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2020W 340035-1 Text und Kommunikation schriftlich Deutsch

Sandra Lazarevska

Einsamkeit - die stille Epidemie der Neuzeit

Wir stehen kurz vor Weihnachten, einer der schönsten Zeiten des Jahres. Zeit für Familie und
Freunde. Zeit für Zusammensein, Gemeinsamkeit und Entspannung. Leider haben viele
niemanden, mit dem sie dies teilen können. Das gilt in diesem Jahr mehr denn je, denn
aufgrund der Pandemie können viele nicht nach Hause zu ihren Familien fahren. Und um die
Älteren zu schützen, müssen wir uns von denen fernhalten, die uns am wichtigsten und am
liebsten sind. Einsamkeit ist sehr präsent und eine Realität für viele Menschen, aber durch die
Pandemie und die Lockdowns wird dies nur noch verstärkt. Besonders in dieser Zeit des
Jahres.

Diese Situation fehlt an diejenigen, die allein wohnen am schwersten. Auch schon vor die
Pandemie würden die Altere am meisten betroffen. Grafik 2 zeigt uns der Anteil einsamer
Menschen nach Altersgruppen. Die Quelle dieser Grafik ist SOEP. Die Angaben beziehen
sich auf das Jahr 2013. Hier ist es deutlich zu sehen, dass der größte Anteil an einsamer
Menschen, mit 20,2 %, die Altersgruppe ab 86 Jahren ist. Der Grund dafür könnte sein, dass
viele von ihnen Alleinlebender sind.

Die Grafik 1 stellt der Anteil Alleinlebender in 2019 nach Altersgruppen dar. Die Daten
stammen von Statistisches Bundesamt. Als Haupttendenz lässt sich feststellen, dass der
Anteil an alleinlebende Frauen größer ist als bei Männer. In der Altersgruppe 65-69 Jahre
gibt es kein großen Unterschied in die Anteile, aber in jeder weiteren Altersgruppe steigt der
Unterschied zwischen den Anteilen deutlich an, wobei er in der letzten Altersgruppe der
Anteil der alleinlebenden Frauen mehr als doppelt so hoch als der Anteil der Männer ist. Da
meisten der alleinlebende Frauen sind, sind die auch in diesem Alter mehr von Einsamkeit
betroffen. Der Grund dafür, laut der Beziehungsexperte Stefan Woinoff ist, dass Männer
weniger Menschen brauchen, dagegen brauchen Frauen mehr soziale Kontakte, um sich gut
zu fühlen.

Es sind aber nicht nur die Ältere, die von Einsamkeit betroffen sind. Grafik 3 zeigt die
Haushaltsformen in Österreich. Die Angaben in der Grafik beziehen sich auf die Jahre 1988
und 2018. Hier ist es deutlich zu sehen, dass seit 1988 die Zahl an Singlehaushalte sich
verdoppelt hat. Das heißt, dass es immer mehr Menschen gibt, die seltener Kontakt mit
Familie oder Freunde haben, besonders jetzt wegen die Covid-19-Einschränkungen.

Einsamkeit wird als ,,quälender Abstand zu anderen Menschen definiert“ und laut der
Pädagoge und Buchautor Thomas Hax-Schoppenhorst ,,ein massiver Stress für die
Betroffenen ist”. Wenn dieser Stress länger anhält, könnte es zu verschiedene
Gesundheitsprobleme führen.

Deswegen sind wir als Verein stark daran engagiert, dieses weitverbreiteten Problem
anzukämpfen. Wir tun dies, indem wir an verschiedenen kommunalen und staatlich initiierten
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Sandra Lazarevska

Programmen mitwirken. Es würde neulich ein langfristigen, nationalen Maßnahmenplans, für


die Bekämpfung von Einsamkeit präsentiert. Und wir als Verein engagieren uns bei der
Entwicklung von Maßnahmen unter die Leitung der neu eingerichtete „Ministerium für
Einsamkeit“.

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