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Wie man mit Teambuilding

Mitarbeiter zu produktiven
Teams verbindet

Von Dr. phil. Fiona Waltraud Berle

Warum Betriebsau üge nichts nützen

Ich rate ab von ober ächlichen „Tricks“ aus der Abteilung


„Mitarbeitermotivation“. Ich bin für nachhaltige,
respektvolle Maßnahmen, die Menschen in den Zustand
versetzen, in dem sie gerne leben und arbeiten. Dieser
Zustand heißt Begeisterung.

Konkret: Die Mitarbeiter müssen begeistert sein für die


Firma und für die Produkte der Firma. Die Mitarbeiter
müssen auch füreinander sein, um kreativ, innovativ und
produktiv zu scha en.

In den Schulen veranstaltet man regelmäßig


Klassenfahrten, um die Teams zusammenzuschmieden: Die
einzelnen Klassen, ihre Lehrer. Früher veranstalteten
Firmen analog dazu Betriebsaus üge. Das ist wertvolle
Arbeitszeit, die Sie damit verschwenden! Diese Ausgaben
können Sie sich sparen.

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Viele Firmen veranstalten stattdessen regelmäßige
Workshops: Mitarbeiter werden in Klettergärten geführt,
machen Waldabenteuer, sollen vorgespielt existenzielle
Probleme lösen, oder es gibt diese Spiele, bei denen
speziell meine hochbegabten Klienten Schreikrämpfe
bekommen, wenn ich sie nur anspreche: Das geht von der
„Reise nach Jerusalem“ über „Gruppenski“ bis zum
„Vertrauensfall“ bis zum gemeinsamen Trommelworkshop.

Meiner Meinung nach verpu en die E ekte solcher


Incentive-Aktionen sehr schnell und brechen im Alltag
wieder weg. Deshalb sollten Sie sich auch diese Ausgaben
einfach sparen und Ihr Teambuilding nachhaltig angehen.

Bild von mohamed Hassan auf Pixabay.


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So geht nachhaltiges Teambuilding
Die Firmen-Corporate-Identity

Kennen Sie Ihre Firmen-Corporate Identity? Finden Sie sie


klasse und interessant?

- Wer ist die Firma, wenn Sie ihre Produkte und


Dienstleistungen herstellt?

- Welchen Nutzen stiftet die Firma damit?

- Welche Werte werden damit bedient?

Diese Fragen müssen Sie beantwortet haben. Sie müssen


Symbole, Worte gefunden haben, die die Firmen-CI -
Identität und Mission - ausdrücken, das heißt zu vermitteln.

Begeistert Sie persönlich das? Nein, tut es nicht?!

Vielleicht ist dann die Symbolsprache Ihrer Firma zu alt und


lässt sie eigentlich total kalt - dann muss sie überarbeitet
und modernisiert werden.

Die Begeisterung der Mitarbeiter für die Firma und die


Produkte und Dienstleistungen der Firma schweißt sie zum
Team zusammen.

Es fängt bei Ihnen, dem Chef, der Che n an! Identi zieren
Sie sich mit der Firmen-CI sowie den Produkten und
-Dienstleistungen, dann werden Sie auch die Mitarbeiter
damit anstecken, dann werden diese ein Team: Das heißt,
dass sie am selben Strang ziehen und zwar in dieselbe
Richtung.

Ein machtvoller Produktivitäts-Faktor sind Mitarbeiter, die


gerne im Team die Erfolge der Firma steigern!

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Wie wird die Firmen-CI sichtbar und fühlbar
gemacht?

Die Firmen-CI wird sichtbar an Begri en, noch mehr an


Symbolen und Farben.

Diese Symbole und Farben müssen das Leben und


Arbeiten in der Firma prägen.

Alle neuen Mitarbeiter müssen die Formensprache der


Firma kennen, also erklärt bekommen. Die Farben an den
Wänden und Böden Ihrer Firma müssen die CI
wiedergeben. So wirken Sie aus dem Unterbewusstsein
heraus auf die Be ndlichkeit Ihrer Mitarbeiter ein und die
passenden Mitarbeiter werden sich anziehen lassen.

Kleiner Exkurs in die Farbpsychologie:

Das DISC-Modell unterteilt Menschen grob in „Rote“,


„Gelbe“, „Grüne“ und „Blaue“. Die Typisierung steht für
„Directors“, „Inspirators“, „Servants“ und „Controller“.

Sie können das Modell auch heranziehen, um den Markt-


Standort Ihres Unternehmens zu bestimmen und zu
visualisieren. Je klarer die CI vermittelt wird, desto
passender werden die Mitarbeiter sein, die Sie damit
anziehen. Desto homogener und passender stellen Sie Ihr
Mitarbeiter-Team auf.

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Sinnhaftes Arbeiten!

Vermitteln Sie Ihren Mitarbeitern immer wieder den Nutzen,


den sie mit ihrer Arbeit stiften, indem sie zum Erfolg der
Firma beitragen. Jedem muss Tag für Tag klar sein, warum
er/sie das tut, was er/sie tut.

Speziell in großen Konzernen geht der Sinn leicht verloren.


Mitarbeiter sind beschäftigt in irgendwelchen
Unterabteilungen, fertigen Agenden und Exel-Dateien an,
ohne die Funktion im großen Ganzen noch gesagt zu
bekommen und also zu erkennen. Solche Mitarbeiter sind
nicht mehr begeistert, sondern unzufrieden und nörgelig.
Solche Mitarbeiter können Sie auch nicht mit Waldläufen
oder sonstigen der oben erwähnten Incentives bei der
Stange halten. Solche Mitarbeiter interessieren sich
natürlich auch wenig für das, was die anderen im Team
machen - also ist es kein Team mehr.

Bild von Malachi Witt auf Pixabay.


Warum mache ich, was ich mache?

Was ist der Sinn? Welchen Nutzen stifte ich mit meinem
Tun - wie wichtig bin ich persönlich für das große Ganze?
Finde ich das große Ganze, die Firma also, für die ich
agiere, noch wichtig? Kann ich mich identi zieren?

Diese Fragen sollte jedes einzelne Teammitglied klar


beantworten können. Wenn sie das können, haben Sie
starke Teams. Wenn sich die Teams mit der Firma
identi zieren, haben Sie begeisterte und produktive Teams.

Über die Autorin:

Dr. phil. Fiona Waltraud Berle ist


Lifecoach und Expertin für
Persönlichkeitsentwicklung von
Menschen und Firmen. Sie ist seit 20
Jahren als Coach an ihren Standorten
München und Stuttgart tätig.

https://dr-berle.de

Ebenfalls interessant: https://dr-berle.de/coaching-themen/


selbstbewusstsein-staerken/

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