RICHTFESTSPRUCH (Mundart)

Ja meine liabm Leut am Bau,

wann ih so auf euch abischau,
da wird ma erst so richtig staunat,
was g´leistet wordn is in de paar Monat.
A Gleichenfeier gibt’s erst gwiß,
wann d´letzte Deckn oben is,
drum derf ih jetzt vom Bau berichten,
in kurzen Versen und Gedichten.
Der Bauherr schafft zu unsrer Freude,
hier a neues Hotelgebäude.

Jetzt derf ih’s 1. Glasl hebn,

ja unserm Bauherrn gilts zum Segn,
es soll im weiten Bogen zittern,
und drunt in 1000 Scherbn zersplittern.
PROST !

Dass so a Bau ah was Gscheits wird,

drum hat der Architekt studiert,
Er hat da alles abgecheckt,
ist geistiger Vater vom Projekt.
und drum is a ganz recht gelungen.
Viele fleißige Ingenieure
liefern schöne, bunte Pläne,
Und genauso wie die Praktiker,
so braucht man auch den Statiker.
Der rechnet, zeichnet Bewehrungspläne,
darum ich ihn hier auch erwähne.
Drum soll des 2. Glasl z’springa,
und recht viel Glück und Freude bringa,
es gilt den Männern und den Damen,
die fleißig zeichnen, schreiben und planen.
PROST !
Als 3. Punkt schau ma jetzt weiter,
zum Wichtigsten, die Bauarbeiter,
sie dengen sich als Generalunternehmer,
da kinna ma nur d´Strabag nehma.

Um so an Auftrag zu erstehn,
is bei Verhandlungen viel gschehn,
da liegt koa Geld mehr auf da Straßen,
die baufirma hat die Hosen abi lassen.

Da Wichtigste so kimmt ma vir,

is auf da Baustell der Polier,
Er is der Beste weit und breit,
schaut auf Ordnung und auf Sicherheit.

Drum gilt des letzte Glas genau,

unsere Arbeiter am Bau,
es soll im weiten Bogen fliagn,
für de was biagn und betonieren.
PROST!

Mecht d´ andere Firmen net vergessen,

elektrisch is do ganz vü gwesen.
Auch von Wasser, Gas und Sanitär
gab´n Installateure alles her.
Auch die ganzen Subunternehmer,
derf ih nuh ganz kurz erwähna.

Es warn da bis zu 50 Personen,

de sich da auf dem Bau net schonen..
Es hat koan Unfall gebm zum Glick,
und des zoagt ah vo viel Gschick.

Zu guter letzt, da wünsch ma noch,

unser Bauherr lebe hoch.
Heute jubeln wir,
das Haus steht fertig da,
an jener Stelle hier,
wo einst nur Erde war.

Die Mauern und die Balken

gebaut von fleißgen Händen,
die werden alles halten
und Unheil stets abwenden.

Es mögen Sturm und Regen

euch nie gefährlich sein,
und Friede soll sich legen
über euer neues Heim.

Säge und Beil liegen nun still,

das Haus bleibt stehn – so Gott es will.
Das sagt euch hier der Zimmermann,
er hat getan, was er nur kann.
Das Prachtstück ragt nun vor euch auf,
ihr blickt mit Stolz aufs neue Haus.

Doch das war nur der erste Schritt,

es arbeiten noch viele andere Hände mit,
damit aus Haus „Zuhause“ werden kann.
So fangt ihr jetzt im Innern an.
Pinsel und Kelle sind bereits gezückt,
ich bin mir sicher, dass auch das euch glückt.

Mein Wunsch für euch: In eurem neuen Heim

sollen Lieb und Glück stets bei euch sein!
Schöne Tage, ruhige Stunden, Kinderlachen,
sollen das Haus für euch zur Heimat machen.
Es soll euch Schutz und Hafen werden,
zum allerschönsten Ort auf Erden.

Wir regen die Hände

und gründen die Wände,
wir kamen vom Fach
bis unter das Dach.
Gott wollt es beschützen
vor Donner und Blitzen,
vor Regen und Sturm
und Mäusen und Wurm!
Vor Schwamm, dem versteckten,
vor vielen Kollekten,
vor Schulden im Buch
und schlechtem Besuch!
Ein festes Dach überm Kopf, stets Gutes im Topf, Schutz vor Gewitter und Regen, nur lauter
Glück und Segen, das wünschen wir mit Freude zum Richtfest heute. Möge Euch das neue
Haus gute Energien schenken und Euer Leben bereichern.
Man hat es immer schon geahnt,
wer so ein schönes Haus geplant
steht ganz plötzlich vor der Frage
was ich denn zum Richtfest sage.

Man hat den Dachstuhl hochgezogen,

kein Balken hat sich durchgebogen.
Die Zimmerleute zauberten herbei
ein schönes Dach, ganz faltenfrei.

Ihr werdet gut behütet sein,

in eurem Haus für euch allein.
Man kann es jetzt schon leicht erahnen
ihr werdet euch im Glück umarmen!

Und dann ist bald der Rest geschafft

mit eurer und der Meister Kraft.
Glückwunsch zu diesem Hausbauhit,
wir feiern gerne mit euch mit!