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WTO – In a Nutshell Erfolge und Problem

(Zusammenfassung)
Senti, Welthandelsorganisation (WTO) in a nutshell, p151-171

1.1 Erfolge und Misserfolge der WTO

In der Literatur werden einige Beispiele erfolgsloser Verhandlungsrunden vorgestellt. Viele Konferenzen
scheiterten an Forderungen und Gegenforderungen. Insbesondere im Agrar-Bereich herrscht Uneinigkeit.

2. Erfolge der WTO

Als Erfolg wird die Gegenseitige Nichtdiskriminierung gewertet (Abbau von Zöllen und anderen
Handelshemmnissen). Auch das Funktionieren der GATT beziehungsweise das Streitschlichtungsprogramm gut.

2.1 Nichtdiskriminierung

Vertragliche Verankerung der Meistbegünstigung – und Inländerprinzips haben einen «Code of Good
behaviour» vorgegeben. Auf Diskriminierung wird verzichtet und die Bevorzugung der eigenen Güter im Land
wird nicht begünstigt.

Gerade das Meistbegünstigung und das Inländerprinzip sind heute die wesentlichen Elemente welche eine
Teilhabe an der WTO attraktiv macht. In den Anfängen herrschte eine Uneinigkeit bezüglich der Ausnahmen
dieser Prinzipien.

2.2 Abbau von Handelshemmnissen & Zölle


Positiv sei der Abbau von Zöllen und Handelshemmnissen zu bewerten. Früher waren die Zölle sehr hoch und
die Zollbarrieren waren das wichtigste Instrument gegenüber ausländischer Konkurrenz. Diese Barrieren wurden
in den Handelsrunden abgebaut. Holz etwa 1-2%, Elektronik, Geräte Maschinen 5-6%, Textilien, Schuhe 10-
15%.

Auch die Beseitigung der nichttarifären Handelshemmnisse sei ein Erfolg. Das GATT und die WTO haben ihre
Handelspartner dazu veranlasst bestehende nichtttarifäre Handelshemmnisse insbesondere die
Selbstbeschränkungsabkommen aufzuheben. Diese Abkommen verpflichteten Partnern und Zulieferer die
Handelsmengen «freiwillig» einzuschränken. Diese freiwilligen Ausfuhrbeschränkungen konnten in der Urugay-
Runde gekippt werden.

2.3 Erfolge bei der Streitschlichtung

Bei der Streitschlichtung konnten grosse Erfolge erzielt werden. Dieses Instrument ist ein wesentliches Element
der WTO. Die Grundidee der Streitschlichtung ist es, die Handelsdifferenzen und Meinungsverschiedenheiten
vorerst «wohlwollend zu prüfen» und sich gegenseitig ausreichend Zeit für Konsultationen zu gewähren.
Vertragsverletzungen sollen weniger geahndet werden, sondern einvernehmliche Lösungen gefunden werden.
Die beide Parteien zufriedenstellt. Zwischen 80-90% der Entscheide werden respektiert – ein Erfolg. Dies
verhindert, dass sich Streitigkeiten zu einem Flächenbrand ausweiten.

2.4 Weitere positive Effekte

Alleine schon das Bestehen einer gemeinsameren Ordnung sein ein Erfolg. Die regelmässigen Treffen erhöhen
die Transparenz. Der Schutz der grenzüberschreitenden Dienstleistungen und der handelsrelevanten
Eigentumsrechte wird transparenter und die Diskriminierung eines schwächeren Handelspartners kann in einem
öffentlichen Schlichtungsverfahren zum Nachteil des Stärkeren ausfallen.

3. Noch bestehende Probleme


3.1 Güterhandel Allgemein

Insbesondere den Entwicklungsländern fällt es schwer, die zum Teil hohen Zollbarrieren aufzugeben. Afrika ca.
20% Zoll. In den Ländern der Dritten Welt würde die die Preisabgabe der Zölle eine Neugestaltung ihrer
Fiskalpolitik erfordern. Die Genf verbreitete Erfolgsmeldung, dass Zölle abgebaut wurden betrifft alleine die
gewerblichen und industriellen Produkte der Industriestaaten. Im Agrarbereich der Industrieländer und im
Industriebereiche der Entwicklungsländer ist hingegen der bisherige Abbau der Zölle bescheiden ausgefallen.

3.2 Dienstleistungssektor

An der nachträglichen verhandelten Personenfreizügigkeit beteiligen sich nur wenige Länder. Das Gats ist
zurzeit noch ein Vertrag im Entstehen, unterfüttert mit einer Vielzahl von Listenausnahmen und nicht erfassten
Teilbereichen.

Zwangslizenzen für Pharmazeutika wurden zwar den Drittweltländern gewährt – fraglich ist aber wie sie die
Produkte herstellen sollen, wenn keine entsprechende Produktion vorhanden ist (im Land).

3.3 Im Agrarhandel

Im internationalen Argrarhandel hat das GAT versagt. Es zeichnen sich zwei Spannungsfelder ab:
Handelspartner die offenen Märkte fordern – und jene die zum Schutz ihrer eignen Landwirtschaft die Importe
erschweren.

Des Weiteren besteht ein Spannungsverhältnis zwischen den Industriestaaten die am Export ihrer Güter
interessiert sind – und gleichzeitig ihrer Landwirtschaft gegen Importe abschirmen und den Entwicklungsländer
die Exportchancen im Agrarhandel und ihre aufkommende Industrie gegen Konkurrenzimporte schützen wollen.

3.4 Bei Investitionen

Die Öffnungen bzw. Regelung der Investitionsmärkte ist laut dieser veralteten Vorlage nicht gelungen.

3.5 Das Problem der regionalen Integration

Heute sind mehrheitliche alle Partner der WTO Mitglied von Integrationsräumen. Es gibt über 200 Zollunionen
und Zollgemeinschaften. Das Bestreben war die nationalstaatlich geprägten Märkte in eine einheitliche und
multilateral freiheitliche Welthandelsordnung einzubringen – besteht heute die Gefahr in eine Ordnung
regionaler Handelsblöcke zurückzufallen.

3.6 Weitere Probleme

Die öffentliche Beschaffung ist heute plurilateral geregelt und verpflichtet fas ausschliesslich die
Industriestaaten. Es stellt sich die Frage, wie man die Entwicklungsländer einbinden will. Es geht hier um
gegenseitige Transparenz und Information.

3.7 Schwieriges Umfeld für Verhandlungen

Die gegenwärtigen Verhandlungen finden in einem schwierigen Umfeld statt. Gesellschaftspolitisch steht die
WTO auch in der Kritik. Die Kritiker monieren, dass die WTO die tatsächlichen Auswirkungen des
Grenzüberschreitenden Handels auf das Leben und die Gesundheit der Menschen, Tiere, Pflanzen,
Arbeitsbedingungen übersehe. Der Auftrag der WTO an den Umweltschutz ist aber sehr zurückhaltend. Es
bewegt sich in diesem Thema nicht viel. Zudem klammern viele WTO Mitgliedern aufgrund der Marktlage an
ihren protektionistischen Handelsmassnahmen fest.

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