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Nachhaltig

erfolgreich für
Außenwirtschaft,
Kapitalmarkt und die
Republik Österreich.

Integrierter Geschäftsbericht 2013


HIGHLIGHTS OeKB GRUPPE
G4-9

Millionen EUR 2009 2010 2011 2012 2013

Finanzielle Leistungsindikatoren

Bilanzsumme zum 31. Dezember 34.252 35.802 37.978 32.768 28.964

Eigenkapital inklusive Fremdanteil 527 569 599 662 684

Betriebsergebnis 1 85 79 78 82 62

EGT/Gewinn vor Steuern  1


119 93 65 109 71

Gesamtergebnis des Konzerns 91 72 50 83 53


Return on Equity in % 28,9 21,0 13,6 20,7 12,3

Cost/Income-Ratio in % 1 47,5 50,2 50,5 49,3 56,2

Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer lt. UGB 385 396 397 398 403

Frauenanteil in Führungspositionen (Prokura) in % 30,2 31,7 34,4 34,4 34,4

Durchschnittliche Ausbildungstage pro Mitarbeiter 5,4 4,9 5,1 5,1 5,5

CO2 -Emissionen in Tonnen 592,4 603,3 556,6 109,1 102,6

Haftungen der Republik Österreich gemäß


Ausfuhrförderungsgesetz
Neu übernommene Haftungen (Zusagen) 5.160 3.869 4.658 5.135 3.512

Anzahl der betreuten neuen Verträge 858 948 1.000 972 811

Haftungsrahmen gemäß Ausfuhrförderungsgesetz zum 31. Dezember 50.000 50.000 50.000 50.000 50.000

Ausnützung des Haftungsrahmens zum 31. Dezember 40.650 38.508 37.058 34.836 31.501

Anzahl der bestehenden Haftungen 3.833 3.859 3.786 3.637 3.657

Vereinnahmte Entgelte und Zinsen 2 89 190 219 229 207

Schadenszahlungen insgesamt 333 116 147 154 122

Rückflüsse zu Schadenszahlungen 353 36 55 65 72

Exportfinanzierungsverfahren der OeKB

Neu erteilte Finanzierungszusagen 4.971 4.413 5.948 7.085 5.124

Stand der Finanzierungszusagen und -promessen zum 31. Dezember 34.075 33.246 32.244 28.054 24.632

Hievon in Anspruch genommen (Ausnützungsstand) 31.401 29.429 28.362 24.827 22.031

Kreditauszahlungen 4.441 2.924 5.026 6.846 4.724

Rückflüsse aus gewährten Krediten 9.843 4.896 6.093 10.381 7.520

Nettokreditausweitung (+)/-rückgang (-) -5.402 -1.972 -1.067 -3.535 -2.796

Haftungsrahmen gemäß Ausfuhrfinanzierungsförderungsgesetz 45.000 45.000 45.000 45.000 45.000

Ausnützung des Haftungsrahmens zum 31. Dezember 33.745 31.658 33.695 30.015 28.779

Neu übernommene Haftungen gemäß AFFG insgesamt 8.230 6.294 12.504 10.567 8.482

Kapitalmarkt Services

Rentenmarkt – Bundesanleihen von der OeKB betreut 18.210 17.007 13.205 11.252 13.994
CSD.Austria – EUR/ATS-Rentenwerte/Stand zum 31. Dezember
273.420 288.347 304.490 311.701 309.113
(Nominale)
DS.A Transaktionsvolumen EUR/ATS Rentenwerte
813.240 852.502 919.543 803.527 851.000
(Nominale, Internal, Doppelzählung)
Anzahl der Deponenten/der verwahrten Wertpapierkategorien 156/20.217 167/22.398 162/22.322 157/22.382 152/23.100

1 Ab 2012 den geänderten Rechnungslegungsvorschriften angepasst


2 Ab 2012 unter Berücksichtigung von Effekten aus der periodengerechten Abgrenzung von Upfront-Entgelten
Inhalt Seitenverweis

Vorwort des Vorstandes 5

Verweis auf den GRI Index


Bericht des Aufsichtsrates 6

Die OeKB Gruppe 7 Hier finden Sie weitere


Informationen im Internet
Über diesen Bericht 7
Gesellschaftliche Akzeptanz 8
Struktur der OeKB Gruppe 9
Wesentlichkeitsanalyse 13

Konzernlagebericht 2013 16

Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage 16


Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem 23
Risikomanagement 24
Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren 25

Geschäftsmodell der OeKB Gruppe 27

Finanzierung 30
Absicherung von Kreditausfallsrisiken 40
Services für den Kapitalmarkt 50
Services für den Energiemarkt 60
Research Services 64
Dienstleistungen für Organisation und IT 70

Stakeholder-Beziehungen und Dialog 74

Kundenzufriedenheit und Kundenbetreuung 74


Investor Relations der OeKB 74
Dialog mit der Zivilgesellschaft 75
Mitgliedschaften/Vernetzung 76
Bundesministerium für Finanzen 76
Veranstaltungen und Awards 77

Personal und Kompetenzen 82

Schulung und Personalentwicklung 84


Neue Mitarbeiter und Mitarbeiterbindung 85
Vergütung und Gender Policy 85
Gesundheitsschutz und Sicherheit 86
Freiwilliges Engagement in der Freizeit 87

Integrierter Bericht 2013 . Inhaltsverzeichnis 3


Governance & Business Ethics 88

Management und Aufsichtsorgane 88


Corporate Governance Bericht 92
Policies 94
Code of Conduct der OeKB 95
Korruptionsprävention 95
Sponsoring, öffentliche Mittel, Förderungen 97

Ökologie im laufenden Betrieb 100

Standorte 100
Energiemanagement 100
Wasser und Papier 103
Abfallmanagement 104
Ökologische Kennzahlen 105
Lieferantenmanagement 106
Richtlinien zum Outsourcing 107

Konzernabschluss 2013 der OeKB Gruppe 108

Gesamtergebnisrechnung 109
Bilanz der OeKB Gruppe 111
Eigenkapitalveränderungsrechnung 112
Darstellung der Zahlungsströme (Cashflow Statement) 113
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze 114
Segmentberichterstattung 128
Angaben zur Gesamtergebnisrechnung 131
Angaben zur Bilanz der OeKB Gruppe 136
Sonstige Angaben und Risikobericht 147
Bestätigungsvermerk 168

Umsetzung des Maßnahmenprogramms und EMAS Ziele 170

Umsetzung des Maßnahmenprogramms 170


Programm für Nachhaltigkeit 176

EMAS Testat und GRI Index 180

Impressum 187

Im Sinne der leichteren Lesbarkeit wurde teilweise auf geschlechtsneutrale Formulierungen verzichtet.
Sämtliche Funktionen, Ämter- und Personenbezeichnungen sind geschlechtsneutral zu verstehen.

Rundungen können Rechendifferenzen ergeben.

4 Integrierter Bericht 2013 . Inhaltsverzeichnis


Vorwort des Vorstandes
Sehr geehrte Damen und Herren,

das Management und die Mitarbeiter der OeKB Gruppe sind sich seit Langem bewusst, dass
geschäftlicher Erfolg, gesellschaftliche Verantwortung des Unternehmens und sorgsamer G4-1
Umgang mit der Umwelt zusammen gehören. Es war daher naheliegend, auch im Reporting
diese Aspekte stärker als bisher zusammenzuführen. Dieser Integrierte Bericht vereint erst-
mals die Informationen und Daten des bisherigen Geschäftsberichts und des Nachhaltigkeits-
berichts der OeKB Gruppe.

Finanzielle und nicht finanzielle Informationen sind darin so verbunden, dass die Wechsel-
wirkungen zwischen unseren vielfältigen Leistungen in den einzelnen Servicebereichen und
Unternehmen der OeKB Gruppe noch klarer werden. Wir tun dies einerseits mit Blick auf
unsere Stakeholder, welchen wir neben Finanzergebnissen und einem Ausblick auf das
kommende Geschäftsjahr auch vermitteln wollen, wie wir mit wirtschaftlichen, sozialen
und ökologischen Ansprüchen, Risiken und Chancen bewusst umgehen. Andererseits wollen
wir damit auch auf die Perspektiven unserer Unternehmensgruppe verweisen: Als bewährte
und verlässliche Dienstleister für die österreichische Außenwirtschaft, den Kapitalmarkt und
die öffentliche Hand sind wir bereit für weitere anspruchsvolle und komplexe Aufgaben.

Im für den Bund gestionierten Garantiesystem (vergleichbar mit einem Kreditversicherungssys-


tem) hat die OeKB im Berichtsjahr einen Überschuss von 155 Millionen EUR erwirtschaftet, das
Haftungsobligo lag zum Jahresende bei 31.364 Millionen EUR. Die privaten Kreditversicherungs-
unternehmen der OeKB Gruppe – Marktführer PRISMA Kreditversicherungs-AG und die auf
Schwellenländer spezialisierte OeKB Versicherung AG – konnten ihre Marktpositionen behaup-
ten, die Konzernunternehmen „Österreichischer Exportfonds“ GmbH und Oesterreichische Ent-
wicklungsbank AG, als Entwicklungsbank der Republik Österreich, haben ihre Finanzierungsvo-
lumina gesteigert. Im Geschäftsbereich Kapitalmarkt hat die OeKB ihre logistischen Leistungen
weiter ausgebaut und ergänzt und an neue gesetzliche Rahmenbedingungen angepasst – etwa
an die European Market Infrastructure Regulation (EMIR). Darüber hinaus bereitet sich die OeKB
auf die europäische Plattform zur Abwicklung von Wertpapieren TARGET2-Securities (T2S) vor.

Der hohe Bedarf an verlässlichen Informationen für wirtschaftliche Entscheidungen zeigt sich
in der steigenden Nachfrage nach Research Services aus dem Hause OeKB – konkret nach
* Johannes Attems
Research und Information Broking sowie nach dem bewährten OeKB Geschäftsklima-Index war Mitglied des Vorstandes
Mittelosteuropa. Parallel zu diesem Integrierten Bericht publizieren wir auch den Export­ der Oesterreichischen
service-Jahresbericht mit Daten und Fakten zu unseren Services für die Außenwirtschaft. Kontrollbank AG bis
31. Dezember 2013,

Angelika
Sommer-Hemetsberger
wurde mit 1. Jänner 2014
zum Mitglied des
JOHANNES ATTEMS* RUDOLF SCHOLTEN ANGELIKA SOMMER-HEMETSBERGER* Vorstandes bestellt.
Bericht des Aufsichtsrates
Der Aufsichtsrat, der Prüfungsausschuss sowie der Arbeitsausschuss haben im Jahr 2013
FS11 auf Grundlage der in regelmäßig abgehaltenen Sitzungen sowie schriftlich vom Vorstand
erstatteten Berichte und durch wiederholte persönliche Fühlungnahme die Geschäftsführung
überwacht und deren Maßnahmen gutgeheißen.

Die Prüfung des vorliegenden Konzern-Jahresabschlusses 2013 und des Konzern-Lageberichts


sowie des Jahresabschlusses und Lageberichts der Oesterreichischen Kontrollbank AG wurde
durch die KPMG Austria AG Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft, Wien,
vorgenommen. Die Rechnungslegung wurde ohne Einwendungen als den gesetzlichen Vor-
schriften entsprechend bestätigt.

Der Aufsichtsrat und sein Prüfungsausschuss haben die vom Vorstand vorgelegten Berichte
zum Prüfungsergebnis über das Geschäftsjahr 2013 sowie den Gewinnverteilungsvorschlag
geprüft. Nach dem abschließenden Ergebnis dieser Prüfung ist kein Anlass zu Beanstandungen
gegeben.

Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung vom 19. März 2014 den Jahresabschluss 2013 gebilligt,
der hiermit festgestellt ist, und hat sich mit den vom Vorstand erstatteten Vorschlägen über
die Verwendung des Bilanzgewinnes einverstanden erklärt. Der Aufsichtsrat hat den Konzern-
abschluss und -lagebericht gebilligt.

Die OeKB ist ein Institut, das vielfältige komplexe und volkswirtschaftlich relevante Dienst­
leistungen erbringt. Das Unternehmen leitet daraus zu Recht eine besondere Verantwortung
ab und bemüht sich um entsprechende Transparenz, Offenheit und respektvollen Umgang
mit seinen Stakeholdern. Die OeKB ist schon früh dem Global Compact beigetreten und arbei-
tet aktiv im Steering Committee des österreichischen UN Global Compact Netzwerks. Der
Aufsichtsrat begrüßt die 2013 erfolgte Publikation des Code of Conduct der OeKB, in dem
konkrete Regeln für die Unternehmenspraxis festgelegt sind.

Im September 2013 regelte der Aufsichtsrat die Nachfolge des mit Jahresende in Pension
gehenden Vorstandsmitglieds Mag. Dr. Johannes Attems und bestellte Mag. Angelika Sommer-
Hemetsberger per 1. Jänner 2014 zum Vorstand der OeKB für die nächsten fünf Jahre. Die
neue Geschäftsverteilung trat zum gleichen Zeitpunkt in Kraft. Die Nachbesetzung aus dem
Hause unterstreicht das Vertrauen des Aufsichtsrates in die OeKB.

Der Aufsichtsrat dankt dem ausgeschiedenen Vorstandsmitglied Mag. Dr. Johannes Attems
für seine erfolgreiche Tätigkeit und seine Verdienste um die OeKB und die österreichische
Wirtschaft.

Für die im Berichtsjahr geleistete ausgezeichnete Arbeit spricht der Aufsichtsrat dem
Vorstand sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der OeKB Gruppe Dank und
Aner­kennung aus.

Wien, im März 2014

Der Aufsichtsrat der Oesterreichischen Kontrollbank AG

DR. ERICH HAMPEL e.h.


Vorsitzender

6 Integrierter Bericht 2013 . Bericht des Aufsichtsrates


Die OeKB Gruppe
Über diesen Bericht
Im Jahr 2013 hat sich die OeKB Gruppe entschieden, den Schwerpunkt auf die Zusammen­
arbeit mit ihren Stakeholdern zu legen. Um ihnen einen guten Einblick in unsere Bereiche EN6, EN19
zu geben, haben wir uns entschlossen die geschäftliche Entwicklung der OeKB Gruppe im
Jahr 2013 in einem integrierten Bericht darzustellen. Sie finden in diesem den Geschäfts-
und den Nachhaltigkeitsbericht zusammengeführt und damit eine umfassende und integrierte
Darstellung unserer Unter­nehmensleistung auf Basis finanzieller und nichtfinanzieller Infor-
mationen.

Zu den finanziellen Informationen zählen der Konzernabschluss, der Konzernlagebericht


sowie Finanzkennzahlen aus dem internen Berichtswesen. Die dargestellten nichtfinanziellen siehe Wesentlichkeits­
Informationen umfassen soziale, ökologische und wirtschaftliche Aspekte, die wir aus unserer analyse
Wesentlichkeitsanalyse ableiten.

Die Themen des Berichts wurden nach den gesetzlichen Vorschriften, nach ihrer Wesent­
lichkeit und entsprechend den Kommunikationsbedürfnissen der Stakeholder aufbereitet.
Zusätzlich erstellen wir einen Jahresfinanzbericht, der den geprüften Jahresabschluss
sowie den Lagebericht des Konzerns und der Oesterreichischen Kontrollbank AG als
Mutterunternehmen enthält. Der Exportservice-Jahresbericht dokumentiert die Bedeutung
der OeKB-Dienstleistungen für Exporteure und Auslandsinvestoren.

Die Oesterreichische Kontrollbank AG stellt den Konzernabschluss unter Anwendung der


§§ 59a BWG und 245a UGB ausschließlich in Übereinstimmung mit den International Finan-
cial Reporting Standards (IFRS) auf, wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind.
Konzernabschluss und Konzernlagebericht wurden von der KPMG Wirtschaftsprüfungsgesell-
schaft geprüft und das Ergebnis wurde im Bestätigungsvermerk festgehalten.

Der vorliegende Bericht zum Geschäftsjahr 2013 entspricht den Anforderungen der Global
Reporting Initiative (GRI), Version 4 Comprehensive. Ernst & Young Wirtschaftsprüfungs­ G4-28, G4-29, G4-30
gesellschaft hat den Bericht gemäß ISAE 3000 (International Standard on Assurance Engage-
ments limited assurance) geprüft. Der Nachhaltigkeitsbericht 2012 der OeKB Gruppe wurde
am 5. April 2013 publiziert und ist ebenfalls auf der Website verfügbar. Ab nun soll jährlich
ein Integrierter Geschäftsbericht veröffentlicht werden, der die Nachhaltigkeitsbericht­
erstattung beinhaltet.

Der Bericht gilt auch als Fortschrittsbericht für den UN Global Compact und entspricht den
hohen Anforderungen des „Advanced Level“ des UN Global Compact. Er enthält auch die
Umsetzung des Maßnahmenprogramms für die EMAS-Erklärung und den Umsetzungsplan
des Audits „berufundfamilie“.

Das Zertifikat GreenBuilding Partner wurde der OeKB nach erfolgtem Umbau (Dachgeschoß­
ausbau) am Standort Strauchgasse im April 2012 verliehen. Der geforderte Nachweis an
Energieeinsparungen bei der Sanierung wurde in die betriebsökologischen Zahlen des
Berichts integriert.

Integrierter Bericht 2013 . Über diesen Bericht 7


Gesellschaftliche Akzeptanz
Die OeKB, als jahrzehntelang in der österreichischen Volkswirtschaft verankerte Finanzinstitu-
tion, und die übrigen Unternehmen der OeKB Gruppe wirken auf vielfältige Weise in Wirtschaft
und Gesellschaft hinein. Ihre Dienstleistungen und ihre Kommunikation sollen diese Leis-
tungen sichtbar und verständlich machen und damit die hohe Akzeptanz, welche die OeKB
Gruppe genießt, untermauern.

Grundlegend für alle Leistungen der OeKB Gruppe ist, dass sie Stabilität vermitteln und
stärken. Ökonomische Stabilität ist, wie die Wirtschaftskrise seit 2008 zeigt, von größter
Bedeutung für jede Volkswirtschaft und kann nicht mehr nur national gesichert werden.
Bei Instabilität – z.B. in Form von volatilen Marktentwicklungen – sinken Produktion und
Beschäftigung, wodurch die Gesellschaft stark belastet wird.

Darüber hinaus erbringt die OeKB Gruppe ihre Leistungen effizient und flexibel. Dabei agiert
sie als „One-Stop-Shop“ für unternehmensstärkende Dienstleistungen. Das reicht von Finan-
zierungen, öffentlichen Haftungen bis zu Absicherungsmöglichkeiten am privaten Markt
und vielfältigen sonstigen Leistungen, etwa auf den Kapital- und Energiemärkten, und durch
Research Services.

In allen Aufgabengebieten der OeKB Gruppe werden stabilisierende, vertrauenssteigernde


Leistungen mit hoher Effizienz erbracht. Diese Aufgabengebiete haben ihrerseits wieder hohe
volkswirtschaftliche Bedeutung:

▪ Für den Außenhandel: konkret durch Haftungen und Finanzierungsmittel für Exportge-
schäfte und Auslandsinvestitionen, welche auch international vergleichsweise kleine und
mittlere Unternehmen im globalen Wettbewerb stärken. Dies bringt sowohl in Österreich
als auch in den Zielländern der Exporte wohlstandssteigernde Wirkungen.
▪ Für den Kapitalmarkt: da ein reibungslos funktionierender Kapitalmarkt wesentlich für
die bestmögliche und effiziente Kapitalallokation in einer Volkswirtschaft ist. Die OeKB
Gruppe leistet einen wichtigen Beitrag dazu, den österreichischen Kapitalmarkt der
Theorie perfekt funktionierender Kapitalmärkte auch praktisch anzunähern. Dies
geschieht durch ihre Rolle als Infrastrukturgeber, z.B. als Central Securities Depository
oder in der gemeinsam mit der Wiener Börse geschaffenen „Central Counterparty“ für
Geschäfte an der Wiener Börse, als Finanzdienstleister und Informationsbroker, sowie
als IT-Dienstleister und auch als Geschäftsstelle für Bundesanleihen.
▪ Information und Bildung: In einer zunehmend von Wissen und Know-how geprägten Welt
haben hochqualitative, verlässliche Informationsdienstleistungen einen unschätzbar
hohen katalytischen Wert. Die OeKB Gruppe ist dabei Wissensbroker – sie generiert
nicht nur im und für den eigenen Betrieb wertvolles Wissen, sondern liefert hochwertige
Wissens­dienstleistungen an ihre Kunden und stellt auch ihren Stakeholdern Wissen und
Information über Bildungs- und Netzwerkaktivitäten zur Verfügung.

8 Integrierter Bericht 2013 . Gesellschaftliche Akzeptanz


Struktur der OeKB Gruppe
Die Oesterreichische Kontrollbank Aktiengesellschaft (OeKB) ist ein Dienstleistungsunter­
nehmen der österreichischen Kreditwirtschaft. Das Institut wurde am 22. Jänner 1946 G4-3, 4, 7, 17
gegründet, um spezialisierte Bankdienstleistungen zu erbringen. Ihr Sitz befindet sich in Wien
(Firmenbuchnummer FN 85749b, Handelsgericht Wien). 

OESTERREICHISCHE KONTROLLBANK AKTIENGESELLSCHAFT


Wien

Finanzierung Services für den Kapitalmarkt

100% Oesterreichische Entwicklungsbank AG, CCP Austria Abwicklungsstelle für


50%
Wien Börsengeschäfte GmbH, Wien
50 % Wiener Börse AG
70% „Österreichischer Exportfonds“ GmbH, Wien
30 % Wirtschaftskammer Österreich
6,60% CEESEG Aktiengesellschaft
(vormals Wiener Börse AG),
Wien

18,35% Budapest Stock Exchange Ltd.,


Absicherung von Budapest
Kreditausfallsrisiken

51% OeKB EH Beteiligungs- und Management AG,


Wien Services für den Energiemarkt
49 % Euler Hermes Kreditversicherungs-AG

100% OeKB Versicherung Aktiengesellschaft, 20% AGCS Gas Clearing and Settlement AG,
Wien Wien

100% PRISMA Kreditversicherungs-Aktiengesellschaft, 17% APCS Power Clearing and Settlement AG,
Wien Wien

100% PRISMA Risikoservice GmbH, 18,50% CISMO Clearing Integrated Services and
Wien Market Operations GmbH, Wien

100% PRISMA Risk Services D.O.O., 8,06% EXAA Abwicklungsstelle für Energieprodukte AG,
Belgrad Wien

100% OeKB Zentraleuropa Holding GmbH, 12,60% OeMAG Abwicklungsstelle für Ökostrom AG,
Wien Wien

Dienstleistungen Sonstige Beteiligungen


für Organisation und IT
0,10% Einlagensicherheit der Banken und Bankiers
100% OeKB Business Services GmbH, Gesellschaft m.b.H., Wien
Wien
2% Garage Am Hof Gesellschaft m.b.H.,
Wien

Vollkonsolidierte Unternehmen „At Equity“ bewertete Joint Ventures Verbundene Unternehmen Sonstige Beteiligungen Stand per 31. Dezember 2013

Integrierter Bericht 2013 . Struktur der OeKB Gruppe 9


Aktionäre und Das Grundkapital der OeKB beträgt 130 Millionen EUR. Im Hinblick auf die besonderen und
Grundkapital der OeKB spezialisierten Funktionen der OeKB wurden die Aktien als auf Namen lautende vinkulierte
Stammaktien ausgegeben, sie werden an der Wiener Börse nicht notiert.

VERTEILUNG DER AKTIEN AUF DAS GRUNDK APITAL PER 31. DEZEMBER 2013
G4-13
Aktionäre Anzahl der Aktien Anteile in %

CABET-Holding-GmbH, Wien
(UniCredit Bank Austria Gruppe) 217.800 24,750
Den aktuellen Stand der
Verteilung der Aktien finden UniCredit Bank Austria AG, Wien 142.032 16,140
Sie unter
www.oekb.at/
de/unternehmen/ Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG, Wien 113.432 12,890
ueberblick/eigentuemer
Schoellerbank Aktiengesellschaft, Wien 72.688 8,260

AVZ Finanz-Holding GmbH, Wien 72.600 8,250

Raiffeisen Zentralbank Österreich Aktiengesellschaft, Wien 71.456 8,120

BAWAG P.S.K. Bank für Arbeit und Wirtschaft und


Österreichische Postsparkasse Aktiengesellschaft, Wien 44.792 5,090

Raiffeisen OeKB Beteiligungsgesellschaft mbH, Wien 44.000 5,000

Oberbank AG, Linz 34.224 3,890

Bank für Tirol und Vorarlberg Aktiengesellschaft, Innsbruck 26.888 3,055

BKS Bank AG, Klagenfurt 26.888 3,055

Österreichische Volksbanken-Aktiengesellschaft, Wien 13.200 1,500

880.000 100,000

Nachhaltigkeitsmanagement in der OeKB Gruppe

Die Unternehmen der OeKB Gruppe sind in unterschiedlicher Tiefe in das Nachhaltigkeits­
G4-42, 43, DMA managementsystem der Oesterreichischen Kontrollbank eingebunden.

10 Integrierter Bericht 2013 . Struktur der OeKB Gruppe


ORGANISATION DES NACHHALTIGKEITSMANAGEMENTS DER OeKB GRUPPE
G4-35, 36, 48

Aufgrund des geringen Personalstands


Vorstand Vorstand ist die OeKB Business Services GmbH
Karolina Offterdinger Rudolf Scholten vollständig in das Nachhaltigkeits-
Helmut Altenburger Angelika Sommer-Hemetsberger management der OeKB Gruppe
integriert.

Fachabteilungen Fachabteilungen
OeKB Versicherung AG OeKB

Nachhaltigkeitskoordinator Organisation, Bauen,


OeKB Versicherung AG Umwelt und Sicherheit
Adina Siegl Abteilungsleiterin
Eveline Balogh

Fachbereich
Umwelt/Nachhaltigkeit
Michael Sasse
Christine Steinwider

Geschäftsführung Umweltverantwortlicher Vorstand


Carl de Colle Exportserviceprodukte Andrea Hagmann
Elisabeth Strassmair Michael Wancata

Interne Revision –
Fachabteilungen Umweltauditor Fachabteilungen
Exportfonds OeEB

Nachhaltigkeits-
Nachhaltigkeitskoordinator und Abfallbeauftragter Nachhaltigkeitskoordinator
Exportfonds OeKB Gruppe OeEB
Thomas Steinmetz Michael Sasse Kristin Duchâteau

Nachhaltigkeitsteam/Produkte Nachhaltigkeitsteam/Betrieb
Treffen finden mindestens einmal jährlich statt. Treffen finden quartalsweise statt.
Fachabteilungen aller Gruppenunternehmen können Fachabteilungen aller Gruppenunternehmen können
sich daran beteiligen. sich daran beteiligen.

Integrierter Bericht 2013 . Struktur der OeKB Gruppe 11


OESTERREICHISCHE KONTROLLBANK AG (OeKB)

Das Nachhaltigkeitsmanagementsystem der OeKB wurde 2003 eingeführt. Es entspricht


FS9 den Anforderungen von EMAS und ISO 14001 und erweitert das ursprüngliche Umwelt­
managementsystem um soziale und ökonomische Komponenten. Dieser Schritt bedeutete
auch gleichzeitig die Einbeziehung der Guidelines der Global Reporting Initiative (GRI).

2005 wurde mit der Einführung des Audits „berufundfamilie“ ein Projektteam gegründet, das
regelmäßig Ziele zum Thema Vereinbarkeit Beruf und Familie erarbeitet. Diese Zielsetzungen
wurden in das Nachhaltigkeitsprogramm aufgenommen.

Nachdem die OeKB bereits 2006 das Grundzertifikat des Audits erhielt, wurde im Geschäfts-
jahr 2009 das Vollzertifikat durch den Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend
verliehen und 2012 erneuert.

Das Umwelt- und Nachhaltigkeitssystem im Integrierten Geschäftsbericht umfasst die gesamte


OeKB Gruppe mit Ausnahme der PRISMA Kreditversicherungs-AG. Die Central Counterparty
Austria (CCP.A) ist nicht nach EMAS zertifiziert, jedoch in den Umweltkennzahlen enthalten.

Die EMAS-Unternehmen der OeKB Gruppe sind in ihren internen Abläufen direkt integriert.
Dies betrifft z.B. die Beschaffung, das Energie- und Facilitymanagement sowie das Interne
Audit. Das Interne Audit des Nachhaltigkeitsmanagementsystems wird jährlich gemäß Audit-
Plan der OeKB durch die Interne Revision durchgeführt. Die Nachhaltigkeitsteamsitzungen
sind für die Unternehmen der OeKB Gruppe offen, damit verzahnt sich das Nachhaltigkeits-
zu einem gemeinsamen Managementsystem.

OESTERREICHISCHE ENTWICKLUNGSBANK AG (OeEB)

Die OeEB ist seit ihrer Gründung Teil des Nachhaltigkeitsmanagements der OeKB Gruppe,
zunächst mit eigener EMAS-Registrierung und seit 2012 als Teil der Registrierung der OeKB.
Nachhaltigkeit im Kerngeschäft als Grundvoraussetzung für die Geschäftstätigkeit zu sehen,
ist klare strategische Zielsetzung. Regelmäßige Team-Meetings bieten den Mitarbeitern die
Möglichkeit, tagesaktuelle Themen, zu denen auch nachhaltige Themen gehören, mit dem
Vorstand der OeEB zu besprechen.

OeKB BUSINESS SERVICES GMBH (OeKB-BS)

Nachhaltigkeit bedeutet für die OeKB-BS eine zentrale Herausforderung. Aus diesem Grund
beteiligt sie sich an Forschungsprojekten, die schwerpunktmäßig im Zusammenhang mit
ökologischen Verbesserungen stehen. Zu den bisher umgesetzten Projekten gehört auch ein
Tool, mit dem sich die CO2-Emissionen der Transportbranche darstellen und berechnen lassen.

„ÖSTERREICHISCHER EXPORTFONDS“ GMBH (EXPORTFONDS)

Nachhaltiges Handeln ist ein klarer Managementansatz mit konkreten Zielformulierungen,


der wirtschaftlich erfolgreiches Agieren und soziale und ökologische Verantwortung vereint.
Die Bereitstellung von Informationen zum Thema Korruptionsprävention auf der Website
des Exportfonds bringt dieses Thema den Kunden nahe, um auch in diesem Bereich zu
sensibilisieren. Durch die Formulierung konkreter Ziele und die Teilnahme am Nachhaltigkeits-
management der OeKB Gruppe wird der Exportfonds auch in Zukunft seine gesellschaftliche
Verantwortung gegenüber seinen Stakeholdern dokumentieren.

12 Integrierter Bericht 2013 . Struktur der OeKB Gruppe


OeKB VERSICHERUNG AG

Die Gründung der OeKB Versicherung AG als eigenständige Tochter im Jahr 2005 bedeutete
formal ein Ausscheiden aus der EMAS-Zertifizierung der OeKB, nicht aber aus deren auf
Nachhaltigkeit ausgerichteten Unternehmenskultur. Die Einbindung in das Nachhaltigkeits-
management der OeKB Gruppe war ein erklärtes Ziel, und gleichzeitig mit der Etablierung
wirtschaftlicher Strukturen wurde auch ein innerbetriebliches Nachhaltigkeitsmanagement
aufgebaut.

Wesentlichkeitsanalyse
Mit der Einführung der Version 4.0 der Guidelines der Global Reporting Initiative (GRI G4)
änderte sich die Bewertung des Berichtsinhalts. Nicht mehr die Behandlung einer möglichst G4-18, 20, 21, 24, 25, SO1
großen Anzahl von Indikatoren ist Voraussetzung für einen Bericht nach GRI, sondern die Ana-
lyse und Berichterstattung der wesentlichen Aspekte. Dies erfolgt anhand einer Wesentlich-
keitsanalyse, wobei zur Identifizierung der Aspekte die Struktur der GRI herangezogen wird.
Als oberste Ebene fungieren die Prinzipien Nachhaltigkeitskontext, Wesentlichkeit, Stake-
holdereinbindung und Vollständigkeit, denen die Kategorien Umwelt, Wirtschaft, Produkte,
Arbeitsbedingungen, Menschenrechte und Soziales untergeordnet sind. Jede dieser Katego-
rien beinhaltet eine Reihe von Indikatoren, die verschiedene Aspekte beschreiben. So sind
etwa die Indikatoren Abfall, Wasser und Emissionen der Kategorie Umwelt zuzuordnen. Diese
Liste bildet die Ausgangslage der Analyse, nach der ein Unternehmen beurteilen kann, ob ein
Aspekt innerhalb und außerhalb für die Geschäftstätigkeit des Unternehmens relevant und
damit wesentlich sein kann.

Prozedere

Für den Integrierten Geschäftsbericht 2013 der OeKB Gruppe wurden die „Capitals“ des <IR>
Framework des International Integrated Reporting Council (IIRC; www.theiirc.org) mit den
„Issues“ des Sustainable Accounting Standards Board (www.sasb.org) und GRI G4 vernetzt.

In einem Workshop unter der Moderation von Ernst & Young identifizierten Mitarbeiter der
OeKB Gruppe die wichtigsten Stakeholder (in alphabetischer Reihenfolge):

▪ Aufsichtsbehörden/Gesetzgeber
▪ Bundesministerium für Finanzen als Garantiegeber
▪ Eigentümer
▪ Investoren
▪ Kunden
▪ Mitarbeiter
▪ NGOs, Öffentlichkeit, Medien

In einem zweiten Schritt wurden Megatrends wie Klimawandel und die Überalterung der
Gesellschaft diskutiert. Danach wurde die Signifikanz der Aspekte erhoben, wobei die Wahr-
scheinlichkeit, das Ausmaß der Auswirkung und die damit verbundenen Risiken und Chancen
für die langfristige Leistungsfähigkeit der Organisation einbezogen wurden. Die Ergebnisse
wurden anschließend in grafischer Form als Wesentlichkeitsmatrix dargestellt.

Obwohl die OeKB Gruppe die angesprochenen Stakeholder genau kennt, wird als Ziel im
Bericht vereinbart, die Wesentlichkeitsmatrix unter Einbeziehung einer breiten Stakeholder­
basis zu überarbeiten.

Integrierter Bericht 2013 . Wesentlichkeitsanalyse 13


Folgende Themen und Aspekte wurden als wesentlich erkannt:

Aspekte und Themen GRI KPIs (G4)

Nachhaltige Rentabilität des Kerngeschäfts G4-9, G4-13, FS7, FS8, SO1, SO2, HR9
Regulatorische Herausforderungen nicht direkt über GRI KPIs abgedeckt, umfasst
z.B. BASEL III, Solvency II etc.

Aus- und Weiterbildung LA9, LA10, LA11, HR2, SO4, FS4

Business Ethics G4-56, G4-57, G4-58, SO3, SO4, SO5, SO7,


SO8, EC4

Recruiting und Gehaltspolitik G4-10, LA1, LA2, LA3, EC3, EC5

Gesellschaftliche Wertschöpfung EC1, EC7

Preispolitik FS15

Indirekte Auswirkungen auf Gesellschaft EC8, EN27, FS1, FS2, FS3


und Umwelt – Umweltprüfung

Unabhängigkeit des Aufsichtsrates G4-34 bis G4-41

Unternehmenskommunikation G4-24, SO1, SO11, LA16, HR12, FS5

Gesundheit und Sicherheit LA5, LA6

Commitment der Eigentümer FS11

Angebot für Entwicklungs- und G4-8, FS6, FS7, FS8, FS13, FS14
Schwellen­länder

Kundenzufriedenheit PR5

Gleichberechtigung und gewerkschaftliche G4-11, LA12, LA13, HR3, HR4


Vertretung

Datenschutz PR8

Vergütungspolitik G4-51 bis G4-55


Betriebsökologie EN3, EN4, EN5, EN6, EN8, EN15, EN16, EN17,
EN18, EN19, EN23, EN30, FS9

14 Integrierter Bericht 2013 . Wesentlichkeitsanalyse


WESENTLICHKEITSMATRIX
sehr wichtig

Nachhaltige Rentabilität des Kerngeschäfts

Regulatorische Herausforderungen

Business Ethics
RELEVANZ FÜR STAKEHOLDER

Unternehmenskommunikation Aus- und Weiterbildung


Preispolitik

Recruiting und Gehaltspolitik


Unabhängigkeit des Aufsichtsrates
Gesundheit und Sicherheit Gesellschaftliche Wertschöpfung
Gleichberechtigung und gewerkschaftliche Vertretung
indirekte Auswirkungen auf Gesellschaft und Umwelt – Umweltprüfung
Commitment der Eigentümer
Vergütungspolitik
Datenschutz Kundenzufriedenheit

Angebot für Entwicklungs- und Schwellenländer

Betriebsökologie
wichtig

wichtig RELEVANZ FÜR DIE OeKB GRUPPE sehr wichtig

Im Rahmen des Workshops zur Wesentlichkeitsanalyse stand das Kerngeschäft im Vorder-


grund. Damit wurden die naturgemäß weniger bedeutenden Themen der Betriebsökologie
nicht als wesentlich eingestuft. Dem steht die Entscheidung für EMAS als eine langjährige
Managemententscheidung gegenüber, die einerseits bewusstseinsbildend für die Mitarbeiter
wirkt, aber auch in den absoluten Auswirkungen ökologisch und ökonomisch bedeutend ist.
Die Betriebsökologie ist daher ein wesentlicher Teil dieses Berichts und wurde in die Darstel-
lung der Wesentlichkeitsmatrix aufgenommen.

Integrierter Bericht 2013 . Wesentlichkeitsanalyse 15


Konzernlagebericht 2013
Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage
Konjunkturelle Rahmenbedingungen 2013

Anders als von den Wirtschaftsforschern ursprünglich prognostiziert, hat sich die Weltwirt-
schaft im Berichtsjahr nur verhalten entwickelt: Der Internationale Währungsfonds (IWF) geht
aktuell für 2013 von einem Wachstum der globalen Wirtschaft von 3,0 % aus, nachdem noch
zu Jahresbeginn ein Plus von bis zu 3,6 % erwartet wurde. Diese verlangsamte Dynamik der
Weltwirtschaft spiegelte sich auch im Welthandel wider. Die WTO (World Trade Organization)
schätzt nun das Wachstum des globalen Handels auf 2,5 % und revidiert damit ihre frühere
Prognose in der Höhe von 3,3 %. Impulse für die Welthandelsentwicklung kamen primär von
den Entwicklungsländern sowie von den GUS-Staaten (Gemeinschaft Unabhängiger Staaten):
Die Exporte aus diesen Wirtschaftsregionen stiegen um 3,6 %, deren Importe sogar um 5,8 %.
Die äußerst schleppende Erholung der Wirtschaft der Eurozone bedingte hingegen in den
Industrieländern stagnierende Importe, während die Exporte aufgrund der Nachfrage aus
den Emerging Markets um 1,5 % zunahmen. Die flache Entwicklung des Welthandels ging mit
einer abnehmenden Aktivität am Markt für Handelsfinanzierungen einher: So brach laut dem
spezialisierten Datenanbieter Dealogic das Volumen der weltweiten Handelsfinanzierungen
in den ersten neun Monaten 2013 um rund 30 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein und
erreichte damit das niedrigste Niveau seit 2006.

USA Insgesamt erholte sich 2013 die Weltwirtschaft also nur in einem mäßigen Tempo und regi-
onal sehr unterschiedlich. Die Wirtschaft der USA expandierte 2013 weniger als noch 2012.
Die Steigerungsrate betrug laut IWF 1,9 % nach 2,8 % in 2012. Gestützt wurde dieses Wirt-
schaftswachstum vor allem durch die expansive Geldpolitik in Form des Anleihe-Ankaufspro-
gramms der Federal Reserve in der Höhe von monatlich 85 Milliarden USD und einem Zins-
satz für Tagesgeld zwischen 0 % und 0,25 %. Starke Bremseffekte auf die US-amerikanische
Wirtschaft gingen hingegen vom anhaltenden Haushaltsstreit und einem trüberen Geschäfts-
und Konsumklima aus. Vor allem der sogenannte „Government Shutdown“, der im Oktober
2013 aufgrund der budgetären Notsituation zur Stilllegung von Teilen der öffentlichen Verwal-
tung führte, verschlechterte die Stimmung im Land deutlich und verstärkte den Vertrauens-
verlust in die Politik. Die Anhebung der Schuldenobergrenze durch den Kongress im Oktober
zur Abwendung des Staatsbankrotts gewährte den USA Aufschub, allerdings nur bis Anfang
2014. Die entscheidenden Faktoren für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum in den USA in
den nächsten Jahren werden daher die Wiederherstellung tragfähiger öffentlicher Finanzen
und der Aufbau von Vertrauen in die wirtschaftspolitischen Instanzen des Landes sein.

Japan Die japanische Wirtschaft konnte im Berichtsjahr ein Wirtschaftswachstum von 1,7 % erzie-
len. Förderlich war die Umsetzung des wirtschaftspolitischen Programms von Premierminister
Abe („Abenomics“) mit der geplanten Verdoppelung der Geldmenge innerhalb von zwei Jah-
ren und einer expansiven Fiskalpolitik. Als Folge davon wertete der JPY gegenüber dem EUR
und dem USD stark ab, wodurch Japans Exporte vor allem in die USA expandierten. Auch für
Japans Wirtschaft wird in der Zukunft vor allem die weitere Entwicklung der Haushaltssitu-
ation entscheidend sein: 2013 kletterte der öffentliche Schuldenstand auf rund 230 % der
gesamten Wirtschaftsleistung des Landes, das Budgetdefizit betrug 10 % des BIP.

Emerging Markets und Die Region „Emerging Markets und Entwicklungsländer“ zeigte 2013 gegenüber dem Vor-
Entwicklungsländer jahr eine moderate Abschwächung des Wirtschaftswachstums auf 4,7 %. Vergleicht man die
wirtschaftliche Performance 2013 allerdings mit jener von 2011 (das regionale Wirtschafts-
wachstum betrug damals 6,2 %), so ist eine deutliche Wachstumsverlangsamung festzustellen.

16 Integrierter Bericht 2013 . Konzernlagebericht


Die Impulse aus dieser Region für die globale Wirtschaftsentwicklung haben also in den
letzten beiden Jahren etwas an Kraft verloren. Innerhalb der vier BRIC-Länder (Brasilien,
Russland, Indien und China) zeigte sich das wirtschaftliche Bild im Berichtsjahr uneinheitlich:
Brasiliens Wirtschaftsleistung stieg nach einem schwachen Plus von 1,0 % 2012 im Jahr 2013
um 2,3 %. Für eine aufstrebende Volkswirtschaft blieb damit aber das Wirtschaftswachstum
vergleichsweise gering. Die russische Wirtschaft schwächte sich 2013 – bedingt vor allem
durch die stagnierenden Ölpreise – deutlich ab: Das BIP steigerte sich nur um 1,5 % nach
3,4 % 2012. China hingegen entwickelte sich mit einem Wirtschaftswachstum von 7,7 %
relativ stark und auch Indiens Wirtschaft expandierte laut IWF um 4,4 % und damit stärker
als noch im Jahr davor.

In Europa konnte im Berichtsjahr die seit Ende 2011 andauernde Rezessionsphase über- Europa
wunden werden. Während die Wirtschaft im 1. Quartal 2013 noch leicht schrumpfte, kehrte
sie in den Folgemonaten auf einen Wachstumspfad zurück, wenn auch nur auf einen sehr
flachen. Positive Signale gingen dabei nicht nur vom Waren- und Dienstleistungsexport in
Drittländer aus, sondern auch von einigen der zuletzt stark krisengeschüttelten Peripherie-
staaten. In Irland, Spanien und Portugal mehrten sich die Anzeichen dafür, dass die initiierten
Struktur­reformen allmählich Wirkung zeigen. Dementsprechend kündigten die drei Länder an,
bereits ab 2014 auf weitere Kredite aus den internationalen Rettungsprogrammen verzichten
zu wollen. Gleichzeitig lasteten jedoch die unverändert hohe Arbeitslosigkeit (10,9 % in den
EU-28) und die zurückhaltende Investitionstätigkeit der Unternehmen auf der europäischen
Wirtschaft. Insbesondere die schleppende Kreditvergabe an kleine und mittlere Unternehmen
stellte in dem Zusammenhang ein wesentliches Wachstumshemmnis dar.

Im Euroraum ging die Erholung 2013 trotz des aufgehellten Stimmungsbilds in Europa schlep- Euroraum
pender voran als in der EU insgesamt. Ausschlaggebend dafür war vor allem die mangelnde
Dynamik in der zweit- bzw. drittgrößten Volkswirtschaft der Währungsunion, Frankreich und
Italien. Deutschland hingegen wurde seinem Ruf als Wachstumsmotor zumindest teilweise
gerecht und konnte im Berichtsjahr einen moderaten BIP-Anstieg vorweisen. Bemerkenswert
ist dabei, dass nicht wie in früheren Aufschwüngen der Export, sondern die vergleichsweise
starke Binnennachfrage die deutsche Konjunktur ankurbelte. In der Hoffnung, die Wirtschaft
in der Eurozone insgesamt zu stimulieren, senkte die Europäische Zentralbank (EZB) den Leit-
zins im November 2013 auf ein Rekordtief von 0,25 %. Wirtschaftsforscher gehen davon aus,
dass das günstig verfügbare Geld dazu beitragen wird, die Investitions- und Konsumausgaben
in Gang zu bringen – und somit auch die Konjunktur. Konkret wird für 2014 mit einem Wirt-
schaftswachstum von 1,1 % im Euroraum gerechnet.

Die Region Mittel- und Südosteuropa wuchs im Berichtsjahr bei gesamthafter Betrachtung Mittel- und
zwar neuerlich etwas stärker als Westeuropa, auf Länderebene bot sich allerdings ein hetero- Südosteuropa
genes Bild. So stand etwa das jüngste EU-Mitglied Kroatien 2013 im Zeichen einer Rezession,
ebenso wie das von politischen Turbulenzen geprägte Tschechien. Selbst in den zuvor relativ
dynamischen Ostländern Polen und Russland schwächte sich das Wachstum zuletzt merklich
ab, wohingegen das Baltikum erneut einen soliden BIP-Anstieg vermeldete. Für 2014 erwar-
ten die Konjunkturexperten für Mittel- und Südosteuropa – mit Ausnahme von Slowenien, wo
nach wie vor eine massive Bankenkrise herrscht – eine allmähliche Erholung der Wirtschaft.
Auch die MOE-Direktinvestoren blicken wieder spürbar optimistischer in die Zukunft, wie die
jüngsten Ergebnisse des OeKB Geschäftsklima-Index Mittelosteuropa zeigen. Der Indikator
der Geschäftserwartungen verzeichnete im 4. Quartal 2013 das zweite Mal in Folge einen
Anstieg, was auf eine positive Performance-Entwicklung im kommenden Halbjahr hinweist.
Zudem gibt ein Großteil der Direktinvestoren an, auch in absehbarer Zukunft an der bestehen-
den regionalen Verankerung festhalten zu wollen.

Integrierter Bericht 2013 . Konzernlagebericht 17


Österreich In Österreich verlor das Wirtschaftswachstum im Berichtsjahr an Fahrt und lag bei nur mehr
0,3 %. Im Lichte des angespannten Umfelds in Europa und der fehlenden Dynamik des Welt-
handels erwies sich vor allem die erste Hälfte 2013 als schwierig für die heimischen Unter-
nehmen. Erst zur Jahresmitte setzte ein schrittweiser wirtschaftlicher Erholungsprozess ein,
der sich im nächsten Jahr in leicht verstärkter Form fortsetzen soll (prognostizierter BIP-
Anstieg 2014: 1,7 %). Analog gilt dies auch für die Warenexporte, die nach einem moderaten
Zuwachs 2013 künftig wieder eine wichtigere Konjunkturstütze darstellen sollen. Hinsichtlich
der Binnennachfrage ist auffallend, dass der Privatkonsum 2013 de facto stagnierte, obwohl
der allgemeine Preisauftrieb gegenüber dem Vorjahr nachließ. Konkret belief sich die Inflati-
onsrate im Jahresdurchschnitt auf 2 %. Im Anstieg begriffen ist indes die Arbeitslosenquote
in Österreich: Jene nach Eurostat-Definition erreichte im Berichtsjahr die 5 %-Marke (2012:
4,3 %) und soll laut aktuellen Prognosen vorerst auch auf diesem Niveau verharren. Im inter-
nationalen Kontext ist die Lage am heimischen Arbeitsmarkt dennoch als günstig einzustufen.

Internationale Die internationalen Kapitalmärkte standen 2013 vor einer Reihe von Herausforderungen:
Kapitalmärkte Unruhe brachten u.a. der anhaltende Budgetstreit in den USA, die Wachstumsverlangsamung
in den Emerging Markets, vor allem aber die Ankündigung der US-amerikanischen Federal
Reserve im Mai, über eine Drosselung der Wertpapier-Ankäufe nachzudenken. Diese Äuße-
rung löste weltweit ein Beben an den Finanzmärkten aus. Die Renditen langfristiger Staats-
anleihen, vor allem jene der USA und der Eurozone (mit AAA-Rating) stiegen zwischen Ende
Mai und Anfang Juli sprunghaft an: um 40 Basispunkte in den USA auf 2,5 % bzw. um 20
Basispunkte auf 2 % im EUR-Währungsgebiet. Im weiteren Jahresverlauf – und trotz der Zusi-
cherung der Federal Reserve, der EZB und der Bank of England, die Geldpolitik auch weiterhin
konjunkturunterstützend zu gestalten – zeigten die Renditen insbesondere in den USA einen
insgesamt steigenden Trend. Per Jahresende beliefen sich die Renditen der zehnjährigen
US-Staatsanleihen auf 3,03 %, jene der AAA-Staatsanleihen der Eurozone auf 2,24 %.

Die Aktienmärkte der USA, der Eurozone und Japans erzielten im Berichtsjahr trotz allem eine
insgesamt gute Performance. Im Vergleich zum Jahresbeginn stiegen wichtige Aktienindizes
wie der S&P 500 (Standard & Poor’s) per Jahresende um 29,6 %, der Euro Stoxx 50 um rund
18 % und der Nikkei 225 sogar um 56 %. In den Emerging Markets hingegen erlebten die
Finanzmärkte einen Rückzug der internationalen Anleger und damit einen teilweise drasti-
schen Abfluss von Portfolio-Kapital. Ausschlaggebend dafür waren neben der Unsicherheit
an den internationalen Finanzmärkten in Bezug auf die künftige Ausgestaltung der Geldpolitik
auch das sich verlangsamende Wirtschaftswachstum in den Emerging Markets selbst und
das damit verbundene stärkere Hervortreten von strukturellen Problemen in diesen Ländern.

Nationaler Kapitalmarkt 2013 unterlag der österreichische Aktienmarkt merklich weniger Schwankungen als im Jahr
davor, wie ein Blick auf den ATX-Verlauf zeigt. Nach einem verhaltenen Start folgte in den
traditionell schwächeren Sommermonaten ein leichter Einbruch des Wiener Leitindex, bevor
es ab der Jahresmitte wieder stetig bergauf ging. Per Ultimo 2013 notierte der ATX bei
2.546,54 Punkten, was gegenüber dem Vorjahreswert einem Zuwachs von 6 % entspricht.
Gleichzeitig scheint sich die Liquiditätssituation an der Wiener Börse wieder zu stabilisieren:
Nachdem das durchschnittliche monatliche Handelsvolumen seit dem Ausbruch der Finanz-
und Wirtschaftskrise 2008/2009 kontinuierlich gesunken war, lag der entsprechende Wert
2013 (3,25 Milliarden EUR) erstmals wieder leicht über dem Vorjahresniveau (3 Milliarden
EUR). Weniger erfreulich war die nach wie vor spürbare Zurückhaltung bei den Equity-Trans-
aktionen: Im Berichtsjahr wurden zwar immerhin zehn Kapitalerhöhungen getätigt, neue
Börsengänge gab es jedoch keine.

18 Integrierter Bericht 2013 . Konzernlagebericht


ATX- PERFORMANCE 2013
ATX-Performance 2013
2.700
2.650
2.600
2.550
2.500
2.450
2.400
2.350
2.300
2.250
2.200
2.150
er

ar

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ai

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Ok
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pt

De
No
Se
Als durchaus zufriedenstellend war nach Ansicht von Marktbeobachtern die Entwicklung des
österreichischen Anleihenmarkts einzustufen, vor allem im Bereich der Corporate Bonds. In
Summe wurden im Berichtsjahr 29 Unternehmensanleihen sowie drei Aufstockungen mit
einem Gesamtvolumen von 5,2 Milliarden EUR platziert. Obwohl dieses Ergebnis knapp unter
dem starken Vorjahreswert von 5,5 Milliarden EUR liegt, bestätigt es doch die grundsätzliche
Bereitschaft heimischer Unternehmen, traditionelle Bankkredite zumindest teilweise durch
eine direkte Mittelbeschaffung am Kapitalmarkt zu substituieren. In Bezug auf die Staatsan-
leihen profitierte Österreich indes weiterhin von seinem Ruf als sicherer Hafen für Investoren
und den damit einhergehenden günstigen Konditionen für die Refinanzierung. Konkret lag
die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen per Ultimo 2013 bei 2,28 %. Im Vergleich zum
deutschen Benchmark reduzierte sich der Zinsabstand im Berichtsjahr sogar von 43 auf 34
Basispunkte.

REALES BIP WACHSTUM 2013/2014 IN AUSGEWÄHLTEN LÄNDERN UND REGIONEN


REALES
IN % VOMBIP-WACHSTUM
BIP 2013/2014 IN AUSGEWÄHLTEN LÄNDERN UND REGIONEN

Schätzung für 2013 Prognose für 2014


7,6
Quellen: WIFO, EU-Kommission, IWF 7,3

5,1

3,6 3,8
3,0 2,9
2,6 2,5 2,5
2,2 2,0
1,7 1,7 1,5 1,6
1,4 1,3 1,2
1,1 0,9
0,3 0,5
0,0 0,2

-0,4
m

ich

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nd

en

a
el

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an

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Ös
Eu

br
Fr

De


Gr

Integrierter Bericht 2013 . Konzernlagebericht 19


Geschäftsverlauf 2013

Das nur geringfügige österreichische Exportwachstum des Jahres 2013 hat sich auch im
Finanzierungsvolumen der OeKB Gruppe niedergeschlagen. Während im Exportfinanzierungs-
verfahren aufgrund vorzeitiger Rückführungen und geringerer Beteiligungsfinanzierungen ein
markanter Rückgang zu verzeichnen war, konnte das Finanzierungsvolumen des Exportfonds
für Klein- und Mittelbetriebe zum 31. Dezember 2013 mit rund 1.151 Millionen EUR nahezu
gehalten werden.

Die Entwicklungsbank konnte ihr Projektvolumen von rund 498 Millionen EUR auf 625 Millionen
EUR steigern.

Aufgrund des im Laufe des Jahres abermals deutlich gesunkenen Zinsniveaus sank der laufende
Ertrag aus Wertpapierveranlagungen (in Form des Eigenportfolios und des Liquiditätsportfolios
im Exportfinanzierungsverfahren) auf 13,3 Millionen EUR (2012: 20,0 Millionen EUR). Die Erträge
aus Beteiligungen reduzierten sich auf 1,2 Millionen EUR (2012: 1,6 Millionen EUR).

Unter Berücksichtigung dieser Effekte sowie gegenläufiger positiver Einmaleffekte aus


vor­zeitigen Kreditrückführungen liegt der Zinsüberschuss bei 81,0 Millionen EUR (2012:
96,2 Millionen EUR). Das Ergebnis aus Anteilen an „at Equity“ bewerteten Joint Ventures
verschlechterte sich gegenüber dem Vorjahr (9,3 Millionen EUR) um 4,1 Millionen EUR auf
5,2 Millionen EUR. Ausschlaggebend dafür sind im Wesentlichen gestiegene Insolvenzen
unter den Kunden der Kreditversicherungstöchter.

Im Kreditrisikoergebnis wird die Anpassung der Einzelwertberichtigung der von der OeKB
vergebenen Mikrokredite ausgewiesen.

Trotz anhaltender Unsicherheiten auf den Kapitalmärkten und daraus resultierender niedriger
Handelsvolumina konnte im Bereich Kapitalmarkt Services eine Erhöhung des Provisionser-
gebnisses um 0,9 Millionen EUR auf 28,5 Millionen erzielt werden.

Das Bearbeitungsentgelt für die Abwicklung der Exporthaftungen für die Republik Österreich
sowie der Garantien gemäß Unternehmensliquiditätsstärkungsgesetz (ULSG) war rückläufig.
Das Provisionsergebnis der Entwicklungsbank stieg aufgrund des höheren Projektvolumens
leicht an. In Summe wird das Provisionsergebnis der OeKB Gruppe mit 47,9 Millionen EUR
gegenüber 49,6 Millionen EUR im Vorjahr ausgewiesen.

Im Bereich des Verwaltungsaufwands (80,2 Millionen EUR) war gegenüber dem Vorjahr
(79,5 Millionen EUR) ein leichter Anstieg zu verzeichnen, der insbesondere auf höhere
Abschreibungen aufgrund der Büroerweiterung durch den Dachgeschoßausbau zurückzu­
führen ist.

Der sonstige betriebliche Erfolg war mit 8,6 Millionen EUR gegenüber 6,2 Millionen EUR im
Vorjahr ansteigend. Die positive Entwicklung resultiert im Wesentlichen aus höheren Erträgen
aus Dienstleistungsverträgen.

Das Betriebsergebnis liegt somit bei 62,4 Millionen EUR um rund 19,3 Millionen EUR unter
dem Vorjahreswert in Höhe von 81,7 Millionen EUR.

20 Integrierter Bericht 2013 . Konzernlagebericht


Im Ergebnis aus Finanzinstrumenten (8,2 Millionen EUR; 2012: 27,8 Millionen EUR) spiegelt
sich die Volatilität der Finanzmärkte wider. Das Bewertungsergebnis aus Wertpapieren (8,2
Millionen EUR; 2012: 29,1 Millionen EUR) wird stark durch realisierte Gewinne bei Anleihetil-
gungen sowie positive Bewertungseffekte bei Aktien und Anleihen beeinflusst, die aufgrund
der Bewertung des Wertpapierbestandes „at Fair Value through Profit or Loss“ unmittelbar in
der Gesamtergebnisrechnung berücksichtigt werden. Im Zuge der Beteiligungsbewertung war
im Jahr 2013 keine Abschreibung auf Beteiligungen (2012: 1,2 Millionen EUR) vorzunehmen.

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit beträgt im Jahr 2013 70,6 Millionen EUR
(2012: 109,5 Millionen EUR), der Gewinn 55,0 Millionen EUR, davon sind 54,8 Millionen EUR
(2012: 84,6 Millionen EUR) den Eigentümern des Mutterunternehmens zurechenbar. Unter
Berücksichtigung des Sonstigen Ergebnisses liegt das Gesamtergebnis, das den Eigentümern
des Mutterunternehmens zurechenbar ist, bei 52,4 Millionen EUR gegenüber 82,4 Millionen
EUR im Vorjahr. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das operative Ergebnis des Jahres
2013 die Erwartungen übertroffen hat, sowie das Ergebnis aus Finanzinstrumenten etwas
über den geplanten Ansätzen liegt.

Zum 31. Dezember 2013 betrug der Stand der liquiden Mittel in Form von Guthaben bei
Zentralnotenbanken 520,6 Millionen EUR (2012: 124,3 Millionen EUR).

Der Stand der Forderungen an Kreditinstitute reduzierte sich aufgrund des gesunkenen
Finanzierungsvolumens im Exportfinanzierungsverfahren auf 21.364,3 Millionen EUR (2012:
24.549,0 Millionen EUR). Die Forderungen an Kunden gingen ebenfalls von 1.526,6 Million
EUR auf 1.489,2 Millionen EUR zurück. Resultierend aus diesen Veränderungen war auch ein
Rückgang bei den verbrieften Verbindlichkeiten zu verzeichnen (2013: 24.590,0 Millionen EUR;
2012: 27.281,6 Millionen EUR).

Die Veränderung des Bestandes an sonstigen finanziellen Vermögenswerten von 1.490,2


Millionen EUR auf 1.612,0 Millionen EUR im Jahr 2013 geht im Wesentlichen auf Bestands­
zuwächse im Liquiditätsportfolio und auf positive Kursentwicklungen im Geschäftsjahr zurück.

Der Ergebnisbeitrag der privaten Kreditversicherungsgruppe war 2013 zwar ungünstiger als
im Vorjahr (9,3 Millionen EUR), aber mit 5,2 Millionen EUR trotz gestiegener Insolvenzen noch
immer erfreulich hoch. Die CCP.A erhielt aufgrund regulatorischen Erfordernisse (EMIR) im
Geschäftsjahr eine Kapitalerhöhung von 11,7 Millionen EUR (unser Anteil 5,9 Millionen EUR).
In Summe stiegen die Anteile an „at Equity“ bewerteten Joint Ventures im Jahr 2013 auf
67,8 Millionen EUR (2012: 64,0 Millionen EUR).

Die Bilanzsumme zum 31. Dezember 2013 beträgt 28.964,3 Millionen EUR (2012: 32.767,9
Millionen EUR).

FINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN

Die Cost/Income-Ratio stieg aufgrund des Rückgangs im Zinsüberschuss auf 56,2 % (2012:
49,3 %).

Das Konzerneigenkapital konnte im Jahr 2013 von 662,0 Millionen EUR auf 684,5 Millionen
EUR gesteigert werden.

Die anrechenbaren konsolidierten Eigenmittel gemäß § 24 BWG erhöhten sich im Jahr 2013
um 30,5 Millionen EUR auf 551,7 Millionen EUR.

Integrierter Bericht 2013 . Konzernlagebericht 21


Die Kernkapitalquote (Kernkapital gemäß BWG/gewichtete Aktiva) stieg aufgrund eines
Rückgangs der gewichteten Aktiva von 149,3 % im Jahr 2012 auf 204,6 % im Jahr 2013 an.

Der Return on Equity (den Eigentümern des Mutterunternehmens zurechenbares Gesamt­


ergebnis/Kernkapital) sank im Jahr 2013 aufgrund des Rückgangs des Betriebsergebnisses
von 20,7 % auf 12,3 %.

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

Aufgrund des Geschäftsgegenstandes der Gesellschaften der OeKB Gruppe (Banken und
Versicherungen) wird keine Forschung und Entwicklung betrieben.

SCHADENERSATZKLAGEN

Es sind zwei Schadenersatzklagen von Investoren anhängig, die von der OeKB ausgestellte
Zertifikate für Namensaktien der Meinl European Land Ltd. („MEL“) gekauft haben. Die OeKB
hat gegenüber zahlreichen Anlegern in diesem Zusammenhang auf die Einrede der Verjäh-
rung verzichtet. Diese Verzichte wurden bis 31. Dezember 2014 verlängert, da die Frage der
Haftung der OeKB dem Grunde nach, insbesondere wegen Fehlens einer höchstgerichtlichen
Entscheidung noch nicht restlos geklärt erscheint. Von Anlegern mit Dritten geschlossene
Vergleiche, wodurch sich Zahl und Höhe der gegen die OeKB erhobenen Forderungen redu-
ziert, sind in der jeweiligen Verlängerung der Verzichtserklärung berücksichtigt. Die zweite
Schadenersatzklage ist eine Musterklage mit einem Streitwert von rund 46.500 EUR. Diese
Klage stützt sich auf eine angebliche Verletzung einer Verpflichtung zur ad-hoc-Publizität nach
§ 48d BörseG durch die OeKB im Zusammenhang mit Rückkäufen von MEL-Zertifikaten durch
MEL/Atrium. Die letzte Verhandlung fand am 10. Dezember 2013 statt und diente rechtlichen
Erörterungen. Das Verfahren ist geschlossen und es ist nach Erachten unserer Rechtsberater
mit einem klagsabweisenden Urteil zu rechnen.

EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG

Es gibt keine berichtspflichtigen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag.

AUSBLICK AUF 2014

Gesamtwirtschaftlich gesehen wird auch 2014 wieder ein schwieriges Jahr werden und
die Unsicherheiten werden sich, wenngleich regional unterschiedlich, fortsetzen. Für die
öster­reichische Außenwirtschaft stellt dies eine große Herausforderung dar. Wie bereits
in der Vergangenheit wird die OeKB der Exportwirtschaft auch in dieser Phase sowohl mit
Exportkrediten als auch mit Haftungen für die Finanzierung von Firmenakquisitionen und
-gründungen Unterstützung anbieten. Dennoch ist aufgrund des Ablaufprofils des Vertrags-
bestandes im Exportfinanzierungsverfahren – insbesondere aufgrund des Rückgangs bei
Beteiligungs­finanzierungen – davon auszugehen, dass sich der Kreditstand im Jahr 2014 je
nach Geschäftsverlauf um etwa 750 Millionen EUR reduzieren wird.

Auch die beiden Kreditversicherungen, die OeKB Versicherung AG und die PRISMA Kredit­
versicherungs-AG, gehen für 2014 trotz sinkender Insolvenzprognosen von einem schwierigen
Umfeld aus.

22 Integrierter Bericht 2013 . Konzernlagebericht


Für 2014 erwarten wir aus unseren Veranlagungen in Wertpapieren aufgrund der anhaltend
niedrigen Zinsen, trotz der zuletzt besseren Wirtschaftsprognosen aus den USA und der Euro-
zone, einen stabilen Ertrag. Die Risikoaufschläge auf Anleihen der Republik Österreich haben
sich weiter verringert, wodurch sich die Bedingungen für den Marktzugang der OeKB weiter
verbessern sollten.

Insgesamt sind die Gesellschaften der OeKB Gruppe für die Herausforderungen gut gerüstet
und gehen von einer nachhaltig stabilen Ertragsentwicklung im operativen Bereich aus.

Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem


Das Interne Kontrollsystem (IKS) der OeKB Gruppe besteht aus den Komponenten Kontroll­
umfeld, Risikobeurteilung, Kontrollmaßnahmen, Information und Kommunikation sowie G4-14, G4-45, G4-46
Überwachung. Das IKS ist einerseits auf die Einhaltung von Richtlinien und Vorschriften und
andererseits auf die Schaffung von erforderlichen Bedingungen für spezifische Kontrollmaß-
nahmen in den Schlüsselprozessen der Rechnungslegung und Finanzberichterstattung aus-
gerichtet. Zu den wesentlichen Zielsetzungen gehört insbesondere die Sicherstellung einer
korrekten und transparenten Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.

Der grundlegende Aspekt des Kontrollumfelds ist die Unternehmenskultur, in deren Rahmen Kontrollumfeld
das Management und die Mitarbeiter operieren. Zentrale organisatorische Grundprinzipien
sind die Vermeidung von Interessenkonflikten durch die strikte Trennung von Markt und Markt-
folge, die transparente Dokumentation von Kernprozessen und Kontrollschritten sowie eine
konsequente Anwendung des Vier-Augen-Prinzips. Die Interne Revision überprüft unabhängig
und regelmäßig auch im Bereich des Rechnungswesens die Einhaltung der internen Vorschrif-
ten. Der Leiter der Internen Revision berichtet direkt an den Vorstand und den Aufsichtsrat.

Das Risikomanagement der OeKB Gruppe hat das Ziel, alle identifizierbaren Risiken aufzu­ Risikobeurteilung
decken und gegebenenfalls Maßnahmen zu deren Abwehr und Verhinderung durch optimierte
Prozesse einzuleiten. Dies beinhaltet auch die Risiken einer wesentlichen Fehldarstellung bei
der Abbildung von Transaktionen. Das Risikomanagementsystem umfasst alle Prozesse, die
dazu dienen, Risiken zu identifizieren, zu analysieren und zu bewerten. Risiken werden durch
das Management erhoben und überwacht. Der Fokus wird dabei auf jene Risiken gelegt, die
als wesentlich beurteilt wurden. Die von den zuständigen Stellen durchgeführten internen
Kontrollmaßnahmen werden regelmäßig evaluiert.

In der OeKB Gruppe besteht ein Regelungssystem, das Strukturen, Prozesse, Funktionen Kontrollmaßnahmen
und Zuständigkeiten innerhalb des Unternehmens festlegt. Es wird darauf geachtet, dass
sämt­liche Kontrollmaßnahmen so umgesetzt werden, dass sichergestellt ist, dass potenzielle
Fehler oder Abweichungen in der Finanzberichterstattung vermieden bzw. diese entdeckt
und korrigiert werden.

Kontrollmaßnahmen in Bezug auf die IT-Sicherheit stellen einen Eckpfeiler des IKS dar. So
wird die Trennung von sensiblen Tätigkeiten durch eine restriktive Vergabe von IT-Berech-
tigungen unterstützt. Für Rechnungslegung und Finanzberichterstattung wird die Software
SAP ECC 6.0 verwendet. Die Funktionsfähigkeit dieses Rechnungslegungssystems wird unter
anderem auch durch im System eingerichtete automatisierte IT-Kontrollen gewährleistet.
In Tochtergesellschaften ist die jeweilige Geschäftsführung für die Einrichtung und Ausge-
staltung eines den Anforderungen des jeweiligen Unternehmens entsprechenden internen
Kontroll- und Risikomanagementsystems in Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess sowie
für die Einhaltung der in diesem Zusammenhang bestehenden konzernweiten Richtlinien und
Vorschriften in letzter Instanz verantwortlich.

Integrierter Bericht 2013 . Konzernlagebericht 23


Information und Der Aufsichtsrat wird mindestens vierteljährlich mit einem umfassenden Bericht über die Bilanz,
Kommunikation die Gewinn-und-Verlust-Rechnung sowie weitere Controlling- und Risikodaten informiert. Der
Vorstand erhält diese Informationen in regelmäßigen, deutlich detaillierteren Berichten, die
monatlich oder in noch kürzeren Intervallen erstellt werden. Darüber hinaus hat der Vorstand
ein Asset-Liability-Management-Komitee und ein Risikomanagement-Komitee eingerichtet,
die ihrerseits diese Daten erhalten, analysieren und überwachen.

Überwachung Zu veröffentlichende Abschlüsse werden von leitenden Mitarbeitern des Rechnungswesens


und vom Vorstand vor Weiterleitung an den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates einer
abschließenden Prüfung unterzogen. Durch die Überwachung der Einhaltung sämtlicher
Regeln will die OeKB Gruppe eine möglichst große Sicherheit aller betrieblichen Abläufe und
Prozesse und den Einklang mit den konzernweiten Vorschriften erlangen. Wenn Risiken und
Kontrollschwächen aufgedeckt werden, werden Abhilfe- und Abwehrmaßnahmen von den
Verantwortlichen zeitnah erarbeitet und die Umsetzung dieser Maßnahmen überwacht.
Die Interne Revision prüft die Einhaltung der Vorgaben gemäß dem jährlichen Prüfungsplan.

Risikomanagement
Risikosteuerung und -controlling stellen wesentliche, in die Geschäftsstrategie integrierte
G4-2, G4-14, G4-45, G4-46 Prozesse dar, um die Sicherheit und die Rentabilität des Unternehmens langfristig zu gewähr-
leisten. Jede Risikoübernahme erfolgt bewusst und steht im Einklang mit der vom Vorstand
definierten Risikopolitik und -strategie, die sich an der Sicherung einer nachhaltig stabilen
Eigenkapitalverzinsung auf Basis eines konservativen Umganges mit geschäftlichen wie
betrieblichen Risiken orientiert. Darin festgehalten sind die risikopolitischen Grundsätze,
die Festlegung des Risiko-Appetits sowie die Grundsätze der Messung und Steuerung der
definierten Risikostrategien.

Die besondere Stellung der Bank im Rahmen der Bevollmächtigung durch die Republik
Österreich wie auch in ihrer Funktion als zentraler Kapitalmarktdienstleister und die damit
verbundene Verantwortung für die österreichische Volkswirtschaft prägen die Geschäfts-
und Risikopolitik des Hauses.

Der weitaus größte Teil der Bilanzsumme entfällt auf das Exportfinanzierungsverfahren (EFV),
das als eigener Rechnungskreis geführt wird. Diesbezüglich ist die OeKB von maßgeblichen
gesetzlichen Regelungen wie zum Beispiel von der mit 1. Jänner 2014 in Kraft getretenen
CRR (EU Verordnung 575/2013) ausgenommen. Analog gelten diese Ausnahmen auch für
die beiden Tochterbanken „Österreichischer Exportfonds“ GmbH und Oesterreichische
Entwicklungsbank AG. In der Risikodeckungsrechnung der OeKB Gruppe wird das EFV als
Beteiligungsrisiko geführt, für das eine eigene Risikodeckungsrechnung durchgeführt wird.

Das in der OeKB Gruppe implementierte Interne Kapitaladäquanzverfahren (ICAAP) gewähr-


leistet die Sicherstellung der definierten bankspezifischen Kapitaladäquanz und ist als Con-
trolling- und Steuerungsinstrument ein integrativer Bestandteil des Managementprozesses.
Dabei berücksichtigt werden sowohl die Sicht des geordneten Unternehmensfortbestandes
(going concern) wie auch die Liquidationssicht (gone concern).

Die zentrale Größe bei der Messung und Steuerung der Risiken der OeKB Gruppe ist das
ökonomische Kapital, das über das Konzept des Value at Risk (VaR) bzw. Credit Value at
Risk (CVaR) auf Basis eines einjährigen Beobachtungshorizontes ermittelt wird. Wesentliche
Bestandteile des Gesamtrisikos sind das Markt-, Kredit- und operationale Risiko. Weitere
Risiken wie Modellrisiko oder Geschäftsrisiko gehen in Form von Zuschlägen in die Risiko­
deckungsrechnung ein.

24 Integrierter Bericht 2013 . Konzernlagebericht


In der Risikodeckungsrechnung wird das ökonomische Kapital dem Risikodeckungspotential
in einem mehrstufigen System, das die unterschiedlichen Absicherungsziele berücksichtigt,
gegenüber gestellt.

Die Steuerung des Liquiditätsrisikos erfolgt primär über die definierte Survival Period, die
mittels Liquiditäts Gap Analysen unter Stress ermittelt wird.

Im Jahr 2013 waren die bestimmenden Themen die Vorbereitungen für die neuen Regularien
wie die Capital Requirements Directive IV (CRD IV), die Capital Requirements Regulation Details zum Risikomanage-
(CRR), die Änderungen im Bankwesengesetz sowie Änderungen und Erweiterungen im Mel- ment in der OeKB Gruppe
finden sich im Anhang –
dewesen. Für 2014 wird erwartet, dass diese Themen bestimmend bleiben, zumal in vielen Notes (48) bis (52).
Bereichen Übergangsregelungen bestehen und Detailbestimmungen noch offen sind. Organi-
satorisch wurde 2013 die Funktion eines Legal Compliance Verantwortlichen geschaffen, der
direkt dem Vorstand berichtet und für eine Zusammenschau der Wirkung der unterschiedli-
chen Rechtsmaterien auf die OeKB sorgt; im Aufsichtsrat wurde ein eigener Risikoausschuss
eingerichtet.

Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren
Die OeKB und ihre Tochterunternehmen sind sich aufgrund ihrer zentralen Rolle für den
Kapitalmarkt und die Exportwirtschaft Österreichs der Bedeutung bestqualifizierter und moti-
vierter Mitarbeiter bewusst. Servicequalität und Expertise sind in Verbindung mit einem nach-
haltigen Ertrags-, Kosten- und Risikobewusstsein die entscheidenden Faktoren für den Erfolg.

Engagierte Mitarbeiter sind die Voraussetzung für einen nachhaltigen Erfolg der OeKB Gruppe.
Familienfreundliche Maßnahmen wie z.B. flexible Arbeitszeitmodelle, Telearbeit oder Betriebs-
kindergarten sprechen auch jene Mitarbeiter an, die großen Wert auf eine Vereinbarkeit von
Beruf und Familie legen. Ein hoher Frauenanteil, viele Teilzeitbeschäftigte und eine niedrige
Fluktuationsrate zeigen, dass diese Angebote gerne genützt werden.

Im Berichtsjahr wurde für die OeKB das Kompetenzmodell weiterentwickelt, das die Anforde-
rungen an die Führungskräfte festlegt, um als Unternehmen für die Herausforderungen der
nächsten Jahre fit zu sein. Erste Pilotabteilungen absolvierten das 360°-Feedback. Bei der
Auswahl von neuen Führungskräften wird neben den fachlichen auch wesentlich auf die über-
fachlichen Kompetenzen Wert gelegt.

Die Vergütung der OeKB orientiert sich an der individuellen Leistung und am Unternehmens-
erfolg. Entsprechend der rechtlichen Vorgaben wurde die Vergütungspolitik einem Review Details zur Vergütungspolitik
unterzogen und auf Übereinstimmung mit diesen geprüft. Für die Oesterreichische Entwick- siehe Anhang
lungsbank und den Exportfonds sind ebenfalls entsprechende Modelle in Anwendung.

Im Vergleich zum Vorjahr bleibt der konsolidierte Mitarbeiterstand unverändert und beträgt
zum Jahresende 2013 406 Kapazitäten (im Vorjahr 406). Der durchschnittliche Stand lt. UGB
beträgt 403 (im Vorjahr 398).

Integrierter Bericht 2013 . Konzernlagebericht 25


Durch den Einsatz aller konnte trotz der schwierigen Situation auf den Märkten ein Betriebs­
ergebnis der Gruppe pro Mitarbeiterkapazität in Höhe von 154.903 EUR erreicht werden.

MITARBEITER DER OeKB GRUPPE

Stand per 31.12.2011 31.12.2012 31.12.2013

Mitarbeiter der OeKB Gruppe insgesamt 1 428 434 437

Teilzeitbeschäftigte 87 93 99

Teilzeitbeschäftigte in Prozent 20,3 % 21,4 % 22,7 %

Umgerechnet auf Vollzeitbeschäftigte 401 406 406

Durchschnittliche Anzahl der Vollzeitbeschäftigten lt. UGB 397 398 403

Durchschnittliches Lebensalter 43,6 43,9 44,2

Durchschnittliches Dienstalter 15,1 15,5 15,6

Krankenstandstage pro Jahr pro VZ-Mitarbeiter 8,6 8,2 8,6

Frauenanteil insgesamt 58,2 % 57,4 % 58,1 %

Frauenanteil leitender Mitarbeiter (Prokura) 34,4 % 34,4 % 34,4 %

Fluktuationsrate 2 4,2 % 1,6 % 2,5 %

1 Inkl. vollkonsolidierter Unternehmen Oesterreichische Entwicklungsbank AG und „Österreichischer Exportfonds“ GmbH;


inkl. Mitarbeiter, die in die OeKB Versicherung AG delegiert wurden
2 Die Fluktuationsrate errechnet sich aus den Abgängen (exkl. Pensionierungen) x 100 dividiert durch den durchschnitt­
lichen Personalstand. Auf Grund der niedrigen Fluktuationsrate ist ein getrennter Ausweis nach Geschlecht und
Altersstruktur nicht sinnvoll.

Der Vorstand spricht allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Dank und Anerkennung für
ihr Engagement und ihren Beitrag zum erzielten Geschäftserfolg aus. Dieser Dank gilt auch
dem Betriebsrat, der in bewährter Tradition die Interessen der Belegschaft und der Bank
vertreten hat.

Wien, am 19. Februar 2014

Oesterreichische Kontrollbank Aktiengesellschaft

Der Vorstand

DR. RUDOLF SCHOLTEN e.h. MAG. ANGELIKA SOMMER-HEMETSBERGER e.h.

26 Integrierter Bericht 2013 . Konzernlagebericht


Geschäftsmodell der OeKB Gruppe
G4-2, G4-4, EC1, EC8, FS5

Auswirkung auf
die Gesamtergebnis-
Kerngeschäft rechnung Wie die OeKB Gruppe langfristig Wert schafft

Finanzierung Zinsen und ähnliche Die OeKB bietet großen österreichischen Exportunternehmen die Finanzierung
Erträge von Exporten und Beteiligungen im Ausland.

Der Exportfonds stellt den exportierenden KMU Rahmenkredite zur Verfügung.

Die OeEB bietet langfristige Kredite und Beteiligungskapital sowie projektunterstützende


Maßnahmen für private Unternehmen in Entwicklungs- und Schwellenländern.

Refinanzierung Zinsen und ähnliche Die OeKB refinanziert sich auf den internationalen und inländischen Finanzmärkten durch die
Aufwendungen Emission von Anleihen, maßgeschneiderte Privatplatzierungen, strukturierte Schuldtitel (MTNs),
kurzfristige Geldmarktinstrumente und die Aufnahme von Krediten.

Absicherung von Ergebnis aus Joint PRISMA prüft im Auftrag ihrer Kunden die Bonität von Geschäftspartnern und versichert
Kreditausfallsrisiken Ventures Außenstände gegen das Risiko der Geschäftsinsolvenz. Die OeKB Versicherung schützt nicht
nur in westlichen Industrieländern oder im Inland vor Forderungsausfall bei Warenlieferungen
und Dienstleistungen, sondern vor allem auch in Schwellenländern.

Absicherung von Provisionsergebnis Exporthaftungen des Bundes (Exportgarantien und Wechselbürgschaften) begrenzen die
Kreditausfallsrisiken Risiken für Unternehmen, die exportieren oder im Ausland investieren. Die OeKB ist von der
Republik beauftragt, die Exporthaftungen anzubieten und abzuwickeln.

Services für Provisionsergebnis Das Leistungsangebot der OeKB für den Kapitalmarkt beinhaltet
den Kapitalmarkt ▪ Verwahrung und Verwaltung von Wertpapieren
▪ Clearing und Order Routing zu ausländischen Börsen
▪ Bereitstellung von Finanzdaten und Kennzahlen
▪ Prozess- und IT-Lösungen für die Investmentfonds-Industrie
▪ Geschäftsstelle für die Begebung von Bundesanleihen
▪ Beratung und Abwicklungsdienstleistungen für Emittenten

Services für Provisionsergebnis Dienstleistungen für den Ausgleichsenergiemarkt Strom und Gas, die Energy
den Energiemarkt Exchange Austria, die Abwicklungsstelle für Ökostrom, den Energie Spotmarkt
und den CO₂-Emissionshandel

Research Sonstiger betrieblicher Economic & Business Research, OeKB Geschäftsklima-Index Mittelosteuropa,
Services Erfolg Online-Pressespiegel

Dienstleistungen für Sonstiger betrieblicher Operativer Tagesbetrieb des Kassamarktclearings für CCP.A, SWIFT Anbindungs­service,
Organisation und IT Erfolg Elektronischer Bilanz Transfer, IT-Dienstleistungen

Betriebserträge

Personalaufwand Mitarbeiter als wichtigstes Kapital für Dienstleistungen

Sachaufwendungen Kostenbewusste Investitionen in IT-Systeme und Infrastruktur, um Kunden besten Service zu


und Abschreibungen bieten

Verwaltungsaufwand
Betriebsergebnis

Ertragsteuern Der Steueraufwand umfasst laufende und latente Steuern.

Dividende Dividendenzahlung an Eigentümer der OeKB

Gewinnrücklagen Zur Stärkung der Kapitalbasis für die Weiterentwicklung des Geschäfts

Integrierter Bericht 2013 . Geschäftsmodell der OeKB Gruppe 27


Finanzierungen
für die Außen-
wirtschaft. Und
für Investitionen
in Entwicklung.

Unternehmen aller Größen gewinnen mit der OeKB Gruppe Handlungs-
spielraum im globalen Wettbewerb. OeKB und Exportfonds arbeiten dabei
eng mit den Hausbanken zusammen. Die OeEB als Entwicklungsbank
der Republik stärkt den Privatsektor in Schwellen- und Entwicklungsländern.
Und zwar nachhaltig.

CHRISTOPH SEPER DELPHINE LUMB


Oesterreichische Kontrollbank AG, Kreditabteilung Oesterreichische Entwicklungsbank AG
Studierte Wirtschaftswissenschaften und speziali- Die britische und französische Staatsbürgerin REGINA GOTSCHE
sierte sich auf Außenhandel und Europäisches studierte Geowissenschaft, Finanzwissenschaft „Österreichischer Exportfonds“ GmbH
Wirtschaftsrecht. Seit mehr als fünf Jahren betreut und International Affairs und verbrachte beruflich KMU-Finanzierungserfahrung in Person: Nach
er nationale und internationale Banken. Von seiner bereits einige Jahre in Brasilien und China. Ihre Abschluss der Matura arbeitet sie nun seit knapp
Kompetenz profitiert auch das Finanzministerium, internationale Erfahrung und Sprachkenntnisse 35 Jahren im Exportfonds-Team. Sie analysiert
das von der OeKB in Exportkreditfragen auf bringt sie nun als Expertin für Finanzierungsprojekte Bilanzen und betreut Kunden mit großen Obligos
EU- und OECD-Ebene beraten wird. bei der Oesterreichische Entwicklungsbank ein. in Oberösterreich und Kärnten.
CHRISTOPH SEPER
Oesterreichische Kontrollbank AG
Kreditabteilung
REGINA GOTSCHE
„Österreichischer Exportfonds“ GmbH

DELPHINE LUMB
Oesterreichische Entwicklungsbank AG
Finanzierung
Die OeKB Gruppe bietet der österreichischen Exportwirtschaft für ihre Auslandsaktivitäten
(Exporte und Investitionen) eine Vielzahl an Finanzierungsmöglichkeiten an. Im Rahmen des
Exportfinanzierungsverfahrens werden von der OeKB – bei Vorliegen entsprechender Sicher-
heiten – attraktive Finanzierungskonditionen über die Hausbank des Exporteurs zur Verfügung
gestellt.

Für KMU stellt der Exportfonds Rahmenkredite zur Verfügung, während die Oester­reichische
Entwicklungsbank Investitionen privater Unternehmen in Entwicklungs- und Schwellenländern
finanziert, wobei sie nicht an österreichische Wertschöpfung gebunden ist.

Exportfinanzierungsverfahren der OeKB (EFV)

Grundlagen Das EFV wird zur Refinanzierung von Exportkrediten (Liefer-, Käufer- und Beteiligungsfinanzie-
rungen sowie Exportwechselkrediten) von Kreditinstituten und zur Bedeckung der durch die
OeKB durchgeführten Direktfinanzierungen herangezogen. Durch die AusfFG-Novelle 1995
wurde die Haftungsübernahme für ungebundene Finanzierungen ermöglicht.

Voraussetzungen Voraussetzung für die Refinanzierung ist das Vorliegen einer den Bestimmungen des Ausfuhr-
finanzierungsförderungsgesetzes (AFFG) entsprechenden Haftung für das der Finanzierung
zugrunde liegende Rechtsgeschäft oder Recht:

▪ Haftungen der Republik Österreich gemäß Ausfuhrförderungsgesetz (AusfFG)


▪ eine den Voraussetzungen dieses Gesetzes entsprechende Haftung eines Kreditversicherers
▪ Garantie der Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft mit beschränkter Haftung
▪ Haftung einer internationalen Organisation

Weiters müssen zur Sicherstellung die entsprechenden Haftungsansprüche und die zugrunde
liegenden (Export-)Forderungen abgetreten werden.

Aspekte der Nachhaltigkeit werden vorrangig im Zusammenhang mit der Erteilung der aufge-
listeten Haftungen berücksichtigt.

Das EFV der OeKB in Form von Refinanzierungen für Kreditinstitute ist ein offenes System,
das inländischen und ausländischen Kreditinstituten als Refinanzierungsquelle offen steht.

Diese müssen allerdings den Bonitätskriterien der OeKB entsprechen und die gesetzlich
vorgegebenen Voraussetzungen hinsichtlich der zu finanzierenden Transaktionen sowie die
Bedingungen für die einheitliche Abwicklung der Finanzierungen erfüllen. Letzteres gilt ins­
besondere für die Sicherheitengestionierung.

Internationale Bei Kreditvergaben im Rahmen des EFV werden die Richtlinien und Regelungen aufgrund
Rahmenbedingungen von internationalen Vereinbarungen im Rahmen der Organisation for Economic Cooperation
and Development (OECD), der EU und der Berner Union beachtet, sofern diese in den ent-
sprechenden Geltungsbereich fallen.

30 Integrierter Bericht 2013 . Finanzierung


FINANZIERUNG ZU KOMMERZIELLEN KONDITIONEN

Finanzierungen von Liefer- und Käuferkrediten sowie von Beteiligungen werden zu variablen
und festen Zinssätzen durchgeführt. Die Höhe des variablen Zinssatzes wird durch die OeKB
jeweils für drei Monate festgesetzt und orientiert sich an den durchschnittlichen marktmäßi-
gen Beschaffungskosten des Institutes. Der zum variablen Zinssatz finanzierte Kreditteil wird
bei Einzelkrediten zuerst getilgt; somit erfolgt die Finanzierung des längerfristigen Kreditteiles
zu einem festen Zinssatz (Sockelfinanzierung).

Finanzierungen von Liefer- und Käuferkrediten sowie von Beteiligungen werden auch zur
Gänze variabel auf Basis des 3- oder 6-Monats-EURIBOR angeboten. Die Refinanzierung
von kurzfristigen Exportrahmenkrediten auf Basis bundesverbürgter Wechsel wird zu einem
eigenen variablen Zinssatz durchgeführt.
Die aktuellen CIRR-Sätze
Exportfinanzierungen können auch in variabler oder festverzinslicher Fremdwährung zur finden Sie unter
www.oecd.org/tad/
Verfügung gestellt werden. Im Einzelfall können für Liefergeschäfte festverzinsliche Finanzie- xcred/cirrs.pdf
rungen auf CIRR-Basis angeboten werden.

Die aktuellen Zinssätze im EFV werden auf der OeKB-Website unter www.oekb.at/zinsen
publiziert.

FINANZIERUNG VON SONDERGESCHÄFTEN – SOFT LOANS

Unter Bedachtnahme auf die einschlägigen Bestimmungen des OECD Arrangements können
nach Beschlussfassung durch das Exportfinanzierungskomitee Einzelgeschäfte zu konzessi- EC8, FS7, FS8
onellen Konditionen (Soft Loans) finanziert werden. Die Bereitstellung der Soft Loans ist nur
durch Stützungsleistungen der Öffentlichen Hand möglich. Zu diesem Zweck verwendete
Bundesmittel werden den Leistungen der offiziellen österreichischen Entwicklungszusammen-
arbeit (ODA – Official Development Assistance) zugerechnet.

Die zu konzessionellen Konditionen finanzierten Projekte sollen zum wirtschaftlichen Wachs-


tum und somit zur nachhaltigen Entwicklung der Empfängerländer beitragen. Bei der Prüfung
eines Projektes auf Soft Loan-Fähigkeit werden neben anderen Kriterien Aspekte der Nach-
haltigkeit besonders berücksichtigt. Beispiele für Soft Loan-Finanzierungen sind Projekte in
den Bereichen Infrastruktur, Trink- und Abwasser, Bildung und Gesundheit. Alle derartigen
Projekte sehen eine umfassende Schulung der involvierten Mitarbeiter vor. Eine nachhaltige
Nutzung wird durch strenge Auflagen und begleitendes Monitoring sichergestellt.

Vorteile für die österreichischen Unternehmen bestehen in der Unterstützung bei der Er­
schließung neuer Absatzmärkte in Entwicklungs- und Schwellenländern sowie der Stärkung Die Kriterien für die Vergabe
der Wettbewerbsposition durch die Möglichkeit einer gestützten Finanzierung. Die Umset- von Soft Loans und die
Finanzierungskonditionen
zung dieser Referenzprojekte kann Folgeprojekte zu kommerziellen Konditionen nach sich können unter www.oekb.at
ziehen und die Marktposition in den jeweiligen Ländern stärken. Im abgelaufenen Geschäfts- abgerufen werden.
jahr handelte es sich vornehmlich um Länder in Asien, der Schwarzmeerregion und der
Subsahara.

Integrierter Bericht 2013 . Finanzierung 31


ENTWICKLUNGEN 2013/2014

Mit Jänner 2014 werden ergänzend zu den Euro-Finanzierungen von Liefer- und Käuferkrediten
sowie von Beteiligungen auf Basis des 3-Monats-EURIBOR standardisierte Finanzierungen
auch auf Basis des 6-Monats-EURIBOR angeboten.

Die festverzinsliche Refinanzierungsmöglichkeit unter bestimmten Voraussetzungen von


Liefer- und Käuferkrediten auf CIRR-Basis wurde verlängert.

Zur Förderung und Ausweitung der finanziellen Zusammenarbeit wurden im Jahr 2013
Rahmenabkommen mit dem Kosovo abgeschlossen und mit Vietnam verlängert.

Das Projektvorbereitungsprogramm Soft Loan wurde bis Ende 2014 verlängert. Nach erfolg-
ter Bekanntmachung dieser Verlängerung konnten 2013 bereits drei neue Interessensbekun-
dungen entgegen genommen werden.

BERICHTSJAHR 2013

Die nachstehend angeführten Werte zeigen die Inanspruchnahme des EFV der OeKB durch
die Exportwirtschaft im Wege der Kreditinstitute. Das EFV wurde zum Jahresende 2013 von
67 Banken in Anspruch genommen; die Anzahl der erfassten Exportunternehmen betrug
1.000, die Anzahl der betreuten Kredite etwa 3.000.

Im EFV standen zum Jahresende 2013 Finanzierungszusagen und -promessen in Höhe von
insgesamt 24.632 Millionen EUR aus (2012: 28.054 Millionen EUR). Von diesem Betrag waren
22.031 Millionen EUR oder 89,4 % in Anspruch genommen (2012: 24.827 Millionen EUR oder
88,5 %).

Die Verminderung gegenüber dem Vorjahr betrug somit 3.422 Millionen EUR oder 12,2 % des
Standes der Finanzierungszusagen (inkl. Promessen) und 2.796 Millionen EUR oder 11,3 %
hinsichtlich des Ausnützungsstandes. Die Laufzeit der längsten in Kraft befindlichen Kredit­
zusage reicht bis in das Jahr 2039.

Für das Jahr 2014 ist davon auszugehen, dass sich der Kreditstand im EFV je nach Geschäfts-
verlauf um etwa 750 Millionen EUR reduzieren wird.

In den 54 Jahren des Bestehens des von der OeKB betreuten EFV wurden an die österreichische
Export- und Kreditwirtschaft Auszahlungen in Höhe von 142,2 Milliarden EUR vorgenommen,
die Rückflüsse erreichten 120,2 Milliarden EUR.

32 Integrierter Bericht 2013 . Finanzierung


EXPORTFINANZIERUNGSVERFAHREN DER OeKB

Millionen EUR 2011 2012 2013

Anzahl der erfassten Banken/Exportunternehmen 69/1.300 69/1.141 67/1.000

Anzahl der betreuten Kredite (gerundet) 3.400 3.200 3.000

Stand der Finanzierungszusagen und -promessen


32.244 28.054 24.632
zum 31. Dezember
Stand der Finanzierungszusagen (ohne Promessen)
31.868 27.703 24.377
zum 31. Dezember
Hievon in Anspruch genommen (Ausnützungsstand) 28.362 24.827 22.031

Neu erteilte Finanzierungszusagen 5.948 7.085 5.124

Neu erteilte Finanzierungspromessen 281 638 177

Kreditauszahlungen 5.026 6.846 4.724

Rückflüsse aus gewährten Krediten 6.093 10.381 7.520

Nettokreditausweitung (+)/ -rückgang (-) -1.067 -3.535 -2.796

Mittelaufbringung insgesamt 54.507 65.825 31.585

Haftungsrahmen gemäß AFFG 45.000 45.000 45.000

Ausnützung des Haftungsrahmens zum 31. Dezember 33.695 30.015 28.779

Neu übernommene Haftungen gemäß AFFG insgesamt 12.504 10.567 8.482

Finanzierungen mit der „Österreichischer Exportfonds“ GmbH

Der Exportfonds stellt KMU zur Finanzierung ihrer Ausfuhrgeschäfte Exportkredite via Haus-
bank zur Verfügung. EC7

Aktuell werden rund 2.000 Exportunternehmen finanziert, die sich oftmals durch Innova-
tion am Markt behaupten und als Nischenplayer weltweit erfolgreich sind. 2013 konnte der
Exportfonds 134 neue Kunden gewinnen. Erfreulicherweise zählt dazu eine Reihe von Export-
newcomern. Gleichzeitig begleitet der Exportfonds viele Kunden in ihrer Exportentwicklung
seit mehreren Generationen. Der Kreditausnützungsstand erreichte zum 31. Dezember 2013
1.026,6 Millionen EUR.

Die Oesterreichische Kontrollbank AG hält 70 % des Stammkapitals, die restlichen 30 %


stehen im Besitz der Wirtschaftskammer Österreich. Mehr über den Exportfonds,
seine Produkte und Services
unter www.exportfonds.at
Die Gesellschaft wird durch Herrn Dr. Carl de Colle und Frau Mag. Elisabeth Strassmair
geleitet. Zum 31. Dezember 2013 beschäftigte der Exportfonds exklusive der Leitung
14 Personen.

Integrierter Bericht 2013 . Finanzierung 33


Finanzierungen mit der
Oesterreichischen Entwicklungsbank AG (OeEB) –
die Entwicklungsbank der Republik Österreich

Die OeEB konzentriert sich aufgrund des öffentlichen Mandates auf die langfristige Finan-
EC8, EC7, SO1, FS14, FS15 zierung von Projekten im Privatsektor in Entwicklungs- und Schwellenländern. Bei der
Beurteilung der Projekte ist nicht nur die wirtschaftliche Tragfähigkeit, sondern auch die
entwicklungspolitische Sinnhaftigkeit von besonderer Bedeutung. Eine explizite Bindung
an österreichische Investoren oder Lieferanten ist nicht vorgesehen, wiewohl das Potenzial
österreichischer Unternehmen projektbezogen genutzt wird. Der Aufbau des Privatsektors
in Entwicklungs- und Schwellenländern ist ein grundlegender Pfeiler im Kampf gegen Armut.
Wichtig dabei ist der schonende Einsatz von Ressourcen sowie eine langfristige Perspektive.
Darüber hinaus erhält die OeEB aus dem Budget der Republik Österreich jährlich knapp
20 Millionen EUR.

Diese zweckgebundenen Mittel werden einerseits im Rahmen der Advisory Programmes für
Projektidentifikation, -vorbereitung, -monitoring sowie projektunterstützende Maßnahmen,
die einen entwicklungspolitischen Mehrwert generieren sollen, verwendet. Andererseits kann
die OeEB Beteiligungen an Unternehmen und Fonds in Entwicklungs- und Schwellenländern
eingehen, die einen entwicklungspolitischen Nutzen haben. Die OeEB fungiert dabei als Treu-
händerin für die Republik Österreich.

Die OeEB hat das fünfte volle Geschäftsjahr erfolgreich abgeschlossen. Das Jahr 2013 hat
Mehr über die OeEB, ihre sich dynamisch entwickelt und war auch aufgrund von verstärkter Projektakquisition von
Projekte und ihre Services vielen Anfragen geprägt, von denen einige Transaktionen unterschrieben wurden. Dazu war
unter www.oe-eb.at
es auch erforderlich neue Mitarbeiter aufzunehmen sowie die internen Strukturen weiter
anzupassen.

Die OeEB beschäftigte zum 31. Dezember 2013 29 Mitarbeiter (exkl. Vorstand). Das im Jahr
2013 unterschriebene Geschäftsvolumen lag bei rund 205 Millionen EUR. Das Geschäftsjahr
schließt mit einem Jahresüberschuss in Höhe von 2,0 Millionen EUR und einem Jahresgewinn
nach Dotierung von Rücklagen in Höhe von 206 Tausend EUR.

Das Grundkapital beträgt 5 Millionen EUR und wird zur Gänze von der OeKB gehalten. Die
Gesellschaft konzentriert sich in ihren Aktivitäten auf das unmittelbare Kerngeschäft, die
Identifikation, Strukturierung, Implementierung und Abwicklung von Projekten, die den oben
angeführten Kriterien entsprechen. Alle anderen Geschäftsbereiche wie Rechnungswesen,
IT, Personaladministration, Interne Revision und Vermögensverwaltung wurden mit Geneh-
migung der Finanzmarktaufsicht (FMA) an die OeKB entgeltlich ausgelagert. Durch diese
schlanke Organisation wird sehr kosteneffektiv gearbeitet.

ERNEUERBARE ENERGIE UND ENERGIEEFFIZIENZ

In den Entwicklungsländern haben über 2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu Energie.


FS8 Diese aber ist die Basis für wirtschaftliche Entwicklung. Die OeEB finanziert deshalb gerade
auch Projekte im Bereich der Nutzung der erneuerbaren Energien. Beispiele dafür sind ein
Geothermie-Kraftwerk in Nicaragua und ein Wasserkraftwerk in Honduras.

www.oe-eb.at/de/ Groß ist aber auch das Einsparpotenzial in vielen Schwellenländern. Das Bereitstellen von Mit-
projekte/projekt-stories teln für die Finanzierung von Energieeffizienz-Maßnahmen hilft, dieses Potenzial auszuschöp-
fen. Gemeinsam mit der deutschen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) stellte die OeEB eine
Kreditlinie für die türkische Şekerbank bereit, mit dem Ziel, den Einsatz von Energie bei den

34 Integrierter Bericht 2013 . Finanzierung


Projekten der Kunden der Bank effizienter zu gestalten. Die Mitarbeiter der türkischen Bank
wurden mit Unterstützung der OeEB zusätzlich geschult, um sicher zu stellen, dass die Finan-
zierungen zielgerichtet eingesetzt werden.

MIKROFINANZ

Auf den Einsatz von Mikrofinanzierungen als Mittel, um den Zugang zu Finanzdienstleistungen
in Entwicklungsländern zu verbessern, setzt die OeEB seit ihrer Gründung 2008. Natürlich FS7, FS13
gilt das Instrument nicht als Allheilmittel zur Reduktion von Armut. Wenn Mikrofinanz über
die Vergabe von Krediten hinaus auch als Möglichkeit zum Ansparen und für Versicherungen
betrachtet wird, leistet sie aber einen nachhaltigen Beitrag zur Entwicklung im Finanzsektor.

Die OeEB stellt Mittel sowohl direkt für Mikrofinanzinstitutionen als auch für Fonds, die wiede-
rum Mikrofinanzinstitutionen als Kunden haben, zur Verfügung. 2013 konnte in Kambodscha
gemeinsam mit anderen Entwicklungsbanken eine Kreditlinie an die führende Mikrofinanz­in­
stitution PRASAC unterschrieben werden. Für die OeEB bietet diese Kreditlinie eine ausgezeich-
nete Möglichkeit, um Kleinstunternehmen zu unterstützen, die grundlegend für Kambodschas
wirtschaftliche Entwicklung sind.

Auch ist die OeEB der fünftgrößte Investor beim „European Fund for Southeast Europe“
(EFSE). EFSE konnte seit seiner Gründung 2005 rund 3 Milliarden EUR an 441.227 kleine
und mittlere Unternehmen über lokale Finanzinstitute bereitstellen. Die Gründung oder der
Ausbau von kleinen Unternehmen sowie die Verbesserung der Einkommenssituation in dieser
Region werden damit ermöglicht. Im Rahmen der EFSE-Development Facility, die unter ande-
rem durch die Advisory Programmes unterstützt wird, bringt die OeEB auch ihre fachliche
Expertise ein, die eine entwicklungspolitisch sinnvolle Vergabe der Kleinkredite sicherstellt.
Wesentlich für den Erfolg von Kleinkrediten sind deren verantwortungsbewusste Vergabe und
der Schutz der Kunden vor Überschuldung durch Transparenz im Mikrofinanzsektor. Um dies
auch bei den lokalen Finanzinstitutionen zu verankern, werden über Mittel aus den Advisory
Programmes auch Schulungsmaßnahmen in diesen Bereichen durchgeführt.

ALLIANZ FÜR KLIMASCHUTZ

Die OeEB ist seit 2011 in der Interact Climate Change Facility (ICCF) engagiert, um Projekte
in den Bereichen Klimaschutz, Energieeffizienz und erneuerbarer Energie zu finanzieren. Ein
solches Projekt ist der erste Windpark der Mongolei.

Elf Europäische Entwicklungsbanken, die Europäische Investitionsbank (EIB) und die Agence
Française de Développement (AFD) schlossen sich zur strategischen Finanzierungsplattform
ICCF zusammen. Die OeEB beteiligte sich mit 5 Millionen EUR am gesamten Finanzierungs­
rahmen von etwa 300 Millionen EUR. Aufgabe der ICCF ist es, ausgewählte Projekte des
Privatsektors in den Bereichen Klimaschutz, Energieeffizienz und erneuerbarer Energie in
Entwicklungsländern gezielt zu unterstützen.

Gemeinsam mit der niederländischen Entwicklungsbank FMO und der European Bank for
Reconstruction and Development (EBRD) finanziert die ICCF beispielsweise den Windpark
Salkhit in der Mongolei. Die 50-MW-Anlage steht 70 km südöstlich der Hauptstadt Ulan-Bator
und markiert einen Meilenstein: Salkhit ist der erste Windpark des Landes. Die Windräder
werden in Zukunft jährlich 200.000 Tonnen an CO₂-Emissionen einsparen.

Integrierter Bericht 2013 . Finanzierung 35


Refinanzierung – OeKB als Emittentin auf den Kapitalmärkten

Die Schuldverschreibungen der OeKB tragen die unbedingte und explizite Garantie der
Republik Österreich und haben von Moody’s und Standard & Poor’s ein Rating von Aaa/AA+,
die kurzfristigen Verbindlichkeiten von A1+ bzw. P1.

Die OeKB refinanziert sich auf den internationalen und inländischen Finanzmärkten durch
die Emission von Globalanleihen, liquiden Benchmarktransaktionen, Privatplatzierungen,
strukturierten Medium Term Notes und kurzfristigen Geldmarktinstrumenten. 2013 wurden
langfristige Transaktionen in Höhe von 2,5 Milliarden EUR im In- und Ausland platziert.
Hervorzuheben sind zwei USD-Globalanleihen in Höhe von insgesamt 2,75 Milliarden USD.
Außerdem wurden CHF-Anleihen und USD-Privatplatzierungen emittiert.

EMISSIONSPROGR AMME 23 23
EMISSIONSPROGRAMME MILLIARDEN EUR,EUR,
MILLIARDEN
PER 31. DEZEMBER 2013
PER 31. DEZEMBER 2013

Schweizer Franken Emissionen 19,0 % Euro Commercial Paper – ECP 18,8 %

Kangaroo Emissionen 1,2 % US Commercial Paper – USCP 2,4 %

Samurai Emissionen 2,7 % Depotmarkt 0,8 %

Sonstige 2,5 %
Medium Term Notes – MTNs/Euroshelf 8,4 %

EUR Emissionen/Euroshelf 13,2 % USD Global Emissionen 31,0 %

AUSGEWÄHLTE TR ANSAKTIONEN
DER OESTERREICHISCHEN KONTROLLBANK AG IM JAHR 2013

REALES BIP-WACHSTUM 2013/2014 IN AUSGEWÄHLTEN LÄNDERN UND REGIONEN

Schätzung für 2013 Prognose für 2014


Quellen: WIFO, EU-Kommission, IWFOesterreichische Kontrollbank Oesterreichische Kontrollbank7,6 7,3
Aktiengesellschaft Aktiengesellschaft
5,1

USD 1,750,000,000 CHF 225,000,000


3,8
3,6
3,0 1. Aufstockung
2,9 CHF 100,000,000
2,6 2,5 2,5 1.125% Anleihe
1.125% Guaranteed Global Notes 2,2 2,0
1,72018
due 29 May 1,7 1,5 1,6 fällig am 24. Juli 2020
1,4 1,3 1,2
1,1 0,9
0,3 0,5
0,0 0,2
unconditionally and irrevocably guaranteed by the mit der unbedingten und unwiderruflichen Garantie der
-0,4 Republic of Austria Republik Österreich
m

ich

en

nd

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el

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-2

Citigroup Global Markets Inc.


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Goldman Sachs International Credit Suisse


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Ös
Eu

Fr

HSBC Bank plc UBS Investment Bank


De


Gr

J.P. Morgan Securities plc

KONJUNKTUR, GESCHÄFTSKLIMA, INVESTITIONEN


36 Integrierter Bericht 2013 .
MOE insgesamt (Index: ø 2007 = 100)
Finanzierung Konjunktur, Geschäftsklima, Investitionen; MOE insgesamt (Index: Ø 2007 =100)
110
110

100
100
Die OeKB verwendet derivative Finanzinstrumente zum Zwecke der Portfolioabsicherung
und -steuerung

TILGUNGSPROFIL
TILGUNGSPROFIL PER
PER 31.12.20132013
31.DEZEMBER

34 %

23 %
20 %

12 %

5% 6%

Geldmarkt- ≤ 1 Jahr 2 bis 3 Jahre 4 bis 6 Jahre 7 bis 10 Jahre > 10 Jahre
instrumente

HAFTUNGSRAHMEN 45 MILLIARDEN EUR;


AUSNÜTZUNG 29 MILLIARDEN EUR
CSD.A ANZAHL TRANSAKTIONEN
Im Berichtsjahr 2013 wurden Garantien der Republik Österreich nach dem AFFG für
Kreditaufnahmen der OeKB1.179für einen Kapitalbetrag von 8,2 Milliarden EUR erteilt.1.182
Zum
1.123
Stichtag 1.039
31. Dezember 2013 292war der Haftungsrahmen in Höhe von 45,0 Milliarden157 EUR
196
mit 28,8 Milliarden
292 EUR für Kapitalgrundbeträge und Kursrisiken916 ausgenützt, verglichen
68
mit 30,0 Milliarden EUR zum Jahresende 2012.89 106
62
31 61

957
825 838
716 749

2009 2010 2011 2012 2013


Internal External CCL

AUSNÜTZUNG DES HAFTUNGSRAHMENS ZUM 31. DEZEMBER in Millionen EUR


Hievon neu übernommene Haftungen Freier Rahmen

Haftungsrahmen: 50.000 Millionen EUR

40.650
38.508
37.058
34.836
31.501

5.160 3.869 4.658 5.135


3.512

2009 2010 2011 2012 2013

Integrierter Bericht 2013 . Finanzierung 37


Schützen und
stärken die
Unternehmen:
Exporthaftungen
und Kreditver-
sicherungspolizzen.

Wenn Exporteure für ihre Lieferungen und Leistungen aus wirtschaft-
lichen oder politischen Gründen kein Geld sehen oder die Aktivität von
Auslandsinvestoren aus politischen Gründen blockiert ist, kann das existenz-
bedrohend sein. Je nach Geschäft bewahren Exporthaftungen des Bundes oder
Polizzen der Kreditversicherer wie der OeKB Versicherung und der PRISMA
vor diesen Risiken und stärken österreichische Unternehmen im globalen
Wettbewerb.
MANFRED SCHMID REGINA JANITSCH
Oesterreichische Kontrollbank AG, Exportgarantien - Projektgeschäft OeKB Versicherung AG
Bringt Erfahrung aus der Industrie mit: Bevor der Absolvent der Handelswissen- Viele Unternehmen, die sie heute betreut, kennt sie bereits aus der OeKB. Denn
schaft vor sieben Jahren in die OeKB kam, war er deren Ansprechpartner in der dort begann sie nach dem Studium der Handelswissenschaft als Kundenbetreu-
Exportfinanzierungsabteilung eines Maschinenbauunternehmens. erin. In der OeKB Versicherung ist sie heute Ansprechpartnerin für Großkunden.
MANFRED SCHMID
Oesterreichische Kontrollbank AG
Exportgarantien - Projektgeschäft

REGINA JANITSCH
OeKB Versicherung AG
Absicherung von Kreditausfallsrisiken
Die OeKB Gruppe ist ein zentraler Akteur und Partner der österreichischen Exportwirtschaft.
Durch ihr umfangreiches Produkt- und Service-Portfeuille werden österreichische Exporteure
in ihren Internationalisierungsvorhaben unterstützt. Unternehmen, die exportieren oder im
Ausland investieren, können über die OeKB Gruppe ihre finanziellen Risiken mit Exporthaftungen
des Bundes und privaten Exportkreditpolizzen minimieren.

Die angebotenen Dienstleistungen und Produkte sind ein wesentlicher Beitrag zum Erhalt
und Ausbau einer wettbewerbsfähigen Infrastruktur für die österreichische Wirtschaft. Durch
die Unterstützung österreichischer Exporteure trägt die OeKB Gruppe maßgeblich zur Ver­
besserung der österreichischen Leistungsbilanz bei und hilft, österreichische Arbeitsplätze
nach­haltig zu sichern. Dabei arbeitet die OeKB Gruppe an ihrem eigenen Erfolg, indem sie
zum Erfolg der österreichischen Wirtschaft beiträgt.

Diese volkswirtschaftlich bedeutende Position verpflichtet die OeKB Gruppe dazu, die Ver-
antwortung für die Auswirkungen ihres Handelns wahrzunehmen. Selbstverständlich darf
diese Verantwortung nicht an der Landesgrenze enden. Aus der Natur ihres Geschäfts sind
Exportkreditagenturen wie die OeKB, die von ihrer Regierung beauftragt sind, ihre nationale
Exportwirtschaft beim Schritt über die Grenzen zu unterstützen, im Hinblick auf Nachhaltig-
keit besonders gefragt.

Betreuung der Haftungen der Republik Österreich


durch die OeKB

Seit Jahrzehnten bewährt sich die OeKB als verlässliche Partnerin der Republik Österreich
und der österreichischen Exportwirtschaft. Sie stellt als Bevollmächtigte der Republik
Deckungsmöglichkeiten für nichtmarktfähige Risiken zur Verfügung und konzentriert sich
dabei auf Investitionsgüterexporte sowie österreichische Direktinvestitionen im Ausland.
Das Haftungsverfahren beruht auf den Bestimmungen des AusfFG sowie auf entsprechenden
Verordnungen des Bundesministers für Finanzen.

Die Garantien zur Absicherung politischer und wirtschaftlicher Risiken sowie das Instrument
Statistische Übersichten der Wechselbürgschaft ermöglichen den Zugang zum EFV, das die zinsgünstige Refinanzie-
sowie die gesetzlichen rung von Exporten und Auslandsbeteiligungen wesentlich erleichtert.
Bestimmungen zu den
Haftungsarten gemäß AusfFG
sowie zum EFV der OeKB Bei der Übernahme von Haftungen werden die Richtlinien und Regelungen aufgrund von inter-
enthält der OeKB Export­ nationalen Vereinbarungen im Rahmen der OECD, der EU und der Berner Union beachtet.
service-Jahresbericht.
Durch zahlreiche Kundenbesuche und eine intensivierte Informations- und Vortragstätigkeit
verfolgt die OeKB das Ziel, der Wirtschaft die institutionellen Vorteile der österreichischen
Außenhandelsförderung zu verdeutlichen und auch neuen Kunden den Schritt über die
Landesgrenzen zu erleichtern.
Informationen zum
OeKB Exportservice finden Zu einem Fixpunkt zählt in diesem Zusammenhang die OeKB >Exportakademie. Seit Beginn
Sie im Internet unter
www.oekb.at/de/ im Jahr 1997 haben fast 1.000 Mitarbeiter von Banken, Exportunternehmen und Institutionen
exportservice an mittlerweile 65 Veranstaltungen der Exportakademie teilgenommen und einen fundierten
Einblick in die Dienstleistungen der OeKB Gruppe erhalten.

40 Integrierter Bericht 2013 . Absicherung von Kreditausfallsrisiken


INTERNATIONALES

In der globalisierten Wirtschaft werden viele Projekte nur durch das Zusammenwirken von Internationale
Partnern aus mehreren Ländern realisiert. Das von der OeKB in den letzten Jahren sehr eng- Zusammenarbeit
maschig geknüpfte Netz von Kooperationsabkommen mit anderen Exportkreditversicherern
und Finanzinstituten erleichtert die Gesamtversicherung und -finanzierung solcher komplexer
„Multisourcing-Projekte“ aus einer Hand.

Diese Zusammenarbeit wird bei regelmäßigen Meetings mit anderen Exportkreditagenturen


vertieft. Anfang Juli fanden im schweizerischen St. Gallen die schon traditionellen trilateralen
Konsultationen mit den Partnerinstitutionen aus der Schweiz und Deutschland statt. Zu
einem ähnlichen Treffen im Juni 2013 konnte die OeKB Vertreter der japanischen Export-
und Investitionsversicherung Nexi in Wien begrüßen.

In diesem Licht ist auch ein mehrtägiger Workshop im September in Wien mit der russischen
Exportkreditagentur EXIAR zu sehen, der die Kooperation von russischen und österreichischen
Unternehmen bei Gemeinschaftsprojekten in Drittländern ermöglichen und erleichtern soll.

Seit 1954 ist die OeKB Mitglied der Berner Union (International Union of Credit and Invest­
ment Insurers) mit Sitz in London. In dieser internationalen Vereinigung sind derzeit 49 Das Annual General
Exportgarantie- und Investitionsgarantie-Institutionen aus 40 Ländern organisiert. Ziele sind Meeting der Berner Union
fand 2013 in Wien statt.
die Koordinierung der internationalen Handelskonditionen und der umfassende Informations- Mehr dazu im Kapitel Veran­
austausch zwischen den Mitgliedern. staltungen und Awards

OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen

Die OeKB fördert die Bekanntmachung und Anwendung der OECD-Leitsätze für multinationale
Unternehmen. Seit 2008 werden daher alle Garantie- und Wechselbürgschaftsnehmer für Die OECD fördert den
nach­haltigen wirtschaft­lichen
Auslandsinvestitionen dazu angehalten, diese Wohlverhaltensregeln für international tätige Fortschritt der Mitglieds­
Unternehmen zur Kenntnis zu nehmen und sie bei ihren Auslandsaktivitäten bestmöglich zu staaten. Mehr dazu auf
berücksichtigen. www.oecd.org

Mit dem letzten Update 2011 fand eine wesentliche Weiterentwicklung dieses umfassenden
Verhaltenskodex für multinationale Unternehmen samt den Empfehlungen der Leitsätze für siehe
www.bmwfj.gv.at/
verantwortungsvolles unternehmerisches Verhalten statt. Aussenwirtschaft/
Investitionspolitik/Seiten/
Umwelt- und Sozialaspekte OECD-Leitsaetzefuermulti
nationaleUnternehmen.
aspx
Basierend auf den Beschlüssen der OECD werden bereits seit 2001 Umwelt- und Sozialaspekte
bei der Unterstützung von Projekten in die Prüfung einbezogen. Die Überarbeitung der ent-
sprechenden OECD-Recommendation vom Juni 2012 führt zu weiteren Verbesserungen und
zu verstärkter Kohärenz von internationalen Regeln und Verpflichtungen — etwa bei ausländi- G4-14, EN12, HR9, EC8,
schen Direktinvestitionen und bei Kreditvergabe durch internationale Finanzinstitutionen und SO1, SO2, FS2, FS3
Kommerzbanken. Durch gleiche Bedingungen für alle OECD-Exportkreditagenturen (ECAs) wird
damit eine Wettbewerbsgleichheit der Exporteure in den einzelnen OECD-Ländern geschaffen.
Dies wird auch durch ausführliche Meldeverpflichtungen zu den einzelnen geprüften Projekten Details zu den Änderungen
an die OECD, deren Diskussion durch die „Practitioners“ sowie öffentlich zugängliche Berichte durch die Anpassung finden
sich im Nachhaltigkeits­
zu den von den OECD-ECAs gedeckten Geschäften maßgeblich unterstützt. bericht der OeKB Gruppe
2012
Im Rahmen des bei der OeKB eingerichteten Umwelt- und Sozialprüfverfahrens, das an die
neuen OECD-Regeln angepasst wurde, werden Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft
inklusive Menschenrechtsaspekte von Projekten analysiert.

Integrierter Bericht 2013 . Absicherung von Kreditausfallsrisiken 41


Im Prüfverfahren werden drei Kategorien von Projekten unterschieden:

▪  Kategorie-A-Projekte, für die ein Environmental and Social Impact Assessment Report
Mehr zur Umweltprüfung, erforderlich ist. Diese Projekte stellen die risikoreichsten und damit die am umfassends-
die „Common Approaches“ ten zu prüfenden Projekte dar.
und Projekte finden Sie unter
www.oekb.at/ ▪ Für Transaktionen in der Kategorie B sind mögliche umweltrelevante Auswirkungen
umweltpruefung identifiziert, zu denen Informationen benötigt werden. Auch hier ist eine ausreichende
Dokumentation zu den Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft erforderlich.
▪ Kategorie-C-Projekte haben minimale oder keine signifikanten Umwelt- und Sozialaus­
wirkungen und erfordern im Allgemeinen keine weiteren Analysen.

DURCHGEFÜHRTE UMWELTPRÜFUNGEN

2011 2012 2013

Kategorie A 21 20 12

Kategorie B 18 27 16

Kategorie C 12 9 10

Kategorie E 1 - - 1

Insgesamt 51 56 39

Sektoren

Kraftwerk thermisch 1 2 3

Kraftwerk Wasser 9 16 9

Erneuerbare Energie 2 5 1

Raffinerie (Öl & Gas) 1 2 1

Chemie (Kunststoff) 4 - 1

Papier & Zellstoff 5 13 -

Maschinenbau - - 1

Eisen & Stahl 12 5 9

Trink- und Abwasser 1 1 2

Verkehr 2 - -

Energieübertragung 1 - -

Baustoffe 1 1 -

Landwirtschaft, Holz 2 1 3

Transportinfrastruktur 4 1 3

Sonstige 2 6 9 6

1 Neue Kategorie gemäß Common Approaches (2012) III/8 („existing operations“)


2 Sonstige: Bauindustrie, Medizintechnik, Transportmittel, Kunststoff

42 Integrierter Bericht 2013 . Absicherung von Kreditausfallsrisiken


Beispiel: Rumänien – Urbas Maschinenfabrik
liefert Biomasse-Heizkraftwerk

Projekt-Kategorie B

Warenart/Projekt Biomasse – Heizkraftwerk

Garantienehmer Raiffeisen Bank International AG

Zielland Rumänien

Kreditlaufzeit 10 Jahre

Auftragswert 64 Millionen EUR

Datum 10. Juli 2013 (UW660)

Die Firma Urbas Maschinenfabrik Gesellschaft m.b.H. hat mit der neu gegründeten Projekt­
gesellschaft Bioenergy Suceava SRL, Bukarest, einen Vertrag über die Lieferung eines
Biomasse-Heizkraftwerkes samt Hackguttrocknungsanlage abgeschlossen.

Das Biomasse-Heizkraftwerk dient der Wärmeversorgung der rumänischen Stadt Suceava Wärmeversorgung
über das bestehende Fernwärmenetz. Zusätzlich wird Strom aus erneuerbarer Energie in und Strom
das nationale Netz eingespeist. Das neue Heizkraftwerk wird eine maximale Kapazität von
ca. 71 MW Wärme und ca. 30 MW Strom haben.

Mit der Inbetriebnahme des Biomasse-Heizkraftwerkes soll das am Standort befindliche alte
Kohlekraftwerk stillgelegt werden. Das eingesetzte Holz bzw. die Holzabfälle sind unbehandelt Detaillierte Informationen
und stammen aus dem regionalen Holzbestand. Der Rohstoff hat keine chemischen Verun­ zu weiteren Projekten
finden Sie unter
reinigungen. www.oekb.at/de/
exportservice/projekte
Um Luftemissionen zu vermindern, sind ein Abgas-Rezirkulierungssystem, Elektro-Filter mit
vorgeschalteter Multizyklone und Brennprozessoptimierungen vorgesehen. Die von der Firma
Urbas eingesetzte Technologie entspricht hinsichtlich der Schadstoffemissionen dem neuesten
Stand der Technik.

BERICHTSJAHR 2013

Das Wachstum der österreichischen Exportwirtschaft hat 2013 im Vergleich zum Vorjahr leicht Wirtschaftliche
zugenommen. Insgesamt sind die heimischen Ausfuhren 2013 um rund 1,5 % gegenüber dem Lage
Jahr 2012 gestiegen. Gleichzeitig entwickelten sich die aktiven Auslandsdirektinvesti­tionen
der österreichischen Wirtschaft eher verhalten.

Vor diesem Hintergrund belief sich die Anzahl der im Ausfuhrförderungsverfahren betreuten
Garantie- und Wechselbürgschaftsnehmer (mit Haftungsobligo) Ende des Berichtsjahres auf
etwa 1.100.

Darüber hinaus bestehen laufende Kontakte zu möglichen Exporteuren bzw. Auslandsinves-


toren. In diesem Zusammenhang ist eine ständige Zunahme von Direktkontakten der OeKB
zu potenziellen ausländischen Investoren erwähnenswert: Vermehrt treffen die Endkäufer
ihre Entscheidungen über ihre Lieferanten erst dann, wenn sie vorher günstige Finanzierungs­
möglichkeiten für ihre Projekte ausfindig gemacht haben.

Integrierter Bericht 2013 . Absicherung von Kreditausfallsrisiken 43


CSD.A ANZAHL TRANSAKTIONEN

1.179 1.182
1.123
1.039 292 157
196
292 916
Haftungsrahmen 50,0 Milliarden EUR; 106
68
89
Ausnützung
31
31,5 Milliarden
62
EUR 61

957
Der Haftungsrahmen nach dem825 AusfFG in Höhe von 50,0 Milliarden EUR war zum 31.
838 Dezember
749
2013 mit 716
31,5 Milliarden EUR oder 63,0 % ausgenützt, verglichen mit 34,8 Milliarden EUR
oder 69,7 % zum Jahresende 2012. Der Ausnützungsstand ist somit um 3,3 Milliarden EUR
oder 9,6 % gesunken. Die Laufzeit des längsten Garantievertrages reicht bis in das Jahr 2039.
2009 2010 2011 2012 2013
In Internal
den vorgenannten
External Beträgen sind im Stand zum 31. Dezember 2013 Umschuldungsgarantien
CCL
für 13 Länder mit einem Betrag von 445 Millionen EUR enthalten (2012: 518 Millionen EUR).

AUSNÜTZUNG DES HAFTUNGSR AHMENS ZUM 31. DEZEMBER


IN MILLIONEN EUR
AUSNÜTZUNG DES HAFTUNGSRAHMENS ZUM 31. DEZEMBER in Millionen EUR
Hievon neu übernommene Haftungen Freier Rahmen

Haftungsrahmen: 50.000 Millionen EUR

40.650
38.508
37.058
34.836
31.501

5.160 3.869 4.658 5.135


3.512

2009 2010 2011 2012 2013

Haftungszusagen 3,5 Milliarden EUR

Im Jahr 2013 wurden 811 Haftungen gemäß AusfFG (Garantien, Bürgschaftszusagen für
Wechsel und Garantien für die OeEB) mit einem Gesamtvolumen von 3,5 Milliarden EUR
durch die Republik Österreich übernommen und von der OeKB als deren Bevollmächtigte
banktechnisch behandelt (2012: 972/5,1 Milliarden EUR).

Schadenszahlungen und Entgelteinnahmen

Im Berichtsjahr wurden Entgelte und Zinsen in Höhe von 207 Millionen EUR vereinnahmt.
Schadenszahlungen zu Haftungsfällen (inkl. jener aus Umschuldungsgarantien) wurden von
der Republik Österreich in Höhe von 122 Millionen EUR geleistet. Die Rückflüsse erreichten
einen Betrag von 72 Millionen EUR. Die Abschreibungen durch die Republik Österreich wegen
Uneinbringlichkeit und Schuldenstreichungen betrugen im Jahr 2013 21 Millionen EUR.

Bei der Festlegung der Prämienhöhen des Haftungsentgeltes werden keine Gewinnziele,
sondern eine Kostendeckung des Verfahrens auf längere Sicht angestrebt.

2013 wurde der positive Trend der letzten Jahre fortgesetzt und ein Deckungsüberschuss
in Höhe von 155 Millionen EUR erzielt.

44 Integrierter Bericht 2013 . Absicherung von Kreditausfallsrisiken


HAFTUNGEN GEMÄSS AusfFG

Millionen EUR 2011 2012 2013

Haftungsrahmen zum 31. Dezember 50.000 50.000 50.000

Ausnützung des Haftungsrahmens zum 31. Dezember 37.058 34.836 31.501

Anzahl der Garantienehmer mit Haftungsobligo (gerundet) 1.300 1.200 1.100

Anzahl der bestehenden Haftungen 3.786 3.637 3.657

Anzahl der betreuten neuen Verträge 1.000 972 811

Neu übernommene Haftungen (Zusagen) 4.658 5.135 3.512

Neu erteilte Promessen 2.029 2.098 1.861

Vereinnahmte Entgelte und Zinsen 1 219 229 207

Schadenszahlungen insgesamt 147 154 122

Rückflüsse zu Schadenszahlungen 55 65 72

Abschreibungen wegen Uneinbringlichkeit insgesamt (Maastricht relevant) 34 99 21

Stand der aushaftenden Forderungen des Garantiegebers zum 31. Dezember 2 910 898 927

Zinsenreduktionen (Schuldenerleichterungen) netto - 4 2

1 Ab 2012 unter Berücksichtigung von Effekten aus periodengerechten Abgrenzungen von Upfront-Entgelten
2 Ab 2012 bewerteter Stand

Private Kreditversicherer –
OeKB EH Beteiligungs- und Management AG
Die Oesterreichische Kontrollbank AG hält 51 % an der 2008 gegründeten OeKB EH Beteili-
gungs- und Management AG. Mit 49 % ist die Euler Hermes Kreditversicherungs-AG, Hamburg
beteiligt. Euler Hermes ist der weltweit größte Kreditversicherungskonzern.

Die OeKB EH Beteiligungs- und Management AG ist Alleineigentümerin der PRISMA Kredit-
versicherungs-Aktiengesellschaft und der OeKB Versicherung AG. Die beiden Gesellschaften
verfolgen eine koordinierte Zwei-Marken-/Zwei-Gesellschaften-Strategie. Damit wird der
österreichischen Wirtschaft ein umfassendes Spektrum an Kreditversicherungen angeboten.
Im Laufe des Jahres gab es organisatorische Maßnahmen, infolge derer die beiden Unterneh-
men näher aneinander gerückt sind.

Die Gesellschaft wird seit 1. April 2013 durch Helmut Altenburger, Ludwig Mertes und Karolina
Offterdinger geleitet. Bettina Selden ist mit 31. März 2013 in Pension gegangen.

Die Vorbereitungen zur Umsetzung von „Solvency II“, den neuen europaweiten Aufsichtsrege-
lungen für Versicherungen, waren 2013 eine Kernaufgabe im Risikomanagement der PRISMA
Kreditversicherungs-AG und der OeKB Versicherung AG. Das nach dem Bankenäquivalent
„Basel II“ bzw. „Basel III“ in drei Säulen gegliederte europäische Richtlinienwerk wird voraus-
sichtlich mit 1. Jänner 2016 in Kraft treten. Eine schrittweise Umsetzung findet ab 2014 statt.

Integrierter Bericht 2013 . Absicherung von Kreditausfallsrisiken 45


Schwerpunkte waren im Jahr 2013 die Vertiefung des Risikocontrollingprozesses, die Weiter-
entwicklung von Prozessen, die im qualitativen Bereich der Unternehmens- und Risikosteue-
rung – insbesondere die interne Beurteilung der Risikosituation im Rahmen des „ORSA“ (Own
Risk and Solvency Assessment) – gefordert sind, sowie Dokumentationserfordernisse und
Berichtspflichten.

PRISMA KREDITVERSICHERUNGS-AKTIENGESELLSCHAFT (PRISMA)

PRISMA versichert im Wesentlichen kurzfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen


in OECD-Ländern gegen das Risiko der Kundeninsolvenz. Dabei begleitet PRISMA Unterneh-
men beim Forderungsmanagement mit speziellem Marktwissen über Branchen und Länder.
Die Kunden der Versicherungsnehmer werden ständig auf deren Bonität geprüft und über ein
Monitoring-System überwacht. So können Zahlungsausfälle weitgehend vermieden werden.

Ein Kreditversicherungsvertrag von PRISMA bietet für jeden Kunden eine maßgeschneiderte
Lösung: Großunternehmen finden den optimalen Schutz durch die Polizze Prisma Global,
kleinere Unternehmen werden mit der Polizze Prisma Plus bestmöglich versorgt. Investitions-
gütergeschäfte können über Prisma Invest abgesichert werden.

Bei PRISMA hat Unternehmenskultur einen hohen Stellenwert. Die drei Werte partnerschaft-
licher, transparenter und ambitionierter finden sich im Auftritt nach außen und vor allem im
internen Umgang miteinander ganz klar wieder. Das Motto dahinter heißt: „Näher dran“. Für
die Kunden ist PRISMA näher dran an den Märkten, Unternehmen und Bonitätsinformationen
in allen wichtigen Exportmärkten. Die Werte und das Motto sind ein Leistungsversprechen,
das die Kunden in der täglichen Zusammenarbeit spüren sollen.

Per 31. Dezember 2013 waren bei PRISMA 127 Mitarbeiter beschäftigt. Neben dem Haupt-
sitz in Wien gibt es Niederlassungen in Linz, Graz und Innsbruck sowie die PRISMA Risk
Services Serbia in Belgrad. Zusätzlich hält die PRISMA Kreditversicherungs-AG die Anteile
an der PRISMA Risikoservice GmbH. Diese übernimmt im Wesentlichen die Bonitätsprüfung
und nützt dafür das weltweite Euler Hermes Netzwerk. Österreichische Kunden haben damit
Zugang zu Informationen über 40 Millionen Unternehmen in mehr als 50 Ländern.

Das Insolvenzniveau war 2013 anhaltend hoch. Die ALPINE Bau GmbH bescherte Österreich
die größte Insolvenz der Geschichte. Trotz dieser Rekordinsolvenz und der damit verbundenen
Schadenszahlungen hat sich die PRISMA Kreditversicherungs-AG wieder gut entwickelt und
die Marktführerschaft weiter ausgebaut.

2013 gab es auch Veränderungen im Vorstand. Bettina Selden verabschiedete sich mit
Mehr über PRISMA, ihre 31. März 2013 in den Ruhestand. Ludwig Mertes und Helmut Altenburger teilen sich seit
Produkte und Services unter 1. April 2013 die Vorstandsaufgaben in der PRISMA Kreditversicherungs-AG. Ludwig Mertes
www.prisma-kredit.com
verantwortet die marktrelevanten Bereiche, Helmut Altenburger führt die internen Service­
bereiche.

46 Integrierter Bericht 2013 . Absicherung von Kreditausfallsrisiken


OeKB VERSICHERUNG AG

Nicht nur in westlichen Industrieländern oder im Inland schützt die OeKB Versicherung vor
Forderungsausfall bei Warenlieferungen und Dienstleistungen, sondern vor allem auch in
Schwellenländern. Den Kreditversicherer zeichnen dabei die umfassenden Versicherungs-
lösungen und eine besondere Expertise in schwierigen Märkten aus. Ganz nach dem Motto:
Garantiert. Einfach. Klasse.

Am Hauptsitz der Gesellschaft in Wien und in der Repräsentanz Linz sind 41 Mitarbeiter
beschäftigt. Insgesamt blickt die OeKB Versicherung im Geschäftsjahr 2013 auf eine positive
Entwicklung – mit einem weiter ausgebauten Marktanteil.

Im April des abgelaufenen Jahres kam es zu organisatorischen Veränderungen im Vorstand.


Karolina Offterdinger verantwortet nun die marktrelevanten Bereiche, Helmut Altenburger
führt die internen Servicebereiche.

Leistungsspektrum

Die Bedürfnisse der Kunden sind für die OeKB Versicherung von zentralem Interesse. Somit
wurde 2013 die Palette der Kreditversicherungen um zwei Produkte erweitert. Die Polizze
EASY Pauschal richtet sich speziell an KMU. Die TOP UP COVER Polizze bietet die OeKB Ver-
sicherung in Kooperation mit der PRISMA Kreditversicherung an. Versicherungsnehmer der
PRISMA können ihre nicht in voller Höhe gezeichneten Limite durch diese Polizze der OeKB
Versicherung erweitern.

Bestseller ist nach wie vor die Pauschalversicherung P6. Abgesichert werden sämtliche
Geschäfte weltweit mit allen Kunden. Inkludiert ist automatisch eine sechsmonatige Limit-
garantie für geprüfte Kunden. Rahmenversicherungen P5 schützen alle Geschäfte mit einem
einzelnen Kunden. Soll ein einzelnes Geschäft versichert werden, ist die Einzelversicherung
das passende Produkt.

Nach individuellem Anspruch und Bedarf des Kunden schnürt die OeKB Versicherung ein
Komplett-Paket zur umfassenden Absicherung von Forderungen. Standardmäßig umfasst Mehr über die OeKB Ver-
die Deckung neben wirtschaftlichen Risiken wie Verzug oder Insolvenz auch politische sicherung AG, ihre Produkte
und Services unter
Risiken. Politische Risiken sind etwa Forderungen an öffentliche Institutionen, das aufgrund www.oekbversicherung.at
der Wirtschaftslage mancher Länder steigende Devisentransferrisiko oder Ausfälle aufgrund
von Unruhen. Mit ihrer besonderen Expertise für die „schwierigen“ Länder wird die OeKB
Versicherung ihre Kunden auch 2014 auf neue Exportmärkte begleiten.

Integrierter Bericht 2013 . Absicherung von Kreditausfallsrisiken 47


Einfach und sicher
am Kapitalmarkt
agieren: Mit den
zentralen Kapital-
markt Services
der OeKB.

Bei spezialisierten Wertpapierdienstleistungen vertraut der österreichische
Kapitalmarkt seit Jahrzehnten auf das Know-how der OeKB. Als starke und
unabhängige Service- und Informationsdrehscheibe steht sie für Lösungen, die
langfristig Bestand haben und die Leistungsfähigkeit der Kunden steigern.

BARBARA BOGNER
Oesterreichische Kontrollbank AG, Kapitalmarkt Services JACQUELINE MASTALIR
Kam zur OeKB um Erfahrung zu sammeln. Die Absolventin der Oesterreichische Kontrollbank AG, Rentenmarkt und Meldestelle
Fachhochschule für Marketing & Sales absolvierte bereits ihr Pflichtpraktikum Die Absolventin einer HBLA mit Sportzweig und Berufserfahrung in der
in den Kapitalmarkt Services. Heute betreut sie dort unter anderem den Buchhaltung kam als Sachbearbeiterin in die OeKB und betreut seither
elektronischen Bilanz Transfer. Bundesanleihe-Auktionen und Meldestelle-Agenden.
JACQUELINE MASTALIR
Oesterreichische Kontrollbank AG
Rentenmarkt und Meldestelle
BARBARA BOGNER
Oesterreichische Kontrollbank AG
Kapitalmarkt Services
Services für den Kapitalmarkt
Mit ihren breitgefächerten Services für den Kapitalmarkt ist die OeKB Drehscheibe für viele
Aktivitäten, die auf dem Kapitalmarkt vor und nach dem Kauf oder Verkauf von Wertpapieren
notwendig sind. Von den Services profitieren seit Jahrzehnten Finanzdienstleister, Emittenten
und Investoren genauso wie die Republik Österreich. Die Kapitalmarkt-logistischen Dienst­
leistungen entwickelt die OeKB ständig weiter. Die Akteure am Kapitalmarkt werden daher
immer nach den aktuellen technischen und rechtlichen Standards serviciert.

Die OeKB hat seit ihrer Gründung in vielfacher Weise zur positiven Entwicklung der heimi-
schen Wertpapier-Infrastruktur beigetragen. Sie hat am Wiederaufbau und an der Weiterent-
wicklung des österreichischen Kapitalmarktes, insbesondere des Rentenmarktes, maßgeblich
mitgewirkt.

Dies geschieht seit jeher im Einklang mit der Wiener Börse und den Teilnehmern am Kapital­
markt sowie in Abstimmung mit dem Bundesministerium für Finanzen, der Finanzmarkt­auf­
sicht und der Oesterreichsiche Nationalbank (OeNB).

Emittenten Services

ISSUER INFORMATION CENTER

Die OeKB entwickelte für die zentrale Speicherung von vorgeschriebenen Emittenteninforma-
tionen für Emittenten, deren Wertpapiere zum Handel an einem geregelten Markt zugelassen
sind, das Issuer Information Center. Zu dessen Hauptaufgaben zählen die elektronische Ent-
gegennahme, die Speicherung und die Bereitstellung von vorgeschriebenen Informationen.
Weiters leitet das Issuer Information Center — auf Wunsch des Emittenten — vorgeschriebene
und freiwillige Informationen automatisiert an definierte Empfänger (z.B. Wiener Börse, FMA)
weiter. Im Jahr 2013 nutzten 134 Emittenten diesen Service und übermittelten rund 3.300
Nachrichten.

Das Issuer Information Center (http://issuerinfo.oekb.at) ist eine zentrale Online-Plattform,


die der interessierten Öffentlichkeit und Marktteilnehmern kostenlos zugänglich ist. Dort
findet man vorgeschriebene und freiwillige Informationen, die von Emittenten an Investoren
im In- und Ausland gerichtet werden.

HAUPTVERSAMMLUNGS SERVICES (HV SERVICES)

Die OeKB ist Anbieterin für alle Prozesse der Hauptversammlungs-Vorbereitung und -Durch-
www.oekb.at/ führung. Große, mittlere und kleine Hauptversammlungen von unterschiedlichsten Unter-
hvservices nehmen wurden erfolgreich und reibungslos und zur Zufriedenheit unserer Auftraggeber
abgewickelt. Die OeKB strebt bei der Anmeldung zur Hauptversammlung eine Hebung des
Marktstandards insbesondere hinsichtlich Datensicherheit und Integrität an.

Nach erfolgreicher Anmeldung bietet die OeKB am Hauptversammlungstag in Zusammen­


arbeit mit Computershare, dem weltweit führenden HV-Dienstleister, das Straight-Through-
Processing der Daten aus dem Anmeldeprozess, die Präsenzkontrolle, ein zeitgemäßes
Zählservice, modernste Abstimm-Methoden und Bühnenkommunikation sowie einen Experten-
bereich mit Datenbankmanagement an.

50 Integrierter Bericht 2013 . Services für den Kapitalmarkt


Alle Merkmale sind skalierbar, der Größe und dem Bedarf der Hauptversammlung angepasst.
Mit den HV Services bietet die OeKB Emittenten, Banken, Stimmrechtsvertretern und anderen
an den HV-Prozessen Beteiligten effiziente, bedarfsangepasste und zukunftssichere Infra-
strukturlösungen zu einem marktgerechten, konkurrenzfähigen Preis.

HAUPTZAHLSTELLE

Die OeKB betreute im Jahr 2013 im Rahmen ihrer Funktion als Hauptzahlstelle 191 Wertpapier­
kategorien österreichischer Emittenten. Für im Inland begebene Emissionen der Republik
Österreich fungiert die OeKB als Hauptzahlstelle für Kapital- und Kuponeinlösungen. Außerdem
werden für 31 bereits fällig gewesene Anleihen die Resteinlösungen abgewickelt.

MERCUR

Die OeKB wurde im Jahr 1994 vom Bundesministerium für Justiz mit der Administration und
Veröffentlichung des MERCUR (Anzeiger aufgebotener Wertpapiere und ähnlicher Urkunden
gemäß Kraftloserklärungsgesetz) betraut. Im Jahr 2013 wurden im Rahmen dieser Tätigkeit
305 Wertpapierkategorien verwaltet.

Geschäftsstelle für die Begebung von Bundesanleihen

Die OeKB ist als Geschäftsstelle für die Begebung von Bundesanleihen der Republik Öster-
reich im Auktionsverfahren tätig. Die Abwicklung erfolgt über das von der OeKB entwickelte
automatisierte elektronische Auktionsverfahren ADAS (Austrian Direct Auction System).

Für das Jahr 2013 hat die Österreichische Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA) das voraus-
sichtliche Begebungsvolumen für Bundesanleihen der Republik Österreich in Höhe von 20 bis www.oekb.at/de/kapitalmarkt/
24 Milliarden EUR angegeben. Es fanden zehn Auktionen mit einem Emissionsvolumen von bundesanleihen
insgesamt 14,0 Milliarden EUR statt. Zusätzlich wurden im April und September 2013 ins­
gesamt 8,5 Milliarden EUR mittels Syndikat begeben.

Für 2014 wird das voraussichtliche Begebungsvolumen für Bundesanleihen der Republik
Österreich mit 22 bis 26 Milliarden EUR angegeben. Wie schon im Jahr 2013 sind auch im
Jahr 2014 monatliche Auktionstermine vorgesehen.

Integrierter Bericht 2013 . Services für den Kapitalmarkt 51


BUNDESANLEIHEN DER REPUBLIK ÖSTERREICH IM JAHR 2013
NOMINALE IN TAUSEND EUR

2,400 % Bundesanleihe 2013-2034/1 1.500.000

1. Aufstockung 660.000

2. Aufstockung 880.000

1,750 % Bundesanleihe 2013-2023/2 3.000.000

1. Aufstockung 660.000

2. Aufstockung 715.000

3. Aufstockung 781.750

4. Aufstockung 880.000

1,150 % Bundesanleihe 2013-2018/3 4.000.000

1. Aufstockung 990.000

3,800 % Bundesanleihe 2012-2062/1

2. Aufstockung 550.000

3,400 % Bundesanleihe 2012-2022/2

7. Aufstockung 550.000

8. Aufstockung 550.000

9. Aufstockung 880.000

10. Aufstockung 781.717

1,950 % Bundesanleihe 2012-2019/3

5. Aufstockung 550.000

6. Aufstockung 660.000

3,150 % Bundesanleihe 2012-2044/4

2. Aufstockung 770.000

3. Aufstockung 770.000

3,650 % Bundesanleihe 2011-2022/1

6. Aufstockung 660.000

4,300 % Bundesanleihe 2007-2017/2

4. Aufstockung 715.000

4,650 % Bundesanleihe 2003-2018/1

8. Aufstockung 990.000

52 Integrierter Bericht 2013 . Services für den Kapitalmarkt


Meldestelle gemäß Kapitalmarktgesetz

Mit Inkrafttreten des Kapitalmarktgesetzes (KMG) per 1. Jänner 1992 wurde der OeKB die
Funktion der Meldestelle übertragen. www.oekb.at/
meldestelle

HINTERLEGUNGSSTELLE

Im Rahmen dieses Aufgabenbereiches ist sie Hinterlegungsstelle für Prospekte nach


dem KMG, dem Investmentfondsgesetz (InvFG), dem Immobilieninvestmentfondsgesetz
(ImmoInvFG) und dem Alternative Investmentfonds Manager-Gesetz (AIFMG) und führt einen
Emissionskalender für geplante Angebote von Wertpapieren und Veranlagungen im Sinne
des KMG. Die dazu erhaltenen Meldungen werden anonymisiert als Vorschau täglich unter
http://meldestelle-online.oekb.at im Reiter Emissionskalender veröffentlicht. Im Verlauf
des Jahres 2013 hat die Meldestelle rund 1,5 Millionen Meldungen zum Emissionskalender
bearbeitet. Insgesamt sind derzeit rund 45.500 Prospekte (inkl. Prospektnachträge) gemäß
KMG und Fondsdokumente gemäß InvFG und ImmoInvFG hinterlegt.

INFORMATIONSERTEILUNG

Die Meldestelle hat außerdem die Aufgabe, Anfragen über die Einhaltung der formellen
Publizitätsbestimmungen nach dem KMG, dem InvFG und dem ImmoInvFG zu beantworten.
Sie stellt Abschriften der hinterlegten Prospekte zur Verfügung und unterrichtet das BMF, die
FMA sowie die OeNB über die wahrgenommenen Entwicklungen auf dem Kapitalmarkt.

Mit Inkrafttreten des Investmentfondsgesetzes 2011 wurden die Funktionen der Meldestelle
per 1. September 2011 an die neuen Erfordernisse der elektronischen Hinterlegung von
Investmentfondsprospekten angepasst.

Finanzdaten Services

Im Rahmen ihrer zentralen Funktionen für den österreichischen Kapitalmarkt bietet die OeKB
umfangreiche Finanzdaten Services. Neben Stamm- und Termindaten zu in- und ausländischen www.oekb.at/
Wertpapieren werden Kennzahlen für in- und ausländische Fonds, Rentenwerte und Veran­ finanzdaten
lagungsergebnisse von Pensionskassen ermittelt und veröffentlicht.

ISIN SERVICES

Als National Numbering Agency (NNA) teilt die OeKB auf Verlangen einem Finanzinstrument
eine International Securities Identification Number (ISIN) zu. Die Zuteilung der ISIN ermög-
licht die weltweit eindeutige Identifizierung des Finanzinstruments, welche für alle Kapital-
marktteilnehmer von grundlegender Bedeutung ist. Die ISIN besteht aus dem Länderpräfix AT,
einem neunstelligen Kern aus Ziffern und Buchstaben, der vom Emittenten gestaltet werden
kann, sowie einer Prüfziffer.

Die von der OeKB gemäß ISO-Standard 6166 zugeteilten ISINs stehen im ISIN Verzeichnis
unter www.profitweb.at zur Verfügung. Bisher wurden für 1.791 Emittenten ISINs zugeteilt.
Im Jahr 2013 wurden 14.997 ISINs vergeben, 6.934 davon für an der Wiener Börse gehan­
delte Derivate. Ende 2013 waren 25.787 aktive ISINs im ISIN-Verzeichnis abfragbar.

Integrierter Bericht 2013 . Services für den Kapitalmarkt 53


Die Internet-Applikation „ISIN Services“ bietet Antragstellern die Möglichkeit, eine ISIN
elektronisch anzufordern. Über eine XML-Schnittstelle können automatisierte Anforderungen
übermittelt werden. Nahezu alle Antragsteller nutzen dieses Angebot der effizienten Daten-
übermittlung.

LEGAL ENTITY IDENTIFIER (LEI)

Um Marktteilnehmer weltweit eindeutig bei ihren Finanztransaktionen identifizieren zu


können, wurde von den G20-Staaten beschlossen, eine globale Referenznummer für Unter-
nehmen einzuführen.

Der LEI ist ein 20-stelliger Code, der von sogenannten Local Operation Units (LOU) zugeteilt
wird. Die OeKB hat vor, sich 2014 als LEI-Vergabestelle bzw. LOU für Österreich zu bewerben.

STAMM- UND TERMINDATEN

Die OeKB unterhält Datenbanken für österreichische und internationale Finanzinstrumente.


Die Daten werden durch die OeKB nach sorgfältiger Recherche eingepflegt und in einem
standardisierten Qualitätsprozess auf Aktualität und Richtigkeit überprüft. 450 Attribute
spezifizieren jedes österreichische Wertpapier. 700 Datenfelder stehen für internationale
Titel zur Verfügung.

KURSDATEN

Zu Bewertungszwecken stellt die OeKB

▪ Kurse zu Effekten der CEESEG AG,


▪ Kurse zu nicht notierten österreichischen Wertpapieren,
▪ Kurse zu internationalen Wertpapieren sowie
▪ die Währungs-Referenzkurse der EZB

in Form von Datenfeeds zur Verfügung.

PROFITWEB

Profitweb ist eine langjährig bestehende Internet-Plattform für Wertpapierdaten und umfasst:

▪ Stamm- und Termindaten zu 1.790.710 aktiven in- und ausländischen Finanzinstrumenten


▪ Preis- und Termindaten, Kategorisierungsdaten, Performance- und Risikokennzahlen sowie
Volumensdaten und Portfolioinformationen zu allen österreichischen Fonds und den in
Österreich zum Vertrieb zugelassenen ausländischen Fonds
▪ komfortable Suchfunktionalitäten
▪ individuell zusammenstellbare Auswertungen auf Datenfeldebene
▪ Chartingtool
▪ Downloadmöglichkeiten für alle Auswertungen und historische Daten
▪ Publikation der KESt-Daten gemäß Fonds-Melde-Verordnung des BMF

54 Integrierter Bericht 2013 . Services für den Kapitalmarkt


PORTFOLIODATEN

Dieses Service ermöglicht es Kapitalanlagegesellschaften, detaillierte Daten zu Fonds (ins-


besondere Full Holdings) im international standardisierten Format FundsXML automatisiert
auszutauschen und damit Partnern, Datenvendoren, Investoren oder Aufsichtsbehörden,
zur Verfügung zu stellen.

FUND PROCESSING PASSPORT (FPP)

Im Rahmen der Fund Processing Standardisation Group hat sich die European Fund and
Asset Management Association (EFAMA) intensiv mit der Effizienz von Back Office-Prozessen
beschäftigt. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse wurde der Fund Processing Passport
entwickelt. Dies ist ein europaweit harmonisiertes Dokument, das alle wesentlichen operatio-
nalen Informationen über den jeweiligen Fonds enthält.

Im Auftrag der Vereinigung österreichischer Investmentgesellschaften (VÖIG) sammelt und


verteilt die OeKB die Daten des FPP für die österreichischen Fondsgesellschaften. Dieses Ser-
vice für Kapitalanlagegesellschaften ist über www.profitweb.at abrufbar und auch über das
zentrale FPP-Portal der EFAMA erreichbar, bei dem die OeKB als einer der fünf europäischen
Primary Provider auftritt.

Die EFAMA bietet unter www.efama.org den zentralen Zugang zu allen existierenden,
europäischen FPPs. Mit diesem FPP-Portal will die EFAMA einem ihrer wichtigsten Ziele –
der Schaffung eines leistungsfähigen europäischen Binnenmarktes für Investmentfonds –
ein Stück näher kommen.

STEUERDATEN FÜR INVESTMENTFONDS

Gemäß InvFG ist die OeKB (in ihrer Funktion als Meldestelle gemäß KMG) mit der zentralen
Sammlung und Veröffentlichung der KESt- und EU-Quellensteuer-Beträge für Fonds betraut.
Seit Inkrafttreten der Fonds-Melde-Verordnung am 1. April 2012 melden sowohl in- als auch
ausländische Kapitalanlagegesellschaften, deren Fonds den Status „KESt-Meldefonds“ haben,
ihre Steuerdaten an die OeKB. Sie liefern ihre Meldungen bei Ausschüttungen sowie einmal
jährlich die ausschüttungsgleichen Erträge (Jahresdaten).

Die OeKB stellt dazu den Investmentfondsgesellschaften die effiziente Infrastruktur inklusive
erforderlicher elektronischer Schnittstellen zur Sammlung der Daten zur Verfügung. Die OeKB
veröffentlicht diese Steuerbeträge für ca. 30.000 Anteilsgattungen auf www.profitweb.at
und stellt diese Informationen auch als elektronische Datei zur Verfügung.

MELDUNG VON FONDSMASSNAHMEN

Gemäß § 133 InvFG sind Investmentfondsgesellschaften verpflichtet, den Investor über


bestimmte Fondsmaßnahmen zu informieren. Damit die Investmentfondsgesellschaften ihrer
Informationspflicht rasch nachkommen können, wurde von der OeKB für die österreichische
Fondsbranche eine Lösung erarbeitet, die die folgenden Funktionen zur Verfügung stellt:

▪ Übermittlung von Informationen und Dokumenten zu Fondsmaßnahmen: Die Übermitt-


lung erfolgt über den Fonds Upload Client, der auch für die Einmeldung von Steuerdaten
genutzt wird.

Integrierter Bericht 2013 . Services für den Kapitalmarkt 55


▪ Anzeige im Issuer Information Center: Über die frei zugängliche Website
http://issuerinfo.oekb.at werden die Informationen zur Verfügung gestellt.
Anleger und Interessierte haben die Möglichkeit sich mittels Mailabo über das Einlangen
entsprechender Informationen automatisch benachrichtigen zu lassen.
Informationen zur Meldung ▪ Weiterleitung per SWIFT/E-Mail: Die gemeldeten Fondsmaßnahmen werden mittels
von Fondsmaßnahmen unter SWIFT-Versendung (MT564) und/oder E-Mail gezielt an Depotbanken und an die CSD.A
www.oekb.at/de/
kapitalmarkt/ Depotinhaber verteilt.
meldungen/fonds/
fondsmassnahmen
OeKB SUSTAINABILITY FUND INDEX (OeSFX)

Immer mehr Anleger investieren ihr Geld in Unternehmen, die besonders ökologisch oder
Details zum OeSFX sowie ethisch-sozial handeln. Um eine möglichst breite Risikostreuung zu erhalten, bietet sich
aktuelle Werte finden Sie hier die Investition in Öko- oder Nachhaltigkeitsaktienfonds an. Mit dem von der OeKB ent-
unter www.oesfx.at
wickelten OeSFX können Anleger die Wertentwicklung ihrer Öko- oder Nachhaltigkeitsfonds
mit jener des Gesamtmarktes der in Österreich zugelassenen ökologischen und nachhaltigen
WERTPAPIERE MIT STÜCKNOTIZ
Aktienfonds vergleichen. Die OeKB trägt mit diesem Index zum Engagement für nachhaltiges
Wirtschaften bei, dem die OeKB seit Jahren hohe Bedeutung beimisst.
10.816
10.321
9.742 9.802 9.774

CentralSecuritiesDepository.Austria (CSD.Austria)
und die Abwicklung von außerbörslichen Wertpapiergeschäften
Ein Depotübertrag bei der CSD.Austria ersetzt die Bewegung der effektiven Wertpapier­
urkunden und wird in der Regel in Form eines elektronischen Auftrages im OeKB-System
DirectSettlement.Advanced (DS.A) beordert. Durch die Sammelverwahrung erzielen die
Banken, welche bei der CSD.Austria Depots unterhalten, erhöhte Effizienz und Sicherheit
in der Verwahrung und Verwaltung von Wertpapieren, verbunden mit Zeit- und Kosten­
ersparnissen
2009 im hauseigenen
2010Depotgeschäft.2011 2012 2013

Zum 31. Dezember 2013 waren in der CSD.Austria für 152 Deponenten 1 23.100 Wertpapier-
kategorien (Vorjahr 157/22.382) verwahrt.

WERTPAPIERE MIT NOMINALNOTIZ


WERTPAPIERE
DEPOTSTÄNDE MIT
AM NOMINALNOTIZ
31. DEZEMBER IN MILLIARDEN EUR

306,5 313,6 310,5


289,7
274,8

2009 2010 2011 2012 2013

1 Depotinhaber können im Einvernehmen mit der CSD.Austria sein: Kreditinstitute, anerkannte Wertpapierfirmen,
Mitglieder einer inländischen Wertpapierbörse, Sensale an der Wiener Wertpapierbörse, ausländische Zentralverwahrer
und Wertpapier-Clearinginstitute. Die CSD.Austria kann auch andere juristische oder physische Personen sowie
Gesellschaften als Depotinhaber zulassen.

56 Integrierter Bericht 2013 . Services für den Kapitalmarkt


WERTPAPIERE MIT STÜCKNOTIZ
WERTPAPIERE MIT
DEPOTSTÄNDE AM STÜCKNOTIZ
31. DEZEMBER IN MILLIONEN STÜCK

10.816
10.321
9.742 9.802 9.774

TILGUNGSPROFIL PER 31.12.2013

34 %

23 %
2009 20 % 2010 2011 2012 2013

12 %

5% 6%
Im System DS.A können folgende Transaktionen abgewickelt werden:

• zwischen zwei CSD.Austria-Depotinhabern


Geldmarkt- ≤ 1 Jahr 2 bis 3 Jahre (Geschäftstyp
4 bis 6 Jahre Internal),
7 bis 10 Jahre > 10 Jahre
WERTPAPIERE
• zwischen einem
instrumente MIT NOMINALNOTIZ
CSD.Austria-Depotinhaber und seinem Geschäftspartner bei einer
Lagerstelle der CSD.Austria in einem bei dieser Lagerstelle verwahrten Wertpapier
(Geschäftstyp External) und 306,5 313,6 310,5
289,7
• Transaktionen aus dem Produkt Custody Clearing Link (Geschäftstyp CCL).
274,8

CSD.A ANZAHLANZAHL
CSD.AUSTRIA TRANSAKTIONEN
TR ANSAKTIONEN IN TAUSEND

1.179 1.182
1.123
1.039 292 157
196
292 916
68
106
62 89
2009 2010 2011 2012
61
2013
31

957
825 838
716 749

2009 2010 2011 2012 2013


Internal External CCL

Die in den Grafiken ausgewiesenen Depotstände unterstreichen die Bedeutung, welche die
CSD.Austria und damit der stückelose Wertpapierverkehr in Österreich erlangt haben. Unge-
AUSNÜTZUNG
fähr 90 % des NennwertesDES HAFTUNGSRAHMENS ZUM 31. DEZEMBER
der österreichischen Rentenwerte, in Nennwertes
über 90 % des Millionen EUR
aller
Hievon neu übernommene Haftungen Freier Rahmen
börsennotierten österreichischen Beteiligungswerte und mehr als 70 % der österreichischen
Investmentzertifikate werden von der CSD.Austria verwahrt und verwaltet.
Haftungsrahmen: 50.000 Millionen EUR

Mit 1. November
40.650 2013 wurde ein neues Depotentgeltemodell für Wertpapiere, welche die
38.508
37.058
CSD.A als „issuer CSD“ in ihrem Tresor verwahrt, eingeführt. Die neue Struktur lehnt
34.836
31.501
sich
eng an die Modelle internationaler Mitbewerber an und erhöht somit die Transparenz der
Preisgestaltung.

5.160 3.869 4.658 5.135


3.512
Integrierter Bericht 2013 . Services für den Kapitalmarkt 57
2009 2010 2011 2012 2013
FINALITÄTSGESETZ

Mit Bescheid der OeNB vom 9. Dezember 2003 wurde die bei der OeKB eingerichtete und
betriebene CSD.Austria als System gemäß Finalitätsgesetz anerkannt. Das Finalitätsgesetz
setzte die Richtlinie 98/26/EG des Europäischen Parlamentes und des Rates vom 19. Mai
1998 (Finalitätsrichtlinie) in Österreich um. Sie hatte das Ziel, die Sicherheit von Teilnehmern
an Systemen – im Sinne des Finalitätsgesetzes im Fall der Insolvenz eines anderen Teilneh-
mers – zu erhöhen. In einem derartigen Fall sichert die Anerkennung der CSD.Austria als
System gemäß Finalitätsgesetz ihren Kunden die bestmögliche Rechtsposition.

EUROPÄISCHE ENTWICKLUNGEN

2012 wurde durch die EU-Kommission ein Vorschlag für eine Verordnung zur Verbesserung
der Wertpapierabrechnungen in der Europäischen Union und über Zentralverwahrer ausgear-
beitet (CSDR). Nach einem langwierigen Abstimmungsprozess, in dem auch die CSD.A aktiv
involviert war, wird damit gerechnet, dass die Verordnung 2014 in Kraft treten wird. Nach der
Definition und Verabschiedung der „technical standards“ zur Verordnung ist mit der Autorisie-
rung der CSDs gemäß CSDR im Jahre 2016 zu rechnen. Die Verordnung wird es erforderlich
machen, die Geschäftstätigkeit der CSD.A in eine Tochtergesellschaft auszulagern.

CUSTODY CLEARING LINK (CCL)

Das als komplementäre Dienstleistung zur CSD.Austria konzipierte Produkt CCL (Custody
Clearing Link) bietet den Kunden der CSD.Austria die Möglichkeit, die Vorteile einer direkten
Mitgliedschaft an der Frankfurter Wertpapierbörse und an allen sieben deutschen Parkett-
börsen zu nutzen, ohne dazu eine eigene Clearing- und Abwicklungsinfrastruktur aufbauen,
betreiben und warten zu müssen. Die Gutschrift der in Deutschland erworbenen Wertpapiere
sowie deren Verwaltung erfolgt auf den Depots in der CSD.Austria („single point of entry“).
Die OeKB ist nach wie vor die einzige Sammelbank in Europa, die ihren Kunden eine derartige
Dienstleistung anbietet. Zum Jahresende 2013 ließen fünf österreichische Banken ihre Wert-
papiergeschäfte an den deutschen Börsen über das Produkt CCL der OeKB abwickeln.

In Ergänzung des Abwicklungsservices erfüllt die OeKB an den sieben Regionalbörsen auch
die Funktion eines Execution Brokers mit elektronischem Order Routing. Die OeKB hat dafür
Mitgliedschaften an allen Parkettbörsen in Deutschland erworben. Die Aufträge werden elek-
tronisch im SWIFT-Format an die OeKB übermittelt und automatisch über einen zertifizierten
Anbieter für Order Routing Systeme an den entsprechenden Börsenplatz zur Ausführung wei-
tergeleitet. Durch ein effizientes Risikomanagement sowie ein eigenes Mahnwesen optimiert
die OeKB den Abwicklungsprozess der Börsengeschäfte in Deutschland und die Erfüllung der
Zahlungs- und Lieferverbindlichkeiten ihrer Kunden.

Operativer Tagesbetrieb des Kassamarktclearings


für die Central Counterparty Austria (CCP.A)
Im Auftrag der CCP.A betreut die OeKB den operativen Tagesbetrieb des Kassamarktclearings
der CCP.A. Hierunter fällt neben dem Betrieb des Clearings und des Risikomanagements auch
die Betreuung der Clearing Members im Tagesbetrieb einschließlich deren Kommunikation
mit der CCP.A.

58 Integrierter Bericht 2013 . Services für den Kapitalmarkt


CCP Austria Abwicklungsstelle für Börsengeschäfte GmbH

Die CCP.A ist Abwicklungsstelle der Wiener Börse und zentrale Gegenpartei (Central Counter-
party) für alle an der Wiener Börse abgeschlossenen Geschäfte. Sie trägt in dieser zentralen www.ccpa.at
Rolle wesentlich zur Stabilität des Finanzmarktes bei.

Für die Abwicklung der Börsengeschäfte im Kassamarkt nutzt die CCP.A seit April 2013
eine von der OeKB neu entwickelte und betriebene Clearing Lösung unter Verwendung der
CSD.Austria-Depots der Börsenmitglieder für die Verbuchung der Wertpapiernettosalden. Mit
diesem System, welches multimarket- und multicurrency-fähig ist, ist die Grundlage für eine
grenzüberschreitende Clearing-Infrastruktur für den Raum Zentral- und Osteuropa gelegt.

Das Clearing der Börsengeschäfte im Derivativmarkt erfolgt über das von der Wiener Börse
betriebene EUREX-System. Über die beiden Systeme werden mehr als 9.200 verschiedene www.eurexchange.com
Produkte abgewickelt.

Zur Absicherung der Geschäfte unter den sich permanent verändernden Marktbedingungen
wendet die CCP.A ein mehrstufiges Risikomanagementsystem an, welches auch von der FMA
genehmigt wurde. Die Risiken werden täglich mehrmals neu berechnet, und jeder Markt-
teilnehmer hinterlegt Sicherheiten in einem Solidarfonds und entsprechend seinem eigenen
Risiko respektive dem Risiko seiner Non Clearing Member (NCM).

Mit 1. Juli 2013 erreicht die CCP.A einen weiteren Meilenstein zur EMIR-Fähigkeit: Essentielle
organisatorische Voraussetzungen für die Zertifizierung als EMIR-fähige CCP durch die FMA www.esma.europa.eu/
werden erfüllt. Die Eigentümer, die Oesterreichische Kontrollbank AG und die Wiener Börse page/European-
Market-Infrastructure-
AG, haben dafür die Einrichtung eines Aufsichtsrates aus Experten und eine signifikant Regulation-EMIR
höhere Kapitalisierung der Gesellschaft auf rund 12 Millionen EUR beschlossen. Mit dem
neu gewählten Aufsichtsrat setzt die CCP.A ein bedeutendes Signal für den österreichischen
Kapitalmarkt.

Integrierter Bericht 2013 . Services für den Kapitalmarkt 59


Services für den Energiemarkt
Der liberalisierte Energiemarkt profitiert seit mehr als einem Jahrzehnt vom Know-how der
OeKB. Die im Zuge der Liberalisierung der österreichischen Energiemärkte, welche 2012 in
der Umsetzung des 3rd package und GWG (Gaswirtschaftsgesetz) im Strom- und Gasmarkt
gemündet haben, serviciert die OeKB

▪ die unabhangigen Verrechnungsstellen zur Ermittlung und Verrechnung von


Ausgleichs­energie,
▪ APCS Power Clearing and Settlement AG,
▪ AGCS Gas Clearing and Settlement AG,
▪ A&B – Ausgleichsenergie & Bilanzgruppen-Management AG,
▪ die Abwicklungsstelle fur Energieprodukte AG (Energy Exchange Austria – EXAA)
sowie
▪ die Abwicklungsstelle fur Ökostrom AG (OeMAG).

Diese haben die OeKB mit Finanzclearing, Risk Management und Bonitätsprüfung beauftragt.

Darüber hinaus stellt die OeKB Gruppe österreichischen Unternehmen eine ressourcen­
sparende Outsourcing-Lösung für den Handel mit CO₂-Zertifikaten (EUAs, CERs) zur
Verfügung.

Ausgleichsenergiemarkt Strom und Gas

Im liberalisierten österreichischen Energiemarkt erhielt die APCS Power Clearing and Settle-
Mehr über die APCS, ment AG (APCS) im Jahr 2001 bzw. die AGCS Gas Clearing and Settlement AG (AGCS) im Jahr
AGCS und A&B und 2002 die Konzession als Verrechnungsstelle für Ausgleichsenergie Strom und Gas.
deren Services unter
www.apcs.at,
www.agcs.at und Als Verrechnungsstelle liegt die Hauptaufgabe der APCS und AGCS in der Organisation eines
www.aundb.at wettbewerbsorientierten Ausgleichsenergiemarktes für Strom und Gas.

Im Oktober 2013 wurde das Finanzclearing und Risk Management auch für die A&B über­
nommen, wobei die A&B das Clearing nur mehr für den Gasmarkt für Tirol und Vorarlberg
durchführt.

Energy Exchange Austria

Die Energy Exchange Austria (EXAA – Abwicklungsstelle für Energieprodukte AG) nutzte die
Mehr über die EXAA, ihre vollständige Liberalisierung des österreichischen Strommarktes und startete im Jahr 2002
Produkte und Services unter den Spotmarkthandel mit Strom. 2013 wurde mit dem Grünstom das Produktsortiment
www.exaa.at
erweitert. Neben den klassischen Börseagenden fungiert die EXAA als Central Counterparty
sämtlicher durchgeführter Transaktionen.

60 Integrierter Bericht 2013 . Services für den Energiemarkt


Abwicklungsstelle für Ökostrom

Die OeMAG Abwicklungsstelle für Ökostrom AG wurde im Rahmen der Novellierung des
Ökostromgesetzes im Juli 2006 als Ökostromförderregime eingerichtet. Sie übernimmt die Mehr über die OeMAG, ihre
Verrechnung der Ökostromförderungen und wurde als österreichweite Abwicklungsstelle für Produkte und Services unter
www.oem-ag.at
den geförderten Ökostrom beauftragt.

Dienstleistungen als Clearingbank an der


European Commodity Clearing AG (ECC)
Seit 2012 bietet die OeKB die Dienstleistung einer Clearingbank für den Energie Spotmarkt
an. Die Services als Clearingbank beinhalten Kontoführung, Zahlungsverkehr und Sicher­ Mehr Informationen unter
heitenmanagement für die Börsenmitglieder. www.ecc.de

CO 2 -Emissionshandel Services

Die OeKB Gruppe bietet ihren Kunden eine einfache Alternative für den kostengünstigen und
ressourcenschonenden Zukauf und Verkauf von CO2-Emissionszertifikaten außerbörslich am Weitere Informationen unter
Spotmarkt. www.oekb.at/de/
energiemarkt/
emissionshandel

Integrierter Bericht 2013 . Services für den Energiemarkt 61


Fundierte Antworten
auf ökonomische
und unterneh-
merische Fragen:
Mit den Research
Services der OeKB.

Marktpotenzial- und Standortanalysen sowie eine professionelle Medien-
beobachtung zum Wirtschafts- und Finanzgeschehen sind wichtige Grund-
lagen für geschäftspolitische Entscheidungen. Immer mehr Unternehmen
informieren sich profund über Land und Markt, aber auch über potenzielle
Partnerunternehmen im In- und Ausland – bei den OeKB Research Services.

WOLFGANG SCHWARZBAUER
Oesterreichische Kontrollbank AG, Research Services EDITH JAKUBOWSKI
In seinen Studien verband er Volkswirtschaft mit Geschichte. Oesterreichische Kontrollbank AG, Research Services
Danach arbeitete er knapp acht Jahre für ein Wirtschaftsforschungsinstitut, Kurz nach der HAK-Matura hatte sie den von ihr angestrebten Job in der
wo er zuletzt als Abteilungsleiter in der angewandten Projektforschung des OeKB. Zunächst im Bereich Exportgarantien, wechselte sie 1998 in die
Bereichs Economics & Finance fungierte. Seit Mai 2013 leitet er in der Research Services. Dort arbeitet sie in Marketing und Vertrieb sowie im
OeKB Projekte im Economic und Business Research. Qualitätsmanagement für Pressespiegel-Services.
EDITH JAKUBOWSKI
Oesterreichische Kontrollbank AG
Research Services

WOLFGANG SCHWARZBAUER
Oesterreichische Kontrollbank AG
Research Services
Research Services
Aufgrund der zentralen Verankerung und der wettbewerbsneutralen Stellung der
www.oekb.at/de/ Oesterreichischen Kontrollbank in Österreichs Wirtschaft und Finanzmarkt spielen
research-services Daten und Informationen – und deren kompetente Verdichtung zu marktförderndem
Wissen – in der OeKB seit jeher eine wichtige Rolle.

Diese Expertise wurde in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich weiterentwickelt, Impulse


und Feedback aus dem Markt waren dabei der Motor. So ist ein eigener Geschäftsbereich
entstanden: Die OeKB Research Services stellen heute neben Exportservice und Kapital-
markt Services den dritten Tätigkeitsschwerpunkt der OeKB dar.

Economic & Business Research

Bei diesem zentralen Geschäftsfeld liegt die Expertise der OeKB Research Services in der
systematischen Erhebung von Daten und Informationen – auch aus erster Hand in Form von
Primärerhebungen – sowie deren Bewertung, Strukturierung und Modellierung. Das Studien­
design orientiert sich dabei immer an den spezifischen Anforderungen der Kunden. Diese
geben nicht zuletzt auch die Leitlinien zur Weiterentwicklung des Serviceangebots der OeKB
Research Services vor.

So wurden im Berichtsjahr zunehmend gezielte Consulting-Leistungen nachgefragt, durch


die die jeweiligen Auftraggeber in ihrer operativen Geschäftstätigkeit und ihrer Positionierung
im globalen Wettbewerb unterstützt werden konnten.

Das Geschäftsfeld Economic & Business Research, das sich primär an international tätige
Unternehmen, Kommerz- und Entwicklungsbanken sowie Institutionen der Republik Öster-
reich richtet, konnte im Berichtsjahr weiter ausgebaut werden. Bestimmend dafür war unter
anderem, dass sich die österreichischen Wirtschaftsunternehmen wieder verstärkt mit
Expansionsprojekten auseinandersetzen. Für diese Zwecke erarbeiteten die OeKB Research
Services fundierte Analysen und Studien, beispielsweise zu Branchen- oder Marktspezifika,
zu technologischen Trends oder zu Strukturfragen.

Auch die Beurteilung der Machbarkeit von Greenfield- und Erweiterungsprojekten bzw. von
Joint Ventures auf Basis von Feasibility Studies war auf der Agenda der Auftraggeber.

64 Integrierter Bericht 2013 . Research Services


Konkret wurden die OeKB Research Services 2013 mit Aufträgen zu folgenden Schwerpunkt-
themen betraut:

MARKTPOTENZIAL- UND GESCHÄFTSFELDANALYSEN

Im Kern ging es den Auftraggebern darum, zukünftige Entwicklungsmöglichkeiten und -fähig-


keiten von Volkswirtschaften, Märkten oder Branchen bzw. technologische Trends besser ein-
schätzen zu können. Darüber hinaus sollten jeweils konkrete Ansätze für regionale Strategien
formuliert bzw. Optionen für die Bearbeitung einzelner Zielmärkte oder neuer Geschäftsfelder
aufgezeigt werden.

COUNTRY ANALYSES & SCORING

Zur Unterstützung von regionalen Marktbearbeitungsstrategien entwickelten die OeKB Re­-


search Services im Jahr 2013 für global aktive Unternehmen ein Scoring-Modell, wonach
Länder nach ihrem spezifischen Marktpotenzial bewertet und entsprechend ihrer Attraktivität
für einen Markteintritt oder eine Expansionsstrategie in ein Ranking gebracht werden können.
Ergänzt wird dieses Scoring-Modell in der Regel durch eine Ergebnisanalyse, auch in Form
von kompakten Länderberichten für die bestgereihten Märkte.

OPPORTUNITY & FEASIBILITY STUDIES

Im Rahmen einer Zusammenarbeit mit der United Nations Industrial Development Organization
(UNIDO) implementierten die OeKB Research Services 2013 die Software Comfar, um bei- www.unido.org
spielsweise bei der Evaluierung von Greenfield- bzw. Erweiterungsprojekten nach international
anerkannten Standards vorgehen zu können.

Zwecks Fundierung der Ergebnisse werden in der Regel darüber hinaus verschiedene Szena-
rien entwickelt und bei Großprojekten die volkswirtschaftlichen Effekte bewertet. Im Vorfeld
von projektspezifischen Feasibility Studies erarbeiten die OeKB Research Services zudem
Opportunity Studies, um ex ante die Möglichkeiten und Chancen für das internationale Pro-
jektgeschäft eines Landes zu identifizieren und zu analysieren.

STANDORTUNTERSUCHUNGEN UND -BEWERTUNGEN

Ebenfalls im Fokus einzelner Kunden standen 2013 Standortuntersuchungen auf Basis von
Primärerhebungen. Dabei wurden Einschätzungen und Bewertungen einer jeweils qualifi-
zierten Unternehmenszielgruppe zu standortrelevanten Faktoren sowie zur Beurteilung der
Standortpolitik eines Landes eingeholt.

Auf der Grundlage einer strukturierten Analyse der Erhebungsergebnisse konnten den
Auftraggebern jeweils differenzierte Schlussfolgerungen zur Attraktivität eines Standortes
geliefert werden, die diese im Anlassfall auch nutzten, um Empfehlungen an politische
Entscheidungsträger zu formulieren.

Integrierter Bericht 2013 . Research Services 65


STRATEGISCHES CONSULTING

Im Berichtsjahr wurden von den Kunden verstärkt Consulting-Leistungen nachgefragt. Ziel


Weitere Informationen unter dabei war und ist, zusätzlich zur Datenerhebung und -analyse konkrete Ansätze für die Weiter-
www.oekb.at/de/ entwicklung des operativen Geschäfts und für die strategische Positionierung des jeweiligen
research-services/
unsereservices/ Auftraggebers zu erarbeiten. Exakt nach Kundenanforderung formulieren die OeKB Research
strategischesconsulting Services dabei praxisbezogene Empfehlungen, identifizieren spezifische Zukunfts- und Hand-
lungsoptionen oder entwickeln strategische Konzepte als Grundlage für geschäftspolitische
Entscheidungen der Unternehmen.

OeKB GESCHÄFTSKLIMA-INDEX MITTELOSTEUROPA

Dieses Produkt wurde 2007 von den OeKB Research Services entwickelt, um international
engagierte Unternehmen, aber auch Analysten und Marktbeobachter bei ihren Mittelosteu-
ropa-Aktivitäten zu unterstützen. Frühindikatoren für insgesamt 21 Länder Mittel-, Ost- und
Südosteuropas zeigen Chancen in der Region frühzeitig auf und ermöglichen es gleichzeitig,
Risiken verlässlich im Auge zu behalten.

Im Kontext der schwierigen — und von Land zu Land sehr unterschiedlichen — Wirtschaftslage
in der Region konnte der Index auch 2013 seine Aussagekraft wieder unter Beweis stellen:
Sehr differenziert und praxisnah zeigt er auf, wie global aktive Unternehmen aus unterschied-
lichen Branchen die Lage und die Perspektiven für die Gesamtregion sowie für die einzelnen
Länder Mittelosteuropas einschätzen.

Der Geschäftsklima-Index Mittelosteuropa wird u.a. auf Basis einer bereits mehrjährigen
erfolgreichen Kooperation über Thomson Reuters weltweit vermarktet. Darüber hinaus nutz-
ten auch 2013 zahlreiche Unternehmen die von der OeKB quartalsweise berechneten Frühin-
dikatoren für ihre strategischen Entscheidungen in der Region.

KONJUNKTUR, GESCHÄFTSKLIMA,
KONJUNKTUR, GESCHÄFTSKLIMA , INVESTITIONEN
INVESTITIONEN
Informationen unter MOE insgesamt
MOE GESAMT (SALDEN
(Index: ø IN PROZENTPUNKTEN)
2007 = 100)
www.oekb.at/de/
research-services/unsere
110
services/oekb-gki
100

90

80

70

60

50
Q1 Q1 Q1 Q1 Q1 Q1 Q1 Q4
2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Konjunktur Geschäftsklima Investitionen Quelle: OeKB Research Services, OeKB Geschäftsklima-Index Mittelosteuropa

66 Integrierter Bericht 2013 . Research Services


ONLINE-PRESSESPIEGEL

Auch in diesem Geschäftsfeld stellen die Kundenanforderungen die bestimmende Leitlinie


für die Ausgestaltung, vor allem aber die Weiterentwicklung des Produkts, dar. So wurde im Mehr Informationen zu den
Berichtsjahr der traditionelle „Online-Pressespiegel“, den die OeKB Research Services seit Media Services unter
www.oekb.at/de/
vielen Jahren in Kooperation mit der APA – Austria Presse Agentur für rund 2.500 User täglich research-services/unsere
bereitstellt, um ein Tool zum personalisierten Monitoring der internationalen Presseberichter- services/mediaservices
stattung erweitert: Das Medien-Analyse-Team der OeKB Research Services setzt sich inhalt-
lich mit den vom Auftraggeber definierten Interessensschwerpunkten auseinander und stellt
täglich eine konzise Meldungsübersicht zusammen.

Ob es um Hintergrundinformationen zu gerichtsanhängigen Causen oder um die Beobachtung


von krisengefährdeten Unternehmen geht, die Adressaten dieser Medienmonitorings schät-
zen es, verlässlich und exakt nach ihren Anforderungen auf dem Laufenden gehalten
zu werden.

Integrierter Bericht 2013 . Research Services 67


Leistungsfähig
und flexibel: Zuver-
lässige Systeme und
IT-Lösungen der
OeKB Gruppe.

Höchste Qualität, Neutralität, Sicherheit und Verlässlichkeit –
dafür steht die OeKB. Und dafür stehen auch die IT-Systeme, die sie betreibt,
und die Software-Lösungen, die in der OeKB Gruppe entwickelt und betrieben
werden. Diese optimieren Geschäftsprozesse, von denen die gesamte
Wirtschaft profitiert.

MEL ANIE CULVER


KL AUS HANIKA OeKB Business Services GmbH
Oesterreichische Kontrollbank AG, Informatik Von der HTL für EDV und Organisation über eine Softwarefirma und ein
Als Programmierer kam der Absolvent der Schule für Datenverarbeitung und Verlagshaus kam sie in die OeKB Gruppe. Die Spezialistin für Microsoft
diplomierte Börsehändler in die OeKB. Heute betreut er Storage Systeme und Technologien berät Kunden bei der Einführung von SharePoint Projekten
den Betrieb von IT-Anwendungen im Zahlungsverkehr und Wertpapiergeschäft. – von der Analyse der Anforderungen bis zur konkreten Umsetzung.
KL AUS HANIKA MEL ANIE CULVER
Oesterreichische Kontrollbank AG OeKB Business Services GmbH
Informatik
Dienstleistungen für Organisation und IT
Der unterbrechungsfreie Betrieb der Systeme in den Rechenzentren der OeKB Gruppe ist die
Grundlage für einen zuverlässigen Ablauf von Wertpapierhandel und anderen Dienstleistungen.
Die OeKB Gruppe nutzt wenn möglich moderne Standardsoftware eventuell mit zusätzlich
entwickelten Softwarekomponenten für Spezialanforderungen. Dies garantiert hohe Leistungs-
fähigkeit und Flexibilität. Die genutzten IT-Systeme entsprechen weitgehend dem neuesten
Stand der Technik.

Unternehmen verschiedener Branchen vertrauen auf die Technologie der OeKB Gruppe.
Dadurch profiliert sich die OeKB Gruppe als Anbieter von IT-Lösungen, bei denen Sicherheit
höchste Priorität hat. Durch den bewussten Umgang mit Ressourcen leisten die IT-Bereiche
ihren Beitrag zur Nachhaltigkeitspolitik der OeKB Gruppe.

SWIFT Anbindungsservice

Mit dem SWIFT Anbindungsservice der OeKB erhält jedes Unternehmen eine einfache Mög-
Mehr dazu in nur lichkeit, Zahlungsverkehr und Wertpapiertransaktionen zu optimieren. Im Vergleich zum
zwei Minuten unter direkten SWIFT-Zugang sparen sie unter anderem Lizenzkosten, Hardwareinvestitionen und
www.oekb.at/
SWIFTvideo Schulungsaufwand für die Mitarbeiter. Vom simplen Austausch von SWIFT-Nachrichten bis
zur Konvertierung proprietärer Datenformate in die SWIFT-Sprache – die Spezialisten der
OeKB haben die maßgeschneiderte Lösung.

Elektronischer Bilanz Transfer

Das auf Initiative der UniCredit Bank Austria und der Erste Bank der oesterreichischen
Die stets aktuelle Liste aller Sparkassen AG von der OeKB entwickelte Bilanz Transfer System ermöglicht Wirtschafts­
teilnehmenden Banken sowie treuhändern, Bilanzbuchhaltern und selbständigen Buchhaltern im Auftrag ihrer Mandanten
weitere Informationen finden
Sie unter www.oekb.at/ Jahresabschlussdaten elektronisch an Banken zu übermitteln. Bilanzen, Gewinn-und-Ver-
bilanztransfer lust-Rechnungen sowie Einnahmen-Ausgaben-Rechnungen können im standardisierten
XML-Format gesendet werden.

Im Gegenzug übermitteln die Banken über das Bilanz Transfer System Analyse-Rückmeldungen
(Auswertungen, Kennzahlen und Bonitätseinstufung). Die Struktur der Daten und die Techno-
logie der elektronischen Übermittlung orientieren sich an den Vorgaben zum Datentransfer
an das Firmenbuch.

Im Jahr 2013 erhöhte sich die Anzahl teilnehmender Wirtschaftstreuhänder auf knapp 700.

70 Integrierter Bericht 2013 . Dienstleistungen für Organisation und IT


Leistungen der IT-Tochter OeKB Business Services GmbH
(OeKB -BS)
Die 100%-Tochter der OeKB ist ein spezialisierter IT-Dienstleister. Unter IT versteht die
OeKB-BS auch und vor allem „Integrated Thinking“. Das bedeutet, dass die OeKB-BS immer Mehr über die OeKB
das Ganze im Blick hat und die technische Realisierung mit erprobten methodischen Prozes- Business Services GmbH,
ihre Produkte und Services
sen und geeigneten organisatorischen Begleitmaßnahmen verbindet. Auf diese Weise sorgt unter www.oekb-bs.at.
sie für erfolgreiche Lösungen.

Die OeKB-BS ist spezialisiert auf die Umsetzung von Social Intranets und Collaboration-
Portalen mit Microsoft-Standardsoftware sowie auf Lösungen für Online-Datenmanagement
und Geschäftsprozess-Management. Dabei setzt sie auf bewährte Technologien wie Microsoft
SharePoint, Office, .NET, Java, smartGWT und HTML5.

Als führender Partner der Prologics IT GmbH und als Microsoft Silver Partner sorgt die
OeKB-BS für die fachgerechte Einführung, kompetente Schulung und laufende Betreuung
von SharePoint und FireStart Lösungen.

Integrierter Bericht 2013 . Dienstleistungen für Organisation und IT 71


Interessen wahren
und im Dialog
bleiben: Davon
profitieren die
OeKB Gruppe und
ihre Stakeholder.

Volkswirtschaftlich relevant und besonders verantwortungsvoll sind die
vielfältigen Aufgaben und Leistungen der OeKB. Als zentrale und neutrale
Institution hat sie die Interessen vieler und das Ganze der Wirtschaft im Blick.
Daher kommuniziert sie offen und pflegt den Dialog – etwa mit Kunden, der
öffentlichen Hand, Interessenvertretungen, Medien, Investoren und auch mit
der kritischen Öffentlichkeit.
INGEBORG EICHBERGER
Oesterreichische Kontrollbank AG, Unternehmenskommunikation MARKUS BERNKL AU
Die AHS-Absolventin arbeitete nach Teilstudien in Sprachen und Volks- Oesterreichische Kontrollbank AG, Internationale Finanzierungen
wirtschaft als Teamleiterin und Chefassistentin im Passenger Service Seit zwölf Jahren arbeitet der HAK-Absolvent in den Internationalen
der Austrian Airlines. Nach einer Zeit als Assistenz der Unternehmens- Finanzierungen der OeKB. Der Backoffice-Profi kümmert sich um perfekte
kommunikation betreut sie heute Publikationen und Medien. Abwicklung im Settlement, bei Commercial Papers und im Geldhandel.
MARKUS BERNKL AU
Oesterreichische Kontrollbank AG
Internationale Finanzierungen
INGEBORG EICHBERGER
Oesterreichische Kontrollbank AG
Unternehmenskommunikation
Stakeholder-Beziehungen
und Dialog
G4-15, 16, 26, 27, 41, SO1,
FS1, FS5

Kundenzufriedenheit und Kundenbetreuung


Die Services der OeKB Gruppe sollen Außenwirtschaft und Kapitalmarkt unterstützen und
G4-15, 16, 26, 27, 41, SO1, stärken. Um dies zu gewährleisten, bindet die OeKB Gruppe Kunden in vielen Fällen in Pro-
FS1, FS5 duktentwicklungs- und -verbesserungsprozesse ein. Dabei werden beispielsweise durch
PR5
persönliche Gespräche, strukturierte Interviews, elektronische Umfragen und im Rahmen
von speziellen Kunden-Foren die Bedürfnisse der Kunden erhoben. Die Ergebnisse fließen
auch in die Konzeption, Strukturierung und Gestaltung von IT-Anwendungen ein.

Die Unternehmen der OeKB Gruppe organisieren Informationsveranstaltungen für Kunden,


bei welchen auch Kundenfeedback eingeholt wird und Kunden untereinander Erfahrungen
austauschen können. Vertreter aller Geschäftsbereiche sind auch bei externen Veranstaltun-
gen, die für Kunden relevant sind, präsent – durch inhaltliche Beiträge und im Rahmen von
Netzwerk-Aktivitäten.

Beispiele für Maßnahmen zur Pflege von Kundenbeziehungen im Exportservice sind der mehr-
mals jährlich an Kunden und Interessenten versandte Exportservice-Newsletter, die OeKB
>Exportakademie, welche sich an Kunden in der Außenwirtschaft und an Banken wendet, ein
jährliches Informations- und Dialogfrühstück mit Kollegen aus Banken, Vor-Ort-Besuche in
Betrieben bestehender und potenzieller Kunden sowie gemeinsame Kundenveranstaltungen
mit Kommerzbanken in den Bundesländern. Im Kapitalmarktbereich werden etwa Informa-
tions- und Netzwerkveranstaltungen für Kapitalmarktteilnehmer organisiert und Kunden via
Newsletter über aktuelle Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten. Die OeKB versorgt die
Kunden des Kapitalmarkts auch regelmäßig mit Informationen zu den aktuellen Entwicklun-
gen in der Harmonisierung der internationalen Wertpapiermärkte und hat dafür eine eigene
Website unter www.oekb.at/harmonisierung eingerichtet.

Kunden und andere relevante Stakeholder werden auch über RELEVANT, das viermal jährlich
Das aktuelle RELEVANT erscheinende Magazin der OeKB Gruppe, informiert. In jeder Ausgabe der Publikation sind
zum Download unter auch Projekte und Success Stories von OeKB-Kunden enthalten.
http://relevant.oekb.at

Investor Relations der OeKB


Regelmäßige Roadshows sind Grundlage für die Diversifizierung und Erweiterung der Inves-
torenbasis. Im letzten Jahr wurden Investoren in Asien und den USA besucht, die dann auch
in den Anleihen der OeKB partizipierten. Darüber hinaus werden jährlich von verschiedenen
Banken organisierte Emittenten- und Investorenkonferenzen besucht. Dort trifft die OeKB
Zentralbanken, offizielle Organisationen, Versicherungen, Asset Managers, Bank Treasuries
und Fonds. Diese Investoren kaufen den Kredit OeKB auf Grund der sehr guten Bonität, der
expliziten Garantie der Republik Österreich, des Seltenheitswertes sowie der guten Perfor-
mance der Anleihen im Primär- und Sekundärmarkt. OeKB vergleicht den Erfolg ihres Kapital-
marktauftritts mit jenem ihrer Peer Group; dazu zählt die Gruppe der souveränen, multilatera-
len Organisationen und anderen Exportkredit-Agenturen.

74 Integrierter Bericht 2013 . Kundenzufriedenheit und Kundenbetreuung, Investor Relations der OeKB
Rating Agenturen

Due Diligence Termine mit den Rating Agenturen S&P‘s und Moody‘s finden jährlich statt.
Rating Agency Analysen werden jedes Jahr publiziert und befinden sich auf der OeKB-Website. www.oekb.at/de/
investor-relations/
rating

Roundtable

Im Dezember 2013 veranstaltete die OeKB den 23. Roundtable. Dies ist ein Diskussionsforum
für aktuelle Themen aus dem Wirtschafts-, Finanz- und Bankenbereich und wird alljährlich für
Experten aus In- und Ausland organisiert. Der Roundtable zeigt die gute Vernetzung der OeKB
mit internationalen Banken und öffentlichen Institutionen.

Dialog mit der Zivilgesellschaft


Die OeKB wird von Vertretern der Zivilgesellschaft (engagierte Bürgerinnen und Bürger bzw.
Gruppen) nahezu ausschließlich im Rahmen ihrer Rolle als nationale, im Auftrag und auf G4-37, 58
Rechnung des BMF handelnde Exportkreditagentur angesprochen. Konkret betrifft dies
größere Projekte mit potenziell hohen Auswirkungen auf Umwelt, Soziales und Menschen-
rechte, welche die OeKB prüft bzw. für welche die Republik eine Haftung in Aussicht gestellt
oder übernommen hat.

Die relevanten NGOs sind in der Plattform ECA Watch Österreich organisiert. Die OeKB pflegt
seit Jahren den Dialog mit dieser Plattform. So informiert die OeKB immer aktiv, sobald
Projektinformationen gemäß OECD-Vorgaben auf der OeKB-Website veröffentlicht werden.

Im Gegenzug kontaktiert ECA Watch Österreich die OeKB, wenn sie eine Antragstellung eines
OeKB-Kunden für möglich hält und übergibt an die OeKB Informationen zu Projekten bzw. sen-
siblen Standorten und Sektoren. Der OeKB nützen diese Informationen, da sie sowohl für eine
eventuelle Prüfungstätigkeit der OeKB als auch für einen potenziellen Antragsteller zur Sicher-
stellung eines gesamthaften Blicks auf ein Projekt und dessen Umfeld relevant sein können.

Darüber hinaus lädt die OeKB Vertreter der Zivilgesellschaft neben anderen Stakeholdern zur
jährlichen Nachhaltigkeitsveranstaltung bzw. zu anderen Treffen ein.

Die OeKB ist auch selbst Mitglied zivilgesellschaftlicher Initiativen – etwa als Corporate
Member beim Austrian Chapter von Transparency International oder bei respACT austrian siehe Mitgliedschaften
business council for sustainable development.

Die OeEB als Entwicklungsbank der Republik Österreich pflegt ebenfalls den Dialog mit
Institutionen der Zivilgesellschaft (z.B. mit dem Netzwerk Globale Verantwortung) und tauscht
sich mit diesen aus – etwa in Veranstaltungen und persönlichen Gesprächen. Die OeEB ver-
steht ihre Services als ergänzend und unterstützend für jene Arbeit, die Österreichs Politik,
Investoren, Banken und auch die Zivilgesellschaft für die Entwicklung in den ärmeren Ländern
der Welt leisten.

Integrierter Bericht 2013 . Dialog mit der Zivilgesellschaft 75


Mitgliedschaften/Vernetzung
Die Mitgliedschaften von Unternehmen der OeKB Gruppe sind auf Organisationen und
Ein Auszug unserer Mitglied- Initiativen konzentriert, welche für die Erreichung von Geschäftszielen wesentlich sind.
schaften ist zu finden auf Darüber hinaus unterstreicht die OeKB Gruppe damit auch ihr Engagement für Anliegen
www.oekb.at/
de/unternehmen/ der Gesamtwirtschaft und der Zivilgesellschaft.
ueberblick/netzwerke

Bundesministerium für Finanzen


Die OeKB stimmt sich laufend mit dem BMF ab, sowohl garantie- als auch finanzierungsseitig
(speziell im Soft Loan-Bereich).

Auf Vorschlag der OeKB werden die Rahmenparameter für die Deckung von Exportgeschäften
in den einzelnen Ländern festgelegt und in Form von Deckungsrichtlinien auf der Website der
OeKB unter www.oekb.at/laender veröffentlicht.

Die OeKB berät das BMF auch in Finanzierungsfragen und unterbreitet Vorschläge für
Empfängerländer und konkrete Soft Loan-Konditionen.

Zu den beantragten Geschäftsfällen erfolgt die banktechnische Beurteilung durch die OeKB
mit zusammenfassender Beurteilung an das BMF – und von dort an die Mitglieder des Beirats
und des Exportfinanzierungskomittees. Daneben gibt es laufenden Informationsaustausch
zwischen OeKB und BMF, der insbesondere zu einzelnen großen Fällen und auch bei kriti-
schen aktuellen Entwicklungen (z.B. wesentlichen Verschlechterungen des politischen Risikos
im Zielland) intensiviert wird.

Quartalweise werden von der OeKB Berichte aufbereitet, die dem BMF als Basis für Informa-
tionen an das Parlament dienen. Außerdem werden die Basisdaten für den jährlichen Bericht
des BMF an den Hauptausschuss des Nationalrates, den „Tätigkeitsbericht des Beirates
gemäß § 6 Ausfuhrförderungsgesetz“, übermittelt. Für Anfragen stellt die OeKB die benötigten
Informationen dem BMF zur Verfügung.

Sowohl bei der Bearbeitung von Anträgen auf Übernahme von Haftungen gemäß AusfFG als
auch bei der Kreditvergabe ist die OeKB an internationale Regeln gebunden (OECD-Arrange-
ment). Diese werden auf EU-Ebene in Brüssel und auf OECD-Ebene in Paris verhandelt und
diskutiert. Die OeKB berät dabei das BMF, welches auf internationaler Ebene die Delegation
leitet.

76 Integrierter Bericht 2013 . Mitgliedschaften/Vernetzung, Bundesministerium für Finanzen


Veranstaltungen und Awards
FS5
Berner Union Annual General Meeting

Anfang Oktober war Wien für einige Tage die Welthauptstadt der Kreditversicherer: Die in der
Berner Union zusammengeschlossenen Exportkreditagenturen, die im Auftrag von Staaten Mehr Informationen
Risiken absichern (in Österreich die OeKB) und private Kreditversicherer trafen einander in zur Berner Union unter
www.oekb.at/de/
Wien zum jährlich wichtigsten Treffen der Branche, dem Annual General Meeting der Berner exportservice/
Union. Als Gastgeberin der Jahreshauptversammlung, in der auch ein neues Führungsteam rahmen/internationale-
gewählt wurde, fungierte nach mehr als zwanzig Jahren zum zweiten Mal in der Geschichte rahmenbedingungen/
berner-union
der Berner Union die OeKB.

Beim dem jährlichen mehrtägigen Arbeitstreffen ging es in Fachvorträgen und Diskussionen


um die generelle Bedeutung von Kreditversicherung für die globale Wirtschaft, aber auch um
Spezialaspekte, welche die internationalen Risikomanagementexperten beschäftigen. Im Mit-
telpunkt der Diskussionen standen u.a. Markttrends und die Herausforderungen im Export-
finanzierungsbereich. Was die globale Bedeutung der Kreditversicherungsbranche betrifft,
sprechen die Zahlen für sich: Rund ein Zehntel der weltweiten Exporte und Auslandsinvestitio-
nen – 1,8 Billionen USD – sind durch Mitglieder der Berner Union abgesichert. Seit Ausbruch
der Finanzkrise 2008 haben diese Entschädigungszahlungen in Höhe von 22 Milliarden USD
an Exporteure und Investoren geleistet und damit einen wesentlichen Beitrag zur Stabilität
des Welthandelssystems geleistet.

CEE Impact Day

Der CEE Impact Day bildet den Höhepunkt und gleichzeitig den Abschluss im Investment
Ready Program. Diese Veranstaltung führt eine Reihe handverlesener junger „Social Entre- http://
preneurs“ mit potenziellen Investoren aus dem Investment-Sektor zusammen, um die Umset- ceeimpactday.org/
zung der Projekte zu ermöglichen. Voraussetzung ist, dass die jungen Unternehmen zuvor http://
das Investment Ready Program durchlaufen haben. Impact Investment selbst sieht sich als investment-ready.org/
eine neue Form des Investments, da hier nicht die Maximierung des finanziellen Ertrags im
Vordergrund steht, sondern die positive Auswirkung auf Umwelt und Gesellschaft durch diese
Investition.

2013 war die OeKB Gastgeberin des Impact Day, der im – mit mehr als 120 Teilnehmern
sehr gut gefüllten – Reitersaal stattfand. Ulrich Grabenwarter, Leiter für Strategic Develop-
ment-Equity beim European Investment Fund, brachte es in seiner Keynote auf den Punkt –
„Money and investment don‘t create value, people and social enterprises do“ – während er
den „Social Impact Accelerator“ vorstellte, der als Fund of Funds Gelder für Social Impact
Investment Funds bereitstellt.

Wirksam investieren – aber wie?

Wie wirkt mein investiertes Geld? Wo konkret kann es zu Veränderungen beitragen? Solche
Fragen stellen sich immer mehr institutionelle und private Anleger. Simple Antworten auf
diese Fragen gibt es nicht – aber viele Menschen, die sich damit intensiv auseinandersetzen.
90 Interessierte fanden sich Ende Oktober im Reitersaal der OeKB ein und diskutierten dieses
Thema an neun Tischen in Form eines World Cafés. Der gebürtige Tiroler Charly Kleissner,
inzwischen ein internationaler Vorzeige-Impact-Investor und -Entrepreneur, hielt die Keynote
Speech.

Integrierter Bericht 2013 . Veranstaltungen und Awards 77


Die Themen des World Cafés/die Gastgeber an den Tischen waren:

▪ Verändern Social Impact Investments die Welt?/Nikolaus Hutter, Investment Ready


Program
▪ An der Börse – nur für‘s Börsel?/Alexander Racher, Wiener Börse
▪ Investieren in Human Ressources?/Martina Ganzera-Veraszto, Personalabteilung
der OeKB Gruppe
▪ Nachhaltigkeit bewerten – wie und warum?/Susanne Krippner, oekom research
▪ Ethik-Profis für Finanzanalphabeten?/Klaus Gabriel, Corporate Responsibility Interface
Center (CRIC), Verein für ethisch orientierte Investoren
▪ Braucht es eine Alternativbank in Österreich und was muss diese leisten?/Ralf Widtmann,
Projekt Bank für Gemeinwohl
▪ Investorenrechte versus Menschenrechte./Barbara Linder, Ludwig Boltzmann Institut für
Menschrechte
▪ Ist Ethik ein gutes Geschäft?/Max Deml, Informationsdienst ÖKO-Invest
▪ Wer soll Entwicklung finanzieren?/Kristin Duchâteau, OeEB

Diese fassten am Ende die Ergebnisse der Diskussionen an ihren Tischen zusammen. Die
Gespräche waren von Engagement, Energie und einer Fülle von Ideen geprägt: von einer
Sustainable Stock Exchange über Impact-Investment-Modelle bis hin zu Bankmodellen der
Bank für Gemeinwohl.

Veranstaltungen in Kooperation mit der


International Chamber of Commerce (ICC)
In Kooperation mit ICC wurden in den vergangenen Jahren mehrmals Veranstaltungen zum
Thema Korruptionsprävention abgehalten. Der letzte Vortrag dieser Veranstaltungsreihe fand
im November 2013 statt und hatte Russland als Länderschwerpunkt.

Inhalt dieser Veranstaltungen ist es, den Unternehmen praxisbezogene Informationen hin-
sichtlich des Umgangs mit Korruptionsversuchen zu geben, um darauf aufbauend selbst
präventive Maßnahmen zu entwickeln.

FM Energy Environment Challenge

Hauptstandort der OeKB ist das Palais Montenuovo in der Strauchgasse 1-3. Die besondere
EN6 Herausforderung, in einem 1851 erbauten Palais nachhaltige Standards gebäudetechnisch
erfolgreich umzusetzen, war der Inhalt des eingereichten Projektes der OeKB. Durch Maß­
nahmen wie Wärmerückgewinnung in den Kältemaschinen und Abwärmenutzung für Flächen-
heizungen und Lüftungsanlagen in Kombination mit einem Fenstertausch auf Basis ökolo-
Die Platzierung 2013 gischer Materialien, einem Dachgeschoßausbau in Passivhausbauweise und die Errichtung
finden Sie unter einer Fotovoltaikanlage am Dach des Standortes Strauchgasse konnte in den vergangenen
www.atga.com/
index.php?option= Jahren eine konsequente Energieeffizienzsteigerung erreicht werden. Mit einem Heizenergie-
com_content&view= verbrauch von 35 kWh/m² im Jahr 2013 liegt dieser sogar unter dem Wert des Energieaus-
article&id=144&Item weises. Im Rahmen einer Head-to-Head Challenge überzeugte das Projekt nicht nur die Jury
id=55
sondern auch das Publikum, das in einem Voting dieses Projekt auf Platz eins wählte.

78 Integrierter Bericht 2013 . Veranstaltungen und Awards


Austrian Sustainability Reporting Award (ASRA)

Seit dem Jahr 2000 wird der Austrian Sustainability Reporting Award (ASRA) von der Kammer
der Wirtschaftstreuhänder gemeinsam mit dem Institut der Österreichischen Wirtschafts­ Mehr Information zum
prüfer und weiteren Kooperationspartnern für die besten Nachhaltigkeitsberichte österrei­ ASRA unter
www.kwt.or.at/de/
chischer Unternehmen vergeben. Bei der diesjährigen Verleihung wies Speaker Sir Mervyn desktopdefault.aspx/
King in seiner Keynote auf die kommenden Trends der Berichterstattung hin und nahm mit tabid-144/
dem Statement „Corporate reporting is not what it used to be“ beinahe prophetisch auf die
kommende Entwicklung des Berichts der OeKB Gruppe Bezug.

Bei der Verleihung des ASRA 2013 konnte der Nachhaltigkeitsbericht der OeKB Gruppe den
zweiten Platz in der Kategorie „Große Unternehmen“ erreichen. Sieger wurde die Telekom
Austria Group, auf den weiteren Plätzen folgten die Zumtobel AG, die RZB-Gruppe und die
OMV AG. Es war nun bereits das elfte Mal, dass die OeKB Gruppe eine ASRA-Auszeichnung
erhielt, darunter drei erste und drei zweite Plätze.

Integrierter Bericht 2013 . Veranstaltungen und Awards 79


Beständigkeit und
Dynamik: Wie
die Unternehmen
so die Menschen.

Die OeKB Gruppe erfüllt seit Jahrzehnten viele anspruchs- und verant-
wortungsvolle Aufgaben für die österreichische Wirtschaft. Und immer wieder
kommen neue dazu. Weil hier Menschen arbeiten, die Erfahrung und Kompe-
tenz mit Engagement und Flexibilität verbinden.

MARC AMIT KHANNA HELGA MIETSCHNIG-IDL


Oesterreichische Kontrollbank AG, Kreditabteilung, bis Jänner 2014 Trainee Oesterreichische Kontrollbank AG, Personalabteilung der OeKB Gruppe
Er hat Abschlüsse in Außenhandel und Public Management sowie einen CEMS Personalentwicklung im weitesten Sinn ist für die Absolventin der Wirtschafts-
Master. Das aus einer indisch-polnischen Familie stammende Sprachentalent pädagogik schon lange ein Thema - sie war Pädagogin in der Volksschule.
hat sich in 16 Monaten als Trainee bewährt und bekam daher einen fixen Job Heute rekrutiert sie sozial und fachlich kompetente Menschen für die
im Bereich Sonderfinanzierungen. OeKB Gruppe und achtet auf ihre Weiterentwicklung.
MARC AMIT KHANNA HELGA MIETSCHNIG-IDL
Oesterreichische Kontrollbank AG Oesterreichische Kontrollbank AG
Kreditabteilung Personalabteilung der OeKB Gruppe
Personal und Kompetenzen
Das Arbeitsumfeld in der OeKB Gruppe ist geprägt von Anerkennung und Wertschätzung
G4-11, G4-10, EC5, LA1 gegenüber den Mitarbeitern und deren Leistungen. Interessante Aufgabengebiete verbun-
den mit flachen Hierarchien bieten den einzelnen Mitarbeitern attraktive Arbeitsplätze mit
adäquater Verantwortung. Die OeKB Gruppe bietet hohe Flexibilität bei den Arbeitszeiten:
Die Leistung zählt und – wenn funktionsbedingt möglich – nicht die physische Anwesenheit.
Die hohe Arbeitsplatzsicherheit in einem stabilen Umfeld und eine niedrige Fluktuation sind
weitere Merkmale der Arbeitgeber in der OeKB Gruppe. Die zentralen Standorte im ersten
Wiener Gemeindebezirk sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln hervorragend erreichbar.

Neben dem Fachwissen legt die OeKB Gruppe großen Wert auf überfachliche Kompetenzen
ihrer Mitarbeiter. In vier Kompetenzfeldern (Unternehmerisch handeln, Führen, Zusammen­
arbeiten, Energie einbringen) und 15 Einzelkompetenzen sind jene Anforderungen definiert,
die für die Zukunft der Unternehmen der OeKB Gruppe als erfolgskritisch angenommen
werden. An diesen Kriterien werden Führungskräfte und Experten zunehmend gemessen:

Kompetenzen: Kompetenzen:
▪ Im Markt (intern & extern) vorausdenken ▪ Orientierung geben
▪ Aktivitäten kundenorientiert und effizient gestalten ▪ Positives Zukunftsbild abstrahlen
▪ Entscheiden ▪ Mitarbeiter entwickeln
▪ Initiative und Eigenverantwortung fördern
▪ Leistungen fordern

Unternehmerisch Führen
handeln

Energie
einbringen Zusammenarbeiten

Kompetenzen:
▪ Abteilungsübergreifend zusammenarbeiten
▪ Probleme und Konflikte konstruktiv lösen
Kompetenzen: ▪ Feedback geben und nehmen
▪ Sich selbst reflektieren ▪ Netzwerke aufbauen und pflegen
▪ Engagiert arbeiten ▪ Wertschätzend kommunizieren

82 Integrierter Bericht 2013 . Personal und Kompetenzen


MITARBEITER DER OeKB AG

Stand per 31.12.2011 31.12.2012 31.12.2013

Mitarbeiter insgesamt 1 393 395 393

Teilzeitbeschäftigte 86 91 97

umgerechnet auf Vollzeitbeschäftigte 366 368 363

Durchschnittliches Lebensalter 43,2 43,5 44,2

Durchschnittliches Dienstalter 15,7 16,0 16,5

Krankenstandstage pro Jahr pro Mitarbeiter 8,6 8,5 8,6

Frauenanteil insgesamt 57,0 % 56,0 % 56,7 %

Frauenanteil leitender Mitarbeiter (Prokura) 32,1 % 32,1 % 32,1 %

Fluktuationsrate exkl. Pensionierungen 2 4,1 % 1,8 % 2,3 %

Fluktuationsrate inkl. Pensionierungen 2 5,6 % 2,3 % 3,3 %

1 inkl. Mitarbeiter, die in die OeEB, OeKB Versicherung und den Exportfonds delegiert wurden
2 Die Fluktuationsrate errechnet sich aus den Abgängen x 100 dividiert durch den durchschnittlichen Personalstand. Auf Grund der niedrigen Fluktuationsrate
ist ein getrennter Ausweis nach Geschlecht und Altersstruktur nicht sinnvoll.

MITARBEITER DER KONZERNUNTERNEHMEN PER 31. DEZEMBER 2013

„Österreichischer OeKB Oesterreichische


OeKB Business Exportfonds“ Versicherung Entwicklungsbank
Services GmbH GmbH AG AG

Mitarbeiter insgesamt 1 9 16 41 31

Teilzeitbeschäftigte 2 0 11 2

umgerechnet auf Vollzeitbeschäftigte 8,3 16,0 37,5 30,3

Durchschnittliches Lebensalter 36,4 42,9 38,4 37,0

Durchschnittliches Dienstalter 3,8 16,8 11,5 3,9

Krankenstandstage pro Jahr pro Mitarbeiter 5,4 7,6 7,0 7,6

Frauenanteil insgesamt 11,1% 81,3% 70,7% 64,5%

Frauenanteil leitender Mitarbeiter (Prokura) 0,0% 50,0% 71,4% 50,0%

1 inkl. der delegierten Mitarbeiter der OeKB

Integrierter Bericht 2013 . Personal und Kompetenzen 83


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