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Lösung linearer
Gleichungssysteme
Lineare Gleichungssysteme
1
Koeffizientenmatrix und erweiterte Matrix
2
Matrizenschreibweise
A · x = b.
Wir interessieren uns für die Lösungsmenge
L = {x ∈ Rn| A · x = b}.
(a) Das lineare Gleichungssystem A · x = b ist genau dann lösbar , wenn sich b
als Linearkombination der Spalten a1 , a2 , . . . , an von A schreiben lässt.
(b) Die Lösungen des zugehörigen homogenen Gleichungssystems A · x = 0 bilden
einen Unterraum H des Rn von der Dimension n − r.
(c) Ist x0 eine Lösung von A · x = b, so gilt:
x ist genau dann ebenfalls eine Lösung von A · x = b, wenn
x = x0 + h mit h ∈ H gilt.
Mit anderen Worten:
Entweder ist L = ∅ oder L = x0 + H := {x0 + h| A · h = 0}
für eine spezielle Lösung x0 .
4
Beweis des Struktursatzes
f : Rn → Rm , x 7→ A · x;
insbesondere ist H ein Unterraum von Rn.
Der Rang von f ist gleich dem Rang von A; nach Rangsatz hat H
folglich die Dimension n − r.
Falls das System lösbar ist, besteht eine Lösung aus folgenden
Daten:
(a) einer speziellen Lösung x0 ,
(b) einer Basis h1, . . . , hn−r des Lösungsraums des homogenen
Systems A · h = 0.
Achtung: Falls das System lösbar, aber nicht eindeutig lösbar ist,
können sehr verschiedene Auswahlen zu (a) und (b) völlig gleich-
wertige Lösungen sein!
6
Vorschau: Gauß-Algorithmus
Beweis. (a), (b) sind klar, nur (c) bedarf der Begründung. Seien also i 6= k aus
dem Bereich 1, . . . , m. Wir betrachten die i-te und die k-te Gleichung:
(1) ai1 x1 + ai2 x2 + · · · + ainxn = bi
(2) ak1 x1 + ak2 x2 + · · · + aknxn = bk .
Jede Lösung der Gleichungen (1) und (2) ist auch eine Lösung von:
(3) (ai1 + aak1 )x1 + (ai2 + aak2 )x2 + · · · + (ain + aakn)xn = bi + abk
und damit der beiden Gleichungen:
(4) (ai1 + aak1 )x1 + (ai2 + aak2 )x2 + · · · + (ain + aakn)xn = bi + abk
(5) ak1 x1 + ak2 x2 + · · · + aknxn = bk .
Halten wir fest: Jede Lösung von (1) und (2) ist auch eine von (4) und (5).
Aus (4) und (5) erhalten wir aber (1) und (2) zurück, indem wir das (−a)-fache
der Gleichung (5) zur Gleichung (4) addieren. Mit obigem Schluss ist jede Lösung
von (4) und (5) dann auch eine von (1) und (2).
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Elementare Zeilenumformungen
10
Vorläufiger Lösungsansatz
x=c
die eindeutig bestimmte Lösung von A · x = b.
11
Überprüfung der Idee I
12
Überprüfung der Idee II
13
Bewertung der Beispiele
14
Matrizen in Zeilenstufenform
15
Eigenschaften der Stufenform
16
Elementare Zeilenumformungen und
Zeilenstufenform
17
Umformung in Zeilenstufenform
1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1
1 2 1 1 1 0 1 0 0 0 0 1 0 0 0
7
→ 7
→
1 1 1 0 1 0 0 0 −1 0 0 1 0 −1 0
2 3 2 1 2 0 1 0 −1 0 0 0 0 −1 0
|1 0 1 0 1
1 0 1 1 1 1 0 1 1 1
0 1 0 0 0 0 1 0 0 0 0 |1 0 0 0
7
→ 7
→ 7→
0 0 0 −1 0 0 0 0 1 0 0 0 0 |1 0
0 0 0 −1 0 0 0 0 −1 0 0 0 0 0 0
Die letzte Matrix ist in Zeilenstufenform mit drei Stufen in den Spalten 1, 2 und
4. Sie hat daher den Rang drei .
Wir werden gleich sehen, dass dann auch die anderen Matrizen den Rang drei
haben.
18
Zeilenumformungen und Rang
Der Rangsatz für Matrizen sagt dann, dass die Matrizen A und B
jeweils denselben Rang n − dim H haben.
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Lösbarkeitskriterium
Nach (S3) und (S5) ist dies genau dann der Fall, wenn c kein
Stufenvektor ist.
Wir werden gleich sehen, wie wir im lösbaren Fall eine spezielle
Lösung finden.
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Finden einer speziellen Lösung
Wir füllen nun die resultierende Matrix solange mit Nullzeilen auf,
bis in der i-ten Stufe stets der Einheitsvektor ei steht (für alle
i = 1, . . . , r) und wir insgesamt n Zeilen haben. Dies liefert eine
erweiterte Matrix [B|c], wobei B das Format n × n hat.
Achtung: Falls der i-te Eintrag ci 6= 0, so ist die i-te Spalte von B
eine Stufe, also gleich ei.
Es folgt, dass x = c eine spezielle Lösung des Systems ist .
21
Anwendungsbeispiel spezielle Lösung
befindet sich schon in Zeilenstufenform. Die letzte Spalte ist keine Stufe, daher
ist das System lösbar. Auffüllen mit Nullzeilen liefert das äquivalente System:
|1 0 1 0 1 3
0 |1 0 0 0 −1
0 0
[A |b ] = 0 0 0 |0 0 0
0 0 0 |1 0 −1
0 0 0 0 0 0
Wir beachten, dass Nullen in der Hauptdiagonalen von A0 in derselben Zeile einen
Nulleintrag in b0 hervorrufen.
Es folgt: b0 ist eine spezielle Lösung von A · x = b.
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Kommentar: spezielle Lösung(en)
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Homogene Systeme in Zeilenstufenform
Wir nehmen jetzt an, dass A eine Matrix in Zeilenstufenform ist. Durch Strei-
chen und Neueinfügen von Nullzeilen sei schon erreicht, dass A quadratisch, vom
Format n × n ist und die Stufenvektoren ihre Eins in der Hauptdiagonalen haben.
Wir wissen, dass die Anzahl der Stufen(vektoren) gleich dem Rang r von A ist.
Ferner ist nach Konstruktion A eine obere Dreiecksmatrix.
Wir können jetzt eine Basis von H wie folgt angeben: Die n − r
Spalten von A, die nicht Stufenvektoren von A sind, haben sämtlich
als Hauptdiagonaleintrag eine Null. Ersetzen wir in diesen Spalten
jeweils den Hauptdiagonaleintrag 0 durch -1 , so erhalten wir n − r
Vektoren h1, h2, . . . , hn−r , die eine Basis von H bilden.
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Nachweis: Lösungen von A · x = 0
Klar ist zunächst, dass die Spaltenvektoren h1, h2, . . . , hn−r ein linear
unabhängiges System bilden.
Ferner ist jedes hi tatsächlich eine Lösung von A · x = 0: Hierzu beachten wir, wie
hi aus einem Nichtstufenvektor, sagen wir der Spalte aj , hervorgeht.
Indem wir aj , behaftet mit dem Faktor −1 , auf die rechte Seite der Gleichung
bringen, folgt A · hi = 0.
Wir schließen, dass h1, h2, . . . , hn−r ein linear unabhängiges System
im n − r-dimensionalen Lösungsraum H ist. Es folgt mit einem
Dimensionsargument, dass dieses System eine Basis von H ist.
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Der Gauß-Algorithmus I
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