Syntaxbeschreibung für
Fräsen
nach PAL-Codierung
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arbeiten in elektronischen Systemen.
Inhalts -
verzeichnis
INHALTSVERZEICHNIS......................................................................... 3
FRÄSEN ................................................................................................. 7
Syntax nach PAL-Codierung .................................................................................. 7
Allgemeines ....................................................................................................................... 8
T - Befehl (Werkzeugwechsel) ........................................................................................... 8
G - Befehle (Wegbedingungen) ......................................................................................... 9
G0 - Gerade im Eilgang ....................................................................................................................9
G1 – Geradeninterpolation .............................................................................................................11
Beispiel 1: Fräsen eines Konturzuges mit zwei Geraden .......................................................................... 12
Beispiel 2: Fräsen eines Konturzuges mit zwei Geraden und eingelagertem Radius ................................ 13
Beispiel 3: Fräsen eines Konturzuges mit zwei Geraden und eingelagerter Fase..................................... 14
Beispiel 4: Fräsen eines Konturzuges mit zwei Geraden unter einem Winkel ........................................... 15
G2 – Kreisinterpolation ...................................................................................................................16
Beispiel: Fräsen eines Konturzuges mit einem Kreisbogen im Uhrzeigersinn ........................................... 19
G3 – Kreisinterpolation ...................................................................................................................20
Beispiel: Fräsen eines Konturzuges mit einem Kreisbogen entgegen dem Uhrzeigersinn ......................... 22
G4 – Verweilzeit ..............................................................................................................................24
G9 – Genauhalt...............................................................................................................................24
G10 - Gerade im Eilgang über Polarkoordinaten ...........................................................................24
G11 - Gerade im Vorschub über Polarkoordinaten ........................................................................26
G12 - Kreisinterpolation im Uhrzeigersinn über Polarkoordinaten .................................................27
G13 - Kreisinterpolation entgegen dem Uhrzeigersinn über Polarkoordinaten ..............................28
G17 – Ebenenauswahl X-Y ............................................................................................................29
G22 - Unterprogrammaufruf ...........................................................................................................29
G23 - Programmabschnittswiederholung .......................................................................................30
Beispiel Programmabschnittswiederholung: Fräsen von drei L-Nuten ...................................................... 30
G29 – Programmsprünge ...............................................................................................................31
G40 - Werkzeugradiuskorrektur aufheben .....................................................................................33
G41 - Werkzeugradiuskorrektur nach links ....................................................................................33
G42 - Werkzeugradiuskorrektur nach rechts ..................................................................................34
G45 – lineares Anfahren an eine Kontur ........................................................................................34
G46 – lineares Abfahren von der Kontur (konturparallel) ...............................................................36
Beispiel lineares An/Abfahren: Fräsen eines Konturzuges mit zwei Geraden ............................................ 37
G47 – Tangentiales Anfahren an eine Kontur im ¼-Kreis ..............................................................39
G48 – Tangentiales Abfahren von einer Kontur im ¼-Kreis ...........................................................41
Beispiel An/Abfahren im ¼-Kreis: Fräsen eines Konturzuges mit zwei Geraden ....................................... 43
G50 – inkrementelle Transformationen aufheben ..........................................................................44
G53 – Nullpunktverschiebung aufheben ........................................................................................45
G54 bis G57 - einstellbare Nullpunktverschiebung ........................................................................45
G58 - programmierbare Nullpunktverschiebung und –drehung mit Polarkoordinaten ...................45
G59 - programmierbare Nullpunktverschiebung .............................................................................46
G66 - Spiegeln um die X- und/oder Y-Achse .................................................................................47
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SL-Automatisierungstechnik
Beispiel Spiegeln: Fräsen von vier Nuten .................................................................................................. 47
G67 – Skalieren (Vergrößern bzw. Verkleinern) .............................................................................51
Beispiel Skalieren: Fräsen von drei Absätzen ........................................................................................... 52
G70 – Maßeinheit Inch (Zoll) ..........................................................................................................56
G71 – Maßeinheit Millimeter (mm) .................................................................................................56
G90 – Absolutmaßprogrammierung ...............................................................................................57
G91 – Relativmaßprogrammierung ................................................................................................57
G94 – Vorschubgeschwindigkeit in mm/min...................................................................................57
G95 – Vorschub in mm/U ...............................................................................................................58
G96 – konstante Schnittgeschwindigkeit ........................................................................................58
G97 – konstante Drehzahl ..............................................................................................................58
M-Befehle (Zusatzfunktionen) .......................................................................................... 60
Ausführungsreihenfolge der Technologie- und Zusatzfunktionen ..................................................60
M0 - programmierter Halt ................................................................................................................60
M3 - Spindeldrehrichtung rechts .....................................................................................................60
M4 - Spindeldrehrichtung links .......................................................................................................61
M5 - Spindel Halt ............................................................................................................................61
M7/8 – Kühl- bzw. Schmiermittel einschalten .................................................................................61
M9 - Kühl- bzw. Schmiermittel ausschalten ....................................................................................61
M13 - Spindeldrehrichtung rechts und Kühlmittel ein .....................................................................62
M14 - Spindeldrehrichtung links und Kühlmittel ein........................................................................62
M15 - Spindel und Kühlmittel aus ...................................................................................................62
M17 - Unterprogramm Ende ...........................................................................................................62
M30 - Hauptprogramm Ende ..........................................................................................................62
M60 – konstanter Vorschub (Werkzeugschneide) ..........................................................................63
M61 – konstanter Vorschub mit Beeinflussung an Innen- und Außenecken .................................63
Zyklen nach PAL-Codierung ................................................................................ 64
Bearbeitungszyklen ......................................................................................................... 65
Allgemeine Hinweise ......................................................................................................................65
G72 – Rechtecktaschenfräszyklus .................................................................................................65
G73 – Kreistaschen- und Zapfenfräszyklus ....................................................................................67
G74 – Nutenfräszyklus (Längsnut) .................................................................................................68
G75 – Nutenfräszyklus (auf einem Kreisbogen) .............................................................................70
G81 - Bohrzyklus ............................................................................................................................71
G82 – Tiefbohrzyklus (mit Spänebrechen) .....................................................................................72
G83 – Tiefbohrzyklus (mit Spanbruch und Ausspänen) .................................................................73
G84 - Gewindebohrzyklus ..............................................................................................................74
G85 - Reibzyklus ............................................................................................................................75
G86 – Ausdrehzyklus ......................................................................................................................76
G87 – Bohrfräszyklus .....................................................................................................................77
G88 – Innengewindefräszyklus.......................................................................................................78
G89 – Außengewindefräszyklus .....................................................................................................80
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SL-Automatisierungstechnik
Zyklusaufrufe ................................................................................................................... 82
G76 – Zyklusaufruf auf einer Linie (Lochreihe) ..............................................................................82
G77 – Zyklusaufruf auf einem Teilkreis (Lochkreis) .......................................................................83
G78 – Zyklusaufruf an einem Punkt (Polarkoordinaten) ................................................................85
G79 – Zyklusaufruf an einem Punkt (kartesische Koordinaten) .....................................................85
Parameter-Programmierung ................................................................................. 87
Parameterarten ................................................................................................................ 88
Systemparameter ...........................................................................................................................88
Rechenparameter ...........................................................................................................................89
Zuweisung von Werten zu Parametern ....................................................................................................... 89
Zuweisung von Parametern zu Adressen.................................................................................................... 89
Arithmetische Ausdrücke............................................................................................................................. 89
Mathematische Operationen mit Parametern .............................................................................................. 89
Mathematische Grundoperationen ..................................................................................................... 89
Winkelfunktionen ............................................................................................................................... 90
andere Rechenoperationen ................................................................................................................. 90
INDEX ................................................................................................... 91
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SL-Automatisierungstechnik
Fräsen
Syntax nach PAL-Codierung
für eine Fäsmaschine mit 3-Achs-Bahnsteuerung
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung Allgemeines
Allgemeines
Die folgende Beschreibung gilt für die neue PAL-Syntax, die ab 2009 geprüft wird, d. h.
es wird nur in Ebene G17 gearbeitet,
die Bearbeitungsmaschine ist eine 3-Koordinaten-Fräsmaschine.
Die Erweiterung der Software um zusätzliche Achsen, Parameterprogrammierung, CAD-CAM-Teil u. s. w. wird
erst ab dem Jahr 2011 für die Prüfungen relevant.
Für die Beschreibung der neuen PAL-Syntax sind die folgenden Randbedingungen zu beachten:
Führende Nullen des Zahlenteils können auch weggelassen werden,
T - Befehl (Werkzeugwechsel)
Der Werkzeugwechsel wird mit einem T-Befehl eingeleitet. Die folgenden Programmworte sind in dem Werkzeug-
wechselsatz zulässig:
Für jedes Werkzeug stehen neun Korrekturwertspeicher (TC1 bis TC9) zur Verfügung. Falls die optionalen Werte nicht
programmiert werden, gelten die Voreinstellungen:
TC: TC1
TR: TR0
TL: TL0
Bei einem Werkzeugwechsel werden die optionalen Werte auf die Voreinstellungen zurückgesetzt, falls sie nicht expli-
zit programmiert werden.
8
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung G - Befehle (Wegbedingungen)
G0 - Gerade im Eilgang
Die Programmierung eines Werkzeugwechsels kann allein (empfehlenswert der Übersicht halber) oder in Verbindung
mit technologischen Daten und/oder einer Linearinterpolation (G0, G1, G10 oder G11) in einem Satz erfolgen.
Programmierhinweise:
Vor dem Werkzeugwechsel werden Spindel und Kühlmittel abgeschaltet und danach nicht wieder eingeschaltet.
Bei Werkzeugmaschinen mit einem Pick-Up-Wechsler wird der Werkzeugwechsel mit dem Parameter T sofort
ausgeführt. Bei Fräszentren mit Werkzeugmagazin und Schwenkarmwechsler bewirkt der T-Befehl nur ein Posi-
tionieren des Magazins in die Wechselposition. Der eigentliche Werkzeugwechsel wird durch den Befehl M6 aus-
gelöst. Korrekturwertspeicher und eventuelle Zusatzkorrekturen dürfen für diese Maschinen erst im Satz mit M6
programmiert werden.
G - Befehle (Wegbedingungen)
Die G-Befehle sollten am Anfang der Programmzeile nach der Satznummer stehen.
Sie legen fest, wie das Werkzeug den programmierten Weg zurücklegen soll. Es dürfen maximal zwei G-Befehle in
einem Programmsatz stehen.
Koordinaten und Interpolationsparameter können in den meisten Fällen absolut oder inkremental innerhalb eines
NC-Satzes programmiert werden (siehe folgende Tabellen).
G0 - Gerade im Eilgang
Der Befehl G0 bewirkt eine geradlinige Bewegung des Werkzeugs
von einer Startposition (aktuelle Position des Werkzeugs)
zu einer Zielposition, deren Koordinaten in diesem Satz programmiert werden müssen,
mit der maximal möglichen Geschwindigkeit (Eilgang, maschinenabhängig).
Dieser Befehl hat modalen (selbsthaltenden) Charakter.
Die Werkzeugbewegung endet mit Genauhalt auf der Zielposition.
9
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung G - Befehle (Wegbedingungen)
G0 - Gerade im Eilgang
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SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung G - Befehle (Wegbedingungen)
G1 – Geradeninterpolation
M Zusatzfunktion optional
TC Anwahl der Korrekturwertspeichernummer (Voreinstellung TC1) optional
TR inkrementale Veränderung des Werkzeugradiuswertes (Voreinstellung TR0) optional
TL inkrementale Veränderung des Werkzeuglängenwertes (Voreinstellung TL0) optional
G1 – Geradeninterpolation
Der Befehl G1 bewirkt eine geradlinige Bewegung des Werkzeugs von einer Startposition (aktuelle Istposition) zu
einer Zielposition, deren Koordinaten in diesem Satz programmiert werden müssen, mit der programmierten Vor-
schubgeschwindigkeit. Dieser Befehl hat modalen (selbsthaltenden) Charakter und ist Einschaltzustand.
Programmierhinweise: Neben der Zustelladresse (bei G17 Z) können maximal zwei der vier weiteren
Geometrieadressen X, Y, D bzw. AS programmiert werden.
Winkel, Längen Fasen und Verrundungen werden nur in der Bearbeitungsebene eingefügt (d. h. Zustell-
bewegungen werden bei der Berechnung ignoriert und dann am Ende der Bewegung ergänzt).
Wird im gleichen Satz eine Werkzeugspeicherveränderung (TC, TR oder TL), eine Vorschub- und/oder Dreh-
zahlveränderung programmiert, werden diese zuerst ausgeführt und danach wird zu den Zielpunktkoordinaten
verfahren.
Ein Spindelhalt (M5) oder das Ausschalten des Kühlmittels (M9) werden nach der Verfahrbewegung am Ende
des Satzes ausgeführt.
Adressen, die nach dem G1-Befehl in der NC-Zeile folgen können:
11
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung G - Befehle (Wegbedingungen)
G1 – Geradeninterpolation
Aufgabe: Es sollen die beiden 10 mm breiten Absätze, jeweils 2 mm tief, gefräst werden (siehe Zeichnung).
Rohteil: 80 mm x 70 mm x 30 mm
Werkzeug: Schaftfräser Ø 25 mm
Schnittwerte: Vorschub: 150 mm/min
-1
Drehzahl: 1200 min
Koordinatenursprung: linke untere Ecke,
auf der Werkstück-
oberfläche
12
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung G - Befehle (Wegbedingungen)
G1 – Geradeninterpolation
Beispiel 2: Fräsen eines Konturzuges mit zwei Geraden und eingelagertem Radius
Aufgabe: Es sollen die beiden 10 mm breiten Absätze, jeweils 2 mm tief mit dem Radius R = 20 mm, gefräst
werden (siehe obere Zeichnung).
13
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung G - Befehle (Wegbedingungen)
G1 – Geradeninterpolation
Rohteil: 80 mm x 70 mm x 30 mm
Werkzeug: Schaftfräser Ø 25 mm
Schnittwerte: Vorschub: 150 mm/min
-1
Drehzahl: 1200 min
Koordinatenursprung: linke untere Ecke, auf
der Werkstückoberflä-
che
N80 G40
Beschreibung siehe Beispiel 1
N90 G0 X250 Y150 Z250 M30
Beispiel 3: Fräsen eines Konturzuges mit zwei Geraden und eingelagerter Fase
0
Aufgabe: Es sollen die beiden 10 mm breiten Absätze, jeweils 2 mm tief mit der Fase 15 x 45 , gefräst wer-
den (siehe Zeichnung).
Rohteil: 80 mm x 70 mm x 30 mm
Werkzeug: Schaftfräser Ø 25 mm
Schnittwerte: Vorschub: 150 mm/min
-1
Drehzahl: 1200 min
Koordinatenursprung: linke untere Ecke,
auf der Werkstück-
oberfläche
14
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung G - Befehle (Wegbedingungen)
G1 – Geradeninterpolation
N80 G40
Beschreibung siehe Beispiel 1
N90 G0 X250 Y150 Z250 M30
Beispiel 4: Fräsen eines Konturzuges mit zwei Geraden unter einem Winkel
0
Aufgabe: Es sollen die beiden Absätze, unter einem Winkel von 85 und jeweils 2 mm tief, gefräst werden (siehe
Zeichnung).
Rohteil: 80 mm x 70 mm x 30 mm
Werkzeug: Schaftfräser Ø 25 mm
Schnittwerte: Vorschub: 150 mm/min
-1
Drehzahl: 1200 min
Koordinatenursprung: linke untere Ecke,
auf der Werkstück-
oberfläche
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SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung G - Befehle (Wegbedingungen)
G2 – Kreisinterpolation
N80 G40
Beschreibung siehe Beispiel 1
N90 G0 X250 Y150 Z250 M30
G2 – Kreisinterpolation
Der Befehl G2 bewirkt eine kreisförmige Bewegung des Werkzeugs im Uhrzeigersinn von einer Startposition
(aktuelle Ist-Position) zu einer Zielposition, deren Koordinaten in diesem Satz programmiert werden müssen, mit der
programmierten Vorschubgeschwindigkeit. Wird außerdem eine Zustellbewegung in der dritten Geometrieach-
se (bei G17 Z) programmiert, so verfährt das Werkzeug in einer Schraubenlinieninterpolation (Helix). Hierbei wird
die Bewegung auf dem Kreisbogen von einer linearen Zustellbewegung überlagert.
Der Radius wird aus den Interpolationsparametern I, J und K berechnet. Er kann auch alternativ zu I, J oder K direkt als
Radius unter der Adresse R programmiert werden.
Dieser Befehl hat modalen (selbsthaltenden) Charakter.
Programmierhinweise: Neben der Zustelladresse (bei G17 Z) können drei der sechs weiteren Geometrie-
adressen X, Y, I, J, R bzw. AO programmiert werden.
Winkel, Längen Fasen und Verrundungen werden nur in der Bearbeitungsebene eingefügt (d. h. Zustell-
bewegungen werden bei der Berechnung ignoriert und dann am Ende der Bewegung ergänzt).
Bei Mehrfachlösungen erfolgt die Lösungsauswahl mit den Auswahlkriterien. Wird eine vierte Geometrie-
adresse programmiert, so muss dieser Wert genau zu einer möglichen Lösung passen (z. B. die „klassische“
überbestimmte Kreisbogenprogrammierung mit X, Y, I und J). Die Auswahlkriterien sind dann ohne Bedeutung.
Kann keine Lösung berechnet werden, wird dies von der Steuerung mit einer Fehlermeldung quittiert.
Je nach Ebenenauswahl können nur die zur Ebene gehörenden zwei Mittelpunktskoordinaten programmiert wer-
den.
Die Programmierung einer Zustellbewegung erzeugt eine Schraubenlinieninterpolation (Helix).
16
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung G - Befehle (Wegbedingungen)
G2 – Kreisinterpolation
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SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung G - Befehle (Wegbedingungen)
G2 – Kreisinterpolation
Die Erweiterung der Kreisbogenprogrammierung mit G2 bzw. G3 auf die von der DIN 66025 auch zugelassenen Geo-
metrieadressen
R Kreisradius
AO Öffnungswinkel
mit einer automatischen Endpunkt- und Mittelpunktsberechnung bei der Programmierung von nur drei Geometrieadres-
sen muss eine Lösungsauswahl für den Kreisbogen zulassen. Diese Lösungsauswahl ist im Allgemeinen erforderlich, da
es bei drei programmierten Geometrieadressen keine, eine, zwei, drei oder vier Kreisbogenlösungen geben kann (Alle
Kreisbogenlösungen haben den gemeinsamen Startpunkt). Diese Auswahl kann mit der Auswahl-Adresse
O dem Bogenlängenkriterium
H dem Starttangentenwinkel
getroffen werden.
Beim Bogenlängenkriterium wählt man unter zwei möglichen Lösungen den Kreisbogen mit der kleineren oder
größeren Bogenlänge aus.
Dieses Bogenlängenkriterium ist ausreichend, wenn es zwei Lösungen mit unterschiedlicher Bogenlänge gibt.
Haben die zwei Lösungskreisbögen die gleiche Länge, so können sie wegen der mit G2 oder G3 vorgegebenen Kreis-
orientierung keinen gemeinsamen Kreismittelpunkt haben.
Die Auswahl des zugehörigen Kreises mit seinem Mittelpunkt erfolgt dann mit dem Startwinkelkriterium im Startpunkt
des Kreisbogens.
Das Startwinkelkriterium verwendet den Winkel des parallel zur Kreistangente im Startpunkt liegenden Strahls in
Bewegungsrichtung zur positiven ersten Ebenenachse (G17 X). Das Kriterium wählt entweder den Kreis mit dem
kleineren oder größeren Startwinkel aus.
Haben bei zwei Kreisbogenlösungen diese einen gemeinsamen Mittelpunkt, so bleibt das Startwinkelkriterium ohne
Auswahlfunktion.
Das Bogenlängenkriterium kann auf zwei Arten programmiert werden:
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SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung G - Befehle (Wegbedingungen)
G2 – Kreisinterpolation
Rohteil: 80 mm x 70 mm x 320 mm
Werkzeug: Schaftfräser Ø 25 mm
Schnittwerte: Vorschub: 150 mm/min
-1
Drehzahl: 1200 min
Koordinatenursprung: linke untere Ecke,
auf der Werkstück-
oberfläche
Aufgabe: Es sollen die beiden 10 mm breiten Absätze mit dem Radius R = 21, jeweils 2 mm tief, gefräst
werden (siehe Zeichnung).
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SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung G - Befehle (Wegbedingungen)
G3 – Kreisinterpolation
G3 – Kreisinterpolation
Der Befehl G3 bewirkt eine kreisförmige Bewegung des Werkzeugs entgegen dem Uhrzeigersinn von einer
Startposition (aktuelle Ist-Position) zu einer Zielposition, deren Koordinaten in diesem Satz programmiert werden
müssen, mit der programmierten Vorschubgeschwindigkeit. Wird außerdem eine Zustellbewegung in der dritten
Geometrieachse (bei G17 Z) programmiert, so verfährt das Werkzeug in einer Schraubenlinieninterpolation (Helix).
Hierbei wird die Bewegung auf dem Kreisbogen von einer linearen Zustellbewegung überlagert.
20
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung G - Befehle (Wegbedingungen)
G3 – Kreisinterpolation
Der Radius wird aus den Interpolationsparametern I, J und K Berechnet. Er kann auch alternativ zu I, J oder K direkt
als Radius unter der Adresse R programmiert werden.
Dieser Befehl hat modalen (selbsthaltenden) Charakter.
Programmierhinweise und zusätzliche Beschreibungen zur Kreisbogenprogrammierung siehe vorn
Abschnitt „G2 – Kreisinterpolation“, ab Seite 16.
21
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung G - Befehle (Wegbedingungen)
G3 – Kreisinterpolation
Mittelpunktsangaben
X-Koordinate des Zielpunktes
I X-Koordinatendifferenz zwischen Startpunkt und Kreismit-
I, IA telpunkt (inkrementale Maßeingabe) optional
oder
IA X-Mittelpunktskoordinate absolute Koordinatenangabe
Y-Koordinate des Zielpunktes
J Y-Koordinatendifferenz zwischen Startpunkt und Kreismit-
J, JA telpunkt (inkrementale Maßeingabe) optional
oder
JA Y-Mittelpunktskoordinate absolute Koordinatenangabe
Radius des Kreisbogens (bei Doppellösungen: + kürzerer Bogen,
R optional
- längerer Bogen)
Öffnungswinkel des Kreisbogens (nur positiv zugelassen, da die Kreis-
AO optional
orientierung mit G2 bzw. G3 festgelegt ist)
Übergangselement zum nächsten Konturelement (Voreinstellung RN0)
RN+ Verrundungsradius zum nächsten Konturelement
RN RN- Fasenbreite zum nächsten Konturelement optional
( siehe folgendes Beispiel „Beispiel 2“ und „Beispiel 3“)
Auswahlkriterium Bogenlänge
O O1 - kürzerer Kreisbogen (Voreinstellung) optional
O2 - längerer Kreisbogen
Vorschub bzw. Vorschubgeschwindigkeit (Voreinstellung aktueller Vor-
F optional
schub)
S Drehzahl (Voreinstellung aktuelle Spindeldrehzahl) optional
M Zusatzfunktion optional
Beispiel: Fräsen eines Konturzuges mit einem Kreisbogen entgegen dem Uhrzeigersinn
Aufgabe: Es sollen die beiden 10 mm breiten Absätze mit dem Radius R = 21, jeweils 2 mm tief, gefräst
werden (siehe Zeichnung).
Rohteil: 80 mm x 70 mm x 30 mm
Werkzeug: Schaftfräser Ø 25 mm
Schnittwerte: Vorschub: 150 mm/min
-1
Drehzahl: 1200 min
Koordinatenursprung: linke untere Ecke,
auf der Werkstück-
oberfläche
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SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung G - Befehle (Wegbedingungen)
G3 – Kreisinterpolation
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SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung G - Befehle (Wegbedingungen)
G4 – Verweilzeit
G4 – Verweilzeit
G9 – Genauhalt
Der Befehl G9 erzeugt im aktuellen Satz einen
Genauhalt.
Die Abarbeitung des nächsten Satzes (Satzwech-
sel) wird eingeleitet, wenn die Steuerung für die
beteiligten Achsen die Sollgeschwindigkeit
Null errechnet hat. Zu diesem Zeitpunkt liegt der
Istwert, abhängig von der Dynamik der Achsen
und der Bahngeschwindigkeit, um einen Nach-
laufanteil zurück. Dadurch werden die Werk-
stückecken leicht abgerundet (siehe nebenstehen-
des Bild).
Durch den Befehl G9 wird die Bewegung abge-
bremst und am Eckpunkt kurz angehalten, so
dass der Nachlaufanteil gegen Null geht.
Dieser Befehl ist nur in diesem Satz wirksam
(nicht modal).
24
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung G - Befehle (Wegbedingungen)
G10 - Gerade im Eilgang über Polarkoordinaten
S - Startposition S - Startposition
Z - Zielposition Z - Zielposition
der Eilgangsbewegung der Eilgangsbewegung
+Z +Z
S S
ZI +X Z +X
Z ZA
Z Z
I I
IA Pol IA Pol
S S
J AP J AP
AI AI
RP RP
JA JA
E +Y
E +Y
+X +X
Adressen, die nach dem G10-Befehl in der NC-Zeile folgen können in der X-Y-Ebene (G17):
25
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung G - Befehle (Wegbedingungen)
G11 - Gerade im Vorschub über Polarkoordinaten
M Zusatzfunktion optional
TC Anwahl der Korrekturwertspeichernummer (Voreinstellung TC1) optional
TR inkrementale Veränderung des Werkzeugradiuswertes (Voreinstellung TR0) optional
TL inkrementale Veränderung des Werkzeuglängenwertes (Voreinstellung TL0) optional
RP
position) zu einer Zielposition, die über Polarkoor- J AI
dinaten programmiert wurde, mit programmierter S +Y AP
Vorschubgeschwindigkeit. Dieser Befehl hat mo- JA
dalen (selbsthaltenden) Charakter. W +X
Adressen, die nach dem G11-Befehl in der NC-Zeile folgen können in der X-Y-Ebene (G17):
26
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung G - Befehle (Wegbedingungen)
G12 - Kreisinterpolation im Uhrzeigersinn über Polarkoordinaten
Beispiele zu Werkzeugbewegungen mit G11 siehe Kapitel „G63 – Skalieren (Vergrößern bzw. Ver-
kleinern)“, Abschnitt „Beispiel Skalieren: Fräsen von drei Absätzen“, ab Seite 52.
J
AI
Der Befehl G12 bewirkt eine kreisförmige Bewegung AP S
JA
Bei einer kreisförmigen Bewegung mit G12 muss der Fußpunkt des Drehpols im Kreismittelpunkt liegen
(Adresse IA/I und JA/J). Der Radius der Kreisbewegung berechnet sich automatisch aus dem Abstand
Startpunkt - Kreismittelpunkt.
Adressen, die nach dem G12-Befehl in der NC-Zeile folgen können in der X-Y-Ebene (G17):
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SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung G - Befehle (Wegbedingungen)
G13 - Kreisinterpolation entgegen dem Uhrzeigersinn über
Polarkoordinaten
J
JA
Bei einer kreisförmigen Bewegung mit G13 muss der Fußpunkt des Drehpols im Kreismittelpunkt liegen
(Adresse IA/I und JA/J). Der Radius der Kreisbewegung berechnet sich automatisch aus dem Abstand
Startpunkt - Kreismittelpunkt.
Adressen, die unter anderem nach dem G13-Befehl in der NC-Zeile folgen können in der X-Y-Ebene (G17):
28
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung G - Befehle (Wegbedingungen)
G17 – Ebenenauswahl X-Y
G22 - Unterprogrammaufruf
N50 G22 L H
29
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung G - Befehle (Wegbedingungen)
G23 - Programmabschnittswiederholung
G23 - Programmabschnittswiederholung
Hauptprogramm %100
N10 T1 TC1
N20 F120 S933 M3
N30 G0 X20 Y35 Z2
Mit dem Befehl G23 kann man Programmab- N40 G91 Z-5
schnitte mehrfach abarbeiten lassen. N50 G1 X25
N60 G1 Y30
N70 G90 G0 Z2
N80 G0 X35 Y55
N90 G23 N40 N80 H3
Der Programmsatz mit G23 hat folgenden Aufbau: N90 G0 Z150
N90 X250 Y250 M30
N50 G23 N N H
Programmierhinweis: Es wird vom Programmanfang nach den beiden Satznummern gesucht. Wird keine Satz-
nummer oder die Endsatznummer vor der Startsatznummer gefunden, erfolgt eine Feh-
lermeldung.
Rohteil: 80 mm x 70 mm x 30 mm
Aufgabe: Es sollen die drei 6 mm breiten Nuten mit den Schenkellängen von 15 mm bzw. 10 mm und
einem Abstand von 10 mm in Y-Richtung, jeweils 2 mm tief, gefräst werden (siehe Zeichnung).
30
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung G - Befehle (Wegbedingungen)
G29 – Programmsprünge
G29 – Programmsprünge
Mit dem Befehl G29 können Programmteile übersprungen bzw. gezielt zu einem Programmsatz gesprungen werden.
Man unterscheidet zwischen bedingten und unbedingten Sprüngen.
31
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung G - Befehle (Wegbedingungen)
G29 – Programmsprünge
unbedingter Sprung:
N… G29 N
32
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung G - Befehle (Wegbedingungen)
G40 - Werkzeugradiuskorrektur aufheben
Es wird vom Programmanfang nach der Sprungadresse gesucht. Wird diese Satznummer
Programmierhinweis:
nicht gefunden, erfolgt eine Fehlermeldung.
Beispiele zu Werkzeugbewegungen mit G40 und G41/G42 siehe Kapitel „G2 – Kreisinterpolation“, Abschnitt
„Beispiel: Fräsen eines Konturzuges mit einem Kreisbogen im Uhrzeigersinn“ und folgende, ab Seite 19.
33
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung G - Befehle (Wegbedingungen)
G42 - Werkzeugradiuskorrektur nach rechts
Beispiele zu Werkzeugbewegungen mit G40 und G42 siehe Kapitel „G1 – Geradeninterpolation“, Abschnitt
„Beispiel 1: Fräsen eines Konturzuges mit zwei Geraden“ und folgende, ab Seite 37.
die Anfahrbewegung im ersten Konturpunkt (in den Bildern unten Position 1) endet,
eine definierte Länge hat (Adresse D),
mit Fräserradienkorrektur und automatisch mit G1 erfolgt.
G45 muss zusammen mit der Fräserradiuskorrektur (G41 oder G42) aufgerufen werden.
34
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung G - Befehle (Wegbedingungen)
G45 – lineares Anfahren an eine Kontur
Bewegungsablauf:
Ausgehend von der aktuellen Position des Werkzeuges (im Bild unten Startposition SP) wird in der X-Y-
Ebene an den Anfangspunkt der linearen Anfahrbewegung mit Fräserradienkorrektur im Eilgang (falls ak-
tiv) positioniert (im Bild unten ZP1).
35
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung G - Befehle (Wegbedingungen)
G46 – lineares Abfahren von der Kontur (konturparallel)
Danach wird im Eilgang (falls wirksam) in der Zustellachse auf die Z-Koordinate W (optional, im Bild unten
ZP2) verfahren und anschließend mit dem Vorschubwert E auf den programmierten Z-Wert zugestellt (im Bild
unten ZP3).
Wird W nicht programmiert, entspricht W der aktuellen Werkzeugposition, damit fallen ZP1 und ZP2 zu-
sammen.
Nach dem Zustellen erfolgt das Anfahren an den programmierten ersten Konturpunkt (im Bild Position 1).
Ein Beispiel zur Werkzeugbewegung mit G45 siehe nächstes Kapitel „G46 – lineares Abfahren von der Kon-
tur“, Abschnitt „Beispiel lineares An/Abfahren: Fräsen eines Konturzuges mit zwei Geraden“, ab
Seite 37.
EP EP
+Z +Z
W W
W ZP2 Z W ZP2 ZA
ZI Z
+X +X
SP ZP1 SP ZP1
D D
ZP1/2 ZP1/2
EP EP
L L
SP SP
+Y +Y
W W
+X +X
Legende: grüne Linie Fräsermittelpunktsbahn
blaue Linie programmierte Abfahrbewegung (wird äquidistant angefahren)
L letzter programmierter Konturpunkt
SP Startposition des Fräsers (aktuelle Werkzeugposition)
ZP1/2 Zwischenpositionen 1 und 2 der Abfahrbewegung
EP Endpositionen des Fräsers nach der Abfahrbewegung mit G46
36
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung G - Befehle (Wegbedingungen)
G46 – lineares Abfahren von der Kontur (konturparallel)
Rohteil: 60 mm x 50 mm x 20 mm
Werkzeug (T4): Schaftfräser Ø 20 mm
Schnittwerte: Vorschub: 150 mm/min
-1
Drehzahl: 1200 min
Koordinatenursprung: linke untere Ecke, auf
der Werkstückoberflä-
che
37
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung G - Befehle (Wegbedingungen)
G46 – lineares Abfahren von der Kontur (konturparallel)
Fräserradiuskorrektur nach
rechts, Werkzeug zum automatisch
berechneten Anfangspunkt der An-
fahrbewegung äquidistant positio-
nieren (X=-12.5; Y=10)
38
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung G - Befehle (Wegbedingungen)
G47 – Tangentiales Anfahren an eine Kontur im ¼-Kreis
39
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung G - Befehle (Wegbedingungen)
G47 – Tangentiales Anfahren an eine Kontur im ¼-Kreis
40
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung G - Befehle (Wegbedingungen)
G48 – Tangentiales Abfahren von einer Kontur im ¼-Kreis
X-Koordinate
X - X-Koordinatendifferenz zwischen Startpunkt (Istposition) und
X / XA
erstem Konturpunkt (inkremental) oder
XA - absolute X-Koordinate
Y-Koordinate bei aktivem
Y - Y-Koordinatendifferenz zwischen Startpunkt (Istposition) und G91 (Inkremen-
Y / YA
erstem Konturpunkt (inkremental) oder talmaßprogram-
YA - absolute Y-Koordinate mierung)
Zustellung am Anfahrpunkt in der Zustellachse
Z - Z-Koordinatendifferenz zwischen Startpunkt (Istposition) bzw.
Z / ZA
der Position W und erstem Konturpunkt (inkremental) oder
ZA - absolute Z-Koordinate
absolute Position in der Zustellachse, auf die im Eilgang zugestellt wird (Vor-
W optional
einstellung aktuelle Werkzeugposition)
E Eintauchvorschub (Voreinstellung E = F)
Vorschub bzw. Vorschubgeschwindigkeit für die Ebenenbearbeitung
F optional
(Voreinstellung aktueller Vorschub)
S Drehzahl (Voreinstellung aktuelle Spindeldrehzahl) optional
M Zusatzfunktion optional
Bewegungsablauf:
Ausgehend von der aktuellen Position des Werkzeuges (im Bild unten Startposition SP) wird in der X-Y-
Ebene an den Anfangspunkt der kreisförmigen Anfahrbewegung mit Fräserradienkorrektur im Eilgang
(falls aktiv) positioniert (im Bild unten ZP1).
Danach wird im Eilgang (falls aktiv) in der Zustellachse auf die Z-Koordinate W (optional, im Bild unten
ZP2) verfahren und anschließend mit dem Vorschubwert E auf den programmierten Z-Wert zugestellt (im Bild
unten ZP3).
Wird W nicht programmiert, entspricht W der aktuellen Werkzeugposition, damit fallen ZP1 und ZP2 zu-
sammen.
Nach dem Zustellen erfolgt das Anfahren an den programmierten ersten Konturpunkt (im Bild Position 1) in
einem ¼-Kreis mit dem Radius R + Fräserradius.
Beispiele zu Werkzeugbewegungen mit G47 siehe nächstes Kapitel „G48 – lineares Abfahren von der
Kontur“, Abschnitt „Beispiel An/Abfahren im ¼-Kreis: Fräsen eines Konturzuges mit zwei Gera-
den“, ab Seite 43.
41
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung G - Befehle (Wegbedingungen)
G48 – Tangentiales Abfahren von einer Kontur im ¼-Kreis
G48 muss zusammen mit dem Aufheben der Werkzeugradiuskorrektur (G40) aufgerufen werden.
EP EP
+Z +Z
W W
W ZP2 Z W ZP2 ZA
ZI Z
+X +X
SP ZP1 SP ZP1
L L
R R
ZP1/2 ZP1/2
EP EP
SP SP
+Y +Y
W W
+X +X
Legende: grüne Linie Fräsermittelpunktsbahn
blaue Linie programmierte Abfahrbewegung (wird äquidistant angefahren)
L letzter programmierter Konturpunkt
SP Startposition des Fräsers (aktuelle Werkzeugposition)
ZP1/2 Zwischenpositionen 1 und 2 der Abfahrbewegung
EP Endpositionen des Fräsers nach der Abfahrbewegung mit G46
42
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung G - Befehle (Wegbedingungen)
G48 – Tangentiales Abfahren von einer Kontur im ¼-Kreis
Rohteil: 60 mm x 50 mm x 20 mm
Werkzeug (T4): Schaftfräser Ø 20 mm
Schnittwerte: Vorschub: 150 mm/min
-1
Drehzahl: 1200 min
Koordinatenursprung: linke untere Ecke, auf
der Werkstückoberflä-
che
Bei den Werkzeugbewegungen wird während der Simulation die Mittelpunktsbahn des Fräsers bei Bewegungen im
Vorschub farbig eingezeichnet.
43
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung G - Befehle (Wegbedingungen)
G50 – inkrementelle Transformationen aufheben
44
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung G - Befehle (Wegbedingungen)
G53 – Nullpunktverschiebung aufheben
Befehle bzw. Adressen, die unter anderem nach dem G58-Befehl in der NC-Zeile folgen können:
45
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung G - Befehle (Wegbedingungen)
G59 - programmierbare Nullpunktverschiebung
Da die Verschiebung und/oder Drehung sich auf das aktuelle Werkstückkoordinatensystem bezieht, das bereits ver-
schoben/gedreht sein kann, nennt man diese Programmieranweisung auch inkremental. Mehrfache Programmierungen
von G58 bzw. G59 sind möglich, die damit eine schrittweise Verschiebung/Drehung des Koordinatensystems erlauben.
Das Drehen des Werkstückkoordinatensystems an der aktuellen Position, die mit G54 bis G55 aufgerufen wurde, er-
folgt nur mit der Angabe des Drehwinkels:
N… G58 AR…
Das Zurücksetzen des neuen Werkstücknullpunktes an die alte Position, die mit G54 bis G55 aufgerufen wurde, erfolgt
mit:
N… G50
bzw. mit G58 und den vorher programmierten Verschiebewerten mit entgegengesetztem Vorzeichen.
Befehle bzw. Adressen, die unter anderem nach dem G59-Befehl in der NC-Zeile folgen können:
Da die Verschiebung und/oder Drehung sich auf das aktuelle Werkstückkoordinatensystem bezieht, das bereits ver-
schoben/gedreht sein kann, nennt man diese Programmieranweisung inkremental. Mehrfache Programmierungen von
G58 bzw. G59 sind möglich, die damit eine schrittweise Verschiebung/Drehung des Koordinatensystems erlauben.
Das Drehen des Werkstückkoordinatensystems an der aktuellen Position, die mit G54 bis G55 aufgerufen wurde, er-
folgt nur mit der Angabe des Drehwinkels:
N… G59 AR…
Das Zurücksetzen des neuen Werkstücknullpunktes an die alte Position, die mit G54 bis G55 aufgerufen wurde, erfolgt
mit:
N… G50
bzw. mit G59 und den vorher programmierten Verschiebewerten mit entgegengesetztem Vorzeichen.
Ein Beispiel zur programmierbaren Nullpunktverschiebung mit G59 siehe Kapitel „G67 – Skalieren (Ver-
größern bzw. Verkleinern)“, Abschnitt „Beispiel Skalieren: Fräsen von drei Absätzen“, ab Seite 52.
46
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung G - Befehle (Wegbedingungen)
G66 - Spiegeln um die X- und/oder Y-Achse
Aufgabe: Es sollen die vier 6 mm breiten pfeilförmigen Nuten jeweils 2 mm tief, gefräst werden (siehe Zeich-
nung oben). Das Fräsen der Nut wird in dem Unterprogramm L235 programmiert.
47
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung G - Befehle (Wegbedingungen)
G66 - Spiegeln um die X- und/oder Y-Achse
48
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung G - Befehle (Wegbedingungen)
G66 - Spiegeln um die X- und/oder Y-Achse
Werkzeugbewegungen
Unterprogramm L235 Bemerkungen
(am Beispiel ohne Spiegeln)
49
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung G - Befehle (Wegbedingungen)
G66 - Spiegeln um die X- und/oder Y-Achse
50
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung G - Befehle (Wegbedingungen)
G67 – Skalieren (Vergrößern bzw. Verkleinern)
N100 G0 Z2
Der Syntax des Programmsatzes, um die Skalierung wieder zurückzusetzen, lautet: N80 G67 SK1
Programmierhinweis:
Der Wert von SK sowie die mit Q programmierte Anwahl der Skalierungsachsen werden modal gehalten.
Beim zweimaligen Programmieren von G62 mit Q1 und Q2 können unterschiedliche Skalierungs-
faktoren angegeben werden.
Eine Ebenenanwahl hebt die Skalierungen auf. Diese können bei Bedarf erneut programmiert werden.
Die An- bzw. Abfahrbewegungen mit Fräserradienkompensation werden nicht skaliert.
51
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung G - Befehle (Wegbedingungen)
G67 – Skalieren (Vergrößern bzw. Verkleinern)
Rohteil: 20 mm x 80 mm x 80 mm
Aufgabe: Es sollen die drei regelmäßigen 5-Ecke sollen als 2 mm tiefe Absätze gefräst werden (siehe Zeich-
nung). Dabei sollen die folgenden Randbedingungen beachtet werden:
Die Bearbeitung soll mit einer programmierbaren Nullpunktverschiebung zum Mittelpunkt der Umkreise
beginnen.
Zuerst soll der mittlere Absatz (Umkreis Ø 60 mm) gefräst werden im Uhrzeigersinn beginnend beim ers-
ten Konturpunkt Mitte rechts, dessen Kontur
o im Unterprogramm L150
o mit Hilfe von Polarkoordinaten programmiert wird.
o Außerdem soll der erste Konturpunkt linear angefahren werden, wobei der Weg der Schneide eine Verlän-
gerung der ersten Geraden des 5-Ecks um einen Betrag von 40 mm ist (G45) und das letzte Konturelement
soll ebenfalls um 40 mm als zusätzliche Wegfahrbewegung (G46) verlängert werden. Diese An- und Ab-
fahrbewegung soll mit im UP L150 programmiert werden.
Die beiden anderen Absätze werden durch Skalieren der im Unterprogramm beschriebenen Kontur gefräst. Der
Skalierungsfaktor für den Umkreisradius beträgt:
o Faktor 1.25 von Ø 60 mm auf Ø 75 mm
o Faktor 0.75 von Ø 60 mm auf Ø 45 mm
52
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung G - Befehle (Wegbedingungen)
G67 – Skalieren (Vergrößern bzw. Verkleinern)
53
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung G - Befehle (Wegbedingungen)
G67 – Skalieren (Vergrößern bzw. Verkleinern)
54
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung G - Befehle (Wegbedingungen)
G67 – Skalieren (Vergrößern bzw. Verkleinern)
Werkzeugbewegungen
Unterprogramm L150 Bemerkungen
(am Beispiel des mittleren 5-Ecks)
55
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung G - Befehle (Wegbedingungen)
G70 – Maßeinheit Inch (Zoll)
56
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung G - Befehle (Wegbedingungen)
G90 – Absolutmaßprogrammierung
G90 – Absolutmaßprogrammierung
Mit dem Befehl G90 werden die Koordinatenwerte der Verfahrwege der einzel-
nen Achsen absolut (auf den Koordinatenursprung bezogen) programmiert, d.
h. es werden die Adresse der Koordinate und der Koordinatenwert program-
miert, auf den das Werkzeug bewegt wird. Dieser Befehl hat modalen (selbst-
haltenden) Charakter und ist auch der auch der Einschaltzustand. Innerhalb
eines NC-Satzes kann auch eine oder mehrere Koordinaten inkremental ange-
geben werden, wie im folgenden Beispiel:
N30 G40 G90 G1 X30 Y20
N40 G1 X40 YI15
Wirkung: Das Werkzeug bewegt sich mit dem Fräsermittelpunkt von der
Position mit den Koordinaten X = 30 und Y = 20 (im Satz N30)
auf die Position mit den Koordinaten X = 40 und Y = 35 (laut Satz
N40 YI15 in Y-Richtung um 15 mm).
Beispiele zu Werkzeugbewegungen mit G90 siehe Kapitel „G23 - Programmabschnittswiederholung“,
Abschnitt „Beispiel Programmabschnittswiederholung: Fräsen von drei L-Nuten“, ab Seite 30.
G91 – Relativmaßprogrammierung
Mit dem Befehl G91 werden die Verfahrwege der einzelnen Achsen relativ
bzw. inkremental programmiert, d. h. es wird die Adresse der Koordinate und
der Weg programmiert, um den das Werkzeug verfahren soll. Dieser Befehl hat
modalen (selbsthaltenden) Charakter. Innerhalb eines NC-Satzes können auch
eine oder mehrere Koordinaten absolut angegeben werden, wie im folgenden
Beispiel:
N30 G90 G40 X-10 Y20
N40 G91 G1 X40 YA15
Wirkung: Das Werkzeug bewegt sich mit dem Fräsermittelpunkt von der
Position mit den Koordinaten X = -10 und Y = 20 (im Satz N30)
auf die Position mit den Koordinaten X = 30 und Y = 15 (laut Satz
N40: YA15 in Y-Richtung auf den Wert 15
Beispiele zu Werkzeugbewegungen mit G90 siehe Kapitel „G23 - Programmabschnittswiederholung“,
Abschnitt „Beispiel Programmabschnittswiederholung: Fräsen von drei L-Nuten“, ab Seite 30.
57
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung G - Befehle (Wegbedingungen)
G95 – Vorschub in mm/U
Mit der Adresse E wird der unter F programmierte Vorschub auf Übergangselementen, wie eingefügten Fasen oder
Radien (Adresse RN), auf den unter E programmierten Wert verringert.
Mit der Adresse E wird der unter F programmierte Vorschub auf Übergangselementen, wie eingefügten Fasen oder
Radien (Adresse RN), auf den unter E programmierten Wert verringert.
58
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung G - Befehle (Wegbedingungen)
G97 – konstante Drehzahl
59
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung M-Befehle (Zusatzfunktionen)
Ausführungsreihenfolge der Technologie- und Zusatzfunktionen
M-Befehle (Zusatzfunktionen)
Die M-Befehle stehen am Ende der Programm-Zeile. Führende Nullen des Zahlenteils können auch wegelassen werden,
M0 - programmierter Halt
Der Befehl M0 bewirkt eine Unterbrechung der Programmabarbeitung, z. B.:
zum Kontrollieren eines Maßes,
Umspannen des Werkstücks oder
einem Werkzeugwechsel von Hand.
Nach dem Ausführen der Tätigkeiten wird die Programmabarbeitung durch Betätigen der entsprechenden Taste an der
Maschine fortgesetzt.
M3 - Spindeldrehrichtung rechts
60
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung M-Befehle (Zusatzfunktionen)
M4 - Spindeldrehrichtung links
M4 - Spindeldrehrichtung links
M5 - Spindel Halt
61
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung M-Befehle (Zusatzfunktionen)
M13 - Spindeldrehrichtung rechts und Kühlmittel ein
62
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Syntax nach PAL-Codierung M-Befehle (Zusatzfunktionen)
M60 – konstanter Vorschub (Werkzeugschneide)
Der Befehl M60 führt zu einer automatischen Beeinflussung der Vorschubgeschwindigkeit auf der Mittelpunktsbahn,
so dass die Vorschubgeschwindigkeit an der Schneide auch bei kreisförmigen Bewegungen immer konstant bleibt.
Der Befehl M60 wird in Verbindung mit dem Befehl G40 (Äquidistantenkorrektur aus) wieder aufgehoben.
Der Befehl M61 führt zu einer automatischen Beeinflussung der Vorschubgeschwindigkeit auf der Mittelpunktsbahn,
so dass
die Vorschubgeschwindigkeit an der Schneide auch bei kreisförmigen Bewegungen an einer Innenkontur
immer konstant bleibt;
die Vorschubgeschwindigkeit der Fräsermittelpunktsbahn auch bei kreisförmigen Bewegungen an einer
Außenkontur immer verlangsamt wird.
Der Befehl M61 wird in Verbindung mit dem Befehl G40 (Äquidistantenkorrektur aus) wieder aufgehoben.
63
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Zyklen nach PAL-Codierung
64
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Zyklen nach PAL-Codierung Bearbeitungszyklen
Allgemeine Hinweise
Bearbeitungszyklen
Allgemeine Hinweise
Bei allen Bearbeitungszyklen können in der Programmzeile der Vorschub unter der Adresse F und die
Drehzahl unter der Adresse S zusätzlich programmiert werden.
Bei den Ausräumzyklen G72 – G75 kann man über die Adressen AK und/oder AL ein Schlichtaufmaß prog-
rammieren:
o AK: Äquidistantes Aufmaß auf die Kontur (Berandung bzw. in der Bearbeitungsebene)
o AL: Aufmaß auf den Boden (in Zustellrichtung)
Bei Ausräumzyklen mit Schrupp- und Schlichtbearbeitung wird die Schlichtbearbeitung der Kontur bzw. des
Bodens unterdrückt, wenn das Aufmaß Null ist.
Bei diesen Zyklen erfolgt unter Berücksichtigung des Aufmaßes auf den Boden (AL), der Startposition des Frä-
sers (Sicherheitsabstand V) und der maximalen Zustelltiefe D eine Zustelloptimierung in der Form, dass die An-
zahl der Zustellungen berechnet und eine optimierte gleichmäßige Zustellung ermittelt wird, die kleiner bzw.
gleich der maximalen Zustelltiefe D ist.
Wird bei einem Zyklusaufruf G76-G79 die Rückzugsebene W programmiert, hat diese Vorrang vor der Rück-
zugsebene W innerhalb der Zyklen.
Die Sicherheitsebene V wird immer im Eilgang angefahren. Sie muss deshalb immer mit einem positiven
Zahlenwert programmiert werden.
Die inkrementelle Zustellung ZI muss immer einen negativen Wert erhalten.
Achtung: Um einen Zyklus abzuarbeiten, muss zuerst der Zyklus definiert (siehe folgender Abschnitt) und
dann das Werkzeug an den Startpunkt mit einem Zyklusaufruf positioniert werden ( siehe
Abschnitt „Zyklusaufrufe“, ab Seite 82).
Grundsätzlich ist diese Schrittfolge beim Programmieren einzuhalten:
1. Werkzeugaufruf mit Korrekturschalter und bei Bedarf die Programmierung der technologischen
Schnittwerte
2. Beschreibung des zu bearbeitenden Zyklus
3. Aufruf des Zyklus und damit dessen Abarbeitung
4. Anfahren der Werkzeugwechselposition (maschinenabhängig)
G72 – Rechtecktaschenfräszyklus
Der Zyklus G72 wird zum Fräsen von
Rechtecktaschen verwendet, wobei die
Tasche konturparallel vom Mittelpunkt her
ausgeräumt wird (Parameter H1 bzw. H14).
Des Weiteren kann der Zyklus zum Plan-
fräsen von Flächen eingesetzt werden
(Parameter H2).
Die Adressen werden absolut und inkre-
mental eingegeben.
Ein Bearbeitungsaufmaß kann über die
Parameter AK bzw. AL für das Schrup-
pen programmiert werden.
Eine Drehung der Tasche wird mit dem
Zyklusaufruf (Zyklus G76 – G79) reali-
siert. Der Aufrufpunkt ist der Setzpunkt
EP0 bis EP4 der Rechtecktasche (stan-
dardmäßig EP0 – der Taschenmittelpunkt).
Allgemeine Programmierhinweise zu den
Zyklen siehe vorn ( Abschnitt
„Allgemeine Hinweise“, ab Seite 65).
65
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Zyklen nach PAL-Codierung Bearbeitungszyklen
G72 – Rechtecktaschenfräszyklus
66
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Zyklen nach PAL-Codierung Bearbeitungszyklen
G73 – Kreistaschen- und Zapfenfräszyklus
+X +X
Ein Bearbeitungsaufmaß kann über die Parameter AK bzw. AL für das Schruppen programmiert werden.
Der Aufrufpunkt (Setzpunkt) ist der Taschenmittelpunkt (Aufruf mit einem der Zyklen G76 – G79).
67
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Zyklen nach PAL-Codierung Bearbeitungszyklen
G74 – Nutenfräszyklus (Längsnut)
Zustellbewegung
O O1 - Eintauchen des Werkzeugs senkrecht (Voreinstellung O1) optional
O2 - Eintauchen des Werkzeugs mit Helix-Interpolation
Radius der Fräsermittelpunktsbahn der Helix-Interpolation beim Zustellen
RH Der Radius wird bei zu kleinen Taschenabmaßen automatisch redu- optional
ziert. (Voreinstellung ¾ des Werkzeugradius)
DH Zustellung pro Helixinterumdrehung (Voreinstellung ½ des Werkzeugradius) optional
Bearbeitungsrichtung
Q Q1 - Gleichlauf (Voreinstellung Q1) optional
Q2 - Gegenlauf
Bearbeitungsart
H1 - Schruppen (komplettes Fräsen der Tasche, Voreinstellung H1)
H2 - Planen zirkular von außen nach innen mit der durch DB definier-
ten Zustellung in der Ebene unter Überlappung des Randes und
H optional
entsprechendes Freistellen des Zapfens
H4 - Schlichten (tangentiales Anfahren der Kontur) Abfräsen des
Aufmaßes erst am Rand und dann am Boden
H14 - Schruppen und anschließendes Schlichten (gleiches Werkzeug)
E Vorschub bzw. -geschwindigkeit beim Eintauchen (Voreinstellung E=F) optional
Vorschub bzw. -geschwindigkeit beim Fräsen in der Bearbeitungsebene
F optional
(Voreinstellung aktueller Vorschub)
S Drehzahl (Voreinstellung aktuelle Drehzahl) optional
M Zusatzfunktion(en) optional
Allgemeine Programmierhinweise zu den Zyklen siehe vorn ( Abschnitt „Allgemeine Hinweise“, ab Seite 65).
68
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Zyklen nach PAL-Codierung Bearbeitungszyklen
G74 – Nutenfräszyklus (Längsnut)
69
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Zyklen nach PAL-Codierung Bearbeitungszyklen
G75 – Nutenfräszyklus (auf einem Kreisbogen)
70
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Zyklen nach PAL-Codierung Bearbeitungszyklen
G81 - Bohrzyklus
Bearbeitungsart
H1 - Schruppen (komplettes Fräsen der Tasche, Voreinstellung H1)
H H4 - Schlichten (tangentiales Anfahren der Kontur) Abfräsen des optional
Aufmaßes erst am Rand und dann am Boden
H14 - Schruppen und anschließendes Schlichten (gleiches Werkzeug)
E Vorschub bzw. -geschwindigkeit beim Eintauchen (Voreinstellung E=F) optional
M Zusatzfunktion(en) optional
G81 - Bohrzyklus
Der Zyklus G81 wird zum Anbohren bzw.
Zentrieren großer Bohrungen oder dem Hers-
tellen kleiner Bohrungen (ohne Ausspänen
bzw. Spänebrechen) verwendet.
Bei Programmieren des Parameters ZI muss
dieser einen negativen Wert erhalten.
Der Aufrufpunkt (Setzpunkt) ist der Boh-
rungsmittelpunkt (Aufruf mit einem der Zyk-
len G76 – G79).
71
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Zyklen nach PAL-Codierung Bearbeitungszyklen
G82 – Tiefbohrzyklus (mit Spänebrechen)
72
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Zyklen nach PAL-Codierung Bearbeitungszyklen
G83 – Tiefbohrzyklus (mit Spanbruch und Ausspänen)
5. Bohren mit Vorschub auf die nächste Bohrtiefe. Diese ist, ausgehend von der letzten Bohrtiefe, die Zustell-
tiefe (Adresse D), die bei jeder Zustellung um den Degressionsbetrag (Adresse DR) verringert wird (außer
bei der ersten Zustellung), bis die Mindestzustellung (Adresse DM) erreicht ist.
6. Wiederholung der Schritte 3 bis 5, bis die Endbohrtiefe (Adresse ZI/ZA) erreicht ist.
7. Anheben des Werkzeuges auf die Rückzugsebene (Parameter W).
73
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Zyklen nach PAL-Codierung Bearbeitungszyklen
G84 - Gewindebohrzyklus
M Zusatzfunktion(en) optional
G84 - Gewindebohrzyklus
74
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Zyklen nach PAL-Codierung Bearbeitungszyklen
G85 - Reibzyklus
2. Absenken des Werkzeuges auf die Gewindetiefe (Adresse ZI/ZA) im Vorschub mit der gewählten Spindel-
drehrichtung (Adresse M). Die Vorschubgeschwindigkeit wird der Steigung (Adresse F) und der programmierten
Drehzahl automatisch angepasst. Geringe Abweichungen werden durch das Ausgleichfutter abgefangen.
3. Nach Erreichen der Gewindetiefe schaltet die Spindel die Drehrichtung um und
4. das Werkzeug wird bis zur Rückzugsebene (Adresse W) angehoben.
G85 - Reibzyklus
75
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Zyklen nach PAL-Codierung Bearbeitungszyklen
G86 – Ausdrehzyklus
G86 – Ausdrehzyklus
76
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Zyklen nach PAL-Codierung Bearbeitungszyklen
G87 – Bohrfräszyklus
G87 – Bohrfräszyklus
Der Zyklus G87 wird zum Fräsen großer
Bohrungen verwendet, wobei die Boh-
rung mit einer Schraubenlinienbewe-
gung (Helix-Bewegung) ausgefräst wird.
Durch diese Helix-Bewegung können auch
nicht stirnschneidende Werkzeuge zum
Ausräumen großer Bohrungen eingesetzt
werden.
Die Bearbeitung wird durch eine Kreisbe-
wegung ohne Zustellung am Bohrungs-
grund abgeschlossen. Die Abfahrbewegun-
gen erfolgen tangential zum Kreis.
Bei Programmieren des Parameters ZI muss
dieser einen negativen Wert erhalten.
Der Aufrufpunkt (Setzpunkt) ist der Boh-
rungsmittelpunkt (Aufruf mit einem der
Zyklen G76 – G79).
77
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Zyklen nach PAL-Codierung Bearbeitungszyklen
G88 – Innengewindefräszyklus
G88 – Innengewindefräszyklus
Der Zyklus G88 wird zum Fräsen von Innengewin-
den verwendet, wobei eine Fräsmaschine Vorausset-
zung ist, die Helix-Bewegungen (Schraubenli-
nienbewegung) zulässt. Der Vorteil des Gewinde-
fräsens ist, dass mit einem Werkzeug alle Gewinde mit
der gleichen Steigung bearbeitete werden können. Im
Bild rechts ist schematisch ein Gewindefräser mit einer
Hartmetall-Schneidplatte dargestellt.
Mit der Gewindetiefe und der Steigung wird die An-
zahl der Gewinderillen bestimmt, womit sich die An-
zahl der ganzen Helixumdrehungen ergibt, die mit der
Zustellung D x Q einzeln mit An- und Abfahrbewe-
gungen ausgeführt werden.
Nur bei Q1 werden alle Helixumdrehungen hinterei-
nander mit nur einer An- und Abfahrbewegung ausge-
führt.
Wenn die Anzahl der Gewinderillen kein ganzzahliges
Vielfaches von Q ist, wird die Restzahl als Gewinde-
luftschnitt über der Materialoberfläche ausgeführt,
womit sich gegebenenfalls der Sicherheitsabstand
automatisch vergrößern kann.
Der Aufrufpunkt (Setzpunkt) ist der Bohrungsmittel-
punkt (Aufruf mit einem der Zyklen G76 – G79).
Programmierhinweise:
Bei Programmieren des Parameters ZI muss dieser einen negativen Wert erhalten.
Das Werkzeug führt am Gewindestartpunkt (Materialoberfläche bzw. Bohrungsoberkante) eine Anfahrbewe-
gung und am Gewindeendpunkt (Gewindetiefe ZA/ZI) eine Abfahrbewegung aus, um den Gewindeeinlauf
bzw. –auslauf nicht zu verletzen.
Dieses An- bzw. Abfahren ist eine ¼-Kreis-Bewegung mit der entsprechenden Zustellung (jeweils ¼ der Ge-
windesteigung D). Dieser Wert ist bei der Bohrungstiefe zu beachten.
Die Anzahl der Gewinderillen berechnet sich aus: Gewindetiefe/Steigung
0
Mit einer Helix-Bewegung (um 360 ) werden Q Gewinderillen hergestellt.
78
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Zyklen nach PAL-Codierung Bearbeitungszyklen
G88 – Innengewindefräszyklus
Abarbeitung des Zyklus Innengewindefräsen (Adresse D+, d. h. Bearbeitung des Gewindes von oben
nach unten):
0
3. Im Viertelkreis (90 ) an die Kontur anfahren. Dabei wird das
Werkzeug um ein ¼ der Steigung (Adresse D) abgesenkt.
0
4. Mit einer Helixbewegung (360 ) das Innengewinde fräsen.
Dabei wird das Werkzeug um die Steigung (Adresse D) abge-
senkt.
0
5. Im Viertelkreis (90 ) von der Kontur wegfahren. Dabei wird
das Werkzeug um ein ¼ der Steigung (Adresse D) abgesenkt.
79
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Zyklen nach PAL-Codierung Bearbeitungszyklen
G89 – Außengewindefräszyklus
G89 – Außengewindefräszyklus
80
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Zyklen nach PAL-Codierung Bearbeitungszyklen
G89 – Außengewindefräszyklus
Programmierhinweise:
Bei Programmieren des Parameters ZI muss dieser einen negativen Wert erhalten.
Das Werkzeug führt am Gewindestartpunkt (Materialoberfläche bzw. Gewindeoberkante) eine Anfahrbewe-
gung und am Gewindeendpunkt (Gewindetiefe ZA/ZI) eine Abfahrbewegung aus, um den Gewindeeinlauf
bzw. –auslauf nicht zu verletzen.
Dieses An- bzw. Abfahren ist eine ¼-Kreis-Bewegung mit der entsprechenden Zustellung (jeweils ¼ der Ge-
windesteigung D). Dieser Wert ist bei der Gewindehöhe und Höhe des Zapfens zu beachten.
Die Abarbeitung des Zyklus erfolgt analog der Innengewindebearbeitung, Hinweise dazu ( siehe vorn Ab-
schnitt „Abarbeitung des Zyklus Innengewindefräsen“, ab Seite 79).
81
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Zyklen nach PAL-Codierung Zyklusaufrufe
G76 – Zyklusaufruf auf einer Linie (Lochreihe)
Zyklusaufrufe
Die Zyklusaufrufe dienen dem Positionieren des Werkzeugs und des Zyklus. An den entsprechenden Aufrufpunkten
(Setzpunkten) wird der aktive Bohr- oder Fräszyklus automatisch abgearbeitet. Die Parameter für den Bear-
beitungszyklus müssen vorher bzw. spätestens in dem Zyklusaufruf festgelegt werden. In den Skizzen der Zyklusauf-
rufe wurden Nuten als Beispiele für die zu bearbeitenden Objekte verwendet. Die Bearbeitung des Zyklus endet auf der
Rückzugsebene über dem zuletzt bearbeitenden Objekt.
82
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Zyklen nach PAL-Codierung Zyklusaufrufe
G77 – Zyklusaufruf auf einem Teilkreis (Lochkreis)
Programmierhinweise:
Es wird der aktuell aktive Fräszyklus auf den einzelnen Positionen der programmierten Lochreihe aufgerufen.
Die Anfahrt der Startposition erfolgt im Eilgang mit der Eilganglogik.
Bei Nichtprogrammierung der Punktkoordinaten ist die aktuelle Werkzeugposition in der Ebene als Voreinstel-
lung (damit gilt XI0 und YI0) und ZI=-V, d. h. das Werkzeug steht auf der Sicherheitsebene und die Objektober-
kante befindet sich um -V unter der Sicherheitsebene).
83
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Zyklen nach PAL-Codierung Zyklusaufrufe
G77 – Zyklusaufruf auf einem Teilkreis (Lochkreis)
Programmierhinweise:
Es können die drei Winkeladressen AE, AN und AP nur dann gemeinsam programmiert werden, wenn die Dif-
ferenz AE – AN ein ganzzahliges Vielfaches von AI ist. Es gilt dann:
O = [(AE – AN) / AI] + 1
Es wird der aktuell aktive Fräszyklus auf den einzelnen Positionen des programmierten Teilkreises aufgerufen.
84
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Zyklen nach PAL-Codierung Zyklusaufrufe
G78 – Zyklusaufruf an einem Punkt (Polarkoordinaten)
Programmierhinweise:
Es wird der aktuell aktive Fräszyklus an dem
mit Polarkoordinaten programmierten Punkt
aufgerufen.
Die Anfahrt der Startposition erfolgt im Eil-
gang mit der Eilganglogik.
85
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Zyklen nach PAL-Codierung Zyklusaufrufe
G79 – Zyklusaufruf an einem Punkt (kartesische Koordinaten)
Programmierhinweise:
Es wird der aktuell aktive Fräszyklus an dem mit kartesischen Koordinaten programmierten Punkt aufgerufen.
Die Anfahrt der Startposition erfolgt im Eilgang mit der Eilganglogik.
Bei Nichtprogrammierung der Punktkoordinaten ist die aktuelle Werkzeugposition in der Ebene als Voreinstel-
lung (damit gilt XI0 und YI0) und ZI=-V, d. h. das Werkzeug steht auf der Sicherheitsebene und die Objektober-
kante befindet sich um -V unter der Sicherheitsebene).
bei aktivem G90 bei aktivem G91
86
SL-Automatisierungstechnik
Parameter-Programmierung
Fräsen Parameter-Programmierung Parameterarten
Systemparameter
Parameterarten
Parameter sind Speicherplätze, auf denen Zahlenwerte abgespeichert werden, die zu weiteren Rechenoperationen,
Sprungbefehlen, mathematischen Vergleichen oder Zuweisung zu Adressen genutzt werden können. Bei der Parameter-
programmierung unterscheidet man zwei Arten von Parametern:
Systemparameter und
Rechenparameter.
Systemparameter
Über Systemparameter kann auf aktuelle Daten der NC-Steuerung lesend zurückgegriffen werden. Diese Werte wer-
den beispielsweise beim Schreiben parametrierter Unterprogramme eingesetzt. Sie beginnen mit dem Buchstaben P und
einer folgenden Buchstabenkombination (siehe folgende Liste). Sie haben keinen Zahlenteil. Ihnen kann kein Wert
zugewiesen werden, da sie sich dynamisch beim Programmablauf ändern. Ihre Werte können nur Rechenparametern zur
weiteren Verarbeitung übergeben werden, z. B.:
P2 = PXA dem Rechenparameter P2 wird die aktuelle absolute X-Koordinate des Werkzeugs als
Wert zugewiesen.
Para- Para-
Bedeutung Bedeutung
meter meter
PXA aktuelle X-Koordinate (absolut) PFM Vorschubeinstellung (G94/G95)
88
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Parameter-Programmierung Parameterarten
Rechenparameter
Rechenparameter
Rechenparameter werden mit der Adresse P und einem ganzzahligen Zahlenteil zwischen 0 und 9999 programmiert.
Sie können für Rechenoperationen, Sprungbefehle, mathematischen Vergleiche oder Zuweisungen zu Adressen genutzt
werden.
Programmierung Bemerkung
X=P413 Der Adresse X wird der Zahlenwert des Parameters P413 zugeordnet
Arithmetische Ausdrücke
Arithmetische Ausdrücke werden aus Parametern, Funktionen, Zahlenwerten, Operatoren und runden
Klammern gebildet, wobei die üblichen mathematischen Regeln (Punkt- vor Strichrechnung, Klammerrechnung)
gelten. Sie beginnen und enden mit einer runden Klammer. Vor der Nutzung eines Parameters muss dieser im Prog-
ramm durch eine Wertzuweisung bereits definiert sein. Es sind mehrere Klammerebenen zugelassen.
Mathematische Grundoperationen
mathematische Opera-
Beschreibung Beispiel
Operation tion
Addiert die Werte zweier Parameter, hier der Parameter
Addition + P586 und P1, und weist das Ergebnis einem weiteren P0 = P586 + P1
Parameter (P0) zu.
Subtrahiert die Werte zweier Parameter, hier der Parame-
Subtraktion - ter P149 und P253, und weist das Ergebnis einem weite- P15 = P149 – P253
ren Parameter (P15) zu.
Multipliziert die Werte zweier Parameter, hier der Parame-
Multiplikation ter P1 und P397, und weist das Ergebnis einem weiteren P312 = P1 P397
Parameter (P312) zu.
Dividiert die Werte zweier Parameter, hier der Parameter
Division / P66 und P9, und weist das Ergebnis einem weiteren Pa- P96 = P66 / P9
rameter (P96) zu.
89
SL-Automatisierungstechnik
Fräsen Parameter-Programmierung Parameterarten
Rechenparameter
Winkelfunktionen
0
Bei den Winkelfunktionen ist zu beachten, dass der Zahlenwert für den Winkel (das Argument) immer in Grad ( ) ein-
zugeben ist.
mathemati-
sche Funk- Operation Beschreibung Beispiel
tion
Berechnet den Sinus vom Wert des Parameters (hier Pa-
Sinus SIN(P1) rameter P1) und weist das Ergebnis einem weiteren Para- P0 = SIN(P1)
meter (hier Parameter P0) zu.
Berechnet den Kosinus vom Wert des Parameters (hier
Kosinus COS(P231) Parameter P231) und weist das Ergebnis einem weiteren P10 = COS(P231)
Parameter (hier Parameter P10) zu.
Berechnet den Tangens vom Wert des Parameters (hier
Tangens TAN(P2) Parameter P2) und weist das Ergebnis einem weiteren P69 = COS(P2)
Parameter (hier Parameter P69) zu.
Berechnet den Arcussinus vom Wert des Parameters (hier
Arcussi-
ASIN(P5) Parameter P5) und weist das Ergebnis einem weiteren P43 = ASIN(P5)
nus
Parameter (hier Parameter P43) zu.
Berechnet den Arcuskosinus vom Wert des Parameters
Arcusko-
ACOS(P4) (hier Parameter P4) und weist das Ergebnis einem weite- P71 = ACOS(P4)
sinus
ren Parameter (hier Parameter P71) zu.
Berechnet den Arcuskosinus vom Wert des Parameters
Arcustan-
ATAN(P81) (hier Parameter P81) und weist das Ergebnis einem weite- P21 = ATAN(P81)
gens
ren Parameter (hier Parameter P21) zu.
andere Rechenoperationen
mathematische
Operation Beschreibung Beispiel
Funktion
Absoluter Berechnet den absoluten Betrag vom Wert des Parameters
ABS(P1) (hier Parameter P1 │P1│) und weist das Ergebnis einem P0 = ABS(P1)
Betrag weiteren Parameter (hier Parameter P0) zu.
Berechnet die Quadratwurzel vom Wert des Parameters (hier
P485 =
Wurzel SQRT(P42) Parameter P42 P 42 ) und weist das Ergebnis einem SQRT(P42)
weiteren Parameter (hier Parameter P485) zu.
Berechnet die Vorkommazahl vom Wert des Parameters
Integer INT(P72) (hier Parameter P72) und weist das Ergebnis einem weite- P3 = INT(P72)
ren Parameter (hier Parameter P3) zu.
Berechnet den Funktionswert vom Wert des Parameters
Exponential- (hier Parameter P2) als Potenz zur Eulerschen Zahl
EXP(P2) P2 P4 = EXP(P2)
Funktion e=2,71828 (e ) und weist das Ergebnis einem weiteren
Parameter (hier Parameter P4) zu.
Berechnet den natürlichen Logarithmus vom Wert des Pa-
natürlicher rameters (hier Parameter P92) zur Basiszahl e (Eulerschen
LN(P92) P46 = LN(P92)
Logarithmus Zahl e=2,71828) und weist das Ergebnis einem weiteren
Parameter (hier Parameter P46) zu.
Berechnet den Restwert der Division der Werte der beiden
P7 =
Modulo MOD(P2,P5) Parameter (hier Parameter P2/P5) und weist das Ergebnis
MOD(P2,P5)
einem weiteren Parameter (hier Parameter P7) zu.
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SL-Automatisierungstechnik
Index
Index
92
SL-Automatisierungstechnik
Index
93
SL-Automatisierungstechnik
Index
Reibzyklus............................................................... 75 aufheben............................................................... 33
Relativmaßprogrammierung ................................... 57 links ..................................................................... 33
rechts .................................................................... 34
—S—
Werkzeugwechsel...................................................... 8
Skalieren ................................................................. 51
—Z—
Spiegeln um X und/oder Y ...................................... 47
Spindel Halt ............................................................ 61 Zapfenfräszyklus ..................................................... 67
Spindeldrehrichtung links ....................................... 61 Zusatzfunktionen ..................................................... 60
Spindeldrehrichtung rechts...................................... 60 Zyklen Fräsen
Sprungbefehle ......................................................... 31 G73 Kreistaschenfräszyklus ................................ 67
Systemparameter ..................................................... 88 G73 Zapfenfräszyklus .......................................... 67
G74 Nutenfräszyklus ........................................... 68
—T—
G75 Nutenfräszyklus auf Kreisbogen .................. 70
T Werkzeugwechsel .................................................. 8
G81 Bohrzyklus ................................................... 71
Tiefbohrzyklus ........................................................ 72
G82 Tiefbohrzyklus ............................................. 72
Tiefbohrzyklus mit Ausspänen ............................... 73
G83 Tiefbohrzyklus mit Ausspänen .................... 73
—U— G84 Gewindebohrzyklus ..................................... 74
G85 Reibzyklus ................................................... 75
Unterprogrammaufruf ............................................. 29
G86 Ausdrehzyklus ............................................. 76
Unterprogrammende ............................................... 62
G87 Bohrfräszyklus ............................................. 77
—V— G88 Innengewindefräszyklus .............................. 78
Verweilzeit .............................................................. 24 G89 Außengewindefräszyklus ............................. 80
Vorschub mm/U ...................................................... 58 Zyklus Fräsen
Vorschubgeschwindigkeit konstant G72 Rechtecktaschenfräszyklus .......................... 65
an der Werkzeugschneide .................................... 63 Zyklusaufruf
Beeinflussung an Innen- u. Außenecken ............. 63 G77 auf einem Teilkreis ...................................... 83
Vorschubgeschwindigkeit mm/min ........................ 57 Zyklusaufruf Fräsen
G76 auf einer Linie .............................................. 82
—W—
G78 mit Polarkoordinaten .................................... 85
Wegbedingungen ...................................................... 9 G79 an einem Punkt ............................................. 85
Werkzeugradiuskorrektur Zyklusaufrufe .......................................................... 82
94
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