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Ausgabe: Februar 2007

Technische Regel Substitution


für für Produkte aus TRGS 619
Gefahrstoffe Aluminiumsilikatwolle

Die Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS) geben den Stand der Technik, Ar-
beitsmedizin und Arbeitshygiene sowie sonstige gesicherte wissenschaftliche Er-
kenntnisse für Tätigkeiten mit Gefahrstoffen, einschließlich deren Einstufung und
Kennzeichnung, wieder. Sie werden vom

Ausschuss für Gefahrstoffe (AGS)

aufgestellt und der Entwicklung entsprechend von ihm angepasst.


Die Technischen Regeln für Gefahrstoffe werden vom Bundesministerium für Arbeit
und Soziales (BMAS) im Gemeinsamen Ministerialblatt (GMBl) bekannt gegeben.

Inhalt

1 Anwendungsbereich
2 Begriffsbestimmungen
3 Möglichkeiten einer Substitution
Anlagen

1 Anwendungsbereich

(1) Diese TRGS enthält Kriterien, nach denen Substitute für Produkte aus Alumini-
umsilikatwolle im Wesentlichen zur Wärmedämmung im Ofen- und Feuerungsbau, in
Heizungsanlagen und in Abgasanlagen in Kraftfahrzeugen insbesondere bei Anwen-
dungstemperaturen oberhalb 900 °C ermittelt werden können.
(2) In den folgenden Anwendungsbereichen sind Produkte aus Aluminiumsilikat-
wolle bereits weitgehend substituiert worden:
- Hausgerätetechnik
- Brandschutz
- Automobilbau.
(3) Der Verzicht auf eine mögliche Substitution ist in der Dokumentation der Gefähr-
dungsbeurteilung zu begründen. Maßnahmen sind nach Gefahrstoffverordnung und
TRGS 521 zu treffen.

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2 Begriffsbestimmungen

(1) Hochtemperaturwollen (HTW) sind amorphe Aluminiumsilikat- und Hochtempe-


raturglaswollen sowie, aus der Gruppe der polykristallinen Wollen, Aluminiumoxid-
wollen.
(2) Aluminiumsilikatwolle, auch als Keramikfasern (Refractory Ceramic Fiber =
RCF) bekannt, sind amorphe Fasern, die durch Schmelzen einer Kombination von
Al2O3 und SiO2, üblicherweise im Gewichtsverhältnis 50 : 50 hergestellt werden (sie-
he auch VDI 3469 Blatt 1 und Blatt 5 sowie TRGS 521). Produkte aus Aluminiumsili-
katwolle werden in der Regel bei Einsatztemperaturen > 900° C und bei periodisch
arbeitenden Aggregaten und Anwendungsbedingungen verwendet.
(3) Hochtemperaturglaswollen (HTGW = AES-Wollen = Alkaline Earth Silicate
Wools) bestehen aus amorphen Fasern, die durch Schmelzen einer Kombination aus
CaO-, MgO-, SiO2 und ZrO2 hergestellt werden und die für die Hochtemperaturan-
wendung bestimmt sind. Produkte aus Hochtemperaturglaswollen werden in der Re-
gel bei Einsatztemperaturen < 900° C und bei kontinuierlich arbeitenden Aggregaten
sowie im Hausgerätebereich verwendet.
(4) Polykristalline Wollen bestehen aus Fasern mit einem Al2O3-Gehalt > 63 Gew.-
%; sie werden im „Sol-Gel-Verfahren“ aus wässerigen Spinnlösungen erzeugt. Die
zunächst entstehenden wasserlöslichen Grünfasern (Vorprodukt) werden durch an-
schließende Wärmebehandlung kristallisiert (siehe auch VDI 3469 Blatt 1 und Blatt 5
sowie TRGS 521). Polykristalline Wollen werden in der Regel bei Einsatztemperatu-
ren > 1300° C und bei kritischen chemischen und physikalischen Anwendungsbedin-
gungen verwendet.
(5) Glas- und Steinwollen werden in der Wärmedämmung im Bereich bis 600° C
eingesetzt.
(6) Sonstige Fasern sind weitere Fasern, die im Hochtemperaturbereich eingesetzt
werden können, wie z.B. amorphe SiO2-(Kieselglas-, Quarz-)Fasern.
(7) Microporöse Wärmedämmstoffe bestehen aus anorganischen, silikatischen
Substanzen, Hauptbestandteil ist hochdisperse Kieselsäure. Die übrigen Bestandtei-
le sind verschiedenartige Trübungsmittel zur Minimierung der Infrarotstrahlung sowie
verstärkende Fasern, meist amorphe SiO2 Textilglasfasern. Die trockenen Systeme
werden mechanisch zu formstabilen Formaten verpresst und in gekapselter Form
eingebaut.
(8) Microporöse Wärmedämmstoffe werden im Hochtemperaturbereich bis 1050° C
in Abgasanlagen (Hot-End-Bereich) von Kraftfahrzeugen und als Wärmedämmung
im „kalten Bereich“ in Industrieöfen eingesetzt.
(9) Faserfreie feuerfeste Erzeugnisse haben in der industriellen Anwendung eine lan-
ge Tradition und sind u.a. mit den Begriffen Schamotte-, Magnesia-, Dolomitsteine
oder auch Feuerleichtsteine, Formteile aus Vermiculit verbunden. Feuerfeste Er-
zeugnisse sind nach internationaler Festlegung nichtmetallische keramische Werk-
stoffe, die eine Feuerfestigkeit von ≥ 1500° C haben.
(10) Bei den feuerfesten Erzeugnissen wird zwischen geformten, ungeformten und
Funktionalprodukten unterschieden:
- Geformte Erzeugnisse (z.B. Steine, Platten) haben eine definierte Geometrie,

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sind temperaturbehandelt und einbaufertig.


- Ungeformte Erzeugnisse (z.B. Betone, Massen) werden auf der Baustelle durch
Gießen, Stampfen oder Spritzen aus Feuerbetone, Krümelmassen in ihre end-
gültige Form gebracht. Zu den ungeformten Erzeugnissen gehören auch Mörtel
und Kitte.
- Funktionalprodukte (z.B. Formteile) sind geformte, auswechselbare Teile einer
Anlage, die eine bestimmte Funktion im Prozess übernehmen und einem höhe-
ren Verschleiß als die übrigen Anlageteile unterliegen.
(11) Die Anwendungstemperatur von feuerfesten Erzeugnissen liegt zwischen 600°
C und 1700° C, in speziellen Fällen auch höher. Für häufige Temperaturwechsel in
der Anwendung sind die meisten dieser Produkte weniger geeignet. Für den wirt-
schaftlichen Einsatz kann die Rohdichte, diese liegt bei 400 bis 3500 kg/m³, eine ent-
scheidende Rolle spielen.

3 Möglichkeiten einer Substitution

(1) Der Arbeitgeber hat dafür zu sorgen, dass die durch einen Gefahrstoff bedingte
Gefährdung der Gesundheit und Sicherheit der Beschäftigten bei der Arbeit durch die
in der Gefährdungsbeurteilung festgelegten Maßnahmen beseitigt oder auf ein Min-
destmaß verringert wird. Um dieser Verpflichtung nachzukommen, hat der Arbeitge-
ber bevorzugt eine Substitution durchzuführen. Insbesondere hat er Tätigkeiten mit
Gefahrstoffen zu vermeiden oder Gefahrstoffe durch Stoffe, Zubereitungen oder Er-
zeugnisse oder Verfahren zu ersetzen, die unter den jeweiligen Verwendungsbedin-
gungen für die Gesundheit und Sicherheit der Beschäftigten nicht oder weniger ge-
fährlich sind. Insbesondere ist bei Produkten aus Aluminiumsilikatwolle zu prüfen, ob
eine Substitution technisch möglich ist.
(2) Die Prüfung einer Substitution ist im Rahmen einer Gesamtbetrachtung über
den gesamten Lebenszyklus der möglichen Produkte durchzuführen und ist erfolg-
reich, wenn die Produkte:
- geringere gesundheitliche Risiken während des gesamten Lebenszyklus auf-
weisen, und
- die (technischen) Eigenschaften gleichwertig sind (Anwendungstemperaturen,
Wärmedämmeigenschaften, Langzeitverhalten und Standzeit),
- die Umweltschutzkriterien vergleichbar sind (Rohstoffbedarf, Energieverbrauch,
CO2-Emissionen, und Abfallmenge)
- die Wirtschaftlichkeitskriterien (Anschaffungs- und Betriebskosten) keine unver-
hältnismäßigen Nachteile ergeben (sozio-ökonomische Aspekte).
(3) Als Substitute mit einem geringeren gesundheitlichen Risiko kommen sowohl
faserförmige als auch faserfreie Feuerfestprodukte in Frage. Als faserförmige Pro-
dukte werden im Temperaturbereich bis 300° C in der Regel Glas- und Mineralwollen
eingesetzt. Der Temperaturbereich von 300° C bis ca. 600° C kann je nach Anforde-
rung von Mineralwollen oder von AES-Wollen abgedeckt werden. Von 600° C bis ca.
900° C können in der Regel Produkte aus AES-Wollen eingesetzt werden, wobei es
technologische Bedingungen gibt, die den Einsatz von Produkten aus Aluminiumsili-
katwolle erfordern.

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(4) Oberhalb von 900° C bis max. 1200° C verringert sich auf Grund von technolo-
gischen Gegebenheiten die Möglichkeit Produkte aus AES-Wollen einzusetzen. Die-
ser Temperaturbereich ist der Hauptanwendungsbereich von Produkten aus Alumini-
umsilikatwolle. Oberhalb von ca. 1200° C sind Produkte aus AES-Wollen nicht mehr,
Produkte aus Aluminiumsilikatwolle nur noch eingeschränkt einsetzbar.
(5) Bei der Auswahl möglicher Substitute sind nach Absatz 1 die Anforderungspro-
file zur Substitutionsprüfung gemäß § 7 - 10 GefStoffV entsprechend den Anlagen 1,
2 und 3 dieser TRGS heranzuziehen.
(6) Als faserförmige Substitute kommen somit Produkte in Frage, die keine als
krebserzeugend Kategorie 1 oder 2 eingestuften Stoffe enthalten und dabei die An-
forderungen hinsichtlich der Einsatztemperatur und sonstigen Anwendungsbedin-
gungen erfüllen (siehe Anforderungsprofile).
(7) Faserfreie Substitute sind Feuerfestmaterialien, wie z. B.
- Calciumsilikat- oder Vermiculit-Platten und Formteile
- Wärmedämmende Steine und Betone
- Feuerleichtsteine und -betone,
- Wärmedämmende feuerfeste Massen,
- andere faserfreie Produkte,
die die Anwendungsbedingungen als Substitut erfüllen.
(8) Produkte aus polykristalliner Wolle können als Substitute nicht empfohlen wer-
den.
(9) Nicht faserförmige Feuerfestmaterialien können bereits im Neuzustand Quarz
enthalten, der bei der Bearbeitung als Quarzfeinstaub freigesetzt werden kann. Auch
bei AES- und Aluminiumsilikatwollen sowie microporösen Wärmedämmstoffen kann
sich bei thermischer Belastung > 900° C Quarz/Cristobalit bilden, der bei Instandset-
zungs- und Abbrucharbeiten als silikogener Staub freigesetzt wird. Tätigkeiten mit
Exposition gegenüber Quarz/Cristobalit sind krebserzeugend im Sinne der TRGS
906.
(10) Ob ein Substitut für Aluminiumsilikatwolle technisch möglich ist, kann an Hand
dieser TRGS und in speziellen Fällen mit den Anlagen 1 Ofen- und Feuerungsbau,
Anlage 2 Heizungsanlagen und Anlage 3 Abgasanlagen in Kraftfahrzeugen ermittelt
werden.
(11) Es ist nicht möglich, für alle Anwendungsfälle in der Praxis eine Empfehlung in
der TRGS 619 vorzustellen; hier sind die Erfahrungen aus der Praxis zu erfragen.
(11) Nach dem Ergebnis der Substitutionsprüfung sind Produkte oder Verfahren mit
den geringsten Gefährdungen für die Gesundheit und Sicherheit der Beschäftigten
einzusetzen.

Anlagen
Anlage 1 Ofen- und Feuerungsbau
Anlage 2 Heizungsanlagen

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Anlage 3 Abgasanlagen in Kraftfahrzeugen


Anlage 4 Temperaturbereiche für die Anwendung von anorganischen künstlichen
Mineral- und Hochtemperaturwollen

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Anlage 1 zu TRGS 619

Anforderungsprofil zur Substitutionsprüfung für Produkte aus Aluminiumsilikatwollen


zur Wärmedämmung im Ofen- und Feuerungsbau, insbesondere bei Anwendungs-
temperaturen oberhalb 900° C gemäß § 7 Abs. 1, Nr. 5 GefStoffV

Beschreibung der Anwendungsbedingungen:

Ofen- und Feuerungsbau Bearbeiter: Datum:

Steine/Massen Produkte aus


Anwen- leicht schwer AES-Wollen Aluminium-
dungsbe- silikatwollen
dingungen
1. Anwendungstempe- bis 1900 bis 2000 500 bis 1200 600 bis 1400
ratur [° C]
2. Klassifikationstem- bis 1900 bis 2000 1050 bis 1260 1260 bis 1430
peratur [° C]
3. Wärmeleitfähigkeit 0,2 bis 15,0 bei 1100° C (z.B. 0,31 bei 1000° C und
[W/mK] bei unterschiedlicher Dichte einer Dichte von 128 kg/m³)
4. Schmelzpunkt 1100 bis > 2600 > 1400 > 1720
[° C]
5. Rohdichte 700 bis 1500 1500 bis 60 bis 300 60 bis 300
[kg/m³] 3500
6. Mechanische Festig-
keit
6.1 erforderlich +/- ++ - -
6.2 Rückfederungsverhal-
ten
a) Neuzustand nicht vorhanden + ++
b) nach Temperatur- nicht vorhanden - ++
beaufschlagung
c) Dehnungsfugen erforderlich nicht erforderlich
6.3 Schwingungen/ Vibra- - - + ++
tionen
6.4 Gasgeschwindigkeit > ++ ++ -/+ +/-
40 m/s
7. Temperaturwechsel +/- -/+ + ++
beständigkeit
8. Anwendung in Hoch-
temperatur-Öfen
8.1 Ofenatmosphäre
- neutral/oxidierend ++ ++ + +
- reduzierend ++ ++ +/- +/-
- Feuchtigkeit/ Konden- ++ ++ -/+ +
sat/ Kristallwasser
8.2 Kontinuierlicher Be-
trieb
- elektrisch, keine Che- ++ ++ ++ ++
mie1

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- elektrisch, plus Che- +/- + +/- +/-


mie2
- Gas, keine Chemie ++ ++ + ++
- Gas, plus Chemie +/- + -/+ +/-
- Öl (Extraleichtöl) + + + +
- Öl (Schweröl) -/+ -/+ - -
8.3 Periodischer Betrieb
- elektrisch, keine Che- + +/- +/- +
mie1
- elektrisch, plus Che- +/- -/+ -/+ +/-
mie2
- Gas, keine Chemie + +/- +/- +
- Gas, plus Chemie +/- -/+ - +/-
- Öl (Extraleichtöl) + +/- -/+ +
- Öl (Schweröl) keine Anwendung
1
keine Chemie: ohne korrosive Eigen-
schaften aus dem Brenngut/Brennstoff
2
plus Chemie: mit korrosiven Eigen- Legende: ++ sehr gut geeignet
schaften aus dem Brenngut/Brennstoff + gut geeignet
+/- nicht immer geeignet
-/+ fraglich
- nicht geeignet

9. Wirtschaftlichkeits- und Umweltschutz- Kriterien


- Investitionskosten sehr ungünstig sehr ungünstig günstig günstig
- Energieeinsparung sehr ungünstig ungünstig sehr günstig sehr günstig
- CO2/NOX-Emissionen ungünstig ungünstig sehr günstig sehr günstig
- Anlagen-Flexibilität sehr ungünstig ungünstig günstig günstig
- Produktivität sehr ungünstig sehr ungünstig günstig günstig
- Standzeit sehr ungünstig ungünstig günstig günstig
- Instandhaltung/
sehr ungünstig sehr ungünstig günstig günstig
Reparatur
10. Hinweise, die bei der Anwendung von FF-Steinen/Massen bzw. Hochtemperaturwolle zu beachten
sind
10.1 Staubungsverhalten
- im Neuzustand gering gering mittel mittel
- nach Temperatur-
mittel mittel hoch hoch
belastung
beim Ausbau hoch hoch hoch hoch
10.2 Umgangsvorschriften siehe TRGS 521
BGR 217
"Anorganische
"Umgang mit mineralischem Staub" Faserstäube"
10.3 Entsorgung Beachtung der länderspezifischen Regelungen

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Anlage 2 zu TRGS 619

Heizungsanlagen
Heizungsanlagen dienen zur Beheizung von Gebäuden, Wohnungen und Einzelräu-
men. Dabei wird nach Zentralheizungssystemen und Heizungsanlagen als Etagen-
heizung unterschieden.
Nach DIN EN 12828 besteht eine Warmwasser-Heizungsanlage aus den Bestandtei-
len
- Wärmeerzeugungsanlagen;
- Wärmeverteilungssysteme;
- Wärmeabgabesystemen;
- Regelanlagen.
Die Leistungsklassen der Wärmeerzeugungsanlagen reichen dabei von kleinster
Leistung 4-5 kW bis hin zu größten Leistungen im MW-Bereich für große Wohnein-
heiten bzw. Krankenhäuser als Einkesselanlagen. Bei den Arten unterscheidet man
atmosphärische Brenner und Brenner, die eine Aufbereitung des Brennstoff-/Luft-
Gemischs über den Druck oder Zug eines Gebläses erreichen.
Genormt werden die Gebläsebrenner nach den europäischen Normen (EN) EN 267
für den Brennstoff Öl bzw. EN 676 für den Brennstoff Gas.
Bodenstehende Heizkessel für die Brennstoffe Öl, Gas und feste Brennstoffe sind
nach der Normenreihe EN 12952 ff.; Ölheizöfen mit Verdampfungsbrennern sind
nach der Norm EN 1 genormt.
Gasheizkessel werden gemäß ihres Anschlusses an die Abgasanlage bzw. der Zu-
führung der Verbrennungsluft aus dem Raum (raumluftabhängig) oder aus dem Frei-
en (raumluftunabhängig) eingeteilt. Hier werden die Normen EN 297, EN 483, EN
625, EN 656 und EN 677 angewendet.
In Heizungsanlagen kommen durch die auftretenden Temperaturen aus Gründen des
Arbeits- und Umweltschutzes verschiedenartige Wärmedämmmaterialien zum Ein-
satz. Im peripheren Bereich einer Heizungsanlage, dort wo eine Wärmedämmung im
Niedrigtemperaturbereich ( von Raumtemperatur bis 450°C) erforderlich ist, kann auf
eine Wärmedämmung mit Produkten aus Aluminiumsilikatwolle verzichtet werden.
Dies gilt insbesondere für die Wärmedämmung von Verrohrungen, Warmwasser-
speicher, Dämmung des Außenmantels, Solaranlagen im Bereich der Kollektoren,
sowie der außenliegenden Anbauteile. In diesen Bereichen wird Polyurethan bis ca.
90° C und Glas- und Mineralwolle bis 450° C eingesetzt.
Verfahrenstechnisch können in der Regel Öffnungen des Brennraumes nach Außen
wie z.B. Kesseltür, Revisionsöffnung, Türdichtungen und Brennerflanschdichtung mit
Glasfaserprodukten abgedichtet werden.
Auch zur Wärmedämmung des Abgassammelkastens kann in der Regel auf Produk-
te aus Aluminiumsilikatwollen verzichtet werden.
In den Bereichen der Heizungsanlage, in denen ein direkter Flammenkontakt mit der
Wärmedämmung erfolgt, ist eine Substitution von Produkten aus Aluminiumsilikat-
wolle nicht immer möglich, ohne das der Lebenszyklus der Anlage beeinträchtigt

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wird. Ein Austausch der Wärmedämmprodukte beim Endverbraucher ist zu vermei-


den.

Anforderungsprofil zur Substitutionsprüfung für Produkte aus Aluminiumsilikatwollen


zur Wärmedämmung in Heizungsanlagen gemäß § 7 Abs. 1, Nr. 5 GefStoffV
Beschreibung der Anwendungsbedingungen:

Heizungungsanlagen (Öl-, Gas und Festbrennstoffe) Bearbeiter: Datum:

Anwendungs- Feuerbetone Vermiculit Produkte aus


bedingungen Steine Standard AES-Wollen Aluminium-
silikatwollen
+ modifiziert
1. Anwendungstemperatur 1300 bis 1700 850 bis max. 1300 500 bis 1200 600 bis 1400
[° C]
2. Klassifikationstemperatur 1350 bis 1850 > 850 bis 1350 1050 bis 1250 1250 bis 1400
[° C]
3. Wärmeleitfähigkeit 0,34 bis 1,4 0,17 bis 0,25 0,22 bis 0,32
[W/mK] 1000°C
4. Schmelzpunkt 1500 bis 2500 >1260 > 1400 > 1720
[° C]
5. Rohdichte 600 bis 1500 400-500 60 bis 300 60 bis 300
[kg/m³]
6. Mechanische Eigenschaf-
ten
6.1 Festigkeit ++ + bis ++ +/- +/-
6.2 Rückfederungsverhalten
a) Neuzustand Nicht vorhanden -/+ + +
b) nach Temperatur- Nicht vorhanden -/+ +/- +
beaufschlagung
6.3 Schwingungen -/+ -/+ + ++
Vibrationen
6.4 Schalldämmung
a) Schallabsorption - - + +
b) Schallisolierung + +/- -/+ -/+
6.5 Gasgeschwindigkeit am + + -/+ +/-
Wärmeschutz/Abrasion
7. Thermisches Verhalten
7.1 Temperaturwechsel- +/- +/- + ++
beständigkeit
7.2 Dehnfugen erforderlich? +/- +/- nein nein
8. Anwendung in Heizungsanlagen
8.1 Ofenatmosphäre
- neutral/oxidierend + + + +
- reduzierend +/- - -/+ +/-
- Feuchtigkeit/Kondensat/ +/- +/- -/+ ++
8.2 Brennstoffeinfluss
- Gasförmige Brennstoffe + + +/- +
- Öl (Extraleichtöl) + + -/+ +

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- Öl (Schweröl) + + - -
- Festbrennstoff + + -/+ +

Legende: ++ sehr gut geeignet


+ gut geeignet
+/- nicht immer geeignet
-/+ fraglich
- nicht geeignet

9. Wirtschaftlichkeits- und Umweltschutz- Kriterien


- Investitionskosten ungünstig günstig günstig günstig
- Standzeit ungünstig neutral ungünstig günstig
- Reparatur ungünstig sehr günstig günstig sehr günstig
10. Hinweise, die beim Umgang mit FF-Steinen/Massen, Vermiculit- bzw. Hochtemperaturwolle zu beachten
sind
10.1 Staubungsverhalten beim
Umgang
im Neuzustand gering gering gering gering
nach Temperaturbelastung gering gering größer als im Neuzustand
beim Ausbau hoch gering hoch hoch
10.2 Umgangsvorschriften BGR 217 BGR 217 siehe TRGS
„Umgang mit „Umgang mit mi- 521, „Anorga-
mineralischem neralischem nische Faser-
Staub“ Staub“ stäube“
10.3 Entsorgung Beachtung der länderspezifischen Regelungen

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Anlage 3 zu TRGS 619


Abgasanlagen in Kraftfahrzeugen

Anforderungsprofil zur Substitutionsprüfung gemäß § 7 Abs. 1 Nr. 5 GefStoffV


Beschreibung der Aufgaben und der Einsatzbedingungen:
Abgasanlagen von Kraftfahrzeugen stellen heute einen sehr komplexen Bereich dar.
Es soll angemerkt werden, dass in vielen Detailbereichen mehrere unterschiedliche
Techniken zum Einsatz kommen können, um die gesetzlichen Abgasvorschriften zu
erfüllen. Dementsprechend können nur allgemeine Hinweise für den Einsatz von
spezifischen Werkstoffen gegeben werden.
Je nach Fahrzeugtype sowie Betriebsweise, Motorart, Motormanagement, geometri-
scher Anordnung aller Komponenten der Abgasanlage vom Motorraum bis hin zum
Abgasendrohr, thermischer, mechanischer und chemischer Randbedingungen kom-
men unterschiedlichste Abgassysteme zum Einsatz.
In den folgenden Ausführungen werden nur auf dem Markt verfügbare Systeme und
Werkstoffe betrachtet.
Prinzipiell kann in das sogenannte Hot-End sowie Cold-End unterschieden werden
(siehe Systemskizze). Im Bereich Cold-End d.h. vor allem Schalldämpferanlagen ist
es möglich, ausschließlich nicht eingestufte Werkstoffe einzusetzen wie z.B. Mineral-
oder Glaswolle. Die Anlage 3 der TRGS 619 beschäftigt sich daher nur mit dem Hot-
End.
Im Bereich des Hot-End werden zur Abgasreinigung Katalysatoren und Dieselparti-
kelfilter als metallisches oder keramisches System eingesetzt. Der Anwender muss
im Einzelfall entsprechend den gegebenen Kriterien eine Auswahl zwischen den ver-
fügbaren Systemen treffen. Wesentliche der zu bewertenden Kriterien sind in alpha-
betischer Reihenfolge dargestellt:
Abgasgegendruck
Abscheidegrad (Partikel)
Arbeitsschutzmaßnahmen
Bauteilfestigkeit
Chemische und thermische Beständigkeit
Entwicklungsaufwand
Formflexibilität
Gewicht
Konvertierungsverhalten
Raumbedarf
Rezyklierfähigkeit
Umfeldtemperaturbelastung
Wirtschaftlichkeit

Die Lagerung von keramischen Systemen erfolgt mit Metallgestricken, Lagerungs-


matten oder als Kombinationen aus diesen Elementen.
Lagerungsmatten für keramische Katalysatoren und Dieselrusspartikelfilter (Substra-
te) (Anlage 3.1)
Auf Grund der Notwendigkeit Lagerungsmatten zum Einsatz zu bringen, ist es erfor-

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derlich, eine Beurteilung der unterschiedlichen Lagerungsmaterialien nach dem


Stand der Technik vorzunehmen.
Bei der Lagerung von keramischen Substraten (Katalysatoren, DPF,) sind neben den
bereits genannten Parametern vor allem die unterschiedlichen Ausdehnverhalten von
Substrat aus Keramik und Gehäuse aus Metall, sowie das entsprechende Canning-
verfahren in Betracht zu ziehen.
Sofern Produkte im Hot-End zwecks Wärmedämmung (Anlage 3.2) zum Einsatz
kommen, sind hierbei nicht nur Temperatur, Vibration und Atmosphäre zu berück-
sichtigen, sondern vor allem auch das Temperaturprofil in allen Einsatzfällen und -
bereichen. Dämmung ist erforderlich um zum einen die Funktion der emissionsrele-
vanten Bauteile (Katalysator und Partikelfilter) zu erhalten bzw. zu unterstützen und
zum anderen kann Dämmung erforderlich sein, um umliegende Bauteile vor zu ho-
hen Temperaturen zu schützen. Die Wärmedämmung der Bauteile kann inner- oder
außerhalb der gasführenden Elemente erfolgen.
Mögliche Randbedingungen:
- Temperaturen bei Wärmedämmung bis 1100°C
- Temperaturen bei Lagerungsmatten bis 1150°C
- Temperaturspitzen bei Lagerungsmatten bis 1200°C. Absolute Temperaturgra-
dienten von isotherm bis ca. 800°C über die Mattendicke.
- Vibrationen mit Beschleunigungsspitzen bis zu 120 g (1 g = 9,81 m/s²; Erdbe-
schleunigung)
- Mechanische Stöße von bis zu 150 g.

Die hier genannten Parameter können grundsätzlich auf alle Systeme angewandt
werden, wobei sich jedoch die Bedeutung der einzelnen Parameter von System zu
System unterscheiden. Beispiele für Anwendungsbereiche sind:
Benzinmotoren: Motornaher Katalysator (Close-Coupled Catalyst, CCC)
Mittelkatalysator (Toe-Board Catalyst, TBC)
Unterbodenkatalysator (Under-Floor Catalyst, UFC, Under-body
Catalyst, UBC)
Dieselmotoren: Dieseloxidationskatalysator (Diesel-Oxidation Catalyst, DOC)
Dieselpartikelfilter (Diesel Particle Filter; DPF)
Selective Catalytic Reduction SCR
Nutzfahrzeuge: Dieseloxidationskatalysator (Diesel-Oxidation Catalyst, DOC)
Dieselpartikelfilter (Diesel Particle Filter; DPF)
Selective Catalytic Reduction SCR
Diese Abgasnachbehandlungselemente können in Schalldämpfern integriert werden
(isotherme Anwendung).

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Für Abgasanlagen sind die Werkstoffe so zu wählen, dass der gesamte Lebenszyk-
lus der Anlage überdeckt wird.

Krümmer

Diesel Partikel
Filter
Mittel-
Schalldämpfer

Motornaher
Kat Unterboden
Kat Nach-
Schalldämpfer

Hot End Cold End

Hot-End und Cold-End einer Abgasanlage

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3.1 Auswahlkriterien bei der Anwendung als Lagerungsmatte für keramische Substrate
Bearbeiter: Datum:

Anwen Matten mit Quell- Quell- nicht- nicht-


2) 2)
dungs- Fasern aus- matten auf matten quellende quellen-
bedin- schliesslich Basis von auf Ba- Matten auf de Mat-
1)
gun- D > 3 µm AES-Wolle sis von Basis von ten auf
gen nicht- Alumini- poly- Basis
quellend, umsili- kristalliner von
amorph katwolle Wolle Alumini-
umsili-
katwolle-
1. max. Oberflächentemperatur 600-800 950 950 1150 1050
der Matte [° C]
2. Wärmeleitfähigkeit niedrig - niedrig - mittel niedrig niedrig
mittel mittel
3. Mechanische Festigkeit: 3) +/- +/- + + +
4. Temperaturwechsel- + + + + +
beständigkeit
5. Temperaturbeständigkeit -/+ +/- +/- ++ +
6. Anwendung in Abgassyste-
men
6.1 Atmosphäre
a) neutral / oxidierend + + + + +
b) Feuchtigkeit + +/- +/- + +
Kondensat
c) Harnstoff 4) +/- +/- +/- +/- +/-
6.2 Thermische Auslegung
Temperaturgradient
a) Isotherm + +/- +/- + +
b) nicht Isotherm + + + + +
c) Niedrigtemperatur- + -/+ -/+ + +
bereich < 300°C
(Gas)5)
6.3 Wärmedämmung + +/- +/- ++ ++
6.4 Vibration + +/- +/- + +
6.5 Erosionsbeständigkeit + +/- +/- ++ +
6.6 Eignung für Ultradünnwand- + -/+ -/+ ++ +
substrate
6.7 Permeabilität/Gasdichtigkeit + + + + +
bei Lagerungsmatten
7. Wirtschaftlichkeits- und Um-
weltschutz-Kriterien
7.1 Kosten der Matte neutral neutral sehr ungünstig ungüns-
günstig tig
7.2 Gewicht der Matte günstig neutral neutral günstig günstig

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7.3 Langzeiterfahrung/ ungünstig ungünstig sehr sehr günstig neutral


Einschätzbarkeit günstig
8. Hinweise für die Anwendung
8.1 Staubungsverhalten
a) Beim Zusammenbau mittel gering gering mittel mittel
b) Beim Recycling mittel mittel mittel mittel mittel
8.2 Umgangsvorschriften --- BGR 217 „Umgang mit mineralischem Staub“
TRGS 521 „Anorganische Faserstäube“
8.3 Entsorgung Beachtung der länderspezifischen Regelungen
Legende: - nicht anwendbar
-/+ in Ausnahmefällen anwendbar
+/- nicht immer anwendbar
+ gut anwendbar
++ sehr gut anwendbar
1) Fasern mit einem Durchmesser von > 3 µm werden nach WHO-Definition als nicht gesundheits-
bedenklich angesehen.
2) Quellmatten funktionieren nach dem Prinzip der Volumenvergrößerung von Rohvermiculit durch
Temperatureinfluss. Hierzu muss die Matte in einem bestimmten Temperaturbereich betrieben
werden. Bei zu niedrigen Temperaturen bläht der Vermiculit nicht, bei zu hohen Temperaturen
verschmilzt er.
3) Das Rückfederverhalten im Betrieb ist die wesentlichste Eigenschaft; speziell bei einer Lage-
rungsmatte. Dieses wird maßgeblich von Temperatur sowie Temperaturprofil und -Verlauf, Atmo-
sphäre und relativer Spaltveränderung bestimmt. Nur wenn dieses über einer kritischen Marke
gehalten werden kann, ist das System als abgesichert zu betrachten.
4) Nicht genügend Langzeiterfahrung vorhanden;
5) Bei binderhaltigen Matten (i.d.R. organische Bindersysteme) ist die Anwendung unter Berücksich-
tigung des Bindersystems und der Einsatztemperatur auszulegen, da durch die Zersetzung des
Binders negative Auswirkungen auf die Haltekraft entstehen können.

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TRGS 619 Seite - 16 -

3.2 Auswahlkriterien bei der Anwendung als Wärmedämmung im Hot-End Bereich


Bearbeiter: Datum:

Anwen- Materialien Materialien Mikropo- Materialien Materialien


dungs- mit Fasern auf Basis röses auf Basis auf Basis
bedin- ausschließ- von AES- Silika poly- von Alumi-
gungen lich Wolle kristalliner niumsili-
1)
D > 3 µm Wollen katwolle
nicht-
quellend,
amorph
1. max. Oberflächentemperatur 950 1100 1050 1150 1150
[° C] der Matte
2. Wärmeleitfähigkeit niedrig - niedrig sehr niedrig niedrig
mittel niedrig
3. Mechanische Festigkeit + + -/+ 2) + +
4. Temperaturwechsel- + + + + +
beständigkeit
5. Anwendung in KFZ -
Abgassystemen
5.1 Atmosphäre
a) neutral / oxidierend + + + + +
b) Feuchtigkeit + +/- -/+ 2) + +
Kondensat
c) Harnstoff 4) +/- +/- +/- +/- +/-
5.2 Wärmedämmung +/- + ++ + +
5.3 Vibration3) + + -/+2) + +
5.4 Erosionsbeständigkeit 3) + + -/+2) + +
6. Wirtschaftlichkeits- und
Umweltschutz- Kriterien
6.1 Kosten des Materials neutral günstig neutral ungünstig sehr günstig
7. Langzeiterfahrung/Einschätz- günstig neutral neutral sehr günstig sehr günstig
barkeit
8. Hinweise für die Anwendung
8.1 Staubungsverhalten
Beim Zusammenbau mittel mittel mittel2) mittel mittel
Beim Recycling mittel mittel mittel mittel mittel
8.2 Umgangsvorschriften --- BGR 217 Umgang mit mineralischem Staub
TRGS 521 “Anorganische Faserstäube“
8.3 Entsorgung Beachtung der länderspezifischen Regelungen

Legende: - nicht anwendbar


-/+ in Ausnahmefällen anwendbar
+/- nicht immer anwendbar
+ gut anwendbar
++ sehr gut anwendbar

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TRGS 619 Seite - 17 -

Fußnoten:
1) Fasern mit einem Durchmesser von > 3 µm werden nach WHO-Definition als nicht gesundheitsbedenklich angesehen.
2) Eigenschaft lässt sich verbessern durch die Kapselung, Verpackung oder andere Maßnahmen.
3) Die Beständigkeit gegenüber Vibration und Erosion hängt wesentlich von der Produktform ab und muss im Einzelfall geprüft
werden. Gängige Produktformen sind: Matte (genadelt), Filz, Papier, Formteil (mit / ohne organischen Binder), gekapselte
Matten/Filze/Papiere sowie Mischwerkstoffe aus nicht klassifizierten Fasern.
4) Nicht genügend Langzeiterfahrung vorhanden.

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TRGS 619 Seite - 18 -

Anlage 4 zu TRGS 619


Temperaturbereiche für die Anwendung von anorganischen künstlichen Mineral- und
Hochtemperaturwollen

Die Breite des


Kegels zeigt
die Häufigkeit
der Anwen-
dungen von
Wärme-
dämmstoffen
Temperatur °C Polykristalline im angegebe-

Wolle nen Tempera-


turbereich.

1600°C

Aluminiumsilikat-
wolle

1400°C

1200°C

900°C

600°C
AES-Wolle

300°C

20°C

Mineralwolle
(Glas- und Steinwolle)

Mineral- und Hochtemperaturwolle

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