1.1 Aufgabenstellung
Beim hier verwendeten Modell der Phononen denkt man sich alle Atome eines Git-
ters mit Federn miteinander verbunden. Im einfachsten Modell geht man von einem
bestimmten Atom aus (Punkt l, m) und betrachtet nur die Verhältnisse mit den
nächsten Nachbarn, hier also 4.
Anschließend müssen die Newtonschen Bewegungsgleichungen in allen Dimensionen
ausgewertet werden:
d2 ul,m
F=m (1)
dt2
Beim linearen Federmodell geht man von einer Kraft direkt proportional zur momen-
tanten Auslenkung aus. Folglich müssen alle beitragenden Auslenkungen im Kraft-
gesetz berücksichtigt werden.
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B. Thaler 2 - dimensional square lattice
Wir beginnen mit der x-Komponente: Zur Auslenkung des Zentralatoms in x-Richtung
tragen, wie man sich leicht überlegen kann, natürlich die Auslenkungen der 4 nächs-
ten Nachbarn in x-Richtung bei (siehe blaue Pfeile in Abbildung 2). Weiters wird
die x-Position von der Auslenkung der beiden Nachbaratome l + 1, m und l − 1, m
in y-Richtung beeinflusst (rote Pfeile). Es ist klar, dass eine Auslenkung der beiden
anderen Atome in y-Richtung keinen Einfluss auf die x-Koordinate des Zentralatoms
haben kann.
Man erhält also insgesamt 6 beitragende Terme für die x-Komponente und weitere
6 für die y-Komponente der Kraft.
Komponentenweise ergeben sich dann die Bewegungsgleichungen:
d2 u x
m⋅ = C ⋅ [(uxl+1,m − uxl,m ) + (uxl−1,m − uxl,m ) + (uxl,m+1 − uxl,m )
dt2
+(uxl,m−1 − uxl,m ) + (uyl+1,m − uyl,m ) + (uyl−1,m − uyl,m )]
d2 uy
m⋅ 2
= C ⋅ [(uyl+1,m − uyl,m ) + (uyl−1,m − uyl,m ) + (uyl,m+1 − uyl,m )
dt
+(uyl,m−1 − uyl,m ) + (uxl+1,m − uxl,m ) + (uxl−1,m − uxl,m )]
Als Ansatz für die Lösung verwendet man nun die Eigenfunktionen des Translati-
onsoperators, also Schwingungen der Form:
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B. Thaler 2 - dimensional square lattice
also hier mit den zwei Basisvektoren a1 = (a, 0) und a2 = (0, a):
Setzt man Formel (3) in die Bewegungsgleichungen ein und wertet die Ausdrücke
aus erhält man folgende Eigenwertgleichung:
ω2 ⋅ m
λ= (6)
C
1.3 Dispersionsrelation
Mit dem im Anhang angegebenem Programm können nun die Eigenwerte der Matrix
für verschiedene k-Werte berechnet werden. Wie in der Festkörperphysik üblich, wird
hier nur die erste Brillouin-Zone betrachtet.
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B. Thaler 2 - dimensional square lattice
Man wählt nun für die k− Werte in der Matrix M jene, welche im Symmetrieeck
der First-Brillouin Zone liegen und berechnet die Eigenwerte.
Abbildung 4: Dispersionsrelation
1.4 Zustandsdichte
Um die Density of States zu erhalten, muss die Anzahl der in einem bestimmten
Intervall enthaltenen Frequenzen in der Dispersionsrelation abgezählt werden.
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% Programm zur Berechnung der Dispersionsrelation und der Densitiy of States
% für den 2-dimensional square lattice
for t=1:size(k,2)
M=[2*cos(a*k(1,t))+2*cos(a*k(2,t))-4,2*cos(a*k(1,t))-2;2*cos(a*k(2,t))-
2,2*cos(a*k(1,t))+2*cos(a*k(2,t))-4];
lambda_1(:,t)=eig(M);
end
% Dispersionsrelation
figure(1)
plot(kk,w,'b-')
hold on
% Density of States
figure(2)
w_11=[w(1,:) w(2,:)];
xdos=linspace(0,max(w_11)*1.01,100);
dos=hist(w_11,xdos);
plot(xdos,dos)
camroll(90)
text(max(w_11)/2,-20,'DOS')
text(-max(w_11)/10,250,'\omega / Hz')