SF11E101 30.09.
2003 18:41 Uhr Seite 101
Check Dein
Soundwissen
In der Welt des Sounds tummeln sich viele Fachbegriffe.
Hier sind zehn Punkte – kennst Du sie?
EAX
(Environmental Audio Extension)
Mit „EAX“ schuf die Firma Creative den
wichtigsten Sound-Standard für Spiele.
Er setzt auf „DS3D“ auf und wird in vie-
len Spielen verwendet. Alle Geräusche
lassen sich hiermit der Spielumgebung
anpassen. Allerdings befindet man
sich immer nur in einer einzigen Audio-
Umgebung (etwa in einer Halle).
EAX Advanced HD
Dies ist die neuste Ausbaustufe von „EAX“
(siehe oben). Folgende Effekte von „EAX
Advanced HD“ beeindrucken am meisten:
● „Multi-Environment“: Mischt bis zu vier
Audio-Umgebungen zur selben Zeit.„EAX“
kann dagegen immer nur eine Audioumge-
bung darstellen: Alles klingt bzw. hallt gleich.
● „Environment Morphing“: Sorgt für
den nahtlosen Übergang von einer Audio-
Umgebung in die nächste (Beispiel: Ein
Charakter verlässt einen großen, hallenden
Raum und betritt ein kleines, dumpfes Zim-
mer). Bei „EAX“ kommt der Wechsel abrupt.
● „Environment Panning and Reflections“:
Sorgt für Wechselwirkungen des Klangs
in dreidimensionalen Umgebungen sowie
für eine simulierte Reflexion von Schall
(etwa ein Echo).
Die besten „EAX Advanced HD“-Spiele sind:
„Tron 2.0“,„Splinter Cell“,„Vietcong“,„Enter
the Matrix“,„Elite Force II“ und „Unreal 2“.
Auch bei der Wiedergabe von Musik bringt
„EAX Advanced HD“ hörbare Vorteile.
24 Bit und 96 kHz oder
16 Bit und 44,1 kHz
Einige Soundkarten können
Musik mit Datenraten von 24 Bit
und 96 kHz (oder besser) auf-
nehmen oder wiedergeben. Das
ist aber nur für Profi-Sound-Tüft-
ler interessant, die auf höchste
Qualität Wert legen. Die übliche
und ausreichende Datenrate von
16 Bit und 44,1 kHz (CD-Qualität)
beherrscht jede Karte.
AC97
„AC97“ steht für „Audio
Codec 97“, eine Norm für die
einfache Audio-Wiedergabe
am PC.„AC97“ verursacht
dem Prozessor viel Arbeit.
Billige Onboard-Soundlösun-
gen (im Bild) genügen meist
nur dem „AC97“-Standard.
Neben der Ursprungsversion „1.0“
existiert ein verbessertes „EAX 2.0“, das A3D
deutlich bessere 3D-Effekte aufweist. (Aureal 3D)
„A3D“ ist so
wie „EAX“ eine
Erweiterung
von „DS3D“. Es
wird in aktuellen
Spielen jedoch
nicht mehr ver-
wendet, da sein
Hersteller Aureal
vor ein paar Jah-
ren pleite ging.
In vielen Spielen lässt sich „EAX“ zuschal-
ten, darunter auch in „Splinter Cell“
Das Hunde-
gebell etwa
klingt dumpf
und entfernt Die Spielfigur (Du)
hört mehrere Audio-
Umgebungen gleichzeitig
ASIO Dolby Digital
„ASIO“ steht für „Audio Stream
Input/Output“.„ASIO“-Treiber
(DD)
sorgen für geringe Verzögerungen MP3 ist ein Verfahren zum
(„Latenzzeiten“) zwischen Key- „Verkleinern“ von Stereo-
board-Anschlag und Abspielen des Musik. Ähnlich dient „DD“ zum
Sounds – für Musiker sehr wich- Schrumpfen von Mehrkanal-
tig. Zudem verarbeiten sie große ton. Auf Video-DVDs ist „DD“
Datenmengen in kürzester Zeit. (oft auch „AC-3“ genannt) der
Wenn eine Soundkarte „ASIO“- Standard-Ton. Je nach Anzahl
Treiber besitzt, dann kann der der Surround-Kanäle spricht
PC gleichzeitig mehrere Audio- man von 5.1-, 6.1- oder 7.1-DD.
kanäle verwalten. So wird er Dabei steht „.1“ immer für den
zum Mehrspur-Aufnahmegerät. Subwoofer-Kanal, der nur die
tiefen Töne wiedergibt.
In Zukunft werden Sound-
karten in Echtzeit berechneten
„DD“-Klang in Spielen bieten.
DS3D
(DirectSound3D)
„DirectX“ ist eine Programm-
sammlung, die man für Spiele
installieren muss. Einen Teil davon
bildet „DS3D“. Es erlaubt den
Spiele-Entwicklern, Geräusch-
quellen im 3D-Raum zu platzieren.
Eine Erweiterung dazu ist
etwa „EAX“ (siehe links), das den
Raumklang realistischer macht.
Sensaura 3D
Auch eine Art
Erweiterung
zu „DS3D“ ist
„Sensaura 3D“.
Kein Spiel
unterstützt es
direkt. Viele
Soundkarten,
die nicht von Creative stammen,
werden mit Sensaura kompatibel
zu „EAX 2.0“ gemacht. Die Rechen-
arbeit leistet der PC-Prozessor. Auch
in der Xbox steckt diese Technologie.
Der Eimer platscht in den
Brunnen wie unter freiem
Himmel. Beim leistungs-
schwächeren
„EAX“ klänge er
wie im Raum
eingeschlossen
Stimmen
(englisch „Voices“)
Jedes Audio-Ereignis in einem
Computerspiel bezeichnet man
als „Stimme“. Das ist etwa die
Sprache einer Spielfigur, das
Motorengeräusch eines Wagens
Text: Matthias Metzler · Illustration: Markus Beyer
oder der Schuss aus einer Waffe.
Je mehr Stimmen im Spiel
sind, desto dichter ist die
erzeugte Atmosphäre. Aller-
dings muss das Spiel für mehr
Stimmen auch entsprechend
programmiert sein. Die besten
Soundkarten können 64 Stim-
men über die Hardware gleich-
zeitig wiedergeben.
Dagegen streichen fast alle
Onboard-Soundkarten schon
bei weniger als 20 Stimmen die
Segel. Sie ersetzen die fehlenden
Stimmen durch Software-Stim-
men. Doch die muss die CPU
aufwendig selbst berechnen.