Sie sind auf Seite 1von 8

Nachhaltigkeit

1. Grundlagen

Vier wesentliche Erkenntnisse:


Bedürfnisorientierung: Gestaltung nachhaltiger Entwicklungsprozesse muss auf der
Auseinandersetzung mit den menschlichen Bedürfnissen beruhen.
Intergenerative Gerechtigkeit: Berücksichtigung der Bedürfnisse gegenwärtiger und zukünftiger
Generationen
Intragenerative Gerechtigkeit: Berücksichtigung des Ausgleichs zwischen Industrie und
Entwicklungsländern
Integrativer Aspekt: Berücksichtigung von ökonomischen, ökologischen und sozialen Entwicklungen.
Die drei Punkte sind die drei Säulen der Nachhaltigkeit.

Ökonomische Dimensionen einer nachhaltigen Entwicklung:


 Effiziente Befriedigung
 Preise als Lenkungsfunktion
 Funktionsfähige Märkte
Ökologische Dimension
 Ökonomische Leistungsfähigkeit muss erhalten bleiben
 Abbaurate erneuerbarer Ressourcen darf nicht die Regenerationsrate überschreiten
 Nicht erneuerbare Ressourcen sollen nur in dem Umfang genutzt werden, wie ihre
Funktionen durch andere Ressourcen ersetzt werden können.
 Stoffeinträge sollen sich an deren Belastbarkeit orientieren…
Schwache vs. Starke Nachhaltigkeit: Schwache Nachhaltigkeit erlaubt die Substitution zwischen den
drei Dimensionen. Eine faire Erbschaft besteht hier aus dem gleichbleibenden Gesamtkapitalbestand.
Starke Nachhaltigkeit verlangt, dass alle drei Dimensionen gleich stark bleiben. Bestände an
Naturkapitalien sollen erhalten bleiben.
Das Unternehmen hat fünf Umwelten: Technologisch, politisch, sozio-kulturell, natürlich und
wirtschaftliche.
Ökologische Indikatoren: Ressourcen, Energie, Wasser, Biodiversität (Flächenzerschneidung),
Emissionen, Abfall.
Ökonomische Indikatoren:
Wertschöpfung eines Unternehmens: Umsatz, Kosten der Kosten der Zwischenprodukte
Marktpräsenz: Lohnniveau, Unterstützung lokaler Lieferanten.
Indirekte ökonomische Auswirkungen: Investitionen in die Infrastruktur.
Beschäftigung: Gesamtzahl der MA, Fluktuation
Gesundheit: Gesundheitszahlen
Sicherheit: Unfallhäufigkeit, Unfallschwere
Ausbildung und Training: Azubizahlen, Schulungen
Diversität und Gleichstellung: Anteil Weiblicher Beschäftigter, Altersstruktur
Um die Produktion und Logistik nachhaltig gestalten zu können , muss man: die Rahmenbedingungen
kennen, mögliche Handlungsoptionen und ihre Auswirkungen kennen, eine Entscheidung für eine
Handlungsoption kennen.

1
2. Rahmenbedingungen

Megatrends der Unternehmensumwelt: Entwicklungen menschlicher Gesellschaften, Anstieg


Kohlendioxidkonzentration, Veränderungen des Klimas, Preisentwicklung.
Politisch-rechtliche Rahmenbedingungen: Völkerrecht; Europarecht, deutsches Recht (Bund, Länder,
Kommunen, Verwaltung)
Politische Instrumente sollen das Entscheidungsverhalten einzelner Wirtschaftssubjekte
beeinflussen. Drei Instrumente: Freiwillige, Ökonomische und Ordnungsrechtliche.
Ökologische Rechtsgrundlagen: Ordnungsrechtlich: blmschG, KrW-/AbfG, WHG, BBod. Ökonomisch:
Emissionshandel, ISO 14001 EMAS III
IVU-Richtlinie: Ist eine EU-Richtlinie über die integrierte Vermeidung und Verminderung der
Umweltverschmutzung. Ziel: Vermeidung transmedialer Problemverlagerungen. Exemplarische
Inhalte: Simultane Berücksichtigung von Luft, Wasser, Boden etc.; Betreiberpflichten und Vorgaben.
Emissionszertifikatehandel: Ziel: Effiziente Reduktion von Emissionen auf Basis von handelbaren und
knappen Zertifikaten. Rechtquellen. Kyotoprotokoll, EU- und Deutsches Recht. Ausgestaltung:
Betreibern von Industrieanlagen werden Zertifikate zugeteilt, die der maximal erlaubten Menge
entsprechen. Diese können gehandelt werden und bei Überschreitung mit Strafzahlungen belegt.
Preise aber nicht entsprechend.
Umweltmanagementnorm ISO 14001 und EU Öko-Auditverordnung: ISO: Ziel Aufbau und
Verbesserung eines Umweltmanagementsystems. Inhalte: Audits, interne Bewertung, Managen.
Ökoaudit (EMASIII): Ziel: kont. Verm. Von Umwelteinwirk. Baut auf ISO 14001 auf, aber darüber
hinaus: Umweltprüfung, Messung der Umweltschutzleistungen.
Social Acontability: Ziel: Verbesserung der Arbeitsbedingungen, dient zur Umsetzung, Kontrolle und
Zertifizierung von Mindeststandards von Unternehmen. Wesentliche Anforderungen: Kinderarbeit,
Zwangsarbeit, Diskriminierung, Löhne, …
Leitfaden zur gesellschaftlichen Verantwortung ISO 26000: Ziel: Systematische Identifikation,
Priorisierung, und Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung; stellt Handlungsempfelungen
bereit, wie gesellschaftliche Verantwortung in einer Organisation impl. werden sollte.
GRI G3 und AA-1000 AS Standard: Ersteres: Ziel: Erh. der Glaubwürdigkeit und Aussagefähigkeit von
Nachhaltigkeit; zweiteres: Ziel Evaluierung der Art und Weise wie eine berichtende Org.
Nachhaltigkeitsthemen handhabt.

3. Nachhaltigkeitsmanagement

Effizienzstrategie: Maximumprinzip: Mit gleichen Ressourcen werden mehr materielle Güter und
Dienstleistungen erzeugt; Minimumprinzip: mit geringerem Aufwand wird der gleiche materielle
Wohlstand erzeugt; Faktor-X-Prinzip
Suffizienzstrategie: Verringerung des Pro-Kopf-Konsums durch Übernahme individueller
Verantwortung. Aber dazu ist Gesellschaftlicher Wandel notwendig.
Konsistenzstrategie: Umgestaltung von Stoff- und Energieströmen, so dass eine Rückführung in die
natürlichen Stoffkreisläufe möglich ist. Vorraussetzung ist techn. Innovation. Rebound Effekt
beachten.
Umweltbasisstrategien:

2
Output orientiert: „Wir tun so viel wie nötig“; Nachgeschaltete Umweltschutzmaßnahmen.
Bewertung: Bish. Prozesse unberührt, schnelle Implem., kurzfr. Einhaltung rechtl. Maßgaben.
Rauchgasentschwefelungsanlage.
Produktionsorientierte: Wir tun so viel wie möglich. Kombi. Aller input-, verfahrens-, und
outputseitiger Umweltschutzmaßnahmen, die im eigenen Unternehmen umsetzbar sind. Gut:
Erhöhte Ressourcen und Energieproduktivität, vermeidung von Emissionen vor der Entst., erh.
Wettbewerbschancen durch Kostenvorteile bei Verschärfungen der Gesetze. Schlecht: Aufwand,
tech. Risiken. Beispiel: Substitution von Rohstoffen durch nachwachsende Rohstoffe.
Produktorientierte Strategie: Gemeinsam so viel wie möglich tun, ganze Supply Chain. Vorteile: große
Potenziale, langfr. Wettbewerbsvorteil. Nahcteile: kurzfr. sehr hohe Kosten, viel Planung, viel
komplexer in der Steuerung. Bsp.: Aufarbeitung von Altteilen.
Integrierte Strategie: Koordination von Produkt- und Prozessbez. Maßnahmen, Verbindung der
produktions- und produktorientierten Strategie. Gut: Umfassender Anspruch an betrieblichen und
überbetrieblichen Umweltschutz, Umweltschutz unter Beachtung der produktionswirtschaftlichen
Ziele eines Unternehmens. Schlecht: Komplexitätssteigerungen, hoher Anspruch an Planung etc. Ein
bisschen utopisch. Bsp.: techn. langlebige Produkte.
Zielsetzung einer nachhaltigen Produktion: Optimale dynamische Allokation von Maßnahmen zum
integrierten Umweltschutz unter Beachtung der produktionswirtschaftlichen Zielsetzung des
Unternehmens. Regelgrößen: Stoff- und Energieströme sowie traditionelle Regelgrößen.

Planungsaufgaben zeitlich und inhaltlich Differenziert:


Strategische Planungsaufgaben: Horizont > 5 Jahre, Produkt- und Programmplanung:
Planung eines nachhaltigen Produktionsprogramms, Entw. nachhaltiger Produkte (E-Auto);
Potenzialplanung: Wahl der Produktionsstandorte und Verfahren, Wahl von Rücknahmestrategien
(H2-Tankstellen).
Taktische Planungsaufgaben: Horizont 1-5 Jahre, Produktions- und Programmplanung:
Umweltfreundliche Produktgestaltung unter Berücksichtigung des gesamten Lebenszyklus
(Demontage gerechte Handys); Potenzialplanung: Wahl von Instandhaltungsstrategien, Konzeption
von Umweltschutzmaßnahmen; Prozessplanung: Konzeption einer umweltverträglichen
Beschaffungs-, Produktions-, und Vertriebsstrategie (Rücknahmesystem von Tonerkartuschen).
Operative Planungsaufgaben: Horizont<1, Produkt- und Programmplanung: kurzfristige Planung eines
umweltfreundlichen Produktions- und Recyclingprogrammes; Potenzialplanung: umweltfreundliche
Auswahl und Bereitstellung der benötigten Einsatzstoffe, Rücnahme dieser ( Substitution von
Neuteilen durch Einsatz aufgearbeiteter Ersatzteile); Prozessplanung: Optimale Nutzung bestehender
Produktions- und Recyclingsysteme usw. (Routenplanung Co2-ideal).

4 Modellierung von Stoff- und Energieströmen

Kuppelproduktion: Bei Produktionsprozessen technisch oder/ und naturwissenschaftlich bedingter


zwangsläufiger Auftritt mehrerer Produkte. Sie stellt in der Industrie den Regelfall dar.
Arten der Stoff- und Energiestrommodellierung: Statisch ( Aktivitätsanalyse, Betriebswirtschaftliche
In-und Outputmodelle, Gutenberg); Dynamisch: Diskret(PETRI-NETZE); Stetig (SYSTEM DYNAMICS).
Einstufige Techniken: Eine oder mehrere Grundaktivitäten, Eindeutige Zuordnung aller beachteten
Objektarten zu Input und Outputarten. Einsatzbereiche: Glasindustrie
Mehrstufige Techniken: Mehrere nacheinander angeordnete Aktivitäten, Objektarten können Input
einer Aktivität und Output einer anderen Aktivität sein Zwischenprodukt. Einsatzbereiche:
3
Innerbetriebliche Wertschöpfungsketten, Prozessindustrie. Stufenzahl wird von der längsten Kette
bestimmt. Originäre Funktionen sind dabei: die Inputs wie Rohstoffe, Zwischenprodukte sind e.d.,
Endprodukte sind das, was nicht mehr weiter verwendet wird.
Empirische Ermittlung von Verbrauchsfunktionen:
Messreihen bei bestehenden Prozessen (Ermittlung statistisch gesicherter Verbrauchsfunktionen auf
Basis von Real Erhebungen.); Engineering Produktions Functions (Erklärung von Prozessergebnissen
und Faktorverbräuchen von bestimmten Teile des Produktionsprozesses mit Hilfe technisch-
physikalischer bzw. naturwissenschaftlicher Gesetze); Simulation von Flowsheeting-Systemen
(Modellierung und Simulation von Prosuktionsprozessen mittels fließbildbasierter
Simulationsysteme).

5 Diskrete dynamische Modellierung von Stoff- und Energieströmen

Grundmodell: Darstellung der In- und Outputs im Zeitablauf: Transformation benötigt Zeit, Einteilung
wirtschaftlicher Größen, in Abh. ihres Zeitbezuges Bestands- und Zeitgrößen.
Unterschied zwischen statischer und der dynamischen: bisher keine Periodenunterteilung, jetzt:
Zeitablaufbezogene Modelle, Berücksichtigung zeitlicher Interdependenzen.

Dynamische I/O Graphen: eigenlich wie Einstufig/Mehrstufig, nur dass der Bestand mit
berücksichtigt wird.

Petri-Netze: 1962 nach Carl Adam Petri. Es ist ein gerichteter, markierter bipartiter Graph. Stellen:
modellieren Zustände (KREIS), Trasitionen: modellieren Bedingungen, Aktionen oder bedingte
Ereignisse (BALKEN), Kanten sind nur von Stellen zu Transitionen erlaubt (PFEILE), Marken belegen
Stellen (PUNKTE). Potenziale: Einfach und gut darstellbar, gute Visualisierung, theoretische Basis,
weit verbreitet. Nachteile: praktische Anwendung erfordern höhere Petri-Netze, keine allg. Methode
zur Erstellung von Petri-Netzen.

Verhaltensmuster von Wachstum. Exponentielles, zielsuchendes, s-förmiges, Verhalten, sowie


Ozilation, Wachstum mit Überschwingen und Überschwingen mit Kollaps.

System Dynamics:
Hintergrund: Übertragung von Erkenntnissen aus der Systemtheorie auf Planungsprobleme in
Unternehmen, erste Nutzung von PC-Simulation.
Bekannteste Publikationen: Industrial Dynamics, Urban Dynamics und Business Dynamics.
Verstehen von sozioökonomischen Problemen durch: Wissen über die Eigenschaften, Abbildung von
mentalen Modellen als formale Modelle, kontinuierliche Simulation.
Unterstützung der Entscheidung durch: Analyse von Problemursachen, Untersuchung von
Konsequenzen und Beachtung der Rückkopplung.
Nutzen: Qualitatives Kausaldiagramm (Fuchs und Beute!!), Bestands-Fluss-Diagramm (Badewanne-
VENSIM).
Vorteile: Man kann es zur Gesetzesfolgenabschätzung nutzen. Potenziale sind: Beschreibungsmittel
einfach einsetzbar, viele Werkzeuge, Verständnis für das Problem kann geschaffen werden,
Systemverhalten kann simuliert werden. Grenzen: Beschreibungsmittel verdecken die Diff.Gleichung,
Validierung schwer, keine Universallösung, Numerische Lösungen nicht immer richitg.

7 Umweltbilanzierung

4
Betriebsbilanz: Unternehmensspezifische Black-Box-Betrachtung aller eingesetzen Energien und
Stoffe sowie der entstehenden Emissionen, Betrachtet alle Stoff- und Energieströme, die in ein
Unternehmen ein- oder ausfließen und ist nicht standortgebunden.
Standortbilanz: Bezieht sich auf alle übrigen umweltrelevanten, standortbezogenen Wirkungen.
Öko- oder Produktbilanz: alle Input- und Outputdaten werden aufsummiert. Wird auch
Lebenswegbilanz genannt. DIN EN ISO 14040. Betrachtet die Umweltaspekte und Wirkungen üner
den gesamten Lebensweg.
Prozessbilanz: Detaillierte Betrachtung von Produktionsprozessen und betriebsspezifischen
Ablaäufen zur Erhöhung der Transparenz hinsichtlich innerbetrieblicher Stoff- und Energieströme;
Erfasst Input und Output Ströme einzelner Fertigungsstufen innerhalb des Betriebes.
Sachbilanz: Sammlung, Ableitung und Aufbereitung aller für die Betrachtung relevanten In- und
Outputs zur Erstellung eines Mengengerüsts. Herausforderungen dabei: Validierung der Daten,
Bezugspunkt (funktionelle Einheit) finden, Allokation richtig zuordnen.

Grundsätzliche Fachbegriffe zu Bilanzen am Beispiel Rasenmäher:


Alternativen: Hand-, Elektro- oder Benzinmäher.
Funktionelle Einheit: alle Inputs und Outputs: Über 10 Jahre 20 mal im Jahr Rasen mähen.
Referenzfluss: Die Menge eines Produktes, die zur Einbringung des Nutzens notwendig ist: Annahme
unterschiedlicher Lebensdauern: ½ Hand; ¾ Elektro. und 1 Benzin.
Wirkungsabschätzung:
Ziel: Beurteilung der Bedeutung potentieller Umweltwirkungen mit Hilfe der Ergebnisse der
Sachbilanz; Bereitstellung der Inform. für die Auswertungsphase der Ökobilanz.
Vorgehen: Auswahl des Bewertungsverfahrens, Verknüpfung der Sachbilanzdaten, Abwägung der
Wirkungskategorien.

Bewertungsverfahren:
Naturwissenschaftlich orientierte Bewertungsansätze: öko-Buchhaltung; DIN EN ISO 14040.
Relativ abstufende Verfahren: ABC-XYZ Analyse
Kostenorientierte Verfahren: interne und externe Umwelkosten
Verbal-argumentative Verfahren: Checkliste, Umweltverträglichkeitsanalysen

Vorgehen der Wirkungsabschätzung nach DIN EN ISO 14040: Auswahl von Kategorein, Indikatoren
und CharakterisierungsmodellenZuordnung der Sachbilanzergebnisse, Berechnung der
Wirkungsindikatorwerte optionale Bestandteile.

Treibhauseffekt: Ist die Verhinderung der Abgabe von Sonnenstrahlen ins All.
Speicherung der warmen Strahlung in der Erdatmosphäre führt zur Erhitzung der Erdoberfläche.
Ozonloch: Abbau der Ozonschicht durch halogene Gase führt zu Löchern am Nord- und Südpol.
Versauerung: Ökosysteme verlieren die Fähigkeit Säuren zu eliminieren.
Ressourcenbeanspruchung: Inanspruchnahme NICHT nachwachsender Rohstoffe, die nach
einmaliger Inanspruchnahme nicht mehr zur Verfügung stehen.
Photochemische Oxidantienbildung (Sommersmog): Verbindung von Stickstoffoxiden,
Kohlenwasserstoff und UV-Strahlung der Sonne bildet bodennahes Ozon.
Eutrophierung: Anreicherung von Nährstoffen und resultierenden Überdüngung von Böden oder
Gewässern.
Naturraumbeanspruchung: Flächenbezogene Umweltbelastung wie z.B. Verringerung der
Biodiversität, Landerosion, Beeinträchtigung der Landschaft.
5
Bestandteile der Wirkungsabschätzung:
Normierung: Berechnung der Größenordnung d. Wirkungsindikatorwerte in Bezug auf Referenzwert.
(Einwohnerdurchschnitt)
Ordnung: Einteilung in Klassen. Rangbildung ist kein absolutes Urteil, sondern auf den spezifischen
Untersuchungsgegenstand der Ökobilanz bezogen.
Gewichtung: Umwandlung und eventuelle Zusammenfassung der Indikatorwerte über
Wirkungskategorien hinweg unter Verwendung numerischer Faktoren.

Auswertung: also letzter Schritt: Identifizieren relevanter ParameterBeurteilung und dann aus
beidem Maßnahmen ableiten.

8 Einführung in die multikriterielle Entscheidungsfindung

Entscheidungstheorie: Basiselemete der Entschiedungstheorie: Zielfunktion; Eintscheidungsumfeld:


Handlungsalternativen, Ergebnisse, Umweltzustände.
Motivation der multikriteriellen Bewertung: Wegen dem Einbezug von: verschiedenen Kriterien,
Anspruchsgruppen und unterschiedlichen, teilweise konfliktären Zielen und
Bewertungsvorstellungen.
Merkmale von Multi-Criteria-Problemen:
Mehrere Ziele und Zielkonflikte: Formale Darstellung einer Entscheidungsregel.
Unvergleichbare Einheiten: Ziele werden mit verschiedenen Maßstäben gemessen, so dass sie nicht
vergleichbar sind.
Entscheidungsträger: Einzelne und Gruppen.
Erwartungsstrukturen: Sicherheit, Risiko und Unsicherheit.
Lösungsfindung: Auswahl und Gestaltung

Multi-Attribute vs. Multi-Objective-Desicion-Making


MADM (abzählbar) MODM (unabzählbar)
Lösungsraum Diskreter Lsg-Raum Stetiger Lsg-Raum
Ziele Implizit Explizit
Nebenbedingungen Inaktiv Aktiv
Lösungsfindung Auswahl Gestaltung

Verschiedene Merkmale:
Qualtitative vs. Quantitative Merkmale; Diskrete vs. Stetige Merkmale

Verschiedene Skalen:
Intervallskala: Ordnet den Objekten Zahlen so zu, dass gleichen Zahlendifferenzen bei den
Messwerten gleichgroße Merkmalsunterschiede von je zwei Objekten entsprechen. Nullpunkt und
Abstand der Klassen sind willkürlich festgelegt. Bsp.: Datum Uhrzeit, IQ.
Verhältnisskala: Ordent Objekten Zahlen so zu, dass das Verhältnis zwischen je zwei Zahlen bei den
Messwerten dem Verh. Der Merkmalsausprägung bei den jew. Objekten entspricht. Existenz eines
absoluten Nullpunktes. Bsp.: Temperatur, Preise, Alter.
Nominalskala (Teil der Kardinalskalen): Ordnet den Objekten Zahlen so zu, dass Objekte mit gleichen
Merkmalsausprägungen gleiche Zahlen und Objekte mit verschiedenen Merkmalausprägungen
verschiedene Zahlen erhalten. Bsp.: Kontonummern, PLZ, Parteipräferenz.

6
Ordinalskala: Ordnet den Objekten Zahlen so zu, dass von jeweils zwei Objekten das Objekt mit der
größeren Merkmalsausprägung die größere Zahl hat. Über den Abstand von zwei Klassen ist dabei
keine Aussage möglich. Bsp.: Noten, Bundesligarangliste.

Skalennormierung
Lineare Transformation: Bestimme den kleinsten und den größten Wert und teile den Rest
dazwischen auf.
Vektornormierung: e.d.
Skalentransformation: Injektove Abbildung von Messwerten von einer Skala auf eine andere. Bsp.:
Fahrenheit und Grad Celsius, 100 dB seien laut. Typen:
 Eineindeutige Transformationen: Gleichheitsrelationen bleiben erhalten.
 (streng)monton fallende: Reihenfolge der Messwerte bleibt erhalten
 Lineare Transformation: Die Differenzengleichheit der Messwerte bleibt erhalten.
 Proportionale Transformation: Das Verhältnis der Messwrte bleibt erhalten.

Skalentransformationen:
Zulässige: (das Skalenniveau der ursprünglichen Skala bleibt erhalten):
Skalenniveau Zulässige Transformation
Nominalskala Eineindeutig
Ordinalskala (streng) monoton
Intervallskala Linear
Verhältnisskala Proportional

Unzulässige, mit Informationsverlust einhergehende Transformation:


Skalenniveau Bsp.:
Ordinalskala Aufteilung der Politik in Lager
Intervallskala Temperatur zu Kategorien
Verhältniskala BMI Berechnung

Pareto-Optimalität: Ein P-O. ist ein zustand in dem es nicht möglich ist, ein Individuum bessre zu
stellen, ohne zugleich ein anderes schlechter zu stellen.

9 Multikriterielle Bewertung

Lösungsfindung in der multikriteriellen Bewertung: Wenige verschiedene Alternativen, beschrieben


durch eine menge von Attributen Auswahl einer Alternative:
1. Kriterienauswahl und Kriterienhirarchie: Auswahl: Vollständige Abbildung der
Entscheidungssituation, minimale Anzahl voneinander abh. Kriterien. Hirarchie: System, das aus
mehreren Ebenen besteht, höhere Ebene wird von unterer beeinflusst, Elemente innerhalb einer
Ebene beeinflussen sich nicht.
2. Auswahl eines MADM-Verfahrens: Siehe Formelsammlung
3. Skalieren der Kriterien
4. Normieren der Zielerreichungsgrade
5. Bestimmung der Pareto-optimalen Alternativen
k
6. Gewichtung der Kriterien: Bestimmung des Gewichtungsfaktors w t=¿ mit ∑ w1=1
i=0
7. Präferenzbestimmung gemäß gewähltem MADM-Verfahren: Wie bei Promethee

7
Promethee:
Vorgehen: Bestimmung der verallgemeinerten Präferenzfunktion  Bestimmung der
Kriteriengewichtungsvektoren  Bestimmung der Outranking-Relation  Berechnung des
Ausgangsausflusses  Auswertung des Ourankings.
Bei der Auswertung unterscheidet man zwei Verfahren:
PROMETHEE I: Partielle Präordnung
PROMETHEE II: Vollständige Präordnung
Potenziale von PROMETHEE: Eingeschränkte Kompensation, Unvergleichbarkeit der Alternativen
möglich, Berücksichtigung von Unsicherheiten durch Indifferenzschwellen.
Grenzen von PROMETHEE: Transitivitätsaxiom kann verletzt werden, aufwändige Anwendung, sehr
hoher Informationbedarf, offenbare Genauigkeit ist nicht unebdingt gegeben, Ergebnis stark von
Annahmen abhängig.

Überblick über die MODM-Verfahren:


Gehört in den Gestaltungsbereich, Bestmöglich Erfüllung der Zielfunktion, Einhaltung aller
Restriktionen, Gestaltung einer Alternative.
Es sind vielfältige Verfahren zur Lösungsermittlung vorhanden. Man wählt über die
Präferenzvorstellungen A Posteiori, A Prori und Progresseive Information aus.

Nutzenmodelle: Simultane Berücksichtigung aller Zeile durch Transformation der


Zielfunktionskomponenten zu einer Nutzenfunktion, die über alle x zu minimieren ist.
Zielprogrammierung: Entscheidungsträger setzt im Vorfeld einen Referenzwert für jede Zielfunktioon
fest.

Das könnte Ihnen auch gefallen