der Komponenten der Fahrzeugbeschleunigung Null betra- spiel empfohlen, den ASI an zwei Punkten (P1 und P2) zu
gen, erreicht der ASI-Index seinen Grenzwert 1, wenn die beurteilen, die der extremen vorderwärtigen und rück-
dritte Komponente ihre Grenzbeschleunigung erreicht; wenn wärtigen Position der Insassen entsprechen: als direkteste
jedoch zwei oder drei Komponenten nicht Null betragen, Möglichkeit zur Messung gilt hierbei die Anordnung von zwei
kann der ASI-Index 1 betragen, auch wenn die einzelnen dreiaxialen Aufnehmern genau an diesen Stellen.
Komponenten wesentlich unter den relevanten Grenzwerten
liegen. Wenn ein vollständiger Satz von Meßwandlern eingebaut
wurde, um die sechs Bewegungsfreiheitsgrade des Fahr-
Als Grenzbeschleunigungen gelten die Werte, unterhalb zeugs aufzuzeichnen, kann alternativ der gesamte Bereich
derer das Risiko für die Insassen sehr gering ist (nur geringe der Fahrzeugbeschleunigung berechnet werden, und der ASI
Verletzungen). kann an jedem Punkt auf einfache Weise ermittelt werden.
Für angeschnallte Insassen gelten die allgemein angewand- Die Aufnehmer, Filter und Aufzeichnungskanäle müssen der
ten Grenzbeschleunigungen: in EN 1317-2 und prEN 1317-3 festgelegten Frequenzklasse
âx = 12 g, ây = 9 g, âz = 10 g (3) entsprechen.
6.2 Fahrzeuginstrumentierung
1
ay, 2ay, . . . , k–1ay, kay, k + 1ay, . . . , Nay
1a 2 k–1a , ka , k + 1a , . . . , Na
Die Fahrzeugbeschleunigung ist an einem einzigen Punkt z, az, . . . , z z z z
(P ) des Fahrzeugkörpers in der Nähe des Massenschwer- ist die Schwerkraftbeschleunigung g die Maßeinheit.
punkts des Fahrzeugs zu messen. Ferner sind drei
Beschleunigungsaufnehmer (oder ein dreiaxialer Aufnehmer) b) Die Anzahl m der Proben ist im Mittelbildungsfenster
erforderlich. d = 0,05 s zu finden:
m = INT(d * S) = INT(0,05 * S), wobei INT(R) die in bezug
Die Erfahrung zeigt jedoch, daß aufgrund von physikalischen
auf R nächste ganze Zahl ist. Z. B. ist bei S = 500 Proben/s,
Zwängungen die tatsächliche Anordnung des Beschleuni-
m = 25.
gungsmeßgeräts einige Zentimeter neben dem Massen-
schwerpunkt erfolgen kann; dadurch können erhebliche c) Die Durchschnittsbeschleunigungen (siehe Gleichung
Unterschiede zwischen den gemessenen Beschleunigungen (2)) sind wie folgt zu berechnen:
k+m
1 k 1
a x = ---- ax + ax --- = ----
k
∑
k+1 k+2 k+m j
ax + ax + … + ax (5)
m m
j=k
k+m
1 k 1
a y = ---- ay + ay --- = ----
k
∑
k+1 k+2 k+m j
ay + ay + … + ay (6)
m m
j=k
k+m
1 k 1
a z = ---- az + az --- = ----
k
∑
k+1 k+2 k+m j
az + az + … + az (7)
m m
j=k
d) Der ASI ist als Funktion der Zeit (siehe Gleichung (1)) wie folgt zu berechnen:
k 2 k 2 k 2 1/ 2
kASI = ( a x ⁄ 12 ) + ( a y ⁄ 9 ) + ( a z ⁄ 10 ) --- (8)
e) Der ASI ist als Höchstwert der Reihen für kASI zu finden.
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EN 1317-1 : 1998
7 Messung der theoretischen Es kann davon ausgegangen werden, daß sich das Fahr-
Anprallgeschwindigkeit des Kopfes (THIV) zeug während des Anpralls nur in der horizontalen Ebene
bewegt, da hohe Neigungs- und Rollbewegungen oder verti-
und der Kopfverzögerung nach dem kale Bewegungen nicht von vorrangiger Bedeutung sind,
Anprall (PHD) sofern sich das Fahrzeug nicht überschlägt. Dieser extreme
7.1 Allgemeines Vorgang braucht nicht berücksichtigt zu werden, da in die-
Die theoretische Anprallgeschwindigkeit des Kopfes THIV sem Fall die Entscheidung zur Zurückweisung des geprüften
wurde entwickelt, um die Anprallheftigkeit von Insassen in Systems anhand von visueller Beobachtung oder photogra-
Fahrzeugen nachzuweisen, die mit einem Fahrzeug-Rück- phischen Aufzeichnungen erfolgt.
haltesystem kollidieren. Als Insasse wird hierbei ein frei Die beiden Bezugssysteme werden verwendet, wie in Bild 2
bewegliches Objekt (Kopf) angesehen, das bei Änderung der angegeben.
Fahrzeuggeschwindigkeit während der Berührung mit einem – Bei einem Inertialsystem von Cxy ist x die Längs- und y
Fahrzeug-Rückhaltesystem seine freie Bewegung solange die Querrichtung; der Ursprung C ist ein Punkt des Fahr-
beibehält, bis es eine Oberfläche im Fahrzeuginnern berührt. zeugs nahe am, jedoch nicht notwendigerweise überein-
Die theoretische Anprallgeschwindigkeit des Kopfes wird als stimmend mit dem Schwerpunkt, an dem zwei
ein Maß für die Anprallheftigkeit des Fahrzeugs auf das Beschleunigungsmeßgeräte und ein Gierwinkelsensor
Fahrzeug-Rückhaltesystem angesehen. angebracht werden. x·· c und y··c sind die Beschleunigungen
Es wird vorausgesetzt, daß der Kopf während der verblei- des Punktes C (in Meter je Quadratsekunde), bzw. entlang
benden Anpralldauer mit der Oberfläche in Berührung bleibt. der Fahrzeugachsen x und y, die von den beiden Beschleu-
·
Hierbei unterliegt er während der verbleibenden Berührungs- nigungsmeßgeräten aufgezeichnet werden und c ist der
dauer denselben Beschleunigungsstufen wie das Fahrzeug Gierwinkel (in Radiant je Sekunde), der vom Sensor auf-
(Kopfverzögerung nach dem Anprall PHD). gezeichnet wird ( x·· positiv vorwärts, y·· positiv zur rechten
·
Seite und c positiv im Uhrzeigersinn von oben gesehen).
7.2 Theoretische Anprallgeschwindigkeit – Ein Bodenbezugssystem 0XY, horizontal, mit der X-
des Kopfes THIV Achse ausgerichtet an der Geschwindigkeit V0 und dem
7.2.1 Allgemeines Ursprung 0 in Übereinstimmung mit dem Fahrzeugaus-
Es kann angenommen werden, daß zu Beginn der Berüh- gangspunkt C. Xc(t ), Yc(t ) sind die Koordinaten des Fahr-
rung des Fahrzeugs mit dem Fahrzeug-Rückhaltesystem zeugbezugpunktes C in bezug auf die Bodenhöhe,
sowohl das Fahrzeug als auch der theoretische Kopf die- während Xb(t ), Yb(t ) die Koordinaten des theoretischen
selbe Horizontalgeschwindigkeit V0 aufweisen, wobei sich Kopfes in bezug auf die Bodenhöhe sind (siehe Bild 3).
das Fahrzeug ausschließlich translational bewegt. Anhand der in diesem Abschnitt angegebenen Definitionen
und der vereinfachten Hypothese sind die Fahrzeug- und
theoretischen Kopfbewegungen nach 7.2.2 bis 7.2.6 zu
berechnen.
7.2.2 Fahrzeugbewegung
Anfangsbedingungen zur Zeit t = 0
Xc = 0 Yc = 0 c = c0
œ X· c = V0
·
Yc = 0
·
c = 0
(9)
Position des t
·
∫
œ
Kopfes Xc = D Xc d t + V0 t
0
t
·
Bild 2: Bezugssystem für das Fahrzeug und die Bodenhöhe
Yc = ∫ D Yc d t (13)
0
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œ
Xb = x0 cos c = X0 Yb = xb sin c = Y0
y-Achsen des Fahrzeugs verlaufen (siehe Bild 3). Die
· · Abstände dieser Flächen von der ursprünglichen Kopfposi-
X b = V0 Yb = 0 (14)
tion (Flugwege) sind Dx vorwärts und Dy nach beiden Seiten.
Bei gleichbleibender Bewegung des theoretischen Kopfes
folgt: Die Flugzeit des theoretischen Kopfes ist die Anprallzeit auf
eine der drei fiktiven Flächen in Bild 3, d. h. die kürzeste Zeit T,
Xb = V0t + X0, Yb = Y0 (15)
wenn eine der folgenden drei Gleichwertigkeiten erfüllt ist:
7.2.4 Theoretische Kopfbewegung relativ zum xb(T ) = Dx + x0; oder yb(T ) = Dy; oder yb(T ) = – Dy
Fahrzeug
(18)
Die Fahrzeugkomponenten der relativen Geschwindigkeit
des theoretischen Kopfes sind: Die Normwerte der Flugwege sind:
· · Dx = 0,6 m Dy = 0,3 m
·
œ
nx (t ) = – D Xc cos c – D Y c sin c + yb c
· · 7.2.6 Größe der theoretischen Anprallgeschwindigkeit
·
ny (t ) = D Xc sin c – ∆ Y c cos c – xb c (16) des Kopfes
Die Koordinaten des theoretischen Kopfes in bezug auf Die theoretische Anprallgeschwindigkeit des Kopfes ist
den Fahrzeugrahmen können durch folgende Gleichungen schließlich die relative Geschwindigkeit zur Zeit T, d. h.:
berechnet werden: 1/2
2 2
THIV = v x ( T ) + v y ( T )--- (19)
œyt
xb(t ) = DXb cos c + DYb sin c
b( ) = – DXb sin c + DYb cos c Der THIV ist in Kilometer je Stunde anzugeben.
Dabei ist:
t 7.3 Kopfverzögerung nach dem Anprall
·
DX b = X 0 – ∫ D X dt Die Kopfverzögerung nach dem Anprall (PHD) ist der
Höchstwert der resultierenden Beschleunigung des Punkts C,
0
t der nach dem 10 ms Durchschnitt der gemessenen Kom-
· ponenten x··c und y··c berechnet wird. Wenn < x·· c > und < y··c>
DYb = Y0 – ∫ D Y dt (17)
solche Durchschnittskomponenten sind, folgt:
0
7.4 Fahrzeuginstrumentierung
Das Fahrzeug sollte mit einem Beschleunigungsmesser für
die Messung in Längsrichtung (vorwärts), einem für die seit-
liche Richtung und einem Winkelgeschwindigkeitssensor
ausgestattet sein. Die drei Sensoren sollten auf einem
gemeinsamen Block montiert und im Punkt C nahe des Fahr-
zeugschwerpunkts angeordnet werden.
Der Gierwinkel ist anhand von photographischen Aufzeich-
nungen oder durch Integration des Gierwinkels oder durch
andere Mittel mit einer Grenzabweichung von ± 4° zu
messen. Das Probenahmeintervall darf nicht mehr als 50 ms
betragen.
Die Aufnehmer, Filter und Aufzeichnungskanäle müssen der
in EN 1317-2 und prEN 1317-3 festgelegten Frequenzklasse
entsprechen.
Es wird die Verwendung eines Berührungsanzeigers emp-
fohlen, um den Moment der ersten Berührung des Fahrzeugs
mit dem Fahrzeug-Rückhaltesystem anzuzeigen.
b) Zwischen den gemessenen Werten des Gierwinkels 7.6 Verfahren zur Berechnung von OIV und ORA
ist linear zu interpolieren, um die Werte kc zu erzielen,
Das oben angegebene Verfahren kann zur Berechnung der
oder der Gierwinkel ist alternativ nach der periodischen
Anprallgeschwindigkeit der Insassen (OIV) und der Anhalte-
Gleichung (aus Gleichung (2)) zu integrieren:
verzögerung der Insassen (ORA) vereinfacht werden, indem
Schritt 2 ausgelassen und stets c = 0 angenommen wird.
1 · 2 ·
c+ c
1c = c0; 2c = 1c + h ------------------- ; … ;
2
8 Ausgleich bei Verlagerung der
k · k+1 · Instrumentierung vom
k+1 c+ c Fahrzeugschwerpunkt
c = kc + h -------------------------- (21)
2
Fahrzeugbeschleunigungen werden für den Nachweis von
c) Die Fahrzeugbeschleunigung ist im Bodenbezugs- Prüfergebnissen anhand des ASI, THIV und des Flugweg-
system mit Gleichung (3) zu berechnen: Modells verwendet.
k ··
Dies erfordert die Aufstellung einer Reihe von Beschleu-
Xc = x··c cos kc – y··c sin kc
k k
nigungsmeßgeräten im oder nahe des Fahrzeugschwer-
punktes. Die Erfahrung zeigt jedoch, daß dies aufgrund von
k ·· k k
physikalischen Zwängungen innerhalb des Fahrzeugs nicht
= x··c sin c + y··c cos c
k k
Yc (22) immer möglich ist. Deshalb darf die tatsächliche Anordnung
der Beschleunigungsmeßgeräte einige Zentimeter neben
d) Die Fahrzeugbeschleunigung ist im Bodenbezugs- dem Massenschwerpunkt erfolgen; dadurch können erheb-
system mit den Gleichungen (4) und (9) zu integrieren: liche Unterschiede zwischen den gemessenen Beschleuni-
gungen und denen am Massenschwerpunkt aufgrund von
k ·· k + 1 ·· Winkelbewegungen auftreten.
œ
1 · k+1 · k · Xc + X
D Xc = 0; D X c = D X c + h -----------------------------c- Diese Unterschiede können durch die Verwendung von
2
zusätzlichen Geräten auf ein Minimum beschränkt werden.
k ·· k + 1 ·· Es wird deshalb empfohlen, zusätzlich zu der ursprünglichen
1 · k+1 · k c · Y + c Y Reihe von dreiaxialen Aufnehmern eine zweite Reihe von
D Yc = 0; D Yc = D Yc + h ----------------------------- (23)
2 dreiaxialen Aufnehmern entlang der x-Achse (Längsachse),
wie in Bild 2 dargestellt, aufzustellen.
k · ·
œ
k+1
1 k+1 k D Xc + DX Nach Bild 4 gilt für einen Punkt P auf der x-Achse in einem
D Xb = X0 ; D Xc = D X c – h ---------------------------------------c- Abstand x in Vorwärtsrichtung vom Schwerpunkt:
2
ax = axc – x v y + vz---
2 2
k · k+1 ·
1 k+1 k D Yc + D Yc
D Yc = 0; D Yc = D Yc – h --------------------------------------- (24)
2
·
ay = ayc + x v z (30)
e) Die relative Position und relative Geschwindigkeit des
theoretischen Kopfes sind als Funktionen der Zeit mit az = azc – x v· y
den Gleichungen (8) und (9) wie folgt zu berechnen:
Dabei ist:
œ
k
xb (t ) = kDXb cos kc + kDYb sin kc
ax, ay, az die Beschleunigung des Punktes P in
ky (t ) = – kDX sin kc kDY cos kc Längsrichtung, seitlicher Richtung und
b b + b (25) vertikaler Richtung;
œ
k k k k k·
nx = – D X c cos c – D Yc sin c + Yb c tes in Längsrichtung, seitlicher Richtung
und vertikaler Richtung;
k k · k k · k k k· vy, vz Nicken und Gierwinkel;
ny = D X c sin c – D Yc cos c + Xb c (26)
f) Der Mindestwert für j ist aus einer der folgenden drei v· y, v· z Nick- und Gierbeschleunigung.
Gleichwertigkeiten zu berechnen: Somit werden die Beschleunigungen der Punkte P1 und P2 in
jx = Bild 4 wie folgt berechnet:
b Dx + X0; oder jyb = Dy; oder jyb = – Dy (27)
GIEREN
ROLLEN
NICKEN
Anhang A (normativ)
Index für die Fahrzeugkabinenverformung (VCDI)
A.1 Verformung
Der Index für die Fahrzeugkabinenverformung (VCDI) beruht
auf dem Verformungsindex des Fahrzeuginnern (VIDI), der
im Rahmen verschiedener internationaler Sitzungen von
1970 bis 1971 entwickelt wurde.
Dieser Index bezeichnet sowohl die Stelle als auch das Aus-
maß der Verformung des Cockpits. Er besteht aus zwei
Buchstaben plus 7 Zahlen in folgender Anordnung:
Vordersitze: XX = FS Rücksitze: XX = BS
XXabcdefg
Ziel dieses Indexes ist die Angabe der Verformung des Fahr-
zeuginnern in Form einer genormten Beschreibung, um die
Anprallschwere zu verdeutlichen.
a Abstand zwischen dem Armaturenbrett und dem oberen Ende des Rücksitzes
b Abstand zwischen dem Fahrzeugdach und dem Fahrzeugboden
c Abstand zwischen dem Rücksitz und der Motorabdeckung
d Abstand zwischen der Unterseite des Armaturenbrettes und dem Fahrzeugboden
e Innenbreite
f Abstand zwischen der Unterkante des rechten Fensters und der Oberkante des linken Fensters
g Abstand zwischen der Unterkante des linken Fensters und der Oberkante des rechten Fensters
Bild A.2: Innenmaße
Der Wert für jeden der 7 numerischen Maße ist anhand der A.4 Beispiele
folgenden Skala zu bestimmen:
Wenn ein Seitenanprall auf die rechte Seite e und f um 14 %
0 wenn die Verringerung weniger als 3 % beträgt und g um 7 % für die rechten Sitze verringert und die Verrin-
1 wenn die Verringerung mehr als 3 % und weniger als gerung aller übrigen Maße unter 3 % beträgt, lautet der
oder gleich 10 % beträgt VCDI-Index: RS0000221.
2 wenn die Verringerung mehr als 10 % beträgt Wenn ein Frontalaufprall den Abstand a um 8 % und c um
Wenn einige der Verringerungen mehr als 10 % betragen, 12 % auf dem rechten Vordersitz verringert und alle anderen
sind photographische Beschreibungen der verformten Teile Verringerungen weniger als 3 % betragen, lautet der VCDI-
beizufügen. Index: RF1020000.
Anhang B (informativ)
Kinetische Anprallenergie und theoretische Durchschnittskraft
M ( V sin a )
2 B.4 Beispiele
F = --------------------------------------------------------------------------------
- (B.7)
Die Tabelle B.1 gibt die nach Gleichung (B.4) berechneten
2 [ c sin a + b ( cos a – 1 ) + Sb ]
kinetischen Energien an, die zu den festgelegten Leistungs-
Die Kraft F gibt die Größenordnung der Wechselwirkung klassen gehören, sowie die nach Gleichung (B.7) berechne-
zwischen Fahrzeug und Schutzeinrichtung während des ten Durchschnittskräfte für einige Beispielwerte für Schutz-
Anpralls an; sie ist nützlich für eine erste Beurteilung der auf einrichtungsverschiebungen.
Anhang C (informativ)
Fahrzeugbeschleunigung – Messung und Berechnungsverfahren
œ ¡
vx die Winkelgeschwindigkeit
v3 vy des starren Lösung (C.9) ist nur möglich, wenn die Matrix [R] nicht sin-
vz Körpers; gulär ist, und dies erfordert, daß die 4 Punkte cP, 1P, 2P und
3P nicht in einer Ebene liegen.
R = P – C ist der Radiusvektor von Punkt C nach Punkt P;
Alternativ kann Gleichung (C.1) auch wie folgt angegeben Die Winkelbeschleunigung v· kann einfacherweise anhand
werden: des nichtsymmetrischen Teils der Matrix [A] ermittelt werden:
Dabei ist:
im = iR ∧ in d O –e O –1 ⁄ 2 b 1 ⁄ 2 b
–1
Pi = ai – cai – (v.iR) v i + (v.v) Ri [M ] = – b e O ; [ M ] = O 1 ⁄ 2e 1 ⁄ 2e
ai = ia.i n die Messung des Sensors in Punkt iP; b e O – 1 ⁄ e – d ⁄ 2 be d ⁄ 2 be
cai = ca.i n die Komponente von ca in Richtung in;
2 2
a 1 – cay – b ( v x + v z ) + e v x v y + d vy vz
œ ¡
vi = v.i n die Komponente von iR in Richtung in.
{ p} = 2 2
Ri = iR.i n die Komponente von v in Richtung in; a 2 – ca z – d ( v x + v y ) + e v x v y + b v y v z
2 2
Nach Zusammenfassung der Gleichungen in (C.11) für die a 3 – ca z – d ( v x + v y ) + e v x ( v y – b v y v z )
Messungen der letzteren drei Aufnehmer ergibt sich folgende
Gleichung:
[M] { v· } = { p} (C.12)
Dabei ist:
1 mx 1 my 1mz vx px
œ¡ œ¡
-------------------------------------------
[M ] = 2 mx 2 my 2mz ; { v· }· = v y ; { p } = p y
-------------------------------------------
3 mx 3 my 3mz vz pz
-------------------------------------------
(C.13)
{ v· } = [M] –1 { p} (C.14)
Diese Lösung ist nur möglich, wenn die Matrix [M] nicht
singulär ist, und dies erfordert, daß die Punkte iP und die
Richtungen in (i = 1, 2, 3) des Sensors sorgfältig ausgewählt
werden.
O –d b O –1 ⁄ 2 b 1 ⁄ 2 b
–1
[M] = – b e O ; [ M ] = O 1 ⁄ 2e 1 ⁄ 2e
b e O 1 ⁄ b d ⁄ 2 be d ⁄ 2 be
2 2
a 1 – ca y – e ( v x + v z ) + e v x v y + d v y v z
{ p} =
œ 2 2
a 2 – ca z – d ( v x + v y ) + e v x v y + b v y v z
2 2
a 3 – ca z – d ( v x + v y ) + e v x v y + b v y v z
¡
C.5 Bemerkungen
Das erste vorgeschlagene Verfahren erfordert nur lineare
Beschleunigungsaufnehmer, dies jedoch in mehrfacher
Anzahl; es ist ein direktes Verfahren zur Bestimmung der
Beschleunigung eines beliebigen Punktes des Fahrzeugs.
Das zweite Verfahren, daß eine Mindestanzahl von Aufneh-
mern (6 für lineare Beschleunigung und 3 für Winkel-
geschwindigkeit) erfordert, ist für die Rekonstruktion des
Fahrzeugweges geeigneter. Bezüglich der drei in den Bildern
dargestellten Beispiele wird A für Kollisionen auf der rechten
Fahrzeugseite, B für Kollisionen auf der linken Seite und C
für Frontalkollisionen empfohlen.
Bild C.3: Beispiel C In jedem Fall sollten beim Vergleich der beiden Verfahren
auch die Genauigkeit und die Kosten für die einzelnen Auf-
nehmer berücksichtigt werden.