Sie sind auf Seite 1von 120

1.

17
Zeitschrit für
Archäologie und
Kulturgeschichte

Karthago € 12,80 (D)


€ 14,– (A) / sFr 25,–
www.anikewelt.de

ÄGYPTEN ROM DEUTSCHLAND


Das Wissen vom Die neuesten Frühe
Mond Forschungen auf archäologische
de Palai Fotografie
Geheimnisvoller
Bilderkosmos

Die Apokalypse war in der Buchkunst


zwischen Mittelalter und Früher Neuzeit
ein zentrales Thema. Zahlreiche Künstler
wurden durch die Johannes-Ofenbarung,
das rätselhafteste und bilderreichste Buch
der Bibel, in ihrer Imagination belügelt.
Dieser großartig bebilderte Band erhellt
Geschichte, Theologie und Bedeutung
von der Trierer Apokalypse bis zu den
Holzschnitten Dürers.

David und Ulrike Ganz


Visionen der Endzeit
Die Apokalypse in der mittelalterlichen Buchkunst
2016. 160 S. mit 104 farb. Abb., geb. mit SU.
49,95 €
ISBN 978-3-8053-4995-6

Bestellen Sie hier:


Internet: www.zabern.de • E-Mail: service@zabern.de
Telefon: 06151/3308-330 • Fax: 06151/3308-277
EDITORIAL

DAS WELTKULTURERBE VON


KARTHAGO
ie Redakio der ANTIKEN WELT freut si h sehr, das erste Het i eue Ge a d de The a
D Karthago id e zu kö e – ei er Metropole des Altertu s, die die AW ähre d ihrer
gesa te , i z is he 47-jährige Ges hi hte i er ieder aufgesu ht hat. U d au h heute o h
tut si h iel i der pu is he u d später rö is he Stadt. Ne e der Sorge u die Zerstöru g
des kulturelle Er es, der die Ar häologe e ts hiede e tgege trete , stehe die i ter aio ale
u d -diszipli äre Fors hu ge der letzte Jahre i Vordergru d. Sie ha e zahlrei he eue
Erge isse her orge ra ht u d a hes Klis hee re idiert. Ei ige spa e de Fragestellu ge olle
ir Ih e i ge oh ter Ma ier aus erster Ha d präse iere u d ko te dafür E perte für Holger Kieburg
die phö izis he u d pu is he Kultur ge i e . Chefredakio
ANTIKE WELT
Von Elissa bis Salammbô – Ni ht ur ar häologis h, au h kulturges hi htli h ha e si h i
Karthago iele S hi hte ü erlagert: I die M the u d Lege de , die poliis he A eig u ge
u d frühe Fors hu ge führt u s Mario Bolder-Boos o der TU Dar stadt ei . Sie ist
Spre heri des DFG-geförderte isse s hatli he Netz erks «Vo Ka aa a h Gi raltar u d
zurü k – Die Phö izier i Mitel eerrau ».

Von Handel bis Spitzentechnologie – Die Wirts hatsges hi hte des pu is he Karthago skizziert
Roald F. Do ter o der U i ersität Ge t auf der Gru dlage der Erge isse o et a ier Jahr-
zeh te i te si er ar häologis her Fors hu g. La d irts hat, Metalli dustrie, Ha d erk u d
Ha del ilde da ei die i higste Besta dteile der pu is he Öko o ie.

«Vor allen Göttern, die über Karthago gebieten» − De ko ple e Pa theo der Stadt id et
si h Bär el Morstadt o der Ruhr-U i ersität Bo hu , zur Zeit TEA-Gastprofessori a der
U i ersität Tü i ge . Sie a ht au h auf die Eige heite der karthagis he Göter elt gege ü er
de phö izis he Gotheite auf erksa .

Wasser für die Stadt − Freri h S hö o der U i ersität Tü i ge u d de So derfors hu gs erei h


«Ressour e -Kulture » erläutert u s, ie i der k app 7 -jährige pu is he Ges hi hte
der Stadt ers hiede e Arte der Wasser ersorgu g Bedeutu g ge a e u d die Be ölkeru g
si h de je eils eue Verhält isse a passte.

Au h i Jahr 7 ird es ieder zahlrei he spa e de Fu de u d Fors hu ge i alle altertu s-


isse s hatli he Diszipli e ge e , die ir Ih e ger orstelle ö hte . Auf Ihre The e -
ors hläge u d A regu ge so ie Lo z . Kriik – gerade au h zu eue La out − si d ir ie
i er sehr gespa t. Herzli he Da k für Ihre Treue u d stete Mitar eit a der AW.

Ei e a ge eh e Lektüre ü s ht Ih e
Ihre Redakio der ANTIKEN WELT

1
ANTIKE WELT 1/17
INHALTSVERZEICHNIS

TITELTHEMA KARTHAGO
8 MYTHOS KARTHAGO − LEGENDENBILDUNG ZWISCHEN ANTIKE UND
o Mario Bolder-Boos GEGENWART
Die Rolle, die Karthago in Kunst und Kultur, aber auch in der Politik sowohl in
der Antike als auch in der Neuzeit spielte, kann ohne Übertreibung schillernd genannt
werden: eine Spurensuche.

16 ZWISCHEN SPITZENTECHNOLOGIE UND HANDEL − WIRTSCHAFT DER


o Roald F. Do ter PUNISCHEN STADT KARTHAGO
Welch große Bedeutung Innovation für das wirtschaftliche Gelingen der karthagischen
Gesellschaft hatte, ist eine der zentralen Fragen, denen sich dieser Beitrag widmet.

22 DIE GÖT TERWELT KARTHAGOS − RELIGION UND KULTE EINER ANTIKEN


o Bär el Morstadt METROPOLE
Das komplexe städtische Pantheon der mediterranen Metropole kann aufgrund zahl­
reicher unterschiedlicher Quellen gut rekonstruiert werden.

30 DIE WASSERVERSORGUNG DES PUNISCHEN KARTHAGO


o Freri h S hö Der Frage, welche Bedeutung die verschiedenen Arten von Wasserressourcen, die
sich archäologisch nachweisen lassen, für das punische Karthago besaßen, geht dieser
Beitrag nach.
THEMENPANORAMA

DIE NORDSEITE DES PALATIN − ENTDECKUNGEN, RESTAURIERUNGEN, 40


FORSCHUNGSERGEBNISSE DER LETZTEN JAHRE o Sil ia o Hase
Teil I Vo de ordöstli he Hä ge zu Te pel des Iuppiter Stator
Die lange und komplexe Geschichte des Palatins konnte durch zahlreiche neue
Forschungsergebnisse der letzten Jahre in einigen zentralen Punkten umgeschrieben
werden.

49
EINE KLIMAKATASTROPHE? DER UNTERGANG UGARITS AM ENDE o Klaus G. So er
DER SPÄTBRONZEZEIT
Was führte um 1200 v. Chr. zum Ende des wichtigen Handels­ und Kulturzentrum
im Nordwesten des heutigen Syrien?
58
ZWISCHEN MYTHOLOGIE UND MATHEMATIK − DAS WISSEN VOM o Vi toria Alt a -We dli g
MOND IM ALTEN ÄGYPTEN
Konkretes astronomisches Wissen und mythische Vorstellungen spielten bei der
Beurteilung des Mondes eine gleichberechtigte Rolle.
65
GEMMEN, GLÄSER, GÖT TERBILDER − FRÜHE ARCHÄOLOGISCHE o Nor ert Fra ke
FOTOGRAFIEN UND IHRE «GEHEIMNISSE»
Mit detektivischem Spürsinn lassen sich den frühen Lichtbildern wichtige Informa­
tionen entlocken. Wichtig sind wie immer der Kontext und auch Zufallsfunde – weitere
Überraschungen nicht ausgeschlossen.

82
DIE ANTIKE IST TOT, ES LEBE DIE ANTIKE! DER ERSTE ANTIQUITY o Chrisia e O hs
SLAM FAND IM NEUEN MUSEUM IN BERLIN STAT T
Altertumswissenschaftler erobern sich eine interessante Veranstaltungsform, die bis­
lang hauptsächlich von den Naturwissenschaften genutzt wird – den Science Slam.

KULTURGÜTERSCHUTZ IN EUROPA − ÜBERLASSEN WIR UNSER AW-SPEZIAL KULTURGÜTERSCHUTZ


KULTURELLES ERBE NICHT DEM ZUFALL
Maßnahmen des Kulturgüterschutzes außerhalb von Krisenregionen können effizient 72
vorbereitet werden, damit im Notfall alles schnell geht. o A a Kaiser

WAS AM ENDE ÜBRIG BLEIBT − EIN BERICHT ÜBER DIE TAGUNG 78


«JENSEITS VON PALMYRA – KULTURGÜTERSCHUTZ IN DER LEHRE» o Ti Oter e k
Wie kann das Thema besser in die universitäre Lehre integriert werden? Mit
dieser Frage hat sich intensiv die AG Kulturgüterschutz des Dachverbands Archäo­
logischer Studierendenvertretungen auseinandergesetzt.

RUBRIKEN

4 Aktuell
6 Spra he u d S hrite
34 Preisrätsel
35 Museu si sel Berli
84 AW-Shop
86 Musee i aller Welt
90 Bü herspiegel
92 Ausstellu gskale der
96 Vors hau / I pressu
97 Gelügelte Worte
Abo-Service ANTIKE WELT
A o iere Sie it der Bestellkarte hi te i Het, rufe Sie a oder s hrei e Sie ei e E-Mail:
IPS-Date ser i e G H | Tel.  /  | E-Mail: a o-a @ips-d.de | www.anikewelt.de
I ter aio ale Na hri hte

FRANKREICH e he hes a héologi ues p évenives Das La dgut, das auf ei e do i-


INRAP auf de Ge iet des gallis he iere de Plateau o erhal des Flusses
Sta es der Co iosolites ei e i po- Ra e gelege ist, esta d aus eh-
DIE RÖMISCHE VILLA sa te gallo-rö is he Villa freigelegt. Bei rere Baukörper , die i U-For u
«SUR LES VAUX» IN DER der Notgra u g des INRAP ko te auf ei e Hof o ² Flä he a geord-
BRETAGNE ei er Flä he o et a ha die gesa te et are . Der Woh erei h u fasste
pa s u ana Woh ge äude u d ei ige et a ². Die lu uriöse Ausstat-
I der Ge ei de La grola -sur-Ra e Teile der pa s usi a la d irts hatli- tu g der Villa, ei der es si h u ei e
Départe e t Côtes-d’Ar or ha e her Betrie u tersu ht u d doku e - der größte der Bretag e ha delt, ird
Ar häologe des Insitut naional de iert erde . au h dur h ei e o u e tale Ther-
e a lage o ² elegt, die si h
a der Nord-Ost-E ke der pa s u ana
ei det A . . Die Badea lage ist
sehr gut erhalte u d esteht aus et a
Räu e , z. T. it Apside , u d z ei
Be ke , o de e ei es it ei e
H pokauste -S ste eheizt urde. I
alle Räu e urde zahlrei he Fres-
ke frag e te gefu de , die die Wä de
u d De ke ge öl e zierte , ähre d
der Bode teil eise it opus se ile aus
lokale Gli ers hiefer ausgelegt ar.
Dieses für die Regio außerge öh li-
he Bad ko te a h de Gra u ge
Foto: B. Si ier, I rap.

ko ser iert erde . )ur )eit ist es o


Sa d ede kt, soll a er a h Mögli h-
keit i ei ige Jahre restauriert u d
Abb. 1
Blick auf die
zugä gli h ge a ht erde .
Thermen. Bastien Simier, Grabungsleiter des Inrap.

LIBANON B los u d Äg pte ird dari es hrie- See i erhal des geoar häologis he
e . Ei e ro zezeitli he Hafe a lage Fors hu gsprogra s «B los a d
i der Nähe der phö izis he Stadt the Sea» u ter o e . Diese U ter-
DIE LOKALISIERUNG DES B los su hte a isher allerdi gs su hu ge ha e zahlrei he Hi eise
ANTIKEN HAFENBECKENS erge e s. Na h -jähriger Fors hu gs- u d Artefakte zu Vors hei ge ra ht,
VON BYBLOS ar eit gela g u die Lokalisieru g dur h die die Lage ei es ersa dete
ei es Hafe e ke s a südli he E de Hafe e ke s er itelt erde ko te.
Viele a ike s hritli he ie au h iko- des Weltkulturer eareals o B los. Hö hst ahrs hei li h ha delt es si h
ographis he Quelle zufolge esta d Seit urde u ter der isse - hier ei u die ro zezeitli he Hafe -
der Seeha del z is he de le a i i- s hatli he Leitu g o Mari e Fra - a lage o B los, die der äg pis he
s he Küste städte seit Tause de Jah- is-Allou he u d Ni olas Gri al sie e Te pel ea te We a u i sei e
re . Vor alle der Holzha del z is he Fors hu gsei sätze a La d u d auf Reise eri ht aus de . Jh. . Chr.
Pap rus Moskau es hrie .
Marii e Fer erku du gsstudie
U i ersität o Patras estäigte die
Lage des a ike Hafe s o B los
i Süde des Areals u d er ögli hte
ei e paläogeographis he Reko strukio
Foto: © Fors hu gsprojekt «B los a d the Sea».

der Küste regio A . .


Weitere ar häologis he U tersu hu ge
o La d aus si d öig, u die Gestal-
tu g des Hafe e ke s zu erstehe u d
Abb. 1 sei e ögli he Strukture zu ergra e .
Untersuchung am Meeres-
boden während der maritimen Dr. Martine Francis-Allouche, Collège de France
Fernerkundung. Übersetzung: Lucas Hafner, Wiesbaden

4
ANTIKE WELT 1/17
AKTUELL

ÄGYPTEN

DIE TIERNEKROPOLE
VON BERENIKE
Bere ike ar Teil des öko o i-
s he u d kulturelle Netz erks,
Alle Fotos: Mag. Radosla M szka, Göi ge .

el hes o . Jh. . Chr. is i s


. Jh. . Chr. de I dis he Oze-
a it de Mitel eer er a d.
Aufgru d der u irtli he U -
elt edi gu ge usste die Stadt
Nahru gs itel aus de Niltal
i poriere , ähre d – k e t-
fer t liege de Quelle die Be oh-
er it Tri k asser ersorgte .
I de a erika is h-pol is he
Ausgra u ge i Bara is / Medi et
al-Haras, Äg pte , der a ike Ha-
Abb. 1 Blick auf die beiden am besten erhaltenen, aus Sandsteinen gefügten karolingischen Glasöfen.
fe stadt Bere ike a der Westküste
des Rote Meeres, ko te z i-
s he u d a. Ske-
DEUTSCHLAND lete ers hiede er Tierarte aus
ei er Müllhalde des . Jhs. . Chr.
ge orge erde . U ter de Ske-
DIE ÄLTESTE MIT TEL­ lete fa de si h Katze , Hu de,
ALTERLICHE WALDGLAS­ Pa ia e u d Grü e Meerkatze .
HÜT TE EUROPAS Die Fu du stä de der Tierskelete
lasse i ht i er Rü ks hlüsse
I Rah e ei es fä herü ergreife - darauf zu, o die Tiere a h ihre
de , o der Deuts he Situ g A le e als «A fall» oder «gelie -
U elt geförderte Fors hu gspro- te Hausiere» a gesehe urde ,
jekts u ter Leitu g o Prof. Dr. Ha s- zu de e ihre Besitzer au h a h
Abb. 2 Weitgehend zusammengesetzter frühmittel-
Georg Stepha U i ersität Halle-Wit- alterlicher Glashafen, Volumen 0,75 l. ihre Tod ei e e ge e oio ale
te erg urde ei e karoli gerzeitli he Bi du g erspürte .
Glasprodukio sstäte ei Bode felde Bestatu ge u d Hals ä der,
a Solli g e tde kt. Diese te h ik- u d / ko te Fu da e treste o de e ei ige it Glasperle
kulturges hi htli h i hige Neue t- o drei Glasöfe u d erglaste Ofe - dekoriert si d, eise esi te
de ku g ist ei zigarig i Deuts hla d a du gsteile aus Leh u d Sa dstei Tiere jedo h ei deuig als gelie te
u d Europa u d e eist, dass die a - freigelegt erde A . . )ude Hausiere aus. Ei ige Tierkörper
spru hs olle regio ale Glaserzeugu g fa de si h Frag e te o u ge öh - urde or ihrer Bestatu g i Stof
i Norddeuts hla d Jahre älter ist li he klei e Glass h elzgefäße aus ge i kelt. Ei er utli h aus Italie
als isher a ge o e . eso ders ho h erige feuerfeste oder Grie he la d i porierter,
Ver utli h sta d die Produkio s- To , as ot e dig ar, da für Holz- ierjähriger Masif, der a K o he -
stäte ei Bode felde i )usa e - as heglas erhe li h höhere S h elz- kre s erstar , urde o sei e
ha g it Kö igsgut u d der Sali e te perature erforderli h si d als für Besitzer lie e oll i Mate ge i-
i Bode felde, die Kaiser Lud ig der Sodaglas a h editerra e Rezeptu- kelt u d it große Frag e te
Fro e de edeute de Rei hs- re A . . Die Te h ologie ra hte ei er A phore ede kt A . .
kloster Cor e ei Hö ter s he kte. die Mö he des älteste Klosters i Dr. Steven Sidebotham, Dr. Marta Osypińska
Wahrs hei li h stellte a Rohglas Sa hse aus Cor ie i Nordfra krei h und Iwona Zych, M. A., Berenike Project
(University of Delaware, PCMA)
u d Glasgläter her – iellei ht sogar it. Die Far e der erzeugte Gläser ar Übersetzung: Alexandra Hornung, Darmstadt
Hohlglas, Fe sterglas u d Baus h u k or eh li h grü li h, a er au h lau.
far ige Fliese –, die a a h Fu - Prof. Dr. Hans-Georg Stephan, Universität
de aus Gra u ge i der Aubauphase Halle-Wittenberg

der A tei a i erhe li he U -


fa g e öigte. Das Glas urde da
i Kloster ezirk eiter erar eitet, ie
u s hei are Spure der Glas erar- Abb. 1 
Skelett eines an Knochenkrebs verstorbenen und
eitu g ereits – er iese . von seinem Besitzer bestatteten Hundes.

ANTIKE WELT 1/17


wichtige Fundorte Ausbreitung der Indus-Kultur
moderne Orte Kabul (2600 – 1900 v. Chr.)
Peshawar
Srinagar

In
Manda

d
us
lum
Jhe
Rehman Dheri i
ab Rav
en
Quetta Ch
Lahore
Harappa Ropar
j
Nausharo Sutle Banawali
Rakhigarhi Lhasa
us
Ind Kalibangan Tsangpo
Ganweriwala Mitathal
Mohenjo-Daro Delhi
Kot Diji
Ghazi Shah Kathmandu
Ya Sara
Sutkagen-Dor

Ga
Chanhu-Daro m yu
Amri un

ng
Balakot a

es
Sotka Koh
Karachi Allahdino

Dholavira Allahabad Gan


ges
Surkotada
Arabisches Meer Kuntasi Ahmedabad Narmada
Lothal
Bhavnagar Kalkutta

Dandi Nagpur
Indischer God
Ozean aw
ari
Bombay Abb. 1
Poona Verbreitungs­
0 200 400 600 km Golf von Bengalen
gebiet der
Induskultur.

BIS HEUTE RÄTSELHAFT


«Schrit» und Sprache der Indus-Kultur

von Prof. Dr. Michael Witzel sta u d e a h arte Staate I die s hes Dra idis h sei, ie Ta il oder
u fasste. Diese ho he t i kelte ro - Brahui. I diese Fall sollte si h i
zezeitli he Kultur it et a fü f große Rig eda iele dra idis he Leh ör-
D ie etwa 5000 Siegel und Täfelchen
der Induskultur sind eines der
letzten großen Rätsel der frühen Ge-
Städte , ie z. B. Harappa u d Mohe jo
Daro, sta d i e ge Ko takt it de
ter i de . A er erst i späte Rig-
veda tauchen einige wenige auf. Erst
schichte. Die Harappa- oder Induskul- su eris he Mesopota ie A . . ei ge aueres Studiu der Su st-
tur – auch fälschlicherweise als «Sindhu- Die «S hrit» dieser Kultur ko te ratspra he – u ter Su strat ersteht
Saras ai-Kultur» ezei h et – lühte o h i ht e tzifert erde u d ihre a Wörter aus ers holle e Spra-
z is he – . Chr. i ei e Spra he ist u eka t, hat jedo h i he , ie z. B. deuts h «S haf» aus
riesige Ge iet, das das heuige Paki- ördli he I dusge iet Pa ja i äl- der i ht-i doger a is he Nordsee-
teste Te t I die s Rig eda et a  % Sprache – Pakistans und Indiens kann
i ht-i doger a is he Wörter hi ter- u s eiter ri ge . Leider ist dieser
Abb. 2 Steatit­Votivtäfelchen aus Harappa. lasse . Meist ha delt es si h u Be- Zweig der historischen Sprachwissen-
grife aus Geographie, La d irts hat, s hat i I die ga z u tere t i kelt.
Musik, Ta z u d der Welt ü er atürli- We de ir u s also de z eite
her Wese . Sie si d daru i ht e- E ig a zu, der sog. I dus-S hrit, a
so ders ützli h für ei e E tziferu g der sich Dutzende Spezialisten und
der «S hrit». A ateure die )äh e ausge isse ha-
Ma hat i er ieder a ge o - e . Erst urde die eige tli h
e , dass die I dus-Spra he ei frü- aheliege de Frage gestellt, o die I -

6
ANTIKE WELT 1/17
SPRACHEN & SCHRIFTEN

dus-)ei he ei e S hrit i geläuige Au h ei e Deutu g als relai a strakte


Si e si d, also ei e S hrit, it der )ei he ie u sere Verkehrs- oder Flug-
Spra he elie ig iedergege e er- hafe zei he oder als S ole ie +/-,
de ko te. Es gi t iele gute Grü de, &, @ oder */† ist ögli h. Spre her der
die dagege spre he : A ders als i unterschiedlichsten Sprachen können
Alte Nahe Oste eispiels eise diese sofort erke e , a er sie ha e
gi t es kei e la ge I s hrite ; die kei e i ter aio al festgelegte Laut-
lä gste hat , iele ur ei oder z ei werte. Heute stehen diese Zeichen und
)ei he . Dur hs h itli h hat ei e I - S ole ge öh li h i ht i ei er )eile
s hrit , )ei he A . . . aufgereiht. I Mesopota ie trete je-
Ist die I dus-S hrit ei e logogra- do h e e de la ge Keils hritte -
phis he S hrit Worts hrit ie das te auf de sog. Kudurru religiöse )ei-
Abb. 3 Eines der sog. Einhorn­Siegel aus
frühe Chi esis h, ei e Ko i aio chen einzeln oder zu Zeilen aufgereiht Harappa mit einer der längeren Inschriften der
o Wort- u d Sil e s hrit ie die ja- auf und sind auch von Uneingeweihten Induskultur.
pa is he S hrit? Oder gar ei Alpha- lei ht zu «lese ».
et? Letzteres ist u ögli h, da kei e Außerde ürde a i ei er
Spra he – Vokale u d Ko so- S hrit, el he die Laute oder Wörter ke u d au h auf de Täfel he i
nanten aufweist. ei er Spra he iedergi t, stets Wie- A . zu sehe si d: .
Weiterhi ka a für die E tzif- derholungen von Zeichen erwarten. U irkli he Forts hrite zu errei-
feru g au h o der )ei he for aus- Sel st i ei e strikt logographis he chen ist also noch viel grundlegende
gehe , ie et a Wasserträger, Bo- S ste ie de hi esis he erde Klei ar eit öig: Was ist die ge aue
ge s hütze oder Hake plug. A dere Zeichen auch in kurzen Texten wie- )ei he zahl? Wo trete sie ei zel
)ei he si d jedo h zu a strakt, u d derholt. Häuigere Wiederholu ge oder ko i iert auf? Mit el he Bil-
iele öge aufgru d ihres ursprü g- i de si h i Sil e - oder Alpha et- dern sind sie auf den Siegeln und Täfel-
li he Laut erts als Ho o e er- s hrite . Der Bu hsta e «e» eispiels- he gekoppelt? Ei e ü erzeuge de
wendet worden sein. eise i det si h allei i ora gega - Deutu g der )ei he üsste ei e I -
S hließli h ka a de )usa - ge e Satz zeh al. Nirge d o i de terpretaio liefer , die o a dere
e ha g o Bilder u d M the auf I dus-I s hrite i de si h derglei- a h ollzoge u d ausge aut erde
de et a i gerla ge , ehrseiige he ehr oder e iger «zufällige» ka . Das ist isher i ht ges hehe ,
Täfel he u tersu he , as a er is- Wiederholu ge . Ü rige s uss i ht so dass u s Spra he u d «S hrit» der
her nicht erforscht wurde. jede «Ho hkultur» ei e S hrit er e - I duskultur u eka t lei e . De -
Die gege ärig ohl eka teste, de , ie et a die I kas, die alle falls o h ist diese große ro zezeitli he
a er i E perte kreise i ht allge ei ei A re h u gss ste it Quippu- Stadtkultur e e de e Äg pte s,
a erka te «E tziferu g» dur h A. S h üre e t i kelt ha e . Mesopota ie s, Chi as us . ü eraus
Parpola i t ei e ge is ht logo- Ma ka derzeit este falls Ver- faszinierend.
graphis h-s lla is he S hrit a , die utu ge a stelle u d ei deuige
eine frühe dravidische Sprache wie- )ei he ie Wasserträger, Hake plug
derge e soll u d z. T. Re us-Charak- oder das ko i ierte Mörser-Stößel- Adresse des Autors
ter hat. Seit 1967 hat Parpola nur eine )ei he zusa e stelle u d iel- Prof. Dr. Michael Witzel
Har ard U i ersit
Handvoll Wörter und Zahlen «entzif- lei ht ei ige Me ge a ga e erke - Depart e t of South Asia Studies
fert». Au h alle Versu he, die )ei he e . Oder, a ka ei e Ver i du g Bo Street,
Ca ridge, MA , USA
aufgrund anderer indischer Sprach- der thologis he Bilder auf de Tä-
fa ilie zu lese , führe i ht ei- fel he it de I duszei he u tersu- Bildnachweis
A . : Karte P. Pal , Berli ; . : Foto HARP Harappa
ter. Weitere «E tziferu ge », die die he . Au h e ir die M the auf E a aio Proje t, Har ard .
I dus-S hrit als frühes Sa skrit oder de Täfel he kau erstehe kö e ,
Literatur
«Doku e te ro zezeitli her S h ie- so gi t es do h erstreute Hi eise ie A. PARPOLA, De ipheri g the I dus s ript .
de » i terpreiere si d e e falls et a ei e Ma , der ei e t pis h i - S. FARMER / R. SPROAT / M. WIT)EL, The Collapse of the
i ht ü erzeuge d. dis he Tro el ṛda ga s hlägt. Auf I dus-S ript Thesis: The M th of a Literate Harappa
Ci ilizaio : htp:// rossasia-jour als.u .u i-hei-
Die I dus-)ei he üsse i ht der Rü kseite dessel e Täfel he s i - del erg.de/i de .php/ej s/issue/ ie / .

z a gsläuig als ei e S hrit i her- de si h z ei ü erlappe de )ei he , htps:// .harappa. o /

kö li he Si i terpreiert erde . die ohl e e diese Tro el ausdrü-

7
ANTIKE WELT 1/17
MYTHOS KARTHAGO
Legendenbildung zwischen Antike und Gegenwart

Das punische Karthago mit seiner mythischen Gründungslegende und seinem gewaltsamen
Ende 146 v. Chr. fasziniert die Menschen seit jeher. Mal gehasst, mal bewundert,
wurde Karthago in der Neuzeit ein beliebtes Thema in Altertumskunde und Kunst und
spielte sel st i de Poliik – als Vo ild ie au h als Fei d ild – ei e Rolle.

von Marion Bolder-Boos Pygmalion,  der  ihren  Ehemann  er­ wollte.  Bei  Vergil,  der  die  Gründung 
mor det  hatte,  nach  Westen  geflohen  Karthagos in seiner Aeneis behandelt,
tritt hingegen das Motiv der unglück­
K arthago war eine phönizische Nie­
derlassung, die im ausgehenden
. Jh. v. Chr. von Siedlern der phönizi­
sein. Nach einem Zwischenaufenthalt
auf  Zypern,  wo  sie  weitere  Gefährten 
aufnahm, erreichte sie schließlich die 
lichen Liebe zu dem Trojaner Aeneas 
auf,  welche  den  Grundstein  für  die 
schen  Stadt  Tyros  gegründet  wurde  Küste des heutigen Tunesien. )n einer  spätere,  erbitterte  Feindschaft  zwi­
(Abb. 1. 2). Die Bezeichnung «Phö­ Bucht westlich von Cap Bon, ca.   km  schen den Karthagern und Aeneas’
nizier»  für  jene  Menschen,  die  in  der  von der älteren phönizischen Nieder­ Nachkommen, den Römern, gelegt ha­
Zeit von etwa   bis   v. Chr. ent­ lassung  Utica  entfernt,  gründete  sie  ben soll (Aeneis 1 und 4).
lang  der  Levanteküste  von  Südsyrien  eine neue Stadt, Qart (adasht  «Neu­ Karthago ist damit die einzige phö­
bis Nordisrael siedelten und von dort stadt»). Dabei soll sie sich der Le­ nizische Niederlassung im Westen, die
aus  nach  Zypern,  in  die  Ägäis,  in  den  gende nach einer List bedient haben: eine  ausführliche  Gründungslegende 
zentralen und westlichen Mittelmeer­ Sie erbat von dem einheimischen liby­ besitzt.  Noch  vor  der  Gründung  Kar­
raum und bis hin zu den Atlantikküs­ schen König so viel Land, wie von thagos sollen allerdings schon zahlrei­
ten der )berischen (albinsel und Ma­ einer Rinderhaut umspannt werden che  phönizische  Siedlungen  entlang 
rokkos fuhren, ist eine griechische konnte. Der König, in der Annahme, der  Mittelmeer­  und  Atlantikküsten 
Fremdbezeichnung. Ob sie sich selbst dass es sich dabei nur um einen klei­ der Iberischen Halbinsel und Nord­
als  Kanaanäer  bezeichneten,  wie  in  nen Flecken Erde handeln könnte, afrikas  entstanden  sein.  Thukydides  
dem spätantiken Zeugnis des Augusti­ verlangte einen niedrigen Preis da­ berichtet (6, 2, 6), dass Phönizier auf
nus angedeutet wird, ist nicht ganz si­ für. Elissa aber nahm die Rinderhaut,  ganz  Sizilien  ansässig  gewesen  seien, 
cher. Die Römer nannten die phönizi­ schnitt diese in viele  schmale Streifen  noch bevor griechische Kolonisten die
schen  Siedler,  die  sich  außerhalb  des  und  knotete  die  Streifen  anein ander  )nsel erreichten, und Strabon  ,  ,   
levantinischen  Mutterlandes  nieder­ Abb.  . Damit konnte sie ein großes  schreibt  ihnen  Seefahrten  und  Kolo­
ließen,  Poeni, woraus sich im Deut­ Gebiet einfassen, auf dem Karthago niegründungen  bis  jenseits  der  Säu­
schen die Bezeichnung «Punier» ablei­ errichtet  wurde.  Der  (aupt hügel  der  len des Herakles zu. Insbesondere
tet. Die Einwohner Karthagos werden Stadt,  von  den  Griechen  Byrsa  ge­ Tyros  erscheint  als  Mutterstadt  zahl­
heute deshalb meist als «Karthager» nannt,  gab  offenbar  den  Anstoß  für  reicher phönizischer Neugründungen. 
oder «Punier» angesprochen. diese Legende, da der Name an das Der  tyrische  (auptgott  Melqart,  von 
griechische  Wort  für  Ochsenhaut  er­ den Griechen mit Herakles, von den
Karthagos Anfänge innert – wahrscheinlicher allerdings Römern mit Hercules gleichgesetzt,
Die  bekannteste  Version  der  Grün­ ist, dass er vom phönizischen Wort wurde daher in vielen phönizischen
dung Karthagos verweist in die Zeit für  Zitadelle abgeleitet ist.  Siedlungen  im  zentralen  und  westli­
um  /   v. Chr.  Die  phönizische  Die Geschichte der Elissa endete chen Mittelmeerraum verehrt. Die an­
Prinzessin Elissa (in den lateinischen tragisch.  Sie  ließ  sich  auf  dem  Schei­ tike  Bezeichnung  der  Straße  von  Gi­
Quellen Dido genannt), Tochter des terhaufen verbrennen, um den Nach­ braltar  als  Säulen  des  (erakles  geht 
Königs von Tyros, soll zusammen mit  stellungen  des  libyschen  Königs  zu  vermutlich  auf  den  Melqarttempel 
einigen Getreuen vor ihrem Bruder entgehen, der sie zur Heirat zwingen von  Gadir  heute:  Cádiz   zurück,  der 

8
ANTIKE WELT 1/17
Abb. 1
Rekonstruktion des
Stadtbilds von Karthago.
MYTHOS KARTHAGO – Lege de ildu g z is he A ike u d Gege at

Abb.    Karte der phönizischen Niederlassungen im Mittelmeerraum.

Abb. 3
«Dido erwirbt
durch List den
Bauplatz für 
Karthago».
Illustration zu
Vergil, Äneis, 
I, 364–368.
Holzstich, um
. Spätere 
Kolorierung.

10
ANTIKE WELT 1/17
TITELTHEMA

Pastor  und  Gelehrte  Samuel  Bochart  jedoch meist nicht in schmeichelhafter 


schrieb im 17. Jh. eine Geographica Weise (Abb. 4). Wie die antiken Grie­
Sacra, eine auf der Bibel basierende chen und Römer mit den Karthagern
Sakraltopographie,  in  welcher  er  den  in  Konflikt  geraten  waren  –  die  Grie­
Phöniziern  eine  Schlüsselrolle  in  anti­ chen in den Auseinandersetzungen
ken  Migrationsbewegungen  zuschrieb.  um Sizilien und Korsika, die Römer in 
Ihm zufolge waren die Phönizier die den Punischen Kriegen –, so gab es im
Ahnherren aller Völker Europas. Einen .  Jh.  große  Spannungen  innerhalb 
weiteren bedeutenden Baustein zur Europas,  vor  allem  zwischen  Englän­
Phönizierforschung lieferte der deut­ dern, Franzosen und Deutschen. Der
sche Theologe Franz Carl Movers, der  französische (istoriker Jules Michelet 
Mitte  des  .  Jhs.  ein  vierbändiges  bezeichnete  um    die  Engländer 
Werk über das phönizische Altertum,  als  die  Personifikation  menschlichen 
in  welchem  er  Staatswesen,  Religion,  Hochmuts und fragt: «Wie viele Tyros’
(andel,  Schifffahrt  und  Kolonien  der  und Karthagos müsste man aufschich-
Phönizier behandelt, veröffentlichte. ten, um die Anmaßung des titanischen
Besonders  ausführlich  widmete  Mo­ England zu erreichen?» Noch deut­
vers sich dem phönizischen Fernhan­ licher  äußerte  sich  (einrich  (eine 
del als treibender Kraft kultureller 1842: «Ich hege den besten Respekt
und sozialer Entwicklungen in der Le­ vor ihrer [i.e. der Engländer] materiel-
vante. len Obmacht; sie haben sehr viel von je-
Ähnliche Ansichten vertrat der eng­ ner brutalen Energie, womit die Römer
lische Historiker John Kenrick, der die Welt unterdrückt, aber sie vereini-
1855 schrieb: «A new era began in the gen mit der römischen Wolfsgier auch
history of the human race, when the first die Schlangenlist Karthagos. Gegen ers-
trading-vessel put forth from the har- tere haben wir gute und sogar erprobte
bour of Sidon.» In England ging man Waffen, aber gegen die meuchlerischen
allerdings  noch  einen  Schritt  wei­ Ränke jener Punier der Nordsee sind
sich, wie antike Quellen berichten, auf ter:  Während  in  den  deutschen  Län­ wir wehrlos.»
einer kleinen Insel in der Bucht von dern eine Geistesverwandtschaft mit Auch wenn einzelne karthagische
Cádiz  erhob.  Neben  Gadir  sind  auch  den Griechen postuliert wurde und Persönlichkeiten, allen voran Han­
für Lixus in Marokko und Utica in Tu­ Frankreich sich insbesondere seit nibal,  zu  allen  Zeiten  große  Bewun­
nesien  deutlich  frühere  Gründungs­ Napoleon als Nachfolger der Römer derung erfuhren – auch Napoleon
daten  überliefert.  Doch  obwohl  auch  sah,  betrachtete  man  sich  jenseits  hatte sich zeitweilig als zweiten Han­
diese Städte regionale und im Fall Ga­ des Ärmelkanals als moderne Kartha­ nibal  betiteln  lassen  –,  führte  der 
dirs  auch  überregionale  Bedeutung  ger und verglich das eigene weltum­ sich  seit  der  Mitte  des  .  Jhs.  ver­
erlangten, war es Karthago, das im 6. spannende  (andelsnetzwerk  mit  je­ stärkende  Antisemitismus  in  Europa 
und  .  Jh.  v. Chr.  zur  bedeutendsten  nem der Punier, das von den antiken dazu, das Bild der Karthager zuneh­
Macht  im  zentralen  und  westlichen  Quellen beschrieben wird. Der engli­ mend  negativ  zu  besetzen:  Sie  galten 
Mittelmeer aufstieg und somit zur er­ sche Historiker und Theologe George als rücksichtslose, habgierige (ändler, 
folgreichsten phönizischen Niederlas­ Rawlinson schrieb ihnen daher einen denen  jegliche  Originalität  und  geis­
sung avancierte. Scharfsinn zu, der jenem der Englän­ tige  Schöpfungskraft  abgesprochen 
der gleiche. Handel und Kolonisation wurde. Daneben wurde den Kartha­
Das Karthago-Bild im 19. Jh. wurden, wie bei Movers, eine beson­ gern  auch  eine  für  «Orientalen»  ver­
In der Forschung bewertete man die dere kulturelle Kraft zugesprochen, meintlich typische Wollust und Grau­
phönizische Expansion in den zentra­ die verfeinerte Lebensart zu den Bar­ samkeit nachgesagt, die sich vor allem
len  und  westlichen  Mittelmeerraum  baren brachte und diese auf milde in religiösen Praktiken wie der sakra­
zunächst  sehr  positiv,  und  bisweilen  Weise zivilisierte. len Prostitution und dem Kinderopfer
wurden sogar Parallelen zu neuzeit­ Die  Gleichsetzung  von  Engländern  manifestiert haben soll. Gustave Flau­
lichen  Seemächten,  etwa  zu  den  (ol­ und Karthagern wurde auch von ande­ berts Roman Salammbô, erschienen
ländern,  gezogen.  Der  französische  ren europäischen Mächten anerkannt,  1862, war nicht zuletzt wegen seiner

11
ANTIKE WELT 1/17
MYTHOS KARTHAGO – Lege de ildu g z is he A ike u d Gege at

lebhaften Beschreibung karthagischer in anderen europäischen Ländern und  Die  ersten  archäologischen  Arbeiten 


Dekadenz ein enormer Erfolg beschie­ inspirierte das dortige Kunstschaf­ begannen bereits im frühen  . Jh. mit 
den. Die Geschichte der karthagischen fen  Abb.  . Auch für die ausführliche  dem  dänischen  Diplomaten  Christian 
Priesterin  Salammbô,  einer  fiktiven  Schilderung  der  Opferung  karthagi­ Tuxen  Falbe,  der  zwischen    und 
Tochter des berühmten (amilkar Bar­ scher Knaben an den Gott Moloch ist   Konsul am (of des Bey von Tu­
kas, die während des Söldneraufstan­ Flauberts Werk berühmt. nis  war.  Er  publizierte  eine  präzise 
des nach dem Ersten Punischen Krieg Karte der archäologischen Funde des 
zum Objekt der Begierde des Söldner­ Archäologie in Karthago Stadtkerns  von  Karthago  und  seiner 
führers Matho wird und am Ende auf  Die Prominenz des antiken Karthago Umgebung. In dieser Zeit gelangten
tragische  Weise  den  Tod  findet,  er­ führte dazu, dass die punische Metro­ auch  die  ersten  antiken  Objekte  aus 
freute sich rasch enormer Beliebtheit pole schon früh in den Fokus archäo­ Karthago  in  europäische  Sammlun­
nicht nur in Frankreich, sondern auch logischer Untersuchungen gelangte. gen und Museen.   begannen fran­

Abb.    Dido flieht nach Afrika und trifft dort auf halbnackte «Mohren». Karikatur von Fritz Steub aus dem Jahr  .

12
ANTIKE WELT 1/17
TITELTHEMA

Abb. 5
Salammbô. Gemälde 
von Alphonse
Mucha  um  .

13
ANTIKE WELT 1/17
MYTHOS KARTHAGO – Lege de ildu g z is he A ike u d Gege at

zösische Ausgrabungen auf der Byrsa,  auf  die  (ügel  im  Umkreis  des  anti­ drale des Heiligen Ludwig und des da­
die  von  Charles  Ernest  Beulé  geleitet  ken  Stadtzentrums  konzentrierten  ran  anschließenden  Klosters  auf  der 
wurden. Er suchte den Palast der my­ (Abb. 6. 7). Byrsa  zerstörte  jedoch  gleichzeitig 
thischen  Stadtgründerin,  doch  legte  Das  größte  )nteresse  an  den  anti­ einen  Teil  der  antiken  Schichten  auf 
er  zunächst  die  römischen  Schich­ ken Hinterlassenschaften Karthagos dem Stadthügel Karthagos.
ten, insbesondere das zentrale Reprä­ zeigte Frankreich. Nachdem Papst Das besondere Interesse Frankreichs
sentationsforum der Byrsa, frei. Auch  Pius  )X.  den  Orden  der  «Weißen  Vä­ am antiken Karthago mag mit dem
die  Arbeiten  des  britischen  Missio­ ter» mit der Pflege des Kenotaphs des  Selbstverständnis der Grande Nation 
nars Nathan Davis brachten nicht die französischen Königs Ludwigs IX., der als modernem Erbe des Römischen
erhofften punischen Funde zutage,   während  des  .  Kreuzzugs  in  Reiches  zusammenhängen.  Die  Deu­
sondern römische Artefakte, darun­ Karthago gestorben und 1297 heilig­ tungshoheit  über  das  punische  Kar­
ter  sehr  qualitätvolle  römische  Mo­ gesprochen worden war, beauftragt thago, den einstigen Erzfeind der
saiken, die abgetragen und ins British hatte, erhielt der Kaplan der heiligen Römer, mag hier den Anspruch Frank­
Museum verbracht wurden. Punische  Stätte,  Pater  Alfred­Louis  Delattre,  reichs auf Beherrschung des von den
Artefakte  kamen  schließlich  in  den  vom französischen König den Auftrag, Römern eroberten Nordafrika ideolo­
Nekropolen ans Licht, weshalb sich die  Vergangenheit  der  antiken  Stadt  gisch untermauert haben. Durch den
weitere Ausgrabungen zunehmend zu erforschen. Der Bau der Kathe­ Bardo­Vertrag wurde Tunesien 1881
zum französischen Protektorat. Ein
Antikendienst wurde eingerichtet, der
unter Aufsicht der Akademie und
Abb.    Plan des frühpunischen Karthago.  des Unterrichtsministeriums in Paris
stand. Die Arbeiten konzentrierten sich
weiterhin auf die punischen Nekropolen;
allein zwischen 1895 und 1905 wurden
hunderte intakte Gräber freigelegt.
Auch nach dem Ersten Weltkrieg
setzte  man  die  archäologische  Erfor­
schung  Karthagos  fort.    führte 
der Zufall zu der sensationellen Ent­
deckung des Tophets von Karthago.
Tausende von Stelen sowie Urnen mit 
dem  Leichenbrand  von  Kindern,  z. T. 
vermischt mit Tierknochen, kamen
hier westlich des spätpunischen Dop­
pelhafens zutage. Die Forschungs­
arbeiten  waren  jedoch  schwierig, 
da verschiedene Personen und Ins­
titutionen  um  die  Fundstätte  strit­
ten, sodass der Großteil des gefunde­
nen  Materials  unpubliziert  blieb  und 
heute nur schwer rekonstruierbar ist.
Ferner ist die Deutung des Tophets
s.  Beitrag  Morstadt  S.    Abb.   a.b  
wie  überhaupt  die  Frage,  ob  es  sich 
bei diesen auch in anderen punischen
Siedlungen identifizierten Stätten um 
spezielle  Friedhöfe  für  Kinder  oder 
um  Plätze  für  Kinderopfer  handelte, 
bis heute sehr umstritten.
Nach  der  Unabhängigkeit  Tunesi­
ens 1956 konzentrierte sich die ar­

14
ANTIKE WELT 1/17
TITELTHEMA

Abb.    Der Byrsa­(ügel von Karthago.

chäologische  Forschung  zunächst  auf  reiche  ausländische  Grabungs teams  verwunderlich, wenn die Bevölkerung
das Umland Karthagos. 1972 wurde in Kooperation mit dem tunesischen Karthagos sich allein aus den Nach­
jedoch  von  der  UNESCO  das  bedeut­ Institut National du Patrimoine an ver­ kommen der ersten tyrischen Siedler 
same  Projekt  «Pour  sauver  Carthage»  schiedenen Punkten der Stadt weiter.  zusammengesetzt hätte.
ins Leben gerufen, an welchem sich ne­ Zuletzt  machte  Karthago  im  Früh­
ben den tunesischen Behörden zwölf ling 2016 von sich hören, als die Ergeb­
Länder,  darunter  Deutschland,  mit  nisse  einer  DNA­Analyse  v
  eröffentlicht 
Grabungsprojekten  beteiligten  und  wurden. Untersuchungen am soge­ Adresse der Autorin
zwischen 1973 und 1984 mit einem nannten  «Jeune  (omme  de  Byrsa»,  Dr. phil. Marion Bolder-Boos
Fa hge iet Klassis he A häologie
Großaufgebot an Wissenschaftlern aus  einem jungen Mann, dessen Grab man  Fa h e ei h A hitektu
Technische Universität Darmstadt
verschiedenen Disziplinen in Karthago  auf der Byrsa nahe dem Eingang  El-Lissitzky-Str. 1
tätig waren. )n internationaler Zusam­ zum heutigen Nationalmuseum frei­ D-64287 Darmstadt

menarbeit konnten so wichtige Aspekte gelegt  hatte,  ergaben  nämlich,  dass 


Bildnachweis
hinsichtlich  des  ältesten  Siedlungsge­ er  mütter licherseits  offenbar  euro­ A . : © Jea -Claude Gol i , Musée dépa te e tal
biets, der städtebaulichen Entwicklung  päische,  genauer  iberische  Vorfahren  A les A i ue; : Ka te © Me o Bolde ; : © akg-i a-
ges; : F itz Steu , Dido g ü det Ka thago, i : Fliege de
sowie der wirtschaftlichen Bedeutung besaß.  Dieses  Ergebnis  überrascht  Bläte N . – ; : © akg-i ages / Liszt
Colle io ; : a h F. Rako H sg. , Die deuts he
der punischen Metropole geklärt wer­ nicht,  waren  die  phönizischen  Städte  Ausg a u ge i Ka thago, I Taf. ; : Ma uel
den. Darüber hinaus widmeten sich die  doch keine hermetisch abgeschlos­ Cohe  / akg-i ages.

Arbeiten  der  römischen  und  spätanti­ senen, homogenen Gemeinschaften.


Literatur
ken Stadtgeschichte bis zur arabischen  Bedenkt  man  darüber  hinaus  die  L.-M. GÜNTHER H sg. , Ha i al u d Eu opa i aktu-
Eroberung. enorme Dichte phönizischer Nieder­ elle Ges hi hts e stä d is .

Die internationalen Bemühungen um  lassungen entlang der Küsten der )be­ W. HUSS, Die Karthager .

die  Erhaltung  der  antiken  Stadt  be­ rischen Halbinsel und deren nicht zu­ B. MORSTADT, Die Phö izie .

zeugen die Bedeutung, die Karthago letzt durch den intensiven Handel M. SOMMER, Die Phönizier. Handelsherren zwischen
O ie t u d Okzide t .
innerhalb der Archäologie des Mittel­ belegte Kontakte sowohl zu einheimi­
K. )IMMERMANN, Ka thago. Aufsieg u d Fall ei e
meerraumes zukommt. Auch nach Ende schen Siedlungen als auch zum west­ G oß a ht .

der UNESCO­Kampagne arbeiteten zahl­ lichen  Nordafrika,  wäre  es  vielmehr 

15
ANTIKE WELT 1/17
ZWISCHEN SPITZENTECHNOLOGIE
UND HANDEL
Wirtschaft der punischen Stadt Karthago

A ha d o ausgesu hte Fall eispiele ird i folge de Beitrag ei e kurze Wirts hats­
ges hi hte des pu is he Karthagos skizziert. La d irts hat, Metalli dustrie, Ha d­
erk u d Ha del ilde da ei die ko situiere de Besta dteile. Die Rolle i o ai er
Spitze te h ologie für das irts hatli he Geli ge der Karthagis he Gesells hat
wird dabei hervorgehoben.

o Roald F. Do ter am Mittelmeer, indem sie stark von tenlandschaft durchkreuzen. Polybius
ihrem kommerziellen Austauschnetz­ ), , – beschreibt, wie die Truppen

M it dem Vergleich «The Dutch of


the ancient world» ‒ konnte der
australische Phönizierforscher Wil­
werk für die Versorgung mit primären
Nahrungsmitteln sowie mit Rohstof­
fen abhing. Eine archäologische Feld­
des Regulus hier im Jahre
sehr schönen und gut ausgestatteten
Bauernhöfen begegneten. Das Werk
v. Chr.

liam Culican den Ruf der Phönizier für begehung zwischen 1979 und 1983 des Mago über die punische Landwirt­
ein angelsächsisches Publikum ver­ von J. Greene im unmittelbaren (in­ schaft beschreibt wohl die Lage im un­
deutlichen. Die Metapher qualifizierte terland der Stadt zeigte kaum Spuren mittelbaren Hinterland Karthagos des
die (olländer des . Jhs. als clevere von Besiedelung oder Agrarnutzung . oder . Jhs. v. Chr. mit )nformationen
Kaufleute und Seefahrer, die von we­ während der ersten zwei Jahrhun­ zu Weinbau, Olivenbaumpflanzungen,
nigen Städten aus die ganze Welt be­ derte nach der Gründung. Stratigra­ Viehhaltung und Bienenzucht. Man
segelten. Auch die Phönizier sind als phisch abgelagerte Tierknochenfunde gewinnt den Eindruck einer äußerst
ein Volk von geschickten (andelsleu­ innerhalb der Stadt weisen eine Domi­ hochentwickelten Agrarökonomie. )n­
ten und tüchtigen Seefahrern überlie­ nanz von Großtieren wie Rind, Pferd teressanterweise fehlen die archetypi­
fert. Wahrscheinlich hatten diesen Ruf und Esel in den frühesten Schichten schen großen Vorratsbehälter der An­
schon ihre Vorfahren im . Jt. v. Chr., auf. Diese Tiere brauchen viel Frei­ tike, Pithoi oder Dolia, fast vollständig
die konventionell als Kanaanäer be­ raum zum Grasen, was ein relativ offe­ in der Siedlung. Man darf wohl daraus
kannt sind. )m (ebräischen heißt nes Umfeld der Stadt vermuten lässt. schließen, dass die lokal oder regional
K’na’ani sowohl Kanaanit als auch Bereits ab etwa v. Chr. wird eine angebauten Nahrungsmittel wie Wein
(ändler/Kaufmann, wobei die zweite zunehmend stärkere lokale oder regi­ oder Olivenöl in anderen Behältern in
Bedeutung wohl die abgeleitete ist. onale Produktion von Agrarerzeugnis­ die Stadt kamen.
Nach etwa vier Jahrzehnten in­ sen erkennbar. Olivengärten erschei­
tensiver archäologischer Forschung nen dabei erst ab dem . Jh. v. Chr. Amphoren
in Karthago kann hier ein Bild ihrer im Umfeld von Karthago, wie stratifi­ Unter den ehemals verhandelten Gütern
Wirtschaftsgeschichte vermittelt wer­ zierte archäobotanische Reste in der bilden Amphoren die größte archäo­
den, das die wichtigsten Bereiche der Siedlung und im Tophet bezeugen. logische Fundkategorie. Sie bieten als
antiken Ökonomie abdeckt: Landwirt­ Nur zwei antike Texte liefern ein unzerstörbares Verpackungsmaterial
schaft, Metallindustrie, (andwerk eher beschränktes Bild vom Ausse­
und Handel (Abb. 1). hen und von der Agrarnutzung dieser
Landschaft ab dem Ende des 4. Jhs.
Abb. 1 
La d irts hat v. Chr. Diodorus Siculus XX, , er­ Spiegelgriff in Gestalt einer weiblichen Figur
Die am Ende des . Jhs. v. Chr. gegrün­ zählt von den Soldaten Agathokles‘, die mit ägyptischer Perücke, die (ände an
den Brüsten aus der Nekropole von Karthago.
dete Kolonialsiedlung hat alle Charak­ unterwegs vom Cap Bon zum kartha­ Elfenbein, (. cm. . Jh. v. Chr. Karthago,
teristika einer levantinischen Stadt gischen Megalepolis eine reiche Gar­ Musée National de Carthage.

16
ANTIKE WELT 1/17
17
ANTIKE WELT 1/17
ZWISCHEN SPITZENTECHNOLOGIE UND HANDEL – Wirts hat der pu is he Stadt Karthago

eine ausgezeichnete Grundlage für die chen Teilen der Iberischen Halbinsel. Landnahme liefern können. )m fol­
Erforschung von (andelsverbindun­ Bereits in der darauffolgenden Peri­ genden Jahrhundert setzt sich der
gen und das Ausmaß von Produktion ode etwa – v. Chr. lieferte Trend zu einer zunehmenden Autar­
und Konsum der Agrar­ und Fischerei­ das karthagische (interland unge­ kie durch; rund  % aller Ampho­
produkte in einzelnen Landschaften, fähr die Hälfte der Transportampho­ ren sind jetzt lokaler oder regiona­
nicht zuletzt der Metropole Karthago. ren, was ein klares )ndiz für die Ag­ ler (erkunft. Zwischen und
In den frühesten Schichten Kartha­ rarnutzung der Chora zu dieser Zeit v. Chr. steigt der Prozentsatz der im­
gos stammt die Mehrheit der Ampho­ ist (Abb. 2). Die bereits erwähnte Lan­ portierten Amphoren wieder deut­
ren aus dem nuragischen Sardinien, desaufnahme von J. Greene hat aller­ lich an, was jedoch durch den )mport
aus Mittelitalien und den von Phönizi­ dings nur für eine etwas spätere Zeit von spezialisierten Produkten, beson­
ern bewohnten südlichen und westli­ Hinweise auf eine solche agrarische ders Weinen, aus Süditalien, der io­
nisch­adriatischen Region, Sizilien,
Sardinien und der Nordägäis erklärt
werden kann. Das . Jh. v. Chr. ist im
Abb. Karthagische Amphore aus dem . Jh. v. Chr. aus dem Tophet Aufnahme . Fundmaterial Karthagos nur schlecht
bezeugt, aber in den letzten fünf Jahr­
zehnten der Stadt etwa bis
v. Chr. dominieren die lokal und re­
gional hergestellten Amphoren wie­
derum mit etwa  %. Der Verlust ih­
rer überseeischen Domäne nach dem
Zweiten Punischen Krieg zwang Kar­
thago wohl dazu, sein agrarisches
(interland bis tief in das nordafrika­
nische Binnenland zu erweitern. Die
erwähnte archäologische Landesauf­
nahme hat dies mit einem deutlichen
Anstieg der ruralen Siedlungen ge­
rade zu dieser Zeit bereits eindeutig
illustrieren können Abb. .
Gerade die hohen Prozentsätze so­
wie die im absoluten Sinne riesigen
Mengen importierter Transportam­
phoren im ersten Jahrhundert nach
der Gründung sind auffällig. Es ist des­
wegen durchaus legitim, sich die Frage
zu stellen, was Karthago dann im Aus­
tausch zu bieten hatte. Inschriften auf
Stelen sowie antike Quellen und ar­
chäologische Reste bieten ein klares
Bild einer urbanen Gesellschaft, die
sich u. a. sehr stark auf das (andwerk
und die Verarbeitung von primären
Rohstoffen zu hochwertigen Fertig­
produkten stützte. Die jüngere archäo­
logische Forschung hat wichtige )ndi­
zien u. a. für Elfenbeinschnitzereien,
Textilbearbeitung in Kombination mit
Purpurgewinnung und die Herstellung
von eisernen Objekten vorzüglicher
Qualität herbeiführen können.

18
ANTIKE WELT 1/17
TITELTHEMA

Abb. Besiedelung im ruralen (interland Karthagos im . und . Jh. v. Chr.

Ho h erige Ferigprodukte fand sich in einer Hausschicht des grenzenden offenen oder halboffenen
Die von (ans Georg Niemeyer gelei­ . Jhs. v. Chr. Abb. . Das Rohmate­ Räumlichkeiten als Laden und Werk­
tete (amburger Grabung unter dem rial wurde über Karawanenwege aus stätten in der Art eines Bazars.
Decumanus Maximus von Karthago dem afrikanischen Binnenland oder Große Mengen von zerschlagenen
hat bereits für das dritte Viertel des übers Meer aus dem atlantischen Murex­Muscheln am mittleren (ang
. Jhs. v. Chr. eindeutige Beweise für Teil Marokkos in die Stadt gebracht des Byrsahügels weisen auf eine Wei­
die Bearbeitung von Elfenbein gelie­ und dort zu kunstvollen Objekten terverarbeitung dieser Reste der Pur­
fert. )n einer Straßenschicht befanden oder Möbelintarsien weiterverarbei­ purproduktion. Die Gewinnung des
sich das abgesägte Ende eines Ele­ tet. Die Fundlage in der Straße passt kostbaren Farbstoffes selbst wird in
fantenstoßzahns; ein weiteres Stück gut zu der Rekonstruktion der daran unmittelbarer Meeresnähe stattgefun­

19
ANTIKE WELT 1/17
ZWISCHEN SPITZENTECHNOLOGIE UND HANDEL – Wirts hat der pu is he Stadt Karthago

den haben, in Bassins, die bisher noch phönizisch­punischen Textilarbeit un­ chen Fällen erkennt man dabei sogar
nicht von der archäologischen For­ terstreicht. spitzentechnologische Errungenschaf­
schung entdeckt worden sind. Der Auch in anderen Bereichen, wie der ten, die ihrer Zeit weit voraus waren.
Farbstoff wurde zu dieser Zeit wohl Glasherstellung und der Edelmetallbe­
nach der Gewinnung für die Färbung arbeitung, werden die technischen und Ho h erige Metall erar eitu g
von Textilien verwendet, was die auch künstlerischen Fähigkeiten der Kartha­ So haben beispielsweise Ausgrabun­
literarisch überlieferte Bedeutung der ger archäologisch ersichtlich. In man­ gen der Universitäten von Amsterdam
und Gent in Zusammenarbeit mit dem
tunesischen Institut National du Patri­
moine die Reste eines ausgedehnten
Abb. Abgesägtes Ende von einem Elefantenstoßzahn aus einem (aus in der (amburger Industriegebietes aus dem 7. bis 5. Jh.
Grabung unter dem Decumanus Maximus, erste (älfte des . Jhs. v. Chr. v. Chr. ans Licht gebracht. (ier wur­
den in kleinen Werkstätten eiserne
Gegenstände gefertigt, und dies an­
scheinend in großem, fast industriel­
lem Maße. Eine dabei noch ungelöste
Frage ist die nach den Lagerstätten
dieser Erze. Das unmittelbare nordaf­
rikanische (interland ist nicht gerade
für sein Eisenvorkommen bekannt,
weswegen man wohl die (ypothese
verfolgen muss, dass das Rohmetall
aus anderen von Phöniziern kontrol­
lierten bzw. besuchten erzreichen Ge­
bieten stammte, also von der )beri­
schen (albinsel, aus Sardinien und
Mittelitalien. Das oben erstellte Bild
der Amphorenimporte würde dies ge­
rade auch bestätigen.
Die von dem Amsterdamer Metal­
lurgen J. F. W. Koens analysierten
Überreste dieser Werkstätten enthiel­
ten einen hohen Anteil organischen
Kalks Kalzium in dem Teil, der sich
im Ofen befand. Vergleichbare Über­
reste dieser Zeit von Eisenverarbei­
tung in Syrien, Etrurien, auf Elba und
auf )schia weisen hingegen vereinzelt
geringe Anteile von Kalzium auf. Diese
geringen Mengen sind auf natürliche
Verunreinigungen im Erz oder die Ma­
terialen, aus denen die Schmiedeein­
richtungen aufgebaut sind, zurückzu­
führen.
Sehr häufig enthalten Eisenerze in
natürlicher Form Schwefel, was be­
reits bei kleinen Mengen ein schwa­
ches Endprodukt ergibt, das schon bei
geringer Belastung Risse verursacht.
Bis um die Mitte des 19. Jhs. wurde
das Eisenerz in sog. Röstöfen geröstet,

20
ANTIKE WELT 1/17
TITELTHEMA

Abb. Reste der hochwertigen Eisenbearbeitung im frühpunischen Karthago: Blasebalgdüse und Reibstein zum Verkleinern von Murexmuscheln
Amsterdamer Grabung auf dem Bir Messaoudagelände, .

um den Schwefel zu entfernen. Dabei den. Die Ausgrabungen im genannten Literatur


wurden die schwefelreichen Erze rot­ )ndustriegebiet zeigten, dass dieses B. BECHTOLD / R. F. DOCTER, Tra sport A phorae fro
Carthage: a O er ie , i : L. Nigro Hrsg. , The Phoe­
glühend erhitzt, unter Zulassung von Kalzium während der Verarbeitung i ia Cera i Repertoire et ee the Le a t a d the
West th– th e tur BC. Pro eedi gs of the I ter­
Luft. Die Erze kamen dabei allerdings in Form vermahlener Purpurschne­ aio al Co fere e held i Ro e, th Fe ruar
nicht zum Schmelzen. cken in den Öfen eingebracht wurde − .

)m Jahre wurde (enry Besse­ (Abb. 5). Die Karthager waren also W. CULICAN, Essa o a Phoe i ia Ear­ri g, i : Palesi e
E ploraio Quarterl − .
mer das erste Patent verliehen, um in bereits sehr früh in der Lage, hoch­
R. F. DOCTER, Carthage a d its hi terla d, i : S. Helas /
einem Verfahren aus Roheisen hoch­ wertiges Eisen zu produzieren, und D. Marzoli Hrsg. , Phö izis hes u d pu is hes Städte­
ese − .
wertigen Stahl zu produzieren. Wichtig dies in großem Maßstab. Mit der Er­
R. F. DOCTER / F. CHELBI / B. MARAOUI TELMINI et al.,
dabei war die Ergänzung des Patents oberung der Stadt durch die Römer Carthage Bir Massouda: Preli i ar report o the
irst ilateral e a aio s of Ghe t U i ersit a d the
mit einer Methode, um den Schwefel im Frühjahr v. Chr. gingen diese I situt Naio al du Patri oi e ­ ,i :
während der Produktion durch (in­ Kenntnisse für lange Zeit verloren. BABESCH. A ual Papers o Mediterra ea Ar haeo­
log − .
zufügung von Kalzium zu neutralisie­ J. A. GREENE, The Carthagi ia Cou tr side: Ar haeolo­
ren. Dadurch erübrigte sich das zeit­ gi al Re o aissa e i the Hi terla d of A ie t Car­
thage. PhD Dissertaio Chi ago .
aufwendige und kostspielige Rösten.
B. KAUFMAN / R. DOCTER / C. FISCHER / F. CHELBI /
Die Ergebnisse der Amsterdamer me­ B. MARAOUI TELMINI, Ferrous etallurg fro the Bir
Massouda etallurgi al pre i t at Phoe i ia a d
tallurgischen Analysen zeigen, dass Adresse des Autors Punic Carthage and the beginning of the North African
Prof. Dr. Roald F. Do ter Iro Age, i : Jour al of Ar haeologi al S ie e
die Karthager dieses neutralisierende .
Universität Gent
Prinzip bereits kannten und anwen­ I situt für Ar häologie H. G. NIEMEYER / R.F. DOCTER / K. SCHMIDT /
Si t­Pieters ieu straat
deten. Frühere Analysen von Koens B­ Ge t
B. BECHTOLD et al., Karthago. Die Erge isse der Ha ­
urger Gra u g u ter de De u a us Ma i us .
an eisernen Geräten und Objekten pu­
J. SLOPSMA / L. VAN WIJNGAARDEN­BAKKER / R. MALIE­
nischer Zeit hatten dies schon erah­ Bildnachweis PAARD, A i al Re ai s fro the Bir Messaouda
E a aio s / a d other Carthagi ia Setle­
nen lassen, denn auch hier wurden A . : akg­i ages / Eri h Lessi g; , : Roald F. Do ter;
e t Co te ts, i : Carthage Studies − .
: a h Gree e , A . ; : Foto AAC, A ster­
stets hohe Anteile an Kalzium gefun­ dam.

21
ANTIKE WELT 1/17
DIE GÖT TERWELT KARTHAGOS
Religion und Kulte einer antiken Metropole

Ka thago, die ei sige phö izis he G ü du g, a späteste s seit de . Jh. . Ch . ei e


edeute de Met opole u d i hige Akteu i Mitel ee au . Dies spiegelt si h i
de ko ple e städis he Pa theo ide . Da k iele u te s hiedli he )eug isse kö e
i die Gotheite u d ih e Ve eh u g gut eko st uie e .

«Vor Zeus, Hera und Apollo, vor dem Genius von Karthago, Herakles und Iolaos, vor Ares, Triton und Poseidon,
vor den Göttern, die auf unserem Feldzug mit uns sind, und Sonne, Mond und Erde, vor den Flüssen, Häfen und
Wassern, vor allen Göttern, die über Karthago gebieten.»
Ü ersetzung von Hans Dre ler, Ges hi hte des Pol ios 19 3 91 f.

o Bä el Mo stadt Hammon, Hera der Astarte oder Ta­ sowie den sich darin entfalteten Be­
nit, Apollon des Reshef oder Eshmun dürfnissen zu vermerken. Daher ist

A ll diese, so berichtet der griechi­


sche Historiker Polybios im 2. Jh.
v. Chr. in seiner Universalgeschichte
aufgefasst werden. Baal Hammon wie­
derum wurde auch mit dem griechi­
schen Kronos und dem römischen Sa­
die Götterwelt Karthagos wohl ver­
wandt und in Teilen ableitbar, aber
nicht identisch mit jener in Phönizien
(VII 9, 2), seien in dem von ihm über­ turn gleichgesetzt (Abb. 1), Tanit mit selbst.
lieferten Vertrag zwischen dem make­ der römischen Caelestis und Eshmun Fehlt phönizische und punische Li­
donischen König Philipp V. und dem mit dem römischen Äskulap. Diese teratur in der Überlieferung, so sind
karthagischen Feldherrn Hannibal Bar­ teils unterschiedlichen interpretatio- insbesondere punische Inschriften auf
kas des Jahres v. Chr. als Eidgöt­ nes können uns aber auch helfen, das steinernen Stelen in großer Anzahl
ter angerufen worden. Dabei handelt jeweilige Wesen der phönizischen vorhanden (Abb. 2). Hier sind – je­
es sich jedoch um die griechischen Götter besser zu verstehen. Phönizi­ doch in bedauerlich stereotypen For­
Übersetzungen der einst im punischen sche und punische literarische Texte, mulierungen – Name des Weihenden
Originaltext genannten punischen Gott­ die auch Auskunft über religiöse Vor­ mit Angabe seiner familiären Abstam­
heiten. Somit liegt uns heute ein wert­ stellungen, kultische Handlungen, My­ mung sowie die adressierte Gottheit
volles Zeugnis für die Götterwelt Kar­ thologie etc. geben könnten, fehlen genannt, abgeschlossen mit der Wei­
thagos vor, das aber zugleich auch nämlich weitestgehend. heformel «gesegnet, weil er erhört
Probleme bereitet: Es ist nämlich nicht wurde». Diese Stelen weisen zumeist
möglich, Gottheiten mit all ihren We­ Die pu is he )eug isse ein Bildfeld mit figürlichen Darstel­
senszügen und Funktionen einfach Als «Phönizier» werden üblicherweise lungen oder Symbolen auf, die für uns
zu übersetzen, sondern es wurde je­ jene bezeichnet, die von Phönizien, oft nur schwer zu interpretieren sind.
weils auf der Basis der Wesenszüge im heutigen Libanon, aus im 9.–6. Jh. Die Stelen stammen überwiegend aus
eine Übertragung (interpretatio) vor­ v. Chr. den Mittelmeerraum bereisten dem Tophet s. u. und sind dort als
genommen, die insofern auch Über­ und sich an den vielbefahrenen Rou­ Weihungen aufgestellt worden, doch
schneidungen ergeben kann. Dürfen ten ansiedelten. Mit «Puniern» dage­ sind auch Stelen an Gräbern bekannt.
wir hinter dem griechischen Herakles gen sind insbesondere die Karthager Weiteren Aufschluss können uns die
den phönizischen Melqart und hinter und ihre Hegemonialgebiete gemeint.
einer griechischen Aphrodite die phö­ Eine klare Trennung zwischen «Phö­
nizische Astarte vermuten, so kann niziern» und «Puniern» ist nicht mög­ Abb. 1 
Terrakotte (H. 38 cm) des auf einem
Zeus als die interpretatio der Götter lich, und doch sind natürlich Verände­ Sphingenthron sitzenden Saturn aus einem
Baal Shamem oder aber auch Baal rungen aufgrund von Zeit und Raum (eiligtum in Thinissut, . Jh. n. Chr.

22
ANTIKE WELT 1/17
23
ANTIKE WELT 1/17
DIE GÖT TERWELT KARTHAGOS – Religio u d Kulte ei e a ike Met opole

hier angegebenen Personennamen ge­


ben, die einen theophoren («götter­
tragenden») Bestandteil haben, wie
etwa eine gewisse Ummi-Aschtart, die
zum Kultpersonal der Astarte gehörte.
Erhalten sind sodann für Karthago
insgesamt sechs Opfertarife (Abb. 3),
in denen die genauen Abgaben und
Aufteilung des Fleisches zwischen
Kultbediensteten und Gläubigen fest­
gehalten sind, die für ein bestimm­
tes Opfer, z. B. vom Rind, (ammel
und Vogel zu leisten sind. Diese wur­
den offiziell, in diesem Fall durch den
30­Männer­Rat von Karthago, beschlos­
sen und mit Jahresangabe schriftlich
festgehalten, um die Opferpraxis zu re­
gulieren.
Aus diesen Zeugnissen ist abzule­
sen, dass die karthagische Götterwelt
polytheistisch und als spezifisches, ei­
genständiges Pantheon der Stadt or­
ganisiert war. Ebenso wenig wie es
eine gesellschaftliche und politische
«phönizische» Einheit gab, existierte
demzufolge auch kein «phönizisches»
Abb. 2 Pantheon, und jenes von Karthago
Stele aus dem Tophet von war auch nicht identisch mit dem sei­
Karthago, geweiht von
Gaius Julius Arish, Sohn des ner Mutterstadt Tyros. Durch die Ent­
Adon-Baal, .– . Jh. v. Chr. wicklung der Stadt als einflussreiche
Metropole und damit einhergehender
Integration auch von «importierten»
Abb. 3 Der Opfertarif für den Tempel des Baal Saphon in Karthago. Kulten ergibt sich für Karthago ein
Komposit-Charakter. Eine hierarchi­
sche Gliederung, etwa im Sinne einer
mythologisch verbundenen Götterfa­
milie, zeichnet sich nicht ab. Vielmehr
sind bestimmte Zuständigkeiten ge­
mäß der Wesenszüge der Gottheiten
ablesbar, ohne dass jedoch eine strikte
«Arbeitsteilung» vorhanden war. Die
Gottheiten konnten ergänzend neben­
einanderstehen und in verschiedenen
größeren oder kleineren Kultgemein­
schaften und Heiligtümern verehrt wer­
den.

Die Heiligtü e
Wie bereits angeklungen, sind die
meisten Heiligtümer, Tempel, Altäre
und Götterverehrungen nur aus schrift­

24
ANTIKE WELT 1/17
TITELTHEMA

lichen Hinweisen bekannt. Bedauer­ Mörtel und sind mit Symbolen ge­ Diese Sakralorte scheinen wie so viele
licherweise ist etwa der Byrsa­Hügel schmückt. Ein Raum liegt tiefer als der andere phönizische und punische Hei­
in Karthago in römischer Zeit voll­ andere, und von dem höheren schei­ ligtümer keine spezifische monumen­
ständig umgestaltet, planiert und ter­ nen Libationen (Spenden von Flüs­ tale, repräsentative Architektur im
rassiert worden, weshalb keine Spur sigkeiten) in eine Mulde im tieferen Sinne eines griechischen oder römi­
des Eshmun­Tempels mehr erhalten Raum geflossen zu sein. Zudem kann schen Tempels aufzuweisen, sondern
ist. Allein zwei Sakralbauten lassen dort anhand eines Abdrucks die Aus­ vielmehr den funktionalen und kom­
sich identifizieren, nämlich der Kult­ stattung des Raumes mit einem Räu­ munikativen Aspekten von Kulthand­
raum in den Schichten V–VI (480–350 chergerät vermutet werden. Das Ge­ lungen Rechnung zu tragen.
v. Chr. der sog. (amburger Grabung bäude in der Rue )bn Chabâat weist
an der Kreuzung des Decumanus Ma­ in zwei Bauphasen (6./5. und 3. Jh. Das Tophet
ximus und des Cardo X am Fuß des v. Chr. verschiedene architektonische Einen besonderen Kultplatz stellt das
Byrsa­Hügels (Abb. 4) und der Apollo­ Elemente, z. B. Säulenkapitelle, sowie Tophet dar Abb.  a.b . )m südlichen
Tempel (?) in der heutigen Rue Ibn Raumstrukturen, weiterhin Ton­ und Bereich der Stadt nahe der Küste wur­
Chabâat Abb. . Der erstgenannte Kalksteinfigurinen, Tausende von ge­ den seit den er Jahren Urnen mit
besteht aus zwei Räumen, die in zu­ brannten Siegelabdrücken eines Ver­ Leichenbrand von kleinen Kindern,
vor und danach als Wohnräume ge­ waltungsarchivs und ein Lager mit Weihegaben und Stelen gefunden.
nutzte Bauten eingefügt wurden. Die Amphoren auf, die zumindest an ein Hochrechnungen zufolge handelte
Böden bestehen aus wasserfestem öffentliches Gebäude denken lassen. es sich um einst   Urnen und

Abb. 4 Kultraum der Hamburger Grabung.

25
ANTIKE WELT 1/17
DIE GÖT TERWELT KARTHAGOS – Religio u d Kulte ei e a ike Met opole

7000 Stelen. Die Belegung des Are­ richte zur Verunglimpfung des Geg­ Die Kultp a is
als reicht von der Frühzeit der Stadt ners unterstellt und der archäologische Neben den etwa in den Tarifen geregel­
im 8. Jh. bis zu ihrer Zerstörung 146 Befund zu einem heiligen Areal mit ten Opfern wurden auch Objekte wie
v. Chr. Gleiche Anlagen sind im zentra­ Kindergräbern umgedeutet wurde. Ent­ Terrakottafigurinen und Masken in die
len Mittelmeerraum im Kontakt­ und weder bereits tot oder nicht lebensfä­ Heiligtümer geweiht sowie in das To­
Hegemonialgebiet Karthagos auf Sar­ hig geborene Kinder seien in diesem phet und in Gräber gegeben. Zu den
dinien, Sizilien und in Nordafrika be­ besonderen Areal beigesetzt worden. wichtigsten Kultriten aber zählten die
kannt. Mit diesem Befund schien die Es wurde verschiedentlich versucht, Trankspende und das Rauchopfer. Letz­
bei griechischen und römischen Auto­ dies auch mit anthropologischen Un­ teres konnte in verschiedenen Gefäßen
ren wie z. B. Diodor , überlie­ tersuchungen zu bestätigen oder zu und Geräten, darunter auch tönernen
ferte Praxis von Kinderopfern durch widerlegen, doch sind sich in der me­ Frauenkopfförmigen Gefäßen (Abb. 7),
die Karthager eine archäologische Be­ thodisch korrekten Analyse und In­ dargebracht werden. Durch den auf­
stätigung zu finden. Diese werden von terpretation der Ergebnisse nicht alle steigenden (Weih­)Rauch wurde ver­
ihm sehr dramatisch geschildert und Wissenschaftler*innen einig. Eine jün­ mutlich die jeweilige Gottheit herbeige­
fanden einen ungeheuren Nachhall gere, viele verschiedene Aspekte um­ rufen, die sich sodann materialisierte.
in der modernen Beschäftigung mit fassende Studie indes bestätigt wie­ Zu verehrende Kultbilder sucht man
Karthago. Seit den 1990er Jahren wurde der die Überlieferung des Ritus der allerdings vergeblich in phönizischen
dies jedoch angezweifelt, indem den Kindstötung, und zwar in regelmäßi­ und punischen Heiligtümern, denn der
klassischen Autoren verfälschende Be­ ger Weise in geringer Zahl. Kult war grundsätzlich anikonisch. Als
Weihegaben in Form von Terrakottafi­
gurinen, aber auch als Amulette, in Reli­
efbildern und auf Siegeln usw. konnten
Abb. Karthago, Rue )bn Chabâat „Quartier Didon“ . )sometrische )dealrekonstruktion der gleichwohl Gottheiten dargestellt wer­
beiden öffentlichen Großbauten mit Platzareal mittelpunischer Zeit. den. Auf den Tophetstelen ist indes eine
deutliche Präferenz von Symbolen fest­
zustellen, etwa das sog. Tanit­Zeichen,
das üblicherweise mit der Göttin Tin­
nit in Verbindung gebracht wird (vgl.
Abb. , mittig , und der Caduceus vgl.
Abb. 2, rechts und links).

Das Pa theo

Melqart
Melqart, wörtlich der «König der Stadt»,
war der Schutzgott von Tyros und Be­
gleiter der phönizischen Expansion
im Mittelmeerraum. Er dürfte daher
möglicherweise in der Zeit der Expan­
sion, im . bis . Jh. v. Chr., von wesentli­
cher Bedeutung gewesen sein. Kartha­
gische Gesandte nahmen regelmäßig
an Feierlichkeiten zu seinen Ehren in
Tyros, der Mutterstadt Karthagos, teil
Arr. An. )) ,  ff.; Curt. )V ,  ff. .
Zeugnisse für seine Verehrung in Kar­
thago selbst sind indes eher spär­
lich: wir erfahren durch eine Stelen­
inschrift von seinem Tempel («Beit»)
und dem zugehörigen Kultpersonal.

ANTIKE WELT 1/17


TITELTHEMA

Insbesondere in der Zeit der politi­ fanden Karthager Zuflucht. Aber auch binden, wenn wir die interpetatio als
schen Aktivitäten der Familie der Bar­ ein Tempel im unteren Stadtgebiet, Apollon anwenden (App. Lib. 127 und
kiden, der auch der Feldherr Hannibal unweit des Hafens, ist mit ihm zu ver­ Val. Max. I, 1,18).
entstammte, nach dem sog. Ersten Pu­
nischen Krieg scheint Melqart eine er­
höhte Aufmerksamkeit zuteil geworden
zu sein. So tragen nun Münzen das Bild
des Melqart, und vor dem berühmten
b
Zug über die Alpen opferte Hannibal
im (eiligtum des Melqart in Gadir Cá­
diz; Sil. , – .

Eshmun
Eshmun, der mit Gesundheit und Wohl­
ergehen zu verbinden ist, verfügte
griechischen und römischen Auto­
ren zufolge über einen großen Tem­
pel auf dem Byrsa­Hügel in Karthago
z. B. App. Lib. , ; Strab. XV)) Abb.  a.b
, ; Liv. XL) , ; XL)) , : «Äsku­ a) Heutiger Blick auf
das Tophet­Areal.
lap»), der somit die Stadt überragte b) Stratigraphie des
und denkbar gut sichtbar positioniert Tophet nach den
Grabungen der Ameri­
war. Dort tagte – zumindest in Kriegs­ can School of Oriental
zeiten – der karthagische Senat und Research (1976–1979).

27
ANTIKE WELT 1/17
DIE GÖT TERWELT KARTHAGOS – Religio u d Kulte ei e a ike Met opole

Pantheon seine Wirkungsmächtigkeit.


Zu seinem Wesen als Ahnengott scheint
die Qualität als Gott der Fruchtbarkeit
des Bodens (als interpetatio des Satur­
nus Africanus) getreten oder verstärkt
worden zu sein.
Tinnit (frühere Lesung als Tanit) ist
ebenfalls zwar in Phönizien bezeugt,
aber von wesentlicher Bedeutung im
karthagischen Pantheon. Sie wird auf
den Stelen als «Gesicht des Baal» ange­
rufen und scheint eine Vermittlerrolle
zwischen ihm und den Menschen ein­
genommen zu haben. Ihr werden im To­
phet die Kinder übergeben und sie ist
damit als die Schützerin der Herkunft,
der Familie und der Gemeinschaft zu
verstehen. Auch bei ihr werden – als in-
terpretatio der Caelestis – die Aspekte
der Fruchtbarkeit zunehmend deutli­
cher. Sie hatte wohl einen eigenen Tem­
pel in Karthago (im Tophet?), und sie
wurde gemeinsam mit Astarte in zwei
Abb. 7 am Rande oder schon außerhalb der
Tönernes, Frauenkopf­
förmiges Räuchergefäß, Stadt gelegenen Heiligtümern verehrt.
./ . Jh. v. Chr.
Astarte
Abb. 8 Ein Steatit­Amulett in der beliebten Astarte hatte einen Tempel und Kult­
Form der Schutzgottheit Bes, ./ . Jh. v. Chr. Baal Hammon und Tanit personal in Karthago. Sie ist wesentli­
Am häufigsten belegt sind Baal (am- ches Element der phönizischen Stadt­
mon und Tanit durch die Namens­ panthea, eng verbunden mit dem
nennungen auf den Stelen. Galten sie Königtum, und sie vereinigt Aspekte
aufgrund der überlieferten Nennungs­ der sexuellen Kraft und des Krieges
häufigkeit bisweilen als (auptgötter gleichermaßen. Auch in ihrer beson­
des karthagischen Pantheons, so ist dies deren lokalen Form der Astarte von
vielmehr der Überlieferungssituation Eryx (einem Heiligtum auf Sizilien)
allein geschuldet und nicht als Hinweis war sie in Karthago präsent.
auf eine hierarchische Struktur tragbar.
Zweifelsfrei jedoch nahmen beide einen Weitere Götter des Pantheons
besonders wichtigen Platz ein: Baal Saphon, Gott des Meeres und der
Baal Hammon galt früher auch als Seefahrt, wurde in einem Tempel in
«Herr der Räuchergefäße», während Karthago verehrt, während Shadra­
ihn jüngere religionswissenschaftliche pha, der kriegerische Züge trägt, we­
und archäologische Studien als Herrn nigstens einen Altar besessen hat und
der Kapelle und somit des Allerhei­ einem rätselhaften Baal MGNM geop­
ligsten, als Schützer der Traditionen fert wurde. Über Personennamen las­
der Vorfahren und daher Zentrum der sen sich sodann Shaggar und Ṣid er-
Identität der Gesellschaft herausstel­ schließen. Synkretistische Formen wie
len. Bekannt und verehrt war er bereits Ṣid-Melqart, Milkaštart und Eshmun-
spätestens im . Jh. v. Chr. in Phönizien, Astarte sind ebenso vertreten. Nach
doch entfaltete er im karthagischen griechischem Ritus und mit griechi­

28
ANTIKE WELT 1/17
TITELTHEMA

scher Priesterschaft wurden sodann


seit dem späten . Jh. v. Chr. die grie- Adresse der Autorin
P of. Bä el Mo stadt
chischen Göttinnen Demeter und Kore I situt fü A häologis he Wisse s hate
Ruh -U i e sität Bo hu
verehrt, und vielleicht in die gleiche A Be g au useu
Zeit gehört die Einführung der ägyp­ D- Bo hu

tischen Göttin Isis, deren Priesterin in


Bildnachweis
der Inschrift eines Sarkophages ver­
A . .  a: Foto Bä el Mo stadt; : pk | The T ustees of the B iish Museu ; . . : Ha i al ad Po tas. Ausstellu g
merkt ist. Ka ls uhe, h sg. . Badis he La des useu Ka ls uhe Stutga t N. , N . , N . ; : A hi de
Ha u ge G a u g i Ka thago Ge t ; : )ei h u g: Khei eddi e Hassai e, Che hell / Alge ie . A häologis he Be-
)n vielen Darstellungen, v. a. Amu- atu g: Hei o Dole z / Villa h u d Ch istoph Bau , I s u k;   : ea eitet o Bä el Mo stadt.
letten, ist sodann der Gott Bes er­
halten (Abb. 8). Er weist mit seinem Literatur
C. BONNET, Die Religio de Phö izie u d Pu ie , i : C. Bo et / H. Nieh H sg. , Religio e i de U elt des Alte
krummen, teils tierhaften Körper, Testa e ts II. Phö izie , Pu ie , A a äe . Studie ü he Theologie , – .
dem wilden Bart und der Federkrone A. CADOTTE, La o a isaio des Dieu . L’i te p etaio o a a e Af i ue du No d sous le Houte-E pi e .
ein dämonenhaftes Aussehen auf, und B. R. DOAK, Phoe i ia A i o is i its Medite a ea a d A ie t Nea Easte Co te ts .
er gilt als Schutzgott bei Geburt und L.-M. GÜNTHER / B. MORSTADT H sg. , Phö izis he, g ie his he u d ö is he Gotheite i histo is he Wa del
für Gesundheit. Sein lang zurückrei­ .
E. LIPIŃSKI, Dieu et déesses de l’u i e s phé i ie et pu i ue, Studia Phoe i ia , O ie talia Lo a ie sia a ale ta
chender Ursprung ist in Ägypten zu .
suchen, und er hat früh einen brei­ B. MORSTADT, Phoe i ia sa ed pla es i the Medite a ea , i : E. F ood / R. Raja H sg. , Redefi i g the Sa ed: Reli-
ten Eingang in die phönizische und gious A hite tu e a d Te t i the Nea East a d Eg pt BC – AD , Co te tualizi g the Sa ed – .

karthagische Volksfrömmigkeit gefun­ DIES:, Phö izis he Heiligtü e i Mitel ee au u d ih e Kultei i htu ge , i : A ha dlu ge des Deuts he
Paläsi a-Ve ei s – .
den. Einen Kult und eine offiziell or-
P. XELLA H sg. , The Tophet i the Phoe i ia Medite a ea , i : Studi Epig afi i e Li guisi i sul Vi i o O ie te A i o
ganisierte Verehrung scheint es indes – .

nicht gegeben zu haben.

Anzeige

Die Phönizier waren ein semitisches Händler- und


Seefahrervolk mit einer überaus reichen Kultur. Vom
Libanon kommend errichteten sie Stützpunkte rund
um das Mittelmeer. Bärbel Morstadt rekonstruiert
in ihrer umfassenden, konkurrenzlosen Darstellung
Herkunft, Kultur und Geschichte dieses faszinierenden
Volkes und zeigt, wie es die Antike prägte.

Bärbel Morstadt
Die Phönizier
2015. 175 S. mit 31 s/w Abb., geb.
€ 29,95. ISBN 978-3-8053-4878-2

Bestellen Sie hier:


Internet: www.zabern.de • E-Mail: service@zabern.de
Telefon: 06151/3308-330 • Fax: 06151/3308-277
DIE WASSERVERSORGUNG DES PUNISCHEN
KARTHAGO
Archäologische Untersuchungen zur Nutzung von Wasserressourcen

Karthago ar die edeute dste u d größte der pu is he Städte i estli he Mitel-


meerraum. Für die grundlegende Versorgung ihrer Metropole mit Trink- und Brauchwasser
vertrauten die Karthager auf Brunnen und Zisternen. Dabei waren in der knapp 700-
jährigen punischen Geschichte der Stadt verschiedene Wasserressourcen von unterschied-
licher Bedeutung.

von Frerich Schön Forscher bei Ausgrabungen im frühen brunnen, über die das Grundwasser
20. Jh. hier fanden. Die Quelle dürfte von ausgebeutet wurde, zur Wasserver-
ine sichere Wasserversorgung ist Beginn der Stadtgeschichte an genutzt sorgung der Stadt. Ein in frühpuni-
E eine der Voraussetzungen für das
dauerhafte Bestehen von Siedlungen.
worden sein, allerdings fehlen hierfür
eindeutige stratigraphische Befunde. Ob
sche Zeit datierter Tiefbrunnen wurde
in den von der Universität Hamburg
Auch für die Niederlassungen, die im Karthago bereits in vorrömischer Zeit ergrabenen Wohnhäusern freigelegt,
Zuge der Expansion der Phönizier in ein kommunales Leitungssystem besaß, deren bauliche Überreste unter dem
den zentralen und westlichen Mittel- über das Wasser in die Stadt geleitet römischen Decumanus Maximus er-
meerraum entstanden, bedeutete Ver- wurde, ist nach bisherigem Datenstand halten geblieben sind. Dieser Brun-
sorgungssicherheit einen entschei- unwahrscheinlich. Der ebenfalls zu Be- nen befand sich in einem von mehre-
denden Faktor für ihr dauerhaftes ginn des 20. Jhs. dokumentierte Fund ren angrenzenden Häusern genutzten
Bestehen. Die Dynamiken im Umgang von acht Steckzylindern aus Terrakotta Hof. Um das Grundwasser zu errei-
mit den dafür notwendigen Ressour- mit punischen Graffiti – gelesen mögli- chen, wurde der Brunnenschacht etwa
cen sind zurzeit Gegenstand eines ar- cherweise als «Leitung» – könnte darauf 5,50 m in den natürlich anstehenden
chäologischen Forschungsprojektes zur hinweisen, allerdings ist der Fundkon- Boden eingetieft, wobei Trittlöcher
phönizischen Diaspora, das im Rahmen text der Stücke unbekannt. Diese Rohre in der Wandung den Zugang und die
des DFG-geförderten Tübinger Sonder- dürften vielmehr einst Teile eines häus- Wartung ermöglichten. Eine Fassung
forschungsbereichs 1070 Ressourcen- lichen Leitungssystems für (Regen-) aus Kalksteinen sicherte die Brun-
Kulturen durchgeführt wird. Wasser gewesen sein, da sich in den nenöffnung, an deren Rand starke Be-
bislang ausgegrabenen Häusern keine stoßungen vom Schöpfen des Was-
Wasserressourcen im punischen Anschlüsse für externe Wasserleitun- sers zeugen. Auch im Grabungsareal
Karthago gen fanden, ebenso fehlen Hinweise auf an der heutigen Rue Ibn Chabâat, wo
Für das punische Karthago lässt sich ein öffentliches Laufbrunnensystem. das Deutsche Archäologische Insti-
die Nutzung dreier Arten von Wasser- Die Wasserversorgung des puni- tut in Kooperation mit dem Tunesi-
ressourcen archäologisch nachweisen, schen Karthago scheint vielmehr de- schen Institut National du Patrimoine
die offenbar zu unterschiedlichen Zeiten zentralisiert und privat organisiert punische Befunde erforscht, legten
ganz unterschiedliche Bedeutung besa- gewesen zu sein. Dafür sprechen meh- die Ausgräber in den Innenhöfen der
ßen: die Nutzung von Quell-, Grund- und rere archäologische Befunde, die in den
Regenwasser. Im Nordosten des zentra- letzten Jahrzehnten freigelegt wurden.
len Byrsahügels befindet sich nahe der
Küste in einer Grotte die in antiker Zeit Vo Tiebru e zu )ister e Abb. 1 
wohl ganzjährig wasserführende Quelle Seit dem Beginn der Siedlung in der Frühpunischer Brunnen (links), mittel- bis
spätpunische Zisterne (Bildmitte) und
«la fontaine aux mille amphores», be- zweiten Hälfte des . Jhs. v. Chr. bis in römische Sickergrube (rechts) im Grabungs-
nannt nach den vielen Amphoren, die das . Jh. v. Chr. dienten vor allem Tief- areal an der Rue Ibn Chabâat in Karthago.

30
ANTIKE WELT 1/17
31
ANTIKE WELT 1/17
DIE WASSERVERSORGUNG DES PUNISCHEN KARTHAGO – Archäologische Untersuchungen zur Nutzung von Wasserressourcen

frühpunischen Häuser steingefasste spätpunischen «Quartier Hannibal» am Kontexten der privaten und öffentli-
Brunnen aus der frühen Besiedlungs- oberen Hang des Byrsahügels stattete chen Bebauung in Karthago bekannt.
phase Karthagos frei (Abb. 1). man im . Jh. v. Chr. alle neu entstande- Die Maße der Zisternen können mit
Ab dem . Jh. v. Chr. wurden diese nen Häuser mit Zisternen aus, während Längen zwischen , – , m, Brei-
Brunnen jedoch nach und nach still- Brunnen hier keine Rolle mehr für die ten zwischen , – , m, Tiefen zwi-
gelegt und spätestens ab dem 5./4. Jh. Wasserversorgung spielten. schen , – , m und Kapazitäten
v. Chr. sukzessive durch Zisternen, also Aus welchem Grund die Karthager zwischen , – m³ stark variieren.
unterirdisch angelegte Reservoirs zur bei ihrer Wasserversorgung zuneh- Die Wasserspeicher wurden zu-
Speicherung von Regenwasser, ersetzt. mend auf die Nutzung von Regenwas- meist in die Innenhöfe der Häuser ein-
Der seit Beginn der Bebauung im ser vertrauten, ist unklar. Mögliche getieft, sie finden sich aber auch unter
Wohnquartier unter dem Decumanus Ursachen könnten Veränderungen im Räumen innerhalb der Häuser. Je nach
Maximus genutzte Brunnen wurde im Grundwasserhaushalt darstellen oder Hausgröße, Wasserbedarf und sicher
frühen . Jh. v. Chr. aufgegeben und eine zunehmende Verunreinigung des auch den Möglichkeiten der Besitzer
mit Sand verfüllt. Ein Brunnen im Gra- Grundwassers durch die stetig stei- hatten die Häuser eine oder mehrere
bungsareal an der Rue Ibn Chabâat gende Menge an Abwasser der wach- Zisternen. Ein spätpunisches Haus im
wurde nach Ausweis der Fundkeramik senden Stadtbevölkerung. Wahrschein- «Quartier Magon» verfügte sogar über
aus der Brunnenverfüllung im letzten lich führten mehrere Faktoren dazu, acht Zisternen und damit über einen
Viertel des . Jhs. v. Chr. aufgegeben. In vermehrt Regenwasser für die Was- beachtlichen Wasservorrat. Befüllt wur-
den folgenden mittel- und spätpuni- serversorgung zu nutzen. Ähnliche den die Reservoirs mit Regenwasser,
schen Phasen regelten die Bewohner Wandelerscheinungen wurden auch welches über die Dachflächen der Häu-
der Stadt die Wasserversorgung über in anderen Städten des zentralen Mit- ser gesammelt und mittels Rohrlei-
Zisternen. Im sog. «Quartier Magon», telmeerraumes verzeichnet. So scheint tungen abgeleitet wurde.
dessen Wohnbebauung ab der zwei- in Paestum die grundwasserführende Die hydraulischen Anlagen des pu-
ten Hälfte des . Jhs. v. Chr. entstanden Schicht versandet zu sein, woraufhin nischen Karthago liefern nicht nur
ist, scheint die Wasserversorgung bis die Bewohner die Wasserversorgung wertvolle Informationen zur Wasser-
in das spätere . Jh. v. Chr. durch Brun- von Tiefbrunnen auf Zisternen um- versorgung der Stadt, sie sind darü-
nen erfolgt zu sein, bevor auch hier gestellt haben; für Pompeji wird eine ber hinaus auch eine wichtige Quelle
zahlreiche Zisternen angelegt wurden. ähnliche Entwicklung im 3. bis 2. Jh. für das Verständnis der Entwicklung
Zwar wurde in einem Fall ein Brun- v. Chr. auf ein Ansteigen der Bevölke- antiker Bautechniken. Bei den Gra-
nen noch im späten 3. Jh. bzw. im frü- rung zurückgeführt. Andernorts, z. B. bungen an der Rue Ibn Chabâat wurde
hen . Jh. v. Chr. erneuert und bis zum in Herkulaneum, scheint die Speiche- eine Zisterne freigelegt, die in ihrer
Ende der punischen Siedlung genutzt, rung von Regenwasser auf einen ge- Bauweise Merkmale der sog. opus
zumeist wurden die Brunnen jedoch hobenen sozialen Status hinzuweisen, africanum-Bautechnik, die seit früh-
zugunsten von Zisternen aufgege- da Zisternen sich vor allem in Häusern punischer Zeit im karthagischen Mau-
ben und in Überläufe für überschüssi- der Oberschicht fanden. erbau bekannt ist, mit bautechnischen
ges Zisternenwasser umgewandelt. Im Elementen der späteren opus caemen-
Hydraulische Anlagen und tech- ticium-Bauweise verbindet (Abb. 3).
is he I o aio e Zum Bau der Zisterne wurden drei
Abb. 2 Kalkverputz einer spätpunischen Für das vorrömische Karthago ist ein be- breite Pfeiler aus Sandstein im Ab-
Zisterne aus Karthago. stimmter Zisternentyp vorherrschend, stand von ca. 1,20 m in eine Baugrube
der häufig als Schlauchzisterne ange- gesetzt. Sie bilden das Gerüst für eine
sprochen wird. Es handelt sich dabei Auffüllung mit einem caementicium,
um Reservoirs mit einem schmalen, das mit faustgroßen Sandsteinen in
langgezogenen Speicherraum, dessen Kalkmörtelbindung ausgeführt wurde.
Schmalseiten halbkreisförmig abge- Diese Bauweise kann auf die Bautech-
rundet sind. Die wasserberührten In- nik des opus africanum zurückgeführt
nenseiten der Zisternen tragen zur werden, eine Art von Gefachebauweise,
Abdichtung einen qualitätvollen, was- die als eine Vorform des römischen
serdichten Kalkverputz (Abb. 2; vgl. opus caementicium gesehen werden
Abb. 1.). Weit mehr als 100 Exemp- kann und mit einem nach Ausweis an-
lare dieses Zisternentyps sind aus tiker Autoren (Varro, rust. 1,14,4; Pli-

32
ANTIKE WELT 1/17
TITELTHEMA

Abb. 3 Punisches opus caementicium bei einer in römischer Zeit aufgehöhten Zisterne in Karthago.

nius, nat. 35,169: «ex terra et lapil- Nach der römischen Neugründung
Adresse des Autors
lis compositis in formis») besonders Karthagos bestand eine der ersten Maß-
Dr. des. Frerich Schön
für Nordafrika und Spanien typischen nahmen der Kolonisten in der systema- Universität Tübingen
I situt für Klassis he Ar häologie
Stampfmauerwerk in Verbindung zu tischen Instandsetzung der Zisternen Burgsteige 11
D-72070 Tübingen
bringen ist. Beim opus africanum wer- der mehr als 100 Jahre zuvor zerstör-
den die Gefache mit Lehmziegel- oder ten punischen Stadt. Die Reservoirs
Bildnachweise
Bruchsteinmauerwerk in einer Bin- wurden durch Umbauten dem neuen Abb. 1–3: Alle Abbildungen vom Verfasser.
dung aus Erdmörtel ausgeführt, eine Siedlungsniveau angepasst (Abb. 3).
wohl in der Levante entwickelte Tech- Dabei versuchten die Römer auch, den Literatur

nik, die ihrerseits auf spätbronzezeit- qualitätvollen punischen Zisternenver- H. DOLEN) / CHR. FLÜGEL Hrsg. , Karthago IV. Die Deut-
s he Ausgra u ge i Karthago. Rö is he u d B za i-
liche Bautechniken zurückgeht. Die putz nachzuahmen, dessen Qualität je- is he Groß aute a De u a us Ma i us .

Außenwand der Zisterne in Karthago doch nicht wieder erreicht wurde – das H. G. NIEMEYER / R. F. DOCTER / K. SCHMIDT Hrsg. ,
Karthago. Die Ergebnisse der Hamburger Grabung unter
steht deutlich in dieser Bautradition, nötige «Know-How» war verloren ge- de De u a us Ma i us .
jedoch wurde anstelle von Erdmörtel gangen. F. RAKOB Hrsg. , Karthago I. Die deuts he Ausgra u ge
i Karthago .
nun ein sehr fester und resistenter Die archäologische Untersuchung
T. SCHÄFER / F. SCHÖN / A. GERDES / J. HEINRICHS
Kalkmörtel eingesetzt, um die Bruch- der hydraulischen Anlagen gibt somit Hrsg. , A ike u d oder e Wasserspei heru g, I ter-
aio aler Workshop o .– .  .  i Pa telle-
steine zu binden. Die Zisterne in Kar- nicht nur Aufschluss über das Wasser- ria Italie = Tü i ger Ar häologis he Fors hu ge
thago stellt einen der ältesten Belege management der punischen Metropole. .

für opus caementicium dar, das später Die Wasserbauten sind ebenso Zeugnis A. WILSON, Water suppl i a ie t Carthage. Carthage
Papers, Jour al of Ro a Ar haeolog Suppl.
im Römischen Reich zu einer der wich- antiker Innovationen und Technologie- – .

tigsten Bautechniken werden sollte. transfers.

33
ANTIKE WELT 1/17
PREISRÄTSEL

KARTHAGO
Wie gut ke e Sie die Welt der A ike? Hier kö e Sie es u ter
Be eis stelle … u d ge i e !

K
A 4

R
T
H 3
BEI RICHTIGER
EINSENDUNG WINKEN A
WERTVOLLE PREISE:
. Preis: G 8
Replik ei es gläser e A hä gers i
For ei er ä li he Maske. Ne e
Kopfa hä ger o Dä o e O
u d Widder fi de si h i s eso dere
e s hli he Köpfe, die si h dur h
Lo ke , Bart u d riesige Auge
auszei h e . I ei er karthagis he Die folge de Begriffe si d je eils • Markt- u d Versa lu gsplatz
Werkstat urde sie or iege d
i . u d . Jh. . Chr. hauptsä hli h aagere ht u d unabhängig von a iker Städte;
i gel er, lauer u d eißer Far e u der a gege e e Reihe folge i die • Gotheit der Karthager;
ei e Metallsta heru geferigt.
O die Maske a hä ger ei e Gotheit Rätselfigur ei zutrage : • Karthagis her Feldherr;
erkörper solle , ist u ge iss. Das • Ältere phö izis he Siedlu g i der
Origi al des , große Maske a - • Grie his he Bezei h u g für Nähe Karthagos;
hä gers ist i Musée de Carthage zu
fi de . Karthago; • Festu g ü er de Hafe des a i-
• ) is he de Karthager Has- ke Karthago.
.– . Preis: dru al u d de Rö is he Rei h
Vier Bü herpakete aus de Verlags-
progra Philipp o )a er s i Wert a ges hlosse er Ko trakt; Bei korrekter Lösung benennt die
o je € ,– D . • Heiligtu /Kultstäte i Karthago; Ziffer folge ei a ikes Tri kgefäß.

.– . Preis:
Fü f Bü herpakete aus de Verlags-
progra Philipp o )a er s i Wert
o je € ,– D .

Ei se deschluss ist der .  . 


Postste pel . )ur Ei se du g Ihrer
A t ort se de Sie ite ei e Karte a
WBG Wisse s hatli he Bu h-
gesells hat , Redakio ANTIKE WELT, AUFLÖSUNG UND GEWINNER DES PREIS- ES HABEN GEWONNEN:
RÄTSELS IN ANTIKE WELT HEFT / . Preis: Ber d Peter a D- Bad Mü der .
Hi de urgstr. , D- Dar stadt,
oder ei e E-Mail a a -redakio @ Die Ei zellösu ge laute : . Natro , . Myrrhe, .– . Preis: Wie ke Li ak D- Berli ; Hage
. Ka ope, . Lei e , . Osiris, . Pithos, . A duat, Wolff D- Celle ; Oto Bauer D- Passau ;
g- isse er i det.de. Das Lösu gs- . Egt ed. Re ate Geis üs h D- Trier .
ort ird i ä hste Het eka t-
.– . Preis: Ger ot De uth D- Ha o er ;
gege e . Mitar eiter des Verlages Wolfga g Möller D- S hles ig ;
u d dere A gehörige kö e i ht Ma fred Hu ger D- Le us ; Wer er Mayer
teil eh e , e e so ist der Re hts eg D- Lud igs urg ; Klaus Nehl D- Neu-
ausges hlosse . Gesa tlösu g: T I E R K U L T Ise urg .

34
ANTIKE WELT 1/17
HIGHTECH TRIFFT AUF GRIECHISCHE
KOPFGEFÄSSE
u Besta d der Berli er A ike ­ Vorgehensweise er ögli ht die Bere h u g ei es drei­
Z sa lu g gehört ei e klei e
Gruppe ais her Ka e , Tri k­ u d
Für die Bea t ortu g dieser Frage
si d die Berli er Kopfgefäße i Sep­
di e sio ale Modells. Bei diese
D­Modelle ka die O erlä he des
Sal gefäße aus der )eit o a. te er it Hilfe ei es D­S a ­ Gefäßes, die sog. Te tur, getre t o
is . Chr., dere Bau h i For ers, ei es sog. Streife li hts a ers, der Geo etrie des Gefäßes a al siert
ei es Kopfes gestaltet ist A . . aufge o e orde . Währe d des erde . Sie stellt die Basis für erglei­
Diese Kopfgefäße erde derzeit i S a orga gs urde die Kopfgefäße he de U tersu hu ge dar.
Rahmen eines Berliner Bandes des it Li ht i ers hiede e Streife ­
Corpus a iker Vase CVA ear ei­ uster a gestrahlt A . u d auf Auswertung
tet. ei e roiere de Drehteller o al­ Dur h Algorith e kö e D­Modelle
Für die Ferigu g der Kopfgefäße le Seite fotograiert. Diese Te h ik as hi ell ergli he u d die U ter­
si d ers hiede e Te h ike ko ­
i iert orde : Vorder­ u d Rü k­
seite des Kopfes stellte der Töpfer aus
z ei Negai for e her, Mü du g
und Hals des Gefäßes drehte er auf
der Töpfers hei e, He kel u d Basis
for te er it der Ha d. Häuig ü er­
ar eitete er die Köpfe a hträgli h, i ­
de er Details, ie z. B. die Lö k he
der Fraue , freiplasis h odellierte.
A s hließe d si d diese Gefäße da
it Gla zto so ie it de De kfar­
e Rot u d Weiß erziert u d i
Ofe ge ra t orde .
A ha d der plasis he Gestaltu g
der Köpfe teilte der Vase fors her
J. D. Beazle Kopfgefäße i Gruppe
ei . Diese Klassiizieru g ist is heute
a erka t. )ur größte Gruppe – der
Cook­Klasse z . Klasse N – zähle
ehr als Gefäße, or eh li h
Fraue kopka e , o de e si h
ehrere i Berli ei de A . .
Auf de erste Bli k irke die Frau­
e köpfe zu Ver e hsel äh li h,
auf de z eite fällt jedo h die u ter­
s hiedli he Größe der Gesi hter auf.
Es soll ü erprüt erde , ie groß
die Äh li hkeit i erhal dersel e
Gruppe ist. Wurde für die Herstellu g Abb. 1
der plasis he A s h ite dieser Ka ­ Kopfkanne
Berlin F  , um
e diesel e Matrize er e det oder v. Chr., herge-
glei he die Gesi hter ei a der z ar stellt vom Töpfer
Charinos, der sei-
stark, gehe a er auf u ters hiedli he nen Namen auf den
Model zurü k? Henkel geritzt hat.

35
ANTIKE WELT 1/17
Neues aus der A ike sa lu g u d de Vorderasiais he Museu

s hiede it ei er far ige Codieru g


«Fals hfar e ild» isualisiert er­
de . Der Verglei h der Gesi hter der
Kopka e F  u d F  zeigt
ei ü er iege d grü ei gefär tes
Gesi ht A . : I diese Berei he
etrage die A ei hu ge e i­
ger als . Diese geri ge U ter­
s hiede lasse si h ur so i terpre­
iere , dass für eide Köpfe diesel e
Matrize er e det orde ist.
Verglei h are Ü erlegu ge u d
U tersu hu ge urde au h a Ge­
fäße a gestellt, die u ters hiedli he
Größe auf eise gl. A . . Sie
zeige de o h so große silisis he
Abb. Kopfkannen der Cook-Klasse, Berlin F  –F , – v. Chr.
u d for t pologis he Parallele , dass
ei e A hä gigkeit o ei a der este­
he uss. Wie kö e diese Größe ­
u ters hiede a er erklärt erde ?
Der direkte Verglei h o Gefäße
ers hiede er Größe ka i ht ziel­
führe d sei . Bei ge auerer U tersu­
hu g stellt si h jedo h heraus, dass
si h ei de Ka e U tergruppe
ilde lasse : Währe d F  u d
F  et a die glei he Maße auf­
eise gl. A . , si d F  u d
F  et as klei er gl. A . , je­
do h ieder o a äher d dersel­
e Größe. Die D­Modelle ka a
dahi gehe d skaliere , dass au h Ge­
fäße ers hiede er Größe a äher d
diesel e A essu ge auf eise :
We a u die klei ere Ka e
F  auf  % ergrößert u d
Abb. Während des Scannens werden Abb. Vergleich der D-Modelle von Berlin
Lichtstreifen auf die Kopfkanne Berlin F  F  und F  : Die geringen Abwei- it der größere F  erglei ht,
projiziert. chungen von unter mm lassen auf denselben da ist aus de ahezu ollstä ­
Model schließen.
dig grü ei gefär te Gesi ht iede­
ru ei e A ei hu g o e iger
als a zulese A . . Diese
Ü erei si u ge si d ur dadur h
Abb. 5 zu erkläre , dass die klei ere Gefäße
D-Modelle von aus ei er Matrize hergestellt urde ,
F  und F  : Die
unterschiedliche Größe
die direkt o ei e Gefäß der grö­
schließt eine Model- ßere Gruppe a ge o e urde –
gleichheit aus. Wenn a kö te sie als z eite Ge eraio
F  auf % ska-
liert wird, sind die Ge- ezei h e . Vo Ge eraio zu Ge e­
sichter nahezu identisch raio erde die O jekte, edi gt
und weichen weniger
als mm voneinan-
dur h die S hru pfu g des To es,
der ab. ähre d des Tro k u gsprozesses

ANTIKE WELT 1/17


MUSEUMSINSEL BERLIN

a.  % klei er. Der Verglei h it i a ha d der D­Modelle ei e direkte


a dere Musee er ahrte Gefä­ A hä gigkeit o ei a der erke e , Adressen der Autoren
Dr. A gelika S hö e­De ki ger
ße der Cook­Gruppe lässt sogar ei e ofe ar dassel e Moi i drei Ge e­ Ba eris he Akade ie der Wisse s hate
Staatli he Musee zu Berli , A ike sa lu g
drite Ge eraio erke e , die trotz raio e . Ges h ister­S holl­Str.
der große silisis he Nähe iede­ Sol he Verglei he kö e helfe , D­ Berli

ru klei er als die Gefäße der z ei­ i ht zugeord ete Frag e te zuzu ei­ PD Dr. Elisa eth Tri kl
Ar häologis hes I situt
te Ge eraio ist. se . Diesel e Vorgehe s eise ka U i ersität Graz
U i ersitätsplatz /II
au h ei a dere Materialgruppe A ­ A­ Graz
Fazit & Ausblick e du g i de , i s eso dere ei alle Dr. Dirk Rieke­)app
Ai o D S ste s G H
Die Doku e taio grie his her Kera­ aus Matrize geferigte O jekte , ie S a er I o aio Ce ter
ik it Hilfe o D­Modelle er ög­ z. B. ei Terrakote , a er eispiels eise Tore straße
D­ Meers urg
li ht die Bea t ortu g o Frage , au h ei Siegela drü ke , kurzu ei
die it ko e io elle Mess erfah­ alle Arte o Artefakte , de e ei e Bildnachweis
re kau zu löse si d. Dies zeigt si h ge ei sa e Urfor zugru de liegt. A . – : Staatli he Musee zu Berli – A ike sa ­
lu g, J. Laure ius; : A. S hö e­De ki ger; – : U i er­
eispiels eise eso ders ei de aus sität Graz & Ai o D.
Model geferigte ais he Kopfge­
fäße . Der Verglei h der Geo etrie Literatur
J. D. Beazle , Chari os, i : JHS – .
der Gefäße elegt die große Nähe o Danksagung
Wir da ke Ursula Käst er für die Mögli hkeit, diese A. S hö e­De ki ger, Koroplaste – Töpfer – Maler, i :
Gefäße u d erlau t de S hluss, dass Studie dur hzuführe , u d für ihre i te si e U terstüt­ S. S h idt / N. Es h a h Hrsg. , Töpfer Maler Werkstat,
zu g ähre d der Auf ah e . Die Reisetäigkeit o
sie de sel e Model e tsta e . E. Tri kl u d D. Rieke­)app für die Doku e taio
CVA Beih. – .

Die i harakterisis he Proporio s­ der Gefäße i Berli urde o Verei der Freu de der
A ike auf der Museu si sel Berli e. V. u d o der
E. Tri kl / D. Rieke­)app, Fa e to Fa e – Co sideri g the
Mouldi g of Ai Head Vases, th Europea Meei g
erhält isse o ei a der a ei he ­ Fritz Th sse Situ g i a ziell u terstützt. o A ie t Cera i s. Athe s Poster .

den Gefäße derselben Gruppe lassen

ENTDECKUNG IM DEPOT
Eine königliche Weihung aus dem Assur-Tempel?

I Depot des Vorderasiais he Mu­


seu s fa d si h ei u s hei ares,
lä gli hes Stei o jekt it der I e ­
te es i Hauptei ga g zu große
Vorhof i Süde des Te pelko ple­
es zusa e it S h u kstü ke ,
tar u er VA , desse O er­ igürli he O jekte u d stei er e
lä he stark ersi tert ar u d des­ Keule köpfe . I Rah e der Fu d­
se ursprü gli he Gestalt si h ur teilu g i Jahr gela gte das
o h erah e ließ. Es sta t aus fragli he O jekt a h Berli i s Vor­
der ass ris he Hauptstadt Assur, die derasiais he Museu , urde a er
i heuige Irak gelege ist. Die alt­ aufgru d sei es e ig atraki e Äu­
orie talis he Stadt Assur urde ei ßere ie als pu liziert oder gar aus­
de Gra u ge der Deuts he Orie t­ gestellt.
Gesells hat o is u ter Bei der vollständigen Bearbeitung
der Leitu g des Ar hitekte Walter der Fu de aus de Assur­Te pel
A drae s ste ais h erfors ht. Gefu ­ tau hte u au h das Stei o jekt
de urde das u ter der Fu d u ­ a h ru d Jahre i Depot ie­
er Ass geführte Stei o jekt der auf. War zu ä hst u klar, o­
i Assur­Te pel, de de Haupt­ ru es si h da ei ha delt, ließe si h
got des ass ris he Rei hs ge eih­ do h ei ge aue Hi sehe auf ei­ Abb. Stefan Geismeier bei der Restaurie-
te Heiligtu . Die Ausgrä er e tde k­ de Seite des O jektes o h Spure rung des Steinobjektes.

37
ANTIKE WELT 1/17
Neues aus der A ike sa lu g u d de Vorderasiais he Museu

Abb. 3
Zeichnerische Rekonstruktion
des Objektes mit den nicht
erhaltenen Löwenhäuptern.

Abb. Fotografien der Vorder- und Rückseite von VA .

o Lö e tatze erke e . Da das die Versi teru ge e ha is h it ei­ die S hulter , die Muskulatur der Vor­
O jekt zude ei e a. iefe, si h e Skalpell u d legte so die origi ale derläufe u d sogar die Kralle . Vo
ko i uierli h ers h äler de Aus­ O erlä he ieder frei A . . Da der de Hi terläufe si d o h Berei he
höhlu g it o ale Quers h it a Kalkstei re ht ei h u d stark er­ der sehr plasis h gear eitete Bei e
sei e reitere E de auf eist, ka itert ist, usste der Restaurator da­ so ie a u tere A s hluss Reste
zu ä hst der Geda ke auf, es kö e ei sehr orsi hig orgehe . S h ell der Tatze erhalte . Die Bei usku­
si h u ei e Grif ha del . Grife urde deutli h, dass das Stei o jekt latur ist dur h sparsa gesetzte Ker­
si d i Ass rie häuig it Lö e de­ ringsum mit einem fein gearbeiteten e iedergege e . Auf de S h al­
koriert ge ese , jedo h ers hie u ­ Relief ersehe ist. Au h e die ur­ seite i de si h geri ge Spure der
ser O jekt it ei er Lä ge o k app sprü gli he O erlä he ur zu ei e hera hä ge de Lö e s h ä ze. Die
do h re ht kurz für ei e Grif. geri ge Teil erhalte ist, lässt si h die si h ursprü gli h seitli h a s hließe ­
Darstellu g o h erke e A . : de Köpfe der Lö e si d jedo h a ­
Restaurierung und Beschreibung Auf eide Seite si d aufgeri htete ge ro he . A o ere Ra d, o er­
Die Frage a h der ursprü gli he Lö e i Relief dargestellt. Beso ders hal der Lö e darstellu g, ei det
Fu kio u d Daieru g des Fu d­ ei dru ks oll u d gut zu sehe si d si h ei u laufe des Kordel a d so­
stü ks ko te ur dur h ei e Restaurie­ die si h ü erkreuze de Lö e pra ­ ie darü er Reste ei es eitere
ru g geklärt erde . Hier ei e fer te ke auf der Vorder­ u d Rü kseite des )ier a ds, das aus gereihte ko ze ­
der Dipl.­Restaurator Stefa Geis eier O jektes. Detailliert a gege e si d tris he Hal kreise esteht A . .

Abb. 4
Gesamtansicht
des Orthostaten-
reliefs VA .

ANTIKE WELT 1/17


MUSEUMSINSEL BERLIN

Die Darstellu g der Lö e u d die


or a e tale Verzieru ge zeige ,
dass das O jekt i der euass ris he
)eit .− . Jh. . Chr. e tsta de sei
uss. Verglei h are Stei o jekte si d
a er aus Ass rie u seres Wisse s
a h isher i ht eka t. Jedo h
glei ht u ser O jekt de igürli h
erzierte E de ei iger S h ert­
s heide , de sog. Ort ä der , auf
de euass ris he Reliefs. Die e­
tallenen Ortbänder dienten dem Abb. 5
Detailaufnahmen
S hutz der e pi dli he E de der des Orthostaten-
S h erts heide . ) ei eso ders gut reliefs VA .
erglei h are Ort ä der si d auf de
Orthostate reliefs VA des ass ­
ris he Kö igs Assur asirpal II. –
or Christus dargestellt, die aus hohe Würde träger i repräse ­ eiht urde . )usa e it u se­
de Rau G des Nord est­Palastes tai e Sze e i de , ähre d ei ­ re Ort a d urde au h ehrere
der kö igli he Reside z i Kal hu fa he Soldate die it z ei Volute Keule köpfe gefu de , ei ige da o
oder Ni rud, Irak sta e u d dekorierte oder gä zli h u er­ it Weihi s hrite für Assur. I der
si h heute i Vorderasiais he Mu­ zierte S h erts heide truge . Die ass ris he Kö igsideologie spielte der
seu i Berli ei de A . . Die s hritli he Quelle eri hte dar­ Stadt­ u d Rei hsgot Assur ei e e t­
Ortbänder auf den Reliefs sind in der ü er, dass Ge ä der, S h u kstü ke s heide de Rolle u d i sei e Hei­
For z eier auf ihre Hi ter ei e u d golde e Wafe ‒ ie S h er­ ligtu fa de si h or alle kö igli­
aufgeri hteter Lö e gestaltet, dere ter u d Dol he ‒ o Kö ig als Aus­ he Weihga e . Weiterhi ist der Lö e
Vorder ei e si h ü erkreuze . Die Lö­ zei h u g für eso dere ilitäris he s ho seit de . Jt. . Chr. aufs E gste
e reiße ihre Köpfe zurü k u d ihre Verdie ste erliehe urde . Ver­ it de Kö ig er u de . Ausgehe d
Mäuler auf A . . utli h ha delt es si h da ei u die o diese Ü erlegu ge kö te es
rei h erzierte Wafe , die ir aus si h ei u sere O jekt u ei e Teil
Deutung de Reliefs ke e . ei er Weihga e ha del , el he der
Die Reliefs der euass ris he Kö ige Als fu kio aler Teil ei er Wafe a­ ass ris he Kö ig oder Mitglieder der
zei h e si h dur h ei e große Detail­ re Ort ä der aus Metall geferigt u d kö igli he Fa ilie i Hauptheiligtu
fülle aus. Vor alle Wafe si d dort sollte erhi der , dass die s harfe des Rei hes iederlegte .
sehr irkli hkeitsgetreu a ge ildet. Spitze des S h ertes die S h ert­
Wir erfahre aus de Reliefs, dass die s heide dur hsieß u d so ihre Träger
Lö e köpfe der zu or es hrie e­ erletzte. Mögli her eise ha delt es
e auf e dig dekorierte Ort ä ­ si h ei u sere O jekt u ei e Na h­
der it Lö e darstellu ge frei gear­ ah u g ei es aus Metall geferigte
Adresse der Autorinnen
eitet are u d si h seitli h a de Ort a des aus Stei . Kö te es si h ei Dr. A ja Fügert u d Hele Gries M.A.
S h erts heide efa de . De o e­ de igürli h erzierte S h erts hei­ Vorderasiais hes Museu i Perga o useu
Staatli he Musee zu Berli − Preußis her Kultur esitz
re u d u tere A s hluss der Ort­ de u Pru k afe ha del , die gar Ges h ister­S holl­Str.
D­ Berli
ä der ildete zu eist u laufe de i ht i Ka pf zu Ei satz ka e ?
)ier ä der. Ne e diese auf ä dig Die Tatsa he, dass das O jekt aus de Bildnachweis
gestaltete Ort ä der e isierte Assur­Te pel sta t, eröf et ei e A . . . . : © Staatli he Musee zu Berli – Vorder­
asiais hes Museu ; Foto: Olaf M. Teß er; : )ei h u g
au h u erzierte u d sol he it z ei eitere, ahrs hei li here Deutu gs­ A ja Fügert.
Volute a o ere E de. Bei ge auer ögli hkeit. I altorie talis he Hei­
Betra htu g der ass ris he Reliefs ligtü er i de si h häuig Wafe Literatur

fällt auf, dass si h die auf ä dig ge­ aus Stei , die i dieser For i ht als H. GRIES, Der Aššur­Te pel i Aššur. Das ass ris he
Hauptheiligtu i Wa del der )eit, WVDOG
staltete Ort ä der it Lö e dekor Kriegs afe ge utzt, so der als Ge­ i Dru k .

or alle ei Kö ig u d a dere s he ke für die Göter i Te pel ge­

ANTIKE WELT 1/17


TEIL 1
VON DEN NORDÖSTLICHEN HÄNGEN ZUM
TEMPEL DES IUPPITER STATOR

DIE NORDSEITE DES PALATIN


Entdeckungen, Restaurierungen, Forschungs­
ergebnisse der letzten Jahre

Die G a u gsstäte No döstli he Palai e st e kt si h


z is he Ko sta i s- u d Titus oge a Fuße de
Su st ukio e de als Vig a Ba e i i ezei h ete Te asse.
Die Studie e de des Dipa i e to di S ie ze dell’
A i hità de Sapie za U i e sità di Ro a g a e hie seit
u te de Leitu g o P ofesso Cle e i a Pa ella.
)u de edeute dste E tde ku ge de letzte Jah e
zähle Ke a iks he e u d Ü e este o Hüte , die zu
ei e et ä htli he Ko ektu de Daie u g des Sied-
lu gs egi s gefüh t ha e , u d ei e üh tes e s holle-
es Heiligtu aus de Stadtg ü du gsphase, desse Ge-
s hi hte si h ü e Jah hu de te eko st uie e lässt.

o Sil ia o Hase die Reste dreier Hütten aus dem 8. Jh. Curiae Veteres
v. Chr. freigelegt wurden. Für den Be- 2015 stieß Panella südöstlich der
er Palatin bot geradezu ideale reich «Meta Sudans − nordöstliche eisenzeitlichen Hütten, in einer Schicht,
D Siedlungsbedingungen mit seiner
flachen Kuppe über zerklüfteten stei-
(änge des Palatin» Abb. .
gen datierte die Forschung noch vor
dage- die auf – v. Chr., in die Früh-
phase der Republik, datiert, in einem
len Flanken, mit seinen Bächen und wenigen Jahren den Beginn der Be- Dutzend mit Steinen und Tuffblöcken
dank seiner Nähe zu einem bereits vor siedlung erst auf die althistorische ausgekleideter Gruben zwischen kal-
Roms Gründung florierenden (andels- Zeit. Dank einer sensationellen Ent- zinierten Knochen auf die Überreste
zentrum am Tiber – dem späteren deckung aus dem Jahr 2011 ist dieser von Mauern und tönernem Baudekor
Forum Boarium von lat. bos «Rind» Forschungsstand überholt. Clemen- aus dem Ende des . Jhs. v. Chr. Kalzi-
abgeleitet: «Viehmarkt» . Die südwest- tina Panella fand unmittelbar südlich nierte Knochen in ausgekleideten Gru-
lichen (änge sind bei den antiken der Sacra Via zwischen den Strukturen ben sind unverkennbar ein Zeichen
Autoren mit der Grotte, in der die des mittleren Bereichs der sog. Bäder dafür, dass Sühneopfer (Sg. piaculum)
Wölfin Romulus und Remus säugte des Elagabal die Pfostenlöcher und dargebracht wurden, was immer dann
(lupercal) und der nach Romulus’ Tod die Feuerstelle zweier späteisenzeitli- zu erfolgen hatte, wenn man sich be-
immer wieder ausgebesserten und cher (ütten zweite (älfte des . bzw. wusst oder unbewusst gegen eine
wiederaufgebauten Casa Romuli ein erste (älfte des . Jhs. v. Chr. . Verein- Gottheit vergangen hatte. Die Viel-
Hauptschauplatz der römischen Grün- zelte Tonscherben zeugen sogar von zahl der Gruben spricht für einen öf-
dungsmythen. Dass sie in Wirklich- einer Besiedlung der nordöstlichen fentlichen Opferplatz. Der Schauplatz
keit bereits in der Eisenzeit besie- (änge bereits in der Kupfersteinzeit erlaubt einen Rückschluss auf die im
delt waren, ist seit 1948 bekannt, als v. Chr. . . Jh. v. Chr. begangene Schuld: Jemand

40
ANTIKE WELT 1/17
THEMENPANORAMA

Abb. Orthofoto der Westseite der Piazza del Colosseo: )n weiß erscheinen die freigelegten Strukturen der Grabungsstätten Nordöstlicher Palatin
links, seit aktiv und Meta Sudans rechts, − aktiv .

oder etwas hatte ein Bauwerk aus dem ren sie durch eine Umfassungsmauer Bebauung erforderlichen natürlichen
Ende des . Jhs. v. Chr. zerstört, dessen geschützt, innerhalb derer die Ge- Voraussetzungen und verringerte sich
Überreste bei und in den Gruben la- schlechterverbände die Feiern zu Eh- der Aufwand für die Instandhaltung
gen. Panella identifiziert das Bauwerk ren ihrer Schutzgöttin Juno mit ge- der bereits im . Jh. v. Chr. mit einem
aufgrund von Alter, Standort, piacula meinsamen Festmählern im Freien festen Belag versehenen beiden Stra-
und Funden hypothetisch als das alte begingen. Um den Palatin entstan- ßen, an deren Kreuzung die Curiae
Kuriengebäude. Die Curiae Veteres den Entwässerungs­ und Abwasser- Veteres lagen – der Straße vom Cir-
gelten als eines der bedeutendsten kanäle, die aus den sumpfigen Talsoh- cus Maximus zum Esquilin Vicus Fab-
Heiligtümer aus der Stadtgründungs- len Wasser in den Tiber leiteten und rici?) und der Straße durch das Tal, in
phase. Laut Tacitus ließ Romulus die- so die Urbanisierung begünstigten. dem das Kolosseum errichtet werden
ses erste Versammlungsgebäude der Ein Kanal, die Cloaca Maxima, erfasste sollte, zum Forum Vicus Curiarum? .
Geschlechterverbände Roms als drit- das Wasser des entlang der Senke Auch innerhalb der Umfassungsmauer
tes der vier Eckpunkte der sakralen zwischen Kapitol und Palatin fließen- der Curiae Veteres wurden Entwässe-
Grenzlinie zwischen Stadtgebiet und den Velabrum; ein anderer das Was- rungsmaßnahmen durchgeführt: Der
Umland (pomerium) erbauen (Anna- ser eines Wildbaches, der vom Palatin abschüssige Boden wurde stellenweise
les , ; − n. Chr. . in das Tal stürzte, in dem das Kolos- künstlich erhöht, Unebenheiten aus-
)m . bis . Jh. v. Chr., in der ar- seum errichtet werden sollte und sich geglichen.
chaischen / protorepublikanischen das Forum befand; ein weiterer das )n der ersten (älfte des . Jhs.
Phase, wurden die Curiae Veteres in des vom Esquilin zum Circus Maximus v. Chr. wurde das Bodenniveau der
monumentaler Form wiederaufge- fließenden Nodinum Rivo Labicano . Curiae Veteres nach deren Zerstörung
baut. Spätestens ab dieser Phase wa- Bald verbesserten sich die für eine durch einen Brand, der möglicher-

41
ANTIKE WELT 1/17
DIE NORDSEITE DES PALATIN – Entdeckungen, Restaurierungen, Forschungsergebnisse der letzten Jahre

42
ANTIKE WELT 1/17
THEMENPANORAMA

Abb. 3
Bemaltes
Beckenfragment
aus dem Heilig-
tum der Curiae
Veteres, −
v. Chr., Museo
Palatino.

weise bei der Plünderung Roms durch tönernen Baudekors sowie Kultgegen- )n julisch­claudischer Zeit v. Chr.−
die Gallier n. Chr. ausbrach, noch stände. Einige der Funde waren wie- n. Chr. wurden die Curiae Veteres
einmal stellenweise beträchtlich er- derum rituell vergraben worden. Zu in mehreren Phasen ganz neu gestal-
höht. )n dieser Schicht befindet sich den Kultgegenständen zählen die Frag- tet. Man gelangte von der Straßenseite
eine von Mauerresten umschlossene, mente von mindestens 7 luteria (lu- oder über eine breite, den Hang hinab-
geradezu riesige tuffsteinerne Grund- terion = bei der Körperreinigung ver- führende Travertintreppe in ein um-
fläche, deren ovale Form derjenigen wendeter Wasserbeckentypus). Von friedetes, abschüssiges Tiefparterre,
der vorgeschichtlichen Hütten ent- dem größten Wasserbecken, das ur- dessen Umfassungsmauer nunmehr
spricht. Möglicherweise handelte es sprünglich einen Meter Durchmesser aus Ziegelsteinen, nicht mehr aus
sich bei dem Gebäude um den steiner- hatte, sind zwei bemalte, zusammen- Tuffblöcken bestand. Ab v. Chr.
nen Wiederaufbau einer zur Unter- fügbare Fragmente erhalten. Sie stel- standen darin die Standbilder des
bringung von Mensch und Tier oder len den Kopf eines Jünglings im Profil Augustus v. Chr.− n. Chr. und
als Bankettsaal genutzten Hütte. In dar (Abb. 3). Das kurze krause Haar seiner Angehörigen und das des Tibe-
welche Zeit ihre erste Bauphase fällt, liegt eng an, das Auge ist perspekti- rius v. Chr.− n. Chr. . Sie wur-
welche Funktion sie tatsächlich hatte, visch dargestellt, Koteletten, Kinn und den den Weihinschriften zufolge von
wie die Curiae Veteres in den voraus- Unterkiefer sind stark ausgeprägt. Auf- Spielern bronzener Musikinstrumente
gegangenen beiden Bauphasen struk- grund dieser Merkmale wurde die Dar- gestiftet, die an der Gestaltung öffent-
turiert waren, ist nach wie vor un- stellung zwischen und v. Chr. licher Zeremonien mitbeteiligten wa-
klar. Erhalten sind auch Teile des datiert. Der Fund ist von großer Bedeu- ren. Ab n. Chr. standen weitere von
tung, da nur in einem weiteren Heilig- den Spielern dieser Instrumente ge-
tum des etruskisch-italischen Kultur- stiftete Standbilder in einer aedicula
raums, dem in der Vigna Parrocchiale kleines Bauwerk in Form eines Tem-
in Caere, luteria gefunden wurden. Wo- pelchens). Sie war eigens dafür an
möglich waren luteria in Heiligtümern der Innenseite der Einfriedung ange-
   
Abb. 2
(inter der Grabungsstätte: Kolosseum, keine solche Seltenheit, wie bisher an- bracht worden. Auf der Treppe neben
Strukturen von Domus Aurea und Brunnen- genommen, und war die reinigende der aedicula fanden die Ausgräber ei-
anlage Meta Sudans, Konstantinsbogen.
)n der Grabungsstätte weitere Strukturen der Wirkung des Wassers von herausra- nen herabgestürzten Architravfries,
Domus Aurea. gender kultischer Bedeutung. dessen Inschrift darüber informiert,

43
ANTIKE WELT 1/17
DIE NORDSEITE DES PALATIN – Entdeckungen, Restaurierungen, Forschungsergebnisse der letzten Jahre

dass «Claudius den Tempel auf seine einer Priesterin des innerfamiliären bauungsplan. Die Maßnahmen dien-
Kosten an Stelle des niedergebrann- Augustuskultes übernahm (Sueton ten der Bannung der Gefahr eines er-
ten» hatte errichten lassen. Claudiusʼ Aug. ; erschienen nach n. Chr.; neuten großflächigen Brandes, der
Tempel selbst ist noch nicht ausge- Abb. 4). Schaffung ebener Flächen ohne Ge-
graben worden, er befindet sich wohl Beim Großen Brand Roms unter fälle, der Gewinnung von Bauland für
unter der heutigen Fußgängerstraße Nero n. Chr. wütete das Feuer ta- Neros neuen Palast und der Befriedi-
zur Grabungsstätte. Er muss zwischen gelang so entsetzlich, dass es mit dem gung von Neros enormem Repräsen-
n. Chr., dem Jahr in dem der Vor- Großteil der Stadt auch den Bezirk, tationsbedürfnis. Die (äuser an den
gängerbau abbrannte, und n. Chr., in dem die Curiae Veteres lagen, voll- (ängen und auf der Kuppe des Pala-
dem Todesjahr des Claudius − ständig zerstörte Abb. . Nachdem tin wurden einschließlich der Grund-
n. Chr. , erbaut worden sein. Wir wis- sich das Feuer gelegt hatte, wurden mauern abgerissen, die Eigentümer
sen nicht, wem der n. Chr. nieder- die Überreste des Heiligtums und der enteignet. Ein Teil des nordöstlichen
gebrannte Tempel geweiht war. Es seinem Eingang gegenüber liegenden Hangs wurde senkrecht abgetragen.
könnte sich um das sacrarium han- Brunnenanlage Meta Sudans aller wie- Im Tal wurde der Boden mit bis zu
deln, das Livia n. Chr., Jahre nach derverwendbaren Elemente beraubt. 4 m Bauschutt eingeebnet, unter dem
Augustusʼ Tod, in seinem Geburtshaus Der Wiederaufbau des Bezirks erfolgte u. a. auch die Überreste von Curiae Ve-
einrichten ließ, als sie die Aufgaben nach einem rational durchdachten Be- teres und Meta Sudans begraben wur-
den. Die neuen Viertel waren regel-
mäßig angelegt, die Straßen waren
Abb. Axonometrische Rekonstruktion der Bauten im Bereich Curiae Veteres – Meta Sudans breiter und verliefen gradlinig und
− n. Chr. Eingefriedet: von Claudius finanzierter Tempel, Bronzesockel des Tiberius­
Standbildes, aedicula für weitere Standbilder. Außerhalb der Einfriedung: Brunnenanlage Meta stellenweise höher. Auch die Sacra
Sudans und Compitum Larenschrein zum Schutz einer Straßenkreuzung . Via, die erst jetzt von Portiken flan-
kierte Straße vom Forum zu dem Tal,
in dem von bis n. Chr. das Kolos-
seum errichtet werden sollte, verlief
anders als in republikanischer Zeit.
Die nunmehr senkrecht abfallenden
nordöstlichen (änge des Palatin wur-
den durch teilweise unter Bodenni-
veau liegende Räume gestützt, die mit
einem Flachdach abschlossen. Dieser
neue Baukörper war aber nur ein win-
ziger Teil von Neros neuem Palast, der
Domus Aurea. Sie erstreckte sich bei
Neros Tod n. Chr. über große Teile
des Palatin, Caelius, Oppius, der Velia
und des Esquilin. Das Zentrum der An-
lage war ein künstlicher See im dazwi-
schenliegenden Tal. Nach Neros Tod
wurden Teile des Areals «dem Volk zu-
rückgegeben»: n. Chr. waren Titus­
thermen und Kolosseum, n. Chr.
die Trajansthermen fertiggestellt.
)n flavischer Zeit – n. Chr.
wurden die Curiae Veteres an einem
der Eckpunkte des von Nero im Rah-
men seiner Umstrukturierungsmaß-
nahmen geschaffenen Viertels wieder
aufgebaut. Der Baukomplex bestand
nun aus einer Umfassungsmauer auf
der Seite zum Kolosseum und aus ei-

44
ANTIKE WELT 1/17
THEMENPANORAMA

nem kleinen Tempel, der in eine der


erneuerten großen Aulen der Domus
Aurea integriert war. Das Heiligtum
wurde genutzt, bis die heidnischen
Kulte Ende des . Jhs. n. Chr. verboten
wurden.

Ge u tshaus des Augustus


2011 entdeckte Panella im Westen der
Curiae Veteres ein prachtvolles spät-
republikanisches, in augustäischer, ti-
berischer und julisch­claudischer Zeit
erneuertes Haus in Hanglage. Nun ist
aus Servius’ Kommentar zu Vergils Ae-
neis bekannt, dass Augustus «in cu-
riis veteribus» geboren wurde und ist
dieses Haus das erste, dem man nach
Abb. Die verkohlten Travertinstufen zur Vorhalle des von Claudius finanzierten Tempels
den Curiae Veteres auf dem Anstieg bezeugen die Gewalt der Feuersbrunst von n. Chr.
zum Palatin begegnet (Aeneis 8, 361;
Ende . Jh. n. Chr. . (andelt es sich da-
bei um das Geburtshaus des Augustus dafür, dass es im . Jh. n. Chr. entstand. «Bäder des Elagabal» bezeichnet. Die
(* v. Chr., †  n. Chr. , das (aus sei- Von dem in einer Apsis platzierten, Nähe zum Tempel des Elagabal auf
nes Vaters Octavius? Sueton überliefert, gemauerten stibadium aus (halbkreis- dem Areal der sog. Vigna Barberini
dass Augustus’ Witwe Livia n. Chr. förmige Aufstellung von Liegebän- schien diese Interpretation zu stützen
für ihren verstorbenen Mann ein sac- ken) glitt der Blick über ein großes, (Abb. 6). Nach wie vor nicht restlos
rarium in dessen Geburtshaus einrich- niedriges, von zwei offenen Speisesä- geklärt ist die tatsächliche Funktion
ten ließ (Aug. 5). Es könnte sich also da- len flankiertes Wasserbecken und ein der Anlage. Der beachtliche Repräsen-
bei durchaus um den Vorgängerbau des Gartenperistyl bis zu einer Apsis mit tationsaufwand suggeriert, dass hier
von Claudius zwischen und n. Chr. Brunnen. Vor der westlichen Mauer- sehr hochgestellte, zu einem Empfang
errichteten Tempels handeln. Die Do- begrenzung des Wasserbeckens be- im Kaiserpalast geladene Persönlich-
mus brannte n. Chr. ab und wurde findet sich ein rätselhafter Brunnen keiten von einem hohen Beamten des
nicht wiederaufgebaut. Unter ihr liegen aus republikanischer Zeit. Er enthält Maxentius – n. Chr. betreut
die (äuser eines Wohnviertels aus der in 5 m Tiefe eine durchlöcherte Ter- wurden, bis sie beim Kaiser vorgelas-
Zeit der Tarquinier . Jh. v. Chr. . rakottavase, die über eine vom Gar- sen wurden. Die Domus könnte also
tenperistyl aus zugängliche unterir- eine Art Lounge oder Gästehaus ge-
Sog. Bäde des Elaga al dische Treppe erreichbar ist. Diente wesen sein.
Über der Domus wurde in hadria- der Brunnen als Schneekühler zum Nach der Verlegung des kaiser-
nischer Zeit, zwischen 117 und 138 Kaltstellen von Speisen und Geträn- lichen Hofes nach Ravenna um 402/
n. Chr., ein horreum (Lagerhaus) er- ken? Oder als Abfallbehälter, in den n. Chr. hielten sich die weströmi-
richtet. In severischer Zeit, zwischen die bei den Mahlzeiten angefallenen schen Kaiser mit ihrem Hof nur noch
und n. Chr., wurde es mit ei- Speisereste gesammelt wurden, be- selten auf dem Palatin auf. Dass zwi-
nem etwas anders ausgerichteten vor sie endgültig entsorgt wurden? schen dem . und . Jh. n. Chr. im Be-
horreum überbaut. Auf dessen Areal Da sich hinter der Apsis mit stibadium reich des Gartenperistyls bescheidene
entstand ein luxuriös ausgestatte- eine kleine Thermenanlage befindet Amphorenbestattungen erfolgten, ist
tes Gebäude, das zwischen und und einer Textstelle aus der Historia ein Indiz dafür, dass die Anlage nun-
2013 endlich sukzessive ganz freige- Augusta zufolge (Kaisergeschichte, mehr nicht mehr als Gästehaus ge-
legt wurde. Das Mauerwerk aus opus Anton. (eliog., , ; ./ . Jh. n. Chr. nutzt wurde. Wie sich während der
vittatum mixtum, der Fußbodenbelag Elagabal – n. Chr. im Kaiser- Grabungskampagne des Jahres 2015
aus großen weißen marmornen Mo- palast ein öffentliches Bad einrich- herausstellte, erfolgten die Bestattun-
saiksteinen, die darunterliegende Ke- ten ließ, wird der gesamte Komplex gen außerhalb einer Aula , m x
ramik und ein Ziegelstempel sprechen seit eh und je irrtümlicherweise als , m , die wegen des nicht näher

45
ANTIKE WELT 1/17
DIE NORDSEITE DES PALATIN – Entdeckungen, Restaurierungen, Forschungsergebnisse der letzten Jahre

datierbaren mittelalterlichen Brunnens sich um die Herrschaftsinsignien des Te pel des Iuppite Stato
in ihrem Innern und ihrer Apsis von Konstantin n. Chr. besieg- Andrea Carandini Fondo Ambiente
als Kirche oder Oratorium identi- ten Maxentius handeln, die hier zum )taliano , Paolo Carafa Sapienza Uni-
fiziert wurde. Für die Fundamente Schutz vor feindlichem Zugriff nie- versità di Roma) und Nikolaos Arva-
der Nordseite des Gebäudes wurden dergelegt wurden. Der Fund ist umso nitis (Sapienza Università di Roma)
Marmorfragmente hochwertiger Por- bedeutender, als Zepter aus der rö- haben 2012 südlich der Via Sacra,
träts aus severischer Zeit − mischen Antike lediglich aus Abbil- unmittelbar südöstlich von der klei-
n. Chr. wiederverwendet. Die Büsten dungen – und auch diese sind rar –, nen mittelalterlichen Portikus vor der
schmückten wohl ursprünglich das und aus einer Darstellung auf einem Maxentiusbasilika das Podium eines
severische horreum. Möbelbesatz aus der zweiten (älfte kleinen Tempels freigelegt. In ihrer
des . Jhs. n. Chr. aus dem Esquilin­ ersten, auf das . Jh. v. Chr. datierten
Ho fu d de kaise li he I sig- Schatz bekannt waren. Die Zepter Bauphase, bestand die Kultstätte le-
ie des Maxe ius des Maxentius geben erstmals Auf- diglich aus einem Altar. Er war noch
2005 entdeckte Panella außerhalb schluss über das Material der kugeli- im . Jh. v. Chr. in Gebrauch. )n den
der östlichen Außenmauer dieses spät­ gen Aufsätze der Stäbe – vergoldetes um ihn herum angeordneten Gruben
antiken Gebäudes in einem Schacht, bzw. smaragdgrünes Glas bzw. Chalce- lagen u.a. eine schwarz lackierte Mi-
der in einem Raum der Domus Aurea don – und bezeugen die Verwendung niaturvase und ein oscillum, einer je-
unter einer Schicht vom Anfang des von Klebstoff als Befestigungsmittel. ner scheibenförmigen Pendel, die als
4. Jhs. verborgen war, drei Zepter, vier 2015 ist der Saal im Museo Nazionale Votivgabe an Bäume gehängt wur-
Spitzen von Standartenlanzen mit Romano di Palazzo Massimo wieder- den. Bereits Anfang der 1990er Jahre
anhaftenden Seidenresten und vier eröffnet worden, in dem die Insignien hatte Carandini südlich der Via Sacra
Spitzen von Paradelanzen. Es könnte aufbewahrt werden Abb. . und etwas weiter östlich vom Haus

Abb. Sog. Bäder des Elagabal: Treppenöffnung im Gartenperistyl, niedriges Wasserbecken mit Brunnen, Apsis mit stibadium.

46
ANTIKE WELT 1/17
THEMENPANORAMA

Abb. 7
Hortfund des 4. Jhs.
n. Chr., wahrschein­
lich Zepter des
Maxentius. Rom, Mu-
seo Nazionale Ro-
mano di Palazzo Mas-
simo.

der Vestalinnen Strukturen ausgegra- , − . Die Standortwahl «ad ve- laufs der Nova Via, unterschiedlichen
ben, die er als die Überreste der von terem portam Palati» (Livius 1, 12, Interpretationen von «summa Nova
Romulus errichteten Stadtmauer und − bzw. an der «Porta Palati» (Ovid, Via» (höchstgelegener Abschnitt oder
der Porta Mugonia identifiziert hatte. Tristia , , − ; − n. Chr. ver- Endabschnitt der Nova Via oder Stelle
Dies war in der Forschung mit Skep- weist darauf, dass es sich bei dem Kult der Nova Via, an der der Anstieg been-
sis aufgenommen worden. Da jedoch um einen sog. Grenzkult handelte: det war) und der Uneindeutigkeit der
den antiken Autoren zufolge bei der Die Grenzgottheit war für den Schutz Angabe «Ende der Sacra Via».
Porta Mugonia der Tempel des Iuppi- der Wehrmauer zuständig. Ovid Tris- Carandinis )dentifizierungen beru-
ter Stator stand, betrachtet Carandini tia , , − und Dionysios von (a- hen auf jener Rekonstruktion des vor
nun die räumliche Nähe seiner Entde- likarnassos , , ; v. Chr. zufolge dem neronischen Brand von n. Chr.
ckungen als Argument dafür, dass es standen Tempel und Tor an der Sacra noch unbegradigten Verlaufs der Sacra
sich dabei um die beiden verscholle- Via, Livius zufolge an der Nova Via Via, die Coarelli auf der Grundlage der
nen Monumente handelt. , , u. , , − . Nach dem Kom- topografischen Angaben von Varro
Die antiken Autoren überliefern pilator Solinus handelt es sich bei und Festus vornahm. Nach Coa-
Folgendes: )uppiter erhielt seinen Bei­ dem Tor an der «summa Nova Via» rellis Interpretation von Varros De
namen Stator, «der Fluchthemmende», um die Porta Mugonia , − ; lingua latina , ; um v. Chr.
weil er um v. Chr. auf einem . oder . Jh. n. Chr. . Plutarch zufolge und Festus’ De verborum significatu
Schlachtfeld im Bereich des späte- stand der Tempel am Ende der Sacra zweite (älfte des . Jhs. n. Chr.; Lind-
ren Forum Romanum den Rückzug Via (Parallele Lebensbeschreibungen, say, 372), einem Wörterbuch, das aus-
des von den Sabinern stark bedräng- Cic. , ; nach n. Chr. . )n der For- giebig aus verloren gegangenen spät-
ten römischen (eeres aufhielt und schung besteht ein weitgehender Kon- republikanischen Quellen zitiert,
damit verhinderte, dass die Sabiner sens darüber, dass auf Grund dieser wurde zwischen einem kurzen und
in den Palast eindrangen (Livius, Ab topografischen Angaben davon auszu- einem sehr viel längeren, nur weni-
urbe condita , , − ; begonnen gehen ist, dass Tempel und Tor an der gen bekannten Verlauf der Sacra Via
v. Chr. . Die erste ihm geweihte Kult- Stelle standen, an der sich Sacra und unterschieden. Die kurze Strecke ver-
stätte ließ ihm der siegreiche Romu- Nova Via kreuzten oder doch wenigs- lief entlang der Regia und dem Haus
lus selbst erbauen – einen Altar un- tens am nächsten kamen. Dass gleich des Rex Sacrorum das an das (aus
ter freiem Himmel vor dem «alten mehrere Bauten im Bereich des Pala- der Vestalinnen angrenzte). Daraus
Palasttor». Erst der Konsul des Jah- tin mit der ersten Kultstätte des )up- folgerte Coarelli, dass sich die Stelle,
res v. Chr., Attilius Regulus, ließ piter Stator identifiziert wurden, hat an der die kurze Strecke zu Ende war
um den Altar einen Tempel errich- seine Gründe in unterschiedlichen und der Anstieg begann, nicht in der
ten, nachdem Iuppiter Stator den Rö- Rekonstruktionen des Streckenver- Nähe des Titusbogens befand, son-
mern erneut in einer Schlacht erfolg- laufs der Sacra Via, der unvollständi- dern dort, wo – n. Chr. die
reich beigestanden hatte (Livius 10, gen Rekonstruktion des Streckenver- Maxentiusbasilika errichtet werden

47
ANTIKE WELT 1/17
DIE NORDSEITE DES PALATIN – Entdeckungen, Restaurierungen, Forschungsergebnisse der letzten Jahre

sollte. Die lange Strecke führte nach laufs der Sacra Via vermutete bereits fiziert sind, ist es auch nicht möglich,
Varro und Festus von der Arx, einer Coarelli selbst Bauten wie die Porta den Standort des verschollenen ersten
der beiden Hügelkuppen des Kapitols, Mugonia, den Tempel des Iuppiter Iuppiter-Stator-Tempels einzugrenzen
am Comitium, der Basilica Aemilia et Stator oder den Tempel der Laren im oder eine Kultstätte, die an sich keine
Fulvia und dem (aus des Rex Sacro- Bereich zwischen dem Haus der Ves- Anhaltspunkte hierfür bietet, als Tem-
rum vorbei über die Carinae dem Sat- talinnen und der Maxentiusbasilika. pel des )uppiter Stator zu identifizie-
tel zwischen Velia und Esquilin hinter Doch stieß Coarellis Lokalisierung ren. Es sind also noch Entdeckungen
der Stelle, an der die Maxentiusbasi- des Tempels nicht auf allgemeine Zu- an den nordöstlichen (ängen möglich.
lika errichtet werden sollte) zum Hei- stimmung. Er wird seit über 100 Jah-
ligtum der Strenia (das sich nahe der ren auch im Bereich des Titusbogens
Stelle befand, an der – n. Chr. das vermutet. Tomei erinnerte 1993 da-
Kolosseum errichtet werden sollte). ran, dass die Bezeichnung Clivus Pa-
Adresse der Autorin
Aufgrund dieser Angaben zu den bei- latinus erst 1866 von Pietro Rosa
Sil ia o Hase
den Streckenverläufen war Coarelli geprägt wurde, und der sog. Clivus Pa- A Re ga te
D- Dosse hei
überzeugt, dass es sich bei dem höher latinus vermutlich mit den von den
gelegenen Abschnitt der ursprüngli- antiken Autoren als Clivus Sacer cli- Bildnachweis
chen Sacra Via entweder um den un- vus = Anstieg) bezeichneten Weg iden- G a u gsa hi Dipa i e to di S ie ze dell'A i hità,
Sapie za U i e sità di Ro a. A d u k it f eu dli he
mittelbar nach der sogenannten mit- tisch ist, bei dem es sich nach Martial Ge eh igu g des Mi iste o dei e i e delle ai ità ul-
telalterlichen Portikus teilweise noch ,  ff. und (oraz Carmina 4, 2, 35) tu ali e del tu is o – Sop i te de za Spe iale pe il
Colosseo, il Museo Nazio ale Ro a o e l’a ea a heo-
sichtbaren, teilweise mit der Maxen- um den ansteigenden Endabschnitt logi a di Ro a. A . : C. PANELLA H sg. , S a a e el
e t o di Ro a. Sto ie Uo i i Paesaggi ,A . ;
tiusbasilika überbauten Seitenweg zu der Sacra Via handelt. Großer Zustim- : e d., , A . ; : e d. , A . ; : e d., ,
A . ; : e d., ,A . ; : C. PANELLA / S. )EG-
den Carinae oder um den n. Chr. mung erfreute sich demgemäß lange GIO / A. F. FERRANDES, Lo s a o delle pe di i o d-o i-
mit dem Tempel der Venus und Roma Zeit die )dentifizierung einer Struktur e tali del Palai o t a dai a uisii e uo e e ide ze,
i : S ie ze dell’A i hità / , A . ; : C.
überbauten Weg handelte. Auch der südöstlich des Titusbogens und west- PANELLA, I dagi i a heologi he e siste azio i u a e,
i : R. PANELLA H sg. , Ro a - La ità dei Fo i ,
Verlauf der Nova Via wurde unter lich der sog. Bäder des Elagabal, am A . .
Nero modifiziert. Nach Coarelli führte Beginn des Clivus Palatinus, als erster
die heutzutage mit ihr identifizierte Tempel des Iuppiter Stator. Doch nicht Literatur
P. CARAFA / A. CARANDINI / N. ARVANITIS / DUNIA
Straße von den Kaiserpalästen zum nur, dass die Struktur kein Tempelpo- FILIPPI, Iuppite Stato i Palaio it o ato?, i : A heolo-
Haus der Vestalinnen noch in repub- dium ist, sie ist auch noch severisch gia Vi a Mä z/Ap il − .

likanischer Zeit durch die Porta Mu- (Ricardo Mar 2005)! htp://a heopalai o.u i o a .it/it/ o te t/ i lio-
g aia
gonia am Haus der Vestalinnen vorbei Kurzum, solange der Abschnitt von C. PANELLA H sg. , S a a e el e t o di Ro a. Sto ie
zum Velabrum. Auf der Grundlage sei- Nova und Sacra Via bei der Porta Mu- Uo i i Paesaggi .

ner Rekonstruktion des Streckenver- gonia noch nicht mit Sicherheit identi-

Anzeige

Eine Ausstellung
des Kölnischen Stadtmuseums
und des
Römisch-Germanischen Museums
im Kölnischen Stadtmuseum
Zeughausstraße 1-3 | 50667 Köln
www.museenkoeln.de/ksm

U N D D R Ü B E R SCHAUPLATZ
KÖLNER

DER HEUMARKT
GESCHICHTE 3
10. DEZ 2016 –
1. MAI 2017
D R U N T E R 48
Museen der

ANTIKE WELT 1/17


EINE KLIMAKATASTROPHE?
Der Untergang Ugarits am Ende der Spätbronzezeit

Die Katastrophe i östli he Mitel eerrau u . Chr. edeutete das E de ei er


kulturell u d öko o is h prosperiere de Regio . Die Erkläru ge dafür si d erstau li h
ielgestalig, lasse da ei a er ot Basisi for aio e aus Ausgra u gs efu de außer
A ht. Dies trit au h zu auf die seit eka te, assi e Tro ke s hi ht a E de der
Besiedlu g der Hauptstadt Ugarits, Ras Sha ra. Die folge de U tersu hu g der diskuier-
te Auslöser der Katastrophe auf ihre Rele a z für de Niederga g i der Regio u d i
Ugarit ergi t a er klare Prioritäte für ei e erfolgrei he A äheru g a de reale histori-
s he A lauf des dra ais he Vorga gs.

o Klaus G. So er Ras Shamras, der Hauptstadt Ugarits fel, eine Periode extremer Hitze und
(Abb. 1. 2), auf Spuren extremer Tro­ Trockenheit am Ende der Existenz
m 1968 veröffentlichten Bericht über ckenheit in der letzten spätbronze­ Ugarits» um v. Chr.
Iseine Ausgrabungen weist Claude
Schaeffer, der langjährige Ausgräber
zeitlichen Schicht der Stadt hin. Diese
zeigten «ohne jeden möglichen Zwei­
Seither sind in der wissenschaft­
lichen Literatur zahlreiche Versuche

Abb. 1 Der Tell Ras Shamra mit heutiger landwirtschaftlicher Umgebung.

49
ANTIKE WELT 1/17
EINE KLIMAKATASTROPHE? – Der Untergang Ugarits am Ende der Spätbronzezeit

Abb. 2
Die Hauptstadt Ugarits, Ras Shamra, mit dem
Palais Royal und den Tempeln für Baal und Dagan
sowie der Wohnbebauung.

ANTIKE WELT 1/17


THEMENPANORAMA

dokumentiert, den tatsächlichen Grün­ Inzwischen bestätigen aktuelle Un­ Überflutungen, Schädlingsbefall der
den des Niedergangs im östlichen Mit­ tersuchungen in Tell Tweini und Tell Ernten, Seuchen, Veränderungen der
telmeerraum auf die Spur zu kommen. Sukas im Süden Ugarits sowie auch Waffentechnik etc.
Dabei schien eine Lösung des Rät­ im See Genezareth den Befund einer Es bedarf also eines Kompasses, um
sels durch die entdeckten Trocken­ ausgedehnten Dürreperiode um 1200 sich der historischen Wahrheit der Er­
schichten schon relativ früh möglich v. Chr., die nicht auf Ras Shamra be­ eignisse um v. Chr. anzunähern
zu sein: Eine weitere Trockenschicht schränkt war, sondern sich über die und diese realitätsnah abzubilden.
konnte in Ras Shamra auch für die äl­ gesamte nördliche Levante erstreckte Ein solcher Kompass sollte drei Kons­
teren Schichten der «Palastgartenson­ (Abb. 3). truktionselemente beinhalten: eine Evi­
dage» um v. Chr. nachgewiesen denzklassifikation der vorgeschlagenen
werden. Es handelte sich also um keinen I er eue Vors hläge für Ursachen, einen Nachweis ihres Zerstö­
Einzelfall. Auch hier gehen die Ausgrä­ U terga gsgrü de … rungspotentials und einen Nachweis
ber von einer deutlich wahrnehmbaren Seit 1968 wurden zahlreiche wei­ großflächiger, überregionaler Auswir­
Klimaveränderung mit einhergehendem tere Thesen entwickelt, um den Nie­ kungen im ganzen östlichen Mittel­
Besiedlungsrückgang aus. Warum diese dergang der Region zu erklären (vgl. meerraum.
archäologisch eindeutigen Befunde über ANTIKE WELT 4/2015). Die Erklä­
lange Zeit nicht stärker beachtet und rungen reichen von rätselhaften Him­ … erforder ei e E ide z­
weiterverfolgt wurden, ist unklar. Ein melserscheinungen, Naturkatastrophen klassiikaio
Grund mag darin liegen, dass Schaeffer wie Erdbeben, Klimaveränderungen Die Evidenzklassifikation soll die Ur­
selbst keine weitgehenden Schlussfolge­ mit Hungersnöten und Verschärfung sachensuche systematisieren. Von be­
rungen aus ihnen zog. Zwar gab er unter sozialer Probleme, Rückgang des Fern­ sonderer Evidenz sind dabei jene Ur­
dem Eindruck nachgewiesener Trocken­ handels in der Region bis hin zum sachen, die durch gleichartige Befunde
zeiten den seit 1939 vertretenen Gedan­ «Seevölkersturm». Diese Aufzählung unterschiedlicher Quellen z. B. aus ar­
ken einer Zerstörung Ugarits durch die lässt sich noch beliebig erweitern chäologischen Ausgrabungen sowie
Seevölker auf, nicht aber die denkbare durch zwar denkbare, aber kaum nach­ Schriftzeugnissen und naturwissen­
Ursache eines Erdbebens. weisbare Katastrophenszenarien, wie schaftlichen Untersuchungen) gestützt

Abb. 3 Kartierung der in der Spätbronzezeit im östlichen Mittelmeerraum zerstörten Orte.

THRAKIEN Schwarzes
Meer
Alaca Höyük hrat
MAKEDONIEN Eup
ios

¸ Höyük
Masat Thospitis See
gar

Propontis Hattusa
ˇ (Vansee) (Urmiasee)
S an

(Marmarameer)
Thasos Karaoglan Alisar
¸ Höyük Norsuntepe
¸
Ha
lys
Limnos Troja A N AT O L I E N
Ägäis Tatta-See Fraktin Tille Höyük
Iolkos Lesbos (Salzsee) Lidar Höyük
Tig
ris
GRIECHENLAND Euböa
Chios Karkemisˇ
Theben Lefkandi ndro
s
Teichos Dymaion Maia Tarsus
Samos Mersin Emar ASSYRIEN
Mykene Midea Milet Aleppo
Eup
Nichoria Tiryns SYRIEN hrat

Pylos Menelaion Kos Tell Tweini


Ugarit
Hamat
Rhodos Tell Sukas Qatna
Sinda Enkomi
Kition Qadeš
Kydonia Palaiokastro
Knossos Zypern
Kreta

Hazor
Akko
M i t t e l m e e r Megiddo L E VA N T E
Deir ’Alla
Aschdod Bethel
Aschkelon Beth Shemesh
Lachisch
0 50 100 150 km
LIBYEN Nil

ANTIKE WELT 1/17


EINE KLIMAKATASTROPHE? – Der Untergang Ugarits am Ende der Spätbronzezeit

werden und sich somit gegenseitig be­ funde müssen für die Zeit des Nie­ Die So e i ster is …
stätigen. Finden sich gleichlautende dergangs um v. Chr. nachweis­ Zuerst scheidet eine Massenflucht we­
Ergebnisse zusätzlich an verschiede­ bar sein und das Potential für eine gen einer Sonnenfinsternis am Mit­
nen Orten einer Region, verstärkt sich großräumige und nachhaltige Stö­ tag des . Januars v. Chr. aus, da
die Wahrscheinlichkeit, dass der un­ rung der wirtschaftlichen und politi­ der Inhalt der direkt am Herrscherpa­
tersuchte Grund tatsächlich zum viel­ schen Lebensgrundlagen im östlichen last von Ugarit aufgefundenen schrift­
fachen Siedlungsende in einer Region Mittelmeer besitzen (vgl. Abb. 4). Aus lichen Warnung (KTU 1.78) zu all­
beitrug. Basis aller Quellen müssen der Betrachtung denkbarer Ursachen gemein gehalten ist. Ein deutlicher
sorgfältig durchgeführte und dokumen­ scheiden jene Vorgänge aus, die nicht Zusammenhang mit der Sonnenfins­
tierte archäologische Untersuchungen ausreichend oder nur mit wider­ ternis lässt sich nicht ablesen, da je­
sein. Gleiches gilt für die Auswertung sprüchlichen Befunden belegt sind – der Sonnenuntergang gemeint sein
von Texten oder Bodenproben etc. jedenfalls solange sich nicht aus weite­ könnte. Es ist außerdem unvorstell­
Ordnet man die zahlreich vorgeschla­ ren archäologischen Untersuchungen bar, dass bei einer relativ kurzen Ver­
genen Untergangsgründe nach diesen etwas Neues ergibt. Die Evidenz­ dunkelung von  % in Ras Shamra
Kriterien, so lichten sich die Reihen klassifikation kann also nur Ergeb­ eine vollständige Flucht in Panik ein­
der plausiblen Untergangsgründe be­ nisse auf der Basis des aktuellen For­ setzte. Den meisten Bewohnern einer
reits beträchtlich (Abb. 4). schungsstandes liefern. Das System «aufgeklärten» Hafenstadt war eine
Nach der Evidenzklassifikation sind ist aber offen für die Berücksichti­ Sonnenfinsternis aus eigener Erfah­
die verbleibenden Ursachen mit zwei gung neuer Befunde und Forschungs­ rung bekannt: eine solche war prak­
weiteren Filtern zu prüfen: Die Be­ ergebnisse. tisch in jeder Generation zu beobach­

Abb. Evidenzklassifikation der Datenbasis für die Untergangsgründe am Ende der Spätbronzezeit.

QUALITÄT der Hohe Qualität de I fo aio Mitle e Qualität: teilweise Ü e - Fehle de Qualität ei a g eifa e ,
I fo aio : du h ü e ei si e de a häolo- ei si u g a häologis he Wide sp ü hli he I fo aio e
Stufen A-B-C gische und Textquellen sowie natur- oder Textquellen bei nicht einheit- ode I te p etaio e
wisse s hatli he U te su hu ge li he I te p etaio e
bei allgemeiner Akzeptanz
SICHERHEIT und
regionale Streuung
de Date - uelle : A B C
Stufen I-II-III

Häuige Fu de • Kli a erä deru ge i der • Ausfall der S hutz a ht Hai


an verschiedenen Regio u . Chr. i Nords rie i ter e Ma ht-
Orten • Großlä hige Dürre kä pfe, Versorgu gspro le e,
• Hu gers öte E ter e Bedrohu g
• Deizite poliis her Führu g der
ze tralisierte Palast irts hate
I • U zurei he de Befesigu gsa -
lage

Schmalere Daten- • Flu ht e egu ge dur h Ver- • )erstöru ge dur h die See­ • Soziale Spa u ge
basis oder lokale sorgu gspro le e ölker Bürgerkrieg
Begrenzung • Ü ergrife der «See ölker» • U zurei he de ilitäris he
Orga isaio
II
Vereinzelte oder • Erd e e • S hädli ge
unklare Datenbasis • Seu he
(z. B. du h u kla e • U gü sige O i a
Fu dsituaio e .  .  . Chr.
oder fehlenden • Ü erlutu ge
zeitlichen Bezug • Vulka aus ru h
zum Beginn 12. Jh.) • Verä deru ge i Fer ha del
durch Eisen
III • Verä deru ge der Kriegste h ik

ANTIKE WELT 1/17


THEMENPANORAMA

Abb. 5 Der Königspalast Ugarits im heutigen Zustand.

ten. Also wussten die Beobachter, dass Schweigen der Texte: In der fraglichen Shamra keinen klaren archäoseismo­
die Verschattung schnell vorübergeht Zeit gab es in der Region keine Natur­ logischen Hinweis auf ein Erdbeben in
und keine Zerstörungen anrichtet. In katastrophen, deren Auswirkungen so der Schlussphase der Stadt. Aus die­
entfernteren Zentren der Region war zerstörerisch gewesen wären, dass sie ser Zeit bezeugen keinerlei mensch­
die Wirkung geringer, weil die Ver­ die Aufgabe einer ganzen Region ge­ liche Überreste in den Straßen und
schattung abnahm. Bereits ab einer rechtfertigt hätten – mit Ausnahme Häusern Ugarits einen überraschen­
Abdeckung von ca.  % ist eine Son­ der Klimaveränderung mit Trocken­ den Tod der Bewohner. Die Gebäude
nenfinsternis kaum noch wahrnehm­ heit.
bar. Erdbeben beispielsweise waren zwar
eine ständige Gefahr in der Region und
Abb. 6 Das Relief vom Totentempel Ramses II.
… u d a dere Naturkatastrophe hinterließen ihre Spuren im archäolo­ in Medinet Habu zeigt eine Seeschlacht
Auch andere Naturkatastrophen wie gischen Befund, aber zu anderer Zeit, zwischen Ägyptern und den Seevölkern.
Erdbeben, Überflutungen / Tsunamis, z. B. Mitte des . Jhs. v. Chr. in Ras
Seuchen und Erntezerstörungen durch Shamra. Darüber hinaus macht die
Schädlinge sind um v. Chr. nicht große geografische Ausdehnung des
belegt, weil weder schriftliche Quellen weitgehend zeitgleichen Siedlungs­
noch archäologische Nachweise vor­ endes im östlichen Mittelmeerraum
liegen. Angesichts der reichhaltigen ein Erdbeben als Ursache unwahr­
Archive, z. B. in Ugarit, Alalaḫ, Emar scheinlich: Erdbebenschäden nehmen
und auch Ḫattusa, ist das schweigende mit zunehmender Entfernung vom
Übergehen solch einschneidender Er­ Epizentrum deutlich ab, so dass kein
eignisse nicht vorstellbar. Wenn man Erdbeben an jedem Ort einer großen
davon ausgeht, dass das archäologi­ Region die gleiche, endgültig zerstöre­
sche Fundglück nicht genau bei die­ rische Kraft entwickeln kann. Die Gra­
sen Inhalten versagt hat, bedeutet das bungsergebnisse ergeben auch für Ras

53
ANTIKE WELT 1/17
EINE KLIMAKATASTROPHE? – Der Untergang Ugarits am Ende der Spätbronzezeit

Der «See ölkerstur » ter hethitischem Oberkommando mit


Ähnlich problematisch erscheint die Hilfe der ugaritischen Flotte. Es gibt
2006 durch Schaeffers Nachfolgerin keine belastbaren Hinweise auf eine
Marguerite Yon vorgeschlagene Er­ dauerhafte Inbesitznahme Ugarits,
klärung, die Seevölkerangriffe für das welches mit seinem in der Bronze­
Ende Ugarits verantwortlich macht. zeit bedeutenden Hafen ein attrakti­
Zahlreiche Schrift­ und auch Bildquel­ ves Ziel für Eroberer mit einem aus­
len aus Ägypten (Abb. 6), der Ägäis, geprägten maritimen Hintergrund
Zypern, Lykien und der Levante be­ war. Falls es überhaupt einen Angriff
weisen Kämpfe und Bedrohung. Für feindlicher Schiffe auf Ugarit – vor
Kreta wird beispielsweise berichtet, oder nach Aufgabe der Stadt – gege­
dass Hafenstädte zur besseren Vertei­ ben hat, so blieben keine Eroberer
digung von der Küste in höhere Lagen vor Ort zurück und es wurden keine
verlegt wurden (vgl. ANTIKE WELT neuen Machtstrukturen ausgebildet.
4/2015). Die Seevölkerangriffe be­ Ras Shamra und Umgebung blieben
Abb. 7 Nachbau des Schiffs von Uluburun.
drohten offensichtlich die Region und nach v. Chr. über Jahrhunderte
richteten Schaden an – aber lösten sie hinweg bis in die achämenidische Zeit
die Katastrophe aus? weitgehend menschenleer. Es bleibt
Ras Shamras weisen keine typischen Die Grabungsbefunde Ras Sham­ völlig unklar, ob eine gewaltsame Aus­
Erdbebenschäden (große Mauerrisse, ras stützen diese These nicht ausrei­ einandersetzung zum Ende der Stadt
mittig gebrochene Treppenstufen – chend: Auf 1500 m2 verstreut finden führte oder ob feindliche Seevölker­
wie wir sie z. B. aus Aigosthena / San­ sich gerade einmal 60 bronzene Lan­ verbände eine bereits verlassene Ru­
torini kennen) auf. Die Bewohner Ras zenspitzen. Als Herkunftsgebiet die­ inenstadt vorfanden. Die Aussichten
Shamras hatten außerdem vor dem ser Waffen kommt zudem der gesamte einer erfolgreichen Zerstörung der
Verlassen der Stadt noch genug Zeit, Nahe Osten in Frage – also auch Uga­ Stadt durch einen Angriff von See
wertvolle Objekte unter Fußböden und rit selbst. Woher wissen wir dann, ob wären ohnehin wenig erfolgverspre­
in Mauern zu verbergen, was bei plötz­ es sich bei den Funden um feindliche chend gewesen, da die mögliche Zahl
licher Flucht oder Tod infolge Erdbe­ Waffen und nicht um die beim Verlas­ von Angreifern durch die kleinen
ben nicht mehr möglich ist. sen der Stadt vereinzelt zurückgeblie­ Schiffe deutlich eingeschränkt wurde
benen Jagdwaffen der Bewohner Ras (Abb. 7). Aus diesem Grund hätten Be­
Shamras handelt? In den Häusern und wohner und Palastgarde Ras Shamras,
Straßen der Stadt finden sich keiner­ einer bedeutenden, gut organisierten
Abb. 8 Hymnus auf den ersehnten Regen lei Kampfspuren – auch keine Kampf­ Hafen­ und Handelsstadt, ihre Heimat
(KTU 1.16 III 1–16) aus dem Keret­Epos. opfer. Zusätzlich wäre bei einem über­ im Notfall sicherlich erfolgreich ver­
raschenden Angriff von See keine Zeit teidigen können. Die zweifellos vor­
geblieben, Wertsachen gezielt zu ver­ kommenden Übergriffe hatten auch
Er goss aus Öl des Friede s u d sagte
stecken. Genau dieses Verhalten ist je­ nicht den Charakter einer Eroberung,
«Erfris he Erde u d Hi el»
Er u kreiste die Rä der des A kerla des, doch im archäologischen Befund Ras sondern den eines Überfalls: Man
de E er i dur hfur hte Tiela d. Shamras nachgewiesen. raubte, zerstörte und verschwand. Als
«Auf das A kerla d ko e Rege Baals Schriftquellen verweisen zwar mit­ Ursache des Untergangs so vieler be­
u d für das Feld der Rege des Hö hste !
hilfe dramatisch formulierter War­ deutender Siedlungen in der Region
Süß sei für das A kerla d der Rege Baals
nungen auf die ständige Gefährdung scheiden Seevölkerangriffe deshalb
u d für das Feld der Rege des Hö hste !
Süß sei er für de Weize i der Fur he, der Küstenstädte durch Piraterie nach diesen Befunden weitgehend
i Neu ru h ie Wohlgeru h, («Meine Städte hat er mit Feuer ver­ aus. Wer oder was war dann aber der
auf der A kerfur he ie Kräuterdut!» brannt …» , zur fraglichen Zeit finden unbesiegbare Feind?
Es ho e de Kopf die Plüger, sich aber keine Hinweise auf größere
a h o e die Getreidear eiter.
Heereszüge oder Schlachten in Nord­ Verä deru ge des Fer ha dels
Aufge rau ht ar ä li h das Brot i
ihre Kör e , syrien. Militärische Auseinanderset­ u d der Wafe te h ik
aufge rau ht der Wei i ihre S hläu he , zungen mit Seevölkerverbänden fanden Der Niedergang im östlichen Mittel­
aufge rau ht das Öl i ihre Gefäße ! nur auf See statt: zwischen Zypern meer war begleitet von einem Rück­
und der anatolischen Südküste un­ gang des Fernhandels, der Grund­

54
ANTIKE WELT 1/17
THEMENPANORAMA

lage des Wohlstands aller Beteiligten. Region, die durch eine großflächige Rede von steigenden Getreideprei­
Aber war diese Entwicklung die Ur­ Trockenheit und der daraus resultie­ sen. Ein Schreiben des hethitischen
sache des Siedlungsendes oder eine renden Hungersnot ausgelöst wurde. Herrschers enthält die noch dramati­
Folge? Veränderungen im Fernhandel Aktuelle Bodenuntersuchungen – z. B. schere Formulierung «Die Sonne geht
aus technologischen und wirtschaftli­ in Tell Sukas, Tell Tweini (vgl. Abb. 3) zugrunde» (KTU 2.39). Und aus Uga­
chen Gründen – etwa durch verstärkte und im See Genezareth – sowie insge­ rit wissen wir, dass sowohl Ammit­
Nutzung von Eisen statt Bronze – kön­ samt 46 Schriftquellen aus Nordsy­ tamru )). – v. Chr. als auch
nen den plötzlich einsetzenden Ver­ rien und Anatolien aus Ḫattusa , aus Ammurapi – / v. Chr.
fall nicht bewirkt haben. Der Über­ Ugarit 10, davon zwei mit eindeutigem «die Pharaonen […] in höchst demü­
gang zur Eisenzeit vollzog sich über Bezug zu Hungersnöten, aus Emar 32) tiger Weise um Hilfe für ihr Land ge­
einen langen Zeitraum und verän­ bezeugen eine großflächige Dürre um beten» haben KTU . = RS . .
derte die Handelswege nicht schlagar­ v. Chr. (inzu kommen Briefe aus Die Geografie Nordsyriens ist bis
tig. Waffentechnische Veränderungen dem südlicher gelegenen Aphek (8 km heute dadurch gekennzeichnet, dass
mit dem Potential, die Machtverhält­ östlich von Tel Aviv) sowie aus Ägyp­ Regenfeldbau nur innerhalb des frucht­
nisse neu zu regeln, scheiden aus der ten und der südlichen Levante. Bereits baren Halbmondes möglich ist. Aus
Betrachtung aus, da es zur fraglichen aus dieser geografischen Streuung neueren Beobachtungen wissen wir,
Zeit – nach der Schlacht von Qadeṣ – der schriftlichen Quellen ergibt sich, dass sich die agronomische Trocken­
in der Region keine Hinweise auf grö­ dass wir von großflächigen Problemen grenze in Jahren mit geringem Nie­
ßere Schlachten und Eroberungen mit ausgehen müssen. Die dramatische derschlag bis zu 100 km nach Norden
neuen Machtverhältnissen gibt. Sprache dieser Quellen verdeutlicht verschieben kann, so dass in den be­
das ganze Ausmaß dieser Hungers­ troffenen Gebieten keine Ernten mehr
Aktuelle Bode u tersu hu ge not (Abb. 8): in Emar (RS 34.152, ge­ möglich sind. Hierdurch wurde der
estäige Dürre u . Chr. funden im Haus des Urtenu in Ras dort lebenden Bevölkerung die Le­
Die Anwendung der Evidenzklassifi­ Shamra) wird eine Hungersnot mit bensgrundlage entzogen. Flucht war
kation ergibt eine vielfach dokumen­ den Worten «wir werden vor Hunger also die einzige Möglichkeit, nur wo­
tierte Veränderung in der ganzen sterben» beklagt. Gleichzeitig ist die hin? Im gesamten Umfeld war die Not

Abb. 9
Ochsenhautbaren aus
Kupfer in der Ladung des
Schiffes von Uluburun.
Rekonstruktion der Fund­
lage im Museum of
Underwater Archaeology
in Bodrum.

55
ANTIKE WELT 1/17
EINE KLIMAKATASTROPHE? – Der Untergang Ugarits am Ende der Spätbronzezeit

A aulä he fü Get eide Jährlich nutzbare Fläche E t ag / ha Du hs h itli he


oh e Ge irgs­ u d Siedlu gslä he ) eifelder irts hat Rege feld au E t ag / Jah
. ha . ha , t / ha 17.484 t
•  % f. Saatgut 4.371 t
• A ga e Palast 1.200 t
•  % f. S h u d Tier- 1.748 t
futer,
Lageru g, S hädli ge
Netoe t ag fü 10.165 t
Ernährung

Bewohner Ugarits Täglicher Bedarf Täglicher Bedarf im Land Jährlicher Bedarf für Ernährung
ges hätzt pro Person Gesa t / Tag
. . k al . kg = t / Tag 13.140 t
, kg / Tag

U terde ku g entspricht I port edarf .975 t =  %

Abb. 10 Jährlicher Fehlbedarf des Grundnahrungsmittels Getreide in Ugarits Spätbronzezeit.

ebenfalls groß, da die Trockenheit die lungsprogramme für Nahrungsmittel Ausgangspunkten noch unterwegs si­
Ernteerträge überall deutlich redu­ mit dem Ziel initiiert wurden, das Über­ chergestellt. Reisen auf den bewähr­
zierte. Solche Existenzprobleme sind leben der Bevölkerung zu sichern. Die ten Handelswegen waren mit immer
aus der Region seit Jahrtausenden Landbevölkerung lebte bei gleichblei­ größeren Risiken verbunden, wurde
bekannt und bis heute aktuell (1958, bender Abgabenlast verbunden mit schließlich unmöglich und wurden
1959, 1960, 2010). Sie sind in den Ar­ den verringerten oder ganz ausblei­ weitgehend eingestellt. Da der Fern­
chiven der Bronzezeit ebenso nach­ benden Ernten zwangsläufig in im­ handel – insbesondere mit Kupfer und
lesbar wie in den Istanbuler Archiven mer größerer Bedrängnis. Es entstand Zinn (Abb. 9) – der Kern des Wirt­
des Osmanischen Reiches der Neuzeit. erhebliches Potential für Raub, Kon­ schaftssystems der Palastwirtschaften
Die von der Dürreperiode ausgelösten flikte, Flucht oder Aufstände, über die in den bedeutenden Handelsplätzen
Fluchtbewegungen in ebenfalls geschä­ uns allerdings keine Quelle berichtet, und Hafenstädten war, versetzte sein
digte Gebiete lösten zwangsläufig Reak­ was auch für soziale Spannungen oder Wegbrechen allen daran beteiligten
tionen aus und «Zuwanderung» wurde gar Bürgerkrieg gilt. Siedlungen Nordsyriens einen schwe­
von der ohnehin darbenden, einhei­ ren Schlag: Handwerker, Dienstleister,
mischen Landbevölkerung ca.  % Au h der Fer ha del « erdorrt» wie z. B. Transporteure, Schiffsperso­
aller Bewohner) als eine Bedrohung Mit den Folgen der Dürre waren mas­ nal, Karawanenführer, Palastbediens­
der eigenen Existenz erlebt. Hinzu sive Störungen des Fernhandels durch tete, welche die umfangreichen admi­
kamen in der späten Bronzezeit die Versorgungsengpässe verbunden. Un­ nistrativen Tätigkeiten erledigten, wie
Abgaben an die Paläste, die auch in terwegs drohte ständig die Gefahr von z. B. Schreiber, Übersetzer und Kon­
Notzeiten wohl kaum reduziert wur­ Raubüberfällen aus Not. Die Bedeu­ trolleure, waren betroffen. Es wird
den. tung dieses Fernhandels erschließt kaum übertrieben sein, davon auszu­
Die Palastwirtschaften der Spätbron­ sich mit einem Blick auf die Ladung gehen, dass in der Spätbronzezeit an
zezeit hatten unterschiedliche Erfah­ der Schiffe von Gelidonya und Ulubu­ (andelsplätzen bis zu  % der Er­
rungen mit Dürreperioden: In Ugarit run (vgl. Abb. 7. 9), deren Ladung nicht wachsenen – insbesondere in den
beispielsweise liegen zwischen den nur den bemerkenswerten Reichtum Hafenstädten – in Dienstleistungs­
Trockenzeiten im archäologischen Be­ der Wohlhabenden jener Zeit wider­ berufen arbeiteten. Sie waren durch
fund 800 Jahre (ca. 2000 und 1200 spiegelt, sondern auch die zentrale, den Rückgang der Handelsaktivitä­
v. Chr. ! Nur in Risikogebieten – be­ wirtschaftliche Bedeutung des Trans­ ten massiv in ihrer Existenz gefährdet.
sonders im Hochland – wurde mithilfe portes von Kupfer und Zinn. Aufgrund Zusätzlich verloren Wirtschaft und
von regelmäßiger Vorratshaltung und der durch Klimaveränderung ausge­ Gesellschaft durch diese andauernde
Bewässerungssystemen Vorsorge für lösten Dürreperiode war eine ausrei­ Entwicklung wertvolles, über Jahr­
Notzeiten betrieben. Aus den Schrift­ chende Versorgung von Karawanen hunderte erworbenes Know­how der
quellen geht nicht hervor, dass Vertei­ und Schiffsbesatzungen weder an den nun «Arbeitslosen».

ANTIKE WELT 1/17


THEMENPANORAMA

Die Dürre raubte zuerst der Bevöl­ Die große Flu ht Der Feind «Klima» war nicht zu besie­
kerung eine ausreichende Nahrungs­ Wir wissen nicht, welches Schicksal gen. Und Claude Schaeffer hat ihn be­
mittelversorgung und zerstörte zu­ die Menschen im Einzelnen ereilte reits 1968 benannt.
gleich den nicht in der Landwirtschaft oder ob ein Teil der Landbevölkerung
arbeitenden Menschen die Existenz­ blieb und sich – befreit von der Abga­
grundlage. Beides löste zwangsläufig benlast – mühsam selbst am Leben
enorme Fluchtbewegungen aus. erhielt. Wir kennen das Geschick der Adresse des Autors
Unterschiedliche lokale Voraus­ Palastbewohner, der Herrscher und Dr. phil. Klaus Georg So er
A Li de hof
setzungen (Jährlicher Regenfall in Eliten nicht. Die Archive hören einfach D­ Maisa h
Normalzeiten, Topographie, Boden­ auf zu sprechen – plötzlich und end­
qualität) erklären auch, dass der gültig. Bildnachweis

Niedergang der verschiedenen Sied­ Die Analyse archäologischer, schrift­ A . : Foto G. Gerster; : a h E. Laro e / P. Rieth, La
topographie du tell de Ras Sha ra – Ougarit, i : La
lungen in einem engen Zeitfenster, licher und anderer Quellen mit­ ro au e d’Ougarit – .; : Karte P. Pal , Ber-
li ; . : Ta elle K. G. So er; : Foto Ilario Di Nardo;
nicht aber ganz gleichzeitig erfolgte, hilfe der Evidenzklassifikation legt : akg­i ages / Eri h Lessi g; : Foto Murat Akar ,
htp: .ar hatlas.org/ orkshop / orks ­akar.php;
weil die örtliche Widerstandskraft jedoch nahe, dass der Untergang der : a h D. Ki et, Baal ließ sei e heilige Si e ers hal-
unterschiedlich war. Die lokalen Ge­ gut entwickelten Stadtstaaten der le  … Welt u d U elt der Bi el , – ;
: Foto Klaus So er.
gebenheiten verzögerten das Ende Region nicht – wie in zahlreichen un­
oder beschleunigten es sogar: Ugarit terschiedlichen Erklärungen der Kata­ Literatur
war trotz günstiger Voraussetzungen strophe postuliert – durch einen einzi­ E. CLINE, . Chr. Der erste U terga g der )i ilisa-
io .
bei Niederschlägen aufgrund fehlen­ gen Schicksalsschlag besiegelt wurde.
A. KNAPP / ST. MANNING, Crisis i Co te t: The E d of
der Anbauflächen und schlechter Stattdessen ergibt sich ein schrittwei­ the Late Bro ze Age i the Easter Mediterra ea , i :
A eri a Jour al of Ar haeolog . – .
Bodenqualität auch in Normaljah­ ser Niedergang als Konsequenz einer
D. LANGGUT / I. FINKELSTEIN / TH. LITT, Cli ate a d
ren nicht in der Lage seinen Getrei­ durch klimatische Veränderungen aus­ the Late Bro ze Collapse: Ne E ide e fro the
Souther Le a t, Tel A i , i : Jour al of the I situte of
debedarf selbst zu decken, sondern gelösten Dürre und ihrer Folgen. Die Ar haeolog of Tel A i U i ersit , Volu e .
musste ca.  % seines Bedarfs im­ mentale Wirkung auf eine Bevölkerung, – .

portieren, was in Normalzeiten kein die über Jahrhunderte einen lebens­ K. SOMMER, Der . Ja uar . Chr.: Der U terga g
Ugarits?, Mü h er Studie zur Alte Welt .
Problem darstellte, in einer Dürrepe­ werten Alltag kannte, muss verheerend
W. WARD / M. JOUKOWSKY Hrsg. , The Crisis Years:
riode aber den Untergang beschleu­ gewesen sein: äußerste Not, Krankheit, The th Ce tur B.C. .

nigte (Abb. 10). Flucht, Tod als unaufhaltsame Etappen.

Ins. Antike Welt BU DUK 12.16_: 01.12.16 16:41 Seite 1


Anzeige

Postgradualer Universitätslehrgang

Kulturgüter-
schutz Internatio
Summ re
nal

University
August 20
17
Abschluss: Master of Science (MSc)
Dauer: 6 Semester, berufsbegleitend
Start: Oktober 2017

Donau-Universität Krems
Department für Bauen und Umwelt
57
www.donau-uni.ac.at/dbu/kulturgueterschutz
ANTIKE WELT 1/17
ZWISCHEN MYTHOLOGIE UND MATHEMATIK
Das Wissen vom Mond im Alten Ägypten

De Mo d stellt aus Si ht de E de das g ößte u d hellste Gesi e e de So e da . Es


ist dahe i ht e u de li h, dass die Me s he o jehe Ü e legu ge zu G ü de
u d Aus i ku ge sei e e hsel de Gestalt u d a de e Phä o e e ie Mo di ste -
isse a stellte . Dies spiegelt si h i zahl ei he M the i de u te s hiedli hste
Kultu e ide . )ude si d die Mo dphase ge ei sa it de Tag-u d-Na htz klus
ei gut si ht a e A zeige de e st ei he de )eit. De Mo d spielte dahe fü die
)eitei teilu g ei e edeute de Rolle – au h i u se e u d i Sp a he iele a de e
Kultu e leitet si h das Wo t «Mo at» o «Mo d» a .

von Victoria Altmann-Wendling Priester, die in vier, ab Ptolemaios III. Mondmonatstagen Daten aus dem so-
in fünf sog. Phylen organisiert waren. laren Bürgerlichen Kalender angege-

D er Monat des altägyptischen Ka-


lenders hatte 30 Tage und wurde
von der durchschnittlichen Länge
Die Dienstverpflichtung jeder Phyle
währte einen Monat lang und begann
mit dem Neulicht (erstmalige Sicht-
ben werden, waren es aber wohl keine
monatlichen Feste, sondern jährli-
che «(ochfeste». Vergleichbar ist dies
des sog. synodischen Monats, der barkeit des Mondes nach dem Neu- etwa mit der Bestimmung des Oster-
29,5 Tage beträgt, abgeleitet. Der sy- mond am . Mondmonatstag MMT . datums, das am Sonntag nach dem
nodische Monat umfasst die Zeit- Anhand von Quittungen für Weizen- ersten Vollmond seit Frühlingsbeginn
spanne, die der Mond benötigt, um rationen für die Priester der römer- stattfindet. Die Mondphase spielt also
wieder dieselbe äußere Erscheinung, zeitlichen Siedlung Soknopaiou Nesos eine Rolle, ist aber anderen Daten des
also dieselbe Phase z. B. Vollmond konnten Anfang und Ende der Pries- Solarkalenders untergeordnet. Dane-
zu erreichen. Zwar war der altägypti- terdienste errechnet werden. Die un- ben existierten aber wohl auch monat-
sche Kalender von 365 Tagen am Son- regelmäßige Dauer von 29 oder 30 lich wiederkehrende Feste, wie z. B.
nenjahr orientiert, doch zeigt die Mo- Tagen zeigte, dass man sich an den der Ausdruck « in der Prozession er-
natslänge noch den ursprünglichen tatsächlichen Längen des Mondmo- scheinen lassen des Gottes Min an
Bezug zur Mondbeobachtung. nats orientierte und nicht mit sche- jedem Neumond» im oberägyptischen
matisierten Monaten arbeitete wie Tempel von Kom Ombo zeigt.
Mo d eo a htu g u d )eit- sie der sog. Bürgerliche Kalender ver- Die Beobachtung des Mondes wie
esi u g wendete. Der Vergleich der Anfangs- auch aller anderer Himmelsphänomene
Der Beginn des ägyptischen Mondmo- termine mit den realen Mondphasen, wurde durch spezielle Priester ausge-
nats war wie in heutigen astronomi- die zu diesen Daten herrschten, legt führt, die Wenuti oder Imi-Wenut, also
schen Berechnungen der Neumond, zudem nahe, dass das Neulicht bereits «diejenigen, die zur Stunde gehören
die Unsichtbarkeitsphase des Mon- berechnet und nicht mehr beobachtet bzw. in der Stunde sind» genannt wur-
des, die durch seine Position zwischen wurde. den. Die Bezeichnung zeigt, dass diese
Erde und Sonne zustande kommt. Zu Da sich zahlreiche Tempelfeste an frühe Form der Astronomie vor allem
seiner Bestimmung musste genau be- Mondmonatstagen orientieren, wur- der Zeiteinteilung diente. Das Ausru-
obachtet werden, wann die schmale den wohl auch hierfür genaue Mond- fen der aktuellen Stunde sowie die
Sichel des Erdtrabanten erstmals beobachtungen durchgeführt. Unter zeitliche Festlegung von Opferhand-
nicht mehr am Morgenhimmel sicht- jenen Tagen finden sich die wichtigs- lungen wird in mehreren Tempeltex-
bar war. ten Phasen des Mondmonats, näm- ten erwähnt.
Ab dem Mittleren Reich (ca. 2055– lich Neumond . MMT , Neulicht Daneben ist inschriftlich belegt,
v. Chr. bestimmten die Mond- . MMT und Vollmond . MMT . dass die Priester über ein umfangrei-
phasen auch die Dienstzeiten der Da in Festlisten zusätzlich zu den ches Wissen um astronomische Pro-

58
ANTIKE WELT 1/17
THEMENPANORAMA

zesse, wie z. B. den Auf- und Untergang


von Sonne, Mond, Sternen und Plane-
ten, Sonnen- und Mondfinsternisse,
die Sonnenbahn im Jahreslauf sowie
den Neujahrstermin, verfügten. Auch
die Anbetung des Mondes (dua Iun-
Ha‘a wird als Tätigkeit eines «Stun-
denpriesters» genannt. Auf Statuen
und in Reliefs sind die Werkzeuge die-
ser altägyptischen Astronomen zu se-
hen: Neben einem Visierstab, der aus
einer Palmrippe hergestellt wurde,
erscheint ein Instrument mit schräger
Auflagefläche, mit dem die Schatten-
länge und damit die Stunden gemes-
sen werden konnten. Die Aufschrift ei-
ner solchen Schattenuhr gibt erneut
Auskunft über das Wissen der Pries-
ter: «Ich kenne den Gang der zwei
Scheiben = Sonne und Mond und je-
den Stern an seinem Platz.»
Diese originär ägyptischen Quellen
finden ihren Widerhall in einem Text
des griechischen Theologen Clemens
von Alexandria, der im . Jh. n. Chr.
über die altägyptischen Priester im
. Buch seiner Stromateis schreibt:
«Nach dem Sänger kommt der Astro-
loge, der als Kennzeichen der Stern-
kunde einen Stundenzeiger und einen
Palmzweig in der Hand trägt. Dieser
muss diejenigen von den Büchern
des Hermes, die die Sternkunde be-
handeln, vier an der Zahl, auswendig
kennen und stets im Munde führen.
Von diesen Büchern handelt das erste
von der Anordnung der Fixsterne, das
zweite von der Position der Sonne, des
Mondes und von den fünf Planeten,
das dritte von den Konjunktionen und
Lichtphasen der Sonne und des Mon-
des, das letzte von den Aufgangszeiten
der Sterne.»
Abb. 1
Ein Tierkreis um-
De -Jah -) klus des Mo des gibt eine Darstel-
Einige altägyptische Quellen können lung der Himmels-
göttin Nut. Neben
wir auch nach heutigen Maßstäben
ihrem Kopf sind
als tatsächliche astronomische Texte Sonne und Mond
bezeichnen. Hierzu gehören Listen dargestellt. Sarg-
deckel des Soter
mit den Daten der Neumonde von . Jh. n. Chr.; BM
Jahren des sog. Bürgerlichen Ka- EA .

59
ANTIKE WELT 1/17
ZWISCHEN MYTHOLOGIE UND MATHEMATIK – Das Wissen vom Mond im Alten Ägypten

lenders. Nach 25 Jahren à 365 Tagen dem der 25 Jahre begann. Da für das einige weitere griechische Papyri aus
wiederholte sich dasselbe Schema erste Jahr die Daten aller Mondmo- Ägypten nennen für 25 Jahre die Daten
von Mondphasen. Einen ähnlichen nate aufgeführt wurden, erhielt man bestimmter Mondphasen oder machen
Zyklus benutzten die Babylonier und ein Schema, nach dem auch die übri- Aussagen zu seiner Bewegung. Zudem
Griechen: Den 19 Jahre umfassenden gen Daten errechnet werden konnten. wurden in der zu jener Zeit verwende-
sog. Meton-Zyklus. Der 25-Jahr-Zy- Papyrus Rylands )V aus dem . Jh. ten demotischen Sprache Berechnun-
klus, der in dem im . Jh. v. Chr. ent- v. Chr. stammt ebenfalls aus Ägypten, gen bezüglich des Mondes aufgezeich-
standenen Almagest des Astronomen ist jedoch auf Griechisch verfasst. Er net. Zahlreiche der in der Oase Fayum
Claudius Ptolemäus genannt wird, benennt zu Beginn ganz explizit den erhaltenen Texte zeugen von einer ela-
muss sich ebenfalls auf ägyptische Inhalt des Textes: «Tabelle der lunaren borierten Kenntnis der Bewegungen
Vorläufer gestützt haben, da nur in Neumonde, die zeigt, wie sie mit den von Sonne und Mond: Sie enthalten An-
die 365 Tage des ägyptischen Kalen- ägyptischen zwölf Monaten zusam- gaben zur Position des Mondes, zu Tag
ders exakt 309 Mondzyklen passen. menhängen. Der Zeitraum der Tabelle und Stunde von Voll- und Neumonden
Die berühmteste dieser Listen ist ist 25 Jahre, 309 Monate (einschließ- sowie von Mondfinsternissen.
der demotische Papyrus Carlsberg lich der Schaltmonate , Tage. Er
aus dem . Jh. n. Chr. Er nennt die An- gibt die Mondmonate an, und welche Der Mond als Omen
fänge von fünf solcher 25-Jahr-Zyk- von ihnen voll [=  Tage], welche hohl In der Antike wurden Astrologie und
len mit den Regierungsdaten römi- [=  Tage] sind, sowie das Tierkreis- Astronomie nicht wie heute voneinan-
scher Kaiser (Tiberius bis Antoninus: zeichen, in dem die Sonne jeden Mo- der getrennt oder als Studien unter-
/ – / n. Chr. . Daneben ent- nat sein wird. Wenn die Sonne 25 Jahre schiedlicher Wertigkeit erachtet. Viel-
hält er in tabellarischer Form das Da- durchzogen hat, wird sie zum selben mehr war die astrologische Himmels-
tum des sog. Bürgerlichen Kalenders, Anfangspunkt kommen und in dersel- deutung neben der Zeitbestimmung
an dem der erste Mondzyklus in je- ben Art von neuem beginnen.» Auch häufig der eigentliche Zweck astro-

Abb. 2
Handbuch über Mondomina
mit begleitenden Vignetten
. Jh. n. Chr.; pWien D ,
, und .

60
ANTIKE WELT 1/17
THEMENPANORAMA

Abb. 3 Die Mondtreppe an der astronomischen Decke im Pronaos des Tempels von Dendera.

nomischer Beobachtung. Zwar wa- die des Mondes, und die Zukunfts- römischer Zeit bekannt, doch gibt es
ren Horoskope und die Tierkreise in schau von jeher die wichtigste Auf- Hinweise, dass Himmelserscheinun-
Ägypten erst seit römischer Zeit (30 gabe der mesopotamischen Sternen- gen bereits in ramessidischer Zeit (ca.
v. Chr. –  n. Chr. bekannt, erfreu- beobachter, die in römischer Zeit als – v. Chr. interpretiert wur-
ten sich dann aber schnell großer Be- Chaldäer bekannt wurden – viel- den. Ein Text aus dem . Jh. v. Chr. deu-
liebtheit, wie z. B. die in zahlreichen leicht stellten auch die «Heiligen Drei tet darauf hin, dass auch der Mond
Sargdeckeln abgebildeten Sternbilder, Könige» der christlichen Heilsge- eine Rolle spielte: In der sog. Chro-
sog. Zodiakoi, zeigen Abb. . schichte solche Sternendeuter dar. In nik des Königs Osorkon wird eine Re-
In Mesopotamien war die Deutung Ägypten sind astronomisch-divinato- bellion im Zusammenhang mit einer
astraler Phänomene, darunter auch rische Texte zwar erst in griechisch- Mondfinsternis erwähnt, die mit der

Abb. 4 Die Mondtreppe an der Rückseite des Pronaos von Dendera.

61
ANTIKE WELT 1/17
ZWISCHEN MYTHOLOGIE UND MATHEMATIK – Das Wissen vom Mond im Alten Ägypten

Phrase «der Himmel verschluckt den äußeren Erscheinung des Mondes ler» . Die Darstellungen zeigen ihn als
Mond» umschrieben wird. In späte- orientieren. Da letzteres nicht aus Me- Scheibe mit einer darunterliegenden
rer Zeit ist die Deutung von Finster- sopotamien bekannt ist, könnte es Sichel oder als menschengestaltigen
nissen als Omen gesichert. So werden sich um eine eigenständige ägyptische Gott mit einer Scheibe auf dem Kopf.
im Buch vom Tempel, einem normati- Entwicklung handeln. Interessanter- Selten ist auch eine Wiedergabe als Si-
ven Text über den idealen Tempelbau, weise werden die beschriebenen Phä- chel belegt. (äufig befindet sich das
auch «Finsternisomina» im Zusam- nomene, darunter unterschiedliche sog. Udjat-Auge in der Mondscheibe.
menhang mit priesterlichem Wissen Färbungen sowie andere Himmels- Eine solche Darstellung betont die my-
genannt. körper vor oder neben der Mond- thologische Einbettung des Himmels-
Die berühmteste Abhandlung, die scheibe, mit farbigen Vignetten illus- körpers, der als verletztes Auge, das
Mondomen behandelt, ist ein Papyrus triert. Ein Beispiel einer Vorhersage wieder geheilt wird (äg. udja – «heil» ,
aus Wien pWien D u. a. , der ins lautet: «Wenn du den Mond siehst […] gedeutet wurde. Auch hier findet sich
späte . Jh. n. Chr. datiert Abb. . Er wenn seine Farbe golden ist, mit einer also das Bild der sukzessiven Verklei-
ist von der Omenliteratur der Babylo- Scheibe darin, dann sollst du darüber nerung und Vergrößerung der beleuch-
nier beeinflusst, wie schon eine darin sagen: Tod wird im gesamten Land teten Mondoberfläche.
enthaltene Konkordanz ägyptischer und eintreten […].» Wie dieses böse Omen Die Mondzunahme wird häufig mit
babylonischer Monatsnamen zeigt, die dominieren schlechte Voraussagen der Darstellung von 14 oder 15 Göt-
es zudem erlaubt, die Entstehungs- das gesamte Werk. tern illustriert, die, bisweilen auf den
zeit des Textes ins . bis . Jh. v. Chr. Stufen einer Treppe, auf den Mond zu-
zu datieren. Dies deutet auf eine Über- Entstehen und Vergehen gehen Abb. . . Jeder von ihnen re-
nahme von astrologischem Wissen Neben den soeben vorgestellten direk- präsentiert einen Tag bis zum Voll-
bereits vor der griechisch-römischen ten oder indirekten Hinweisen auf die mond und trägt zu seiner Füllung
Eroberung hin; ein wahrscheinlicher Kenntnis und Beobachtung von Phasen bei. Dies geschieht mittels abstrakter
Zeitpunkt ist die Herrschaft der Per- und Bewegungen des Mondes stammen oder konkreter Objekte und Substan-
ser über Ägypten im . Jh. v. Chr. Der die Informationen über die altägypti- zen wie Mineralien und Pflanzen, die
Papyrustext beinhaltet Voraussagen sche Sicht auf unseren Erdtrabanten sie herbeibringen. Seltener wird eine
für das gesamte Land Ägypten oder vor allem aus Tempeltexten. Sie sind in Variante abgebildet, bei der Göt-
seinem Herrscher, wie sie auch in den der griechisch-römischen Zeit beson- ter aussagen, zunächst in den Mond
mesopotamischen Texten typisch wa- ders häufig, da die (eiligtümer jener einzutreten Tage – , um danach
ren. Das Handbuch beschreibt einer- Zeit sehr gut erhalten sowie über und wieder aus ihm herauszukommen
seits Voraussagen, die auf Mond- und über mit Hieroglyphen bedeckt sind. Tage – .
Sonnenfinsternissen beruhen, ande- Der Mond wurde als Iah oder Iun-Ha‘a In den Tempeltexten sind darüber
rerseits Prognosen, die sich an der bezeichnet (wörtl.: «Der jubelnde Pfei- hinaus andere, oft vielfach komple-
xere Konzepte über die Ereignisse und
Phänomene eines Mondmonats zu fin-
den. Manche Ausdrücke beschreiben
Abb. Goldener Vollmondaufgang im Juni. die äußere Gestalt des Erdtrabanten,
der häufig als «Scheibe» oder «Scheibe
der Nacht» bezeichnet wird. Hier liegt
der Fokus auf der gänzlich runden Er-
scheinung bei Vollmond. Auch wird er
als «Scheibe aus Gold» oder «Der als
Goldener leuchtet» beschrieben, was
zunächst eher an die Sonne denken
lässt, doch unter bestimmten Umstän-
den auch für den Mond gelten kann
Abb. . Gleichzeitig illustrieren der-
lei Bezeichnungen das noch häufi-
ger belegte Konzept des Mondes als
nächtlicher Stellvertreter der Sonne,
das sicherlich von der Tatsache beein-

62
ANTIKE WELT 1/17
THEMENPANORAMA

flusst wurde, dass beide Gestirne am


Himmel fast exakt gleichgroß wirken.
Ein wichtiges Thema ist der mit Ju-
bel begrüßte Aufgang des Erdtraban-
ten, der häufig mit einer (immels-
richtung verbunden wird. Während
der Osten den natürlichen Aufgangs-
ort aller Himmelskörper darstellt, der
durch die Erdrotation hervorgerufen
wird, ist im Kontext des Mondes über-
raschenderweise auch vom Erschei-
nen im Westen die Rede. Dies kann
sich nur auf die erste Sichtbarkeit der
schmalen Sichel nach Neumond be-
ziehen, die ungefähr eine Stunde nach
Sonnenuntergang und somit im Wes-
ten eintritt Abb. .
Die Bewegung des Mondes kann
ebenfalls als spezifische Eigenheit
angesehen werden. Wie soeben an-
gedeutet, sorgt die Drehung der Erde
um ihre eigene Achse für eine schein-
bare Bahn der (immelserscheinungen
von Ost nach West. Da sich der Mond
jedoch selbst auf einer Umlaufbahn um
die Erde befindet, vollzieht er zusätz-
lich eine Eigenbewegung. Dabei rückt
er täglich um ca. 13° vor dem Hinter-
grund der Fixsterne nach Osten. Da
diese gegenläufige Fortbewegung si-
cherlich auch den alten Ägyptern
nicht verborgen blieb, ist es denkbar,
dass Mondbezeichnungen wie «Der
den Himmel durchschreitet» oder
«Herr des Weges» sich auf diese spe- Abb. 6 Kurz nach Sonnenuntergang wird der Mond das erste Mal nach Neumond wieder sichtbar
das sogenannte Neulicht .
zielle Himmelsbahn beziehen.

Ve jü gu g u d E leu htu g
Neben Beschreibungen der äußeren
Form und verschiedener Vorgänge Neumond der «Ochse». Die Festbe- lich von seiner in der ersten Monats-
innerhalb der Lunation wurde der zeichnung «Vereinigung der beiden hälfte anwachsenden Gestalt her.
Mond mit diversen Symbolvorstellun- Stiere» an Vollmond dürfte auf die in Durch die wiederholte )dentifika-
gen, Personifikationen und )nterpre- dieser Phase einander genau gegen- tion als Kind wird die Lunation mit
tationen verbunden. So erhielt er vor überstehenden (immelskörper Bezug dem Lebenszyklus eines Menschen
allem in der Vollmondphase die Be- nehmen. Potenz und physische Kraft gleichgesetzt. Das Wiedererscheinen
zeichnung «hitziger Stier». Die Ähn- des Stiers treten zudem in Bezeich- nach Neumond wurde auch als Ge-
lichkeit der Hörner mit der Mondsi- nungen hervor, die dem Mond das Ver- burt des Mondes verstanden, wohin-
chel mag hier den Ausschlag gegeben mögen zusprechen, die Fruchtbarkeit gegen seine Empfängnis an Neumond
haben und findet sich auch in ande- von Kühen und Stieren zu verstärken. angesetzt wurde.
ren Kulturen Abb. . )m Gegensatz Sein Einfluss auf Fruchtbarkeit und Als wichtigste Aufgabe des Mon-
zu diesem kraftvollen Status ist er als Wachstum leitet sich selbstverständ- des sah man jedoch zweifelsohne die

63
ANTIKE WELT 1/17
ZWISCHEN MYTHOLOGIE UND MATHEMATIK – Das Wisse o Mo d i Alte Äg pte

Adresse der Autorin


Vi to ia Alt a -We dli g M.A.
U i e sität Heidel e g
Äg ptologis hes I situt
Ma stallhof /
D- Heidel e g

Bildnachweis
A . : Foto pk/The T ustees of the B iish Museu ;
: Foto © Öste ei his he Naio al i liothek, Pap -
ussa lu g; : Foto S. Bau a ; . : Foto C. Leitz;
. : Foto V. Alt a -We dli g.
Abb. 7
Scheibe und Stierhörner kon- Literatur
stituieren die Mondscheibe
V. ALTMANN-WENDLING, De Mo d i de eligiöse
in einer Darstellung auf dem Te te de g ie his h- ö is he )eit i Vo e eitu g .
Euergetes-Tor von Karnak,
Luxor. R. BIRK, Titel-Bilde . )u a tsspeziis he Iko og aphie
the a is he P ieste de Ptole äe zeit, i : Göi ge
O ie fo s hu ge IV. Reihe Äg pte – .

F. HOFFMANN / A. JONES, Ast o o is he u d ast olo-


gis he Klei igkeite V: die Mo dephe e ide des P. Ca ls-
nächtliche Erleuchtung der Erde an. also, dass der Mond, wenngleich er eg , i : E ho ia – .
Der Wunsch nach der Vertreibung von an Bedeutung weit unter der Sonne S. L. LIPPERT, Au lai de la lu e – The o ga isaio of
Culi Se i e Moo Cale da i Sok opaiou Nesos.
Dunkelheit und Finsternis kann nicht rangierte, dennoch mit umfangrei- Bi liothè ue d’Étude – .
nur mit abergläubischen Ängsten er- chen Zuschreibungen und Interpre- R. A. PARKER, A Vie a De oi Pap us o E lipse- a d
klärt werden, sondern auf ganz prak- tationen versehen wurde, die bis- Lu a -O i a .

tische Gründe, wie die bessere Ori- weilen relativ genaue astronomische E. G. TURNER / O. NEUGEBAUER, G asiu De ts
a d Ne Moo s, i : Bullei of the Joh R la ds Li a
entierung, zurückgeführt werden. In Beobachtungen enthalten. )m glanz- – .
allen vorindustriellen Gesellschaften vollen, allzeit präsenten Wesen des A. VON LIEVEN, Di i aio i Äg pte , i : Alto ie ta-
lis he Fo s hu ge . – .
ohne elektrisches Licht ist die Bedeu- Mondes und seiner wechselhaften
R. A. PARKER, The Cale da s of A ie t Eg pt, i :
tung der Mondbeleuchtung kaum zu Gestalt verbanden sich konkretes as- Studies i A ie t O ie tal Ci ilizaio .
überschätzen. tronomisches Wissen und mythische J. M. STEELE H sg. , The Ci ulaio of Ast o o i al
Die religiösen Texte der griechisch- Vorstellungen zu einem komplexen K o ledge i the A ie t Wo ld .

römischen Epoche Ägyptens zeigen religiösen Ganzen.

Anzeige

ODIN Eine Ausstellung des


Archäologischen Museums

THOR UND
Frankfurt und des
Dänischen Nationalmuseums
Kopenhagen

FREYJA
11.2. – 6.6. Skandinavische Kultplätze
2017 des 1. Jahrtausends n. Chr.
und das Frankenreich
Scandinavian Cult Sites
of the 1st Millennium AD
and the Frankish Realm

Archäologisches Museum Frankfurt


Aage og Johanne Louis-Hansens Fond

64
ANTIKE WELT 1/17
«ARCHÄOLOGIE  &  FOTOGRAFIE»
Die AG «Archäologie & Fotografie» im Deutschen
Archäologen-Verband DArV möchte ihre Arbeit
einem weiteren Kreis von )nteressenten bekannt
machen. )n der ANTIKEN WELT werden verschiedene
Themenbereiche ausführlicher vorgestellt.

GEMMEN, GLÄSER, GÖT TERBILDER


Frühe archäologische Fotografien und ihre «Geheimnisse»

Äh li h de e st späte auko e de A si htska te e thalte die seit de e


Jah e e eitete Fotog aie i Ca te-de- isite-Fo at CDV u d äh li h f ühe
Auf ah e gelege tli h e o ge e I fo aio e fü die a häologis he Fo s hu g.

o No e t F a ke allem wissenschaftsgeschichtlich inte- in Neapel dienen Abb. . Die in


ressant macht. Viele Skulpturen zeigen den Ruinen der Caracallathermen in

D erartige Überraschungen sind aller-


dings eher selten. Denn, egal ob es
sich um Fotos von Ruinenstätten, Bau-
zudem noch ihre alten Ergänzungen
des . oder frühen . Jhs., die man
später häufig wieder entfernt hat.
Rom gefundene und nach Nea-
pel überführte Kopie nach einem ver-
lorenen Original des griechischen Bild-
denkmälern oder Skulpturen Abb. hauers Lysipp trägt die Signatur eines
handelt: Es sind zumeist die bekann- Ei Meiste ek Atheners mit Namen Glykon. Die kon-
ten, auch heute noch jedem Reisenden Gleiches gilt für die künstlichen Feigen- trastreiche Aufnahme mit der am un-
vertrauten Monumente entlang der üb- blätter, mit denen damals viele nackte teren Rand ins Negativ einkopierten
lichen Routen der «Grand Tour» durch Männerstatuen ausgestattet waren Beschriftung «N.o 502. Ercole farnese.
Südfrankreich und )talien, die die ers- und auf die man heute in den meis- Museo di Napoli.» zeigt den über m
ten Fotografen bevorzugt in den Fokus ten Museen verzichtet. Als ein schönes hohen Koloss des (erakles inmitten
nahmen. Dabei sieht man manche an- Beispiel kann uns eine verhältnismä- eines geräumigen Ausstellungsraums
tike Stätte noch in fast unberührtem ßig große CDV , x , cm mit der vor dem (intergrund frei aufgestell-
Zustand, vor ihrer Freilegung oder Res- Marmorstatue des (ercules Farnese ter und in die Wände eingelassener
taurierung, was solche Fotografien vor im Archäologischen Nationalmuseum Steininschriften.

65
ANTIKE WELT 1/17
GEMMEN, GLÄSER, GÖT TERBILDER – F ühe a häologis he Fotog aie u d ih e «Gehei isse»

66
ANTIKE WELT 1/17
THEMENPANORAMA

Wie der rückseitige Aufdruck «Rive / der Venus im (üftmantel Abb.  a–c . schen Region Aquitanien gefunden
Stabilimento Fotografico / Napoli» ver- Um die Skulptur zu identifizieren, be- und bildet seither das Glanzstück des
rät, ist die Aufnahme einem seinerzeit durfte es der (ilfe von Salomon Rein- Musée des Beaux-Arts in Agen.
sehr erfolgreichen Fotografen zuzu- achs zwischen und in sechs Die drei offensichtlich gleichzeitig
weisen. )hr Schöpfer war der zwischen Bänden erschienenem Répertoire de entstandenen Aufnahmen zeigen die
und in )talien tätige, aber la statuaire grecque et romaine. Da- Göttin wohl schon kurz nach ihrer
ursprünglich aus England stammende nach handelt es sich um die vermut- Auffindung und einer ersten Reini-
Robert Roberto Rive. Seine genauen lich nur Spezialisten bekannte «Vénus gung. Die linke (and, der rechte Arm
Lebensdaten sind unbekannt, doch hat du Mas». Die Statue der Göttin wurde und der Kopf fehlen. Vor allem am
sich vor allem aus den Vesuvstädten im Februar auf dem Gebiet der Oberkörper, an Brust und Rücken, fal-
eine große Zahl seiner Fotografien er- Gemeinde Le Mas d’Agenais Dép. Lot- len vor dem (intergrund dunklerer
halten. et-Garonne in der südwestfranzösi- Marmorpartien mehrere frische Krat-
Aber nicht immer sind die Anga-
ben zum Sujet und zum Urheber so
leicht wie hier vom Foto selbst ables-
bar. )n vielen Fällen fehlt jegliche Be- Abb. (ercules Farnese. Neapel, Museo Archeologico Nazionale. CDV von Robert Rive.
schriftung. Zudem finden sich auf den
frühen Fotografien vielfach auch fal-
sche Angaben. Wie sich solchen Fotos
trotzdem noch versteckte )nformatio-
nen entlocken lassen, soll hier anhand
weniger Beispiele gezeigt werden.

A uita is he Ve us
Neben der ursprünglichen und haupt-
sächlichen Funktion der kleinfor-
matigen frühen Fotos, nämlich dem
Reisenden oder überhaupt jedem )n-
teressierten ein Medium der Erinne-
rung zu bieten, hatten CDV-Fotografien
offensichtlich noch weitere Aufgaben.
Eine dieser Aufgaben lag sicherlich
auch in der bildlichen Verbreitung von
Neuigkeiten. Denn nicht anders lassen
sich zum Beispiel die zahlreichen Auf-
nahmen von Bahnhöfen, Brücken, (o-
tels und anderen uns heute altmodisch
erscheinenden, damals aber gerade
erst neu errichteten Bauten erklären.
Einen ähnlich aktuellen Bezug wird
man auch im folgenden Fall vermu-
ten dürfen. Die drei CDV in der Größe
, x , cm zeigen jeweils von ver-
schiedenen Seiten eine dem Verfasser
zunächst unbekannte Marmorstatue

 Abb.
Portrait mit Statuette der Artemis von Ephesos.
CDV Franz (anfstaengl, München.

67
ANTIKE WELT 1/17
GEMMEN, GLÄSER, GÖT TERBILDER – F ühe a häologis he Fotog aie u d ih e «Gehei isse»

Abb.  a−c Statue der «Vénus du Mas», Agen, Musée des Beaux-Arts. Drei anonyme CDV.

zer ins Auge, die entweder bei der nicht oder nur unzureichend in der gefäße selbst tragen jeweils unterhalb
Ausgrabung oder durch frühere Be- (öhe verstellen. der Mündung deutlich lesbar in wei-
gegnungen mit dem Pflug verursacht ßer Farbe die Aufschrift «S H G».
worden sein dürften. Die historischen D ei ö is he Gläse Das größte und besonders cha-
Fotografien, von denen wir nicht wis- Schon vor längerer Zeit konnte der rakteristische Gefäß in der Mitte ent-
sen, wo sie entstanden sind und wer Verfasser von einem rheinischen Foto- spricht in der Form zwei von Fritz
sie aufgenommen hat, zeigen die Sta- händler ein altes Albuminfoto im For- Fremersdorf als hohe konische (en-
tue noch nicht für eine dauerhafte mat , x , cm erwerben Abb. . kelkannen beschriebenen und in die
Aufstellung versockelt. Stattdessen Auf einem wiederum mit einem dunk- Mitte bzw. die zweite (älfte des . Jhs.
ist sie lediglich behelfsmäßig mit (ilfe len Tuch bedeckten Tisch sind drei rö- n. Chr. datierten Gläsern im Römisch-
eines Bretts oder einer Platte und ei- mische Glasgefäße aufgestellt. )n der Germanischen Museum der Stadt
nes Keils auf einem von einem dunk- Mitte steht ein großer Krug von ke- Köln, doch weicht die Anordnung der
len Tuch bedeckten Podest aufgestellt. gelförmiger Form mit Fadenauflage. dort enger und tordiert verlaufenden
Wie sich an Vergleichsbeispielen aus Links davon erkennt man eine kleine, Fadenauflagen ab.
der Frühzeit der Portrait- und Ob- gleichermaßen mit Glasfäden deko- Alles in allem reichen die )ndizien
jektfotografie zeigt, war vor allem bei rierte Flasche, und rechts, auf einem für eine )dentifizierung der mutmaß-
Kleinkindern, Skulpturen oder kleine- dreibeinigen Drahtgestell, einen halb- lich verschollenen Gläser nicht aus.
ren Gegenständen eine leicht erhöhte kugeligen, undekorierten Becher. Mit Die deutsche Beschriftung und die
Aufstellung, zum Beispiel auf einem einer Reißzwecke ist an der vorde- rheinische Provenienz des Bildes las-
Sessel oder einem Tisch, notwendig. ren Tischkante mittig ein rechteckiger sen an eine mögliche Verbindung mit
Offenbar ließen sich viele der damals Zettel mit der Aufschrift «Römische Köln, dem wichtigsten Fundplatz für
verwendeten Kameras entweder gar Gläser S H.G.» befestigt. Auch die Glas- römisches Glas in Deutschland den-

ANTIKE WELT 1/17


THEMENPANORAMA

ken. Doch blieben sämtliche Versu- einer unbekannten Daktyliothek. Es Platz-(orster verdankt der Verfas-
che, die abgebildeten Gläser wieder handelt sich um insgesamt in acht ser ferner den (inweis, dass das Ori-
zu finden, am Ende ohne positives Er- Reihen untereinander angeordnete ginal der in der untersten Reihe er-
gebnis. Rätselhaft ist auch das ansons- Gipsabdrücke römischer Gemmen, die kennbaren Gemme des Antinoos zur
ten unbekannte Kürzel «S (.G.». Ein ganz überwiegend in chronologischer Marlborough Sammlung gehört. An-
Kölner Münz- und Antikensammler Reihenfolge verschiedene Bildnisse re- dere Gemmen seien zudem aus der
des . Jhs. war (ugo Garthe – publikanischer bis hadrianischer Zeit Daktyliothek des Tommaso Cades be-
, weshalb es ein verlockender zeigen. Die Reihe der kaiserlichen kannt. Damit verliert sich die «franzö-
Gedanke sein könnte, die Abkürzung Bildnisse dürfte sich dabei auf we- sische» Spur. Da nicht wenige der hier
als «Sammlung (ugo Garthe» aufzu- nigstens einem weiteren Tablett bis in vertretenen Gemmenabdrücke auch
lösen. Tatsächlich ist bekannt, dass spätantike Zeit fortgesetzt haben. Man in anderen Zusammenstellungen auf-
(ugo Garthe neben Münzen und an- könnte also vermuten, dass die ge- tauchen, handelt es sich offensicht-
deren Altertümern auch römische samte Daktyliothek ursprünglich et- lich nicht um die Dokumentation ei-
Glasgefäße besaß, von denen einige was mehr als hundert Gemmenabdrü- ner bestimmten Gemmensammlung
später in das Königliche Antiquarium cke enthielt und die Form eines Buchs und ebenso wenig um Abdrücke von
nach Berlin gelangten. Gerade die ehe- mit jeweils einem Tablett unter dem Gemmen aus Napoleons Beute. )n ers-
mals sehr reichhaltige Sammlung an- vorderen und dem hinteren Einband- ter Linie wollte der anonyme (erstel-
tiker Gläser der Berliner Museen erlitt deckel besaß. ler dieser Daktyliothek wohl nur zu
aber nach Ende des Zweiten Welt- Auf der Rückseite ist die franzö- Lehrzwecken eine historisch korrekte
kriegs beim Brand des Flakbunkers sische Bleistiftnotiz «Camées anti- und didaktisch sinnvolle Auswahl von
Friedrichshain empfindliche Verluste, ques / rapportés d’)talie / par / Napo- Abgüssen nach römischen Gemmen
so dass heute in der seit auf der léon er» zu entziffern. Sie gibt uns mit verschiedenen Bildnissen schaf-
Museumsinsel wieder vereinigten An- die wichtig scheinende )nformation, fen. Wahrscheinlich wollte er den Ver-
tikensammlung der Staatlichen Mu- dass es sich um Abgüsse geschnitte- kauf seiner Daktyliotheken mithilfe
seen zu Berlin nur noch ein geringer ner Steine handele, die Napoleon Bo- der CDV-Fotografien befördern. Als
Teil des einstmaligen Bestands an an- naparte / als Kriegsbeute von die vermutlich früheste Fotografie ei-
tiken Gläsern vorhanden ist. seinem )talienfeldzug mitbrachte. Trotz ner Daktyliothek besitzt unsere Trou-
Der ursprüngliche Zweck der Auf- erheblicher Anstrengungen ist es dem vaille darum durchaus historische Be-
nahme ist nicht mit Gewissheit zu re- Verfasser nicht gelungen, die viel- deutung.
konstruieren. Doch wird man kaum leicht in Frankreich entstandene Dak-
fehlgehen, wenn man vermutet, dass tyliothek zu bestimmen. Dabei lassen Kei U eka te !
das nicht aufgezogene Foto am ehesten sich viele der Gemmen durchaus iden- Auch das letzte Beispiel birgt ein aus-
vom Besitzer selbst oder von einem tifizieren. So erkennt man beispiels- gesprochen interessantes und bisher
Kunsthändler, entweder zur Bestands- weise unten links den berühmten, von nur zum Teil gelüftetes «Geheimnis»
dokumentation oder in Vorbereitung Euodos signierten Aquamarin-)ntag- vgl. Abb. . Das zwischen und
einer geplanten Veräußerung, ange- lio mit der Büste der Julia Titi im Pa- entstandene Foto im CDV-For-
fertigt bzw. in Auftrag gegeben worden riser Cabinet des Médailles. Gertrud mat , x , cm wurde offenbar von
sein dürfte.

Aus Napoleo s Beute?


Kommerzielle Absichten könnte man
in Analogie zu den erheblich häufiger
anzutreffenden Carte-de-visite-Fotos
mit Gipsabgüssen und verkleinerten
Kopien antiker Skulpturen auch hinter
einer bislang einzigartigen Fotogra-
fie , x , cm vermuten Abb. .
Die stark verblasste und darum hier Abb.
für eine kontrastreichere Wiedergabe Drei römische Gläser
aus Köln ? . Verbleib
moderat digital bearbeitete Aufnahme unbekannt. Anonymes
zeigt ein Tablett oder eine Schublade Albumin.

69
ANTIKE WELT 1/17
GEMMEN, GLÄSER, GÖT TERBILDER – F ühe a häologis he Fotog aie u d ih e «Gehei isse»

der vor allem der an Kragen und Är-


meln mit dunklem Pelz besetzte Man-
tel ins Auge fällt, scheinen auch die
wohl goldenen Siegelringe, die der
Dargestellte am Ringfinger der rech-
ten und am Mittelfinger der linken
(and trägt, bewusst ins Bild gerückt.
Der vornehm gekleidete und insge-
samt nicht unsympathisch wirkende
(err trägt eine eher ungewöhnliche
(aar- und Barttracht mit halblangem,
offenbar bereits grau meliertem, über
der Stirnmitte gescheiteltem (aupt-
haar und einem längeren deutlich er-
grauten Kinnbart mit ausrasierten Wan-
gen.
Was dieses bisher wenig aufregend
erscheinende Portrait des . Jhs. je-
doch zu einer wirklich spannenden
«archäologischen» Fotografie macht,
ist die auf dem Beistelltischchen auf-
gestellte Statuette, die sich auf den
ersten Blick als eine der zahlreichen,
in ihren Details durchaus variieren-
den Darstellungen des berühmten
Kultbilds der «Artemis von Ephesos»
zu erkennen gibt. Bei genauer Be-
trachtung des Fotos wird deutlich,
dass es sich bei der Figur zweifelsfrei
um ein Original aus Marmor und kei-
nesfalls um einen Gipsabguss handelt.
)n der erschienenen, aber im-
mer noch grundlegenden Arbeit von
Robert Fleischer über die Artemis von
Ephesos und verwandte Kultstatuen
aus Anatolien und Syrien ist die auf
dem Foto abgebildete Marmorstatu-
ette als Katalognummer «E » auf-
Abb. Tablett einer Daktyliothek mit Abdrücken von Portraitgemmen. Anonyme CDV.
geführt. Vermutlich nur bis zum Tode
ihres Besitzers befand sie sich in der
Sammlung des Bonner Medizinpro-
seinem originalen Trägerkarton ge- in aufrechter, den Betrachter zugleich fessors Dr. Paul Martini – .
löst. So fehlt zunächst jeder (inweis wachsam und selbstbewusst fixieren- Seit rund Jahren verschollen ist
zur weiteren Bestimmung, weshalb der (altung in einem bequemen und nach Robert Fleischers freundlicher
wir uns als erstes der dargestellten zusätzlich mit einem Kissen belegten Auskunft auch der aktuelle Aufbewah-
Person zuwenden wollen. Lehnstuhl. Sein linker Unterarm, un- rungsort der Statuette unbekannt.
Das Foto zeigt das durchdacht kom- ter dem ein Zipfel des fellbesetzten Einem (inweis der Verkäuferin fol-
ponierte Kniebild eines (errn mittle- Mantelfutters sichtbar wird, ruht lo- gend ließ sich das bis dahin anonyme
ren Alters. Bekleidet mit einer Kombi- cker auf einem von einem Orienttep- Foto dem Oeuvre des Münchner Fo-
nation aus dunkler Jacke, grauer (ose pich bedeckten Tischchen oder Po- tografen Franz Seraph (anfstaengl
und nerzgefüttertem Mantel sitzt er dest. Außer der reichen Kleidung, von – zuweisen, der sich vor

ANTIKE WELT 1/17


THEMENPANORAMA

allem durch Kunstfotografien und vielgereiste Gelehrte die Skulptur er-


Portraits berühmter Zeitgenossen ei- worben hat, wird sich vielleicht bei Adresse des Autors
nen Namen gemacht hatte. Dem Lei- gründlicher Lektüre seiner veröffent- D . No e t F a ke
Rhei s e ge St .
ter der Abteilung Fotografie im Stadt- lichten Reisebriefe eines Tages noch D- Be li
o e t.f a ke @g .de
museum München, Ulrich Pohlmann, klären lassen.
ist schließlich der wichtige (inweis Bildnachweis
zu verdanken, dass es sich bei dem Aus li k Alle Auf ah e : Fotoa hi des Ve fasse s.
Dargestellten um keinen Unbekann- Da es im Rahmen dieses Aufsatzes
ten handelt. Es ist der Philologe, Ge- durchaus nicht gelungen ist, alle «Ge- Literatur
C. DIENER / G. FULTON-SMITH, F a z Ha fstae gl.
schichtsphilosoph, Politiker und zeit- heimnisse» der hier vorgestellten Bei- Al u de )eitge osse , Ausst. Mü he .
weilige Rektor der Münchner Universität spiele aus der Frühzeit des archäologi- R. FLEISCHER, A te is o Ephesos u d e a dte
Ernst von Lasaulx – , von schen Fotografierens zu entschlüsseln, Kultstatue aus A atolie u d S ie  f.
N . E Taf.  a. .
dem bereits ein zweites, sehr ähnli- würde sich der Verfasser im konkre- F. FREMERSDORF, Rö is he Gläse it Fade auflage
ches Foto aus (anfstaengls Atelier be- ten Fall über ergänzende )nformati- i Köl : S hla ge fade gläse u d Ve a dtes
Taf.  f.
kannt war, das ihn ebenfalls mit der onen aus dem Kreis der Leser dieser
V. KOCKEL / D. GRAEPLER H sg. , Dakt liotheke :
Artemisstatuette zeigt. Zeitschrift sehr freuen. )nsbesondere Göte & Caesa e aus de S hu lade: a ike Ge e i
A d u ksa lu ge des . u d . Jah hu de ts,
Ohne sicheren Beweis, aber doch (inweise auf ähnlich frühe Aufnah- Ausst. Augs u g .
mit größter Wahrscheinlichkeit wird men mit verwandten Themen und zu S. REINACH, Répe toi e de la statuai e g e ue et
o ai e II , .
man somit davon ausgehen können, Werbezwecken vertriebene CDV-Fo-
dass von Lasaulx die verschollene tografien mit Abbildungen von Mu-
Artemisstatuette um die Mitte des seumsreplikaten und Antikenrepro-
. Jhs. in seinem Besitz hatte. Wo der duktionen wären hoch willkommen.

Anzeige

EINE KURZE
GESCHICHTE EXKLUSIV
AB DEM

DER 26. DEZEMBER 2016


IN BONN
DIE 10 GEBOTE

MENSCHHEIT VOM
TOTEN MEER

100 000 Jahre Kulturgeschichte


Mark Wallinger, Ecce Homo, 1999

bis 26. März 2017 in Bonn

Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland


www.bundeskunsthalle.de
Jetzt Tickets sichern!
Ticket Hotline 0228 502010, wwwbonnticket.de

ANTIKE WELT 1/17


SPEZIAL – KULTURGÜTERSCHUTZ

Na h der Haager Ko e io zu S hutz o Kulturgut ei


e af ete Ko likte aus de Jahr Art. u fasst
Kulturgut so ohl e egli hes als au h u e egli hes Gut,
das für das kulturelle Er e der gesa te Me s hheit o
großer Bedeutu g ist, so ie Ge äude, die der Ausstellu g
des e egli he Kulturgutes die e , ie et a Musee ,
Bi liotheke , Ar hi e u d Bergu gsorte.
KULTURGÜTERSCHUT) IN EUROPA
Überlassen wir unser kulturelles Erbe nicht dem Zufall

Die )erstöru g o Kulturgüter ist gerade i de letzte Jahre edial o ipräse t ge-
orde . Do h i ht ur Terroris us u d Kriege edrohe u ser kulturelles Er e; i
Europa geht die Gefahr o de i er häuiger erde de Naturkatastrophe aus. Die-
ser Bedrohu g des Kulturguts ka jedo h dur h gut or ereitete S hutz aß ah e
orge eugt erde – der Erhalt u seres kulturelle Er es uss da it i ht de )ufall
ü erlasse erde .

o A a Kaiser antiken Palmyra, die Bombardierung Clooney im Film Monuments Men für
der Altstadt von Dubrovnik im Jugo- Hollywood und die Kinobesucher spek-

K ulturgüterschutz – damit verbin-


den wir die gewollten, terroristi-
schen Zerstörungen der Mausoleen in
slawien-Krieg oder die Rettung der
Tausenden im Dritten Reich geraub-
ten Kunstschätze durch eigenes Mili-
takulär monumentalisiert.
Doch Kulturgüterschutz sieht auch
anders aus, als in der Haager Konven-
Timbuktu oder der Tempelanlagen im tärpersonal der Alliierten, von George tion zum Schutz von Kulturgut bei be-

Abb. 1 Kisten mit archäologischem Material werden übungsmäßig aus einem Depot evakuiert und auf den wartenden Transportlastwagen des
Österreichischen Bundesheeres verladen.

73
ANTIKE WELT 1/17
KULTURGÜTERSCHUTZ IN EUROPA – Überlassen wir unser kulturelles Erbe nicht dem Zufall

waffneten Konflikten aus dem Jahr ter weißt das 2. Protokoll zur Haager bei einem erneuten Hochwasser im
1954 geregelt. Nicht nur bewaffnete Konvention aus dem Jahr 1999 vehe- Jahr 2013 die Museen sogar für die
Konflikte oder gezielte terroristische ment darauf hin, dass bereits in Frie- Besucher geöffnet bleiben konnten.
Zerstörungen, so sehr sie auch medial denszeiten Vorkehrungen zum Schutz
inszeniert sein mögen, bedrohen un- im Bedarfsfall getroffen werden sollen Nofall- u d E akuieru gsplä e
ser kulturelles Erbe. Gerade in Europa (Art. 5). Auf eben jene vorbereiten- Ziel einer jeden musealen Einrich-
hat die Gefahr in erster Linie ein ande- den Maßnahmen wird in diesem Bei- tung und Sammlung sowie eines je-
res Gesicht – Naturkatastrophen wie trag eingegangen – Maßnahmen, die den Depots und Archivs muss ein Not-
Erdbeben, Hochwasser oder Feuer, nicht nur gegen bewaffnete Konflikte, falls- und Evakuierungsplan für die
um nur drei Bedrohungsszenarien zu sondern besonders auch gegen Natur- jeweiligen Kunstschätze, aber auch
nennen (Abb. 1). Bedroht werden da- katastrophen zu treffen sind. Als Bei- für gebautes Kulturgut sein. Während
durch natürlich nicht nur Kulturgüter spiel sei hier das Hochwasser in Dres- jede öffentliche Einrichtung Evakuie-
nach der Haager Konvention, wenn den angeführt, das im Jahr u. a. rungspläne für Besucher und Mitar-
gekennzeichnet an ihrem blau-wei- die Staatlichen Kunstsammlungen mit beiter auszuarbeiten und auch in Zu-
ßen Schild erkennbar (Abb. 2), son- der Gemäldegalerie bedrohte; enorme sammenarbeit mit den zuständigen
dern auch jedwede Kategorie von Leistungen einzelner Personen konn- Einsatzkräften, wie etwa der Feuer-
Denkmalen, die es nicht in die Liste ten große Verluste von Kunstschätzen wehr, in regelmäßigen Abständen zu
der Kulturgüter mit großer Bedeu- verhindern. Die aus dem Hochwasser üben hat, sind derartige Planungen
tung für das kulturelle Erbe aller Völ- 2002 gezogenen Lehren und umge- für Kulturgüter noch nicht zum alltäg-
ker geschafft haben. Für Kulturgü- setzten Maßnahmen führten dazu, dass lichen Standard geworden. Gerade in

Abb. Kennzeichnung eines Kulturguts gemäß der (aager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten aus dem Jahr 9 .

ANTIKE WELT 1/17


SPEZIAL – KULTURGÜTERSCHUT)

Notsituationen, in denen schnell und Im Zuge der Einreichung von zukün-


präzise gehandelt werden muss, zeigt ftigen UNESCO-Welterbestätten wer-
sich jedoch, dass alles, was nicht im den auch Schutzmaßnahmen im Rah-
Vorhinein durchdacht, geplant, umge- men der als Einreichungsstandards
setzt und auch mit allen zuständigen geforderten Managementpläne eine
Stellen geübt wurde, nicht oder nur größere Rolle zugestanden. So flos-
sehr mangelhaft, und dann auch nur sen etwa kulturgüterschutztechnische
unter höchstem persönlichen Einsatz Beurteilungen in die Einreichpläne
Weniger, funktioniert. Entsprechend des Donau-Limes ein. Die Grenze des
großes Augenmerk ist bei derartigen Römischen Reiches soll auch entlang
Planungen auf die Vorbereitung und der Donau UNESCO-Welterbe wer-
Abb. 3 Gemäß dem Ampelsystem wird die
die Ausbildung des zuständigen Per- den, so wie dies bereits beim Hadri- Gefährdung der Stätten des österreichischen
sonals sowie auf die Schaffung von ans- und Antoninus-Wall und beim Donau-Limes durch Hochwasser angezeigt.
Schnittstellen zu den relevanten Ein- Obergermanisch-Rätischen Limes der
satzkräften zu legen. Fall ist. Die Stätten entlang des Donau-
Limes in Deutschland und Österreich
Beurteilu g der Gefährdu gs- befinden sich als Ergänzung exten- Grundlage für die Beurteilungen in
sze arie sion) der schon bestehenden Welt- Österreich diente dabei die Internet-
An erster Stelle der Überlegungen erbestätte »Frontiers of the Roman plattform HORA – Natural Hazard
steht hierbei die Beurteilung der Ge- Empire« auf der Tentative List des Overview & Risk Assessment Austria.
fährdungsszenarien: Welche Gefahren UNESCO-Welterbes, eingereicht im
drohen dem Kulturgut? Mit welcher Jahr 2015. Mit der Vorbereitung der Vor euge de Nofallpla u ge
Wahrscheinlichkeit treten sie auf? Einreichung befasste sich das von der Die grundlegende Beurteilung, welche
Eine Burg hoch oben am Berg ist an- EU finanzierte Projekt «Danube Li- Gefahren dem jeweiligen Kulturgut
ders zu beurteilen als ein Schloss im mes Brand. Extension of the Danube drohen, bildet die Grundlage für eine
Flachland, möglicherweise noch dazu Limes UNESCO World Heritage in the solide Notfallplanung. Hier ist es wich-
in der Nähe eines großen Flusses. In Lower Danube». Eine im Rahmen die- tig, in die für die meisten Anlagen be-
dieser Phase sind verschiedene Ge- ses Projekts durchgeführte einwö- reits bestehenden Brandschutzpläne
fahren systematisch zu beurteilen und chige Sommer-Universität der Do- die wichtigsten (beweglichen) Kul-
abzuhandeln. Dabei spielt das betrof- nau-Universität Krems befasste sich turgüter mit ein zu beziehen bzw. sich
fene Kulturgut selbst die entschei- u. a. mit der Beurteilung der Gefah- generelle Gedanken zu ihrer Evaku-
dende Rolle: Schriftgut ist anders zu ren, welche den Limes-Stätten in Ös- ierung zu machen. Können die wert-
behandeln als die Steine eines Lapi- terreich drohen. Wenig überraschend vollsten Bücher einer Bibliothek über
dariums, und auch anderen Gefahren ist dies in erster Linie das beinahe eine Bücherrutsche durch ein Fenster
ausgesetzt. jährlich auftretende Donauhochwas- schnell ins Freie befördert werden? Ist
Neben Erdbeben, Hochwasser oder ser. Jede der behandelten Gefahren es überhaupt möglich, große Gemälde
Feuer ist bei den Gefährdungsszena- (neben Hochwasser waren diese Erd- über das Treppenhaus nach Draußen
rien an Murenabgänge zu denken, Eis- beben, Schneelast, Stürme, aber auch zu bringen, wenn etwa der Lastenauf-
bruch oder auch Unwetter und Stürme. Erschütterungen durch Verkehr oder zug nicht benutzt werden darf oder
Diebstahl, Vandalismus und Gewaltta- Lärmbelästigung, welche besonders möglicherweise gar nicht mehr funk-
ten stellen ebenso eine latente Bedro- für eine geplante touristische Nut- tioniert? Im Idealfall sind die Notfall-
hung dar wie Klimaveränderungen, zung von Interesse ist) wurde in ent- und Evakuierungspläne für Kulturgü-
Lichteinfall, diverse Schadstoffe, oder sprechenden Karten nach dem Am- ter auch den jeweiligen Einsatzkräften
Schädlings- und Schimmelbefall. Ge- pelsystem visualisiert. So sind jene vor Ort zugänglich gemacht bzw. zu-
rade die in den letzten Jahren an Hef- Stätten, die beinahe jährlich vom Do- mindest zur Kenntnis gebracht und
tigkeit zunehmenden Naturkatastro- nauhochwasser betroffen sind, in rot in gemeinsamen Begehungen bespro-
phen, deren Beurteilung sogar bei der markiert, jene, die nur bei besonders chen worden. In dieser Phase müssen
Errichtung neuer Museen immer noch starken Überflutungen in Mitleiden- Ansprechpersonen definiert und auch
vernachlässigt wird, unterstreicht die schaft gezogen werden in gelb, und der unumgängliche Kontakt zu den je-
Bedeutung der Vorbereitung auf einen jene, die nicht unter Hochwasserge- weiligen Einsatz- und Sicherheitskräf-
möglichen Ernstfall. fährdung leiden in grün (Abb. 3). Als ten hergestellt werden (Abb. 4).

ANTIKE WELT 1/17


KULTURGÜTERSCHUTZ IN EUROPA – Überlassen wir unser kulturelles Erbe nicht dem Zufall

auf der Hand, doch dass das Lösch-


wasser der zu Hilfe eilenden Feuer-
wehr den noch größeren Schaden
anrichten kann, ist bereits weniger
bekannt. In kurzen Workshops etwa
können dem Bibliothekspersonal wie
auch den im Ernstfall beteiligten Feu-
erwehrleuten die Basics der korrek-
ten Behandlung von nass geworde-
nem Schriftgut vermittelt werden. So
werden die Bücher nach einer gro-
ben Reinigung und Vorbehandlung
schockgefroren – damit wird nicht nur
ihr Status konserviert bis die Restau-
ratoren Zeit haben, sich ein Buch nach
dem anderen in seiner wieder aufge-
tauten Form vorzunehmen, sondern
Abb. 4 Im Rahmen einer Evakuierungsübung im antiken Augustianis simuliert die Freiwillige
Feuerwehr einen Großbrand, der das archäologische Depot im Wiener-Tor statisch beeinträchtigt. den Büchern wird durch den Gefrier-
Der Atemschutztrupp stützt die Decken im Depot ab. prozess auch bereits ein Teil der zer-
störerischen Feuchtigkeit entzogen.
Fragen zu einem möglichen Einfrier-
Auch die benötigte Notfallausrüstung malsatz davon selbst angeschafft wer- vorgang werden dabei idealerweise
muss hier bedacht werden. Werden den? Wie können die betroffenen auch bereits vor dem Eintreten einer
zusätzliche Transportkisten benötigt? Güter so behandelt werden, dass sie Katastrophe geklärt, damit die not-
Braucht es im Fall von Hochwasser möglichst wenig Schaden davontra- wendigen Absprachen und Koordinie-
Pumpen, um das Wasser aus dem Ge- gen? Diese Frage führt zum nächsten rungsarbeiten auch tatsächlich unter-
bäude zu bringen? Wer hat diese Pum- wichtigen Punkt, zur Ausbildung und nommen werden können.
pen? Können sie im Bedarfsfall rasch zum Training des involvierten Perso-
und unkompliziert ausgeliehen wer- nals. Dass Bücher bei einem Biblio- Aus ildu g u d Trai i g
den oder sollte zumindest ein Mini- theksbrand verbrennen können, liegt Der beste Notfallplan wird nur dann
auch wirklich kompetent in die Rea-
lität umgesetzt werden können, wenn
Abb. 5 Die Kisten mit den Funden aus dem Wiener-Tor werden an jeder Station, die sie von der er bereits vor der Krise nicht nur ge-
Evakuierung aus dem Depot bis zum neuen Lagerort passieren, auf Listen abgehakt. testet, sondern auch immer wieder
geübt wird. Die Planungen für einen
Brandfall in einer Burg mögen noch so
gut sein, die Evakuierung der beweg-
lichen Kulturgüter durch das notwen-
dige Zubehör noch so perfekt vorbe-
reitet – wenn sich nicht im Zuge einer
gemeinsamen Übung mit der lokalen
Feuerwehr, bei der ein Brand in der
Burg als Übungsszenario angenom-
men worden war, herausgestellt hätte,
dass zwar genügend Löschwasser in
den Teichen vorhanden war, aller-
dings die Pumpe der Feuerwehr nicht
genügend Leistung hatte, um das Was-
ser von den tiefer gelegenen Löschtei-
chen zur Burg hinauf zu pumpen. Erst
mit der tatsächlichen, übungsmäßi-

76
ANTIKE WELT 1/17
SPEZIAL – KULTURGÜTERSCHUT)

gen Durchführung wird ein Plan auf


seine Fehler und Schwächen abge-
klopft. Zudem wird auch das Personal
der jeweiligen Einrichtung geschult
sowie die Zusammenarbeit mit den
lokalen Einsatzkräften gestärkt und
verbessert.
Die Entwicklung eines Notfall- und
Evakuierungsplans sowie die Erpro-
bung durch eine tatsächliche, übungs-
mäßig durchgeführte Evakuierung ei-
nes behelfsmäßigen Depots war die
Aufgabenstellung an die Teilnehme-
rinnen und Teilnehmer einer ein-
wöchigen internationalen Sommer-
Universität des Zentrums für Kultur-
güterschutz an der Donau-Universität
Krems. Im antiken Augustianis, dem
Abb. 6 Vor der Einlagerung im neuen Depotraum werden die evakuierten Funde gereinigt und
heutigen Traismauer, auch eine Stätte neu verpackt.
des zukünftigen UNESCO-Welterbes
Donau-Limes, sollten rund 200 Holz-
kisten mit römischen Funden einer al- schriftlich belegt in Empfang genom- es gehen muss, desto wichtiger ist je-
ten archäologischen Grabung aus dem men. Zwischen Abladung im Schloss- doch auch die gediegene Vorbereitung
sog. Wiener-Tor, welches auf seinem hof und Empfangnahme im neuen De- der Evakuierungsmaßnahmen, welche
Vorgänger, dem alten römischen Stadt- potraum mussten einige der Kisten ein schnelles, effizientes und schonen-
tor basiert, in das Museum im Schloss auch ausgepackt, ihr Inhalt gereinigt des Bergen von Kulturgütern im Kata-
(der spätantike burgus von Augustia- und wieder neu verpackt werden – es strophenfall erlauben, um den Schutz
nis) verbracht werden (Abb. 5). Nach hatte sich im Laufe der Umlagerungs- unseres kulturellen Erbes nicht dem
einer Beurteilung der verschiedenen arbeiten herausgestellt, dass die alten Zufall zu überlassen.
Gefahren, der rechtlichen Grundla- Holzkisten vom Holzwurm verseucht
gen für mögliche Evakuierungen in waren – ein ungeplanter Aspekt, der
Notfällen, der Entwicklung einer ent- die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
sprechenden Inventarisierung, um die der Sommer Universität vor eine wei-
Fundkisten, welche vom Ausgräber tere Herausforderung stellte und be-
nach einem komplexen Plan beschrif- sonders eindrücklich die Notwendig-
tet worden waren, im Schloss wieder keit des Reinigens und Umpackens Adresse der Autorin
genauso aufbauen zu können wie im in neutrale Behältnisse unterstrich Dr. A a Kaiser
)e tru für Kulturgüters hutz
Depot, wurde mit den Notfallplanun- (Abb. 6). Dass hier unterschieden wer- Do au-U i ersität Kre s
Dr.-Karl-Dorrek-Straße
gen begonnen, welche am letzten Tag den muss, zwischen einer Evakuierung A- Kre s
der Ausbildung angespielt wurden. ohne großen Zeitdruck (im Szenario
Dabei stellte sich heraus, wie perso- von Traismauer war es zwei Tage zu- Bildnachweis
Alle A . Do au-U i ersität Kre s. A . . – : Ele a
nalintensiv eine mustergültige Evaku- vor zu einem großen Brand gekom- )au s hir ; : A a Kaiser ; : Gá or Tar -
ierung ablaufen kann – zum Einsatz ka- men, der das Depot im Wiener-Tor in sa .

men neben den notwendigen Trägern Mitleidenschaft gezogen, jedoch keine


Literatur
für die Kisten auch Personen, welche Funde zerstört hatte und das planmä- Da u e Li es Bra d: htp://da u eli es ra d.org
die ordnungsgemäße Überbringung ßige Evakuieren nach zwei Tagen er- HORA – Natural Hazard O er ie & Risk Assess e t
dokumentierten. So wurden jene Kis- möglichte) und einem Szenario wie Austria: htp:// .hora.g .at

ten, die das Depot verließen auf einer dem Bibliotheksbrand von Weimar Kulturgüters hutz S h eiz: htp:// . a s.ad i . h/
de/aufga e a s/kgs.ht l
Liste abgehakt, unter Aufsicht verla- im Jahr 2004 oder dem bereits zitier-
SilK – Si herheitsleifade Kulturgut: htp:// .ko fe-
den, am Bestimmungsort nachweislich ten Hochwasser von Dresden im Jahr re z-kultur.de/SLF/i de .php

abgeladen und im neuen Depotraum 2002, liegt auf der Hand. Je schneller

77
ANTIKE WELT 1/17
WAS AM ENDE ÜBRIG BLEIBT
Ein Bericht über die Tagung «Jenseits von Palmyra Kulturgüterschutz
in der Lehre»

A .  .  fa d i Berli ei e Tagu g stat, el he ko plet o Studiere de orga-


isiert orde ist. Das The a der Tagu g ar der a gel de Kulturgüters hutz i der
u i ersitäre Lehre. )iel ar es, darauf auf erksa zu a he u d die Rele a z des Kultur-
güters hutzes darzustelle .

o Ti Oter e k Stätten und Objekte von Zerstörung, hältnismäßig wenig über das Thema
Raub und illegalem Handel bedroht. Kulturgüterschutz innerhalb unse-

A ls angehende Archäologin oder


angehender Archäologe betrach-
tet man die Ereignisse der vergan-
Beispielhaft für Deutschland stehen
hier die illegal ergrabene und auf dem
Schwarzmarkt zum Verkauf angebo-
res Studiums vermittelt bekommen.
Das liegt möglicherweise daran, dass
diese Thematik nur in den wenigsten
genen Jahre in Syrien, dem Irak und tene «Himmelsscheibe von Nebra» Lehrplänen und Studienordnungen ak-
anderen von religiösen Extremisten und der ebenfalls illegal ausgegra- tuell fest verankert ist bzw. nicht voll-
heimgesuchten Ländern und Regio- bene sog. Barbarenschatz von Rülz- ständig in diese integriert werden
nen mit großer Sorge. Die Zerstörun- heim. Beide Fälle haben hierzulande kann. Schon im Vorfeld zu den Ereig-
gen kultureller Stätten wie Nimrud, für eine große mediale Aufmerksam- nissen in Palmyra, Mossul etc. wurde
Mossul und nicht zuletzt auch Pal- keit gesorgt. Doch sie sind leider keine 2012 von dem DASV in Berlin die Ar-
myra sorgten nicht nur für Entsetzen Einzelfälle. Fast täglich werden für beitsgemeinschaft Kulturgüterschutz
bei Archäologinnen und Archäolo- die Rekonstruktion der menschli- gegründet. Ziel dieser AG ist es, auf
gen sondern rief auch eine weltweite chen Entwicklungsgeschichte relevante den in der Lehre fehlenden Kulturgü-
Bestürzung in der breiten Bevölke- archäologische Stätten und Objekte terschutz durch Öffentlichkeitsarbeit
rung aus (Abb. 1). Diese Nachrichten durch illegal handelnde Sondengän- aufmerksam zu machen und bei Stu-
machten einem breiteren Publikum ger oder Raubgräber einer eingehen- dierenden, wie Dozierenden das In-
bewusst, wie fragil die kulturellen Hin- den archäologischen Untersuchung teresse an diesem Thema zu stärken.
terlassenschaften der Menschheitsge- entzogen, wodurch auch ein immen- Hierzu wurde über die Webseite des
schichte sind. ser Schaden für die Allgemeinheit DASV (DASV-ev.org) eine Stellung-
Es häuften sich auch in den öffent- verursacht wird. nahme veröffentlicht, in der sich der
lichen Medien die Forderungen nach In Anbetracht dieser Problematik, DASV offen gegen den illegalen Han-
Maßnahmen, die archäologischen Stät- kam bei uns Mitgliedern des Dachver- del mit Kulturgütern ausspricht und
ten in Krisenregionen zu schützen und bandes archäologischer Studierenden- dabei auch auf die wichtigsten weiter-
somit vor einer weiteren Zerstörung vertretungen e.V. DASV die Frage führenden Links zu diesem Themen-
zu bewahren. Im Zuge dessen wur- auf, inwieweit wir als angehende Ar- schwerpunkt verweist.
den z. B. Organisationen wie das von chäologinnen und Archäologen einen Damit Studierende schon zu Beginn
der UNESCO geförderte ILLICID ge- Beitrag leisten können. Der DASV ist ihres Studiums auf diese Thematik auf-
gründet. ein Zusammenschluss von Studieren- merksam werden, wird von der AG
Doch es sind nicht nur die in den den aller archäologischen Fächer im Kulturgüterschutz gefordert, dass das
Medien häufig präsentierten archäo- deutschsprachigen Raum, der es sich Thema Kulturgüterschutz fester Be-
logischen Stätten wie Palmyra, die ei- zur Aufgabe gemacht hat, die Bedin- standteil der universitären Lehre wird.
nen umfangreichen Schutz bedürfen. gungen innerhalb der archäologischen Hierfür wurde von der AG ein offener
Auch in Deutschland, Österreich, der Lehre für die Studierendenvertretun- Brief veröffentlicht, der im Blog Post
Schweiz und in nahezu jedem euro- gen zu verbessern. Schnell wurde uns des Kuratoriums Pfahlbauten in seinen
päischen Land sind archäologische klar, dass wir als Studierende nur ver- Forderungen noch weiter ausgeführt

78
ANTIKE WELT 1/17
SPEZIAL – KULTURGÜTERSCHUT)

Abb. 1 Russische Soldaten in Palmyra nach der Befreiung von ISIS.

wurde. Der offene Brief ist mittlerweile Während der Eröffnung durch Herrn Um die Bevölkerung auf die beson-
auch in Form eines Videos von Anar- Prof. Michael Meyer, Sprecher Exzel- dere kulturelle und wissenschaftliche
chaeologie auf YouTube verfügbar. lenzclusters TOPOI, Stefan Grötsch, Bedeutung archäologischer Objekte
Neben zahlreichen positiven Reakti- Sprecher der AG Kulturgüterschutz, und Stätten aufmerksam zu machen,
onen wurde aber auch Kritik an diesem und Michael Dittmann, Vorstand muss nach Herrn Prof. Dr. Nikulka, Uni-
Brief geäußert. So wurde vor allem von DASV e.V., legte Michael Meyer gleich versität Hamburg, die Archäologie ver-
Dozierenden moniert, dass das Thema den Grundstein für die kommende Dis- mehrt Öffentlichkeitsarbeit betreiben.
Kulturgüterschutz schon ausreichend kussion mit seiner Frage, wo Kultur- Beispielhaft für eine funktionierende
in der Lehre angesprochen wird. Davon güterschutz anfange und in welchem Öffentlichkeitsarbeit sei das von ihm
motiviert, wurde von der AG Kulturgü- Maße er durchführbar sei. zusammen mit Studierenden betrie-
terschutz beschlossen, eine Tagung zu Es folgte Dr. Till Kemper, Universi- bene Kulturgütermonitoring, bei dem
organisieren, um diese Diskussion in tät Tübingen, der in seinem Vortrag Denkmäler erfasst und beschrieben
die Öffentlichkeit zu bringen. Dank der betonte, wie sehr die rechtliche und werden.
Unterstützung seitens des Exzellenz- die wissenschaftliche Position ausei- Um effektiv ein Bewusstsein für die
clusters TOPOI, der Deutschen Gesell- nandergehen, und forderte, dass die Relevanz für das kulturelle Erbe zu
schaft für Ur- und Frühgeschichte e.V. wissenschaftliche Relevanz von ar- schaffen, muss dieses laut Christoph
(DGUF) und des Deutschen Archäolo- chäologischen Befunden generell im Doppelhofer M.A., University of Dur-
gen-Verbands e.V. DArV konnte diese Gesetz verankert werden müsse. So ham, als Ressource verstanden wer-
Tagung dann auch realisiert werden. führte er aus, dass das Strafmaß für den, deren finanzieller, wissenschaft-
Dafür wurden mehrere fachkundige einen archäologischen Befund, der licher und ideeller Wert in der breiten
Referenten eingeladen, die ein breites durch Raubgrabung zerstört worden Öffentlichkeit kommuniziert werden
Spektrum an Interessensgebieten ab- ist, nicht anhand seiner wissenschaft- muss. Doch nicht nur in der Bevöl-
decken (Recht, Lehre, Denkmalschutz lichen bzw. kulturellen Relevanz, son- kerung im Allgemeinen sollte die Be-
etc. . Die Tagung fand am 9.  .  dern an dem materiellen Wert der in deutung von Kulturgütern bekannt
in den Räumlichkeiten des Exzellenz- dem Befund entdeckten Objekte be- gemacht werden, auch in der Schule
clusters Topoi in Berlin-Dahlem statt. messen wird. sollten archäologische Kulturen und

ANTIKE WELT 1/17


WAS AM ENDE ÜBRIG BLEIBT – Ei Beri ht ü er die Tagu g «Je seits o Pal ra – Kulturgüters hutz i der Lehre»

Epochen stärker behandelt werden. einen Marktwert erhalten würden. Kaiserzeit / Frühmittelalter auch rö-
Hier sollten vor allem auch die regi- Dadurch würde der Handel noch zu- mische Öllampen und mehrere Funde
onalen archäologischen Kulturen und sätzlich angekurbelt werden. aus Syrien. Da sie in dem ordnungsge-
Denkmäler in den Unterricht integriert Dr. Pascal Weitmann, Christian- mäßen Umgang mit dieser Situation
werden. Da regionale archäologische Albrechts-Universität zu Kiel, wider- nicht geschult waren, haben sie Kon-
Kulturen während des Nationalsozi- sprach Müller-Karpe und bekundete, takt mit dem Berliner LKA aufgenom-
alismus für Propagandazwecke miss- dass nicht publizierte Objekte so der men, welches diesen Fall dann auch
braucht wurden, werden diese von Wissenschaft und der Öffentlichkeit mit großer Sorgfalt behandelt hat. In
Schulen nur bedingt im Unterricht be- nicht mehr zugänglich wären. Wei- Zusammenarbeit mit den Studenten
handelt. terhin machte er darauf aufmerksam, gelang es, die zum Verkauf angebote-
Dem Problem des Umgangs mit ar- dass der Kulturgüterschutz nicht nur nen Objekte zu konfiszieren.
chäologischen Objekten zur Zeit des von einzeln agierenden Personen ge- In Hinblick auf die Ergebnisse der
Nationalsozialismus widmete sich Rita fährdet werden würde, sondern auch Tagung wird die AG Kulturgüterschutz
Horn M.A., Friedrich-Schiller-Univer- durch (nationalistisch-) politisches In- an einer Erklärung arbeiten, nach der
sität Jena. Dem Archäologischen Mu- teresse einer Gefährdung ausgesetzt sich Studierende zum Bachelor- und
seum der FSU Jena wurden 1940 meh- sei. Als Beispiel führte er hier die Ve- Masterabschluss freiwillig verpflich-
rere Öllampen von Otto Wohlberedt nus von Milo an, welche 1820 in Grie- ten ihr wissenschaftliches Handeln
gestiftet, die er nach eigenen Aussa- chenland entdeckt wurde, durch politi- nach der UNESCO-Konvention zum
gen aus dem römischen Kunsthandel sche Kontakte dann an Frankreich ging Kulturgüterschutz von 1970 und dem
erworben habe, obwohl er nachweis- und nun im Louvre ausgestellt als fran- ICOM-Code of Ethics zu richten. Bei
lich nicht zu dieser Zeit in Rom tätig zösisches Nationalheiligtum betrach- dieser wird sich die AG Kulturgüter-
war. Tatsächlich scheinen die Objekte tet werde. Ein weiteres Beispiel ist die schutz nach einer ähnlichen, zuvor
von Raubgrabungen aus dem damals Weltkarte von Martin Waldseemül- schon in Marburg entworfenen Erklä-
von Italien besetzten Libyen zu stam- ler von 1507. Diese wurde durch Zu- rung richten. Weiterhin wird die AG
men. Wohlberedt hielt sich selbst für fall in einer Kiste in Schloss Wolfegg in Kulturgüterschutz versuchen, dass
mehrere Monate in Libyen auf und sehr gutem Zustand aufgefunden. Die das Thema Kulturgüterschutz in Zu-
hatte dort auch enge Kontakte zu dem Waldseemüller-Karte ist die älteste kunft fester in der universitären Lehre
damaligen Luftwaffenminister Italo Weltkarte, welche den amerikanischen verankert wird. Damit würden die
Balbo. Wohlberedt selber wurde für Kontinent darstellt und damit von be- Universitäten ein deutliches Zeichen
seine Stiftung zum Ehrenmitglied der sonders großem Interesse für die ame- gegen Raubgrabungen und illegalem
FSU Jena ernannt. Im Zuge eines For- rikanische Regierung gewesen. Trotz Handel setzen und somit auf lange
schungsprojektes wurde die Proveni- des geltenden Ausfuhrschutzes gemäß Sicht hin auch über die Lehre hinaus
enz der gestifteten Objekte und der dem Kulturgüterschutzgesetz wurde zum Schutz archäologischer Stätten
Umgang der FSU Jena mit diesen Ob- die Karte an die amerikanische Regie- und Objekte beitragen.
jekten untersucht. Die Stiftung Wohl- rung verkauft und mit Sondergenehmi-
beredt steht hier symbolisch für zahlrei- gung ausgeführt. Die Karte ist heute im
che andere Universitäten und Museen Library of Congress der Öffentlichkeit
gestiftete archäologische Objekte, wel- zugänglich.
Adresse das Autors
che ebenfalls einer ähnlichen Prüfung Abschließend wurde dem Publi- Ti Oter e k
unterzogen werden sollten. kum ein Beispiel für aktiven Kultur- /o DASV
ag-kulturgueters hutz@das -e .org
Dies wurde auch von Prof. Dr. An- güterschutz präsentiert. Zwei Studie-
dreas Müller-Karpe, Philipps-Univer- rende der Freien Universität Berlin
Der Da h er a d Ar häologis her Studiere de er-
sität Marburg, gefordert. Er rief auch (aufgrund eines laufenden rechtlichen tretu ge e. V. DASV ist ei ge ei ütziger Verei , der
dazu auf, dass man archäologische Verfahrens können keine Namen ge- o Studiere de ar häologis her Diszipli e i
Berli gegrü det urde. )u gege ärige )eitpu kt
Wissenschaft verantwortungsvoll be- nannt werden), wurden darauf auf- u fasst er Studiere de ertretu ge a Ho h-
s hule . Da e e ar eitet er e g it a dere ar häolo-
treiben solle und forderte, dass alle ar- merksam, dass auf einem Antikmarkt gis he Berufs er ä de zusa e .
chäologischen Objekte, besonders jene in Berlin von verschiedenen Händlern htp:// .DASV-e .org/
aus Privatsammlungen, nach Möglich- offen archäologische Objekte zum Ver-
keit nicht publiziert werden sollten, da kauf angeboten wurden. Zu den Ob- Bildnachweis
die Objekte somit zusätzlich zu ihrem jekten gehörten neben zahlreichen A . : © dpa. Foto: Maksi Bli o .

wissenschaftlich-ideellen Wert auch Kleinfunden aus Metall (vorwiegend

ANTIKE WELT 1/17


DIE ANTIKE IST TOT, ES LEBE DIE ANTIKE!
Der erste Antiquity Slam fand im Neuen Museum in Berlin statt

Ei e eite e Re aissa e de A ike u de a . No e e i g ie his he Hof des


Neue Museu s i Be li gefeie t. Do t fa d zu alle e ste Mal de A i uity Sla
stat – ei Fo at, ei de Alte tu s isse s hatle ih e Fo s hu ge i ku ze Vo t äge
auf u ko e io elle Weise p äse ie e .

o Ch isia e O hs Daumen nach oben oder unten, son- moderationen zu betören. Dem stand
dern der Applaus der Zuschauer, wer das Grußwort von Prof. Dr. Dres. h.c.

D er Science Slam ist mittlerweile


in Deutschland eine feste Insti-
tution, doch nur allzu oft wird er von
zum Gewinner gekürt wird.
Die Finanzierung dieses neuarti-
gen Projekts übernahm die Einstein
Markschies in nichts nach. Mit der
Aussage «Die Altertumswissenschaf-
ten haben den Slam bereits vor Jahr-
den Naturwissenschaften dominiert. Stiftung Berlin. Die Organisation und hunderten erfunden» schaffte er sich
Damit soll jetzt Schluss sein! Um auch Durchführung der Veranstaltung ging provokant Gehör. Antike sei schließ-
die Geisteswissenschaftler aus ihren vom Berliner Antike Kolleg aus, in Ko- lich nichts anderes gewesen als stän-
Elfenbeintürmen zu locken, wurde der operation mit dem Exzellenzcluster dig kurze, knappe Reden und Reak-
Antiquity Slam ins Leben gerufen. Bei Topoi unter der Federführung von Pe- tion des Publikums. Er trieb es weiter
diesem Wissenschaftswettstreit ver- tra Wodtke. Die Stiftung Preußischer auf die Spitze: «Wir haben das Modell
mitteln Akademiker ihre Forschungs- Kulturbesitz stellte die Räumlichkei- vorgegeben und die anderen wissen-
schwerpunkte in 10-minütigen Beiträ- ten im Neuen Museum zur Verfügung. schaftlichen Disziplinen erstmal ma-
gen einem bunt gemischten Publikum Der routinierte Mediator Simon chen lassen. Jetzt zeigen wir, wie es
und versuchen, dieses auf ihre Seite zu Hauser wusste bereits von Beginn an richtig geht.»
ziehen. Am Ende entscheidet nicht ein die Besucher durch seine galanten An- Den Anfang machte der Kunsthis-
toriker Adrian Bremenkamp. In sei-
nem Vortrag «Antiquity is what you
Abb. 1 Konrad Löbcke klärte in seinem Slam als Sherlock Holmes einen Mordanschlag auf, make it» legte er dar, dass jede Zeit
um die Parallelen zwischen Detektivarbeit und Philologie nachzuzeichnen. die Antike anders rezipiert. Während
der Renaissance kann man von einer
wahrhaftigen Wiedergeburt der anti-
ken Künste in ganz Europa sprechen,
besonders in Italien. Allerdings frönte
man beispielsweise am Hof von Nea-
pel zeitgleich noch anderen Strömun-
gen wie der Gotik. Welch Unding der
Kunstgeschichte!
Kunstvoll ging es auch bei der Klas-
sischen Archäologin Ivana Zivic zu. Sie
präsentierte drei Ehrenbögen für den
römischen Kaiser Septimius Severus:
«Je mehr Fläche ein Thema auf den
Monumenten einnimmt, umso wich-
tiger war es für den Stifter». Getreu
dem Sprichwort «Jeder ist sich selbst
am Nächsten» stifteten die Gönner

82
ANTIKE WELT 1/17
THEMENPANORAMA

sich wohl selbst ein Denkmal, um ihre


eigene Macht unter dem Deckmantel
des Kaiserkults zu stärken.
Ebenfalls auf Spurensuche begab
sich der Philologe Konrad Löbcke
(Abb. 1). Als Sherlock Holmes ent-
larvte er einen Giftmord zur Tea Time.
Editoren machen letztlich auch nichts
anderes, wenn sie sich durch die ver-
schiedenen, widersprüchlichen Texte
zahlreicher Autoren wühlen, um dem
sagenumwobenen Original auf die
Schliche zu kommen.
Abb. 2 Im Slam von Angelika Franz wurde schweres Geschütz aufgefahren, um aufzuzeigen,
Sagenumwobenes konnte auch die wie man durch die Epochen hindurch mit Wiedergängern verfahren ist.
Wissenschaftsjournalistin Angelika
Franz berichten beziehungsweise de-
monstrieren (Abb. 2). Kopf abschla-
gen, Herz durchbohren, Fesselspiel- für die geschundenen Slammer, de- Abendprogramm ein vom Deutschen
chen – und das alles mit einer Gummi- nen Peitschenhiebe per Smartphone- Archäologen-Verband e.V. (DArV) durch-
puppe. Das war aber keine Werbung App kurz vor Ablauf der Zeit drohten. geführter Antiquity Slam vorgesehen.
für Fifty Shades of Grey 2, sondern eine Es geht eben doch nicht ohne einen
Darbietung, wie man vermeintliche Hauch von Indiana Jones. Nicht mit
Untote und Wiedergänger noch bis in einem Hut, sondern einem Lorbeer-
das Jahr 2005 zu bannen versuchte. kranz durfte sich der Sieger schmü- Adresse der Autorin
Ch isia e O hs
Gleichermaßen in den Bann zog der cken: Jens Notroff konnte an diesem Heide i ke St aße
Prähistoriker Jens Notroff, stellte er Abend besonders überzeugen (Abb. 3). D- Be li
h isia e_o hs@ s . o
doch nichts Geringeres als die Stätte Der Erfolg des allerersten Antiquity
Göbekli Tepe, die älteste bekannte Slams schreit nach einer Wiederho- Bildnachweis
Monumentalanlage, vor. Doch warum lung. Auf dem 9. Archäologiekongress A . − : Fotos A tje Kohse.

nahm man weit vor der Neolithischen vom 3. bis 8. Juli 2017 in Mainz ist im
Revolution, also bevor das Arbeitstier
«erfunden» war, solche Strapazen in
Kauf? After-Work-Parties mit Auer- Abb. 3 Der Moderator Simon Hauser mit den Slammern Ivana Zivic, dem Sieger Jens Notroff,
ochsensteak und Bier waren die Ant- Konrad Löbcke, Angelika Franz, Christian Schnell und Adrian Bremenkamp.
wort!
Den Schlusspunkt markierte der un-
gläubige Christian Schnell. Der Klassi-
sche Archäologe will einfach nicht wahr-
haben, was er zu sehen bekommt.
Und das ist auch gut so! Nur allzu
gerne wird einem in Dokumentatio-
nen ein konstruierter Realismus prä-
sentiert, der suggeriert «Ja, es war
wirklich so!». Die geweckten Emotio-
nen dominieren und die Archäologie
verschwindet im Nirwana fiktionaler
Schauspielerei.
Doch das Schauspiel im Neuen Mu-
seum gefiel – so gut, dass es restlos
ausverkauft war. Das Publikum johlte
und applaudierte frenetisch. Balsam

83
ANTIKE WELT 1/17
AW-SHOP
Stöbern, reinblättern, direkt best
Die Maschinen von Leonardo da Vinci (1452–1519) üben bis heute eine unglaubli-
che Faszination aus. Warum konstruierte Leonardo im 15. Jahrhundert einen Hub-
schrauber, ein Automobil oder ein Katapult? Wie funktionierten die Boote, Winden
und Flugmaschinen im Betrieb? Das fragten sich auch ein Kunsthistoriker und zwei
Computerdesigner, alle Liebhaber der genialen Erfindungen Leonardo da Vincis. Her-
ausgekommen ist dieses wunderbare Buch, indem sowohl die Handzeichnungen des
großen Meisters als auch die Funktionsweise der Maschinen gezeigt werden; Schritt
für Schritt in erstaunlichen dreidimensionalen Grafiken. Dieses Buch offenbart, wie
Leonardo da Vinci die großen Meilenstein in der Technikgeschichte gelangen. Ein
einzigartiger Zugang zum Werk des genialen Erfinders!
Taddei, Mario / Laurenza, Domenico / Zanon, Edoardo
Leonardos Maschinen | In der Werkstatt des genialen Erfinders
Aus dem Englischen von Erwin Tivig. 2017. 304 S. mit über 200 farb. Abb., geb. mit SU.
29,95 € | ISBN: 978-3-8062-3475-6

›Das leuchtende Mittelalter‹ ist in jeder Hinsicht ein Buch der Superlative: Illuminierte mittelalterliche Hand-
schriften aus den Bibliotheken ganz Frankreichs wurden dafür zusammengetragen und unter thematischen
Gesichtspunkten ausgewertet. Ein einzigartiger Bildschatz mit Illustrationen, die in diesem Band großteils zum
ersten Mal überhaupt publiziert sind, wurde so gehoben. Die Autoren – allesamt renommierte Mediävisten –
wählten aus der großen Zahl der Illustrationen rund 350 aus, die im Mittelpunkt des Buches stehen.

Dalarun, Jacques (Hrsg.)


Das leuchtende Mittelalter
Sonderausgabe 2017. Aus dem Franz.
von Birgit Lamerz-Beckschäfer.
302 S. mit 396 farb. Abb., geb.
24,95 € | ISBN: 978-3-8062-3486-2

Seit den neuen Ausgrabungen in Troja ist Homer wieder in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. Die Autoren
geben hier eine Einführung in ›Ilias‹ und ›Odyssee‹ für das 21. Jh. Orientiert an aktuellen Fragestellungen und
Sachthemen sowie mit Zitaten in neuer Übersetzung eröffnen sie einen Zugang zu einer berühmten, aber wenig
gelesenen Dichtung.
Mannsperger, Brigitte /
Mannsperger, Dietrich
Homer verstehen
Mit einem Geleitwort von Walter Jens
Aktualisierte Sonderausgabe 2016. 216 S.
mit 4 Abb., 16,5 x 24 cm, geb.
24,95 € | ISBN: 978-3-534-26848-1

Bestellen Sie hier: Wendt, Christian / Iskan, Havva / Schuler, Christof / Gindhart, Marion /
Internet: www.wbg-verlage.de Baltrusch, Ernst (Hrsg.) Aktas, Sevket / Reitzenstein, Denise / Pommerening, Tanja (Hrsg.)
Der Erste Schmölder-Veit, Andrea / Anfang und Ende
E-Mail: service@wbg-verlage.de Augustus und der Beginn Koçak, Mustafa (Hrsg.) Vormoderne Szenarien von
einer neuen Epoche Patara | Lykiens Tor zur römischen Welt Weltentstehung und Weltuntergang
Telefon: 0 61 51/33 08-330
2016. 168 S. mit 17 s/w u. 2016. 144 S. mit 123 überw. farb. Abb., 2016. 144 S. mit 86 farb. und 15 s/w Abb.,
Fax: 0 61 51/33 08-277 109 farb. Abb., geb. mit SU.. geb. mit SU. geb. mit SU.
34,95 € | ISBN: 978-3-8053-5033-4 29,95 € | ISBN: 978-3-8053-5034-1 29,95 € | ISBN: 978-3-8053-5032-7
ellen auf www.wbg-verlage.de
Merians weltbekanntes Werk über die tropischen Schmetterlinge liegt jetzt
endlich in einem prachtvollen Faksimile vor. Es wird begleitet von einer voll-
ständigen Übersetzung des Originaltextes sowie Beiträgen internationaler
Experten zu Leben, Werk und Wirkung Merians, zur Buchgeschichte und zur
Biologie der dargestellten Tiere und Pflanzen.

Merian, Sibylla Maria


Metamorphosis insectorum Surinamensium
Nutzen Sie
Die Verwandlung der surinamischen Insekten 1705
Limitierte Auflage von 1499 Exemplaren. den günstigen
Hrsg. von Marieke van Delft und Hans Mulder. Einführungspreis!
Mit einem Vorwort von Redmond O‘Hanlon und Beiträgen von Ella Reitsma,
Kay Etheridge und Bert van de Roemer. 2017.
Etwa 200 S. mit etwa 51 farb. Abb. und 60 Tafeln, geb. mit Lesebänd. im Schmuckschuber.
Einführungspreis: 149,00 € / ab 01.02.2018 199,00 €
ISBN: 978-3-650-40181-6

Werkausgaben herausragender Schriftsteller


Karl Kraus und seine Werke haben zeitlebens polari- Platons sämtliche
siert. Kraus galt als scharfzüngig, geistreich, verbittert Werke liegen nur in
und selbstverliebt. Die Treffsicherheit seiner Sprachkri- dieser Edition als
tik steht außer Frage. Zum 80. Todestag des österrei- komplett lieferbare
chischen Schriftstellers versammelt diese hochwertige zweisprachige Aus-
Leseausgabe eine Auswahl seiner Aphorismen, Ge- gabe vor. Sie bietet
dichte, Dramen und Beiträge für die ›Fackel‹. eine textkritische
Karl Kraus Überarbeitung
Ausgewählte Werke und teilweise
Hrsg. von Christian Wagenknecht. 4 Bände im Schmuckschuber Neuübersetzung der klassischen
(nur geschlossen beziehbar). Zus. 2400 S., Gzl. mit Lesebänd. Übertragungen von Friedrich Schleiermacher und
Einführungspreis: 79,95 € / ab 01.02.2017 99,95 € Hieronymus Müller auf der Basis neuerer Forschung.
ISBN: 978-3-650-40174-8 Platon | Werke in 8 Bänden | Griechisch - deutsch
Der griechische Text stammt aus der Sammlung Budé (Les Belles Lettres, Paris).
Hrsg. und überarb. von Gunther Eigler unter Mitarb. von Heinz Hofmann, Dietrich
Kurz, Klaus Schöpsdau, Peter Staudacher und Klaus Widdra. 7. Aufl. 2016.
8 Bände im Schmuckschuber (nur geschl. beziehb). Zus. 5384 S., kart.2016. 224 S.
Nutzen Sie
mit 165 farb. und 14 s/w Abb., geb. mit SU.
den günstigen
79,95 € | ISBN: 978-3-534-26781-1
Einführungspreis!

Hermann Hesse war Zeit seines Lebens


Friedrich Schiller hat uns Werke von überragender Bedeutung ein Suchender. Sein großes dichteri-
hinterlassen. Diese hochwertige Ausgabe versammelt die klas- sches Werk, das ihm 1946 den Nobel-
sischen Dramen von »Wallenstein« bis »Wilhelm Tell« sowie preis einbrachte, legt beredt davon
Gedichte, Erzählungen und theoretische Schriften, geordnet Zeugnis ab. Diese Ausgabe enthält die
nach Schaffensperioden. weltbekannten Romane sowie eine
Auswahl der Gedichte, Briefe und auto-
Friedrich Schiller biographischen Schriften.
Werke in drei Bänden
Unter Mitwirkung von Gerhard Fricke hrsg. von Herbert G. Göpfert. Hermann Hesse
2016. 3 Bände im Schmuckschuber (nur geschlossen beziehbar). Ausgewählte Werke
Zus. 2432 S., 12 x 19,5 cm, geb. mit Lesebänd. 2015. 6 Bände im Schmuckschuber (nur geschlossen beziehbar).
Einführungspreis: 69,95 € / ab 01.02.2017 79,95 € Zus. 3410 S., geb. mit Lesebänd.
ISBN: 978-3-650-40137-3 99,95 € | ISBN: 978-3-650-40053-6
Abb.    Kopf der Nofretete  ?  Sandstein, Amarna,  . Dynastie  um   v. Chr. . Leihgabe des Ägyptischen Museums Berlin, Staatliche Museen zu 
Berlin  ÄM  .

ÄSTHETIK UND WISSENSCHAFT


Ägypte i Leide er A ike useu

u d du hliefe da die p äd asi- i de O jekt ahl, de P äse taio


A m 18. November 2016 wurde in
Leide die eue äg pis he Daue -
ausstellu g i Rijksmuseum van Oud-
s he )eit, das Alte, Mitle e u d Neue
‘ei h is hi zu de G ie he u d ‘ö-
u d i I halt u de get ofe , u
de Leide e Sa lu g esse ge e ht
heden ‘MO , de Niede lä dis he e u d s hließli h de Kopte . Das zu e de . Dies füh te zu de folge -
Naio ale Museu de Alte tü e , Ausstellu gsziel a da als, die Ge- de äu li he u d i haltli he Ve -
e öf et. Ei e d i ge de As estsa ie­ s hi hte de äg pis he Kultu fü die ä de u ge de Daue ausstellu g: Die
u g hate die illko e e Gelege ­ Besu he so ausfüh li h ie ögli h eue Vit i e si d i ht eh ü e -
heit ge ote , die Ausstellu ge , ie da zustelle . Dazu die te a. O - füllt, so de lasse jede ei zel e
s ho seit lä ge e )eit gepla t, g ü d- jekte, ei e ‘eihe o Modelle u d au- O jekt ge üge d ‘au , sei e spezielle
li h zu e eue . Die eue P äse ta­ dio isuelle Ele e te . Pe iode , aus Wi ku g zu e falte . Mögli he Sa -
io «G ie he i Ko te t» u de de e das ‘MO e ige O jekte e- lu gslü ke e de it Leihga e a -
e eits i Deze e e öf et sitzt, u de it ‘eko st ukio e u d de e Musee u d i ht it ‘eplika-
s. AW / , S. − . Jetzt folgt ‘eplikate e gä zt. Natü li h ö hte te ode Modelle gefüllt. Beso de s
k app ei Jah späte «Äg pte », au h die eue Daue ausstellu g de e f eut u d da k a si d i ü e
e e falls it eue Akze te u d ei- Besu he ei e u fasse de Ei d u k ei e Leihga e des Äg pis he Mu-
e g u dlege d e ä de te Aus- o de Sa lu g des Museu s u d seu s u d de Pap ussa lu g zu
stellu gsko zept. de äg pis he Kultu e itel , a e Be li . Es ha delt si h da ei u das
I de alte Daue ausstellu g a e e de Da stellu g o Ges hi hte Bild is ei es Kö igi e kopfes aus
das äg pis he Mate ial eitgehe d u d Kultu , also ei e ehe pädagogi- de A a a­)eit A . . Ve utli h
i h o ologis he ‘eihe folge p ä- s he )ielsetzu g, eto t die eue Aus- stellt es die e üh te Kö igi Nof e­
se ie t o de . Die Besu he ega - stellu g au h de E le is ha akte fü tete da , die Ge ahli des Kö igs
e ih e ‘u dga g i de Stei zeit die Besu he . Kla e e E ts heidu ge A e hotep IV., de Besu he iel-

86
ANTIKE WELT 1/17
M U S E E N I N A L L E R W E LT

lei ht esse eka t u te sei e he hi te ih e S h ei is he sitze ge ade g oß ge ug fü die Beisetzu g


späte e Na e E h ato . lie e . Aus de B iefe o Ja He - ei e ei zige Pe so . Die G a ei-
A a a liegt a. k südli h o a I si ge , ei e iede lä dis he ga e a e Gefäße aus e s hiede-
Kai o i de Wüste. Es a die Haupt- Ku sthä dle u d ­sa le , de i Lu- e Mate ialie : Ke a ik, Stei ode
stadt Äg pte s u te Kö ig E h ato o oh te, isse i z. B., dass e au h du hs hei e de Ala aste
u d die i higste Kultstäte fü de e eits a E de des . Jhs. die Lei- A . , a e au h Feue ­, Stei ­ ode
So e got Ato . Die A a a­Ku st de e Äg ptologe zu oi ie e e - Kupfe e kzeuge, S hiefe palete ,
zei h et si h du h ei e u e e h- su hte, a h Äg pte zu ko e , Kos eikge äte u d Pe le . Äg pte
sel a e Sil aus, de ei alig i de u do t zu g a e u d dadu h die hat die eiste diese Fu de fast
Ges hi hte des alte Äg pte ist. Bis Sa lu g des ‘MO u eue Fu d- O jekte de ‘MO ges he kt.
zu Jah a ei G a u ge stü ke zu e eite . Es sollte jedo h Das Mate ial ko te so it die Leide-
die Teilu g de Fu de z is he de is i die e Jah e des . Jhs. dau- e Sa lu g i ht u i haltli h e -
äg pis he ‘egie u g u d de A - e , is das ‘MO it sei e eige e gä ze , so de u de au h ua i-
häologe ü li h gege ä ig i - G a u gs issio i Äg pte ega . tai zu ei e i hige Besta dteil
det das A ike gesetz N . aus Museu sges hi hte ist i e au h diese Sa lu g.
de Jah i sei e Fassu g aus E e u gsges hi hte: Jedes O jekt
de Jah e A e du g . Au h hat ei e la ge Histo ie, die u s i ht Kaufrausch
das Äg pis he Museu u d die Pa- u o de äg pis he Kultu e zählt, Wie a e hat das ‘MO sei e Sa -
p ussa lu g zu Be li e da ke so de au h o u se e eige e lu g i de A fa gsjah e a h sei-
ih e elt e üh te A a a­Sa - Ges hi hte. Die e ste Leide e G a- e G ü du g i Jah estü kt,
lu g e s hiede e G a u gska pa- u g fa d i A u ‘oash stat, ei e e i ht du h eige e Ausg a u -
g e . Diese u de i f ühe . Jh. Do f estli h de jetzige äg pis he ge ? Die A ike u d so au h Äg pte
o de Deuts he O ie tgesells hat Hauptstadt Kai o. Hie legte de Leide- a e zu Begi des . Jhs. en vogue,
auf I iiai e des deuts he A hitek- e Ku ato Adolf Klaase s Gä e au h u si h als Naio kultu poliis h
tu histo ike s Lud ig Bo ha dt aus- aus de )eit de f üheste äg pis he zu p oilie e . Das zukü tige Museu
gefüh t. Es ist ei e ig edaue li h, Kö ige f ei a. − . Ch . . sollte zu ei e P esigeo jekt fü die
dass die Leide e Äg ptologe da als I A u ‘oash a die ei fa he e Niede la de e de , die ge ade ei
e ige a e teue li h a e als Be ölke u g de Hauptstadt Me phis Kö ig ei h ge o de a e . Kö ig
a he ih e Kollege u d lie e si- eg a e . Die eiste G ä e a e Wille I. setzte si h pe sö li h dafü

Abb. 
Vasen und Steingut aus 
Abu Roash, verschie-
dene Steinsorten und Ala-
baster, ca.  −  
v. Chr. 

87
ANTIKE WELT 1/17
ÄSTHETIK UND WISSENSCHAFT – Äg pte i Leide e A ike useu

Abb.    Maya und Merit, Sakkara, Kalkstein, ca.  −  v. Chr.  Abb.    Ehrengold von General Djehuty, 


Sakkara  ? , Gold, ca.  −  v. Chr. 

ei , die e tsp e he de Mitel ließe u d d A astasi . )usa e o h i de Top alle äg pis he


zu lasse , so dass das Museu g oße a he sie fast O jekte aus. Sa lu ge elt eit.
Sa lu ge aus de Ku stha del Das si d u d ei Fü tel de Leide- Viele de O jekte de d ei g oße
aukaufe ko te. Die edeute ds- e äg pis he Sa lu g i sgesa t A käufe ka e aus Sakka a, ei e
te A käufe si d die Ku stsa lu - a.   O jekte . Die Qualität de i hige Kö igs­ u d Elitef iedhof o
ge o Les luze , Ci a O jekte platzie t Leide au h heute Me phis, de Mite des . Jhs. du h
Ku sthä dle «e tde kt» u de. Lei-
de e hielt o d A astasi aus Sakka a
Abb.    Relief (aremhab, Sakkara, Kalkstein, ca.  −  v. Chr. u. a. die e üh te Statue o Ma a
u d Me it A . , a e z. B. au h
Golds h u k o Ge e al Djehut
A . , de zu )eit des Kö igs Thut-
osis III. le te.
Diese u d a de e Meiste e ke aus
Sakka a a e au h aus A dos e hal-
te i de aktuelle Daue ausstellu g
ei e eso de e Platz i de eue
Skulptu e gale ie, die de Besu he
ei lädt zu e eile u d die S hö -
heit de O jekte zu ge ieße .

Wissenschaft im Wandel
I Jah , als Ma a u d Me it als
Teil de Sa lu g d A astasi a h
Leide ka e , a die u sp ü gli he
He ku t, also die ge aue Posiio
ih e G ä e , iede i Ve gesse -
heit ge ate . Das gilt ü ige s fü die

88
ANTIKE WELT 1/17
M U S E E N I N A L L E R W E LT

Abb.    Kapelle von Paatenemheb, Sakkara, Kalkstein ca.  −  v. Chr. 

eiste O jekte, die aus de Ku st- u d Me it f eigelegt, so de au h


ha del e o e u de , da a das o Ha e ha , aus de seit Be- Adresse der Autorin
D . La a Weiss
de a häologis he Ko te t, also gi des . Jhs. ei ige ‘eliefs i Be- ‘ijks useu a Oudhede
ih e ge aue He ku t, i . Jh. sitz des Museu s a e A . . Die Posfa h
NL­ EC Leide
e ige Bedeutu g ei aß als heut- Beziehu g z is he de ‘MO u d L. eiss@ o. l

zutage. sei e Sa lu g ist deshal ei zig-


Es gi g de Ku sthä dle , a e a ig. Jetzt ka ü ige s au h s ho Bildnachweis
A . : © ‘ijks useu a Oudhede , Leihga e des
au h de Käufe , eh u de E - e ate e de , dass i He st Äg pis he Museu s Be li , Staatl. Musee zu Be li
ÄM ; − : © ‘ijks useu a Oudhede .
e o eso de e O jekte , als ei e g oße So de ausstellu g i Lei-
u ei e ‘eko st ukio de Fu kio de e öf et i d, die de Besu he
Literatur
u d Ges hi hte ei es O jekts. I Falle eh ü e Ha e ha s G a u d das P. GIOVETTI / D. PICCHI H sg. , Eg pt: Mille a Sple ­
o Ma a u d Me it ist es die Fu k- Le e des e üh te Ma es e zäh- dou . The Leide Colle io i Bolog a .

io de Statue als idealisie tes Bild is le i d. H. SCHNEIDE‘ / M. ‘AVEN, De Eg pis he oudheid:


ee i leidi g aa de ha d a de Eg pis he e za eli g
de G a i ha e , a e z. B. au h de Die G a u ge i Sakka a gehe i het ‘ijks useu a Oudhede te Leide .

O t des G a es e e de ‘uhestäte eite . Letztes Jah ha e i u - A ike gesetz N . : htp:// .u es o.o g/ ultu e/
atla s/ edia/pdf/eg pt/eg pt_la _ _e tof.pdf
des Ge e als u d späte e Kö igs Ha- se ­jäh iges Ju iläu gefeie t u d
htp://sa a­ a. l/
e ha i Sakka a. Es ist auße ge- hofe , i )uku t iellei ht o h ei-
öh li h, dass es de ‘MO a ht äg- te e G ä e iede zue tde ke u d
li h gelu ge ist, das G a o Ma a so au h a de e Ausstellu gso jek- )nformationen zum Museum
‘ijks useu a Oudhede
u d Me it iede aufzui de u d te eue Ges hi hte hi zufüge zu ‘ape u g
so it i de Sa lu g de e lo e- kö e , die es u s e lau e , u se e NL­ EW Leide
. o. l
e Fu dko te t iede he zustelle . Sa lu g, a e au h die Nek opole
Öffnungszeiten
Auf de G u dlage ei e alte ha d- Sakka a, i e esse zu e stehe . Di−So: − Uh
gezei h ete Ka te des deuts he Ei s hö e Ka didat ä e atü li h Eintrittspreise
Äg ptologe Ca l ‘i ha d o Lepsius He Paate e he , desse Kapelle € , , Ki de is Jah e f ei,
Ki de u d Juge dli he is
ega e die Ausg a u ge i Sak- e e falls it de A kauf de Sa - Jah e €
a Jah e: € ,
ka a i Jah . I Laufe de )eit lu g d A astasi a h Leide geko -
u de i ht u das G a o Ma a e a A . .

ANTIKE WELT 1/17


Rezensionen und Empfehlungen

DIE MACHT DER WORTE o B. A. ICBS Flo ia Meie , Wü z u g


Ma kus S haue , De Gallis he K ieg.
Ges hi hte u d Täus hu g i Caesa s Was ist das Wese ei es Bu hes? U P o i ze setzt au h die i te si e
Meiste e k. S. it A . u d diese F age adä uat ea t o te lite atu isse s hatli he A al se o
Ka te. € , D . C.H. Be k, Mü he zu kö e , ist es sel st ei Caesa s «Caesa s Co e ta ii» S. ei –
. e üh te De bello Gallico u a di g- de Poliike u de als Feldhe zu
a , auf die Biog aphie des Auto s u d S h itstelle ! Ges hi kt e is hte
de histo is he Ko te t ähe ei zu- Caesa z ei Gatu ge itei a de ,
gehe . Des ege e läute t S haue u de A s hei ei es o jeki e
zu Begi S. , ie si h die ö i- Tatsa he e i htes zu e e ke u d
s he Repu lik ü e die Refo e de te de ziöse Sel stda stellu ge zu
G a he is hi zu Caesa e ä de t e s hleie . De Altphilologe S haue
hate. Diese e a d s hließli h a is- e tzau e t Caesa s De Gallische Krieg
tok ais he T adiio e it de eue fü u s, i de e sä tli he Aspekte
Mögli hkeite , die si h ih du h die de o a ike Auto ge ählte E -
Wi e de letzte Jah e e öff et hat- zählte h ike e läute t, die poliis he
te . S h ell i d deutli h, dass Caesa Moi e e e t u d die histo is he
«ga z ei Ges höpf sei e )eit» S. Wah heit su ht. I A ha g gi t es
a – sei Wille is zu Äuße ste zu ei e i haltli he Ü e si ht zu Caesa s
gehe , a jedo h g öße als de sei- We k u d ei e )eitafel. I sgesa t ist
e Mitst eite . Ei e du h A ekdote das essa isis h a gelegte Bu h lei ht
a ge ei he te Biog aphie u te st ei ht zugä gli h ges h ie e . Di ekte Quel-
diese Cha akte zug Caesa s u d füh t le elege si d i de Te t ei ge etet,
u s is zu E de sei es Ko sulates i ze t ale Beg iffe p äg a t e klä t,
Jah . Ch . Mit desse a s hließe - philologis he Beso de heite du h
de Stathalte s hat i de gallis he Gege eispiele e deutli ht.

EIN KARAWANENWEG Prof. Dr. Angelika Lohwasser, Münster


DER ANTIKE
Die altäg pis he E pediio e i die o de Ei füh u g des Ka els – seh
F a k Fö ste , De A u Ballas-Weg.
West üste ge i e du h die u fas- e helle d si d die Be e h u ge zu
Ei e pha ao is he Ka a a e oute
du h die Li s he Wüste. S., se de U te su hu g des A u Ballas- Auf a d u d Effeki ität i Ve hält is
A ., € ,- D . Af i a P aehisto i a Weges ei e eue Di e sio : Ni ht u , zu Etappe lä ge u d Wasse de-
. Hei i h-Ba th-I situt, Köl . dass sie du h e s hiede e Fu de potg öße . Als d ite Teil u d ga z
u e eits i Alte Rei h u ese tli h ist die Ei etu g i de
. Ch . eit ü e die Oase Dakhla histo is he Ko te t, o ei hie , de
hi aus elegt si d, es ist o alle Di hte u d Aussagek at de Ko ple-
die eitsi hige Pla u g de Logisik e tä uelle ges huldet, o alle
dieses Großunternehmens, das ohne das ausgehe de Alte Rei h eleu htet
AFRICA PRAEHISTORICA  28

Frank Förster Ka ele e t e e T o ke äu e du h- e de ka . Es i d e e so deut-


ue te. Die Vo stellu g des o de li h, dass die Route au h da a h zu
Oase Dakhla aus ü e k du h esi te )eite ei häufig ge utz-
Der Abu Ballas-Weg
die Li s he Wüste füh e de Ka a- te Weg du h diese Wüste egio
a e eges i d zu ä hst a häo- a . De A u Ballas-Weg ka da it
logis h fu die t a ha d de Fu de als de f üheste Beleg ei e t a ssaha-
u d Befu de geleistet. De z eite Teil a is he Ha dels oute i te p eie t
des Bu hes u te su ht die p akis he e de u d zeigt ei d ü kli h, zu
Nutzung des Weges, zu der Anlage, el he logisis he Leistu ge die
Wa tu g u d Be utzu g de Route Äg pte fähig a e . Das Gesi htsfeld
u d ih e Ve so gu gsstaio e – u - des Äg ptologe uss si h dahe au h
sp ü gli h it Wasse gefüllte To - eit ü e das Niltal als )e t u des
HEINRICH-BARTH-INSTITUT
gefäße, die in großer Zahl deponiert pha ao is he Äg pte e eite u d
u de – gehö e . I Fokus steht die West üste als I te akio s au i
die Rolle des Esels als Ka a a e ie die Fo s hu ge ei eziehe .

Zusätzliche Buchbesprechungen 90
fi de Sie o li e auf u sere ANTIKE WELT 1/17
Leserportal.
BÜCHERSPIEGEL

DIE ANTIKE WELT-REDAKTION EMPFIEHLT

Lo e z Wi kle -Ho aček, Cha les C. Ma , A e ika o


Mo ste i de f ühg ie hi- Kolu us. Die Ges hi hte
s he Ku st. Die Ü e i - ei es u e tde kte Ko i e ts.
du g des U fass a e Reihe S. it Ka te . € , D.
I age & Co te t S. Ro ohlt Ve lag, Rei ek ei
it A .€ , D . De Ha u g .
G u te , Be li .

Mis h ese , die u. a. die Tie f iese ko i this he Ke a ik Das Bu h des Wisse s hatsjou aliste Cha les C. Ma
e ölke , si d ei Leit oi de f ühg ie his he Ku st. ietet ei e seh gut les a e Ei füh u g i die Welt des
Lo e z Wi kle -Ho aček füh t i sei e Bu h de aktuelle p äkolu is he A e ika. Auf de G u dlage de Fo -
Fo s hu gssta d zu The a zusa e u d liefe t eite - s hu gse ge isse de letzte Jah e zei h et e das Bild
füh e de E ke t isse zu U sp u g de Mis h ese , ih e ei es Ko i e ts, de di hte u d s ho lä ge e ölke t
Aut ete i fikio ale G e z äu e , zu ih e soziokultu- a , als a o h o elai ku ze )eit a ah , de u te -
elle Ve o tu g et . Ei e ei gehe de A al se de Tie f iese s hiedli he Fo e de Wi ts hat u d Besiedlu g ka te
u d ei u fa g ei he isse s hatli he Appa at u de u d ei ige de g ößte Städte de da alige Welt ehei a-
das Bu h a . Das Bu h leistet ei e i hige Beit ag zu tete. Ei eite es Ve die st des Bu hes ist es si he li h,
Ve stä d is de f ühg ie his he Bilde elt. dass de Auto it ei ige gä gige Klis hees auf äu t.

o Mi haela Rei feld M. A., Köl «VERGESSEN SIE DAS


ATMEN NICHT …!»
«Ve gesse Sie das At e i ht …!» de Kaise u g zu e g ü de . A s hlie-
Flo ia Hu e , Tau hga g i s Tote -
Diese Wa u g ist du haus e e higt ße d egleitet e sei e Lese auf ei e ei h. A häologie u te de Mee es-
a gesi hts de a e teue li he Reise, a e teue li he Reise a h Helgola d, spiegel. S., € , D . Ro ohlt
auf die Sie Flo ia Hu e i sei e S h ede , Deuts hla d u d s hließ- Ve lag, Rei ek ei Ha u g .
ge ade e s hie e e Bu h «Tau hga g li h is a h Mik o esie , o e u te
i s Tote ei h» e füh e ö hte. a de e das Jah hu de t a k de
D . Hu e ist ausge ildete A häolo- Ma s ode de S hiffsf iedhof o T uk
ge so ie Fo s hu gstau he u d hat Lagoo e fo s ht. )ahl ei he g oßa i-
e eits eh e e Bü he zu de The e ge u d du hgä gig fa ige Bilde o
U te asse a häologie u d Tau he Mo e tauf ah e u d u te s hied-
he ausgege e . I sei e eue We k li hste U te asse sze a ie u te -
e i htet e auf Seite a s hauli h st ei he de Reiz de ges hilde te
u d haut ah o sei e spa e de E pediio e i das Tote ei h u te
E pediio e u d a ht die U te as- dem Meeresspiegel.
se a häologie so fü sei e Lese u it- Das Bu h sp i ht eso de s Spo t-
tel a e le a . tau he u d e e so a de A häologie
Sei e E pediio e füh e ih interessierte Laien an, da es die große
eispiels eise i de Ds hu gel o Bedeutu g des u te Wasse gelege e
Yu atá , o e auf de Su he a h Kultu gutes u te st ei ht, glei hzeiig
p ähisto is he u d a azeitli he a e au h spa e de Ges hi hte zu
Fu dstelle die geflutete Höhle - E tde ku g u d E fo s hu g de ei zel-
s ste e au h Ce ote ge a t de e a häologis he Fu dstelle u d
Hal i sel e fo s ht. Vo Me iko aus der aus ihnen gewonnenen Erkenntnisse
geht es eite a h Nü e g, u die ietet.
Gehei isse des «Tiefe B u e »

ANTIKE WELT 1/17


Bite ea hte Sie, dass si h die Ausstellu gsdate u d Öff u gszeite de ei zel e Musee ku zf isig ä de kö e .

BELGIEN BONN und Umgebung demonstrieren im Archäologischen


Ku st- u d Ausstellu gshalle de Bu des epu lik Museum die älteste figürliche Kunst der Menschheit.
Deutschland Der zweite Teil der Doppelausstellung im Museum für
TONGEREN Ei e kurze Ges hi hte der Me s hheit. Völkerkunde beschäftigt sich mit der Lebensweise
Gallo-Römisches Museum   Jahre Kulturges hi hte der heutigen zirkumpolaren Völker und den Auswir­
Timeless Beauty bis 26. März 2017 kungen der Klimaveränderungen.
bis 30. Juni 2017 Die anlässlich des 50­jährigen Bestehens des .eiszeite -ha u g.de
Eine Mischung aus Originalfunden, Texten römischer Israel Museums in Jerusalem gezeigte Ausstellung
Autoren und modernen Aktbildern stellt die ist nun in Bonn zu sehen: Die Objekte aus dem A häologis hes Museu Ha ug
zeitlose (weibliche) Schönheit in den Mittelpunkt. israelischen Museum stammen von der Frühzeit Die Ku st der Ma utjäger
Geöf et: Di–F – Uh , Sa+So – Uh der Menschheit bis zur Moderne. So sind u. a. Geöf et: Di–So – Uh
Kiele st aat neolithische Stein­ und Tonplastiken, altägyptische Museu splatz
.gallo- o ei s useu . e Gottheiten, griechische und römische Statuen, .a h.de
Skulpturen aus Südamerika, Asien und Afrika eben­
so zu sehen wie moderne Kunstgegenstände. Museu fü Völke ku de Ha u g
TREIGNES Geöf et: Di+Mi – Uh , Do–So – Uh Menschen des Nordlichts
Musée du Malgré-Tout F ied i h-E e t-Allee Geöf et: Di–So – Uh
Échange, commerce et transport vers la Gaule du Nord . u desku sthalle.de Rothe au haussee
bis 17. April 2017 . oelke ku de useu . o
In der Schau «Tausch, Handel und Transport nach
Nordgallien» werden die importierten oder expor­ DETMOLD
tierten Waren vorgestellt, die mittels See­, Fluss­ und Lippis hes La des useu Det old HANNOVER
Landverkehr vom Ende der Bronzezeit bis zum REVOLUTION ju gSTEINZEIT – Ar häologis he Museu August Kest e
Ende des römischen Reiches transportiert wurden. La desausstellu g Nordrhei -Wesfale Göter, Gärte u d Geehrte … u ter Bäu e a Nil
Geöf et: Mo–F . – . Uh , bis 26. Februar 2017 bis 26. März 2017
Sa+So . – Uh Geöf et: Di–F – Uh , Sa+So – Uh Die Wandmalereien im Grab des Sennefer zeigen den
Rue de la Ga e A eide Tempelgarten des Gottes Amun. Dieser ist virtuell
. useedu alg etout. e .lippis hes-la des useu .de rekonstruiert und ergänzt den Blick auf die drei
Relief­Blöcke aus dem Grab des königlichen Schrei­
bers Nijaji und seiner Frau, die aus den Museen von
FRANKFURT AM MAIN Hannover, Berlin und Leipzig hier erstmals und
DEUTSCHLAND A häologis hes Museu vorübergehend zusammengeführt worden sind.
Odi , Thor u d Fre ja. Ska di a is he Kultplätze Geöf et: Di–So – Uh , Mi – Uh
des . Jahrtause ds . Chr. u d das Fra ke rei h Ta platz
BERLIN 11. Februar bis 6. Juni 2017 . useu -august-kest e .de
Altes Museum Geöf et: Di–So – Uh , Mi – Uh
Gefährli he Perfekio – A ike Gra ase Ka elite gasse
aus Apulie .a haeologis hes- useu .f a kfu t.de HERNE
bis 18. Juni 2017 LWL-Museu fü A häologie
Der neapolitanische Restaurator Raffaele Gargiulo S hätze der Ar häologie Viet a s
(1785–1870) ergänzte antike Gefäße so meister­ HAMBURG bis 26. Februar 2017
haft, dass Zeitgenossen von einer «gefährlichen EisZeite Geöf et: Di, Mi, F – Uh , Do – Uh ,
Perfektion» sprachen. In einem Kooperationsprojekt bis 14. Mai 2017 Sa, So, Feie tag – Uh
mit dem J. Paul Getty Museum in Los Angeles (dort Zahlreiche noch nicht gezeigte Objekte aus der Kunst­ Eu opaplatz
wurde die Ausstellung zuvor gezeigt) wurden kammer in St. Petersburg – aus Elfenbein geschnitzte .l l-la des useu -he e.de
dreizehn apulische Vasen teils in den USA, teils Figuren, Jagdwaffen, Knochenflöten, Tierdarstellungen . iet a -ausstellu g.de
in Berlin restauriert, so dass man sowohl die Be­ und Schmuckstücke – und weitere Kunstwerke aus s. a. die Beiträge in AW / , S. – .
stattungssitten in Unteritalien als auch die Eingriffe anderen Regionen Europas sowie Funde aus Hamburg Anschließend in Chemnitz, .  . bis .  .  .
der Restauratoren des 19. Jh. studieren kann.
Geöf et: Mo–Mi – Uh , Do – Uh ,
F –So – Uh
A Lustga te
.s . useu .de «Götter, Gärten und Geehrte»: zwei zusammenpassende Teile (Hannover und Berlin) des Kalksteinreliefs aus dem
s. a. den Beitrag in AW / S. – . Grab des ägyptischen Priesters Nijaji, um v. Chr. © Museen für Kulturgeschichte (annover, Christian Rose .

BERLIN
Wi kel a -I situt de Hu oldt-U i e sität
zu Be li  / Rau 9
LAOKOON – Auf der Su he a h ei e
Meisterwerk
bis 31. Juli 2017
Eine kleine interessante Ausstellung, konzipiert von
Studenten und Dozenten, in der sowohl die Ge­
schichte als auch die alten sowie neuen Forschungs­
ergebnisse zur Laokoongruppe mit Hilfe von
Gipsabgüssen, digitalen Rekonstruktionen und
D-Ausdrucken vorgestellt werden.
Geöf et: Mi – Uh , jede . u d . Sa stag
i Mo at – Uh u d a h Ve ei a u g
U te de Li de
.laokoo .hu- e li .de

BOCHUM
A ike useu i de Ku stsa lu ge
de Ruh -U i e sität Bo hu
SAMMELN – VERSTEHEN. 5 Jahre A ike i der
Ruhr-U i ersität: Die Sa lu g Dr. Karl Welz
verlängert bis 27. August 2017
Geöf et: Di–So – Uh
U i e sitätsst aße
. uh -u i- o hu .de/kusa

92
ANTIKE WELT 1/17
AUSSTELLUNGSKALENDER

HILDESHEIM SAARBRÜCKEN WÜR)BURG


Roemer- und Pelizaeus-Museum Museum für Vor- und Frühgeschichte Ma i o Wag e Museu de U i e sität / 
Museu sgrü der Her a Roe er – Pio ier, A ikes u d Moder es Glas A ike sa lu g
Visio är u d Hildeshei er verlängert bis 5. März 2017 Ni i e. Bilder aus Sa heri s «Palast oh e-
bis 26. Februar 2017 Glas von der Antike bis in die Gegenwart, seine gleichen»
Geöf et: Di–So – Uh Zweckmäßigkeit und künstlerische Gestaltung, wird bis 19. Februar 2017
A Stei e – von einer Kooperation der Hochschule der Bilden­ Die Reliefs aus dem Palast des assyrischen Königs
. p useu .de den Künste Saar mit dem Zentrum für Glas in Sanherib – v. Chr. werden heute überwie­
Meisenthal und dem Landesdenkmalamt vorgestellt. gend im Britischen Museum in London aufbewahrt.
Geöf et: Di–So – Uh , Mi – Uh dokumentierten Turiner Konservatoren
KARLSRUHE S hlossplatz die in situ verbliebenen Reliefs – die möglicherweise
Badisches Landesmuseum .kultu esitz.de heute zerstört sind – und erstellten Fotografien,
Ra ses der Große – Götli her Herrs her von denen nun zahlreiche ausgestellt werden.
am Nil Geöf et: Di–Sa – Uh , So – . Uh
bis 18. Juni 2017 SPEYER Reside zplatz  a
Geöf et: Di– So – Uh Histo is hes Museu de Pfalz . useu .u i- ue z u g.de
S hloss Ma a – Das Rätsel der Kö igsstädte
.la des useu .de bis 23. April 2017
s. a. den Beitrag in AW / , S. . Neue wissenschaftliche Erkenntnisse und zahlreiche
Exponate geben einen Einblick in die Lebenswelt FRANKREICH
der Maya, ihre Stadtanlagen, die Hieroglyphen­
KÖLN schrift und das Verhältnis von Mensch und Natur.
Römisch-Germanisches Museum Geöf et: Di–So – Uh ARLES
Zer re hli her Lu us. Köl – ei Ze tru Do platz Musée dépa te e tal de l‘A les a i ues
a iker Glasku st . useu .speye .de Khae ouaset: le pri e ar héologue
verlängert bis 26. März 2017 bis 22. Januar 2017
Geöf et: Di–So – Uh Eine Ausstellung über Prinz Chaemwaset . Jh.
Ro alliplatz STENDAL v. Chr. , Sohn des Ramses ))., und seine Tätigkeit in
. usee koel .de Winckelmann-Museum Memphis. Er wurde auch als «Prinz der Archäo­
Foru Ro a u – Zeitreise dur h 3 Jahre logie» (oder erster Ägyptologe) bezeichnet, da er
Ges hi hte. Ei e So derausstellu g der einige ältere Bauten, Gräber und Tempel restau­
MANCHING Museu sla ds hat Hesse Kassel i Wi kel- rieren ließ.
kelten römer museum a -Museu Ste dal Geöf et: Mi–Mo – Uh
Li ht! – La pe u d Leu hter der A ike bis 2. April 2017 P es u‘île-du- i ue- o ai BP
bis 18. Juni 2017 Die wechselvolle Geschichte des Forum Romanum .a les-a i ue. g .f
Einen Überblick über die Formenvielfalt und die wird anhand von Plänen, Modellen, historischen
Entwicklung der Lampen geben vorderasiatische, Ansichten, Ausgrabungsergebnissen und verschiede­
griechische, römische, byzantinische und früh­ nen Exponaten vorgestellt. LENS
islamische Objekte. Geöf et: Di–So – Uh Musée du Lou e-Le s
Geöf et: Di, Do, F . – Uh , Mi . – Uh , Wi kel a st aße – L’Histoire o e e e Mésopota ie.
Sa+So . – . Uh . i kel a -gesells hat.de De Su er à Ba lo e E posiio
I E let bis 23. Januar 2017
. useu - a hi g.de «Die Geschichte beginnt in Mesopotamien» – mit
TÜBINGEN zahlreichen Kunstwerken und kürzlich entdeckten
Museu de U i e sität Tü i ge , S hloss Funden aus der Zeit des . bis . Jt. v. Chr. wird
MÜNCHEN Hohe tü i ge die grundlegende Bedeutung dieses Weltkulturerbes
Staatli he A ike sa lu ge u d Frag e ierte Bilder. Die Ca pa a-Reliefs des aufgezeigt.
Gl ptothek I situts für Klassis he Ar häologie Tü i ge Geöf et: Mi–Mo – Uh
Die Etrusker. Vo Villa o a is Ro bis 19. Februar 2017 Rue Paul Be t
verlängert bis 8. Januar 2017 Präsentiert werden die Campana­Reliefs der .lou ele s.f
Geöf et: Di–So – Uh , Mi – Uh eigenen Sammlung. Die Architekturterrakotten, be­
Kö igsplatz u d nannt nach dem italienischen Sammler Giampietro
.a ike-a -koe igsplatz. .de Campana (1808–1880) stammen aus der späten
Republik und frühen Kaiserzeit und schmückten öffent­ GRIECHENLAND
liche und private Bauten. Dabei werden beson­
MÜNCHEN ders der Bilderreichtum, die Produktion, Herkunft
Museu fü A güsse Klassis he Bild e ke und Farbigkeit berücksichtigt. ATHEN
Patara – L kie s Tor zur rö is he Welt Geöf et: Mi–So – Uh , Do – Uh A häologis hes Naio al useu
bis 7. April 2017 Bu gsteige Ο ύσσ ι ς
Patara, eine bedeutende Handels­ und Hafenstadt .u i useu .u i-tue i ge .de bis Oktober 2017
in Lykien (Türkei), wird seit 1988 systematisch Zum 150. Jahrestag der Gründung des Archäo­
untersucht. Die neuesten Forschungsergebnisse logischen Museums Athen ist die Ausstellung
werden nun anhand von Originalfunden, Gipsabgüs­ «Odysseen» (Irrfahrten) zu sehen: Inspiriert von
sen, Modellen und Fotos präsentiert. der homerischen Figur des Odysseus werden in drei
Geöf et: Mo–Mi, F – Uh , Do – Uh Abschnitten – Reise, Rückkehr in die Heimat und
Katha i a- o -Bo a-St aße geistiger Aufbruch – über Werke aus der Zeit
.a guss useu .de vom . Jt. v. Chr. bis in die Spätantike gezeigt.
Geöf et: Mo–So – Uh
Paissio St aße
NÜRNBERG . a useu .g
Natu histo is hes Museu Nü e g
Z is he Welte – Naturheilige Plätze i
orges hi htli her Zeit ATHEN
bis 1. Mai 2017 K klade useu
Geboten wird nicht nur ein Überblick über heilige Κ α ι ή Κοι ω ία 5 χ ό ια ι
Plätze in der Natur von der Jungsteinzeit bis bis 30. März 2017
zum Ende der Keltenzeit, sondern auch eine kritische Anlässlich des -jährigen Bestehens des Museums
Betrachtung der als heilig interpretierten Plätze wird die «Kykladische Gesellschaft vor 5000 Jah­
und Funde. «Fragmentierte Bilder»: Aufsatz­ oder Verkleidungs­ ren» vorgestellt. Unter den etwa Objekten aus
Geöf et: Mo–Do+So – Uh , F – Uh platte «Kampf zwischen Römern und Barbaren», eigenen Beständen und aus den Museen von Naxos,
Ma ie to g a e Gipsabguss­ und Antikensammlung Tübingen Apeiranthos, Paros und Syros ragen besonders die
. atu histo is hes useu ue e g.de )nv. Nr. , Frühe Kaiserzeit Foto: Thomas Zach­ Kykladenidole hervor, aber auch Keramik, Tier­
mann, © Museum der Universität Tübingen . figürchen und Schmuck werden ausgestellt.

9
ANTIKE WELT 1/17
AUSSTELLUNGEN�
EXTRA
ESSEN
Ruhr Museum
Ausgegra e . Ar häologie i
Ruhr Museu
bis 3. September 2017
Geöf et: Mo–So – Uh
Gelse ki he e St aße
. uh useu .de

Gefäß mit Steinbockfries,


)ran, . Jt. v. Chr.

AUSGEGRABEN. ARCHÄOLOGIE IM
RUHR MUSEUM

o A ke Seife t-Paß, M. A. u d D . Pat i k Ju g ü e eite Teile de da als eka -


te Welt e eitet a . I diese A -
it ei e Aus ahl de este E - s h ite i d die Ausstellu g du h
M po ate de A häologis he
Sammlung setzt das Ruhr Museum
Leihga e des Museu s Folk a g
e gä zt. Diese eide Sa lu ge
die Reihe seiner Ausstellungen aus ei- sind durch ihre Geschichte eng mitei-
ge e Bestä de fo t. a de e o e .
Mit ü e Stü ke i d die ga ze Da a a s hließe d e a s hau-
Korinthischer (elm, Sizilien, . Jh. v. Chr. Ba d eite de A häologis he li he Beiga e aus G ä e u d
Sa lu g gezeigt, e gä zt du h a - )eug isse de Alltagskultu das Le e
ike Mü ze aus de Nu is ais he der Menschen in der Vor- und Früh-
Sa lu g. )u sehe si d Fu de aus ges hi hte West- u d Miteleu opas
Äg pte u d de Vo de e O ie t, o de Stei zeit is i s f ühe Mitel-
aus G ie he la d, Italie u d de alte . I de folge de eide A tei-
Rö is he Welt ei h, a e au h aus lungen konzentriert sich der Blick auf
de Ruh ge iet u d – da k de die A häologie a Rhei u d Ruh
Esse e Stadta häologie – aus de – hie o alle auf die G a u ge
Esse e Stadtge iet. Alle O jekte des Museu s zu Begi des . Jhs. –
u de ei al als a häologis he Bo- u d auf die Esse e Stadta häolo-
de fu de «ausgeg a e ». gie, die i jü ge e )eit die Sa lu g
Autakt de zeh A teilu ge il- du h Fu de o de Stei zeit is i
de ausge ählte Fu de de p ähisto- die I dust iezeit sta k e ei he t. A
is he Sa lu g Ro e t Fo e , die E de zeigt die A teilu g «U e ht»
seit 9 ei e i hige G u dsto k e e de O igi ale eite e Fa et-
de a häologis he Bestä de des te : Kopie , Modelle u d Fäls hu -
Museu s ildet. Die eite e Gliede- ge .
u g folgt de eka te Ei teilu g Die Ausstellu g e folgt it U te -
i Epo he u d Kultu k eise: We k- stützung der Freunde und Förderer
zeuge, Ge äte, Waffe u d zu Teil de A häologis he Sa lu ge
ku st oll e alte Ke a ike ep ä- e.V. u d i d o Füh u ge u d Vo -
se ie e die Ho hkultu e i Al- t äge egleitet. Mit diese P äse -
Etruskischer Votivkopf eines Jünglings, . Jh. v. Chr. te O ie t u d Alte Äg pte , de taio e eist das Ruh Museu
Ei fluss e ei h de a ike G ie he e eut, dass es au h als Regio al u-
o Süditalie is ) pe , die Et us- seu ü e g oße, edeute de
Alle A ildu ge : © Ruh Museu ; Foto: ker und Italiker und schließlich die ü e egio ale u d i te aio ale
Rai e Rothe e g. ö is he Kultu , die i ih e Blütezeit Sa lu ge e fügt.

9
ANTIKE WELT 1/17
AUSSTELLUNGSKALENDER

Geöf et: Mo, Mi, F , Sa – Uh , Do – Uh , Dargestellt wird die Geschichte der Pharaonen­ Die Ausstellung beschäftigt sich mit dem Thema
So – Uh Frauen im Neuen Reich .– . Jh. v. Chr. : Gewalt in der Antike und heute. Zu sehen sind
Vasilissis Soias u d I odotou Objekte, die meisten davon aus dem Turiner originale Objekte sowie Abgüsse antiker Bildwerke.
. y ladi .g Museo Egizio, darunter Skulpturen, prächtiger Geöf et: Di–F – Uh , Sa+So – Uh
Schmuck und Luxusartikel, aber auch Grabbeigaben Mitle e St aße
sowie der Nachbau einer Kammer des Grabes der .skulptu halle. h
Nefertari.
GROSSBRITANNIEN Geöf et: Di–F – Uh , Sa+So – Uh
Rape u g BASEL
. o. l A ike useu Basel u d Sa lu g Lud ig
LONDON Grü der u d Mäze . Gio a i Züst u d
The B iish Museu 5 Jahre A ike useu
Defa i g the past – da aio a d dese raio bis 2. April 2017
i i perial Ro e Aus Anlass des 50­jährigen Bestehens des Muse­
bis 7. Mai 2017 ums wird an den Mäzen Giovanni Züst erinnert und
Die kleine Ausstellung «Verunstaltung der dessen Sammlung vorgestellt.
Vergangenheit – Verdammnis und Schändung
im Römischen Reich» zeigt eine Auswahl an Glü kli hes Ara ie ? M thos u d Realität i
Münzen, Inschriften, Skulpturen und Papyri, auf Rei h der Kö igi o Sa a
denen die «damnatio memoriae» erkennbar ist. 18. Januar bis 2. Juli 2017
Geöf et: Mo–So – . Uh Mit Leihgaben aus zahlreichen europäischen
G eat Russell St eet Museen wird eine wenig bekannte Gegend des anti­
. iish useu .o g ken Süd­Arabien im heutigen Jemen vorgestellt.
Geöf et: Di–So – Uh
St. Al a g a e
.a ike useu asel. h
ITALIEN
BASEL
FLORENZ Naturhistorisches Museum
Museo Archeologico Nazionale Mu ie – Rätsel der Zeit
Wi kel a , Fire ze e gli Etrus hi. Il padre bis 30. April 2017
dell’archeologia in Toscana Mumien sind unvergänglich – wieder eine Ausstel­
bis 30. Januar 2017 lung zu diesem Thema: Gezeigt werden Mumien von
Eine kleine Schau über Winckelmann, Florenz und Menschen und Tieren, auf natürliche Weise
die Etrusker. Als «Vater der Archäologie in der oder künstlich entstanden, nicht nur aus dem Alten
Toskana» wird er hier bezeichnet, da er bei einem Ägypten, sondern auch aus Europa, Afrika und
Aufenthalt bei Muzel von Stosch als einer der ersten Lateinamerika.
die Bedeutung der etruskischen Kunst erkannte. Geöf et: Di–So – Uh
Geöf et: Sa–Mo . – Uh , Di–F . – Uh «Königinnen vom Nil»: Portrait einer Königin, Kalk­ Augusi e gasse
Via della Colo a stein, evtl. aus Amarna, . Jh. v. Chr. Turin, Museo . s. h
. usei.i e ze.it Egizio © Museo Egizio .

)UG
MAILAND NIJMEGEN Museu fü U ges hi hte
Museo A heologi o / C ipta di Sa Mau izio Museum het Valkhof Der S huh – 5 Jahre u ter egs
Fra ollezio is o e ar heologia. La ra olta egizia Gladiatore , helde a het Colosseu bis 8. Mai 2017
del Museo Ar heologi o di Mila o e al u i dei bis 5. März 2017 Schuhwerk aus fünf Jahrtausenden: vom ersten Fuß­
suoi protago isi Geöf et: Di–So – Uh schutz des Menschen über die römische Militärsan­
bis 31. Mai 2017 Kelke s os dale bis hin zu den noblen Stiefeln des Mittelalters
«Zwischen Sammelleidenschaft und Archäologie. Die . useu het alkhof. l und der modernen Vielfalt der Schuhe.
ägyptische Sammlung des Archäologischen Museums Geöf et: Di–So – Uh
in Mailand und einige seiner Protagonisten» – gemeint Hofst aße
ist damit vor allem Achille Vogliano – , . usee zug. h/u ges hi hte
der zwischen und den Tempel des ÖSTERREICH
Amenemhat III. freilegte. Zahlreiche seiner Funde
gelangten in die ägyptische Sammlung nach Mailand.
Geöf et: Di–So – . Uh WIEN ZYPERN
Co so Mage ta Römermuseum
. e i ultu ali.it Als Rö er auf Kelte trafe . Die Ausgra u ge
a Ro hus arkt LIMASSOL
bis 17. April 2017 A häologis hes Museu
PALERMO Neue Erkenntnisse zur Geschichte der Stadt haben Α αθούς, ό ις Κύ ο α χαιο ά η
Palazzo Reale / Sale Du a di Mo talto die Grabungen am Rochusmarkt / ge- bis 7. Juli 2017
Mira ilia Maris, tesori dai ari di Si ilia liefert. Ein frühneolithisches Langhaus ist nun der «Amathous, eine der ältesten Städte Zyperns» wird
bis 6. März 2017 bisher älteste Siedlungsplatz auf Wiener Boden, von der Antikenabteilung Zyperns und der
Dritte Station der Wanderausstellung, die bereits in an gleicher Stelle gefolgt von einem keltischen «Mission archéologique française d’Amathonte»
Amsterdam und Oxford gezeigt wurde, mit zahl­ Handwerkerviertel, aus dem auch römische Arte­ aus Anlass ihrer Jahre – währenden
reichen Funden aus den Schiffswracks, die rund um fakte stammen. Ausgrabungen vorgestellt. Die Funde reichen von
Sizilien gefunden wurden. Geöf et: Di–So – Uh der prähistorischen bis zur christlichen Zeit.
Geöf et: Mo–Sa . – . Uh , So . – Uh Hohe Ma kt Geöf et: Mo–F – Uh
Piazza del Pa la e to . ie useu .at E ke By o u d A astasi Siouk i St aße
.fede i ose o do.o g . .go . y/da

SCHWEIZ
NIEDERLANDE
BASEL
LEIDEN Skulptu halle
Rijks useu a Oudhede Gre ze los grausa ? Bilder der Ge alt i Hinweise auf Sonderausstellungen
Kö igi e o Nil der A ike können Sie gerne an diese Adresse schicken:
bis 17. April 2017 bis 29. Januar 2017 ak@wbg-wissenverbindet.de

95
ANTIKE WELT 1/17
VORSCHAU

DAS NÄCHSTE HEFT ERSCHEINT


AM 18.03.2017 RÄUME IM ALTEN ÄGYPTEN
2.17 TITELTHEMA
)eits hrit für
Ar häologie u d
Kulturges hi hte

ÖFFENTLICHE UND PRIVATE o Chrisia Tietze


RÄUME IM ALTEN ÄGYPTEN

RAUM UND )EIT o Regi e S hulz

DAS TOTENBUCH DES ANI o Wolfga g Wete gel

Räu e RUNDGANG DURCH DIE o Chrisia Tietze

i Alte AUSSTELLUNG «PHARAO − LEBEN


IM ALTEN ÄGYPTEN»

Äg pte
€ 12,80 (D)
€ ,– A / sFr ,–
www.anikewelt.de

ITALIEN BYZANZ MESOPOTAMIEN


Mozart i Po peji Persis he Astro o ie Iko oklas us u d
Te pelrestaurieru g

IMPRESSUM

Chefredakio : Holger Kie urg [HK] Leserser i e: IPS Date ser i e G H

Weitere I halte u d
Redakio : Ale a dra Hor u g [AH], Ga riele Le ek [GL] Posfa h
Titelthe a , Dr. A e o e )s hätzs h [A)] Ausstellu gskale der . D- Me ke hei
Tel.:  /  - ; Fa :  /  -

I fos fi de Sie u ter


Korrespo de i i Ro : Dr. Maria-Aurora . Hase Salto e- ail: a @a otea .de
E dlektorat: Walter Wösthei ri h Vertrie : IPS Presse ertrie G H
Posfa h

www.anikewelt.de
Gestaltu g u d Herstellu g: D- Me ke hei
Mela ie Ju gels, s a o p G H, Wies ade Tel.:  /  - ; Fa :  /  -

u d auf Fa e ook.
Gesa t era t ortu g: Dr. Beate Var hor
A o e e tpreis Hete jährli h u d ei zusätzli hes
So derthe e het :
Wisse s hatli her Beirat: E ,– D  / E ,– EU  / E ,– Welt i kl. Porto
Prof. Dr. Wer er E k, Köl Alte Ges hi hte, rö is he Kaiserzeit , Er äßigtes Stude te a o e e t:
Prof. Dr. Tho as Fis her, Köl Pro i zialrö is he Ar häologie , € ,– D  / E ,– EU  / E ,– Welt i kl. Porto
Prof. Dr. Ha s-Joa hi Gehrke, Frei urg Alte Ges hi hte , ur it Bes hei igu g
Prof. Dr. Friedri h-Wilhel o Hase, Ma hei Italis he Vor-
u d Frühges hi hte, Etruskologie , Prof. Dr. He er o Hes erg, Preis der Ei zel u er: E , D zzgl. Porto. *ggf. zzgl. M St.
Ro Klassis he Ar häologie , Prof. Dr. Tho as O. Höll a ,
Mü he Fer er Oste , Prof. Dr. Hart ut Leppi , Fra kfurt a. M. Ba k er i du g:
Alte Ges hi hte, Späta ike , Prof. Dr. Joseph Mara , Heidel erg Sparkasse Dar stadt
Ur- u d Frühges hi hte , Prof. Dr. Urs Pes hlo , Mai z Früh- IBAN: DE Kto.-Nr. ,
BIC: HELADEF DAS BL)
hristli he u d B za i is he Ar häologie , Dr. Ralf-B. Wartke,
Berli Ar häologie i Vordere Orie t .
Bestellu ge eh e der Verlag u d jede Bu hha dlu g e tge-
ge . Der A o-Auflage liegt ei e Beilage der WBG u d das Register
Ma uskripte se de Sie ite a die Redakio sadresse. der ANTIKEN WELT für de Jahrga g ei. Wir ite u
Für u erla gt ei gesa dte Ma uskripte ka der Verlag kei e freu dli he Bea htu g.
Hatu g ü er eh e .
WBG Wisse s hatli he Bu hgesells hat
ANTIKE WELT ers hei t se hs al jährli h ei der WBG Vertrie : Tel.:  /  - ; Fa :  /  -
Wisse s hatli he Bu hgesells hat . e- ail: s art@ g- isse er i det.de

Verlags- u d Redakio sa s hrit: © WBG Wisse s hatli he Bu hgesells hat , Dar stadt
Redakio ANTIKE WELT
Die WBG Wisse s hatli he Bu hgesells hat ist ei irts hat-
Wisse s hatli he Bu hgesells hat
li her Verei ge äß § BGB dur h staatli he Verleihu g des
Hi de urgstr.
La des Hesse u d ird i Register der Stadt Dar stadt geführt.
D- Dar stadt
Tel.:  /  - ; Fa :  /  - Alle Re hte, i s eso dere das der Ü ersetzu g i fre de Spra he ,
e- ail: a ike elt@ g- isse er i det.de or ehalte . Na hdru k ur it Ge eh igu g des Verlages.
Na e tli h geke zei h ete Beiträge ers hei e i Vera t or-
A zeige er altu g: tu g der Autore u d stelle i ht u edi gt die Mei u g der
Age tur Ha e K i k a Redakio dar.
Bu h | Literatur | Wisse s hat
Rö erstraße Die Herausga e des Werkes urde dur h die Verei s itglieder
D- Heidel erg der WBG er ögli ht.
Tel.  / 
Fa  /  Lithos: s a o p G H, Wies ade
Titelbild der vorliegenden Ausgabe e- ail: hk@ha e-k i k a .de Dru k: Süddeuts he Verlagsgesells hat Ul
A hä ger i For ei es ärige Kopfes. Sa dker glasguss, .ha e-k i k a .de
H. . Fu dort: Karthago. Musée Naio al de Carthage )ulassu gs u er i Postzeitu gsdie st: Y F;
Foto: akg-i ages / Jea -Louis Nou . )urzeit gelte die Mediadate , gülig a Septe er . ISSN: - -X; ISBN: - - - - ;- - PDF

96
ANTIKE WELT 1/17
GEFLÜGELTE WORTE

ZI‹A‹E AUS DER AL‹EN WEL‹ – WOHER SIE KOMMEN UND WAS SIE BEDEU‹EN

NOSTRI ESSEMUS, SI ISTA NOSTRA


NON ESSENT von Klaus Bartels

Überlüssiges u d ehr

ok ates hate die «tause dfälige A ut», die e u sei e philosophis he Existe z ille auf
S si h ah , o h it sille Gelasse heit get age . Das s hö ste Zeug is dafü ist ei e st spät u d
u ei ei ziges Mal ü e liefe tes «zu si h sel st» gesp o he es Wo t: «Ot, e e ü e die Fülle
Die Zitate
Die «tause dfälige A ut»:
Plato , Apologie des Sok a-
tes   – Sok ates «zu
de auf de Ma kt ausge eitete Wa e hi li kte, sagte Sok ates zu si h sel st: Wie iele Di ge si h sel st»: Dioge es Laë -
gi t es do h, die i h i ht au he! » E st Dioge es, diese a dstä dige Ru ksa kphilosoph, hat ei e ios Leben und Lehre der
Philosophen , – De
sol he Sel stge ügsa keit zu ei e alte ai e Le e sku st e ho e . Da i d s ho ei loße Be- Be he u f des Dioge es:
Dioge es Laë ius, , –
he zu Exe pel des Ü e lüssige : «Als Dioge es ei e K a e e li kte, de aus sei e Hä de Se e a, Briefe an Lucilius
, u d ,  f.
t a k, k a te e sei e Be he aus de Ra ze , s hleude te ih fo t u d ief: ‹atsä hli h – da hat
i h do h ei K a e esiegt i de Ku st, it de We igste auszuko e !»
Ei hal es Jah tause d a h Sok ates u d Dioge es hat Se e a si h auf de lei «Ü e lüssiges»
ei gelasse . I o letzte Stü k sei e le e skluge Alte s iefe hat de ö is he Stoike das
Ha e sa t sei e Su jekte u d O jekte gesells hatsk iis h du hko jugie t: I h ha e as,
du hast as; es hat i h, es hat di h; ha e i h i h, hast du di h – o h? Da lese i :
«Wie ü e lüssig iele Di ge si d, das a he i u s e st da kla , e sie ei al i ht zu
Ha d si d. Wi ge au hte sie ja i ht, eil i sie au hte , so de ledigli h deshal , eil
i sie hate . U d ie iele Di ge s hafe i u s e st o h a , eil a de e sie si h o u s a -
ges hat ha e , eil sie ei de eiste s ho he u stehe ! Zu de U sa he u se e U uhe
zählt au h, dass i a h de Beispiele a de e le e , dass i u s i ht o gesu de Me -
s he e sta d estä ke , so de o he s he de Modet e d e füh e lasse . Diesel e ‹o -
heit, die i ie als a hah e ollte , e u ei ige e ige si h it ih he o täte , i det
da do h, so ald ei e Meh heit si h da auf ei gelasse hat, u se e Na hfolge – als o et as
dadu h a hah e s e te ü de, dass es häuige o ge a ht i d!»

Vom Besitzenden zum Besessenen


«Ü e lüssig»: das ist das Si h o t au h i ei e f ühe e diese B iefe. Da heißt es: «Ma he Di ge
si d ga z u d ga ü e lüssig, a he a de e si d do h ih e P eis i ht e t. A e i ha e da i ht
i e de e hte Du h li k, u d ielfa h e s hei t u s ge ade das als ges he kt, as u s a teue s-
te zu stehe ko t. Da i zeigt si h u se e Ku zsi higkeit iellei ht a deutli hste : dass i ei zig
das zu kaufe e ei e , ofü i it kli ge de Mü ze ezahle , u d all das als ges he kt et a h-
te , ofü i u s sel st i Zahlu g ge e . … Viele Di ge kö te i h di e e , die u s, kau dass
i sie e o e u d i die Ha d ge o e ha e , s ho u se e F eiheit e t u de ha e : Wi ä-
e u se , e diese Di ge i ht u se ä e – Nostri essemus, si ista nostra non essent.» De B ief
s hließt: «We e igste s si h sel st o h hat, de hat so eit o h i hts e lo e . A e ie iele o
Hu de t si d so glü kli h, si h sel st zu ha e – Sed uoto ui ue ha e e se onigit?»
Besitze de, die u e sehe s zu Besesse e e de : S haue i o diese stois he Geda ke
auf die eide ei ga gs ziie te Auge li ke des E ke e s zu ü k, so e stehe i je es sill «zu
si h sel st» gesp o he e Wo t des Sok ates auf de Athe e Ago a als ei e U a hä gigkeitse klä u g
des Me s he «sel st» o alle e lo ke de Ma ktges h ei, je e Be he u f des Dioge es als
ei e de o st ai e , p o okai e Akt de Sel st ehauptu g des Me s he «sel st» gege ü e
de üppige Ü e luss ei es e öh te Jah hu de ts. U d je es Sok ais he «Wie iele Di ge gi t
es do h …» a ht u s o h heute jede Le e slust e heiße de We ese du g i B iekaste tat-
sä hli h zu ei e Lust uell de eso de e A t, ehe i sie zu ih esglei he i s Altpapie efö de .

97
ANTIKE WELT 1/17
ALS ABONNENT GENIESSEN
Empfehlen oder SIE VIELE VORTEILE:
Verschenken LESEN MIT PREISVORTEIL
Sie sparen über 15 % gegenüber dem Einzelbezug. Sie erhalten
Sie die sechs Hefte und ein Sonderthemenheft zum Preis von € 76,–
ANTIKE WELT (Deutschland) inkl. Porto statt € 91,75 (Einzelkauf). Wenn Sie
sich für ein Abo entscheiden, verpassen Sie keine Ausgabe der
ANTIKEN WELT mehr. Sie wird Ihnen ganz bequem direkt nach
Hause geliefert.
LESER WERBEN LESER
GESCHENK ZUM START
Werben Sie einen Leser für die
Zeitschrift ANTIKE WELT. Als Als Willkommensgeschenk für ein Jahresabonnement oder
Dankeschön erhalten Sie einen Schüler- und Studentenabonnement erhalten Sie einen
Gutschein für einen Band der Gutschein für einen Band der Reihe «Zaberns Bildbände zur
Reihe «Zaberns Bildbände zur Archäologie» Ihrer Wahl.
Archäologie» Ihrer Wahl.
EXKLUSIVE LESERREISEN
VERSCHENKEN Wir bieten Ihnen einmalige Reiseangebote. Fachkundige Reise-
Verschenken Sie ein Jahr lang leiter begleiten Sie zu historischen Orten, spannenden Ausgra-
Lesevergnügen mit ANTIKE bungsstätten und aktuellen Ausstellungen. Aktuelle Informatio-
WELT. Als Dankeschön erhalten nen �inden Sie hier: www.antikewelt.de
Sie einen Gutschein für einen
Band der Reihe «Zaberns Bild- ZABERNS BILDBÄNDE ZUM VORZUGSPREIS
bände zur Archäologie» Ihrer Als Abonnent der ANTIKEN WELT erhalten Sie bei Bestellung
Wahl. die Bände der Reihe «Zaberns Bildbände zur Archäologie»
zum Vorzugspreis frei Haus, es erscheinen jährlich 3–4 Bände.
Unser Abonnenten- und Bestell- Wenn Sie sich sogar für ein Abonnement der Sonderbände
service informiert Sie gerne über entscheiden erhalten Sie das Buch «Grenzenlose Gaumenfreude»
unsere Abonnements. als Begrüßungsgeschenk.
Der Versand der Prämien erfolgt nach Zahlung der Rechnung
und Ablauf der Widerrufsfrist.

Bestellen Sie hier:


Telefo :  / 
Fax:  / 
E-Mail: aw@aboteam.de
I ter et: .a ike elt.de
BESTELLKARTE «MEIN ABONNEMENT»

Hier it a o iere i h die )eits hrit «ANTIKE WELT» a Het .


Geschenk Hete jährli h u d ei zusätzli hes So derthe e het
zum Start zu Nor alpreis o € ,– D  / € ,– EU  / € ,– Welt i kl. Porto
zu S hüler- u d Stude te preis o € ,– D  / € ,– EU  / € ,– Welt
i kl. Porto ur it Bes hei igu g
Das A o e e t erlä gert si h auto ais h u ei eiteres Jahr. Na h A lauf des erste Bezugsjahres
ka ei e Kü digu g jederzeit zu zuletzt gelieferte Het erfolge . Se de Sie ggf. i Ergä zu g Ihres
Autrags ei e Studie - z . S hul es hei igu g a u seiig ge a te Adresse.

Widerrufsrecht: Mir ist eka t, dass i h die Verei aru g i erhal o Tage i Texfor Brief, Fax,
E-Mail a de ANTIKE WELT A o e te - u d Bestellser i e, Posfa h , D- Me ke hei oder
per Mail a a @a otea .de, iderrufe ka .

Ort / Datu U ters hrit


Mei e Postadresse ge e i h u seiig deutli h les ar a .

%
BESTELLKARTE «LESER-WERBEN-LESER»
Ich bin der neue Leser und abonniere «ANTIKE WELT» Zahlungsweise: Sepa-Lastschrit a dat: I h er ä hige die
für i deste s Jahr Hete u d So derthe e - Wisse s hatli he Bu hgesells hat, Hi de -
I h zahle gege jährli he Re h u g urgstr. , Dar stadt, Gläu iger-
het zu Preis o € ,– D  / € ,– EU  / € ,–
Ich zahle bargeldlos, bequem durch Bankeinzug Ide ifikaio s u er DE ABO ,
Welt i kl. Porto oder zu S hüler- u d Stude te - )ahlu ge o ei e Ko to itels Last-
preis o € ,– D  / € ,– EU  / € ,– Welt i kl. ur i I la d ögli h
s hrit ei zuziehe . )uglei h eise i h ei
Porto, ur it Bes hei igu g Kredii situt a , die o der WBG auf ei
Ko to gezoge e Lasts hrite ei zulöse .
Die Ma datsre ere z ird separat itgeteilt.
Kredii situt Na e u d BIC Hi eis: I h ka i erhal o a ht
Wo he , egi e d it de Belastu gsda-
Meine Adresse: tu , die Erstatu g des elastete Betrages
erla ge . Es gelte da ei die it ei e
IBAN Kredii situt erei arte Bedi gu ge .
Na e / Vor a e

Straße Der eue A o e t u d der Wer e de dürfe i ht ide is h sei . Der eue A o e t darf i de letzte Mo ate
i ht Bezieher der «ANTIKE WELT» ge ese sei . Der Wer e de uss o h für i d. Jahr A o e t der )eits hrit sei .
PL), Ort Der Prä ie ersa d erfolgt a h Bezahlu g der Re h u g. Se de Sie ggf. i Ergä zu g Ihres Autrags ei e Studie - z .
S hul es hei igu g a de ANTIKE WELT A o e te - u d Bestellser i e, Posfa h , D- Me ke hei oder per
Mail an aw@aboteam.de.
E-Mail-Adresse Widerrufsrecht: Mir ist eka t, dass i h die Verei aru g i erhal o Tage i Texfor Brief, Fax, E-Mail
a de ANTIKE WELT A o e te - u d Bestellser i e, Posfa h , D- Me ke hei oder per Mail a
a @a otea .de, iderrufe ka .
Die Lieferu g soll it Het egi e .
Ort / Datu U ters hrit

%
BESTELLKARTE «GESCHENKABONNEMENT»
I h estelle ei Ges he ka o e e t «ANTIKE WELT» a Het .
Hete jährli h u d ei So derthe e het zu € ,– D  / € ,– EU  / € ,– Welt
i kl. Porto
Die Hete aus de estellte Ges he ka o e e t gehe direkt a die o ir a gege e e
Adresse. Die Re h u g für das A o e e t erhalte i h.

Besteller Re h u g se de a : Empfänger Hete se de a :

Na e / Vor a e Na e / Vor a e

Straße Straße

PL), Ort PL), Ort

E-Mail-Adresse E-Mail-Adresse

Widerrufsrecht: Mir ist eka t, dass i h die Verei aru g i erhal o Tage i Texfor Brief, Fax,
E-Mail a de ANTIKE WELT A o e te - u d Bestellser i e, Posfa h , D- Me ke hei oder
Alle lieferbaren Ausgaben per Mail a a @a otea .de, iderrufe ka .
fi de Sie u ter
www.zabern.de
Ort / Datu U ters hrit
D-BAW
Absender:

Als Abonnent von ANTIKE WELT Bite


Na e / Vor a e
bevorzuge ich folgende Zahlungsweise: ausreichend
fra kiere
Straße
I h zahle gege jährli he Re h u g
Ich zahle bargeldlos, bequem durch Bankeinzug
Nur i I la d ögli h
PL) / Ort

E-Mail-Adresse Kredii situt Na e u d BIC

IBAN
ANTIKE WELT
Sepa-Lastschrit a dat: I h er ä hige die Wisse s hatli he Bu hgesells hat, Hi de urgstr. , Dar stadt,
Gläu iger-Ide ifikaio s u er DE ABO . )ahlu ge o ei e Ko to itels Lasts hrit ei zuziehe .
Abonnenten- und Bestellservice
)uglei h eise i h ei Kredii situt a , die o der WBG auf ei Ko to gezoge e Lasts hrite ei zulöse . Die
Ma datsre ere z ird separat itgeteilt. Hi eis: I h ka i erhal o a ht Wo he , egi e d it de Belastu gsdatu ,
Postfach 1331
die Erstatu g des elastete Betrages erla ge . Es gelte da ei die it ei e Kredii situt erei arte Bedi gu ge .
D-53335 Meckenheim

Ort / Datu U ters hrit

D-BL LAW
Fehlt Ihnen I h ha e de eue Leser ge or e
u d erhalte als Da kes hö die Prä ie
eine Ausgabe? Guts hei für ei e Ba d der Reihe
«)a er s Bild ä de zur Ar häologie».
Bite
ausreichend
fra kiere

Falls ja, estelle Sie ga z ei fa h Absender:


fehle de Hete a h!
Alle liefer are Ausga e fi de Na e / Vor a e
Sie u ter www.zabern.de
Straße

PL) / Ort ANTIKE WELT


Abonnenten- und Bestellservice
E-Mail-Adresse Postfach 1331
D-53335 Meckenheim
D-BGAAW

Absender:

Als Abonnent von ANTIKE WELT Bite


Na e / Vor a e
bevorzuge ich folgende Zahlungsweise: ausreichend
fra kiere
Straße I h zahle gege jährli he Re h u g
Ich zahle bargeldlos, bequem durch Bankeinzug
Nur i I la d ögli h
PL) / Ort

E-Mail-Adresse Kredii situt Na e u d BIC

IBAN
ANTIKE WELT
Sepa-Lastschrit a dat: I h er ä hige die Wisse s hatli he Bu hgesells hat, Hi de urgstr. , Dar stadt,
Gläu iger-Ide ifikaio s u er DE ABO . )ahlu ge o ei e Ko to itels Lasts hrit ei zuziehe .
Abonnenten- und Bestellservice
)uglei h eise i h ei Kredii situt a , die o der WBG auf ei Ko to gezoge e Lasts hrite ei zulöse . Die
Ma datsre ere z ird separat itgeteilt. Hi eis: I h ka i erhal o a ht Wo he , egi e d it de Belastu gsdatu ,
Postfach 1331
die Erstatu g des elastete Betrages erla ge . Es gelte da ei die it ei e Kredii situt erei arte Bedi gu ge .
D-53335 Meckenheim

Ort / Datu U ters hrit


Europa und der
›Rest der Welt‹
Deutscher Kolonialismus ist ein zentraler Teil
einer gemeinsamen – wenn auch rechtlich
höchst ungleichen – Geschichte von Europa
und dem ›Rest der Welt‹. In der zweiten
Hälfte des 19. Jhs. baute auch Deutschland
sein Kolonialreich auf. Dass dieser Teil der
deutschen Geschichte heute oft vergessen
ist, hängt mit dem frühen Verlust der
Kolonien durch die Niederlage im I. Weltkrieg
zusammen. Eine große Ausstellung im DHM
Berlin gibt einen faszinierenden Überblick
über die deutsche Kolonialgeschichte.

Der Ausstellungskatalog thematisiert


Herrschaftspraxis und wirtschaftliche
Ausbeutung sowie den Umgang mit der
einheimischen Bevölkerung – bis hin zum
Völkermord.
Ausstellung
vom 14.10.2016
bis 14.5.2017.
Deutsches Historisches
Museum Berlin
Deutsches Historisches Museum (Hrsg.)
Deutscher Kolonialismus
Fragmente seiner Geschichte und Gegenwart
2016. 337 S. mit etwa farb. 220 Abb., geb. mit SU.
29,95 €
ISBN 978-3-8062-3369-8

Bestellen Sie hier:


Internet: www.theiss.de, E-Mail: service@theiss.de
Telefon: 0 61 51 / 33 08-330, Fax: 0 61 51 / 33 08-277
»Einer der bedeutendsten
Archäologen unserer Zeit.«
History Today

Sir Barry Cunliffe erzählt meisterhaft die


Geschichte vom Beginn der globalisierten
Welt. Dabei wagt er sich räumlich wie
zeitlich auf die große Bühne: Im Fokus
steht die größte Landmasse unserer
Erde – Eurasien – und seine Entwicklung
von den ersten sesshaften Menschen
9000 v. Chr. bis zum mongolischen Reich
im 13 Jh. n.Chr. Es ist aber nicht nur die
Geschichte, wie sich Eurasien und die
Menschen entwickelten, sondern auch wie
Reiche entstanden und zerfielen, von der
Ausweitung von (Handels-)Beziehungen
und dem Verhältnis zwischen sesshaften
Bauern und mobilen Kämpfern,
sowie deren Umwelt.

Barry Cuncliffe Sir Barry Cunliffe war von 1972 bis 2007
Professor für europäische Archäologie an
10000 Jahre der Universität Oxford. Zudem war er Präsi-
Geburt und Geschichte Eurasiens dent des Council for British Archaeology.
Aus dem Engl. von Gina Beitscher. 2016. 598 S. 2006 wurde er zum Ritter geschlagen.
mit 151 farb. Abb., 94 Kt. und Graf. geb. mit SU.
€ 49,95
ISBN 978-3-8062-3376-6

Bestellen Sie hier:


Bestellen Sie jetzt online unter www.theiss.de portofrei innerhalb Deutschlands
Weitere Bestellmöglichkeiten (ohne Portobefreiung) E-Mail: service@theiss.de
Telefon: 06151/ 3308-330 Fax: 06151/ 3308-277
Zeitschrift für Archäologie
und Kulturgeschichte

Inhaltsverzeichnis und Register


VERLAG PHILIPP VON ZABERN · DARMSTADT des Jahrgangs 4 I I Hete –

esse volunt ..., , ; Die Königsherrschaft D’Onza, Maria Carmen, Germanische


ein «ehrenvoller Sklavendienst». Von den Bodyguards. Leibgardisten am kaiserlichen
Inhalt «Sklaven der Gesetze» ..., , ; Vielwisse- (of in Rom, , –
rei lehrt nicht Verstehen. Vielverstehen ..., Döpper, Stephanie / Schmidt, Conrad,
Die Titelthemen 2016 1 , Von monumentalen Türmen und kupferver­
Inhaltsverzeichnis Hete – Begass, Christoph, Rez. Will, Wolfgang, arbeitenden Nomaden. Ausgrabungen
Buchbesprechungen 3 (erodot und Thukydides. Die Geburt der in Al­Khashbah, Sultanat Oman, , –
REGISTER: Geschichte, , , Döppes, Doris, s. Rosendahl, Wilfried
Personen, Gruppen und Völker 4 Berkes, Lajos, Der Emir, die Sarazenen
Register: Länder und Orte 7 und die Brüder der Kopfsteuer. Papyri aus Egetmeyer, Markus, Eteokryptisch:
Register: Sachen 8 dem frühislamischen Ägypten, , – Sprache des antiken Zypern, ,  f.
Binder, Gerhard, Lucca – Urbane Tradi­ Ehling, Kay, Ein Philologe als Archäologe.
tion und Kontinuität, Teil , , – ; Ein Stolperstein für Paul Friedländer.
Teil , , – Teil , , – ; Teil , , –
DIE TITELTHEMEN 2016 Blänsdorf, Catharina, Ein (ofstaat in er­ Eibner, Clemens, Rez. Petersmann,
lesenen Farben für die Ewigkeit. Zur Astrid, Die Kelten. Eine Einführung in die
Frühes Ägypten, , – Farbfassung von Figuren des Ersten Chine- Keltologie aus archäologisch­historischer,
Piraten in der Antike, , – sischen Kaisers, , – sprachkundlicher und religionsgeschicht­
Schlaf, Träume und Traumdeutung, , – Blömer, Michael, Türkei: Stadtgrabung licher Sicht, , ,
Nero, , – in Doliche, , Engels, Benjamin, Gefährliche Perfektion.
Archäologie in Vietnam, , – Böhme, Sabine, Viele Wege führen nach Eine Sonderausstellung im Alten Mu­
Mumien, , – Babylon. Das einjährige Museum & Schule­ seum zeigt alte und neue Restaurierungen
Projekt «Gartenzwerg trifft Nebukadne- antiker Vasen, , –
zar», , –
INHALTSVERZEICHNIS Breder, Jan, s. Bumke, (elga Faust, Stephan, Rez. Schmitzer, Ulrich,
Hete – Brinkmann, Vinzenz, Ausstellungen Rom im Blick. Lesarten von Plautus
extra: Athen, Triumph der Bilder, Frank- bis Juvenal, , , ; s. Burkhardt, Nadin
Aali, Abolfazi, s. Öhrström, Lena furt, , Filip, Sonja, s. (öllmann, Thomas O.
Ackenheil, Katherina, Neros (errschafts- Bumke, (elga / Breder, Jan, Die Kulte Fischer, Peter, M., Zypern: Reiche Funde
antritt n. Chr. Der Beginn «goldener von Didyma im Licht neu entdeckter Bau- aus dem Meer, ,
Zeiten», , – ten. Bereichernde Grabungsergebnisse Fleuren, Imke, Rez. Flimm, Kurt / Kühn,
Ambühl, Annemarie, Der antike Askle- im Apollon­(eiligtum, , – Thomas, Pharaos Tiere. Meisterwerke alt­
pios­Kult. (eilung im Traum, , – Burkhardt, Nadin / Faust, Stephan, )ta- ägyptischer Kleinkunst, , ,
Arbeiter, Achim, Rez. Strube, Christine, lien: Pithekoussai – Neue Grabungen der Flossmann-Schütze, Mélanie, Die Tier-
Al Andarin, das antike Androna. Ober­ ersten westgriechischen Ansiedlung, , mumien aus Tuna el­Gebel. (eilige )bisse
flächenbefunde und Grabungsergebnisse: und Paviane in ihrer letzten Ruhestätte,
die Umfassungsmauern und das Kastron, Carlevaro, Eva, Die Archäologie im , –
, , Schweizerischen Nationalmuseum. Alter- Franken, Norbert, Zwischen Spree und
Auinger, Johanna, Die Kopie­Bücher Carl tümer im Neubau, , – Kupfergraben. Berliner Museumsinsel in
(umanns. Ein aktuelles Projekt zur Er- Cooney, Kathlyn M., Ein Sarg aus zwei- frühen Fotografien, , – ; Sternstunden
schließung seiner Briefe der Jahre bis ter (and. Die Wiederverwendung älterer und Schicksalsjahre. Die Berliner Muse-
im Archiv der Antikensammlung Särge in der . Dynastie, , – umsinsel in Fotografien des . Jahrhun-
Berlin, , – derts, , –
DAI Istanbul, Nachruf auf Dr.­)ng. Martin Fuchs, Annine, Bertel Thorvaldsen, Ein
Babaev, Ilyas, s. Knauß, Florian S. Bachmann, , Schüler, der zum Meister wurde, , –
Bartels, Klaus, «Was du nicht willst, dass Danner, Marcel, (eidnische Mythen im
man dir tu’ ...». Jüdisch, christlich, rö- christlichen Byzanz. Die Meleagerschale Gauert, Oliver, Mumien als Botschafter
misch ..., , ; Von sangesfreudigen Zika- und ihr Kontext, , – der Vergangenheit. Neue Forschungen des
den und arbeitswütigen Ameisen. Brotlose Deppmeyer, Korana, Die Kunst der Roemer­ und Pelizaeus­Museums (ildes-
Musenjünger ..., , ; (annibal ante Verfehlung. Kaiser Nero auf Abwegen, heim, , – ; Die Mumien der Guanchen.
portas, (annibal vor den Toren. Ein , – Von den Berichten der frühen Chronisten
Schreckensruf, ..., , ; Das Angenehme Derks, Heidrun, Gefahr auf See – Piraten zu den Ergebnissen der modernen For-
mit dem Nützlichen verbinden. Aut prod­ der Antike, , – schung, , –

1
ANTIKE WELT Hefte 1–6/16
INHALTSVERZEICHNIS

Gebauer, Jörg, Die Griechen in der Kemkes, Martin, Rez. Reuter, Marcus / Lohmann, Polly, Vandalismus oder
Oberpfalz. Antike Vasen im )nternationalen Thiel, Andreas, Der Limes. Auf den Kunst? Graffiti aus dem römischen Pompeii,
Keramik­Museum Weiden, , – Spuren der Römer, , , , –
Gerst, Robin, Dem (immel so nah. Kersten, Thomas, Virtuelle Archäologie.
Kindermumien auf den Gipfeln der Anden, Der Weg vietnamesischer Exponate in die Martin, Thomas, Der Zeus von Otricoli.
, – virtuelle Welt, , – Ein «vergessener» Klassiker, , – ;
Gill, Ann-Katrin, s. Schutz, Manon Kieburg, Holger, s. Schmitt, Nathalie )nspiration Antike. Eugen von Boch und
Grana-Behrens, Daniel, Sprache und Kissas, Konstantinos / Mattern, Torsten, die Archäologie im . Jahrhundert,
Schrift der Maya, , – Das Asklepion von Pheneos, , – , –
Graevenitz, Anna von, Fragmente. Klee, Margot, Rez. Goldbeck, Vibeke, Fora Mattern, Torsten, s. Kissas, Konstantinos
Restaurierung eines Altaraufsatzes augusta. Das Augustusforum und seine Mühlenbrock, Josef, s. Reinecke, Andreas
aus Assur, , Rezeption im Westen des )mperium Roma- Müller, Shing, s. (öllmann, Thomas O.
Grieb, Volker, Piraterie als (errschafts- num, , , ; Rez. Dresken­Weiland,
instrument in der mediterranen Welt der Jutta, Die frühchristlichen Mosaiken von Naumann-Steckner, Friederike, Ausstel-
Spätantike, , – Ravenna. Bild und Deutung, , , lungen extra: Edle Verpackung für teures
Griesbach, Jochen, Rez. Faventinus, Mar­ Klengel-Brandt, Evelyn, Die Terrakotten Parfüm, Köln, ,
cus Cetius zweisprachig, Übers. Kai und aus Babylon und Assur. Ein typologischer Niskios, Alexandra, )ran: Bronzezeitliche
Christiane Brodersen , Das römische Eigen- Vergleich, , – (andelsrouten in Mesopotamien rekon­
heim. De Architectura privata, , , Knauß, Florian S. / Babaev, Ilyas, Xerxes struiert, ,
Gücklhorn, Stefan, Rez. Giebel, Marion in Aserbaidschan. Eine persische Residenz Nunn, Astrid / Piening, Heinrich, Farbige
(rsg. und Übers. , Plutarch. Darf am Rande des Weltreichs, , – Stauen in Mesopotamien. Ein laufendes
man Tiere essen? Gedanken aus der Antike, Kocziszky, Eva, Was ist eine Ruine? Projekt, , –
, , Die Poesie der Ruinen und ihre Universal-
Güngör, Aylin, Griechenland: Außerge- geschichte, , – ÖA) = Österreichisches Archäologisches
wöhnlicher Fund in Lechaion, , Köhler, E. Christiana, Die Königs­ Institut, Türkei: Entdeckung einer byzan­
Gzella, Holger, Die Wiege der ersten nekropole in Abydos. Zur Entstehung des tinischen Schankstube in Ephesos, ,
Weltsprache: Die altaramäische Sprache pharaonischen Königtums, , – ; Öhrström, Lena / Stöllner, Thomas /
Syriens im . bis . Jh. v. Chr., , – (elwan. Einblicke in eine Nekropole der Aali, Abolfazi / Rühli, Frank, Antiken
Stadt Memphis, , – Bergleuten auf der Spur. Die Salzmumien
Halbertsma, Ruurd, Zwei Wörter im Drei- Köpp-Junk, Heidi, Der ägyptische von Douzlākh, , –
vierteltakt. Rhythmus und Kontext in der Streitwagen zwischen Kriegsgerät und
Neuaufstellung der klassischen Abteilung Fortbewegungsmittel, , – Panteleon, Ioannis A., Ein meteoro­
in Leiden, , – Koppen, Yasmin, )n der Welt des «Aufstei- logisches Formular aus Pergamon. Natur­
Hase Salto, Aurora von, )talien. Wieder- genden Drachen». Ausgrabungen in der wissenschaftliche Forschungen bei
eröffnung der Kirche Santa Maria Antiqua Weltkulturerbestätte Thăng Long, , – deutschen Ausgrabungen an der Wende
auf dem Forum Romanum, , Kracht, Peter, Österreich. Die Garde des zum . Jahrhundert, , –
Hesberg, Henner von, Rez. Frasheri, Statthalters, ,  f. Passchier, Cees, s. Sürmelihindi, Gül
Gjergj, )llyrisches Dyrrah Dyrrahu ilir )., Kuhn, Robert, Nar ­mer . Ein frühzeit­ Peschke, Sebastian von, s. Langenegger,
Die Grabung Lulishtja Maj, , , liches Königsleben, , – Katarzyna
Hildebrandt, Frank, Rez. Walter­Karydi, Kuhnen, (ans-Peter, )srael: Khirbat Petersen, Lars, Ausstellungen extra: Ram-
Elena, Die Athener und ihre Gräber – al­Minya – (ändler und Zuckerrohrsiedler ses – Göttlicher (errscher am Nil, ,
v. Chr. , , , im Kalifenpalast, , Piening, Heinrich, s. Nunn, Astrid
(ofmann-Kastner, Iris, Baden durch die Pieke, Gabriele, Ägypten – Land der
Jahrhunderte. Die Römerthermen Zül- Laatsch, Katrin, Die Wiege der Sonne. Unsterblichkeit. Ausstellung des neuen
pich – Museum der Badekultur, , – Die Badari­ und Naqada )–)))­Kulturen des Sammlungsschwerpunktes in den Reiss­
(ofmann von Kap-herr, Karl, s. Schäfer, prädynastischen Ägypten, , – Engelhorn­Museen Mannheim, , – ;
Christoph Lange, Eva, Verlorene Vielfalt. Die Archäo- Rez. Übersee­Museum Bremen (rsg. ,
Höllmann, Thomas O. / Müller, Shing / logie des Nildeltas in prädynastischer Aus Gräbern, (eiligtümern und Siedlun-
Filip, Sonja, Steppenkrieger am Gelben Zeit, , – gen. Die altägyptische Sammlung des
Fluß. Nordchina unter fremder (errschaft Langenegger, Katarzyna / Peschke, Übersee­Museums Bremen. Bearbeitet von
. bis . Jh. , , – Sebastian von, Entwicklung urbaner Kul- Anette Felgenhauer, , ,
turen in Zentralasien. Neue archäologi- Prechel, Doris, Traum im Vorderen Orient
INRAP = )nstitut national de recherches sche Untersuchungen und Entdeckungen, am Beispiel der Mari­Briefe, , –
archéologiques préventives Paris, Frank- , – Puritani, Laura, Fufluns an der Spree.
reich: Das Massaker von Achenheim, , Langner, Martin, Rez. (ildebrandt, Frank / Dionysische Bilder aus Etrurien in der Ber-
Faust, Stephan, Schätze der Antike. liner Antikensammlung, , –
Kalogeropoulos, Konstantinos, Faszinierende Funde der Archäologie,
Linear B – Das Medium des mykenischen , , Radner, Karen, Die assyrische Grenz­
Griechisch, ,  f. Letzner, Wolfram, Rez. Ernstberger, Nico, mark des Palastherolds. Erste Forschungen
Kamlah, Jens, Südlich von Sidon. For- Die Versorgung Roms mit Wasser, Waren in Gird­i Bazar und Qalat­i Dinka in
schungen zu regionalen Ressourcen einer und Energie. Die )nfrastruktur der Kaiser- Kurdistan, , –
phönizischen (afenmetropole, , – zeit, , , ; Wasserwesen zur Zeit Rashed, Mohamed Gamal, Die Museen in
Kehrer, Nicole, Türkei: Geoarchäologen des Frontinus. Bauwerke – Technik – Kultur, Ägypten. (erausforderungen und Chancen,
finden dritte Arginusen­)nsel, , , – , –

2
ANTIKE WELT Hefte 1–6/16
BUCHBESPRECHUNGEN

Rathmann, Michael, Die Tabula Peutinge- Slaje, Walter, Sanskrit: Die unsterbliche Zesch, Stephanie, s. Rosendahl, Wilfried
riana im Spiegel der antiken Kartographie- Sprache )ndiens, ,  f. Zerres, Jutta, Die Sprache des Kapuzen-
geschichte, , – Sollee, Alexander E., Krieg in Kilikien. mantels. Zur kommunikativen Dimension
Rea, Rosella, )talien: Die Kasernen Kaiser Spuren einer neuassyrischen Belagerung eines Alltagsgegenstandes in römischer
(adrians, , von Sirkeli (öyük?, , – Zeit, , – ; Klein, aber fein. Die neue
Reinecke, Andreas, Annäherung an die Splitter, Rüdiger, Die Porträtbüsten Win- Frühmittelalter­Abteilung im Stadt­ und
Archäologie Vietnams, , – ckelmanns und Mengs’ für das Pantheon )ndustriemuseum Rüsselsheim, , –
Reinecke, Andreas / Mühlenbrock, in Rom. Überlegungen zu Entstehung, Auf- Zschätzsch, Anemone, Ausstellungen
Josef, Schätze der Archäologie Vietnams. stellung und Rezeption, , – extra: Die Macht der Symbole – Gerettete
Die erste deutsche Vietnam­Ausstellung Stöllner, Thomas, s. Öhrström, Lena archäologische Funde, , ; Rez. Nero.
 /  , , – Sürmelihindi, Gül / Passchier, Cees, Tür- Kaiser, Künstler und Tyrann, , , ;
Ridgeway, Victoria, Großbritannien: kei: Der römische Aquädukt von Patara, , Ausstellungen extra: Das Orakel von
Einwanderer aus Fernost im römischen Dodona, ,
London, , Taschner, Moritz, Magnesia am Mäander Zuchtriegel, Gabriel, Ein Museum für die
Rollinger, Christian, Rez. Kleu, Michael, in der Berliner Antikensammlung. Neue Tempel von Paestum – oder mehr?, , –
Die Seepolitik Philipps V. von Makedonien, Ansätze zur Erforschung antiker Architek-
, , tur, , –
Rosendahl, Wilfried /  Zesch, Stephanie / Tomesch, Juliane, Rez. Faber, Richard / BUCHBESPRECHUNGEN
Döppes, Doris / Vilsteren, Vincent van, Lichtenberger, Achim (rsg. , Ein (Rezensenten in Klammer)
Eine Mumie aus dem D­Drucker. Archäo­ pluriverses Universum. Zivilisationen und
logie und (ightech zur Moorleiche des Religionen im antiken Mittelmeerraum, Arbeid, Barbara / Bruni, Stefano / )ozzo,
Yde­Mädchens, , – , , Mario (rsg. , Winckelmann, Florenz
Rühli, Frank, s. Öhrström, Lena Tomlin, Roger S. O., Großbritannien: Stim- und die Etrusker. Der Vater der Archäologie
men aus der Römerzeit, , ; Die ersten Stim- in der Toskana, , , AW
Schäfer, Christoph / (ofmann von men aus dem römischen London, , – Archäologisches Landesmuseum Baden-
Kap-herr, Karl, Deutschland: Entdeckun- Tronchetti, Carlo, Gräber und Monumen- Württemberg / Landesamt für Denk-
gen zu römischen Lastschiffen, , talstatuen vom Monte Prama auf Sardi- malpflege Baden-Württemberg (rsg. ,
Schaub, Andreas / Scherberich, Klaus, nien, , – . Jahre Pfahlbauten, , , AW
Deutschland. Eine Bauinschrift Traians aus
Aachen, , Universität Tübingen, Pressemitteilung, Bokern, Annabel / (ahn, (ans Peter /
Scherberich, Klaus, s. Schaub, Andreas Spanien: Kupferzeitliche Kreisgrabenan- Kemmers, Fleur (rsg. , Menschen
Schmidt, Carla, Deutschland: Ältestes lage in Südspanien entdeckt, , tun Dinge, , , AW
figurales Wandbild nördlich der Alpen ent- Unruh, Frank, (errschaft oder Selbstbe- Bruni, Stefano, s. Arbeid, Barbara
deckt, , herrschung. Neros Zeit im Blick von Zeitge-
Schmidt, Conrad, s. Döpper, Stephanie nossen, , – Dresken-Weiland, Jutta, Die frühchrist­
Schmidt-Colinet, Andreas, Palmyra lichen Mosaiken von Ravenna. Bild
geht uns alle an. Ein Krieg zerstört unser Vilsteren, Vincent van, s. Rosendahl, und Deutung, , , Margot Klee
historisches Gedächtnis, , – Wilfried
Schmitt, Nathalie, Rez. (öveler­Müller, Eich, Armin, Die Söhne des Mars. Eine
Michael, (ieroglyphen lesen und schreiben. Wagner, Stefan E. A., «Nur ein häßlicher Geschichte des Krieges von der Steinzeit
)n einfachen Schritten, , , ; (aufen Steine, der mich nicht interessiert». bis zum Ende der Antike, , ,
Ägypten: Neue Barke aus Abusir, , Zur Verwahrlosung Catanesischer Alter­ Raimund Schulz
Schmitt, Nathalie / Kieburg, Holger, Von tümer, , – Ernstberger, Nico, Die Versorgung Roms
Piraten versenkt? Das Schiffswrack von Wälchli, Stefan, Rez. Kleinert, Ulfrid, mit Wasser, Waren und Energie. Die
Kyrenia und die Debatte um einen Seeräu- Das Rätsel der Königin von Saba – )nfrastruktur der Kaiserzeit, , ,
berüberfall, , – Geschichte und Mythos, , , Wolfram Letzner
Schnell, Christian C., Die Berliner Skulptu- Walde, Christine, Traum und Traumdeu-
renpräsentation im Alten Museum um tung in der Antike, , – ; Ein Leben Faber, Richard / Lichtenberger, Achim
in französischen Fotografien, , – für die Traumdeutung. Artemidor und seine (rsg. , Ein pluriverses Universum. Zivili-
Schollmeyer, Patrick, Schlaf und Erotik. Oneirokritika, , – sationen und Religionen im antiken Mittel-
Die etwas andere Traumfrau, , – Wehry, Benjamin, Zwischen Natur und meerraum, , , Juliana Tomesch
Schulz, Raimund, Rez. Eich, Armin, Die Rasur. Der Bart und seine kultur­ und zeit- Faust Stephan, s. (ildebrandt, Frank
Söhne des Mars. Eine Geschichte des spezifischen Bedeutungsaspekte, , – Faventinus, Marcus Cetius zweisprachig,
Krieges von der Steinzeit bis zum Ende der Weigel, Christian, Freibeuter der (erzen. Übers. Kai und Christiane Brodersen ,
Antike, , , Piraterie im antiken Roman, , – Das römische Eigenheim. De Architectura
Schutz, Manon, Der Vater der ägyptischen Wendt, Christian, Der allen gemeinsame privata, , , Jochen Griesbach
Archäologie. Das abenteuerliche Leben des Feind? Piraterie im Kontext antiker Reichs- Flashar, Hellmut, (ippokrates – Meister
William Matthew Flinders Petrie, , – bildungen, , – der (eilkunst, , , AW
Schutz, Manon / Gill, Ann-Katrin, Wodtke, Petra, Foto­Objekte. Ein neues Flimm, Kurt / Kühn, Thomas, Pharaos
(ieratisch – Die Schreibschrift der alten Forschungsprojekt im Fotoarchiv der Anti- Tiere. Meisterwerke altägyptischer Klein-
Ägypter?, , – kensammlung SMB , , – kunst, , , )mke Fleuren
Schwinden, Lothar, Der Bataveraufstand. Wolfram, Sabine, Deutsch­vietnamesi- Frasheri, Gjergj, )llyrisches Dyrrah
Rheintruppen, Treverer und Bataver in sche Zusammenarbeit in der Archäologie, Dyrrahu ilir )., Die Grabung Lulishtja
der Krise nach Neros Ende, , – , – Maj, , , (enner von (esberg

3
ANTIKE WELT Hefte 1–6/16
REGISTER

Generaldirektion Kulturelles Erbe Übersee-Museum Bremen (rsg. , Aus Artaxerxes III., ,


Rheinland-Pfalz (rsg. , Nero. Gräbern, (eiligtümern und Siedlungen. Die Artemidor von Daldis, , .  ff.
Kaiser, Künstler, Tyrann, , Anemone altägyptische Sammlung des Übersee­ Artemidor aus Ephesos, ,
Zschätzsch Museums Bremen. Bearbeitet von Anette Artemis, ,
Giebel, Marion (rsg. und Übers. , Felgenhauer, , , Gabriele Pieke Asklepios, , ;  ff.
Plutarch. Darf man Tiere essen? Gedanken Äsop, ,
aus der Antike, , , Stefan Gückl­ Walter-Karydi, Elena, Die Athener und Assmann, Jan, ,
horn ihre Gräber – v. Chr. , , , Assurbanipal, ,
Goldbeck, Vibeke, Fora augusta. Das Frank (ildebrandt Ateș, Güler, ,
Augustusforum und seine Rezeption im Wilkinson, Richard / Nelson, Jo, Das Athena, ,
Westen des )mperium Romanum, Museum der Weltkulturen – Eintritt frei, Augustaner, Soldaten, ,
, , Margot Klee , , AW Augustinus, ,
Will, Wolfgang, (erodot und Thukydides. Augustus, , ; ,
Hahn, Hans Peter, s. Bokern, Annabel Die Geburt der Geschichte, , , Aurelian, ,
AW Christoph Begass Ausonius, ,
Hildebrandt, Frank / Faust, Stephan,
Schätze der Antike. Faszinierende Babrios, ,
Funde der Archäologie, , , Register Banks, Sir Joseph, ,
Martin Langner Bastian, Adolf, ,
(öveler-Müller, Michael, (ieroglyphen PERSONEN, GRUPPEN Bataver, ,  ff.
lesen und schreiben. )n einfachen UND VÖLKER Bel, ,
Schritten, , , Nathalie Schmitt Bell, Gertrude, ,
ʾAbd al-Malik, Kalif, , Benjamin, Walter, ,
Iozzo, Mario, s. Arbeid, Barbara Abildgaard, Nicolai Abraham, , Binswanger, Ludwig, ,
Abreu Galindo, Juan de, , Birt, Theodor, ,
Kemmers, Fleur, s. Bokern, Annabel AW Achämeniden, , ; ,  ff. Blänsdorf, Catharina, ,
Kleinert, Ulfrid, Das Rätsel der Königin Achilleus, , Blegen, Carl, ,
von Saba – Geschichte und Mythos, , Achilleus Tatius, , Blumenbach, Johann Friedrich, , ; ,
, Stefan Wälchli Acte, Claudia, Geliebte Neros, , Boch, Eugen von, , ; ,  ff.
Kleu, Michael, Die Seepolitik Philipps V. Adams, M., , Boltzmann, Ludwig, ,
von Makedonien, , , Christian Agamemnon, , ; , ; , Bordi, Giulia, ,
Rollinger Agathias, , Boudica, , ; ,
Kory, Reimar W., Lebenswelten von Agrippina minor, , Bourdieu, Pierre, ,
Kindern und Frauen in der Vormoderne. Aha, Pharao, , Brecht, Bertolt, ,
Archäologische und anthropologische Ailianos / Älian, , Britannicus, Sohn des Claudius, ,
Forschungen in memoriam Brigitte Aischylos, , Bronzino, Agnolo, ,
Lohrke, , , AW Aktaş, Şevket, , Brun, Friederike, ,
Kühn Thomas, s. Flimm, Kurt Alamannen, , Brutus, ,
Al-As’ad, Khaled, , Bryaxis, ,
Lichtenberger, Achim, s. Faber, Richard Alexander III. der Große, , . . ; Bücking, Hugo, ,
, ; , Bultmann, Rudolf, , ; ,
Nelson, Jo, s. Wilkinson, Richard AW Alexander IV., , Burrus, Prätorianer, ,
Alexander, Architekt des Beltempels, , Byzantiner, ,
Petersmann, Astrid, Die Kelten. Eine Ein- Alexander von Myndos, ,
führung in die Keltologie aus archäolo- Alfano, päpstlicher Kämmerer, , Caesar, Gaius Iulius, , ; ,
gisch­historischer, sprachkundlicher und Altawel, Mark, , Carter, Howard, ,
religionsgeschichtlicher Sicht, , , Amasis, Pharao, , Casaubon, Isaac, ,
Clemens Eibner Anaximandros, , Caylus, Anne-Claude-Philippe, Comte de,
Andeloro, Maria, , ,
Reuter, Marcus / Thiel, Andreas, Antiochos III., , Calgacus, ,
Der Limes. Auf den Spuren der Römer, Antigonos II., , Canova, Antonio, , ; ,
, , Martin Kemkes Anubis, , Caracalla, ,
Aphrodite, , Cassius Dio, ,
Schmitzer, Ulrich, Rom im Blick. Lesarten Aplu / Apollon, ,  f. Catull, ,
der Stadt von Plautus bis Juvenal, , , Apollon, , . Chariton, ,
Stephan Faust Apollonios, Bildhauer, , Chasechemui, Pharao, ,
Strube, Christine, Al Andarin, das antike Araber, , Chondronikis, Giorgios, ,
Androna. Oberflächenbefunde und Gra- Arendt, Erich, , Christie, Agatha, ,
bungsergebnisse: die Umfassungsmauern Arendts, Friedrich Leopold, , Cicero, , ; , ; , ; ,
und das Kastron, , , Achim Ares, , Claudius, ,
Arbeiter Aristandros von Telmessos, , Claudius II. Gothicus, ,
Aristides, Aelius, , Conze, Alexander, , .
Thiel, Andreas, s. Reuter, Marcus Aristophanes, , Crassus, ,
Aristoteles, , . ; ,  ff. Curtius Rufus, ,

4
ANTIKE WELT Hefte 1–6/16
PERSONEN, GRUPPEN UND VÖLKER

Daphne, , Gilgamesch, , Ikelos, Bruder des Morpheus, ,


Dareios I. der Große, ,  ff. Giraud, Jessica, , Inka, ,
David, Rosalie, , Goethe, Johann, Wolfgang von, , ; İşkan, Havva, ,
Demosthenes, , , . Ischtar, ,
Den, Pharao, , Gomes de Sintra, Diego, , Iulianus Apostata, ,
Deonna, Waldemar, , González Antón, Rafael, , Iulius Civilis, Bataverfürst, ,
Desjardin, Ernest, , Goten, , Iulius Classicus, , ; ,
De Vries, Adriaen, , Götzloff, Carl Wilhelm, , Iulius Tutor, ,
Di Adiutorio, Desiderio, , Grewe, Klaus, , Iulius Vindex, Statthalter der Gallia
Dikaiarchos von Messene, , Griffith, Francis Llewellyn, , Lugdunensis, ,
Diogenes Laertios, , Gross, Victor, , Iuvenal, , ; ,
Dionysos, , ; ,  ff. Guanchen auf den Kanarischen )nseln,
Dionysios von Alexandria, , ,  ff. Jacobsthal, Paul, ,
Djer, Pharao, , Gudea von Lagasch, , Jaeger, Werner, , ; ,
Domitian, , Gull, Gustav, , Jodice, Mimmo, ,
Dorn, Andreas, , Gumbrecht, Ulrich, , Johannes Antiochenus, ,
Dörpfeld, Wilhelm, , Junker, Hermann, ,
Dreyer, Günter, , . .  f. Hadrian, ,
Häduer, , Kahlke, (ans-Dietrich, ,
Edwards, Amelia, , (an -Chinesen , , Kaiser, Werner, ,
Elagabal, , Hammurapi von Babylon, , Kant, Immanuel, ,
El-Kholi, Salah, , Hannibal, , ; , Karachaniden, ,
Enkidu, , Heger, Franz, , Karapanos, Konstantinos, ,
Eratosthenes aus Kyrene, , Heidegger, Martin, , Karo, Georg, ,
Erechtheus / Erichthonios, , Heine, Heinrich, , Katzev, Michael, ,
Eros, , Hekabe, , Kekulé von Stradonitz, Reinhard, ,
Eschmunazar, König von Sidon, , Hekataios von Milet, , ; , Kelten, ,
Espinosa, Alonso de, , Heliodor aus Emesa, , Kern, Otto, ,
Euripides, , ; , Helena, , Kessler, Dieter, ,
Evans, Sir Arthur, , Hephaistos, , ; . Kiß, August, ,
Hera, , Klytaimnestra, ,
Fassbinder, Jörg, , Herakleios, Kaiser, , Knöpfle, Peter, ,
Fernow, Carl Ludwig, , Herakles, , Köhler, E. Christiana, , . .
Fischer, Peter M., , Heraklit, , ; , Koller, Franz von, ,
Flaminius, T. Quinctius, , Hermogenes, , ; , ; , Koller, Johann, ,
Forrer, Robert, , Herodot, , ; , ; , Königin von Saba, ,
Foucault, Michel, , Herr, Jean-Jacques, , Konstantin der Große, ,
Franken, , Heruler, , Kopten, ,
Fredianus, , Herzog, Rudolf, , Kourkoumelis, Dimitris, ,
Freud, Sigmund, , Hesiod, , ; , Kreppner, Janoscha, ,
Friedländer, Paul, Teil , ,  ff.; Hethiter, , Kyros der Große, ,
Teil , ,  ff. Hieron I., ,
Friedrich der Große, , Hiller von Gaertringen, Friedrich von, La Fontaine, ,
Friedrich Wilhelm )))., , , Langner, Martin, ,
Friedrich Wilhelm )V., , Hippokrates, , . ; , Langobarden, ,
Frontinus, ,  ff. Hippolytos, , Lanzmann, Claude, ,
Fufluns / Dionysos, , Hitler, Adolf, , Laran / Ares, ,
Hölderlin, Friedrich, , Laurent, Olivier, ,
Gabra, Sami, , Homer, , ; , ; , ; , Lawrence, Thomas E., ,
Gadamer, (ans-Georg, , Hope, Thomas, , Lietzmann, Hans, ,
Gaia, , (or-Aha, Pharao, , Lingonen, , ; ,
Galba, , Horaz, , Livius, ,
Galen, , Horn, Felix, , Loeschke, Georg, ,
Gallier, , (otep-Neith, Ehefrau des Narmer, , Lovén, Bjørn, ,
Galton, Francis, , Humann, Carl, , ; ,  ff. Lucanus, Marcus Annaeus, ,
Gargiulo, Raffaele, , Humbert, Jean-Emile, , Lucilius, ,
Garstang, John, , Humboldt, Wilhelm von, , ; , ; Ludwig I. von Bayern, ,
Gautier Dalché, Patrick, , Humboldt, Wilhelm und Caroline von, Lukian von Samosata, ,
Geiserich, , , Lukrez, ,
Georg V. von England, , Hygieia, ,
George, Stefan, , Hypnos, , Maharbal, Karthager, ,
Gerhard, Eduard, , Malleret, Louis, ,
Germanen, , Icener, , Mänaden, ,  ff.
Gialanella, Costanza, , Ihne, Ernst von, , Manetho, ,

5
ANTIKE WELT Hefte 1–6/16
REGISTER

Mann, Thomas, , Orontes, Satrap, , Qin Shihuang, chinesischer Kaiser, ,  ff.


Marcus Aurelius Severus Antoninus, Orpheus, , Quibell, James Edward, , ; ,
s. Caracalla Osiris, , ; , Quitta, Hans, ,
Maris, etruskischer Gott, , Otho, ,
Mars, , Ovid, , . ; , Ramses II., , .
Martial, , Ramses III., ,
Martin, Thomas, , Pachacutec, )nkaherrscher, , Ray, J., ,
Mau, August, , Panini, Giovanni Paolo, , Reinecke, Andreas, ,
Maya, ,  f. Papenbroek, Gerard van, , Reis, Piri, ,
McNamarra, L., , Paris, , Reuvens, Caspar J. C., ,
Maas, Ernst, , Parther, , ; , Rodríguez Martín, Conrado, ,
Mathilde von Canossa, , Pasquali, Susanna, , Rong, Bo, ,
Megabyzos, persischer Feldherr, , Passalaqua, Joseph, , Ruskin, John, ,
Mehlhorn, Hans, , Pausanias, ,
Meleager, ,  ff. Pelizaeus, Wilhelm, , Saint-Phalle, Charles-Thomas de, ,
Méndez Rodríguez, Daniel Miguel, , Penelope, , Sallust, ,
Menelaos, , . Pepi II., Pharao, , Salmanassar III., ,  ff.
Menes, Pharao, , Perikles, , Sarapis, ,
Mengs, Anton Raphael, , Petillius Cerialis, , Sassaniden, ,
Meretneith, ägyptische Regentin, , Petrie, William Matthew Flinders, Satyrn, ,  ff.; ,
Messalina, , , . ; ,  ff. Scheyb, Franz Christoph von, ,
Minos, , Petronius, Arbiter, , ; , Schinkel, Karl Friedrich, ,
Minotaurus, , ; , Pfälzner, Peter, , Schlichterle, Helmut, ,
Mithridates VI. von Pontos, , Pfeiffer, Rudolf, , Schliemann, Heinrich, , ; , . ;
Mouhot, Henry, , Phaidra, , ,
Mommsen, Theodor, , Phidias, , Schmidt, Conrad, ,
Montaigne, Michel de, , Philipp von Hessen, , Schnapp, Alain, ,
Mopsos, , Philipp II. von Makedonien, , Schönberger, Otto, ,
Morenz, L., , Philipp V. von Makedonien, , Schumacher, Josef, ,
Morganti, Giuseppe, , Philippson, Alfred, , Schwartz, F. Albert, ,
Morgenstern, Christian, , Philostratos, , Sedoño, Antonio, ,
Morpheus, Traumgott, , Phobetor, Bruder des Morpheus, , Sempronius Longus, Tiberius, Konsul
Moser, Julius, senior, , Phönizier, ,  ff. v. Chr., ,
Münter, Friedrich, , Pierantoni, Giovanni, , Seneca, , .
Murray, Margaret, , Piranesi, Francesco, , Sennedjem, ,
Muslime, , Piranesi, Giambattista, , Sequaner, ,
Mussolini, Benito, , Piso, , Severus Alexander, ,
Muwatallis II. und III., , Platon, , ; , ; , ; , Shanks, Michael, ,
Plautus, , Shiva, ,
Napoleon I., , Plinius maior, , ; , ; , Simotti Rocchi, Giulio, ,
Narmer oder Nar -mer , Pharao, , Plutarch, , Skopas, ,
Narses, , Poirier, Anne und Patrick, , Skythen, ,
Naville, Edouard, , Polo, Marco, , Smyth, Charles Piazzi, ,
Necho II., Pharao, , ; , Polybios, , ; , ; , Soden, Hans von, ,
Neith, ägyptische Göttin, , Polyphem, , Sokrates, , ; ,
Nero, , ; , ; , ; , Pompeius, , ; , ; , Soleimani, Nader, ,
Neave, Richard, , Pomponius Mela, , Spiculus, Günstling Neros, ,
Nestor, , Popitz, Johannes, , Statius, ,
Nichols, Thomas, , Poseidippos, , Stone, Adam, ,
Niwinski, Andrej, , Poseidonios von Apameia, , Strabon, , ; , ; ,
Nofretete, , Poussin, Nicolas, , Sueton, , ; ,  ff.
Nottolini, Lorenzo, , Priamos, ,
Novák, Mirko, , Prisciani, Pellegrino, , Tacitus, , ; , .  ff. ; ,
Nur ed-Din, Abd el-(alim, , Prokopios von Gaza, , ; , . Talbert, Richard, ,
Nymphidius Sabinus, , Prometheus, , . Tallet, Pierre, ,
Nyx, Personifikation der Nacht, , Protagoras, , Tanit, König von Sidon, ,
Protonotariou-Deilaki, Evangelia, , Tanzer, Helen, ,
Obermayer, (ans-Peter, , Ptolemäer, , Tausend, Klaus, ,
O’Connor, David, , Ptolemaios, Klaudios, ,  ff. Telemachos, ,
Octavia, Tochter des Claudius, , Publilius Syrus, , Terpnus, Musiker, ,
Odoaker, , Pyrrhus, , Teuta, illyrische Königin, ,
Odysseus, ,  ff. Pythagoras, , ; , Thales von Milet, ,
Oineus, König von Kaledon, , Pytheas von Massilia, , Themistokles, ,
Orestes, , Theseus, , ; ,

6
ANTIKE WELT Hefte 1–6/16
LÄNDER UND ORTE

Thorvaldsen, Bertel, ,  ff. Zhou, Tie, , – Köln


Thot, ägyptischer Gott, , Zimrilim von Mari, , – Mainz
Thukydides, , . ; , Zoëga, Georg, , – Mannheim
Timotheos, , – Marburg
Timpe, Dieter, , – Mettlach
Tiridates, , LÄNDER UND ORTE – Neuss
Traian, , ; , . – Riol
Treverer, ,  ff. Aachen, , – Rüsselsheim
Tsolakidis, Dimitrios, , Abusir, , – Trier
Tungrer, , Abydos, , .  ff. – Weiden
Tuoba -Xianbei , Steppenvolk, ,  ff. Achenheim, , – Xanten
Tutanchamun, , Ägypten – Zülpich
Tyche, , – Abydos Dodona, ,
– Alexandria Doliche, ,
Ubier, , – Deir el­Medina Douzlākh, ,
Urlin, Hilda, Ehefrau von William – (ermopolis Dyrrhachium / Durrës, ,
Matthew Flinders Petrie, , – (ierakonpolis
– Memphis Emesa, ,
Valentinianus III., , – Nebeira Ephesos, , ; ,
Vandalen, , – Sais Epidauros, ,
Vangionen, , – Saqqara
Vegetius, Publius Flavius Renatus, , – Tuna el­Gebel Frankreich
Ventris, Michael, , Albanien – Achenheim
Vergil, , . ; , – Dyrrhachium / Durrës – Besançon
Verginius, Rufus, , Alexandria, , – Lyon
Vespasian, , Al-Khashbah, ,  ff.
Vindex, , Androna, , Gaza, ,
Vitellius, , Antiochia, , Gird-i Bazar, ,
Vitruv, , ; , ; , Arginusen, )nseln, , Griechenland
Vogt, (einz-Joachim, , Aserbaidschan – Athen
Volkmann, Johann Jacob, , – Gurban Tepe – Dodona
– Karačamirli – Epidauros
Wang, Lian, , Assen, , – )klaina
Weber, Ekkehard, , Assur, , ; , – Knossos
Weber, Max, , Athen, , ; , ; , – Korinth
Weber, Wilhelm, , – Kos )nsel
Weeber, Karl-Wilhelm, , Babylon, , ; ,  ff. – Kynoskephalai
Wei-Dynastie, nördliche, , Baltimore, , – Lebena Kreta
Wiedewelt, Johannes, , Berlin, ,  ff.  ff.  ff. ; , – Lechaion
Wieland, Christoph Martin, , Bern, , – Pheneos
Wilamowitz-Moellendorff, Ulrich von, Besançon, , – Pylos
, Bingen, , – Theben
Wilkinson, Toby, , Bonn, , – Thera )nsel
Willem I., Niederlande, , Borgo a Mozzano, , Großbritannien
Wilski, Paul, , Byzanz, s. )stanbul – London
Winckelmann, Johann Joachim, , ; – Manchester
, . ; , ; ,  ff. Çanakkale, , – Oxford
Wiplinger, Gilbert, , Carnuntum, ,  f. – Stonehenge
Wolff, Albert, , Catania, ,  ff. – Verulamium
Woolley, Leonard, , Ceglie del Campo, , Gurban Tepe, ,
China
Xenophanes, , – Xi’an Hala Sultan Tekke, ,
Xenophon von Athen, , – Pingcheng Hanoi, s. Thăng Long
Xenophon von Ephesos, , Hermopolis, ,
Xerxes, ,  ff. Dänemark Herne, ,
Xia, Yin, , – Kopenhagen Hierakonpolis, ,
Deir el-Medina, , Hildesheim, , ; ,
Yaşin-Meier, Deniz, , Deutschland (iyawa / Kawa, ,
– Aachen (o-Chi-Minh-Stadt ehem. Saigon , ,
Zancani Montuoro, Paola, , – Berlin
Zanotti Bianco, Umberto, , – Bingen Iklaina, ,
Zell, Rosemarie, , – Bonn Irak
Zeno, , . – (erne – Assur
Zeus, , . – (ildesheim – Babylon

7
ANTIKE WELT Hefte 1–6/16
REGISTER

– Ninive Moskau, , – Kadesch


Irak, Region Kurdistan – Palmyra
– Gird­i Bazar Naukratis, s. Nebeira – Tell (ariri
– «Provinz des Palastherolds» Neapel, ,
– Qalat­i Dinka Nebeira, , Thăng Long, ,
Iran Neuss, , Tell el-Burak, ,
– Douzlākh New York, , Tell Hariri, ,
– Pasargadai Niederlande Theben Griechenland , ,
– Persepolis – Assen Thera )nsel , ,  f.
– Zanjān – Leiden Trier, , ; , ; , ; ,
Israel – Yde Tuna el-Gebel, ,  ff.
– Khirbat al­Minya Nikosia, , Tunkin, ,
Istanbul, , ; .  ff. Ninive, , Türkei
Italien – Antiochia
– Borgo a Mozzano Oman – Arginusen, )nseln
– Catania – Al­Khashbah – Çanakkale
– Ceglie del Campo Osmanisches Reich, , – Doliche
– Lucca Österreich – Ephesos
– Monte Prama Sardinien – Carnuntum – (iyawa / Kawa
– Neapel Ostia, , – )stanbul
– Ostia Oxford, , – )zmir
– Pithekoussai )schia – Kane
– Pompeii Palästinensisches Autonomiegebiet – Kilikien
– Ravenna – Gaza – Magnesia
– Rom Palmyra, ,  ff. – Patara
Izmir, , Pasargadai, , – Pergamon
Patara, , . – Sirkeli (öyük
Kadesch, , Pergamon, , ; , . – Zincirli
Kanarische Inseln, , Persepolis, ,
Kane, , Pheneos, , USA
Karačamirli, ,  ff. Pingcheng, , – Baltimore
Khirbat al-Minya, , Pithekoussai )schia , , – New York
Kilikien, ,  ff. Pompeii, ,  ff.
Kisuatnis, s. Sirkeli (öyük «Provinz des Palastherolds» in )rak­ Verulamium, römische Stadt, ,
Knossos, , Kurdistan, ,  ff. Vietnam
Köln, , Pylos, , – (o­Chi­Minh­Stadt
Konstantinopel, s. )stanbul – Thăng Long
Kopenhagen, , Qalat-i Dinka, , – Tunkin
Korinth, ,
Kos, , ; , Ravenna, , Weiden, ,  ff.
Kynoskephalai, , Riol, ,
Kyrenia, ,  ff. Rom, , ; , ; , ; , Xanten, ,
Rüsselsheim, ,  ff. Xi’an, ,  ff.
Lebena, , Russland
Lechaion, , – Moskau Yde, ,  ff.
Leiden, ,  ff. – Sankt Petersburg
Leningrad, s. Sankt Petersburg Zanjān, ,
Libanon Sagunt, , Zincirli, ,
– Sidon Sais, , Zülpich, ,
– Tell el­Burak Sankt Petersburg, , Zürich, ,  ff.
London, , ; , .  ff. Saqqara, , Zypern
Lucca, , ,  ff.; ,  ff. Schweiz – Kyrenia
Lyon, , – Bern – Nikosia
– Zürich – (ala Sultan Tekke
Magnesia am Mäander, , ; , ; Sidon, ,  ff.
, Sirkeli (öyük, ,  ff.
Mainz, , Smyrna, s. )zmir SACHEN
Manchester, , Spanien
Mannheim, , . – Kanarische )nseln Ägyptologie
Marburg, , – Sagunt – Edwards­Professur für Ägyptologie ,
Memphis, ,  ff. Stonehenge, , ,
Mesopotamien, , .  ff.; ,  ff. Syrien Akademie
Mettlach, , – Androna – Nordrhein­Westfälische Akademie der
Monte Prama Sardinien , ,  ff. – Emesa, heute (oms Wissenschaften und Künste, ,  ff.

8
ANTIKE WELT Hefte 1–6/16
SACHEN

– Königlich Dänische Kunstakademie in – Ausgrabungen in der Schweiz im . Jahr­ Biographie


Kopenhagen, , hundert, ,  f. – Paul Friedländer, ,  ff.; ,  ff.
– Aserbaidschanische Akademie der Ausstellung – Kurzbiographie Carl (umanns, ,  ff.
Wissenschaften, , – Bart – Zwischen Natur und Rasur, – William Matthew Flinders Petrie, ,
Altar  /  Berlin, , – Nero, Künstler und Tyrann, Begleitband
– Pergamonaltar, ,  ff.; alte Fotografien – Krieg – eine archäologische Spurensuche, zur Ausstellung , ,
,  /  (alle, , British School of Archaeology in Egypt
– Restaurierung eines Altaraufsatzes aus – Ausstellungen extra: Die Macht der Sym- – gegründet von William Matthew Flinders
Assur, ,  ff. bole – Gerettete archäologische Funde, Petrie, ,
Amphitheater Rom , , – Verlegung der British School nach Paläs-
– von Lucca, , – Mumien der Welt, (ildesheim, , tina, ,
Anthropologie – Ägypten – Land der Unsterblichkeit,
– Untersuchungen von römischen Skeletten – Mannheim, , Christentum
in London, fast ein Drittel von Einwan­ – Ausstellungen extra: Athen. Triumph der – frühchristliche Mosaiken in Ravenna,
derern, , Bilder, Frankfurt am Main , , ,
Antikenbehörde – Ausstellungen extra: Nero – Kaiser, Chronologie
– )CAR = )ranian Center of Archaeological Künstler und Tyrann, Trier , , – Sequence Dating relative Chronologie
Research, , – )nspiration Antike – Eugen von Boch und von William Matthew Flinders Petrie, ,
Antikenraub die Archäologie im . Jahrhundert, Saar- Congrazione Pontifica dei Virtuosi al
– Gerettete archäologische Funde, , brücken, , Pantheon, ,
Aquädukt – Ausstellungen extra: Zerbrechlicher
– Falaj, Kanäle im Sultanat Oman, die Luxus. Köln – ein Zentrum antiker Glas- DA) = Deutsches Archäologisches
Wasser in die Siedlungen führen, , kunst, Köln , , Institut
Archäochemie / Archäobotanik – Schätze der Archäologie Vietnams, – Projekt Kane und Arginuseninsel, ,
– libanesisch­deutsche Untersuchungen in (erne, danach Chemnitz und Mannheim, – DA) Kairo, Projekt zur Erforschung der
Tell el­Baruk bei Sidon, ,  ff.  /  , , Königsgräber von Abydos, , .  ff.
Archäometrie – erste Vietnam Ausstellung , Brüssel, – Reisestipendium  /  für Paul
– Vermessung von Stonehenge durch Loeben, , Friedländer, ,
William Matthew Flinders Petrie, , – Pariser Weltausstellung mit vietna- – DA) Berlin, Architekturreferat, ,
– Vermessung der Cheopspyramide mesichem Länderpavillon, , – Kommission für Archäologie Außereuro-
durch William Matthew Flinders Petrie, – Winckelmann, Firenze e gli Etruschi. )l päischer Kulturen, ,
, padre dell’archeologia in Toscana, Florenz – Kommission für Archäologie Außereuro­
– Curt­Engelhorn­Zentrum für Archeo­  /  , , päischer Kulturen, Referat Südostasien,
metrie, D­Labor für Mumienforschung, – Ausstellungen extra: Das Orakel von ,
, Dodona, Athen , , Denkmalschutz
Archäozoologie – MUM)EN – der Traum vom ewigen – )ranian Cultural (eritage Centre, Zanjān,
– Untersuchung der Tierbestattungen in Leben, Mannheim  /  , und gering ,
Tuna el­Gebel, , verändert MUM)EN – Rätsel der Zeit, Depot, s. auch Schatzfund
Architektur Basel  /  , , – Prunkpalette des Narmer aus dem
– Fora augusta, Augustusforum und Re­ – Gefährliche Perfektion – Antike Grabva- Depot des (orustempels in (ierakonpolis,
zeption, , sen aus Apulien,  /  Berlin, . . ,  ff.
– Neue Ansätze zur Erforschung antiker DArV = Deutscher Archäologenverband
Architektur, ,  ff. – Neue Dauerausstellung im Stadt­ und – AG Archäologie & Fotografie, ,  ff.
– Brodersen, Das römische Eigenheim, )ndustriemuseum Rüsselsheim, ,  ff. Deutsche Orientgesellschaft
, – Dauerausstellung: Archäologie Schweiz, – Ausgrabungen in Assur, ,
– Monumentale «Türme» im Sultanat Landesmuseum Zürich, ,  ff.
Oman, die vermutlich Orte für Kupferver- – Ausstellungen extra: Ramses – Göttlicher EEF = Egypt Exploration Fund = EES
arbeitung waren, , (errscher am Nil, Karlsruhe – , ab 1919
Ausgrabung , – Gründung von Amelia Edwards,
– Beginn der deutschen Ausgrabun- Auszeichnungen ,
gen in Magnesia am Mäander, , – bis Petrie­Medaille für beson- Expedition
– libanesisch­deutsche Ausgrabungen in dere Leistungen eines Archäologen, , – erste ostdeutsche Grabungsexpedition
Tell el­Baruk bei Sidon, ,  ff. – )nternationaler Preis für Forschung in in Vietnam / , ,  ff.
– Rettungsgrabung in Dyrrhachium, Deutschland für Karen Radner, , Exzellenzcluster
Albanien, , – TOPO), Strategien analytischer Dokumen­
– der alten (auptstadt Vietnams Thăng BAK = Berliner Antike-Kolleg tation von Architekturteilen, ,
Long unter dem heutigen (anoi, ,  ff. – Förderung zur Bauforschung, ,
– Grabungsprojekt: Joint Mission of the – BAK­Fellowship , , Fälschungen
Universities of Cairo and Munich at Tuna Bergbau – «Bouriant­Skarabäen», ,
el­Gebel, – Salzbergbau in der Antike in )ran, , Fels
– deutsch­aserbaidschanische Ausgrabun- Bibel – Felsrelief des Muwatallis ))., ,
gen bei Karačamirli, , – Königin von Saba, , Feste
– der Universität Tübingen in Al­Khashbah Bibliothek – Nero richtet die )uvenalia und Neronia
im Sultanat Oman, ,  ff. – Gennadius­Bibliothek in Athen, , ein, ,

9
ANTIKE WELT Hefte 1–6/16
REGISTER

Festung Gesetze Handel


– Qalat­i Dinka in Kurdistan­)rak, , – Platon: Könige sind die Sklaven der – Steintransporte nach Mesopotamien im
Film Gesetze bzw. die Gesetze sind die Könige . Jt. v. Chr., ,
– Königin von Saba, , , des Staates, , – römische Wachstäfelchen über Geld-
– «Traumfrauen» in Filmen, , – Kulturgütergesetz der Schweiz von , geschäfte bei London, ,
– Die Feuerzangenbowle, , , – weitere Funde von Wachstäfelchen in
Forschung Glas London, ,  ff.
– Forschungsverbund SBM Antikensamm- – Köln, ein Zentrum der antiken Glaskunst, – Keilschrifttexte über (andelsbeziehun-
lung, FU und TU Berlin, DA) Architektur­ , gen Mesopotamien–Oman, ,
referat, , Grabausstattung Heiligtum
– Rathgen­Forschungslabor, , – Wiederverwendung von Grabinventar in – (eiligtum der Göttin Neith in Sais, ,
– Sonderforschungsbereich Ressourcen- spätramessidischen Gräbern, , – Asklepios­(eiligtum in Pheneos, ,  ff.
Kulturen, Tübingen, , ; Kupferzeitliche – «Grabräuber­Papyri», , Hieroglyphen
Kreisgrabenanlage in Südspanien, , Grabbeigaben – Schrift der Maya, ,  f.
– Urbane Zentren in Zentralasien von – in der Nekropole von (elwan, ,  f. – (ieroglyphentäfelchen in Abydos / Ägyp-
der frühen Bronzezeit bis ins Mittelalter, – Rasiermesser als Grabbeigabe, , ten, . Jt. v. Chr., ,
,  ff. – sechs Streitwagen im Grab des Tutanch- – Königslisten in Abydos bis ca. v. Chr.,
Fotografie amun, , ,
– Auswertung historischer Bilder der – aus dem Grab des chinesischen Kaisers – (ieroglyphen lesen und schreiben, ,
Museumsinsel Berlin . Jh. , ,  ff.; Qin Shihuang bei Xi’an, ,  ff. – (ieratisch – Die Schreibschrift der alten
. (älfte . Jh. , ,  ff. – Schmuck in Gräbern der großen Nekro- Ägypter?, , –
– BPK = Bildarchiv Preußischer Kultur­ polen aus dem . Jh. bei Pingcheng, , Hortfund, s. Schatzfund
besitz, , – älteste bronzene Augenmaske aus einem
– Verbundprojekt Foto­Objekte, ,  ff. Elitegrab in Vietnam, , Inschriften
– Skulpturen im Alten Museum um in Gräber – Gefäßinschriften mit Namen der Pharao-
französischen Fotografien, Berlin, ,  ff. – Grab des Osiris in der Königsnekropole nen und Einteilung des Landes, ,
– Fotografenstudio Léon & Lévy, , von Abydos, , – Grabplatten mit )nschriften in (elwan,
– Verbreitung von Fotografien durch Post- – Gräber früher Pharaonen in der Königs- ,
karten, , nekropole von Abydos, , . – )nschrift am Beltempel Palmyra: Alexan-
Frauen – Grabbezirk des Chasechemui in Abydos, der, Name des Architekten, ,
– Frauen nutzen ägyptische Streitwagen, , – )nschrift . Jh. n. Chr. gefunden in San
, – Gräber der Bewohner von Memphis in Michele, Lucca, ,
– Lebenswelten von Frauen in einer (elwan, , – neue )nschrift aus Aachen, Deutung: für
Gedenkschrift für Brigitte Lohrke, , – Zerstörung des Grabes des Tybel in Traian, ,
Fund Palmyra, , – beschriftete Bleitäfelchen aus Dodona, ,
– EEF = Egypt Exploration Fund = EES, ,  ff. – Grab des chinesischen Kaisers Qin )nstitut / )nstitutionen
– Palestine Exploration Fund, , Shihuang bei Xi’an, ,  ff. – ÖA) = Österreichisches Archäologisches
– Gräberreihen der späten Nuraghenzeit )nstitut, ,
Garten und Park am Monte Prama, Sardinien, ,  ff. – Archäologisches )nstitut der Universität
– antike persische Gärten paradeisoi , – Ziegel­ und Erdkammergräber in den Ne­ Prag, ,
, kropolen aus dem . Jh. bei Pingcheng, , – LB)­ArchPro = )nstitut für Archäologische
Geschichte – Grab des Tauchers in Paestum, , Prospektion und Virtuelle Archäologie ,
– Geschichte des Nildeltas ab Neolithikum, – Grabmonumente der germanischen – Griffith )nstitute in Oxford, ,
,  ff. Leibwache in Rom aus iul.­claud. Zeit, , – Archaeological )nstitut des UCL Univer-
– Beginn der Geschichtsschreibung, , – griechische Gräber von geometrischer sity College London , ,
– Geschichte Vietnams und der archäolo­ bis hellenistischer Zeit, , – EFEO = École française d’Extrême­Orient,
gischen Forschungen, , – bronzezeitliches Familiengrab mit Grab- ,
– Geschichte der Stadt Thăng Long, heute beigaben und Opfergrube in (ala Sultan – )nstitut für Quartärpaläontologie in
(anoi, in Vietnam, ,  f. Tekke auf Zypern, , Weimar, ,
– Entwicklung von Catania, Vernachlässi- – Elitegräber aus dem vorgeschichtlichen – )nstitut für Evolutionäre Medizin in
gung der antiken Reste, ,  ff. Vietnam, , Zürich, ,
– Geschichte des Krieges, , – römische Gräber in London, , – )nstitut für (istorische Anthropologie
– Geschichte des Schweizerischen National­ – fränkische Gräber in Rüsselsheim und und (umanökologie, Universität Göttingen,
museums, , Umgebung und deren Beigaben, , ,
Gesellschaft – unversehrtes Grab des Sennedjem in Deir Islam
– Gesellschaft zur Erforschung EurAsiens, el­Medina, , – frühe Eroberungen im Mittelmeerraum
(ergiswil, , – Gräber der (afit­ und Umm an­Nar­Zeit ab . Jh., ,
– Frontinus­Gesellschaft. ­jähriges Be- im Sultanat Oman, ,
stehen und Symposion zur Geschichte Graffiti Jagd
der Wasserversorgung und des Wasser- – über Graffiti in Pompeii, ,  ff. – ägyptische Streitwagen in Jagddarstel-
baus , ,  ff. lungen, ,  ff.
– Dramatisch­Literäre Gesellschaft in Däne­ Hafen Jenseitsvorstellungen
mark, , – hölzerne Caissons für (afenbau in Lecha- – der vorgeschichtlichen Bevölkerung in
– Deutsche Orientgesellschaft, , ion gefunden, , Vietnam und benachbarter Länder, ,

10
ANTIKE WELT Hefte 1–6/16
SACHEN

Kartographie – Kulte in Pheneos, , – germanische Schutztruppe des Nero,


– die Tabula Peutingeriana, ,  ff. – pharaonischer Tierkult, , ,  ff.
– Karte des Agrippa, , Kulturen Modell
Katakombe – Badari und Naqada )–)))­Kulturen, ,  ff. – Nuraghenmodelle aus den Gräbern vom
– Tierkatakomben von Tuna el­Gebel, , Monte Prama, ,
Katalog – prädynastische Kulturen des Nildeltas, Mumien
– Aegyptiaca des Übersee­Museums in ,  ff. – neue Forschungen, ,  ff.
Bremen, , – Publikation: Weltkulturen, , – Gletschermumie Ötzi u. a., ,
Keilschrift – Nuraghenkultur auf Sardinien, ,  ff. – verschiedene Mumien­Projekte, ,
– Mari­Briefe mit Schlaferlebnissen, ,  ff. – mykenische Kultur, , – Tiermumien aus Tuna el­Gebel, ,  ff.
– Sammlungen von Ninive, , – Gandara­Kultur im Archäologischen – Kindermumien aus den Anden, ,  ff.
Keramik, s. Ton / Terrakotta / Vasen Nationalmuseum in Leiden, , – Salzmumien aus )ran die einzigen welt-
Kindheit – Glockenbecherkultur: Kupferzeitliche weit erhaltenen , ,  ff.
– Lebenswelten von Kindern in einer Ge- Kreisgrabenanlage in Südspanien, , – Salzmumien von (allstatt und (allein­
denkschrift für Brigitte Lohrke, , – Geschichte und Entwicklung der vietna- Dürrnberg, ,
Kirche mesischen Kulturen vom . bis zum . Jh., – Mumien auf den Kanarischen )nseln,
– Beltempel in Palmyra im . Jh. byzantini- ,  ff. ,
sche Kirche, später Moschee, , – Moche­Kultur, , – «Ramses­Lab», interaktive Forscher­
– romanische Kirchen von Lucca, ,  ff. – Kultur der frühen Kelten, , station zur Mumie des Ramses, Ausstellung
– Rom, Santa Maria Antiqua, , in Karlsruhe, ,
– Rom, Santa Maria in Cosmedin, , Legenden Museum
Kleidung – Legende des aufsteigenden Drachens in – Ägyptische Museen, ,  ff.
– Kleidung im hellenistischen Orient, , Vietnam, , – Assen, Drents Museum, ,
– unterschiedliche Trachten im Reich der Legio / Legionslager / Legionäre – Athen, Akropolismuseum, ,
Tuoba, , – Entdeckung eines Legionslager der – Athen Archäologisches Nationalmuseum,
Komitee Prätorianer castra equitum singularium ,
– Staatliches Wissenschaftliches Komitee in Carnuntum, , – Berlin, SMB = Staatliche Museen zu
Nordvietnams, , Limes Berlin, Neues Museum heute Pergamon-
Konferenz – Publikation: Der Limes. Auf den Spuren museum , ,  ff.; ,
– )nternational Conference on Compara- der Römer, , – Berlin, SMB Um­ und Neubauten, ,  ff.
tive Mummy Studies, April in (ildes- Literatur – Berlin, SMB, Vorderasiatisches Museum,
heim, , – antike Romane: (eliodor, Theagenes und , ; ,  f.; ,  ff.
– Urban cultures of Central Asia from Chariklea Aithiopika , , – Berlin SMB, Antikensammlung, ,  ff.;
the Bronze Age to the Karakhanids, Bern, – antike Romane: Achilleus Tatios, Leukippe ,  ff. Archiv
Februar , , und Kleitophon, , – Berlin, SMB, Altes Museum, ,  ff.; ,
Krankheit – antike Romane: Chariton, Kallirhoe, , – Berlin, SMB, Pergamonmuseum, , ;
– Tempelschlaf, ,  ff. – antike Romane: Xenophon, Ephesiaka, ,
– (umoralpathologie, , , – Berlin, ehem. Kaiser­Friedrich Museum
– Wunderheilungen, ,  ff. – antike Romane: Petronius, Satyrica, , heute: Bode­Museum , , ; ,  ff.
Krieg – Berlin, ehem. Deutsches Museum auf der
– Seeschlacht bei den Arginusen, , MAFGS = Mission archéologique fran- Museumsinsel, ,
– Kriegsfolgen in Palmyra , ,  ff. çaise du Gouvernorat de Soulaimaniah, – Brüssel, Musée Royaux d’Art et d’(istoire,
– Schlacht an der Trebia v. Chr., , , ,
– ägyptische Streitwagen, ,  ff. Malerei – Dresden, Museum für Völkerkunde, ,
– Krieg der Römer gegen Teuta v. Chr., – Beschreibung eines spätantiken Großge- – Dresden, Landesmuseum für Vorge-
, mäldes der Stadt Gaza von Prokopios, , schichte, ,
– Pompeius bekämpft die Piraten, , – in Gräbern der großen Nekropolen aus – Frankfurt am Main, Liebieghaus Skulptu-
– Auseinandersetzungen Römer und Van- dem . Jh. bei Pingcheng, , rensammlung, ,
dalen, ,  f. – in den lukanischen Gräbern von Paes- – (ildesheim, Roemer­ und Pelizaeus­
– Schlacht bei Kynoskephalai, , tum, , Museum, , ; ,  ff.; , .
– Schlacht am Trasimenischen See, , Metalle – (erne, LWL­Museum für Archäologie,
– Schlacht von Cannae, , ; , – Geschichte, Technik und Datierung der ,
– (inweise auf Kriegshandlung in Sirkeli byzantinischen silbernen Meleager­Schale, – (o­Chi­Minh­Stadt, Nationalmuseum,
(öyük in Kilikien, , ,  ff. ,
– neolithische Auseinandersetzungen bei – beschriftete Bleitäfelchen aus Dodona, – )oannina, Archäologisches Museum, ,
Achenheim und anderen Orten, , , – )zmir, ehem. Königliche Museen in
– Bataveraufstand n. Chr., , Meteorologie Smyrna, ,
– Geschichte des Krieges, , – Wetterbeobachtungen in Pergamon, Milet, – Karlsruhe Badisches Landesmuseum,
– Schlacht von Kadesch, , auf Thera und auf Kos A. . Jh., ,  ff. ,
Kriminalität Medizin – Leiden, Rijksmuseum van Oudheden,
– Bekämpfung durch die Tutela Patrimonio – Leben und Werk des (ippokrates, , ,
in )talien, , Militär – London, Britisches Museum, ,
Kult – Augustaner, Spezialtruppe von Soldaten, – London, MoLA = Museum of London
– Asklepios­Kult, ,  ff. , Archaeology, ,

11
ANTIKE WELT Hefte 1–6/16
REGISTER

– Lucca, Museo Nazionale, , Oneiromantie, s. Traum – (ildesheimer Mumienforschungsprojekt,


– Manchester Museum, Ägyptische Samm- Opfer / Opfergaben Untersuchung der Mumie des )du )) u. a.,
lung, , – Weihegaben in Dodona, , , ; ,
– Mannheim, Reiss­Engelhorn­Museen, – Mumien: Kinderopfer in den Anden, – Kulte im Kult, Nordrhein­Westfälische
, . ,  ff. Akademie der Wissenschaften und Künste,
– Montreal, Redpath Museum, , – Skelettreste im Tempel (uaca de la Luna ,  ff.
– Moskau, Puschkin­Museum, , mit Schnittspuren, , – Verbundprojekt Foto­Objekte, SMB Anti-
– Mossul, Ninive­Museum, , Orakel kensammlung, ,  ff.
– München, Bayerisches Nationalmuseum, – das «)upiterorakel» in der Aeneis von – (abilitationsprojekt Bildwelt und
, Vergil, , Kult des Fufluns / Dionysos in Etrurien,
– München, Museum Fünf Kontinente – das Orakel von Dodona, , ,
ehem. Staatliches Museum für Völker- ÖA) = Österreichisches )nstitut – Erschließung der Briefe Carl (umanns
kunde , , – Frontinus­Gesellschaft und ÖA) richten zwischen und , ,  ff.
– München, Archäologische Staatssamm- Symposion in Rom aus, , – libanesisch­deutsches Tell el­Burak­
lung ehem. Prähistorische Staatssamm- Österreichischer Wissenschaftsfond Projekt bei Sidon, ,
lung für Vor­ und Frühgeschichte, , = FWF – )nsel Thera­Projekt – ,
– München, Antikensammlungen und – Finanzierung und Förderung der ,  ff.
Glyptothek, , Erschließung der Briefe Carl (umanns, – Peshdar Plain Project, ,
– New York, Metropolitan Museum, , ,  ff. – Gartenzwerg trifft Nebukadnezar,
– Nikosia, Cyprus Museum, , Museum & Schule­Projekt, SMB Vorder­
– Paestum, Museo Archeologico Nazionale, Palast asiatisches Museum Berlin, ,  ff.
,  ff. – Palast der Guinici in Lucca, , – div. Projekte der Carl­Kraemer­Grund-
– Potsdam, Brandenburgisches Museum – Kalifenpalast in Khirbat al­Minya, , schule Berlin mit Museen, ,
für Ur­ und Frühgeschichte, , – achaimenidischer Palast auf dem Gurban – Projekt zur Lebenswelt der Kultgemein-
– Rom, Vatikanische Museen, , Tepe im heutigen Aserbaidschan, ,  ff. schaften von Tuna el­Gebel, LMU München,
– Rüsselsheim, Stadt­ und )ndustriemuseum, – (adiš, Wohnpalast des Xerxes in Perse- ,
,  ff. polis, , – Grabungsprojekt: Joint Mission of the
– Saarbrücken, Museum für Vor­ und Früh- Papyrus Universities of Cairo and Munich at Tuna
geschichte, ,  ff. – Papyri aus dem frühislamischen Ägypten, el­Gebel, ,
– Sulaymaniyah, Archäologisches Museum, ,  ff. – Projekt des Zanjān Archaeological
, Pflanzen Museum, )ran, zur Erforschung der Salz­
– Tenerife, Museo Arqueológico, , – Baumarten für antiken Schiffsbau, , mumien, ,
– Wien, ehem. k. u. k. Naturhistorisches – Mandeln und (irse im Schiffswrack von – CRONOS­Project, ,
(ofmuseum, , Kyrenia, , – Forschungsprojekt zur Restauration
– Weiden, )nternationales Keramik­Museum, – Efeu und Fufluns / Dionysos, , apulischer Vasen, SMB und J. Paul Getty
,  ff. – archäobotanische Untersuchungen in Museum, ,
– Xi’an, Museum der Terrakottaarmee, , Tell el­Baruk bei Sidon, , Publikationen
– Zülpich, Museum der Badekultur, ,  ff. – die heilige Eiche von Dodona, , – Paul Friedländer, Johannes von Gaza und
– Zürich, Schweizerisches Nationalmu- – Nachweis von Trauben und Pfirsichen im Paulus Silentarius. Kunstbeschreibungen
seum, ,  ff. achaimenidischen Aserbaidschan, , justinianischer Zeit, ,
Musik Piraten – zum Zeus von Otricoli, ,
– über Jahre alte Metalltrommeln – in der Antike, Titelthema ,  ff. – Claude Lanzmann, La Tomb du divin
aus Südost­Asien, , – Piraten in antiken Romanen, , plongeur in Paestum , ,
– der Musiker Nero, ,  ff. – Piraten im Mittelmeer vom .– . Jh. – in Vorbereitung: Kopie­Bücher Carl
Mythen Goten, Vandalen, islamische (errscher , (umanns, ,
– Königin von Saba, , , – Zeitschriften: Ancient Egypt des William
Polychromie Matthew Flinders Petrie und Journal of
Nachruf – auf mesopotamischen Steinstatuen, Egyptian Archaeology des EEF, ,
– auf Dr.­)ng. Martin Bachmann, , ,  ff. – (enry Mourot, Angkor , mit Zeich-
Nekropole – Bedeutung der antiken Farben, , nungen, ,
– unterägyptische Friedhöfe in prädynasti- – Erforschung der Architekturpolychro- – Franz (eger, Alte Metalltrommeln aus
scher Zeit, , mie, ,  f. Südost­Asien , ,
– Königsnekropole von Abydos = Umm el­ – Farben auf den chinesischen Terrakotta- Pyramide
Qaab, ,  ff. figuren, , – Untersuchung der Pyramiden von
– Nekropole von (elwan bei Memphis, Projekte Dahschur durch William Matthew Flinders
,  ff. – South­of­Jiroft Archaelogical Survey, , Petrie, ,  ff.
– Zerstörung der Nekropolen von Palmyra, – DA)­Projekt zur Erforschung der Königs-
, gräber von Abydos, , Raubgrabungen
– große Nekropolen aus dem . Jh. bei – polychrome Steinstatuen in Mesopota- – Aufdeckung durch die Tutela Patrimonio
Pingcheng, , mien, ,  ff. in )talien, ,
– )biotapheion von Tuna el­Gebel, Tier- – Lechaion (arbour Project, , Relief
friedhof, , – Manchester Mummy Project, , – «Fingerlabyrinth» am Campanile des
– Tiernekropole von Saqqara, , – German Mummy Project der Reiss­Engel- Domes von Lucca, ,
– Tierkatakomben von Tuna el­Gebel, , horn­Museen u. a., , ; , – Felsrelief des Muwatallis ))., ,

12
ANTIKE WELT Hefte 1–6/16
SACHEN

Religion Seepolitik – Rom, Domitianischer Baukomplex, Santa


– Christen und Muslime im frühislamischen – des Philipp V. von Makedonien, , Maria Antiqua, ,
Ägypten, , Siedlungsfunde – die )nfrastruktur im kaiserzeitlichen
Reise – Siedlungsfunde ab Neolithikum im Nil- Rom, ,
– Nero in Griechenland, , delta, , – Sirkeli (öyük in Kilikien, ,  ff.
– Reise des Ethnologen Adolf Bastian in – Pfahlbauten am Bodensee, ältester Bild- – Rom, Kasernen (adrians entdeckt, ,
Südost­Asien, , fries, , – Rom, Bautätigkeit Neros, ,
– Reise (einrich Schliemanns nach Süd­ – neuassyrische (andwerkersiedlung und – Lokalisierung von Naukratis durch
ostasien, , spätere Gräberanlage in Gird­i Bazar in William Matthew Flinders Petrie, ,
– Nutzung von Landkarten in der Antike, )rak­Kurdistan, ,  f. – Rettungsgrabungen in Dyrrhachium,
,  ff. – Al Andarin / Androna in Syrien, , ,
Rekonstruktion – Aufarbeitung der Grabungen auf )schia, – in Zentralasien seit der frühen Bronze-
– Nachbau eines ägyptischen Streitwagens, , zeit, ,  ff.
, – . Jahre Pfahlbauten, , Stadtmauern
– des Gesichtes des Moormädchens von Siegelabdrücke – verm. doppelter Mauerring von Sirkeli
Yde, , – Rollsiegelabdrücke an ägyptischen Königs- (öyük, ,
Restaurierung gräbern in Abydos, , – Mauerring von Zincirli, ,
– der Mumien des Roemer­Palizaeus­ Skelette Stein
Museums in (ildesheim, , – von Opfern im Tempel (uaca de la Luna, – Verwendung von Diorit­ und Gabbro­
– antiker Mosaikböden durch die Firma um n. Chr., , gestein in Mesopotamien, ,
Villeroy und Boch, , Sklaven, , – Petroglyphen der Guanchen auf den
– antiker Altaraufsätze oder (ausmodelle Skulptur Kanarischen )nseln, ,
aus Assur, ,  ff. – Reiterstandbild Friedrichs ))). in Berlin, Stiftungen
– erneute Restaurierung von apulischen , – Nordrhein­Westfalen­Stiftung Natur-
Vasen in Berlin, ,  f. – farbige Steinstatuen in Mesopotamien, schutz, (eimat­ und Kulturpflege, ,
Restitution ,  ff. – Einstein­Stiftung, ,
– durch die Tutela Patrimonio in )talien, – farbige Terrakottafiguren aus Königsgrab – Fritz Thyssen Stiftung, , ; , .
, in China, ,  ff. – Alexander von (umboldt­Stiftung, ,
Ruinen – Zeus von Otricoli, ,  ff. – Stifter der Büsten von Winckelmann,
– Poesie der Ruinen, ,  ff. – Monumentalstatuen der Nuraghenkultur Mengs und Poussin für das Pantheon in
auf Sardinien, ,  ff. Rom, ,
Sammlungen – Skulpturen im Alten Museum um in – Sparkassen­Kulturstiftung (essen­
– Sammlung Dorow in Chiusi, , französischen Fotografien, Berlin, ,  ff. Thüringen, ,
– Keramiksammlung des Eugen von Bosch, – Mukhalinga, Bildsäule des Shiva in Viet- – Gerda (enkel Stiftung, ,
,  ff. nam, , Streitwagen, s. Krieg
– Neuaufstellung der klassischen Abteilung – bronzenes Reiterstandbild Friedrichs )). Symposion
in Leiden, ,  ff. in Berlin zerstört , , – Frontinus­Gesellschaft. Symposion zur
– Sammlung Gerard van Papenbroek und – Aufstellung der Porträtbüsten von Win- Geschichte des Wasserversorgung und des
weitere für Leiden, , ckelmann, Mengs, Poussin u. a. im Pan- Wasserbaus , ,  ff.
Sarkophage / Särge theon in Rom, ,  ff. – Frontinus­Gesellschaft. Geplant: Sympo-
– Steinsarkophage und (olzsärge für Tiere – Büste des Raffael im Pantheon in Rom, sion in Rom, ,
in Ägypten, , ,
– Bestattungen mit und ohne Särge im – Porträtbüsten aus dem Pantheon in die Technik
thebanischen Grab TT), ,  ff. Kapitolinischen Museen, , – zur Auffindung von Farbspuren auf Stein-
Schatzfund / (ortfund – Entstehung, Material, Vorbilder, Kopien statuen, ,  ff.
– Publikation: Schätze der Antike, , und Abgüsse der Porträtbüsten bedeuten- – shell­first­Methode beim Schiffsbau, ,
– «Schatz des Priamos», , der Männer im Pantheon in Rom, ,  ff. – moderne Technik zur Untersuchung von
Schiffe Sprache Mumien, ,
– Barke aus dem . Jt. v. Chr. bei Abusir – Sprache und Schrift der Maya, ,  f. – Flotationsmaschine zur Untersuchung
im Wüstensand gefunden, , – die altaramäische Sprache Syriens, ,  f. von Erdproben, ,
– Schiffswrack von Kyrenia, ,  ff. – Sanskrit, eine Sprache )ndiens, ,  f. – Experimente zur Bemalung von Kera-
– Nachbau eines Prahm römisches Last- – dreisprachig im frühislamischen Ägypten, mik und (erstellung von Terra Sigillata der
schiff in Trier, , , Firma Villeroy und Boch, ,
Schrift – Eteokyprisch: Sprache des antiken Zypern, – Entwicklung virtueller Museen für die
– Sprache und Schrift der Maya, ,  f. ,  ff. Vietnam­Ausstellung, ,  ff.
– Linear B seit – v. Chr. , ,  f. – El Silbo, Pfeifsprache auf den Kanari- – D­Scan­ und D­Drucktechnik zur
– Linear A spätestens . /  . Jh. v. Chr. , schen )nseln, , Rekonstruktion des Kopfes des Yde­Mäd-
, Stadtforschung chens, ,
– (ieratisch – Die Schreibschrift der alten – Ephesos, byzantinische Taberna in Tempel
Ägypter?, , der Kuretenstraße gefunden, , – Depot im Tempelbezirk des (orus in
– Papyri und Papyrologie, ,  ff. – Suche nach den Ursprüngen von Mem- (ierakonpolis, ,
– Funde römischer Schrifttäfelchen in phis, ,  ff. – Zerstörung des Baalshamin­ und Bel­
London, ,  ff. – Aachen, evtl. Entdeckung des Forums, tempels in Palmyra, ,
Schweizerischer Nationalfond, , , – Artemis­Tempel in Magnesia, ,

13
ANTIKE WELT Hefte 1–6/16
REGISTER

– Erforschung der in Berlin befindlichen – mykenische Tontäfelchen, Tonplomben, – Universität Leiden, ,


Architekturteile des Tempels der Artemis Bügelkannen mit Linear B, , – Universität Tübingen, , ; , ; ,
Leukophryne aus Magnesia, , – neuassyrische Kaufurkunde von Qalat­i – (afenCity Universität (amburg, Labor
– vermutete Lokalisation des Artemis­ Dinka, v. Chr., , für Photogrammetrie und Laserscanning,
tempels in Didyma, , – Keramikfunde in bronzezeitlichem ,
– Fotosammlung vom Tempel der Artemis Familiengrab auf Zypern mit Krug aus – Universität Bern, )nstitut für Archäolo­
Leukophryne in Magnesia am Mäander, Mykene, , gische Wissenschaften, ,
, – Vasenherstellung in geometrischer Zeit, – Universität (amburg, ,
– Tempel des Eschmun nördlich von Sidon, , – Technische Universität Braunschweig, ,
, – Kerameikos, Töpferviertel in Athen, – Universität und (ochschule Trier, ,
– Altarbruchstücke aus dem )schtartempel , – Universität Kairo, ,  ff.
B aus Assur, , Traum / Traumdeutung – Universität Göttingen, ,
– Mithrasheiligtum in London ge­ – im Vorderen Orient Mari­Briefe , ,  ff. – Universität Manchester, ,
funden, , – Tempelschlaf )nkubation , ,
Textilien – Oneirokritika des Artemidor, ,  ff. Vasen
– Reste an den Salzmumien von Douzlākh, Triumvirat – Gefäße aus dem Schiffsfund von Kyrenia,
, – des Caesar, Crassus und Pompeius, , ,  ff.
– Reste an dem Moormädchen von Yde, – byzantinische «Meleager­Schale» in
, UNESCO-Weltkulturerbeliste München, ,  ff.
Theater – Virtueller Gang durch die Welterbestätte – (eraklesteller in Paris, ,
– Reste des antiken Theaters in Didyma Mỹ Son in Vietnam, , – neun Teller, aufgeteilt zwischen Metro­
gefunden, , Universität politan Museum New York und Cyprus
– Reste des römischen Theaters in Lucca, , – Universität Münster, Forschungsstelle Museum Nikosia, ,
Thermen Asia, , – Keramik­ und Lackgefäße in Gräbern aus
– Römerthermen Zülpich Tolbiacum , – Universität Köln, , dem . Jh. bei Pingcheng, ,
,  ff. – Universität Wien, , . – «Vater der Keramik» William Matthew
– Badestuben im Mittelalter, , – ehem. Friedrich­Wilhelms­Universität, Flinders Petrie, ,
Tiere / Mischwesen Berlin, , – griechische Vasen des .– . Jhs. v. Chr.
– Elefanten (annibals in Norditalien, , – Philipps­Universität, Marburg, , ; , im )nternationalen Keramik­Museum
– Tiermumien, , – Karls­Universität, Prag, , Weiden, ,  ff.
– Publikation: Plutarch. Darf man Tiere – Universität Kopenhagen, , Verkehr / Verkehrsmittel
essen?, , – University of Pennsylvania, , – ägyptische Streit­ und Reisewagen,
– Zikaden und Ameisen in der Fabel, , – FU und TU Berlin, , ,  ff.
– Silberteller mit (erakles und dem – Johns (opkins University, Baltimore, , – Mittelmeer als Verkehrsraum, ,
nemeischen Löwen, , – University of California, Los Angeles, ,
– Drache als Symbol des Wassers in Viet- – Martin­Luther­Universität, (alle, , . Wasser
nam, , – Johann Wolfgang Goethe­Universität, – Entwicklung des Nildeltas, ,  ff.
– Darstellung von Enten in Verbindung Frankfurt am Main, , ; , – Kalksinterablagerungen in der Delik­
mit Lotus in Vietnam, , – Johannes Gutenberg­Universität, Mainz, kemer Druckwasserleitung, ,
– Tiermumien )bisse und Paviane aus , – Frontinus­Gesellschaft. Symposion zur
Tuna el­Gebel, ,  ff. – Universität Çanakkale, , Geschichte der Wasserversorgung und des
– Pharaos Tiere in Fotografien, , – Universität Bern, , Wasserbaus , ,  ff.
Tod – LMU Universität, München, , ; ,  ff. Wandmalerei
– ägyptisches Totenbuch des Amenemhat – Leopold­Franzens­Universität, )nns- – jungsteinzeitlicher Fries aus Pfahlbauten
in Mannheim, , bruck, , am Bodensee
Ton / Terrakotta – Universität Wien, )nstitut für Alte Ge- – in Gräbern der großen Nekropolen aus
– Terrakotten aus Babylon und Assur, , schichte, , dem . Jh. bei Pingcheng, ,
– lebensgroße Terrakottafiguren beim – Universität Bonn, Geographisches )nsti- Wiederverwendung
Grab des chinesischen Kaisers Qin Shihu- tut, , – der Särge und des Grabinventars in spät-
ang bei Xi’an, ,  ff. – UCL = University College London, , ; , ramessidischer Zeit, ,

14
ANTIKE WELT Hefte 1–6/16
DIE BEI PHILIPP VON ZABERN ERSCHIENENEN TITEL ERHALTEN
SIE IN ALLEN BUCHHANDLUNGEN – UNTER ANDEREM HIER:
Aachen: Düsseldorf: Lehmanns Media
M. Jacobi’s Nachfolger o(G Buchhaus Antiquariat Stern­Verlag Universitätsplatz
Büchel Janssen & Co.
Friedrichstraße Hildesheim:
C(-Aarau: Buchhandlung Walther König Luxor­Shop im Roemer­ und
Buchhandlung Meissner AG Kunsthalle Düsseldorf Pelizaeus­Museum
Bahnhofstraße Grabbeplatz Am Steine –

Augsburg: Erlangen: Höxter:


Buchhandlung Friedrich Pustet Gmb( Exlibris Bücher Brandt
Karolinenstraße Bismarckstraße Westerbachstraße
Buchhandlung Rieger & Kranzfelder Nachf.
Maximilianstraße Frankfurt a. M.: A-)nnsbruck:
Buchhandlung (ugendubel Tyrolia­Buchhandlung
C(-Basel: Steinweg Maria­Theresien­Straße
Thalia Bücher AG Buchhandlung (erbert Bärsch Nachf. KG
Freie Straße Albanusstraße Kiel:
Buchhandlung Walther König Buchhandlung Erichsen & Nierenheim KG
Berlin: Gmb( & Co. KG Dänische Straße –
Akademische Buchhandlung Domstraße Universitätsbuchhandlung Weiland
Ehrenbergstraße Gmb( & Co. KG
Dussmann das Kultur­Kaufhaus Gmb( Freiburg / Breisgau: (oltenauerstraße
Friedrichstraße Buchhandlung Rombach Gmb(
Buchhandlung Walther König Gmb( & Co. KG Bertoldstraße Koblenz:
)m Martin­Gropius­Bau Buchhandlung Reuffel
Niederkirchner Straße C(-Fribourg: Löhrstraße
Wasmuth Gmb( & Co. Museumsbh. KG Kanisius Buchhandlung
Pfalzburger Straße – Bahnhofstraße Köln:
Bodestraße – Kösel’sche Buchhandlung
A-Graz: Roncalliplatz
C(-Bern: Buchhandlung Moser Buchhandlung Walther König
Stauffacher Buchhandlungen AG Morawa Buch­ und Medien Gmb( & Co. KG
Neuengasse Gmb( & Co. KG Ehrenstraße
Am Eisernen Tor
Bochum: Konstanz:
Janssen Gmb( Gütersloh: Buchhandlung (omburger & (epp
Universitätsbuchhandlung Eckart­Buchhandlung (. Pooch Münsterplatz
Brüderstraße Münsterstraße
Leipzig:
Bonn: Hamburg: Lehmanns Media
Siebengebirgs­Buchhandlung Buchhandlung (ermann Laatzen Grimmaische Straße
Alte Bahnhofstraße (eidenkampsweg Universitätsbh. Leipzig & Schweitzer o(G
Buchhandlung Walter König Gmb( & Co. KG Buchzentrum Gmb( Kurt (eymann Grimmaische Straße
Kunst­ und Ausstellungshalle Eppendorfer Baum  / 
Friedrich­Ebert­Allee Buchhandlung Sautter & Lackmann A-Linz:
Admiralitätsstraße  /  Buchhandlung (ans Fürstelberger
Braunschweig: Thalia Buchhandlung Gmb( & Co. KG Landstraße
Buchhandlung Graff Gmb( Spitalerstraße
Sack Buchhandlung Weiland Mainz:
Moorfleeter Straße Claudius­Buchhandlung
Bremen: Vordere Präsenzgasse
Buchhandlung Kamloth & Schweitzer o(G Hanau: Buchhandlung Gonsenheim
Ostertorstraße – Bücher bei Dausien Weihl & Co. KG Breite Straße
Salzstraße Dombuchhandlung Franz Stoffl
Dresden: Markt –
Buchhandlung Walther König Heidelberg:
Gmb( & Co. KG Buchhandlung (immelheber Mannheim:
)m Residenzschloss Theaterstraße A. Bender’s Buchhandlung Gmb(
Taschenberg O ,

15
ANTIKE WELT Hefte 1–6/16
BUCHHANDLUNGEN

Quadrate­Buchhandlung Paderborn: Weißenburg:


R , Linnemann Bücher Karl Meyer Buch + Papier
Westernstraße Rosenstraße
Marburg:
Universitätsbuchhandlung N.G. Elwert Ravensburg: A-Wien:
Reitgasse – Ravensbuch Buchhandlung A. L. (asbach
Marienplatz Wollzeile
München: Universitätsbuchhandlung
Buchhandlung Lehmkuhl Regensburg: Franz Leo & Comp. KG
Leopoldstraße Friedrich Pustet KG Am Lichtensteg
Bücher Lentner Gmb( Gesandtenstraße – Buchhandlung Morawa & Co.
Marienplatz Weichserweg Wollzeile
Buchhandlung (ans Goltz KG Kunstverlag Wolfrum
Türkenstraße Saarbrücken: Augustinerstraße
Universitätsbuchhandlung Rupprecht Gmb( Buchhandlung Bock & Seipp
Amalienstraße Futterstraße Wiesbaden:
Buchhandlung (einrich (ugendubel Buchhandlung Angermann
Gmb( & Co. KG A-Salzburg: Mauergasse
Marienplatz Galerie Welz Buchhandlung Dr. Vaternahm
Buchhandlung L. Werner Sigmund­(affner­Gasse An den Quellen
Residenzstraße
Türkenstraße C(-Solothurn: Würzburg:
Lüthy + Stocker AG Werner Beyer, Buchladen Neuer Weg
Münster: Gurzelngasse Sanderstraße –
Thalia Universitätsbuchhandlung Gmb(
(aus der Bücher Poertgen­(erder Speyer: Wuppertal:
Salzstraße Buchhandlung Oelbermann Buchhandlung Klaus von Mackensen
Ringold Buchhandlung Gmb( Wormser Straße Friedrich­Ebert­Straße  /  Laurentius-
Ringoldstraße – straße
Stuttgart:
Neustadt an der Weinstraße: Buchhandlung Albert Müller Gmb( C(-Zürich:
Quodlibet Buchhandlung Epplestraße C Klio Buchhandlung
Kellereistraße Buchhandlung Wittwer Zähringerstraße
Königstraße Medieval
Nürnberg: Spiegelgasse
Buchhandlung M. Edelmann Tübingen: Orell Füssli Buchhandlungs AG
Kornmarkt Osiandersche Buchhandlung Gmb( Marktgasse
Thalia Buchhaus Campe Wilhelmstraße
Karolinenstraße C(-Zug:
Trier: Buchhandlung zur Schmidgasse AG
Osnabrück: De’ Bücherlade Schmidgasse
Buch. (. Th. Wenner Gmb( & Co. Klio
Große Straße

16
ANTIKE WELT Hefte 1–6/16

Das könnte Ihnen auch gefallen