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Ausdrucke aus der digitalen Datenbank der TÜV Rheinland Group. Vervielfältigung lt. Merkblatt 3 (2004-02) des DIN.

DEUTSCHE NORM März 2006

DIN 2092
D
ICS 21.160 Ersatz für
DIN 2092:1992-01

Tellerfedern –
Berechnung
Disc springs –
Calculation
Rondelles ressorts –
Calculation

Gesamtumfang 15 Seiten

Ausschuss Federn (AF) im DIN

© DIN Deutsches Institut für Normung e.V. · Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise,
nur mit Genehmigung des DIN Deutsches Institut für Normung e.V., Berlin, gestattet.
Alleinverkauf der Normen durch Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin
Preisgruppe 10
www.din.de !,eBu"
www.beuth.de 9663182
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DIN 2092:2006-03

Vorwort
Diese Norm wurde vom Ausschuss Federn (AF) im DIN Deutsches Institut für Normung e. V. erarbeitet.

Änderungen

Gegenüber DIN 2092:1992-01 wurden folgende Änderungen vorgenommen:

a) in Abschnitt 6 wurden die Verhältnisse Außendurchmesser De zur Dicke t bzw. Außen- zu Innendurch-
messer Di sowie die Anforderungen nach DIN 2093 neu definiert;

b) Berechnungsbeispiele zu den Gleichungen in Abschnitt 6 dieses Dokumentes werden nicht mehr ange-
geben;

c) in Abschnitt 7 wurde die Federkennlinie der Einzeltellerfeder neu berechnet und die neu gemessene
Kennlinie angeglichen;

d) das Nachsetzen der Feder wird in diesem Dokument nicht mehr behandelt und wird als Relaxation in
DIN 2093 detailliert beschrieben;

e) die redaktionelle Gestaltung dieses Dokumentes wurde an die dafür geltenden Regeln angepasst.
Größen, Einheiten, Symbole und mathematische Zeichen wurden an das Internationale Einheitensystem
(SI) nach ISO 31 angepasst.

Frühere Ausgaben

DIN 2092: 1957-09, 1969-09, 1978-06, 1990-09, 1992-01

1 Anwendungsbereich
Diese Norm enthält alle zur Auslegung von Tellerfedern benötigten Angaben über deren Eigenschaften. Dazu
gehören die Berechnungsgleichungen und Angaben über die Eigenschaften von Tellerfedern bei Verwendung
als Einzeltellerfeder, im Tellerfederpaket oder in der Tellerfedersäule, Angaben über die jeweils maßgeben-
den Spannungen sowie Begriffsbestimmungen über die Dauerhaltbarkeit der Tellerfedern.

2 Normative Verweisungen
Die folgenden zitierten Dokumente sind für die Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten
Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte
Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen).

DIN 2093:2006, Tellerfedern — Qualitätsanforderungen — Maße

3 Begriffe
Tellerfedern sind in Achsrichtung belastbare kegelförmige Ringscheiben, die als Einzeltellerfedern oder
kombiniert zu Federpaketen oder Federsäulen sowohl ruhend als auch schwingend beansprucht werden
können. Sie werden mit und ohne Auflageflächen gefertigt.

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4 Darstellung

4.1 Tellerfeder

a) ohne Auflagefläche: b) mit Auflagefläche:


Gruppe 1 Gruppe 3
Gruppe 2

Bild 1 — Einzeltellerfeder und Querschnittsstellen der rechnerischen Spannungen

4.2 Federpaket

Das Federpaket besteht aus n gleichsinnig geschichteten Einzeltellerfedern.

Bild 2 — Federpaket — gleichsinnig geschichtete Einzeltellerfedern

4.3 Federsäule

Die Federsäule besteht aus i wechselsinnig aneinander gereihten Einzeltellerfedern oder Federpaketen.

Bild 3 — Federsäule — wechselsinnig aneinander gereihte Einzeltellerfedern

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4.4 Theoretisches Tellerfederndiagramm

Bild 4 — Beispiel einer Federsäule

5 Formelzeichen, Einheiten und Benennungen

Formelzeichen Einheit Benennung

De mm Außendurchmesser

Di mm Innendurchmesser

D0 mm Durchmesser des Stülpmittelpunktkreises


E MPa Elastizitätsmodul (siehe DIN 2093)
F N Federkraft
F1, F2, F3 ... N Federkräfte, zugeordnet den Federwegen s1, s 2 , s 3 ...
Fc N Errechnete Federkraft bei Planlage

Fges N Federkraft des Federpaketes, zugeordnet dem Federweg sges

Fges R N Federkraft des Federpaketes, bei Berücksichtigung der Reibung

Ft N Prüfkraft bei Länge Lt bzw. lt


K1, K 2, K 3 , K 4 Kennwerte (siehe 6.2)

L0 mm Länge der unbelasteten Tellerfedersäule oder des unbelasteten


Tellerfederpaketes
L1, L2 , L3 ... mm Längen der belasteten Federsäule oder des belasteten Feder-
paketes, zugeordnet den Federkräften F1, F2, F3 ...
Lt mm Prüflänge der Tellerfedersäule oder des Tellerfederpaketes

Lc mm Errechnete Länge der Tellerfedersäule oder des Tellerfederpaketes


in Planlage
N Anzahl der Lastspiele bis zum Bruch
R N/mm Federrate
W Nmm Federungsarbeit

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Formelzeichen Einheit Benennung

h0 mm Rechnerischer Federweg bis zur Planlage der Tellerfedern ohne


Auflageflächen h0 = l0 − t
h0′ mm Rechnerischer Federweg bis zur Planlage der Tellerfedern mit Auf-
lageflächen h0′ = l0 − t ′
i Anzahl der wechselsinnig zu einer Säule aneinander gereihten
Einzeltellerfedern oder Federpakete
l0 mm Bauhöhe der unbelasteten Einzeltellerfeder

l1, l2, l3 ... mm Länge der belasteten Tellerfeder zugeordnet zu den Federkräften
F1, F2, F3 ...
lt mm Prüflänge der Tellerfeder
n Anzahl der gleichsinnig zu einem Paket geschichteten Einzelteller
P Theoretischer Stülpmittelpunkt des Tellerfederquerschnitts (siehe
Bild 1)
s mm Federweg der Einzeltellerfeder
s1, s 2 , s 3 ... mm Federwege, zugeordnet den Federkräften F1, F2, F3 ...
sges mm Federweg der Federsäule oder des Federpaketes ohne Berück-
sichtigung der Reibung.
Empfohlener Größtwert sges = 0,75 (L0 − Lc )
t mm Dicke der Tellerfeder
t' mm Reduzierte Dicke der Tellerfeder mit Auflageflächen (Gruppe 3)
wM , wR Reibungsfaktoren (siehe Tabelle 2)

De Durchmesserverhältnis
δ=
Di
µ Querkontraktionszahl
σ MPa Rechnerische Spannung
σ OM , σ I , σ II, σ III, σ IV MPa Rechnerische Spannung für die Stellen OM, I, II, III, IV (siehe
Bild 1)
σo MPa Rechnerische Oberspannung bei Tellerfedern mit Schwing-
beanspruchung
σu MPa Rechnerische Unterspannung bei Tellerfedern mit Schwing-
beanspruchung
σh MPa Hubspannung, zugeordnet dem Arbeitsweg bei Tellerfedern mit
Dauerschwingbeanspruchung
σO MPa Oberspannung der Dauerschwingfestigkeit

σU MPa Unterspannung der Dauerschwingfestigkeit

σH = σO − σU MPa Dauerhubfestigkeit

V, V ' mm Hebelarme

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6 Berechnungsgleichungen für die Einzeltellerfeder


Die im Folgenden angegebenen Berechungsgleichungen gelten für Tellerfedern ohne und mit Auflageflächen
für Verhältnisse 16 < De / t < 40, für 1,8 < De / Di < 2,5 und für Werkstoffe entsprechend DIN 2093. In
anderen Fällen wird empfohlen, den Hersteller zu kontaktieren.

6.1 Prüfkraft

Die Prüfkraft Ft einer Einzeltellerfeder oder Tellerfedersäule ist definiert für eine Einfederung von s = 0,75 h0 .
Tellerfedern mit Auflageflächen müssen die gleiche Prüfkraft Ft bei Prüflänge Lt aufweisen wie Tellerfedern
ohne Auflageflächen mit den gleichen Maßen De , Di und l0 . Die Auflageflächen bewirken eine Hebelarm-
verkürzung. Der daraus resultierenden Krafterhöhung wird durch eine Reduzierung der Tellerfederdicke ent-
gegengewirkt. Diese hat einen Kennlinienverlauf zur Folge, der von dem der Tellerfeder ohne Auflageflächen
bis auf den gemeinsamen Prüfpunkt lt abweicht.

Richtwerte für die Reduzierung der Tellerfederdicke:

Tabelle 1

Reihe A B C
t'/t 0,94 0,94 0,96

6.2 Kennwerte

De
δ= (1)
Di

2
⎛ δ − 1⎞
⎜ ⎟
1 ⎝ δ ⎠
K1 = ⋅ (2)
π δ +1 2

δ − 1 ln δ

δ −1
−1
6 ln δ
K2 = ⋅ (3)
π ln δ

3 δ −1
K3 = ⋅ (4)
π ln δ

2
C ⎛C ⎞
K4 = − 1 + ⎜⎜ 1 ⎟⎟ + C2 (5)
2 ⎝ 2 ⎠

6
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mit

2
⎛ t′ ⎞
⎜ ⎟
⎝t⎠
C1 = (6)
⎛ 1 l0 t ′ 3 ⎞ ⎛ 5 l0 t ′ 3 ⎞
⎜⎜ 4 ⋅ t − t + 4 ⎟⎟ ⎜⎜ 8 ⋅ t − t + 8 ⎟⎟
⎝ ⎠⎝ ⎠

C1 ⎡ 5 ⎛ l 0 ⎤
2

C2 = ⎢ ⎜ − 1⎟ + 1⎥ (7)
⎛ t ′ ⎞ ⎢⎣ 32 ⎝ t ⎥⎦
3

⎜ ⎟
⎝t⎠

Für Tellerfedern ohne Auflageflächen ist K 4 = 1;

Für Tellerfedern mit Auflageflächen ist K 4 nach Gleichung (5) zu berechnen und in den nachfolgenden
Gleichungen t ′ statt t und h0′ = l0 − t ′ statt h0 zu setzen.

6.3 Federkraft

4E t4 s ⎡ 2 ⎛ h0 s ⎞ ⎛ h0 s ⎞ ⎤
F= ⋅ ⋅ K 42 ⋅ ⎢ K 4 ⋅ ⎜ − ⎟ ⎜ − ⎟ + 1⎥ (8)
1− µ 2
K1 ⋅ D 2e t ⎣ ⎝ t t ⎠⎝ t 2t ⎠ ⎦

t 3 ⋅ h0
Fc = F (s = h0 ) =
4E
⋅ ⋅ K 42 (9)
1 − µ 2 K1 ⋅ D 2e

Reihe Reihe Reihe

Bild 5 — Rechnerische Kennlinien für Tellerfedern mit und ohne Auflageflächen


( Fc gilt hier für die Feder ohne Auflageflächen)

HINWEIS — Bei Tellerfedern mit Auflagefläche ist lt = l0 – 0,75 · h0

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6.4 Rechnerische Spannungen

4E t2 s 3
σ OM = − ⋅ ⋅ K4 ⋅ ⋅ (10)
1− µ 2
K1 ⋅ D 2e t π

4E t2 s ⎡ ⎛ h0 s ⎞ ⎤
σI = − ⋅ ⋅ K4 ⋅ ⎢ K 4 ⋅ K2 ⎜ − ⎟ + K3 ⎥ (11)
1− µ 2
K1 ⋅ D 2e t ⎣ ⎝ t 2t ⎠ ⎦

4E t2 s ⎡ ⎛ h0 s ⎞ ⎤
σ II = − ⋅ ⋅ K4 ⋅ ⎢ K 4 ⋅ K 2 ⎜ − ⎟ − K3 ⎥ (12)
1− µ 2
K1 ⋅ D 2e t ⎣ ⎝ t 2t ⎠ ⎦

t2 1 s⎡ ⎛h s ⎞ ⎤
⋅ ⎢ K 4 ⋅ (K 2 − 2 K 3 ) ⋅ ⎜ 0 − ⎟ − K 3 ⎥
4E
σ III = − ⋅ ⋅ K4 ⋅ (13)
1− µ 2
K1 ⋅ D 2e δ t ⎣ ⎝ t 2t ⎠ ⎦

t2 ⎡ ⎛ h0 s ⎞ ⎤
⎢ K 4 ⋅ (K 2 − 2 K 3 ) ⋅ ⎜ − ⎟ + K 3 ⎥
4E 1 s
σ IV = − ⋅ ⋅ K4 ⋅ ⋅ (14)
1− µ 2
K1 ⋅ D 2e δ t ⎣ ⎝ t 2t ⎠ ⎦

Positive Spannungen sind Zugspannungen.

Negative Spannungen sind Druckspannungen.

6.5 Federrate

t3 ⎡ ⎧ 2
h0 s 3 ⎛ s ⎞ ⎫⎪ ⎤⎥
2
dF 4E 2 ⎢ 2 ⎪⎛ h0 ⎞
R= = ⋅ ⋅ K 4 ⋅ K 4⎨⎜ ⎟ − 3 ⋅ ⋅ + ⎜ ⎟ ⎬ +1 (15)
ds 1 − µ 2 K1 ⋅ D 2e ⎢ ⎪⎝ t ⎠ t t 2 ⎝t⎠ ⎪ ⎥
⎣ ⎩ ⎭ ⎦

6.6 Federungsarbeit

⎛s⎞ ⎡ ⎤
s 2 2
2E t5 ⎛h s ⎞

W = F ⋅ ds =
1− µ 2

K1 ⋅ D 2e
⋅ K 42 ⋅ ⎜ ⎟ ⋅ ⎢ K 42 ⋅ ⎜ 0 − ⎟ + 1⎥
⎝ t ⎠ ⎢⎣ ⎝ t 2t ⎠ ⎥⎦
(16)
O

7 Federkennlinie der Einzeltellerfeder

Die Kennlinie (Kraft-Weg-Linie) der Einzeltellerfeder ist nicht linear. Ihre Form hängt vom Verhältnis h0/t ab.

h′
In Bild 6 sind die bezogenen Kennlinienverläufe für unterschiedliche h0/t-Verhältnisse bzw. K 4 ⋅ 0 -Verhält-
t′
nisse zusammengestellt.

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Bild 6 — Verlauf der errechneten Federkennlinie bei unterschiedlichem h0/t-Verhältnis1)

Zur Berechnung der Federkraft Fc für die Planlage siehe Gleichung in 6.3.

h′
1) Bei Tellerfedern mit Auflageflächen ist h0/t durch K 4 ⋅ 0 zu ersetzen.
t′

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Bild 7 — Errechnete und gemessene Federkennlinie am Beispiel einer Tellerfeder DIN 2093 – B 50

Ab etwa s/h0 > 0,75 weicht die praktische Kennlinie zunehmend von der errechneten Kennlinie ab, weil die
Tellerfedern sich aufeinander bzw. auf der Auflage abwälzen, was eine stetige Hebelarmverkürzung zur Folge
hat (siehe Bild 7).

8 Anordnung von Einzeltellerfedern


Tellerfedern lassen sich bei Verwendung in Federsäulen vielfältig kombinieren.

Bei gleichsinnig geschichteten Einzeltellerfedern ist bei gleichem Federweg die Federkraft proportional der
Anzahl der Einzeltellerfedern (siehe Bilder 8 und 9).

Bei wechselsinnig aneinander gereihten Einzeltellerfedern ist bei gleicher Federkraft der Federweg proportio-
nal der Anzahl der Einzeltellerfedern (siehe Bilder 8 und 10).

Fges = n ⋅ F (17)

s ges = i ⋅ s (18)

L0 = i [l0 + ( n − 1) t ] (19)

Hinweis: Für Tellerfedern mit Auflageflächen gilt t’ statt t.

Bei wechselsinnig aneinander gereihten Federpaketen (siehe Bild 11) wächst die Federkraft mit der Anzahl
der Einzeltellerfedern je Federpaket und der Federweg mit der Anzahl der Federpakete.

Bei Tellerfedern mit h0/t > ≈ 1,25 wird eine ungleichmäßige Einfederung der einzelnen Tellerfedern innerhalb
der Federsäule auftreten, was zum Funktionsausfall führen kann.

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Bei Verwendung verschieden dicker Einzeltellerfedern in einer Federsäule (siehe Bild 12) lässt sich eine pro-
gressive Kennlinie erreichen. Das Gleiche ist möglich, wenn gleich dicke Einzeltellerfedern als Federpakete
mit zunehmender Anzahl von Einzeltellerfedern aneinander gereiht werden (siehe Bild 12). Bei den letzten
beiden Kombinationen muss jedoch für die Säulenteile 1 und 2 auf die zulässige Spannung der Federn Rück-
sicht genommen werden.

Eventuell kann durch konstruktive Maßnahmen ein Überschreiten des zulässigen Federweges vermieden
werden.

Die Reibungskraft ist in den Bildern 8 bis 13 nicht berücksichtigt.

Bild 8 Bild 9

Bild 10 Bild 11

Bilder 8 bis 11 — Veränderung der errechneten Kennlinie bei verschiedenartiger Anordnung


der Einzeltellerfedern in der Federsäule

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Bild 12 Bild 13

Bilder 12 und 13 — Progressive Kennlinien bei verschiedenen Dicken und bei verschiedenen
Anordnungen der Tellerfedern

9 Einfluss der Reibung auf die Kennlinie


Bei der Kraftberechnung von Tellerfedern muss die Reibung berücksichtigt werden. Sie ist abhängig von der
Anzahl der Einzeltellerfedern bzw. Federpakete in der Federsäule. Darüber hinaus sind die Oberflächen-
beschaffenheit und die Schmierung von Einfluss.

Die Reibung tritt einerseits an den Mantelflächen sich berührender Tellerfedern (Faktor wM ) und andererseits
zwischen den planparallelen Auflageplatten (Faktor wR ) auf. Sie hat bei der Einfederung einen Kraftanstieg
und bei der Ausfederung einen Kraftabfall zur Folge.

Die Kennlinie lässt sich dann errechnen mit der Beziehung

n
Fges R = F ⋅ (20)
1 m wM ⋅ (n − 1) m wR

Es gilt

− bei Belastung
+ bei Entlastung

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Tabelle 2 — Werte für Mantel- ( wM ) und Randreibung ( wR ) für ungestrahlte Tellerfedern

Reihe wM wR
Nach DIN 2093
A 0,005 bis 0,03 0,03 bis 0,05
B 0,003 bis 0,02 0,02 bis 0,04
C 0,002 bis 0,015 0,01 bis 0,03

Gleichung (20) beinhaltet für n = 1 auch das Reibverhalten der Einzelfeder.


Tellerfedern weichen innerhalb zulässiger Toleranzen von der geometrischen Idealform ab. Das hat bei der
Schichtung zu Paketen eine mit der Tellerfederzahl steigende Abweichung der gemessenen von der er-
rechneten Kennlinie, insbesondere im unteren Kennlinienbereich, zur Folge.

10 Rechnerische Spannungen
Wegen des Vorhandenseins von Eigenspannungen aus den unterschiedlichen Herstellungsprozessen geben
die Gleichungen in 4.4 nicht die wirklichen Werte wieder. Sie liefern reine Nominalspannungen. Alle Span-
nungsangaben in diesem Dokument und in DIN 2093, Tabellen 2 bis 4, sind hierauf bezogen.
Die Abschätzung der zulässigen Bauhöhe l0 kann durch Ermittlung der Spannung σ OM erfolgen. Sie sollte
bei Planlage etwa der Zugfestigkeit des verwendeten Werkstoffes (bei Werkstoffen nach DIN 2093 Rm max.
1 600 MPa) entsprechen.
Für Tellerfedern mit schwingender Beanspruchung sind die rechnerischen Zugspannungen an der Unterseite
der Einzeltellerfeder maßgebend. Entscheidend für den Schwingungsbruch ist die Querschnittstelle II oder III
(siehe Bild 14) mit der jeweils größten rechnerischen Zugspannung. Welche Querschnittstelle in Frage kommt,
hängt von den Verhältnissen D e / Di = δ , h0/t und s / h0 ab.

Die maßgebende Stelle kann sowohl für Federn ohne als auch mit Auflageflächen aus Bild 14 entnommen
werden.

Bild 14 — Für den Schwingungsbruch maßgebende Querschnittstelle2)

h′
2) Bei Tellerfedern mit Auflageflächen ist h0/t durch K 4 ⋅ 0 zu ersetzen.
t′

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Da die Einfederung s /h0 auch einen Einfluss auf die Größe der Spannungen an den Stellen II und III hat,
wird für den Übergangsbereich im Bild 14 empfohlen, die Spannungen σ II und σ III zu überprüfen. Sie
werden mit den Gleichungen in 4.4 errechnet.

Dauer- und Zeitfestigkeitsschaubilder siehe DIN 2093.

11 Beanspruchungsarten

11.1 Ruhende bzw. selten wechselnde Beanspruchung

Ruhende bzw. selten wechselnde Beanspruchung liegt vor

a) bei Tellerfedern, die nur statisch ohne Laständerung beansprucht sind;

b) bei Tellerfedern mit gelegentlichen Laständerungen in größeren Zeitabständen und weniger als
104 Lastspielen während der Einsatzdauer.

11.2 Schwingende Beanspruchung

Je nach der verlangten Mindestlastspielzahl N ohne Bruch unterscheidet man:

a) Tellerfedern mit begrenzter Lebensdauer. Diese Tellerfedern sollen im Bereich der Zeitfestigkeit
10 4 ≤ N < 2 ⋅ 10 6 eine begrenzte Anzahl von Lastspielen bis zum Bruch ertragen.

b) Tellerfedern mit hoher Lebensdauer. Diese Tellerfedern sollen ohne Bruch mindestens 2 ⋅ 106 Lastspiele
und mehr ertragen.

Bei Lebensdauererwartungen, die wesentlich höher als 2 ⋅ 106 Lastspiele liegen, sind die Erfahrungen
des Herstellers einzuholen.

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Literaturhinweise

DIN 4000-11, Sachmerkmalleisten für Federn

DIN ISO 2162-1, Technische Produktdokumentation — Federn — Teil 1: Vereinfachte Darstellung

DIN ISO 2162-3, Technische Produktdokumentation — Federn — Teil 3: Begriffe

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