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Nähte
Anschlüsse
Randausbildung
Walze
Walze
LEITFADEN
Schichtenverbund, Nähte, Anschlüsse
und Randausbildung Volker Schäfer
Leitfaden
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite
1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1
Begriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
Zusammenhänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
Schichtenverbund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
2 Grundsätze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Vorbereiten der Unterlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
Auswahl und Dosierung der Bindemittel . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Ansprühen der Unterlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Einbau und Verdichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
3 Nähte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13
Grundsätze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Einbau „heiß an heiß“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Einbau „heiß an kalt“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Einbauen und Verdichten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Besonderheiten bei Quernähten (Arbeitsnähte) . . . . . . . . . . . 22
4 Anschlüsse (Fugen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
Grundsätze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
Beschaffenheit der Fugenflanken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
Fugenverguß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24
Schmelzbare Fugenbänder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .26
5 Randausbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
Schichtenverbund, Nähte, Anschlüsse
und Randausbildung Volker Schäfer
Anhang
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite
1 Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
2 DAV- und DAI-Veröffentlichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
Veröffentlichungen des DAV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
Veröffentlichungen des DAI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
Forschungskurzberichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
Herausgeber:
Deutscher Asphaltverband e.V.
Schieffelingsweg 6
53123 Bonn
☎ 02 28 9 79 65-0
Fax 02 28 9 79 65-11
E-Mail DAV@Asphalt.de
Internet www.Asphalt.de
Verfasser:
Dipl.-Ing. Volker Schäfer,
26919 Brake
Druck:
Rautenberg multipress
Verlag KG
Kasinostraße 28-30
53840 Troisdorf
☎ 0 22 41 26 00
Fax 0 22 41 26 02 59
Mai 2001
1
SEITE
1. Allgemeines
Allgemeines
1.1 Begriffe
SEITE
1.2 Zusammenhänge
Schichtenverbund, Nähte, Anschlüsse Die Folge sind starke Abreißkräfte an Offene Naht
und Randausbildungen beeinflussen Nähten und Anschlüssen. Nähte und mit Rißbildung
sich gegenseitig und müssen daher als Fugen ausgebildete Anschlüsse als Folge von
immer im Zusammenhang gesehen können sich öffnen und undicht Einbaufehlern
werden. werden. Wasser, Tausalzlö-
sung und Schmutz können
Begründung: Temperaturbedingtes eindringen, die Deckschicht
Schrumpfen will die abkühlende unterwandern und zum Ent-
Asphaltschicht in Längs- und Quer- stehen sichelförmiger Risse
richtung verkürzen. Die dabei zwangs- beitragen.
läufig entstehenden Zugspannungen
sind über die gesamte Fläche verteilt Durch eine Abdichtung
und werden durch Relaxation (Ent- des freien hochliegen-
spannung durch innere Fließvor- den Fahrbahnrandes
gänge) des Bitumens – je nach wird sichergestellt,
Temperatur langsamer oder schneller dass von der Seite
– abgebaut. her kein Wasser in
die Asphaltschichten
Schichtenverbund verringert das eindringen kann und
Schrumpfen; Nähte und Anschlüsse so zu weiteren Scha-
werden dadurch erheblich weniger densbildern z. B. dem
beansprucht. Bei fehlendem Schich- Ablösen des Binde-
tenverbund können sich die abküh- mittels von den Mine-
lenden Asphaltschichten ungehindert ralstoffen (Stripping-
verkürzen. Effekt) führen kann.
2. Schichtenverbund
SEITE
2.3 Vorbereiten der Unterlage
Ein guter Schichtenverbund setzt vor- Sofern die Unterlage nicht geeignet
aus, daß die Unterlage geeignet ist. ist, sind besondere Maßnahmen vor-
Die Eignung ist durch optische Be- zusehen. Die Feststellungen bei der
urteilung der Unterlage festzustellen, Beurteilung sind dabei Grundlage für
wobei auf folgende Merkmale be- Art und Umfang der weiteren Maß-
sonders zu achten ist: nahmen (z. B. Reinigung, Ausbessern,
Ansprühen).
Schichtenverbund
Wenn eine Reinigung mit Wasser- Zeigen Bereiche der Unterlage nicht
strahl nicht zu vermeiden ist, ist das standfeste Schichten, überfettete Flick-
Abkehren oder Absaugen des Was- stellen, Schlaglöcher, größere Un-
sers und genügend Zeit zum Aus- ebenheiten oder offene Fugen und
trocknen der so gereinigten Unter- Risse, so dass ein sicherer Schichten-
lage vorzusehen. In besonderen verbund – auch durch Ansprühen –
Fällen kann der Einbaubereich mit nicht vollflächig zu gewährleisten ist,
geeigneten Heißluft- oder Wärme- so sind diese Bereiche gemäß den
strahlgeräten getrocknet werden. Ge- ZTV BEA-StB auszubessern. Ziel der
räte mit offener Flamme sind nur aus- Sanierung muß das Sicherstellen
nahmsweise vorzusehen. einer möglichst gleichmäßigen Ober-
fläche der Unterlage sein.
Markierungen aus Farbe oder Plastik-
massen können überbaut werden, Ein Ansprühen der Unterlage ist erfor-
wenn ein Verbund mit der neuen derlich bei Ausmagerungen, gefräster
Schicht gewährleistet ist. Markie- Oberfläche, Verstaubung, oder bei
rungen aus Folien sind vor dem mangelnder Klebfähigkeit des vor-
Aufbringen der nächsten Schicht zu handenen Bindemittelfilms.
entfernen.
7
SEITE
2.4 Auswahl und Dosierung
der Bindemittel
I
dringen von Reststaub und ein Akti- der Einsatz einer polymermodifizierten
vieren des vorhandenen Bindemittels
der Unterlage ermöglichen.
-II
Bitumenemulsion, PmOB ArtC U60K,
gemäß der Tabelle 1 empfohlen. Dies
wird künftig neben allen Bundesauto-
Zum Ansprühen werden lösemittel-
und weichmacherfreie polymermodi-
fizierte Bitumenemulsionen PmOB I
bahnen und Bundesstraßen auch na-
,
hezu alle Landesstraßen betreffen, da
diese bereits 1995 aufgrund ihrer
ArtC U60K (gemäß TL PmOB) sowie
lösemittelfreie Bitumenemulsionen
U60K und lösemittelhaltige Bitumen-
emulsionen, Haftkleber HK (jeweils
V
durchschnittlichen Schwerverkehrsbe-
S
lastung in die Bauklasse III einzuord-
nen waren.
–
bei Unterlagen mit geschlossener
Oberfläche einer lösemittelhaltigen
IV
Sorte C2 ein PmB 45, während es bei Bitumenemulsion (Haftkleber) HK.
der Bitumenemulsion U60K oder dem Die Verwendung von Haftkleber em-
Haftkleber ein 160/220 (alt B 200) pfiehlt sich auch bei Reststaub auf
ist. Somit paßt die Sorte C2 der der Oberfläche.
PmOB ArtC U60K auch besser zu
8
SEITE
Schichtenverbund
SEITE
vorgegebenen Dosierung bevorzugt
mit einer Spritzrampe durchzuführen.
Handgeführte Spritzgeräte sind nur in
Ausnahmefällen einzusetzen. Hierbei
ist besonders auf die Gleichmäßig-
keit des Bindemittelfilms auf der Un-
terlage, insbesondere in Randberei-
chen, zu achten. Angrenzende Zonen
sind bei Bedarf durch Schutzschild
oder Abdecken zu schützen (dies
gilt besonders für Bordsteine und Ab- Randein-
flußrinnen). Die angesprühten Flächen fassungen sollten durch
sind vom Verkehr freizuhalten. Der Bau- geeignete Maßnahmen geschützt werden
stellenablauf ist so zu disponieren, dass
die Wirkung des Ansprühens nicht
durch Befahren, Verschmutzung und
Niederschläge beeinträchtigt wird.
Schichtenverbund
aufzubringende Schicht
ATS ABi SMA
PmOB ArtC U60K PmOB ArtC U60K x
f
150 bis 250 250 bis 350
Art und Beschaffenheit
ATS
gf
250 bis 350 250 bis 350
– PmOB ArtC U60K PmOB ArtC U60K
o/a
300 bis 500 250 bis 350
SEITE
Tabelle 2: Dosierung in Abhängigkeit von der Unterlage
in den Bauklassen IV bis VI [g/m2]
aufzubringende Schicht
ATS ABi AB SMA
U60K U60K U60K HK x
f
150 bis 250 250 bis 350 150 bis 250 200 bis 300
U60K U60K U60K HK x
ATS
gf
250 bis 350 250 bis 350 250 bis 350 200 bis 300
Art und Beschaffenheit
– HK HK x
s
200 bis 300 200 bis 300
x x U60K HK U60K HK
f
150 bis 250 150 bis 250 150 bis 250 150 bis 250
x U60K U60K HK U60K HK
gf
250 bis 350 250 bis 350 200 bis 300 250 bis 350 250 bis 350
ABi
x x U60K U60K
o/a
300 bis 400 250 bis 350
x x HK HK
s
200 bis 300 200 bis 300
Bei Verstellbohlen müssen die Verteiler- Die Verdichtung mit ausreichend schwe-
schnecken so weit verlängert werden, ren Walzen muß unmittelbar hinter
daß eine Entmischung verhindert wird dem Fertiger, spätestens jedoch bei
und die gleichmäßige Mischgutver- Schichttemperaturen von 125 OC, ein-
teilung bis in die Randzonen der setzen. Der erste Walzübergang sollte
Einbaubohle sichergestellt ist. möglichst nur statisch erfolgen.
12
SEITE
Schichtenverbund
Walzen bis unmittelbar hinter den Fertiger Für die Beurteilung des Schichten-
verbundes sind zur Zeit der Ab-
Bei Temperaturen unter 100 OC ist scherversuch „Schichtenverbund nach
eine Vibrationsverdichtung auszu- Leutner“ und der „Schichtenverbund
schließen. Bei Schichtdicken größer als (Haftzugfestigkeit) nach Herion“
4 cm ist die Vibrationsverdichtung in (ZTV BEA-StB) in der Erprobung.
der Regel unproblematisch.
13
SEITE
3. Nähte
!
des zu beachten:
Nähte sind die Kontaktflächen, die
beim bahnenweisen Einbau von As- Die Fertiger müssen in möglichst ge-
phaltmischgut mit vergleichbaren ringem Abstand fahren, damit der Ein-
Eigenschaften nebeneinander (Längs- bau „heiß an heiß“ sichergestellt ist.
nähte) sowie bei längeren Arbeits-
unterbrechungen hintereinander
(Quernähte) enstehen.
Günstig wirken:
rauhe Kontaktfläche
ausreichend dicke
Bindemittelfilme
(auf der Kontaktfläche
und im Mischgut)
Nähte
Auf Verkehrsflächen mit einseitiger Beim Einbau „heiß an kalt“ muß man
Querneigung werden die einzelnen durch Vorbereiten der Kontaktfläche
Walzgänge (Walzbahnen) über und geeignete Einbautechnik versu-
die gesamte Einbaubreite chen, der mit dem Einbau „heiß an
von unten nach oben heiß“ erzielbaren Nahtqualität mög-
versetzt. lichst nahe zu kommen.
Kontaktfläche
Fertiger 1
Anordnung und
konstruktive Gestaltung:
Längsnähte der einzelnen Schichten
sollten niemals übereinander ange-
Verdichten
ordnet werden, sondern sind um min-
der Naht beim
destens 10 cm zu versetzen (um eine
Fertiger 2 mögliche Querschnittschwächung zu
Dachprofil
„heiß an heiß”
vermeiden).
SEITE
Neigung der Kontaktfläche:
möglichst nicht senkrecht (Misch-
gut der Anschlußbahn gelangt nicht schmutzung (+).
in ausreichender Menge in die Beim ersten Walz-
untere Ecke) gang an der
Längsnaht, wird
diese von einer
Kantenandrück-
aber auch nicht zu flach (Misch- rolle angedrückt.
gut der Anschlußbahn kann beim Dabei sollte die
Walzen nach unten abgleiten) Kantenandrück-
rolle an der vorderen Bandage Formen der
der Walze angebracht sein, so Außenkante
dass durch ein Walzen im einer Einbaubahn
am besten etwa 70 bis 80 Grad „Hundegang“, falls vorhanden, mit mit einem Kanten-
der hinteren, über die Kante leicht schrägformer an
hinausragenden Bandage die der Einbaubohle
Oberseite der Kante nachgebü- des Fertigers
gelt werden kann.
Nähte
Randbereiche mit
zu geringer Einbaudicke
Entmischungserscheinungen
Aus arbeitstechni-
schen Gründen wird
das Abkanten ge-
radlinig und paral-
lel zur Einbauachse
vorgenommen. Die
Abdrücken des noch warmen
neue Kante darf
Randbereichs mit schräggestelltem
nicht über der Naht
Quetschrad…
der Unterlage lie-
gen. In Überfah-
rungsbereichen ist
die Kante bis zum
Einbau der An-
schlußbahn durch
geeignete Maßnah-
men vor Beschädigungen zu schützen …ergibt abgeschrägte, rauhe
(z. B. Bohlen, Liegenlassen abgetrenn- Kontaktflächen ohne Verschmutzung
ter Streifen).
17
SEITE
Vorbehandeln der Kontaktfläche: modifizierten Binde-
Um günstige Voraussetzungen für ei- mittel für Nahtbe-
ne gute Naht zu schaffen, ist die Kon- handlungen wurde
taktfläche wie folgt zu behandeln: nachgewiesen,
dass die Bindemittel-
Gründlich reinigen, soweit erforder- art den größten Ein-
derlich (neben der Kante auch den fluß auf das Tieftempe-
angrenzenden Bereich der Unter- raturverhalten der Naht in
lage) einer Asphaltdeckschicht
hat. Demnach sollte also
Anspritzen oder mit dafür geeig- die aufzubringende Masse
neten bitumenhaltigen Massen be- bei Deckschichten mit 4 cm
schichten (u. a. bei Deckschichten). Einbaudicke ca. 200 g/m
Die Nahtflanke ist in allen Schich- laufender Nahtflanke betra-
ten der Asphaltbefestigung mit gen. Bei anderen Schicht-
Bitumen oder bitumenhaltigem dicken ist die aufzubringende Men- Gefräster Rand-
Bindemittel in ausreichender Men- ge entsprechend anzupassen. Als bereich (oben)
ge vollflächig heiß anzuspritzen. Bindemittel sind wegen der besseren und geschnittener
Mit dem Anspritzen oder Anstrei- Klebkraft und Kälteflexibilität vorzugs- Randbereich einer
chen soll eine dicke Bindemittel- weise spezielle polymermodifizierte Längsnaht
schicht erzeugt werden. Heißbitumen zu verwenden.
Nähte
Gleichmäßiger
Bindemittelauftrag
an der Nahtflanke
SEITE
Maschinelles Auftragen plastischer Auftragen des Bindemittels an die Nahtflanke mit
Bitumenmasse auf die Nahtflanke einem entsprechend ausgerüsteten Fahrzeug
Nähte
Fertige Fertiger
Decke
3.4 Einbauen und Verdichten
!
Dabei ist zu beachten:
Walzverdichtung: Variante 2
21
SEITE
Vorteil: te 1 ggf. Spritzschutz Herstellen
höhengleiche Naht bitumenhaltige der Naht
Masse
ist sichergestellt.
letzter Arbeitsgang
der Walze,
Vorteile:
te 2
wenn fertige
Walze 1. Variante
keine Verkehrs- Schicht nicht
befahrbar
behinderung auf
der ersten Bahn.
hoher Kontaktdruck
und gute Verdichtung Arbeitsgang
ian
höhengleiche Naht
nur erzielbar, wenn
Var
Nähte
Einbaurichtung
Richtscheit
3.5 Besonderheiten
bei Quernähten
(Arbeitsnähten)
SEITE
4. Anschlüsse (Fugen)
4.1 Grundsätze
!
Anschlüsse von Asphaltdeckschich- Außerdem sind
ten an Baukörper, Einbauten und Anschlüsse grund-
Schichten mit nicht vergleichbaren sätzlich als Fuge
Eigenschaften sind als Fuge auszu- auszubilden bei
bilden.
Gußasphalt an
Dies ist der Fall bei Anschlüssen
Gußasphalt
von Asphaltdeckschichten aus
Walzasphalt an Gußasphalt Kleinflächen
Gußasphalt an Walzasphalt (siehe DAV- Leitfaden
„Aufgrabungen“)
sowie bei Anschlüssen an
Rinnen (Beton, Pflaster) Fugen können durch Anschluß einer Deckschicht
Bordsteine (Beton, Naturstein) Ausbilden und Vergießen aus Splittmastixasphalt
Betondecken oder durch schmelzbare an einen Gußasphalt-
Mauern Fugenbänder hergestellt streifen vor einer Brücke
Einbauten werden.
Anschlüsse (Fugen)
SEITE
Vergießen der Fuge mit Lanze einer fahrbaren Vergußmaschine
oder mit Vergießkanne nach Voranstrich
!
Beim Vergießen ist zu beachten:
Die erfolgreiche Anwendung schmelz- Auf der „heißen Seite“ bringt das
barer Fugenbänder verlangt heiß eingebaute Asphaltmischgut
im besonderen Maße eine das Fugenband zum Schmelzen,
fachgerechte und sorgfälti- so daß hier eine dichte Verbin-
ge Ausführung unter Beach- dung sichergestellt ist.
tung der Verarbeitungsricht-
linien der Hersteller. Da ein Durchschmelzen des Fu-
genbandes bis zur „kalten Seite“,
Im Prinzip handelt es sich insbesondere bei Einbautempera-
beim Einsatz schmelzba- turen unter 200 OC, nicht gewähr-
rer Fugenbänder um ei- leistet ist, muß durch besondere
ne vorweggenommene Vorarbeiten sichergestellt werden,
Fugenfüllung mit folgen- daß das Fugenband vor dem Ein-
den Besonderheiten: bau des Mischgutes auf der „kalten
Seite“ vollflächig und fest mit der
…oder mit dem Anschlußfläche verbunden wird.
Verlegegerät
27
SEITE
Anschlüsse (Fugen)
!
Anschlußfläche sorgfältig reinigen Die zweckmäßige Dicke des Fugen-
und – falls erforderlich – trocknen. bandes ist von der zu erwartenden Anschluß mit
Ausdehnung (durch Erwärmung) Fugenband an
Aufstreichen oder Aufspritzen des bzw. Zusammenziehung (durch eine Betonrinne
Voranstrichmittels (vollflächig, gut Abkühlung) der Asphaltschichten im Bereich
deckend und porenfüllend). abhängig. Dabei ist zu berücksich- eines Brücken-
bauwerkes
tigen, daß die endgültige Fugen-
Voranstrich gründlich austrocknen
breite geringer ist als die ursprüng-
lassen (Trocknungszeit je nach Witte-
liche Breite des Fugenbandes.
rung)
Die Dehnbarkeit der schmelzbaren
Anschmelzen der „kalten Seite“ Fugenbänder ist geringer als die
des Fugenbandes mittels Gasbren-
von Fugenvergußmassen.
ner. Dann sofort (!) das Fugen-
band an die Anschlußstelle anle- Deshalb sind die Hauptanwen-
gen und vollflächig andrücken. dungsgebiete für schmelzbare Fu-
genbänder Kleinflächen und Re-
Es ist sicherzustellen, dass das so paraturen.
angebrachte Fugenband vor dem
Einbau der zweiten Bahn nicht wie- die Fugenbänder sind in Ecken nicht
der abgelöst oder verdrückt wird. auszurunden, sondern zu stoßen.
28
SEITE
5. Randausbildung
≥ 2,5%
und in der Regel mit einer Neigung
kann bei
unmittelbarer
von 2 zu 1 abzuschrägen und gleich-
Asphaltdeckschicht Schichtenfolge mäßig über die gesamte Fläche der
≥10 cm
entfallen Flanken anzudrücken. Diese Forde-
Asphaltbinderschicht rung kann nur durch den Einsatz un-
2. Lage
≥10 cm terschiedlicher Kantenschrägformer
Asphalttragschicht und Kantenrollen, die der jeweiligen
≥10 cm
1. Lage Einbaudicke angepaßt sein müssen,
erfüllt werden.
SEITE
Die heiß aufzubringende Bitumen-
menge muß in den waagerechten
Flächen ca. 1,5 kg/m2 betragen. Bei
den geneigten Flächen muß die Auf-
tragsmenge ca. 4,0 kg/m2 betragen.
Der Auftrag kann in mehreren Ar-
beitsgängen erfolgen. Hierfür hat der
Auftraggeber eine gesonderte Posi-
tion vorzusehen.
Randabdichtung
Literaturverzeichnis
SEITE
DAV- und DAI Veröffentlichungen
.........
32
SEITE
DAV- und DAI-Veröffentlichungen
Veröffentlichungen des DAV Leitfaden: Aufgrabungen (2001)
SEITE
Veröffentlichungen des DAI Studie über die Möglichkeiten
der quantitativen Erfassung
Dokumentation zur Langzeit- und relativierten Bewertung
bewährung von Deckschichten von Geruchsemissionen aus
aus Splittmastixasphalt (SMA) Asphaltmischanlagen
und Gußasphalt (GA) auf (Dr. Potschka, 1982)
Straßen mit getrennten
Richtungsfahrbahnen – Eine
Pilotstudie – (Prof. Steinhoff,
Forschungskurzberichte
Prof. Pätzold, 1998)
(Die Langfassungen können
Maßnahmenkatalog für die nur leihweise zur Verfügung
Qualitätssicherung der Asphalt- gestellt werden):
bauweise für Straßen der
Bauklasse SV und I sowie Ver- „Optimierung des Energie-
kehrsflächen mit besonderen verbrauchs bei der Herstellung
Beanspruchungen (1996) von Asphalt“ – Teil 1 (1982)
Langjährig bewährte Asphalt- „Optimierung des Energie-
straßen unter schwerster verbrauchs bei der Herstellung
Belastung (Dokumentation von Asphalt“ – Teil 2 (1985)
von Prof. Arand, 1995)
„Eignung von festen, blasbaren
Eignung von Asphalt für die Brennstoffen für die Herstellung
Herstellung von Deponie- von Asphalt“ (1984)
abdichtungen (Gutachten
von Dr. Ing. Steffen, 1993) „Verhalten von Asphalten bei
tiefen Temperaturen“ (Prof.
Asphalt für Deponieabdich- Arand, TU Braunschweig, 1986)
tungen: Deutsches Institut für
Bautechnik: Allgemeine bau- „Arbeitsplatz- und Umwelt-
aufsichtliche Zulassung: belastung bei der Herstellung
„Deponieasphalt für Deponie- und Verarbeitung von
abdichtungen der Deponie- Schwefelasphalt“ (1987)
klasse II“ mit zugehörigen
Merkblättern (1996) „Auswirkungen der
Wiederverwendung von
Gutachten zur Frage der Ausbauasphalt auf das
Umweltbelastung durch den Langzeitverhalten bituminöser
Betrieb von Asphaltmisch- Tragschichten“ (Prof. Hiersche,
anlagen (Prof. Knösel, 1982) Universität Karlsruhe, 1988)
..........
34
SEITE
DAV- und DAI-Veröffentlichungen
Forschungskurzberichte (Forts.) „Eignung von Asphalten als
SEITE
35
„Schonende Wiedererwär-
mung von Asphaltmischgut
zur Herstellung von
Asphaltprobekörpern für
mechanisch/ physikalische
Prüfungen“ (Prof. Arand,
TU Braunschweig, 1998)