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Deutsch LK Abiturvorbereitung 2018

J. W. Von Goethe – Faust – Der Tragödie erster Teil (1808)


• Allgemeines
• Elemente einer Tragödie in Goethes „Faust“
• Elemente einer Komödie in Goethes „Faust“
• Charaktere
• Thema des Dramas
• Aufbau
◦ die 3 Schlüsselszenen
◦ Gelehrten- und Gretchentragödie, Dramenform
• Wette – Prolog im Himmel
◦ Buch Hiob (Wette Gott - Satan)
• Pakt – Studierzimmer II
• 3 Entgrenzungsversuche - Nacht
• zwei- Seelen-Problematik – Vor dem Tor
• Fausts Weltfahrt durch die kleine Welt
• Motive
• Faust & Gretchen
• Gretchenfrage
• Schuldfrage
• Faust Konflikt: Trieb oder Moral?
• Welt-/Menschenbild im Faust
• Epoche
• Sprache

Allgemeines

• die Arbeit am ersten Teil erfolgte innerhalb von 60 Jahren


• veröffentlicht 1808
• spielt um das Jahr 1500
• Faust als Menschheitsparabel
• Einflüsse durch den historischen Faust: Johann Faust
und Susanna Margaretha Brand (Gretchen)

Elemente einer Tragödie in Goethes „Faust“

• Dichter als Vertreter der Tragödie → höherer Stand


◦ ebenso wie Faust als Gelehrter
• tragischer Held → Faust: endloses Suchen nach Erkenntnis, sein schuldig werden an Gretchens
Handeln und ihrem Schicksal
• es kann aufgrund der Wette nicht zu einem „Happy End“ kommen

Elemente einer Komödie in Goethes „Faust“

• lustige Person
• Wette zwischen Gott und Mephisto: Ironie
• Fausts triebhaftes Verhalten gegenüber Gretchen
• komische Verhaltensweisen → Mephisto erscheint als Pudel
• Versuch, „Happy End“ in Gretchen zu finden

Charaktere

Heinrich Faust

• Gelehrter, der zur damaligen Zeit alles gelernt hat


◦ Jura, Medizin, Philosophie, Theologie (V. 354 ff.)
• unglücklich, da er die wirklich wichtigen Dinge des Lebens nicht kennt
◦ „Da steh ich nun, ich armer Tor, Und bin so klug als wie zuvor!“ (V. 358 f.)
◦ möchte erkennen, „was die Welt im Innersten zusammenhält“ (V. 382 f.)
• möchte zwei Dinge erreichen, die so zu den zentralen Motiven des Dramas werden:
◦ Streben (nach Glück)
◦ Genuss
• 3 Entgrenzungsversuche (s.u.)
• emotional unausgeglichen
◦ möchte am gesellschaftlichen Leben teilhaben (Vor dem Tor)
• niedergeschlagen
◦ durch Mephisto wandelbare Gefühle
→ bipolares Verhalten
• immer von tiefgreifenden Gefühlen geprägt
◦ von viel Hoffnung in dem einem Moment, zu sehr wenig im nächsten
• zwischen Verzweiflung und Neuanfang
• davon geprägt, einen Ausweg zu suchen:
◦ im Übernatürlichem (Magie)
◦ Tod
◦ Mephisto
→ sein Streben hört nie auf
• nicht gottgläubig (glaubt an Höheres, beschränkt es nicht auf Begriffe (vgl. 3455)
• ZIEL: extreme menschliche Erfahrungsmöglichkeiten zu erleben und den Sinn des Lebens zu finden

Kontrastfigur Wagner

• intellektueller Buchwissenschaftler
• vertraut akademischen Autoritäten
• Wissbegierde
• aus Fausts Sicht sehr oberflächlich
• findet seine Erfüllung im Wissen aneignen, kann den Wunsch Fausts nicht nachvollziehen

Margarete

• ca. 14 Jahre alt


• wohlanständig
• naiv (sagt zu allem ja (vgl. V. 3214))
• religiös (Gretchenfrage) & gottesfürchtig /vgl. V. 2625)
• kritisiert sich oft selbst (vgl. V. 2607 f. ; V. 3213 f.)
• zeitgleich reiferes Verhalten, als andere in ihrem Alter
◦ musste sich um ihre Schwester kümmern, bevor diese starb
◦ musste schon viel im Haus mithelfen (Vater gestorben)
• Erschütterung dieser Charakterzüge mit Treffen Fausts:
→ Versündigen (Schwanger, Tod der Mutter & Bruder)
→ heimliches Tragen des Schmucks
→ Geheimnisse vor der Mutter (Treffen im Garten)

Teufel generell

• gilt als Meister der Verführung


• Urheber allen Bösen in der Welt
• religionsgeschichtliches Phänomen, theologische Figur
◦ als Satan, Verwirrer betrachtet
• einstiger „Bringer des Lichts“ (=Lucifer)
◦ begnügte sich nicht mit Gottähnlichkeiten
◦ strebte nach Gleichheit mit Allmächtigen
→ Gegenspieler
• Bild des Teufels durch Mittelalter
◦ Verschmelzung verschiedener Religionen (sem. Satan, Diener Jahwes)
◦ prüft & straft Menschen im Namen Gottes
◦ im Widerstreit mit Herrn des Lichts
• Literatur versucht meist, Teufel ins Komische zu ziehen
◦ im Märchen kommt es oft zu Teufelspakt
◦ Teufel letztlich meist der Betrogenen

Goethes Teufelsgestalt: Mephistopheles

• gewitzt, hochintelligent & sinnesfreudig


• durchschaut alle Geheimnisse der Erde & menschlichen Seele
• wer sich mit ihm einlässt, wird bald in große „Schuld“ gestürzt und mit Paradoxien verwirrt
• Rollenvielfalt → keine einheitliche Persönlichkeit
◦ dies macht schon sein Auftreten als schwarzer Pudel, Skolast, … deutlich
◦ „Uneinheitlichkeit“ bestimmtes Wesensmerkmal
• von sich selbst überzeugt → überheblich
• ironisch → drückt sich oft sehr spöttisch aus
• egoistisch → auf seinen Vorteil bedacht (vgl. V. 1335 f.)
• eigentlich zu schwach, um zu gewinnen (V. 1362-1378)
• zerstörerische Ziele → möchte Herrn aus Rache & Eifersucht seine Macht beweisen
• manipulativ, besitzergreifend, dominant
• Teufelsgestalt, nicht der biblische Teufel
• hinterhältig

M.´s Funktion auf Erden

• Teil der Schöpfung


◦ „Ich bin ein Teil des Teils, der Anfangs alles war“, V. 1349
→ fungiert als Antreiber der Menschen; Mensch wird diesen Einflüssen ausgesetzt, um
Tätigkeiten aufrecht zu erhalten („Tätigkeit allzu leicht zu erschlaffen“, V.340)
produktive Kraft für den Menschen
◦ Rechtfertigung Gottes dafür, dass es das Böse im göttlichen Weltplan gibt
• M. der Feind alten Werdens, aller Verjüngung, allen Strebens, ist in Wahrheit der Antrieb zum
unendlichem Streben
◦ katalytische Kraft für menschliches Streben
◦ verrichtet Werk mit „Erlaubnis“ (V.313), der im Auftrag des Herrn handelt (V. 340 f.)
• erfolgssicherer M. Sich dessen nicht bewusst
◦ spielt somit Rolle des Unruhestifters

• Wandlungsfähigkeit
◦ bipolares Verhalten
◦ Wechsel von starker Ironie zu hässlicher Schadenfreude
• zielstrebig
ZIEL: Faust auf seine Seite zu ziehen, also es zu schaffen ihn mit einfachen Genüssen zu befriedigen,
und somit den Pakt und die Wette zu gewinnen;
am Beispiel Faust beweisen, dass das Streben ein Wesenszug des Menschen ist
◦ gibt nie auf, obwohl schon oft gescheitert („Du kannst im Großen nicht verrichten / Und fängst
es nun im kleinen an“, V.1360 f.)
• in Literatur vertritt Teufel oft als das Böse den Bereich verbotener menschlicher Wünsche
◦ M.s Taten als Projektion geheimer Wünsche Fausts

Marthe Schwerdtlein

• Kontrastfigur zu Gretchen
• gierig
◦ kann sich sehr an materiellem erfreuen (Schmuck)
◦ betrachtet derartigen Besitz als großes Glück (vgl. V. 2882)
◦ reagiert garstig, als Mephisto ihr mitteilt, dass ihr Mann ihr nichts hinterlassen hat
• bestimmt
• zur Durchsetzung ihrer Ziele ist es ihr nicht allzu wichtig moralische Normen einzuhalten
• nicht religiös (denkt nicht, daran, den Schmuck der Kirche zu spenden & kann die Entscheidung von
Gretchens Mutter nicht nachvollziehen)
• pragmatisch & realistisch
• hinter neuem Ehepartner her, wer ist dabei nicht von allzu großer Bedeutung (→ Mephisto)

weitere Charaktere

• Gretchens Bruder Valentin (Soldat)


• Gretchens Mutter
• Hexe (→ Verjüngungstrank für Faust)
• Lieschen (Freundin von Gretchen; Szene Am Brunnen)

Thema des Dramas

Die Frage nach der Bestimmung des modernen Menschen.

Beispieleinleitung Analyse

Das Drama „Faust. Der Tragödie erster Teil“ von Johann Wolfgang von Goethe, veröffentlicht im Jahre 1808,
thematisiert die Frage nach der Bestimmung des modernen Menschen anhand des Universalgelehrten
Fausts. Dieser strebt nach der Erkenntnis, das Wesen seines Daseins zu erkennen und glaubt aus seinem
Unwissen darüber, nie wieder glücklich werden zu können, weswegen er einen Pakt mit der Teufelsgestalt
Mephistopheles eingeht, welcher ihn zu dem Genuss höchst möglichster Genüsse bringen soll. Im Gegenzug
muss Faust im dafür im Jenseits dienen. Durch das Mädchen Magarethe versucht die Teufelsgestalt, das
Gefühl der Vollkommenheit bei Faust zu erlangen, was in einer Katastrophe endet.
Aufbau

Schlüsselszenen zum Verständnis des Dramas

Zueignung Vorspiel auf dem Theater Prolog im Himmel (Beginn Theaterstück)


• Goethe beschreibt • Darstellung von verschiedenen • Lobpreisung der Schöpfung durch die
persönliches Blickwinkeln auf das Theaterstück , Erzengel Raphael (unveränderliche
Verhältnis zum vertreten durch ein Streitgespräch Harmonie der Gestirne), Gabriel
Drama zwischen dem Theaterdirektor, dem (Schönheit der irdischen Schöpfung) &
• selbst nach Dichter & der lustigen Person Michael (schildert erst
Fertigstellung • Theaterdirektor: misst Erfolg des Stückes Naturkatastrophen, stimmt dann aber in
beschäftigen die durch Einnahmen; Stück soll daher Loblied ein)
Figuren Dichter Unterhaltung bieten; Erwartungen & • sprachliche Gestaltung im Loblied:
immer noch Wünsche großer Bandbreite von gleichmäßige vierhebige Jamben
• Schaffensdrang Zuschauern entsprechen;der Meinung, • Gottesbild: Deismus
ungebrochen das Zuschauer wirkliche Bedeutung ◦ Gott hat Himmel & Erde vollkommen
• Stanze als eines Stückes sowieso nicht erkenne; geschaffen und muss nicht ins
Gedichtform → Menschen kommen nur aus Sensations- irdische Geschehen eingreifen
gehoben-feierlicher und Schaulust → fordert daher „starke • auch Elemente der Zerstörung gehören
Charaktere Getränke“ (V. 223), also effektvolle zur Schöpfung
poetologisches Inszenierung • Auftritt von Mephisto: scheinbar
Bekenntnis • Dichter: empört über Ansichten des Unterwürfig, zeigt sich kritisch, schenkt
• Drama als Direktors, da Widerspruch zum inneren Gott nur beiläufiges Interesse &
Lebensaufgabe & Anspruchs des Stücks; möchte in der bezeichnet ihn als Humorlos (vgl. V 271f.)
Lebenswerk Sprache die Vielfalt der Welt & des • ihn Erde kein Beleg für perfekte
Lebens darstellen;sehnt sich nach Schöpfung
Jugendzeit zurück, in der er am • sieht irdische Dasein als missglückt an
Produktivsten war; nutzt viele ◦ Vernunftsmensch sei mit Streben
Antithesen („Drang nach Wahrheit und nach Erkenntnis nie zufrieden &
die Lust am Trug“, „schmerzen volle überschätze sich selbst
Glück“, V. 193-197) → Weisen auf
• Herr kommt auf Gelehrten Faust zu
kommendes Geschehen mit Faust hin
sprechen
• lustige Person: vermittelt zwischen Kunst
◦ bewertet Fausts Unzufriedenheit &
& Unterhaltung; verweist auf Recht der
rastlose Suchen nach höherer
Mitwelt an Unterhaltung → Beifall der
Erkenntnis positiv
Masse sagt etwas über den Wert des
◦ sieht in Faust Grundeigenschaft des
Stückes aus; Kompromiss: Interesse der
Menschen: Streben nach etwas
Zuschauer wecken durch Thema, das
höherem
jeden betrifft → künstlerische Botschaft
• M schlägt Gott (Schein-)Wette vor, Faust
würden Zuschauer so bereitwillig auf
vom Weg des Suchens abzubringen & ihn
sich wirken lassen; deutet auf
mit weltlichen Genüssen zufrieden zu
kommenden Entwicklungen hin: „Wer
stellen
fertig ist, dem ist nichts recht zu
machen;/Ein Werdender wird immer ◦ falls ihm dies gelinge, stehe ihm
dankbar sein“ (V. 182 f.) → innere Wesen Fausts Seele zu
Fausts, dass Sinn im fortwährendem • Herr willigt ein, um Gegenteil zu beweisen
Streben findet ◦ sicher, dass Faust nicht vom rechtem
Weg abzubringen ist
→ Gott & Mephisto spiegeln gegensätzliche
Menschenbilder wieder
Zueignung Vorspiel auf dem Theater Prolog im Himmel
Biografische Schlüssel: Kunsthistorische Schlüssel: Weltanschauliche Schlüssel:
„Faust“ als Goethes Lebenswerk Bedingungen d. Theaterschaffens Faust als Prüfstein der Schöpfung

Gelehrtentragödie Gretchentragödie
• Nacht (Erkenntnismonolog; 3 • Straße (Faust trifft auf Gretchen, möchte sie nach hause
Entgrenzungsversuche) geleiten; Gretchen lehnt ab („Bin weder Fräulein, weder
• Vor dem Tor ( Neid auf freies Leben der schön, / Kann ungeleitet nach Hause gehn“, V. 2607))
Mitbürger; Zwei-Seelen-Problematik; Treffen • Abend (Gretchen in Zimmer und findet Schmuck, den
des schwarzen Pudels) Mephisto ihr an Stelle Fausts gebracht hat)
• Studierzimmer 1 (Enthüllung des „Pudels Kern“ • Spaziergang (F. & M. Reden über Gretchen & das Mutter den
in Form eines fahrenden Skolasts) Schmuck gefunden & Kirche gespendet hat; M. Sagt, dass G.
• Studierzimmer 2 (Packt zwischen Mephisto & Viel an F. Denken würde; F. Möchte, dass M. G. Neuen
Faust) Schmuck bringt & zur Nachbarin geht, um Kontakt´kt zu
• Auerbachs Keller in Leipzig (M. möchte F. mit Gretchen zu bekommen)
einfachen Genüssen wie Trunk und Menschen • Der Nachbarin Haus (G. Kommt mit Schmuck zu Mar.; M.
treffen zufrieden stellen) Kommt & erzählt Mar., dass ihr Mann nicht mehr lebe & er
• Hexenküche (M. bringt F. zu Hexe, damit dieser jemanden kenne, der dies bezeugen könne)
einen Verjüngungstrank zu sich nimmt und • Strasse (M. Überredet F. Zu lügen, um G. Zu treffen)
„bald Helenen in jedem Weibe sieht“ (V. 2601) • Garten (Doppelpaarung M. & Mar. (Mar. An Materiellem M.s
interessiert) + G. & F. (G. Erzählt von Kindheit;
Liebeserklärung)
• Ein Gartenhäuschen (Kuss im Gartenhaus; bei
Verabschiedung begreift G. Ihre Naivität)
• Wald und Höhle (F. Dankbar für Geschehenes; begreift
Abhängigkeit von M.; als M. Auftritt Streitgespräch; F.
Entschiedet sich für bleiben bei Gretchen, obwohl er
schlechtes Ende ahnt)
• Gretchens Stube (Gesang: zerrt sich nach F.; Verlust
seelischen Gleichgewichts)
• Marthens Garten (Gretchenfrage; F. Gibt G. Schlaftrunk für
Mutter, um nächtliches Treffen zu ermöglichen
• Am Brunnen (G. Trifft L. Die von schwangerer Bekannter
erzählt & Urteilt über sie → spiegelt damalige Gesellschaft
wieder; Schuldgefühle auf G.s Seite, vor allem Gott
gegenüber (Szene vllt verantwortlich für Kindstötung)
• Zwinger ( bringt Maria Blumen (→ Unschuld), da sie weint
Hinweis, dass sie Unschuld verloren; bewusst werden ihrer
Sünde)
• Nacht – Straße vor Gretchens Türe (Anschuldigungen von G.s
Bruder V., da er raus gefunden, was Gretchen getan; F. Tötet
V.; Schwangerschaft G.s wird deutlich)
• Dom (G. Im Dom; böser Geist macht ihr weiter
Schuldgefühle)
• Walpurgisnacht (M. & F. Auf Walpurgisnacht, wo überall
nackte Hexen; F. Vision vom Tode G.s
• Walpurgisnachttraum (M. Merkt, dass F. Eigenen Weg gehen
möchte)
• Trüber Tag – Feld ( F. Macht M. Für G.s Kerkeraufenthalt
verantwortlich)
• Nacht – offenes Feld (M. & F. Reiten Nachts statt entgegen)
• Kerker (F. Möchte G. Aus Kerker befreien,; Kindstötung wird
deutlich; G. sehr verwirrt; G. stirbt)

Dramenform

Erscheinugsformen:
Tragödie (griech. = Bockgesang) Komödie (griech. = fröhlicher Festgesang)
• Zurückgehend auf Chorgesang zu Ehren des Gottes • Entlarvt Unzulänglichkeiten und Schwächen der
Dionysos Menschen und des menschlichen Lebens durch
• tragischer Held/in muss das über ihn/sie verhängte Missverständnisse, unangemessene oder unfreiwillige
Schicksal oder Wertekonflikt bewältigen Verhaltensweisen
• Konfliktlösung meist durch Untergang des Held/in • Konfliktlösung in Regel durch „Happy-End“
• meist agieren Figuren höheren Standes • meist agieren Figuren niedrigen Standes

offenes oder geschlossenes Drama?

Offenes Geschlossenes (aristotelisches Drama)


• Beinhaltet meist mehrere gleichwertige Handlungen • Beinhaltet Haupthandlung, die zielführend ist
→ lockere Struktur der einzelnen Szenen • einzelne Handlungsschritte bauen aufeinander auf
• inhaltliche Zusammenhänge werden über Figuren und • Protagonisten können selbstbestimmt handeln,
Leitmotive deutlich Geschehen bestimmen
• Protagonisten Antihelden, können nicht • Anzahl der Hauptfiguren begrenzt, nur wenige Haupt-
selbstbestimmt handeln, durch soziales Umfeld und Nebenfiguren
beeinflusst • Personenkonstellation übersichtlich
• haben wenig Handlungs- und Entscheidungsspielraum • Held und Gegenspieler stehen sich gegenüber
• Figurenkonstellation unübersichtlich, viele Figuren aus • Klärung der Vorgeschichte in Exposition, einleitender
unterschiedlichen Schichten Anfang, Eintreten eines Konflikt und eindeutige
• Vorgeschichte wird nicht genau geklärt, Ende bleibt Lösung zum Schluss
oft unklar • Verssprache, Individualisierung der Figuren im
• in Alltagssprache verfasst Sprachgebrauch möglich
• Handlung umfasst meist mehrere Jahre und • findet im kurzen Zeitraum statt (24h), wenig
verschiedene Handlungsorte, die auch weit Schauplätze
voneinander entfernt liegen können

Pyramidaler Aufbau im geschlossenen Drama (nach Gustav Freytag, 1863)


• Exposition: handelnden Personen werden eingeführt, dramatische Konflikt kündigt sich an
• Steigerung: steigende Handlung mit erregendem Moment, Situation verschärft sich
• Höhepunkt/Peripetie: Die Handlung erreicht ihre Klimax
• Retardierendes Moment: fallende Handlung mit hinhaltenden Momenten, Handlung verlangsamt
sich, um in Phase der höchsten Spannung auf bevorstehende Katastrophe hinzuarbeiten
• Katastrophe: Es kommt zu Katastrophe

Das Drama ist nicht eindeutig in eine Dramenform einzuordnen. Es weist an manchen Stellen Merkmale
eines offenen Dramas auf, wie das es über einen längeren Zeitraum spielt, aber auch Gretchen und Faust
beispielsweise, die nicht aus der selben Schicht kommen. Auch, dass Faust nicht selbstbestimmt handeln
kann weist auf eine offene Form hin. Allerdings gibt es auch Merkmale eines geschlossenen Dramas, wie die
Sprache oder der eigentlich Pyramidale Aufbau, der allerdings durch die doppelte Tragödie zwei mal
entsteht und somit nicht ganz angepasst ist. Bei den Figuren trifft jedoch wieder das geschlossenes Drama
darauf zu, da die Figurenanzahl beschränkt, die Personenkonstellation jedoch übersichtlich daliegt.
Wette – Prolog im Himmel

• Rahmenwette zwischen dem Herrn und Mephistopheles


• M. empfindet Menschen nicht als Vollkommenheit der Schöpfung
• Menschen sein „animalisch“ → Leben genießen & unvernünftig sein → keine Weiterentwicklung,
Trieb geleitet → streben nach materiellem Wohlstand → endloses Verlangen
• Herr nennt Beispiel Faust, von dem er glaubt, er werde bald Erkenntnis erlangen & sich nicht von
einfachen Genüssen befriedigen lassen
• M. schlägt Wette vor, er dürfe die Möglichkeit bekommen, das Gegenteil bei Faust zu erlangen
• Herr stimmt zu, da er sich sicher ist, dass Faust auf den rechten Weg zurückfinden wird und in
einfachen Genüssen keine Befriedigung finden wird

Buch Hiob (Gott – Satan)

• Gott trifft sich mit Engeln, Satan kommt dazu


• sie kommen auf den gläubigen Hiob zu sprechen
• Satan meint, Hiob sei nur so gläubig, da es ihm so gut gehe
• Gott anderer Meinung, somit entsteht Wette
• Satan nimmt Hiob alles Vieh, Kinder und macht ihn krank
• doch Hiob lässt nicht von Gott an, zweifelt allerdings kurze Zeit
• Gott beschenkt Hiob reich, da obwohl es Hiob so schlecht ging er weiterhin an ihn geglaubt hat

Pakt – Studierzimmer II

• Binnenwette zwischen Faust und Mephistopheles


• Ausgangssituation: Faust hat großen Frust aufgrund Beschränkungen seines Daseins; Mephisto will
am Beispiel Fausts das Streben als Wesenszug der Menschen widerlegen
• schlägt Packt vor, indem er Faust auf Erden dient, wenn Faust zum Augenblick sagt: „Werd ich zum
Augenblicke sagen: Verweile doch! du bist so schön! Dann magst du mich in Fesseln schlagen,
Dann will ich gern zugrunde gehn!“ (V.1700), dann wird Faust M. Im Jenseits dienen
• möchte Faust mit einfachen Genüssen befriedigen (trinken, feiern, sexuelles)
• glaubt nicht daran, dass M. Sein Streben befriedigen kann
• M. unterschätzt Bedürfnisse Faust & ist überzeugt, F. Zu innerer Ruhe führen zu können
• → Anbindung an Rahmenwette: Hat die menschliche Existenz einen höheren Sinn?
Die 3 Entgrenzungsversuche - Nacht

Faust ist sehr frustriert, dass er die Sinnhaftigkeit seiner Existenz anzweifelt und versucht, einen Ausweg in
der Magie zu finden oder Suizid zu begehen → erneutes scheitern

Zeichen des Makrokosmos Beschwörung des Erdgeistes Giftphiole


Zuwendung zur Natur (→ Zuwendung zur Magie Suizidversuch
Harmonie) scheitert, da er Welt der Magie scheitert an nostalgischen
scheitert am Fehlen eines nicht gewachsen ist Erinnerungen an das
unmittelbaren Lebenszugang Offenbahrungsversprechen
früherer Religiosität (Klang der
Osterglocken)

→ F. Nicht dazu in Lage, aus eigenem Erkenntnisvermögen zu verstehen, „was die Welt im Innersten
zusammenhält“ (V. 382f.), also Schöpfungsprinzip & Bestimmung der menschlichen Existenz
Erläuterung Zeichen des Makrokosmos: Die Welt als Ganzes, insoweit sie unter einem philosophischen oder
religiösen Gesichtspunkt als geordnete, in sich geschlossene Einheit – als Kosmos– aufgefasst wird. Es geht
also um Beziehungen zwischen den Himmelskörpern (Planeten, Sternen = Sternzeichen), den Elementen der
Erde und den Körperteilen bzw. Organen des Menschen, um harmonische Entsprechungen in der ganzen
Welt.

Zwei-Seelen-Problematik – Vor dem Tor


„Zwei Seelen wohnen, ach! In meiner Brust,/
Die eine will sich von der anderen trennen“ (V. 1112f.)

„Die eine hält, in derber Liebeslust,/Sich an die Welt „Die andre hebt gewaltsam sich vom Dunst/ Zu den
mit klammernden Organen“ (V. 1114f.) Gefilden hoher Ahnen“ (V.1116f.)
Wunsch nach sinnlich-körperlichen Leben als Wunsch, die Seele aus den materiellen Zwängen zu
Mensch (Begrenzung) lösen (Entgrenzung)

→ existenzieller Konflikt

Fausts Weltfahrt durch die kleine Welt

„Wohin es dir gefällt./


Wir sehen die kleine, dann die große Welt“ (V. 2051f.)
• Mephistopheles macht mit Faust eine Weltfahrt, d.h. Er zeigt Faust einfache Genüsse und Dinge die
dieser nicht erlebt hat, in der Hoffnung so das Streben Fausts zu beenden
• führt Faust in Auerbachs Keller in Leipzig, um ihn dort mit Genüssen wie trinken und feiern
zufrieden zustellen → Faust zeigt sich wenig beeindruckt & möchte bald wieder gehen
◦ Besonderheit der Szene: Die Personen sind Tiere → deutlich machen, dass Menschen sich wie
Tiere Verhalten, Gleichstellung → Triebgesteuert, wenig Benehmen
• Faust wird verjüngt (Hexenküche)
• kleine Welt: Gretchen

Sphäre der Vernunft → Sphäre der Unvernunft


Fausts Studierzimmer: Auerbachs Keller: Hexenküche:
Ort des Nachdenkens betrunkene Studenten Verwirrung des Verstandes
Motive

Genuss

• Faust möchte höchstmögliche Genüsse erleben


• erhofft sich dadurch Beendigung seines Strebens
• verschiedene Arten von Genuss
◦ Verzehr (Nahrung)
◦ Sinnengenuss (Empfindungen die durch die Sinne wahrgenommen werden)
◦ Naturgenuss (Freude beim Betrachten der Landschaft)
◦ Kunst-ästhetischer Genuss (Erfassen der Werke)
◦ geistiger Genuss (Weiterbildung, Entwicklung, Freude am Studium)
◦ seelisch-emotionaler Genuss (heitere Stimmung, Lebensfreude, positives Umfeld)

Streben

Faust Mephistopheles
• Nach Wortlaut des Dramas: „rastlose • Nach Macht (durch Faust)
Tätigkeit“ → Grundeinstellung • möchte sich über Gott stellen
• verbunden mit nie gesättigter Begierde & • schon sehr viele Niederlagen erlitten, immer
ewiger Unzufriedenheit wieder aufgestanden und weiter gemacht
• Begriffe wie Sättigung, Befriedigung, • möchte Bestätigung
Beruhigung o. Faulheit kommen bei ihm nie • Faust mit einfachen Genüssen befriedigen,
vor um Wette & Pakt zu gewinnen
• Wechselverhältnis von permanenter • Faszination am Streben Fausts
Tätigkeit & immerwährender Begierde →
unendlicher Prozess
• Persönlichkeitsmerkmal
• kein genaues Ziel (höchsten Genüsse
erfahren → welche sind diese?), somit
Verwirklichung kaum möglich

Streben + Genuss

• zwischen beidem direkter Zusammenhang


• Streben hat Genuss als Ziel, wobei Faust klar ist, dass Genuss nur sehr kurzweilige Befriedigung
darstellt
• ein & derselbe Prozess → Genießen nur in Form von Streben möglich

Irren

• nicht direktes gelangen zum Ziel


• der Herr ist sich sicher, dass Faust auf den rechten Weg zurückfinden wird
• „Es irrt der Mensch solang er strebt“ → irren ist menschlich
◦ Streben als Prozess zum erreichen eines Ziels → an das Ziel gelangt man manchmal erst über
Umwege
◦ Ziel erreichen → Beendigung des Strebens & Irrens
◦ Irren → Schwierigkeiten auf dem Weg zum Ziel → Fehler machen ist okay
sexuelle Lust

• Teufel vertritt in Literatur meist verbotene Wünsche der Menschen


◦ Projektion geheimer Wünsche Fausts
• M. vertritt Bereich Fausts Sexualität
• Anfang in „Auerbachs Keller“
◦ Weintisch als Symbol & Quelle der Fruchtbarkeit & Lust
◦ M. benutzt erste mal Lustbegriff („Die Kraft ist schwach allein die Lust ist groß“
• schöne Helena im Zauberspiegel → Faust fasziniert
• Gretchen
• Walpurgisnacht → sexuelle Spielarten

Vernunft

• Faust hat erkannt, dass Wissenschaft an Grenzen stößt, & dass sich die menschliche Vernunft immer
wieder als endlich erweist, somit den Menschen die ganze Wahrheit des Kosmos & der
menschlichen Existenz allerdings verschlossen bleibt
• M.s Auffassung vom Menschen ist, dass Mensch „wunderliches Wesen“ sei, das sich durch die
Vernunft vom Tier unterscheide, im Handeln aber diesem gleiche
• Vernunft verankert im Verhalten des Menschen
• Tiere ohne Vernunft → Auerbachs Keller → symbolisch dafür, dass Faust sich auch so zwanglos
benehmen sollte
◦ jedoch Vernunft getrieben (noch) → fühlt sich dort nicht wohl
• Unvernunft → Chaos

Faust und Gretchen

• Fausts Kontaktaufnahme zu Gretchen zu damaligen Zeit sehr unüblich & schamlos


• spricht Grete an, obwohl sie nicht zum selben Stand gehört, da sie nur ein Objekt der Begierde
darstellt (Triebbefriedigung)
• keine richtige Verliebtheit, hätte jedes Mädchen so toll gefunden, das seinen Weg in dem Moment
gekreuzt hätte
◦ → Auswirkung des Liebestranks („siehst Helenen bald in jedem Weibe“)
• nicht die Charaktereigenschaften Gretchens dafür ausschlaggebend
• empfindet einerseits Gefühl der Verliebtheit mit zärtlichen Gedanken, aber dazu Gegensatz mit
Wunsch, triebhaftes Verlangen zu befriedigen → weiterer innerer Konflikt
• trotzdem Gefallen an ihrer „Aufgeräumtheit/Reinheit“ (ordentliches Zimmer, fromm, sittsam) im
Kontrast zu seiner inneren „Unordnung“

Gretchenfrage

„Nun sag, wie hast du´s mit der Religion?“ (V.3415; Marthens Garten)
• anders ausgedrückt: Gretchen ragt, woran Faust im Innersten glaubt
• Gretchen hat engen Bezug zu Religion und richtet ihr Leben danach
• Faust im Kontrast: hat Religion abgeschworen & ist Pakt mit dem Teufel eingegangen
◦ Religion steht zwischen ihnen
• würde Faust wahrheitsgemäß antworten würde er nicht an sein Ziel in Hinsicht au Gretchen
kommen (Hoffnung durch sie Befriedigung der höchsten Genüsse zu erleben)
• zu der Zeit gleichzeitig eine Frage der Moralvorstellung (Normenanerkennung)
• von anderen Fragen in sofern zu unterscheiden, dass der Befragte mit Antwort meist in Zwickmühle
gerät, da die Antwort unangenehm ist oder Bekenntnis zu einem Sachverhalt verlangt
• ursprüngliche Gretchenfrage zielt auf Verhältnis zur Religion ab, heute hat sie meist andere Bezüge
• Gretchenfrage steht also für eine Frage, die dem Befragten direkt gestellt wird und dessen Antwort
in der Regel Unannehmlichkeiten für den Befragten darstellt

Die Schuldfrage

Gretchen Faust
• Einlassen auf Faust (allerdings Magie im • Zugehen auf Gretchen nicht seine alleinige
Spiel) → kannte jedoch gesellschaftliche Schuld (Zaubertrank von M.), allerdings war
Moralvorstellungen es seine Entscheidung sich auf Mephisto
• hat versucht tugendhaft zu handeln einzulassen
(Gretchenfrage) • kein umsichtiger Umgang mit Gretchen (nur
• heimliche Treffen in ihrem Einverständnis auf Befriedigung seiner Triebe aus)
• Tod der Mutter • Schlaftrunk Gretchen gegeben & versichert,
• Sex mit Faust → Folge einer dass er unschädlich sei
Schwangerschaft bewusst (allerdings damals • nicht vollständige Zurechnungsfähigkeit
geringe Aufklärung) durch psychisches Befinden
• ertränken des Kindes • tötet Gretchens Bruder

• Gretchen und Faust tragen keineswegs die alleinige Schuld, da Mephisto die treibende Kraft hinter
allem ist
• auch Marthe trägt kleine Mitschuld darin, dass sie die Treffen ermöglicht hat

Faust Konflikt: Trieb oder Moral?

• Beginn auf der Straße


◦ Sittsamkeit & Unschuld Gretchens trifft auf Begierde des sexuell erregten Faust
• Faust wird in Szene „Abend“ bewusst, dass sein sexueller Trieb über Zärtlichkeiten hinausgehen
• Schritt in Richtung Konfliktlösung ist Charakterbild Gretchens
◦ Bild erscheint als Ersatz für Ich-Ideal: liebt Grete als Ideal von dem, was er selbst nicht ist
◦ F. verkörpert Rastlosen, Unbehausten, Zerrissenen, Unzufriedenen
• sein Phantasiebild von Gretchen ist das Gegenteil
◦ lebt in geordneten Verhältnissen, Zufriedenheit, Ordnung & Glauben
◦ F. wählt das, was er selbst gerne wäre
◦ sieht in ihr mütterliche, behütende Eigenschaften
• indem er Gretchen besser kennen lernt, werden seine Triebe ein wenig gedämpft
◦ scheitert allerdings daran, diese mit seinen zärtlichen Gefühlen zu verbinden
• „Wald und Höhle“ → wirft M. Vor, ihn zu sexueller Gier gebracht zu haben; dieser versucht
allerdings ihm diese noch schmackhafter zu machen („Ein überirdisches Vergnügen! In Nacht und
Tau auf Gebirgen liegen und Erd und Himmel wonniglich umfassen, zu einer Gottheit sich
aufschwellen lassen“)
• Kraft des sexuellen Begehrens so stark, das er erkennen muss, dass sie nie gestillt werden kann
◦ jede Befriedigung würde Begierde weiter verstärken
• obwohl sich Faust bewusst, das Liebesnacht große Folgen haben würde, gibt er seiner Begierde
nach,
◦ womöglich, um sich und Gretchen damit zugrunde richten zu wollen
• von der Liebesnacht an, beginnen dann auch alle verheerenden Folgen (Tod Mutter, Bruder, Kind...)
Welt-/Menschenbild im Faust

• Stellung des Menschen in Schöpfung durch Möglichkeiten & Grenzen gekennzeichnet


• durch Vernunft Teil am Unendlichen, unterliegt aber der Endlichkeit des Lebens
• Gesetzen des Sinnlichkeit unterworfen (Zwei-Seelen)
• Herr der Ansicht, dass Mensch durch ständiges Streben sein Wesen verwirklicht
• Verwirrung & Irrtum Teil des Strebens und führen zu Klarheit
→ positives Menschenbild
• dem gegenüber M.s Auffassung, dass Mensch sich in Vernunft vom Tier unterscheide, im Verhalten
allerdings nicht
• Mensch nur an materialistischem interessiert
→ negatives Menschenbild

Epoche

• da Drama über einen so langen Zeitraum verfasst wurde, ist es keiner einheitlichen Epoche
zuzuordnen
• es enthält Einflüsse verschiedener Epochen
◦ Sturm & Drang
◦ Weimarer Klassik
◦ Romantik
• Merkmale Weimarer Klassik
◦ schöne & gute bewahren, einzelne Tugenden der Menschen entwickeln; Versuch, Ideal der
Harmonie zu erreichen (Körper & Geist in Harmonie)
◦ Idealvorstellung aus der Antike (Harmoniegedanke entscheidend, um alte Ideale wieder
einzuführen
◦ Staat kann erst Ideal entsprechen, wenn es keine langsamen Entwicklungen gibt, aber auch kein
überstürztes, revolutionäres Handeln besteht
◦ Harmonie als oberste Priorität
Sprache

• in Versen
• verwendet verschieden Metren
• im Dialog oft verschiedene Versformen, Metren & Rhythmen
◦ angepasst an Person & Situation
• Sprache vermittelt Kontraste zwischen den Figuren

Madrigalvers • Freie, wechselnde • Ausdruck von Freude &


Hebungszahl & Aufgeregtheit
einheitlichem o. • klingt Volkssprachlich
Wechselndem Metrum, • Sehnsucht
meist alternierend
• beliebig wechselnde
Reimstellungen
• metrisch freie Form
Blankvers • Ungereimter steigender • Erhabenkeit
Fünftakter • Ausgeglichenheit
• männliche Vers aus 10, • Hochstimmung
weibliche aus 11 Silben • F´Reflektiertheit
Knittelvers • Kurze Reimpaare mit vier • Aufgeregtheit
Hebungen & freien • zum Einsatz, wenn etwas
Senkungen Altdeutsches oder
• beliebig freie Anzahl Konservatives zum
Silben Ausdruck gebracht
werden soll
• kann Unruhe & Heftigkeit
ausdrücken
Adonius • Verbindung Daktylus & • Stolz
Trochäus • feierlich
• metrisches Kernmotiv • Trauer
vieler Chorstrophen • Freude
• Kurzvers, wirkungsvolle
Schlusszeile der
sapphischen Strophe
freie Rhythmen • Metrisch ungebunden • Innere Zerrissenheit
&reimlos • Unwohlsein
• rhythmisch bewegte
Verse, unterschiedliche
Länge
• im Faust gereimt

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