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WS 2010/11 Pflichtübung aus Zivilverfahrensrecht 030 195 Mag.

Hartmut Haller

1. Klausur

0. „Yes“-Set: (1)

Ich bin in dieser Pflichtübung angemeldet: o Ja o Nein


Ich möchte in dieser Pflichtübung benotet werden o Ja o Nein
Ich werde mich auf die nächsten Stunden vorbereiten und in den nächsten Stunden
aktiv mitarbeiten. o Ja o Nein

1. Kreuzen Sie die richtige(n) Antwort(en) an:

a) Prozessfähig sind: (1)


o) alle voll geschäftsfähigen Personen
o) Volljährige
o) EU-Bürger
o) beschränkt Geschäftsfähige im Rahmen ihrer Verpflichtungsfähigkeit
b) Die Regeln über den Ersatz der Prozesskosten finden sich in folgendem/n
Gesetz/en: (1)
o) Jurisdiktionsnorm (JN)
o) Zivilprozessordnung (ZPO)
o) Rechtsanwaltstarifgesetz (RATG)
o) Gerichtsgebührengesetz (GGG)
c) Keine Verfahrenshilfe soll erhalten, wer: (1)
o) auch keine Sorgepflichten hat
o) mutwillig Klage führt
o) das Verfahren verliert
o) keine beantragt
d) Folgende Angaben muss eine Klage enthalten: (1)
o) Vor- und Nachname der Klägerin/des Klägers
o) den Beruf der Parteien
o) das Geburtsdatum der Beklagten/des Beklagten
o) den Wohnort der Parteien

2. Definieren oder erklären Sie:

erste Instanz (2) – Befangenheit (2) – Parteifähigkeit (2) – Feststellungsklage (2)

3. Kleiner Fall:

a) A, ein Deutscher mit Wohnsitz in Frankreich hat B, einem Schweizer der in X


(Österreich) wohnt, auf einer gemeinsamen Italienreise 5.000 Euro und ein Handy-
Ladegerät (Wert: ca. 15 Euro) geborgt. Als B auch nach 4 Wochen und auf eine

1. Klausur 15. November 2010


WS 2010/11 Pflichtübung aus Zivilverfahrensrecht 030 195 Mag. Hartmut Haller

lediglich das Geld einmahnende E-mail hin keine Anstalten macht, seine Schuld zu
begleichen, will A nicht weiter warten und B auf 5.000 Euro klagen.

Die Gerichte welchen Landes sind international zuständig? Warum? (1)


Welcher Gerichtstyp ist sachlich zuständig? Warum? (1)
Wie finden Sie das für X örtlich zuständige Gericht? (1)
In welcher Verfahrensart ist das Verfahren zu führen? Warum? (1)
Kann A das Verfahren selbst führen? Warum? (1)
Kann sich A von seinem Bruder X (Jus-Student) vertreten lassen? Warum? (1)
Was ändert sich, wenn A auch die Rückgabe des Ladegerätes einklagen will? (2)
Geht er damit ein (Kosten)risiko ein? Warum? (2)

4. Fall:

b) A hat einen Anspruch gegen B, der mit 10. November 2010 zu verjähren droht. Die
Klage, die A am 1. November 2010 gegen Mag. Bert Bauer, Psychologe, Burggasse
19, 1070 Wien zur Post gibt und die am 3. November bei Gericht einlangt wird durch
einen Fehler der Post am 9. November an Berta Bauer, Psychiaterin, Berggasse 19,
1090 Wien zugestellt, die den Brief auch übernimmt. Nach Lektüre der Klage ruft
Berta das Gericht an, klärt den Irrtum auf und erklärt, „für sie sei die Sache damit
erledigt“. Das Gericht lässt daraufhin die Klage neuerlich zustellen. Diesmal hinterlegt
der Postbote am 12. November das Schreiben am Postamt, weil ihm niemand
geöffnet hat. MMag. Bert Bauer senior, ebenfalls Psychologe, der die in der
Wohnung seines Sohnes befindlichen Praxisräume hin und wieder in dessen
Abwesenheit nützt, findet die Hinterlegungsanzeige und holt den Brief am 15.
November vom Postamt ab, wo er ihm anstandslos ausgefolgt wird. In der
Tagsatzung muss A kurz auf die Toilette, der Richter vernimmt währenddessen einen
Zeugen, weil A anwaltlich vertreten ist. A möchte aber vom Inhalt der Aussage des
Zeugen Kenntnis erhalten. Der Zeuge selbst hat den Eindruck, dass seine Aussage
verkürzend protokolliert wurde und nimmt sich vor, das Protokoll später ganz genau
zu lesen. Tatsächlich hat er, als A ihm das Protokoll später zeigt, in zwei Punkten
etwas auszusetzen. Auch der Anwalt des A liest das Protokoll; er meint darin
Passagen zu erkennen, die in der Verhandlung vom Richter nicht diktiert wurden.

Was haben Sie dazu zu bemerken? (20)

1. Klausur 15. November 2010

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