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LEKTÜRE

Klara & Theo


Das letzte Hindernis
Leichte Krimis
für Jugendliche
in 3 Stufen

L
Langenscheidt
Klara & Theo

Das letzte Hindernis


Klara & Theo

Das letzte Hindernis

UI Langenscheidt

Berlin • München - Wien • Zürich • New York


Leichte Krimis
für Jugendliche in drei Stufen

D as letzte Hindernis
- mit Mini-CD

Stufe 2

07 06
10 09 08

www.Langenscheidt.de

© 2006 by Langenscheidt KG, Berlin und München


Druck: Mercedes-Druck, Berlin
Printed in Germany

ISBN-13: 978-3-468-47722-5
ISBN-10: 3-468-47722-8
Die Hauptpersonen dieser Geschichte sind:

Jessica (Jessica Berger): 13 Jahre alt, die größte in


der Klasse 8b. Sie ist gut in der Schule und reitet
gem. Zurzeit trainiert sie jeden Tag für das große
Reitturnier, das sie mit ihrem Pferd „G eronim o“
gewinnen will.

Olli (Oliver Claasen): 14 Jahre alt, K lassensprecher


der 8b. Er hat wenig Zeit für die Schule, aber viele
Hobbys. Olli ist sehr verliebt, aber seine Freundin
hat keine Zeit für ihn. Also lernt er endlich Mathe.

Einstein (Albert Neumann): 13 Jahre alt, Klasse


8b, ein Genie in M athem atik und am Computer,
Ollis bester Freund.
Moon (Carla Nowek): 13 Jahre alt, Klasse 8b, und
eine Meisterdetektivin. Ihre M utter kommt aus Korea.

Dr. Schmidt: Lehrer, seit zwei Jahren an der Schu­


le. Er unterrichtet M athem atik und Biologie in der
Klasse 8b. Er w irkt m anchm al ein bisschen komisch
und altmodisch, aber er ist nett und die Schüler und
Schülerinnen m ögen ihn.
Sandra: 14 Jahre alt, im gleichen Reitverein wie Jes­
sica, eine Freundin und zugleich ihre größte Konkur­
rentin.

5
1
„Brav, Geronimo! Brav!“
Jessica lobt das Pferd. Das Pferd heißt „G eronim o“ .
Sie reitet zurück zum Stall.
Mit einem eleganten Schwung springt sie ab. M it dem
Zügel bindet sie Geronimo an eine Stange. Dann öff­
net sie den Sattelgurt und nim mt den Sattel ab.
„Uff, ganz schön schw er!“
Sie bringt den Sattel in den Stall und holt das Putzzeug.
„M ein Guter! M ein Bester! Heute waren w ir Spit­
zenklasse!“
Sie streichelt das Pferd. G eronim o schnaubt 1 zu­
frieden.
„Dann wollen w ir m al!“ Sie nim m t den Striegel und
beginnt mit dem Putzen.
Jessica ist 13. Sie geht in die Klasse 8b. A m W ochen­
ende ist sie oft auf Reitturnieren2. Sie hat auch schon
Preise gewonnen. In einer Woche ist wieder ein
wichtiges Turnier.

„Hallo, Jessica!“
„Ja! H allo?“
„Hier bin ich!“
„Olli! Was machst du denn hier?“
„Ich wollte dich zum Eisessen einladen.“
„Gerne! A ber zuerst muss ich Geronimo noch put­
zen. Hilfst du m ir?“
„Klar, aber ich habe noch nie ein Pferd geputzt. Was
muss ich m achen?“

7
Pferdelexikon

die Mähne

das Putzzeug, der Striegel der Kamm


der Putzeimer

8
„Du kannst die M ähne käm m en oder die Hufe sau­
ber m achen.“
„Ich käm m e lieber die Mähne! Wo ist ein K am m ?“
„Da, im Putzeim er!“
„Fertig!“
„Warte einen M oment, ich bringe Geronimo noch in
den Stall. Dann können w ir gehen.“
Jessica führt das Pferd in den Stall. An einer Box
hängt eine kleine Tafel: „G eronim o“.
Sie nim m t das H alfter 3 ab.
„Olli! W ir sind doch noch nicht fertig! Ich muss den
Stall auch noch sauber m achen!“
„Lass, Jessica, ich mach das schon! Du hast ja einen
wichtigen Term in !“
Ein M ädchen kom m t zur Box.
„W irklich? Danke, Sandra! Das nächste M al . .. “
„O.k., o.k., geh nur. Viel Spaß!“
Sandra lacht und gibt Jessica einen K laps4.

„Was kann ich euch bringen?“


„Wir nehm en einmal den Eisbecher ,Paradiso‘ und
einm al den Becher ,Jesolo4, bitte.“
„Danke! Das finde ich echt nett von dir!“
„Was?“
„Deinen Besuch und die Einladung ins Eiscafe.“
„Sonst hast du ja nie Zeit . .. “
„Du w eißt doch, nächstes W ochenende ist ein
w ichtiges Turnier und da m uss ich jed en Tag trai­
nieren!“
„Ja, ja, ich weiß, aber . .. “

9
„Und du m usst für den M athetest lernen! Du weißt,
was passiert, wenn du die Klasse nicht schaffst!“
„Ich schaff sie schon
„Bitte schön, die Eisbecher!“
Olli ist schon 14. A ber er geht im m er noch in die 8 .
Klasse. Die Schule ist ihm nicht so wichtig. Er hat
einfach zu interessante Hobbys: Fußball, Skaten und
M usik. Und er ist verliebt!

10
2

M ontagmorgen.
N och drei W ochen Schule, dann beginnen die
Ferien.
„Hallo, Einstein!“
„Guten M orgen, O lli!“
„Du, Einstein, wegen M athe . .. “
„Ich weiß, Olli. Du hast deine Hausaufgaben mal
w ieder nicht gemacht. Keine Zeit, oder? Hier ist
das M atheheft!“
„Ja! A ber das m ein ich nicht. Sag m al, können
w ir vielleicht zusam m en fü r den M athetest ler­
nen?“
„Olli!? Besser spät als nie, oder? Klar, kom m heute
N achm ittag zu mir.“
„Super! Danke, Einstein! Ich komm e um drei, o.k.?“
Einstein heißt eigentlich A lbert Neumann. Er ist 13
und ein Genie in M athe und am Computer. In der
Klasse 8b nennen ihn deshalb alle „Einstein“ .
„Ich kapier das einfach nicht!“ Olli ist verzweifelt
und genervt.
„Mensch, Olli! Das ist doch ganz einfach. Schau mal!
Zuerst rechnest du das Ergebnis in den K lam m em
aus. Dreiviertel minus ein halb
„Das geht doch gar nicht! W ie soll ich denn von
Vierteln Halbe abziehen?“
„D ann m achst du einfach aus ein halb auch Viertel!
W ie viele Viertel sind ein halb?“
„Hm, doppelt so viele?“

11
„Super!“
„Also, drei Viertel minus zwei Viertel ist ein Viertel,
oder?“
„Spitze! Du bist auf dem Weg zum Nobelpreis! Und
w eiter?“
„A lso, in der zw eiten K lam m er gibt das dann,
ähm, fü n f Sechstel m inus zw ei Sechstel gibt drei
Sechstel. So, und das muss ich jetzt durch ein Viertel
teilen ...“
„Quatsch! U m gekehrt!“
„Ach so, natürlich. Also, ich teile ein Viertel durch
ein halb? Das geht doch auch nicht ...! “
„Was hast du eigentlich die ganze Zeit im M atheun­
terricht gem acht? G eschlafen?“
„Geträumt! Ich habe von Jessica geträumt. W ir beide
auf einem weißen Pferd . .. “
„O l-liü!“
„Schon gut, Einstein. Ich teile also ein Viertel durch
ein halb. Und w ie?“

12
Einstein erklärt. Er ist sehr geduldig. Olli ist sein
Freund. Langsam versteht Olli die M atheaufgaben.
Er muss im M athetest eine gute Note schreiben,
denn er kann das Schuljahr nicht wiederholen. Und
er hat nur noch eine Woche Zeit.

Olli summt 5 eine M elodie.


„Das funktioniert nicht!“
Er streicht die Sätze durch.

Utm (db icm. üm uh

U dxA ttk Qm . J t o f ß M Ckm^ - A ß t ,

Mw tAM,-Ad.ul oU(k,
\iU cl&iM j}(M

13
„Das geht!“
Er holt seine Gitarre und spielt eine M elodie. Dann
probiert er eine andere.
So klingt es gut.

„ Wach ich am Morgen au f - seh ich dich


schlaf ich am Abend ein - seh ich dich
Dauernd hab ich dein B ild vor mir
Jessica
Jessica
Jeden Morgen vor der Schule - seh ich dich
jeden Morgen in der Schule - seh ich dich
Fünf Tage in der Woche sehn ich mich nach dir
Jessica
Jessicaaaaaa! “

Olli schreibt die Sätze in ein Heft.


„Und jetzt noch ein bisschen M athe.“
Er nim m t das M atheheft und singt:
„Ein Viertel geteilt durch drei Viertel ist wie um ge­
kehrt multipliziert! Yeah, yeah, yeah!“

Olli und Einstein haben jeden Nachmittag zusammen


M athe gelernt. Echte Schwerstarbeit6! Aber endlich
hat Olli die Regeln kapiert.
Jessica hat jeden Nachmittag für das Turnier trainiert.

14
Freitag: 6 . Stunde, Mathe.
Dr. Schmidt wiederholt den Stoff für den Mathetest.
Dr. Schmidt ist seit zwei Jahren an der Schule und
unterrichtet M athem atik und Biologie. Er wirkt zwar
manchmal ein bisschen komisch, aber er ist sehr nett.

„Wenn ihr am W ochenende M athe w iederholt, dann


im m er nur eine V iertelstunde lernen. M acht Pausen!
M ein Tipp: Konzentrieren und Pausen machen!“
„Ja, H err Schm idt!“, ruft die Klasse 8b.
„Also m anchm al nervt er schon. Das sagt er jedes
M al vor einem Test. Ich lerne am Sonntagabend
zw ei Stunden, das ist viel besser!“
„Dr. Schmidt hat Recht, O lli!“
„Streber7!“

„Ding, dong!“
Die Stunde ist zu Ende.
„Halt! Alle mal herhören!“
Olli steht auf einem Stuhl und ruft:
„M orgen ist das Reitturnier! Jessica braucht U nter­
stützung! Kommt ihr alle?“
„Kann ich auch kom m en?“, fragt Dr. Schmidt.
„Natürlich, gerne!“
„Ich weiß aber nicht mal, wo bei einem Pferd vorne
und hinten ist.“
„Das m acht nichts, das sehen Sie dann schon.“

Olli, Einstein und M oon stehen vor der Schule.


„M oon, kannst du deinen Fotoapparat m itbringen?“

15
„Klar! Und von den schönsten Fotos bekom m st du
ganz große Kopien!“
„Echt?“ Olli w ird ein ganz kleines bisschen rot.
M oon geht auch in die Klasse 8b. Ihr richtiger Name
ist Carla. A ber so nennt sie in der Schule niemand.
Sie hat ein rundes G esicht und deshalb sagen alle
„M oon“ zu ihr. Am Anfang hat sie das geärgert, jetzt
findet sie es cool.
„Wann treffen w ir uns?“
„Das Turnier beginnt um drei. Treffen wir uns um
halb drei?“
„O.k. Bis m orgen!“
„Und wir treffen uns heute Nachmittag, O lli?“
„Klar, aber nur eine Viertelstunde! Du weißt, H err
Schmidt hat . . . “
„Ich weiß, konzentrieren und Pausen m achen!“

Es regnet.
Die Freunde treffen sich vor dem Reitstadion.
„Ist Jessica schon da?“
„Seit heute Morgen. Sie trainiert schon seit Stunden!“
„Ohne Pausen?“
„Blödm ann!“
„Da kom m t H err Schm idt!“
„Scheißwetter! ’tschuldigung. Ich meine, schade.
Die ganze Woche war schönes W etter und heute . .. “
„Gehen w ir zur Tribüne, da regnet es nicht.“

16
„Wozu brauchst du die Stoppuhr, O lli?“
„Heute ist ein Springturnier, H err Schmidt. Es geht
um Fehler und Zeit.“
„M athe ist einfacher. D a geht es nur um Fehler . .. “
„Sehen Sie die H indernisse? Die Pferde springen
über die Hindernisse und w er am schnellsten ist, hat
gewonnen!“
„A ha!“
„Der Parcours7, also die Reitbahn, ist ungefähr 20
M eter breit und 40 M eter lang. Die Hindernisse sind
ungefähr achtzig Zentim eter hoch.“
„M ensch, Olli! W oher weißt du das denn alles?“,
fragt Einstein erstaunt.
„Ich interessiere mich eben für Pferde . .. “
„Ach, für Pferde, so so!“
„Einstein!“
„Es geht los!“

17
„Null Fehler! Zeit: Zwei Minuten und zehn Sekunden!“
„Schnell! Sehr schnell!“, sagt Einstein und schaut
auf die Stoppuhr.
„Jessica ist bestim m t schneller!“
„Ruhe! Da ist sie!“ Carla m acht Fotos.
„Sehr geehrte Dam en und Herren, liebe Reitsport­
freunde! Unsere nächste Starterin ist Jessica Berger
auf ,G eronim o“ 4.
Die Zuschauer klatschen. Jessica reitet zum Start.
Sie ist sehr konzentriert.
„Jetzt!“
Jessica reitet los und Olli drückt auf die Stoppuhr.
„G alopp 8 zum ersten Hindernis, Sprung! Super!
Schneller! Jetzt Trab9, weiter, super!“
„M ann, beruhige dich, Olli!“
„Wie schnell ist sie?“
„Bis jetzt hat sie eine M inute dreißig Sekunden
gebraucht!“
„Dann ist sie schneller! Jessica! Jessica! Gleich hat
sie es geschafft. Jetzt komm t noch die Kombination,
das letzte Hindernis. Los!“

Schnell reitet Jessica zum letzten Hindernis. Es


besteht aus zwei Teilen. Sie sind ungefähr acht
M eter voneinander entfernt: die Kombination. G ero­
nimo springt über den ersten Teil. Er stürzt und
Jessica fällt kopfüber vom Pferd.
Sekundenlang ist alles still. Dann reden alle durch­
einander. Ein paar M änner laufen zu Jessica.

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„Oh, nein!“
„Was ist passiert?“
„Jessica ist vom Pferd gefallen!“
„M it dem Sattel!“
„Was?“
„Schau, der Sattel liegt auch auf dem Boden!“
„Los, kom m t!“

19
6

„Sie können jetzt rein!“


Die Krankenschw ester öffnet die Tür. Dr. Schmidt,
M oon, Einstein und Olli gehen in das K rankenzim ­
mer. Ein M ann und eine Frau sitzen am Krankenbett.
„Hallo! Das sind meine Eltern. Papa, M ama, das ist
H err Schmidt und das sind meine Freunde: M oon,
Einstein und O lli.“
„Hallo, Jessica! Wie geht es dir? Ist es schlim m ?“
„N aja, der Arm ist gebrochen und ich war ohnmächtig.“
„Wie ist es denn passiert?“
„Ich weiß es auch nicht. Plötzlich ist der Sattel abge­
rutscht. Keine A hnung . .. “
„Tut es sehr w eh?“, fragt Olli schüchtern.
„Es geht. Ich habe ja jetzt den Gips. Wer hat eigent­
lich gew onnen?“
„Das wissen w ir nicht. W ir sind nicht bis zum Ende
geblieben.“
„Und G eronim o?“
„Ich fahre nachher zum Stall“, sagt der Vater.
„Ich kann das doch machen! Ich fahre zum Stall und
mache die Box sauber und . .. “
„W ir kom m en mit und helfen dir!“, rufen M oon und
Einstein.
„Ich auch!“, sagt H err Schmidt.

„Da drüben ist die B ox!“


„Hier ist es wenigstens trocken. Es regnet und reg­
net!“, schim pft Einstein.

20
„Helft ihr m ir?“, ruft Olli aus der Box.
„Ja, Chef! Du gibst die Kom m andos!“, lacht M oon.
„Ich kenn mich auch ein bisschen aus.“
„Kannst du reiten?“
„Ich konnte mal reiten. Bin aber ziem lich aus der
Übung. Zum Sauberm achen reicht es.“
„Wo ist eigentlich Jessicas Sattel?“, fragt H err
Schmidt.
„Dort! D er mit dem Zeichen ,JB ‘.“
Die Freunde m achen die Box sauber und Dr.
Schmidt untersucht den Sattel.
„M erkw ürdig.“
„Spielen Sie Detektiv, H err Schm idt?“
„Schaut mal! Es hat den ganzen Tag geregnet. Der
Sattel ist nass. N ur der Sattelgurt ist trocken.“
„Verzeihung, H err Schmidt. A ber das ist doch
logisch! D er G urt ist ja unter dem Pferd und da ist
es trocken, auch bei Regen!“
„Irrtum, Olli! D er Sattel ist nass und schmutzig. Er
lag doch im Regen. Aber der Gurt sieht aus wie neu.“
„Seht doch mal her! Ist das B lut?“
A uf dem G urt ist ein roter Fingerabdruck.

„Kommt m al!“, ruft Einstein.


„Wo bist du?“
„Hier draußen, bei der M ülltonne!“
M oon, Olli und H err Schmidt laufen aus dem Stall.
Einstein steht an der M ülltonne und hält einen
schmutzigen, kaputten Sattelgurt in der Hand.
„Stehen bleiben!“, ruft H err Schmidt.

21
„Was ist los? Wir
„Bleibt bitte stehen! Schaut mal auf den Boden.“
„Fußspuren!“
„Zwei Fußspuren, genau gesagt. Die Spuren von
A lbert und die Spuren von . .. “
„Ich verstehe langsam !“, sagt Einstein und geht vor­
sichtig zum Stall.
„Dieser Gurt hier ist schmutzig und . .. “ Dr. Schmidt
zeigt auf den Gurt.
„Abgerissen! Das ist der Gurt von Jessicas Sattel!
A ber wer hat den G urt ausgetauscht?“
„Das war kein Unfall! Seht mal, der G urt ist m ani­
puliert! H ier ist ein Schnitt!“ Einstein betrachtet den
Gurt genau.

22
„Ein Schnitt mit einem Messer! Fast durchgeschnit­
ten! U nd hier ist auch Blut!“
„Und beim letzten Hindernis ist der G urt gerissen,
der Sattel ist gerutscht, Jessica ist gestürzt und
„Bravo, M eisterdetektiv! Und dann hat jem and den
G urt ausgetauscht. Aber die Person hat zwei Fehler
gem acht!“
„W elche?“

„Was machen Sie hier?“


„W ir m achen die Box von G eronim o sauber. Wir
sind Freunde von Jessica.“
„Ach ja, der Unfall. Bedauerlich. Jessica hätte bestimmt
gewonnen ..., aber jetzt m üssen Sie gehen. Fremde
dürfen nicht in den Stall. Ich bin der Stallm eister und
ich schließe jetzt ab!“

23
7

„Da seid ihr ja! Kommt m it!“


„Hoffentlich sieht m ich keiner aus der Klasse. Am
Samstagmorgen in die Schule! Ich bin doch kein
Streber10!“, lacht Olli.
Olli, M oon und Einstein gehen in den Biologieraum.
„Guten M orgen, Sherlock H olm es!“
Dr. Schmidt steht am Pult. A uf dem Tisch liegen
Sachen: der kaputte Gurt, Fotos und ein Stück Gips.

24
„Was ist das?“
„Das ist ein G ipsabdruck!“
„Von der Fußspur? C ool!“
„Ich bin gestern N acht noch einmal zum Stall gefah­
ren und habe den A bdruck gem acht.“
„Und das Foto?“
„Das habe ich gem acht! D a ist der Fingerabdruck!“
„Dann haben wir ja die B ew eise!“
„Aber leider noch keinen Täter!“
„Stimmt. Und was m achen w ir jetzt?“

„Was m achst du da!?“


„Äh, hallo, ich bin Carla! Ich suche die Stiefel von
Jessica! Ich . . . “
„Ich bin Sandra. Wie geht es Jessica?“
„Nicht gut. Sie ist noch im Krankenhaus. Sie hat
sich den A rm gebrochen.“
„Das tut m ir Leid! Aber ihre Stiefel sind nicht da.
Die sind bestim m t im K rankenhaus.“
„Ich küm m ere m ich um Geronimo. Und ich brauche
Reitsachen. Vor allem Stiefel.“
„Was für eine Größe hast du?“
„Größe 36!“
„Hier sind noch ein paar alte, probier mal, die könn­
ten passen. Einen Helm kann ich dir leihen.“
„Super! Sag mal, w er hat gestern eigentlich das Tur­
nier gew onnen?“
„Ich!“

25
8

„Dring, dring, dring!“


„Entschuldige bitte, Sandra!“
M oon nim m t ihr H andy 11 und geht aus dem Stall.
„M oon hier, hallo?“
„H allo, M oon! H ier ist Einstein! H ast du etw as ge­
funden?“
„Nein! Aber ich habe vielleicht eine Spur!“
99 • * *

„Ich verstehe dich schlecht, Einstein! Ja, ein M äd­


chen! Sie hat das Turnier gewonnen!“
„Verdächtig! . .. “
„Wie bitte? Eine Verletzung an der H and?“
66
. .

„Ja, ich passe auf! H allo?“


„Verstehst du mich jetzt besser?“
„Ja. Was m acht ihr?“
„Olli ist im Krankenhaus, ich bin zu Hause und Dr.
Schmidt
„Der Stallmeister! Ich muss aufhören!“

„M oon, du bist ja w irklich eine M eisterdetektivin!


W ie hast du das geschafft?“
Einstein betrachtet den Fingerabdruck.

26
„Tja mein Lieber! Du m usst m ehr Krimis lesen und
w eniger M athe lernen.“
„Sandra hat m ir Stiefel gegeben. U nd auf dem Stie­
fel war ein w underbarer Fingerabdruck.“
„Kommt mal m it!“ Dr. Schmidt nim m t den K lebe­
streifen und geht zu einem M ikroskop.
Er legt den K lebestreifen auf das M ikroskop und
vergleicht mit dem Foto.
„U nd?“, fragt Einstein neugierig.
„Passt nicht! D er A bdruck au f dem S attelgurt ist
größer!“
„M ist!“, schim pft Einstein enttäuscht.
„Der Gipsabdruck ist Schuhgröße 45! Ich w ar heute
M orgen in der Stadt, in einem Schuhgeschäft.“
Dr. Schmidt schaltet das M ikroskop aus.
„Die Stiefel im Reitstall sind alle Größe 36, 38,
höchstens 40.“
„Also ist Sandra unschuldig!“, sagt Dr. Schmidt.
„Wo bleibt eigentlich O lli?“
„Der kom m t bestim m t gleich.“

Die Tür vom Biologieraum geht auf und Olli komm t


herein.
„Wenn man vom . . . 12“
„Wie geht es Jessica?“
„Es geht ihr ganz gut. A m M ontag darf sie nach
Hause. A ber die M athearbeit kann sie leider nicht
mitschreiben. D er Gips bleibt vier Wochen dran.
Und ihr? H abt ihr was gefunden?“

27
„Nein, noch nicht. W ir müssen noch mal zum Stall.“
„Ja, aber wir müssen vorsichtig sein, der Stallm eis­
ter . .. “
„Ach so! Das hätte ich beinahe vergessen. Ich habe
Jessica gefragt, es gibt gar keinen Stallm eister!“

„Da ist Sandra!“


M oon zeigt zum Reitplatz.
„Los, dann gehen wir zum Stall!“
„Und ich gehe mal ins Büro vom Reitverein“, sagt
Dr. Schmidt.
„Haben Sie ein Handy, H err Schm idt?“
„Ich? Nein, äh ...“
„W issen Sie, wie ein Handy funktioniert?“
„Das kann ja wohl nicht so kom pliziert sein, oder?“
„Wenn es klingelt, drücken Sie diesen grünen Knopf!“
„Und hier m üssen Sie reinsprechen!“, lacht Olli.
„Sei nicht so frech!“, sagt Moon und gibt Dr. Schmidt
ihr Handy.
„Wenn wir Hilfe brauchen, rufen wir Sie an.“ Einstein
schaltet sein Handy an und steckt es in die Tasche.

„Was suchen w ir eigentlich?“


„Vielleicht gibt es noch andere Spuren ...? “
„Ich mach jedenfalls die Box sauber. Ich hab es Jes­
sica versprochen!“
Olli holt eine Schaufel und geht zur Box.

28
„Vielleicht finden wir das M esser?“
„Welches M esser?“
„Die Tatwaffe! Komm, w ir suchen noch mal in der
M ülltonne.“
„Ich komme gleich.“

M oon geht aus dem Stall.


Einstein streichelt Geronimo.
Plötzlich hört er eine laute Stim me. Vorsichtig
schleicht er aus dem Stall und versteckt sich hinter
einem Strohballen.
D er Stallmeister!
Bedrohlich steht der M ann vor M oon und brüllt.
Einstein greift in seine Jackentasche und nim mt das
Handy.

29
„Bist du im m er noch hier? Habe ich gestern nicht
gesagt, dass Frem de nicht in den Stall dürfen! Wo
sind deine Freunde?“
„Sie sind gar kein Stallm eister!“, sagt M oon ängst­
lich.
„Was? Was erlaubst du dir eigentlich? N a w arte!“
D er M ann geht auf M oon zu. Er trägt Handschuhe.
Er packt sie an der Jacke.
Im gleichen M om ent kom m t Sandra vom Reitplatz
zurück.
„Papa? Was m achst du denn?“
„Noch einen Fehler!“, sagt Dr. Schmidt.
Er kom m t mit zwei M ännern vom Reitverein.
„Ich glaube, dieser Fall ist geklärt!“

ENDE
Landeskundliche Anmerkungen / Glossar

1 schnauben: ein Pferd m acht ein lautes Geräusch,


indem es kräftig durch die Nase atmet

2 das Reitturnier, das Turnier = sportlicher W ett­


kam pf, hier im Reitsport

3 das/der Halfter. Seile oder Lederriem en, die m an


einem Pferd um den K opf legt, um es zu führen

4 der K laps: ein sanfter freundschaftlicher Schlag


auf den Hintern

5 summen, hier: leise und ohne Worte singen


6 ,J?chte Schwerstarbeit!“ : Redewendung wenn
m an sagen möchte, dass eine A rbeit oder eine
A ktivität sehr schwer ist oder war
7 der Parcours: im Reitsport H indernisbahn für
Springtum iere
8 der G alopp: schnelle Pferdegangart

9 der Trab: Pferdegangart, nicht so schnell wie


Galopp

10 der Streber, ein sehr, sehr fleißiger Schüler, bei


anderen oft nicht sehr beliebt

11 das Handy, das M obiltelefon

31
12 „Wenn man vom Teufel spricht, so kommt er
gerannt“, alter Aberglaube: D er Teufel w ird an­
gelockt, sobald m an seinen N am en nennt. Die
Redewendung w ird verwendet, um zu sagen, dass
jem and in dem M om ent kommt, in dem m an von
ihm spricht/gesprochen hat.

32
Aufgaben, Übungen und Tests

A. Lies noch einmal Kapitel 1.

1. Was ist passiert? K reuze an.


□ Jessica ist zufrieden, weil sie am letzten
W ochenende ein R eitturnier gewonnen hat.

□ Jessica ist zufrieden, weil das Training gut war.

□ In einer W oche ist ein wichtiges Reitturnier.

□ Letzte Woche w ar ein wichtiges Reitturnier.


□ Olli besucht Jessica im Reitstall, weil er ihr
beim Pferdeputzen helfen will.

□ Olli besucht Jessica im Reitstall, weil er sie


zum Eisessen einladen will.

2. W arum hat Jessica keine Zeit für Olli?

3. Was em pfiehlt sie Olli?

33
B. Zu Kapitel 2

1. Was m öchte Olli von Einstein? K reuze an.

□ die M athehausaufgaben
□ Einstein soll m it ihm M athe lernen.

2. W arum kann Einstein Olli helfen?

3. Was m acht Olli gern im M atheunterricht?

4. W arum muss Olli im M athetest eine gute


N ote schreiben? Kreuze an.
□ Er kann das Schuljahr nicht wiederholen.

□ Er bekom m t Problem e mit Jessica.

5. H ast du eine Idee, wie Einstein aussieht?


Zeichne ihn oder beschreibe ihn.

34
C. Zu Kapitel 4

1. H err Schmidt gibt einen Lem tipp für den


M athetest. Weißt du ihn noch?

2. Hast du auch einen Lem tipp oder ein Lem -


motto?

3. W arum sagen zu Carla alle „M oon“? Kreuze


an.

□ weil das ihr N achnam e ist

□ weil ihre M utter aus Korea kom m t

□ weil sie ein rundes G esicht hat

4. W elchen N am en w ürdest du für dich cool fin­


den?

5. W elcher würde dich ärgern?

35
D. Lies noch einmal Kapitel 5.

1. Olli erklärt Herrn Schmidt die Regeln bei


einem Reitturnier. Worum geht es? Kreuze an.

□ die Pferde springen über Hindernisse

□ es geht um Fehler

□ das schönste Pferd gewinnt

□ es geht um Zeit

2. W arum konnte Jessica das Reitturnier nicht


gewinnen, obwohl sie sehr schnell war?

E. Zu Kapitel 6

1. Rekonstruiere die Detektivarbeit der Freunde


und numm eriere die Reihenfolge.
- A uf dem Sattelgurt ist ein roter Fingerab­
druck.
- Olli, M oon, Einstein und H err Schmidt fah­
ren zum Reitstall.
- Dr. Schmidt untersucht den Sattel.
- Dr. Schmidt sieht, dass der Sattelgurt tro­
cken ist und aussieht wie neu.

36
- Die Freunde m achen den Stall sauber.

- Dr. Schmidt entdeckt Fußspuren.


- Einstein entdeckt einen Schnitt im Sattel­
gurt.

- Einstein findet in der M ülltonne einen


schmutzigen, kaputten Sattelgurt.

2. W elche zwei Fehler hat die Person (der Täter)


gem acht?

1. Fehler: ... ................ ............................................

2. Fehler: ................ ................................................

F. Zu Kapitel 7

1. Was hilft Detektiven bei ihrer Arbeit? Ordne


zu.

37
2. Dr. Schmidt und seine Detektive haben zwar
einige Spuren gefunden, aber den Täter haben
sie noch nicht. H ilf den Freunden bei ihrer
Detektivarbeit und sammle Ideen.

38
G. Kapitel 8

1. Lies noch einm al den ersten Abschnitt des


Kapitels. W elchen Tipp bekom mt M oon von
E in ste in ? ..................... ................. ...........................

2. Lies noch einm al den zweiten A bschnitt des


Kapitels.

a) M oon, die M eisterdetektivin, hatte eine


tolle Idee. W elch e?..........................................

b) Wie lautet die wichtige Nachricht, die Olli


m itb rin g t? ....................................... ..................

H. Zu Kapitel 9

1. Dr. Schmidt und die Freunde fahren noch ein­


mal zum Reitstall. Was m achen sie dort?

Dr. S c h m id t............................................................
O lli......... ................. .................................................

E in ste in ...................... ..... ........................................


M o o n .......................... ..............................................

2. Wer ist der T ä te r? .................................................

39
Übersicht über die in dieser Reihe erschienenen
Bände:

Stufe 1
D etektiv w ider Willen 40 Seiten Bestell-Nr. 47726

Der Superstar 40 Seiten Bestell-Nr. 47718


- m it M ini-CD 40 Seiten Bestell-Nr. 47724

Stufe 2
Ausgetrickst 40 Seiten Bestell-Nr. 47725

Einstein und das 40 Seiten Bestell-Nr. 47714


to te Kaninchen
- m it M ini-C D 40 Seiten Bestell-Nr. 47720

Kom m issar Zufall 40 Seiten Bestell-Nr. 47715


- m it M ini-CD 40 Seiten Bestell-Nr. 47721

Das letzte H indernis 40 Seiten Bestell-Nr. 47716


- m it M ini-CD 40 Seiten Bestell-Nr. 47722

Die M üllm afia 40 Seiten Bestell-Nr. 47727

Stufe 3
Anna 40 Seiten Bestell-Nr. 47717
- m it M ini-CD 40 Seiten Bestell-Nr. 47723

Die doppelte Paula 40 Seiten Bestell-Nr. 47728

Spuck im Nachbarhaus 40 Seiten Bestell-Nr. 47729

40
LEKTÜRE
Stufe 2

Klara & Theo


Das letzte Hindernis
Leichte Krimis für Jugendliche in 3 Stufen
Jessica reitet gern. Kurz vor den S om m erferien ist ein großes
Turnier und sie hat mal w ie d e r gar keine Zeit fü r Olli. Jessica
tra in ie rt fü rs Finale und Olli le rn t fü r die Versetzung. Ende gut,
alles gut? Leider nu r bis zum letzten H indernis!

• M it Illustrationen zu r E rle ich te ru n g d e r Inhaltserschließung


• M it la n d esku n d lich e n A n m e rku n g e n und W orterklärungen
• M it einem Ü bungsteil m it A ufgaben und Tests zum
Textverstehen

Infos & mehr

ISBN-13: 978-3-468-47722-5
ISBN-10: 3-468-47722-8

9 II7 8 3 4 6 8 II4 7 7 2 2 5"

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