CD 1 CD 2
1 Gute Nacht 10:10 17 Im Dorfe 3:24
2 Die Wetterfahne 2:16 18 Der stürmische Morgen 1:21
3 Gefrorne Tränen 2:08 19 Täuschung 2:52
4 Erstarrung 3:53 20 Der Wegweiser 4:13
5 Der Lindenbaum 4:49 21 Das Wirtshaus 4:47
6 Wasserflut 4:00 22 Mut 3:12
7 Auf dem Flusse 4:33 23 Die Nebensonnen 4:57
8 Rückblick 2:12 24 Der Leiermann 7:39
9 Irrlicht 3:19
10 Rast 3:44 TT: 32:30
11 Frühlingstraum 3:48
12 Einsamkeit 4:07
13 Die Post 5:25
14 Der greise Kopf 2:50 Christoph Prégardien tenor
15 Die Krähe 1:36 Klangforum Wien
16 Letzte Hoffung 2:30 Sylvain Cambreling conductor
TT: 61:19
2
Klangforum Wien
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Notizen zu meiner Bearbeitung der Winterreise Ein Werk wie die Winterreise ist eine Ikone der
Hans Zender Musiktradition, eines der großen Meisterwerke
Europas. Wird man ihm ganz gerecht, wenn man
Seit Erfindung der Notation ist die Überlieferung es nur in der heute üblichen Form – zwei Herren
von Musik geteilt in den vom Komponisten im Frack, Steinway, ein meist sehr großer Saal –
fixierten Text und die vom Interpreten aktuali- darstellt? Viele halten es für wichtig, sich darüber
sierte klingende Realität. Ich habe ein halbes hinaus dem Klang des historischen Originals
Leben damit verbracht, möglichst textgetreue wiederanzunähern.
Interpretationen anzustreben – insbesondere von Das „heilige Original“ – es wird heute viel
Schuberts Werken, die ich tief liebe –, um mir gepflegt, auf Hammerklavieren, Schubert-Flügeln,
heute doch eingestehen zu müssen: Es gibt keine Kurzhalsgeigen und Holzflöten. Und das ist
originalgetreue Interpretation. So wichtig es ist, auch gut so, obwohl wir nicht der Illusion ver-
die Texte genauestens zu lesen, so unmöglich fallen dürfen, daß Aufführungen mit historischen
ist es, sie lediglich rekonstruierend zum Leben Instrumenten uns so ohne weiteres den Geist der
zu erwecken. Abgesehen davon, daß sich sehr Entstehungszeit zurückbringen könnten. Zu sehr
viele Dinge, wie Instrumente, Säle, Bedeutung haben sich unsere Hörgewohnheiten und unsere
von Zeichen etc., verändert haben, muß man ver- Ohren verändert, zu sehr ist unser Bewußtsein
stehen, daß jede Notenschrift in erster Linie eine geprägt von Musik, die nach Schubert geschrie-
Aufforderung zur Aktion ist und nicht eine eindeu- ben wurde. Oft wird vielmehr eine „historisch-
tige Beschreibung von Klängen. Es bedarf des getreue“ Aufführung als „Verfremdung“ dessen,
schöpferischen Einsatzes des Interpretierensden, was wir gewohnt sind, gehört; auf jeden Fall als
seines Temperamentes, seiner Intelligenz, seiner „Brechung“ des bisher einfachen Bildes, das wir
durch die Ästhetik der eigenen Zeit entwickel- von dem betreffenden Komponisten hatten. Hier
ten Sensibilität, um eine wirklich lebendige und liegt die Wichtigkeit der Erfahrung mit histori-
erregende Aufführung zustande zu bringen (ich schen Rekonstruktionen: Man sieht das Bild eines
rede nicht von äußerlicher Perfektion). Dann geht geliebten Meisters plötzlich doppelt und dreifach,
etwas vom Wesen des Interpreten in das aufge- sozusagen von verschiedenen Seiten, aus ver-
führte Werk über: Er wird zum Mitautor. schiedenen Perspektiven. Und hier ist auch der
Verfälschung? Ich sage: schöpferische Ver- Ansatz für einen völlig unorthodoxen Umgang mit
änderung. Die Musikwerke haben, wie auch die alten Texten, für das, was die Franzosen „lecture“
Theaterstücke, die Chance, sich durch große nennen – was man mit „individuell-interpretieren-
Interpretationen zu verjüngen. Diese sagen dann der Lesart“ übersetzen könnte.
nicht nur etwas über den Interpreten aus, sondern Meine „lecture“ der Winterreise sucht nicht
sie bringen auch neue Aspekte des Werkes zu nach einer neuen expressiven Deutung, sondern
Bewußtsein. macht systematisch von den Freiheiten Gebrauch,
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welche alle Interpreten sich normalerweise auf auf Wanderschaft geschickt, die Klänge „reisen“
intuitive Weise zubilligen: Dehnung bzw. Raffung durch den Raum, ja sogar bis ins Außerhalb des
des Tempos, Transposition in andere Tonarten, Raumes. So werfen auch manche der früher
Herausarbeiten charakteristischer farblicher beschriebenen Eingriffe ins Original ein Schlaglicht
Nuancen. Dazu kommen die Möglichkeiten auf die poetische Idee des einzelnen Liedes.
des „Lesens“ von Musik: innerhalb des Textes Schubert arbeitet ja in seinen Liedkompositionen
zu springen, Zeilen mehrfach zu wiederholen, mit klanglichen „Chiffren“, um die magische
die Kontinuität zu unterbrechen, verschiede- Einheit von Text und Musik zu erreichen, welche
ne Lesarten der gleichen Stelle zu vergleichen insbesondere seine späten Zyklen auszeichnet.
… All diese Möglichkeiten werden in meiner Er erfindet zum „Kernwort“ jedes Gedichtes eine
Version kompositorischer Disziplin unterworfen keimhafte musikalische Figur, aus der das ganze
und bilden so autonome formale Abläufe, die Lied sich zeitlich entfaltet. Die geschilderten
dem Schubertschen Original übergelegt wer- strukturellen Veränderungen meiner Bearbeitung
den. Die Verwandlung des Klavierklangs in die entspringen immer diesen Keimen und entwickeln
Vielfarbigkeit des Orchesters ist dabei nur einer sich sozusagen über den Schubertschen Text hin-
unter vielen Aspekten: Keineswegs handelt es aus: die Schritte in Nr. 1 und Nr. 8, das Wehen des
sich hier um eine eindimensionale „Einfärbung“, Windes (Nr. 2, 19, 22), das Klirren des Eises (Nr. 3,
sondern um Permutationen von Klangfarben, 7), das verzweifelte Suchen nach Vergangenem
deren Ordnung von den formalen Gesetzen der (Nr. 4, 6), Halluzinationen und Irrlichter (Nr. 9, 11,
Schubertschen Musik unabhängig ist. 19), der Flug der Krähe, das Zittern der fallenden
Die an wenigen Stellen auftretenden „Kontra- Blätter, das Knurren der Hunde, die Geräusche
fakturen“ (also die Hinzufügung frei erfundener eines ankommenden Postwagens …
Klänge zur Schubertschen Musik, als Vorspiele, Auch stilistisch betrachtet enthalten ja die
Nachspiele, Zwischenspiele oder simultne „Zu- Spätwerke Schuberts Keime, welche erst
spiele“) sind nur ein Extrem dieser Verfahrens- Jahrzehnte nach ihrer Entstehung bei Bruckner,
weisen. Immerhin darf man sich erinnern, daß Wolf und Mahler aufgehen; an manchen Stellen
manche der großen Pianisten der Jahrhundert- der Winterreise ist man versucht zu sagen, daß
wende Überleitungen von einem Stück ihres der Expressionismus unseres Jahrhunderts schon
Programmes zum nächsten zu improvisieren lieb- avisiert wird. Auch diese Zukunftsper-spektiven
ten … Eine andere extreme Möglichkeit, von der Schuberts will meine Bearbeitung aufzeigen –
in meiner Bearbeitung Gebrauch gemacht wird, allerdings ebenso die Verwurzelung Schuberts
ist die Verschiebung der Klänge im Raum. Hier in der Folklore. So werden schon im ersten Lied
spätestens wird deutlich, daß alle beschriebenen mehrere ästhetische Perspektiven überblendet:
formalen Kunstgriffe ja auch eine poetisch-sym- die Archaik von Akkordeon und Gitarre, die bie-
bolische Seite haben. Die Musiker selbst werden dermeierliche Salonkultur des Streichquartetts,
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die extrovertierte Dramatik der spätromantischen Stabilität, indem durch immer neu hinzugefügte
Sinfonik, die brutale Zeichenhaftigkeit moderner Unterquinten (abgeleitet aus dem 4. Takt des
Klangformen … Für jedes Lied mußte im übrigen Schubert-Liedes) die Gestalten ihre „Beziehung
eine eigene Lösung gefunden werden, so daß sich zum Boden“ verlieren und am Schluß gleichsam
die Gesamtheit des Zyklus wohl eher wie eine „in die Erde sinken“.
abenteuerliche Wanderung als wie ein wohldefi- Es wird berichtet, daß Schubert während der
nierter Spaziergang ausnehmen wird. Komposition dieser Lieder nur selten und sehr
Ein letzter Gedanke sei hier skizziert. Wird bei verstört bei seinen Freunden erschien. Die ersten
Schubert die Winterreise im zweiten Teil zunehmend Aufführungen müssen eher Schrecken als Wohl-
zu einer Auseinandersetzung mit dem Tod, der gefallen ausgelöst haben. Wird es möglich
Abschied von der Geliebten zu einem Abschied sein, die ästhetische Routine unserer Klassiker-
vom Leben überhaupt, so zwang dies zu einer Rezeption, welche solche Erlebnisse fast unmög-
besonderen Strategie in der Gestaltung des lich gemacht hat, zu durchbrechen, um eben
Schlusses. Die am Anfang trotz aller Verfremdung diese Urimpulse, diese existentielle Wucht des
noch eindeutige Beziehung zum historischen Originals neu zu erleben?
Original wird in meiner Bearbeitung immer labiler,
die „heile Welt“ der Tradition verschwindet immer
mehr in eine nicht rückholbare Ferne. In Nr. 18 –
„Der stürmische Morgen“ – flattern die Strukturen
Schuberts, analog zum Text, nur noch als
(Wolken-) Fetzen „umher in mattem Streit“, die
freundliche Melodie von Nr. 19 – „Täuschung“ –
wird zu einer täuschenden Ausgeburt eines wie
eine idée fixe auftauchenden Einzeltones; in „Mut“
pfeift der Wintersturm dem Leser (= Hörer) der-
artig um die Ohren, daß er ihn immer wieder
zur Ausgangsposition zurückwirft. Der seltsame
Gesang von den drei „Nebensonnen“ wird als
endgültiger Verlust der Realität gedeutet: Der
Notentext erscheint gleichzeitig in drei konkur-
rierenden Tempi, wobei es unmöglich ist, eines
davon als Koordinatensystem für die beiden
anderen zu nutzen… Beim „Leiermann“ endlich
verschwindet außer der zeitlich-metrischen Orien-
tierung auch noch die harmonisch-räumliche
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© Paul Hartwein
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Die Winterreise Ans Tor dir: «Gute Nacht!»
Damit du mögest sehen,
Gute Nacht An dich hab‘ ich gedacht.
Fremd bin ich eingezogen,
Fremd zieh‘ ich wieder aus. Die Wetterfahne
Der Mai war mir gewogen Der Wind spielt mit der Wetterfahne
Mit manchem Blumenstrauß. Auf meines schönen Liebchens Haus;
Das Mädchen sprach von Liebe, Da dacht’ ich schon in meinem Wahne,
Die Mutter gar von Eh’, – Sie pfiff den armen Flüchtling aus.
Nun ist die Welt so trübe,
Der Weg gehüllt in Schnee. Er hätt’ es eher bemerken sollen,
Des Hauses aufgestecktes Schild,
Ich kann zu meiner Reisen So hätt’ er nimmer suchen wollen
Nicht wählen mit der Zeit, Im Haus ein treues Frauenbild.
Muß selbst den Weg mir weisen
In dieser Dunkelheit. Der Wind spielt drinnen mit dem Herzen
Es zieht ein Mondenschatten Wie auf dem Dach, nur nicht so laut.
Als mein Gefährte mit, Was fragen sie nach meinen Schmerzen?
Und auf den weißen Matten Ihr Kind ist eine reiche Braut.
Such‘ ich des Wildes Tritt.
Gefrorne Tränen
Was soll ich länger weilen, Gefrorne Tropfen fallen
Daß man mich trieb hinaus? Von meinen Wangen ab;
Laß irre Hunde heulen Ob es mir denn entgangen,
Vor ihres Herren Haus; Daß ich geweinet hab’?
Die Liebe liebt das Wandern –
Gott hat sie so gemacht – Ei Tränen, meine Tränen,
Von einem zu dem andern. Und seid ihr gar so lau,
Fein Liebchen, gute Nacht! Daß ihr erstarrt zu Eise
Wie kühler Morgentau?
Will dich im Traum nicht stören,
Wär schad’ um deine Ruh‘, Und dringt doch aus der Quelle
Sollst meinen Tritt nicht hören – Der Brust so glühend heiß,
Sacht, sacht die Türe zu! Als wolltet ihr zerschmelzen
Schreib’ im Vorübergehen Des ganzen Winters Eis!
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Erstarrung Zu ihm mich immer fort.
Ich such’ im Schnee vergebens Ich mußt’ auch heute wandern
Nach ihrer Tritte Spur, Vorbei in tiefer Nacht,
Wo sie an meinem Arme Da hab ich noch im Dunkeln
Durchstrich die grüne Flur. Die Augen zugemacht.
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Nimmt dich bald das Bächlein auf. Rückblick
Es brennt mir unter beiden Sohlen,
Wirst mit ihm die Stadt durchziehen, Tret’ ich auch schon auf Eis und Schnee,
Munt‘re Straßen ein und aus; Ich möcht’ nicht wieder Atem holen,
Fühlst du meine Tränen glühen, Bis ich nicht mehr die Türme seh’.
Da ist meiner Liebsten Haus. Hab’ mich an jedem Stein gestoßen,
So eilt’ ich zu der Stadt hinaus;
Auf dem Flusse Die Krähen warfen Bäll’ und Schloßen
Der du so lustig rauschtest, Auf meinen Hut von jedem Haus.
Du heller, wilder Fluß,
Wie still bist du geworden, Wie anders hast du mich empfangen,
Gibst keinen Scheidegruß. Du Stadt der Unbeständigkeit!
An deinen blanken Fenstern sangen
Mit harter, starrer Rinde Die Lerch’ und Nachtigall im Streit.
Hast du dich überdeckt,
Liegst kalt und unbeweglich Die runden Lindenbäume blühten,
Im Sande ausgestreckt. Die klaren Rinnen rauschten hell,
Und ach, zwei Mädchenaugen glühten. –
In deine Decke grab’ ich Da war’s gescheh’n um dich, Gesell!
Mit einem spitzen Stein
Den Namen meiner Liebsten Kommt mir der Tag in die Gedanken,
Und Stund’ und Tag hinein: Möcht’ ich noch einmal rückwärts seh’n,
Möcht’ ich zurücke wieder wanken,
Den Tag des ersten Grußes, Vor ihrem Hause stille steh’n.
Den Tag, an dem ich ging;
Um Nam’ und Zahlen windet Irrlicht
Sich ein zerbroch’ner Ring. In die tiefsten Felsengründe
Lockte mich ein Irrlicht hin;
Mein Herz, in diesem Bache Wie ich einen Ausgang finde,
Erkennst du nun dein Bild? Liegt nicht schwer mir in dem Sinn.
Ob’s unter seiner Rinde
Wohl auch so reißend schwillt? Bin gewohnt das Irregehen,
‘s führt ja jeder Weg zum Ziel;
Uns‘re Freuden, uns‘re Wehen,
Alles eines Irrlichts Spiel!
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Durch des Bergstroms trock‘ne Rinnen Da war es kalt und finster,
Wind’ ich ruhig mich hinab; Es schrien die Raben vom Dach.
Jeder Strom wird’s Meer gewinnen,
Jedes Leiden auch sein Grab. Doch an den Fensterscheiben,
Wer malte die Blätter da?
Rast Ihr lacht wohl über den Träumer,
Nun merk’ ich erst, wie müd’ ich bin, Der Blumen im Winter sah?
Da ich zur Ruh’ mich lege.
Das Wandern hielt mich munter hin Ich träumte von Lieb’ um Liebe,
Auf unwirtbarem Wege. Von einer schönen Maid,
Von Herzen und von Küssen,
Die Füße frugen nicht nach Rast, Von Wonne und Seligkeit.
Es war zu kalt zum Stehen;
Der Rücken fühlte keine Last, Und als die Hähne krähten,
Der Sturm half fort mich wehen. Da ward mein Herze wach;
Nun sitz’ ich hier alleine
In eines Köhlers engem Haus Und denke dem Traume nach.
Hab’ Obdach ich gefunden;
Doch meine Glieder ruh’n nicht aus: Die Augen schließ’ ich wieder,
So brennen ihre Wunden. Noch schlägt das Herz so warm.
Wann grünt ihr Blätter am Fenster?
Auch du, mein Herz, im Kampf und Sturm Wann halt’ ich mein Liebchen im Arm?
So wild und so verwegen,
Fühlst in der Still’ erst deinen Wurm Einsamkeit
Mit heißem Stich sich regen! Wie eine trübe Wolke
Durch heit‘re Lüfte geht,
Frühlingstraum Wenn in der Tanne Wipfel
Ich träumte von bunten Blumen, Ein mattes Lüftchen weht:
So wie sie wohl blühen im Mai;
Ich träumte von grünen Wiesen, So zieh’ ich meine Straße
Von lustigem Vogelgeschrei. Dahin mit trägem Fuß,
Durch helles, frohes Leben
Und als die Hähne krähten, Einsam und ohne Gruß.
Da ward mein Auge wach; Ach, daß die Luft so ruhig!
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Ach, daß die Welt so licht! Wer glaubt’s? Und meiner ward es nicht
Als noch die Stürme tobten, Auf dieser ganzen Reise!
War ich so elend nicht.
Die Krähe
Die Post Eine Krähe war mit mir
Von der Straße her ein Posthorn klingt. Aus der Stadt gezogen,
Was hat es, daß es so hoch aufspringt, Ist bis heute für und für
Mein Herz? Um mein Haupt geflogen.
Die Post bringt keinen Brief für dich. Krähe, wunderliches Tier,
Was drängst du denn so wunderlich, Willst mich nicht verlassen?
Mein Herz? Meinst wohl, bald als Beute hier
Meinen Leib zu fassen?
Nun ja, die Post kommt aus der Stadt,
Wo ich ein liebes Liebchen hat’, Nun, es wird nicht mehr weit geh’n
Mein Herz! An dem Wanderstabe.
Krähe, laß mich endlich seh’n
Willst wohl einmal hinüberseh’n Treue bis zum Grabe!
Und fragen, wie es dort mag geh’n,
Mein Herz? Letzte Hoffnung
Hie und da ist an den Bäumen
Der greise Kopf Manches bunte Blatt zu seh’n,
Der Reif hatt’ einen weißen Schein Und ich bleibe vor den Bäumen
Mir übers Haar gestreuet, Oftmals in Gedanken steh’n.
Da glaubt’ ich schon ein Greis zu sein
Und hab’ mich sehr gefreuet. Schaue nach dem einen Blatte,
Hänge meine Hoffnung dran;
Doch bald ist er hinweggetaut, Spielt der Wind mit meinem Blatte
Hab’ wieder schwarze Haare, Zitt’r’ ich, was ich zittern kann.
Daß mir’s vor meiner Jugend graut –
Wie weit noch bis zur Bahre! Ach, und fällt das Blatt zu Boden,
Fällt mit ihm die Hoffnung ab,
Vom Abendrot zum Morgenlicht Fall’ ich selber mit zu Boden,
Ward mancher Kopf zum Greise. Wein’ auf meiner Hoffnung Grab.
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Im Dorfe Täuschung
Es bellen die Hunde, es rasseln die Ketten; Ein Licht tanzt freundlich vor mir her,
Es schlafen die Menschen in ihren Betten, Ich folg’ ihm nach die Kreuz und Quer;
Träumen sich manches, Ich folg’ ihm gern und seh’s ihm an,
was sie nicht haben, Daß es verlockt den Wandersmann.
Tun sich im Guten und Argen erlaben;
Und morgen früh ist alles zerflossen. Ach! wer wie ich so elend ist,
Je nun, sie haben ihr Teil genossen Gibt gern sich hin der bunten List,
Und hoffen, was sie noch übrig ließen, Die hinter Eis und Nacht und Graus
Doch wieder zu finden auf ihren Kissen. Ihm weist ein helles, warmes Haus.
Bellt mich nur fort, ihr wachen Hunde, Und eine liebe Seele drin.
Laßt mich nicht ruh’n Nur Täuschung ist für mich Gewinn!
in der Schlummerstunde!
Ich bin zu Ende mit allen Träumen. Der Wegweiser
Was will ich unter den Schläfern säumen? Was vermeid’ ich denn die Wege,
Wo die andern Wand‘rer geh‘n,
Der stürmische Morgen Suche mir versteckte Stege
Wie hat der Sturm zerrissen Durch verschneite Felsenhöh‘n?
Des Himmels graues Kleid!
Die Wolkenfetzen flattern Habe ja doch nichts begangen,
Umher in mattem Streit. Daß ich Menschen sollte scheu‘n, –
Welch ein törichtes Verlangen
Und rote Feuerflammen Treibt mich in die Wüstenei‘n?
Zieh’n zwischen ihnen hin;
Das nenn’ ich einen Morgen Weiser stehen auf den Straßen,
So recht nach meinem Sinn! Weisen auf die Städte zu,
Und ich wandre sonder Maßen,
Mein Herz sieht an dem Himmel Ohne Ruh, und suche Ruh.
Gemalt sein eig‘nes Bild –
Es ist nichts als der Winter, Einen Weiser seh ich stehen
Der Winter, kalt und wild! Unverrückt vor meinem Blick:
Eine Straße muß ich gehen,
Die noch keiner ging zurück.
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Das Wirtshaus Die Nebensonnen
Auf einen Totenacker hat mich mein Weg Drei Sonnen sah ich am Himmel steh’n,
gebracht. Hab‘ lang und fest sie angeseh’n,
Allhier will ich einkehren, hab’ ich bei mir Und sie auch standen da so stier,
gedacht. Als wollten sie nicht weg von mir.
Ihr grünen Totenkränze könnt wohl Ach, meine Sonnen seid ihr nicht!
die Zeichen sein, Schaut ander‘n doch ins Angesicht!
Die müde Wand‘rer laden ins kühle Ja, neulich hatt’ ich auch wohl drei;
Wirtshaus ein. Nun sind hinab die besten zwei.
Sind denn in diesem Hause die Kammern Ging nur die dritt’ erst hinterdrein!
all’ besetzt? Im Dunkel wird mir wohler sein.
Bin matt zum Niedersinken, bin tödlich
schwer verletzt. Der Leiermann
O unbarmherz’ge Schenke, doch weisest Drüben hinterm Dorfe steht ein Leiermann,
du mich ab? Und mit starren Fingern dreht er, was er kann.
Nun weiter denn, nur weiter, mein treuer Barfuß auf dem Eise wankt er hin und her,
Wanderstab! Und sein kleiner Teller bleibt ihm immer leer.
Keiner mag ihn hören, keiner sieht ihn an,
Mut Und die Hunde knurren um den alten Mann.
Fliegt der Schnee mir ins Gesicht, Und er läßt es gehen alles, wie es will,
Schüttl’ ich ihn herunter; Dreht, und seine Leier steht ihm nimmer still.
Wenn mein Herz im Busen spricht, Wunderlicher Alter, soll ich mit dir geh‘n?
Sing ich hell und munter. Willst zu meinen Liedern deine Leier dreh‘n?
Höre nicht, was es mir sagt, Text: Wilhelm Müller (1794 – 1827)
Habe keine Ohren,
Fühle nicht, was es mir klagt.
Klagen ist für Toren.
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Weltfremdheit sischen musikalischen Sprache anverwandelt,
wie etwa Emerson, Lake & Palmer zu einer Zeit,
Anmerkungen zu Hans Zenders komponierter als noch niemand von Cross-Over sprach, ver-
Interpretation von Franz Schuberts Winterreise suchten, aus Mussorgski/Ravel auch noch ein
Stück Popmusik zu machen. Ausgehend von der
Konrad Paul Liessmann Schubertschen Komposition hat Hans Zender
eine Klangwelt entwickelt, die die ursprünglich
Was hört, wer Hans Zenders komponierte Inter- wohl zutiefst verstörenden Erfahrungen eines
pretation von Franz Schuberts Winterreise hört? gebrochenen romantischen Subjekts des frühen
Eine Deutung, eine Instrumentation, eine akusti- 19. Jahrhunderts aus der Konfrontation mit der
sche Illustration, eine eigenwillige Annäherung, furchtbaren Geschichte des 20. Jahrhunderts
ein Remake, eine Bearbeitung oder eine Neu- wiedergewinnt.
schöpfung? Keine dieser Bestimmungen wäre
falsch, und doch reicht keine an die Komplexität Schon das Eingangslied, das doppeldeutige
dieses Werkes heran. „Gute Nacht“ eröffnet diese Spannung. „Fremd
bin ich eingezogen/Fremd zieh' ich wieder aus“:
Hans Zenders Umgang mit Schuberts zweitem die Klage eines einsam und vergebens Liebenden
Liedzyklus nach Gedichten von Wilhelm Müller ist nicht länger mehr nur Evokation einer unerfüll-
wirft vorab Fragen nach dem ästhetischen Status ten erotischen Liebe und Sehnsucht. Zwar hatte
dieses Unterfangens auf. Die selbstgewählte sich darin wohl immer schon jene Grundstim-
Gattungsbezeichnung „komponierte Interpretati- mung ausgedrückt, die man mit einem schö-
on“ kann dafür die Richtung weisen, steckt aller- nen Wort als „Weltfremdheit“ bezeichnete. Aber
dings in ihrer Ambivalenz selbst voller Rätsel. diese Weltfremdheit ist im 20. Jahrhundert
Wohl handelt es sich um eine Deutung von ubiquitär geworden. Nicht nur in der philoso-
Schuberts Winterreise, die in ihrer Radikalität phischen Anthropologie, wie sie etwa Günther
den Liedzyklus aber nicht nur neue, bisher nicht Anders in den 20er Jahren und erst jüngst wieder
gehörte Aspekte abgewinnt, sondern schlechthin Peter Sloterdijk skizzierten, wird der Mensch
aufsprengt und in ein Anderes transformiert. Denn der Moderne zum unbehausten Wesen schlecht-
ohne Zweifel geschieht mehr und anderes, als hin. Fremdheit ist mittlerweile zu einer politi-
daß aus einfachen Liedern mit Klavierbegleitung schen und sozialen, ja existentiellen Kategorie
nun Orchesterlieder geworden wären; und Zender geworden. Fern aller Romantik ist der Fremde,
hat Schuberts Winterreise nicht einfach in dem der Vertriebene, der Flüchtling, der Heimatlose
Sinn instrumentiert, wie etwa Maurice Ravel eine Gestalt unseres Jahrhunderts geworden,
Mussorgksis Bilder einer Ausstellung; er hat sie die zeigt, wie weit wir es gebracht haben. Hans
aber auch nicht einfach einer anderen, zeitgenös- Zenders Auseinandersetzung mit Schubert ruft
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in Erinnerung, daß Fremdheit, Einsamkeit und und das Toben und Schreien der Natur ist über-
Verlorenheit kein idyllisches Stück Kultur- deutlich zu hören. Der ausgestoßene Wanderer
geschichte sind, sondern die Kehrseite bürgerli- der Winterreise erfährt die Tristesse seiner
cher Lebensverhältnisse darstellen. Situation in einem unerbittlichen Ausgesetztsein,
der unbehaust Herumirrende ist den Unbillen der
Dem Hörer erscheint es so, als kehrte Hans Natur hilflos ausgeliefert. Diese wird ihm, von
Zender über den Umweg von Schubert überhaupt Zenders Instrumentarium zum Ertönen gebracht,
erst zu dem Text und dem Gehalt der Winterreise zum Ausdruck, Refugium und Symbol seiner
zurück. Die Klangfarben unterschiedlicher, auch Verlorenheit.
unorthodoxer Instrumente ausnutzend, verleiht
Zender dem Geschehen jene Farbigkeit und Solche illustrativen Unterstreichungen können
Fülle, die nicht nur Schuberts Klavierstimme, allerdings selbst ins Befremdlich-Verfremdende
sondern auch und vielleicht in erster Linie den umschlagen. Zenders komponierte Ausdeutung
Gedichten Wilhelm Müllers abgelauscht ist. Denn von Schubert ist eine Gratwanderung zwischen
deren poetische Sprache arbeitet selbst mit jenen gewagter Ausdeutung und plakativer Bebilderung,
akustischen Bildern, die Zender dann tatsäch- so einfühlsam wie grell, so anschmiegsam wie
lich zum Erklingen bringt. Die Ausgesetztheit verzerrend, so innig wie drastisch. Die Intimität
des einsamen Wanderers ist schon im Text eine des nur vom Klavier begleiteten Liedgesangs
tönende Ausgesetztheit. Wenn der Wind mit der schlägt dabei aber insgesamt um in eine
Wetterfahne spielt und den Flüchtling auspfeift, Orchestrierung, deren instrumentale Stimmen
wenn die gefrorenen Tränen klirrend zu Boden fal- nicht nur Bedeutungen unterstreichen, sondern
len, wenn die Zweige des Lindenbaums rauschen auch Bedeutungen schaffen. So wie sich schon
und rufen, wenn die Eisschollen zerspringen, der Text Wilhelm Müllers nicht auf die Wortmalerei
wenn der rauschende Fluß unter einer Eisdecke einer ächzenden und lärmenden Natur beschränk-
erstarrt und verstummt, wenn die Hähne krä- te, sondern diese selbst zum Symbolträger für
hen, die Raben schreien und die Stürme toben, den inneren Zustand des traurigen Helden wurde,
wenn das Posthorn klingt, die Hunde bellen beschränkt sich Zenders Arbeit an Schuberts
und die Ketten rasseln, und nicht zuletzt wenn Vertonung nicht auf eine klangliche Auffüllung
der Leiermann seine Leier dreht, generieren die des kompositorischen Gerippes, sondern eröff-
Gedichte einen akustischen Raum, den Hans net einen nuancenreichen, vielfach schattierten
Zender konsequent zu einer Klangrealität werden Klangraum, in dem sich die fast unveränder-
läßt. So wie im Gedicht versprochen, pocht und te menschliche Stimme ihrer Einsamkeit und
tropft und faucht und rasselt es im Orchester, die Verlorenheit erst so richtig bewußt zu werden
Wind- und Regenmaschinen werden angeworfen, scheint.
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Die Modernität der Klangsprache Hans Zenders
verdeutlicht allerdings nicht nur die antizipatori-
sche Kraft der Musik Franz Schuberts, sondern
gibt dem einsamen Wanderer seine historische
Dimension zurück. Er ist auch ein Wanderer
durch die Geschichte der Klänge und damit durch
die Geschichte selbst. Daß Hans Zender diese
Verzeitlichung dem Schubertschen Werk nicht
oktroyiert, sondern aus ihm entwickelt, macht
vielleicht die eigentliche Größe dieser komponier-
ten Interpretation aus.
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Notes on my Arrangement of Winterreise treasure performances that sound closer to the
Hans Zender historical original. This "sacred" original is often
pursued nowadays on the fortepiano, Schubert's
Since the invention of musical notation, music grand piano, short-necked violins and wooden
has been divided into the text set down by the flutes. And although this is a good thing, we
composer and the reality actualized in sound by should not delude ourselves that performing with
the performer. I have spent half my life attempting historically authentic instruments can of itself
to deliver performances that are as true as pos- bring back the spirit of the era in which the music
sible to the original text - especially of Schubert's was composed. Our listening habits and our ears
works, which I love deeply - only to have to have changed too much, and our consciousness
admit to myself that no interpretation can ever is too influenced by the music composed since
be really true to the original. Apart from the fact Schubert's time. A "historically accurate" perfor-
that I changed a great many things in Winterreise mance is often felt to be a departure from that to
- instruments, concert halls, the importance of which we are accustomed.
marginal notes, etc. - one must understand that My interpretation of Winterreise does not seek
each note in a manuscript is primarily a challenge a new expressive meaning but rather makes
to action and not an explicit description of sound. use of the liberties that all composers intuitively
The creative effort, temperament and intelligence allow themselves: the slowing or quickening of
of the performer, as well as the sensitivity formed tempi, the transposition into different keys, and
by the aesthetics of his or her own time, are nec- the revealing of more characteristic and colourful
essary to create a lively and exciting performance. nuances. To this, we must add the potential of
Thus something of the nature of the performer "reading" music; moving around within the text,
is transferred into the works performed, and the repeating certain lines of music, interrupting con-
performer becomes a co-author. tinuity, comparing different readings of the same
Falsification? I call it creative transformation. passage... In my version, all these possibilities
Musical works as well as works for the theatre remain subject to compositional discipline and
can be rejuvenated through great performances. thus create autonomous formalistic passages
They not only offer an insight into the performers layered over the original Schubert manuscript.
themselves but also bring new aspects of the The transformation of the piano sound within the
work to attention. multicoloured possibilities of the orchestra is only
A work such as Winterreise is an icon of our musi- one of the many consequences of this method:
cal tradition, one of Europe's great masterpieces. this is definitely not a matter of a one-dimensional
Is it enough to present it in the manner custom- "colouring", but rather of permutations of tone
ary today - two men in tuxedos, a Steinway, and colour arranged in a manner fully independent of
usually a very large concert hall? Many people the formal rules relating to Schubert's music.
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The appearance, in a few parts, of "contrafacta" which, decades after their original composition,
(that is, the addition to Schubert's music of invent- appear in the works of Bruckner, Wolf and Mahler;
ed sounds as introductory, epilogue or bridge one is tempted to say that a good many passages
passages, or as simultaneous parallel music) of the Winterreise foreshadow the expression-
are but one extreme of this methodology. One ism of our century. My own Winterreise version
is reminded that at the turn of the century sev- attempts to bring out Schubert's forward-looking
eral of the great pianists were fond of improvising perspectives as well as his roots in folklore. Thus,
small bridges between the different pieces they in the very first lied, several aesthetic perspec-
performed during a concert... Another possible tives are blended: the archaic references of accor-
extreme I make use of is the shifting of the sounds dion and guitar, the "Biedermeier" salon culture of
within the room: thus it becomes clear that all nor- the string quartet, the extroverted drama of late
mative and therefore formal creative actions have romantic symphonic style, the brutal symbolism
a poetic-symbolic aspect. Musicians themselves implicit in modern sound forms... An individual
are made to travel, sounds "travel" through the solution had to be found for every single song
room, even outside the room, and such interven- so that the unity of the cycle became more of an
tions into the original text highlight the poetic idea adventurous journey than a precise walk.
of individual songs. A last thought should be mentioned briefly. The
In order to achieve a magical fusion of text and second part of Winterreise becomes more and
music - a feature especially apparent in the later more a meditation on death (the parting from the
song cycles - Schubert used sound "ciphers" in loved one symbolizes taking leave of life itself),
his lieder. He would match the "key word" in every and it was necessary to come up with a special
poem with a germinal musical figure, out of which strategy for shaping the conclusion. The clear
the entire song would develop. The structural relation to the historical original text which, despite
transformations in my versions always arose from all estrangement, is evident at the beginning of
these germinal figures but developed beyond their my version, becomes gradually weaker; the "ideal
original Schubertian form: the steps in Nos. 1 and world" of tradition disappears increasingly into
8, the blowing of the wind (Nos. 2, 19 and 22), the the distance from where it cannot be recalled. In
crunching of ice (Nos. 3 and 7), the desperate No. 18, "A Stormy Morning", Schubert's structures
searching for the past (Nos. 4 and 6), hallucina- are weakening in analogy with the text - they are
tions and will-o'-the-wisps (Nos. 9, 11 and 19), the only (cloudy) wisps "spread about in a weary strug-
flight of the crows, the trembling of falling leaves, gle"; and the friendly melody in No. 19, "Delusion",
the snarling of a dog, the sounds of an approach- is deceiving and becomes a recurring single
ing mail coach... tone, like an idée fixe; in "Courage", the winter
Seen from the stylistic point of view, Schubert's storm blows so strongly into the reader's (i.e. the
later works contain "seeds" or musical figures listener's) ears that he (or she) is time and again
19
thrown back to the original position. The strange in the end simply "sink into the earth".
song of the three "Mock Suns" seems to be the While composing Winterreise, Schubert is reputed
final break with reality: at this point, the musical to have visited his friends only rarely and in a
notation appears simultaneously in three different seemingly disturbed state. The first performances
tempi, and it is not possible to use one of the tempi must have caused shock rather than pleasure. Is it
as a means to co-ordinate the other two... In the possible to break through the aesthetic expecta-
"Hurdy-Gurdy Man", in addition to the loss of the tions inherent in our reception of classical music
orientation offered by metre, the harmonic and (which make experiences like the "shock" caused
thus spatial stability also disappears. By continu- by the first performance of Winterreise practically
ously adding diminished fifths (derived from the impossible today), and simply reinvigorate the
fourth measure of the Schubert song), the musical initial impulse, the existential force of Schubert's
figures seem to lose contact with the "ground" and original?
20
Unwordliness work into another, contemporary musical lan-
guage in the way of Emerson, Lake & Palmer when
Remarks concerning Hans Zender’s composed they tried to remake Mussorgsky/Ravel as pop
interpretation of Franz Schubert’s Winterreise music at a time when nobody knew what cross-
over meant. On the basis of Schubert’s composi-
Konrad Paul Liessmann tion, Hans Zender has developed a universe of
sounds that recovers the original, deeply troubling
What do listeners to Hans Zender’s composed experiences of a disturbed romantic subject of the
interpretation of Franz Schubert’s Winterreise early 19th century from a confrontation with the
actually listen to? Is it quite simply an interpreta- awful history of the 20th century.
tion, or an instrumentation, an acoustic illustration,
a highly original approach, a remake, an adapta- Already the first song, the ambiguous "Gute
tion or a new creation? None of these terms would Nacht" (Good Night), introduces this tension.
be wrong, and yet none truly corresponds to the "A stranger when I came here/A stranger, I must
complexity of this work. away"; this complaint of the lonely, despairing
lover is no longer the evocation of unfulfilled erotic
First of all, Hans Zender’s stance vis-à-vis love and yearning. While this lied had always
Schubert’s second lied cycle based on poems expressed a basic mood that might be described
by Wilhelm Müller raises questions concerning as "unworldliness" or "strangeness", the condi-
the aesthetic position of this endeavour. While the tion of unfamiliarity, of strangeness has become
definition chosen by the artist himself, i.e. "com- ubiquitous in the 20 th century. It is not only philo-
posed interpretation", indicates a direction, its very sophical anthropology as sketched by Günther
ambivalence renders it puzzling as well. In fact, Anders in the 1920s and lately by Peter Sloterdijk
the work does constitute a Winterreise interpreta- that generally views modern man as an outcast,
tion whose radical approach not only identifies a homeless being. Rather, the strange, the unfa-
new, hitherto unheard aspects in the lied cycle but miliar has become a political and even existential
actually explodes and transforms them into some- category. Beyond all romanticism, the stranger,
thing else. For undoubtedly more and other things the refugee, expelled, outcast and homeless, has
have been achieved than merely changing simple become an emblem of our century that shows us
lieder accompanied on the piano into orchestra where we stand and what we have wrought. Hans
songs; Zender did not orchestrate Schubert’s Zender’s interpretation of Schubert recalls that
Winterreise in the straightforward style adopted strangeness, loneliness and isolation are not idyl-
by e.g. Maurice Ravel for Mussorgsky’s Bilder lic pieces of cultural history but the reverse of the
einer Ausstellung (Pictures from an Exhibition). medal of bourgeois lifestyles.
Neither did Zender merely translate Schubert’s
21
For the listener, it almost seems as if Hans However, such illustrative emphases may them-
Zender were returning to the lyrics and content selves assume the aspect of strangeness, of unfa-
of Winterreise via the detour of Schubert’s music. miliarity and alienation. Zender’s composed inter-
Making use of the tone colours of different and pretation of Schubert walks the tightrope between
sometimes unorthodox instruments, Zender bold interpretation and simplistic illustration, both
endows the substance of his material with a sensitive and shrill, smooth and distorting, inti-
colourful richness that derives not only from mate and drastic. However, the intimacy of the lied
Schubert’s piano score but also - and maybe singer accompanied on the piano is transformed
even more - from Wilhelm Müller’s poems. For into an orchestra version whose instrumental
their poetic language evokes acoustic images voices not only underline but also create meaning.
that Zender actually makes us hear. The isola- In the same way as Wilhelm Müller’s lyrics are not
tion of the lonely wanderer is already audible in limited to the mere description of groaning and
the lyrics. When the wind plays with the weather raging nature, instead making nature the symbol
vane, mocking the refugee, when the frozen tears of the inner state of the suffering protagonist,
keep falling to shatter with a soft clink, when the Zender’s version of Schubert’s work does not limit
branches of the lime-tree rustle and call, when itself to fleshing out a compositional skeleton but
the ice breaks into pieces, when the gaily rush- instead discloses a multi-faceted, multi-layered
ing river assumes a hard, silent, unbroken crust acoustic space in which the nearly unchanged
of ice, when the cocks are crowing, the ravens human voice seems for the first time to become
croaking and the storms raging, when the post- fully aware of its loneliness and isolation.
horn sounds, the dogs are barking and the chains
are a-clatter, and last but not least when the However, the contemporary compositional
hurdy-gurdy man grinds his organ, the poems language of Hans Zender not only highlights
generate an acoustic space that Hans Zender the anticipatory power of Schubert’s music but
systematically transforms into a reality of sounds. returns the lonely wanderer to his historical dimen-
As promised in the poem, the orchestra knocks, sion as well. For he is also a wanderer through the
and drops and hisses and rattles, the wind and history of sounds and thus through history per se.
rain machines are working at full blast, and the Perhaps the essential greatness of this composed
rages and screams of nature are clearly heard. interpretation lies in the fact that Hans Zender
The cast-out stranger of Winterreise experiences does not force this time aspect onto, but develops
the poignancy of his situation in relentless isola- it out of, Schubert’s work.
tion; the hapless, homeless wanderer is at the
mercy of an inclement nature that, made audible As an interpretation, Hans Zender’s Winterreise
in Zender’s orchestration, becomes the expres- thus remains strictly related to Franz Schubert.
sion, refuge and symbol of his loneliness. It presupposes that the audience is aware with
22
the lied cycle because only this knowledge per- est nécessaire de comprendre que toute notation
mits the listener to appreciate what is unfamiliar, est avant tout une invitation à l’action, et non pas
urgent, contoured, bold and fragile in Zender’s une description univoque de sons. Cela exige
work. However, as a composition taking its raw l’action créatrice de l’interprète, la mise en jeu de
material from Schubert’s lieder, this Winterreise son tempérament, son intelligence, sa sensibilité
becomes an autonomous creation that may also développée par l’esthétique de son époque, afin
be read as a code for contemporary alienation, for qu’une exécution soit vraiment vivante et émou-
the loss of familiarity, home and certainty. vante (je ne parle pas ici de perfection extérieure).
Quelque chose de l’essence de l’interprète se
So what do listeners to Hans Zender’s composed transmet alors à l’œuvre jouée : il devient
interpretation of Franz Schubert’s Winterreise lis- coauteur.
ten to? They listen to something they have listened Est-ce une altération ? Je dirais plutôt : une trans-
to many times before, but they hear as if it were formation créatrice. Les œuvres musicales, à
the very first time. l’instar des pièces de théâtre, ont la chance de
rajeunir par le biais des grandes interprétations.
Celles-ci ne témoignent pas seulement de l’inter-
prète, mais révèlent également des aspects nou-
Notes sur mon arrangement du Winterreise veaux de l’œuvre.
Hans Zender Une œuvre telle le Winterreise est une icône de
notre tradition musicale, l’un des grands chefs-
Depuis l’invention de la notation, la tradition musi- d’œuvre européens. Est-ce lui rendre justice que
cale est divisée en deux réalités : d’une part celle de l’exécuter de la façon conventionnelle avec
du texte fixé par le compositeur, et d’autre part la deux messieurs en frac, un piano Steinway et une
réalité sonore, actualisée par l’interprète. J’ai salle conventionnellement très grande ? Beaucoup
passé la moitié de ma vie à rechercher dans mes pensent qu’il est important de se rapprocher de la
interprétations la fidélité maximale au texte, sonorité de l’original.
notamment dans les œuvres de Schubert que « L’original sacré », il est aujourd’hui entretenu
j’aime profondément, pour reconnaître aujourd’hui avec des pianoforte, pianos à queue de Schubert,
qu’une interprétation fidèle à l’original ne peut pas violons courts et flûtes en bois. C’est bien ainsi,
exister. Autant il est essentiel de lire les textes le mais il ne faut pas s’adonner à l’illusion que ces
plus précisément possible, autant il est impossi- représentations avec des instruments anciens
ble de les reconstruire simplement et les rendre fassent automatiquement renaître pour nous l’es-
ainsi vivants. Hormis le fait que j’aie modifié de prit de l’époque de la composition. Nos habitudes
nombreux éléments, tels les instruments, les sal- d’écoute et notre oreille ont trop changé, notre
les de concerts, la signification des notes, etc., il conscience est trop imprégnée de la musique
23
écrite après Schubert. Souvent même, une exécu- ment est indépendant des lois formelles de la
tion « historiquement fidèle » est perçue comme musique de Schubert.
une « distanciation » de ce à quoi nous sommes Les rares « contrafactures » (c’est-à-dire des
habitués, en tout cas comme une « rupture » de ajouts de sons inventés librement à la musique de
l’image simple que nous avions jusqu’alors du Schubert : préludes, postludes, interludes ou
compositeur. C’est là que réside l’importance de ajouts simultanés) ne sont qu’une forme extrême
l’expérience des reconstructions historiques : tout de ces procédés. On se rappellera que, dans leurs
à coup, on considère l’image d’un maître que l’on programmes, plusieurs des grands pianistes du
admire sous un aspect double, voire triple, pour début du siècle aimaient à improviser des transi-
ainsi dire sous des perspectives différentes. Et tions d’un morceau à l’autre... Un autre moyen
c’est aussi le point de départ d’un commerce extrême dont il est fait usage dans mon arrange-
totalement hérétique avec les textes anciens, de ment est le déplacement des sons dans l’espace.
ce que les Français appellent « lecture », qu’on Dès lors, il est évident que tous les moyens artisti-
pourrait traduire par « manière individuelle et ques décrits ont aussi un côté poétique et symbo-
interprétative de lire ». lique. Les musiciens eux-mêmes sont envoyés en
Ma propre lecture du Winterreise ne cherche pas voyage, les sons « voyagent » à travers la salle et
une nouvelle interprétation expressive, mais elle même jusque dehors. Certaines des modifications
profite systématiquement des libertés que chaque ci-dessus apportées à l’original mettent ainsi en
interprète s’attribue normalement de manière lumière l’idée poétique de chaque lied.
intuitive : ralentissement ou accélération du Dans ses lieder, Schubert lui-même utilise des
tempo, transposition dans d’autres tonalités, mise « chiffres » sonores pour atteindre l’unité magique
en valeur de nuances colorées caractéristiques. A entre le texte et la musique, qui c aractérise sur-
cela s’ajoutent les possibilités de « lecture » musi- tout ses cycles tardifs. Au « mot générateur » de
cale : sauts à l’intérieur même du texte, répétitions chaque poème, il associe une figure musicale en
multiples de lignes, interruption de la continuité, germe de laquelle s’épanouit au cours du temps le
comparaison de lectures différentes d’un même lied entier. Ces modifications structurelles de mon
passage ... Dans ma version, toutes ces possibili- arrangement découlent toujours de ces germes, et
tés sont soumises à la discipline de la composi- se développent pour ainsi dire bien au-delà du
tion et forment ainsi des enchaînements formels texte de Schubert : le bruit des pas dans les numé-
autonomes qui se superposent à l’original de ros 1 et 8, le souffle du vent (nos 2, 19 et 22), le
Schubert. La métamorphose du son de piano en tintement de la glace (nos 3 et 7), la recherche éper-
polychromie orchestrale n’est qu’un aspect parmi due de ce qui est révolu (nos 4et 6), hallucinations
beaucoup d’autres : il ne s’agit là nullement d’une et feux follets (nos 9, 11 et 19), le vol de la corneille,
« coloration » unidimensionnelle, mais de permu- le tremblement des feuilles qui tombent, le gron-
tations de timbres sonores dont l’ordonnance- dement des chiens, les bruits d’une voiture de
24
poste qui s’approche ... mélodie gaie du no 19, « Täuschung » (« Illusion »)
De même du point de vue stylistique, les œuvres se mue en monstre illusoire d’un son unique
tardives de Schubert contiennent des germes qui surgissant telle une idée fixe ; dans « Mut »
ne s’épanouiront que des décennies après leur (« Courage »), la tempête hivernale siffle tellement
composition chez Bruckner, Wolf, Mahler. On est dans les oreilles du lecteur (de l’auditeur) qu’elle le
tenté de voir dans certains passages du Winterreise ramène sans cesse au point de départ. L’étrange
une préfiguration de l’expressionnisme de notre chant de trois « Nebensonnen » (« Les faux soleils »)
siècle. Ce sont ces perspectives anticipatoires est interprété comme la perte définitive du sens de
que mon arrangement a pour but de révéler, au la réalité : le texte musical présente simultanément
même titre d’ailleurs que l’enracinement de trois tempos concurrents, et il est impossible d’en
Schubert dans le folklore. Ainsi, dès le premier utiliser un comme repère pour les deux autres ...
lied, plusieurs perspectives esthétiques se fon- Dans le lied « Leiermann » (« Le joueur d’orgue de
dent l’une sur l’autre : l’archaïsme de l’accordéon Barbarie ») enfin disparaissent aussi bien l’orienta-
et de la guitare, la culture intimiste du quatuor à tion métrique et temporelle que la stabilité harmo-
cordes, le drame extraverti des symphonies du nique et spatiale : par suite de l’adjonction conti-
romantisme tardif, la réduction brutale au signe nuelle de quintes inférieures (dérivées de la qua-
des formes sonores modernes ... Il a fallu d’ailleurs trième mesure du lied de Schubert), les figures
trouver une solution propre pour chaque lied, afin perdent « contact avec le sol » et semblent pour
que l’ensemble du cycle fasse plutôt l’effet d’une finir « glisser dans la terre ».
randonnée aventureuse que d’une promenade On raconte que, durant la genèse de ces lieder,
bien définie. Schubert n’allait que très rarement chez ses amis,
Une dernière réflexion : Etant donné que, dans la et qu’il semblait alors très bouleversé. Les premiè-
seconde partie, le Winterreise se transforme en res représentations ont probablement plutôt sus-
une réflexion sur la mort, la prise de congé de la cité de l’effroi que de la satisfaction. Sera-t-il
bien-aimée en un adieu à la vie elle-même, une possible de briser la routine esthétique de récep-
stratégie particulière s’imposait pour la mise en tion classique, où des émotions de ce genre sont
forme de la conclusion. Malgré la distanciation, le devenues pratiquement impossibles, de sorte que
rapport avec l’original historique, encore très net nous puissions à nouveau éprouver ces impul-
au début, devient de plus en plus instable, le sions vitales, cette violence existentielle de l’origi-
« monde intact » de la tradition s’éloigne de plus en nal ?
plus dans un lointain inaccessible. Dans le no 18,
« Der stürmische Morgen » (« Le matin orageux »),
les structures de Schubert, en analogie avec le
texte, éclatent en lambeaux (de nuages) qui volti-
gent dans une lutte lasse (« in mattem Streit ») ; la
25
Etranger en ce Monde (Tableaux d’une exposition) de Moussorgsky p.
ex., mais il ne les a pas non plus tout simplement
Réflexions sur l’interprétation composée du métamorphosés en un langage musical autre,
Winterreise de Franz Schubert par Hans Zender contemporain, à l’instar d’Emerson, Lake &
Palmer, qui, à une époque où personne encore ne
Konrad Paul Liessmann parlait de crossover, essayèrent de surcroît de
faire de Moussorgsky/Ravel un morceau de musi-
Qu’entend qui entend l’interprétation composée que pop. En partant de la composition de
du Voyage d’hiver de Franz Schubert par Hans Schubert, Hans Zender a développé un univers
Zender ? Une explication, une instrumentation, sonore qui, à travers la confrontation avec l’histoire
une illustration acoustique, une approche arbi- terrible du 20ème siècle, recouvre les expériences
traire, un remake, une adaptation ou une œuvre d’un individu romantique brisé du début du 19ème
nouvelle ? Aucune de ces définitions ne serait siècle, à l’origine certainement profondément
erronée, et aucune n’est pourtant à la hauteur de bouleversantes.
la complexité de cette œuvre.
Le lied du début, le « Bonne Nuit » équivoque,
La manière dont Hans Zender traite le deuxième introduit déjà cette tension. « C’est en étranger
cycle de lieder de Schubert d’après des poèmes que je suis venu/c’est en étranger que je repars » :
de Wilhelm Müller soulève d’emblée des questions la plainte d’un amant solitaire et éconduit n’est
inhérentes au statut esthétique de cette entrepri- plus uniquement évocation d’un amour érotique et
se. Le terme générique d’ « interprétation compo- d’un désir insatisfaits. Il est vrai qu’on y avait tou-
sée » choisi par Zender lui-même pour désigner le jours vu l’expression de cet état d’âme nommé par
genre peut indiquer une tendance, mais est, par euphémisme « étranger en ce monde ». Or, ce
son ambivalence, énigmatique. Il s’agit certes sentiment d’étrangeté au monde est devenu omni-
d’une explication du Winterreise de Schubert, présent au 20ème siècle. Ce n’est pas seulement
mais, dans sa radicalité, celle-ci ne se contente dans l’anthropologie philosophique telle que l’ont
pas de découvrir dans le cycle de lieder des esquissée Günther Anders dans les années 20 et
aspects nouveaux, jamais entendus jusqu’alors, plus récemment Peter Sloterdijk, que l’homme
elle le fait littéralement éclater pour le transmuer. moderne est devenu l’être sans foyer par
Car il ne fait aucun doute qu’il se produit là bien excellence.
davantage et autre chose que le fait que de
simples lieder avec accompagnement de piano L’extranéité est désormais devenue une catégorie
deviennent des lieder avec orchestre. Zender n’a politique et sociale, voire existentielle. Loin de tout
pas tout bonnement instrumenté le Winterreise de romantisme, la figure de l’étranger, la personne
Schubert tel Ravel les Bilder einer Ausstellung déplacée, le réfugié, l’apatride est devenu une
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figure de notre siècle qui montre le chemin par- cliquette, les machines à vent et à pluie sont
couru. La façon dont Hans Zender analyse mises en marche, et on entend très nettement la
Schubert nous rappelle que l’extranéité, la solitude nature se déchaîner et crier. Le voyageur exclu
et le délaissement ne sont pas un morceau idyl- dans le Winterreise éprouve la tristesse de sa
lique de l’histoire de la civilisation, mais bien le situation dans un sentiment impitoyable
revers de la médaille de conditions de vie bour- d’abandon, l’errant sans abri est exposé sans
geoises. nulle défense aux intempéries de la Nature. Celle-
ci devient pour lui, et c’est ce que font entendre
Il semble à l’auditeur que Hans Zender ne retourne les instruments de Zender, l’expression, le refuge
au texte et à la teneur du Winterreise que par le et le symbole de son abandon.
détour de Schubert. Exploitant les timbres
d’instruments divers, et en partie peu orthodoxes, De telles accentuations figuratives peuvent
Zender donne à l’action le coloris et l’abondance toutefois elles-mêmes dégénérer en une aliénati-
que lui inspirent non seulement la partie de piano on déconcertante. L’interprétation composée de
de Schubert, mais aussi et peut-être en premier Schubert par Zender est un acte d’équilibrisme
lieu les poèmes de Wilhelm Müller. Leur langage entre une interprétation risquée et une illustration
poétique travaille en effet lui-même avec les ima- tape-à-l’œil, aussi empathique que criarde, aussi
ges acoustiques que Zender fait effectivement souple que déformante, aussi ardente que
retentir à son tour. Le sentiment d’abandon du drastique. L’intimité du lied accompagné unique-
voyageur solitaire est déjà dans le texte une rep- ment du piano bascule toutefois dans l’ensemble
résentation acoustique de l’abandon. Lorsque le dans une orchestration dont les parties instru-
vent joue avec la girouette et siffle le fugitif, lors- mentales ne soulignent pas uniquement des
que les larmes gelées tombent à terre en tintant, significations, elles créent aussi des significations.
lorsque les branches du tilleul bruissent et appel- De même que le texte de Wilhelm Müller ne se
lent, lorsque les glaçons éclatent, lorsque la limitait pas aux onomatopées d’une nature gémis-
rivière murmurante se fige sous une couche de sante et tapageuse, mais la faisait symboliser
glace et se tait, lorsque les coqs chantent, les l’état d’âme du malheureux héros, le travail de
corbeaux croassent et les tempêtes rugissent, Zender sur l’adaptation musicale de Schubert ne
lorsque le cor du postillon retentit, les chiens se contente pas de remplir de sons le squelette de
aboient et les chaînes cliquettent, et lorsque enfin la composition, il ouvre un espace sonore nuancé,
le joueur d’orgue de Barbarie tourne sa manivelle, richement ombré, dans lequel la voix humaine à
les poèmes génèrent un espace acoustique que peine altérée semble alors prendre pleinement
Hans Zender fait devenir de manière conséquente conscience de sa solitude et son abandon.
une réalité sonore. Tel qu’il est promis dans le
poème, l’orchestre cogne et goutte et crache et
27
Toutefois la modernité du langage sonore de Hans lieder, ce n’est qu’avec lui présent à l’oreille qu’on
Zender élucide non seulement la force anticipatoire découvre ce que le travail de Zender a d’insolite,
de la musique de Franz Schubert, elle rend aussi d’insistant, de contourné, de risqué et de menacé.
au voyageur solitaire sa dimension historique. Il Cependant, à titre de composition ayant trouvé
est aussi un voyageur à travers l’histoire des sons dans les lieder de Schubert son matériau de base,
et, de ce fait, à travers l’histoire tout court. Le fait ce Winterreise devient une œuvre originale, qui
que Zender n’octroie pas cette temporalité à peut être lue comme chiffre de la perte actuelle du
l’œuvre schubertienne, mais qu’il la développe à monde.
partir de cette œuvre constitue peut-être la véri-
table grandeur de cette interprétation composée. Qu’entend donc qui entend l’interprétation
composée du Winterreise de Franz Schubert par
En tant qu’interprétation, le Winterreise de Hans Hans Zender ? Il entend quelque chose qu’il a déjà
Zender se réfère donc strictement à Franz entendu depuis toujours comme s’il l’entendait
Schubert. Il suppose qu’on connaisse le cycle de pour la première fois.
Hans Zender
Hans Zender wurde 1936 in Wiesbaden gebo- und Bayreuther Festspielen, Wien modern, dem
ren. Nach dem Meisterklassenabschluß in den Holland Festival, dem Warschauer Herbst und
Fächern Klavier, Dirigieren und Komposition den Berliner Festwochen sowie durch zahlreiche
verbrachte Zender als Dirigent seine ersten Rundfunk-, Fernseh- und Schallplattenaufnahmen
Theaterjahre in Freiburg. Nach Chefpositionen in wurde Hans Zender international bekannt. In der
Bonn, Kiel und am Saarländischen Rundfunk war Villa Massimo in Rom verbrachte er einen zwei-
er von 1984 bis 1987 Generalmusikdirektor von maligen Studienaufenthalt; zu seinen wichtigsten
Hamburg sowie der Hamburgischen Staatsoper Kompositionen zählen die Opern Stephen Climax
und von 1987 bis 1990 Chefdirigent des Radio- (1979/84) und Don Quijote de la Mancha (1989-91)
Kamerorkest des Niederländischen Rundfunks. sowie Shir Hashirim - Lied der Lieder (1992/1996)
Seit 1988 hat er die Professur für Komposition und die Schumann-Fantasie (1997).
an der Staatlichen Hochschule für Musik und
darstellende Kunst in Frankfurt/Main inne. Hans Zender was born in Wiesbaden in 1936. After
Durch Gastdirigate im In- und Ausland, durch graduating in piano, conducting and composition,
die Mitwirkung bei Festivals wie den Salzburger Zender gathered his first theatrical experience as
28
a conductor in Freiburg. After filling several lead- les années 1987 à 1990, il travailla comme premier
ing positions in Bonn, Kiel and with the Saarland chef de l’orchestre de chambre de la Radio hollan-
Broadcasting Corporation, he worked as musical daise. En 1988, il a obtenu la chaire de composi-
director at Hamburg as well as at the Hamburg tion à la Staatliche Hochschule für Musik und
State Opera from 1984 to 1987. This was fol- Darstellende Kunst de Francfort/Main. Hans
lowed by his work as chief conductor of the Zender a acquis une renommée internationale en
Radio Kamerorkest of the Dutch Broadcasting tant que chef invité dans de nombreux pays, par
Corporation from 1987 to 1990. Since 1988, he sa participation à des festivals prestigieux tels le
has been professor of composition at the State Festival de Salzbourg, Bayreuth, Wien modern, le
Academy for Music and Interpretative Arts in Holland Festival, l’Automne de Varsovie et les
Frankfurt/Main. His guest performances as a Festwochen de Berlin, ainsi que de nombreux
conductor in his home country and abroad, his enregistrements pour la radio, la télévision. Il a
participation in festivals such as Salzburg and effectué deux séjours d’études à la Villa Massimo
Bayreuth, Wien modern, the Holland Festival, the à Rome. Parmi ses compositions les plus
Warsaw Autumn Festival and the Berlin Festival importantes, on dénombre les opéras Stephen
as well as numerous radio and television broad- Climax (1979/84), Don Quijote de la Mancha
casts and recordings have won Hans Zender an (1989/91), ainsi que Shir Ashirim - Lied der Lieder
international reputation. He stayed twice at the (1992/96) et Schumann-Fantasie (1997).
villa Massimo in Rome for a study sabbatical; his
most important compositions include the operas
Stephen Climax (1979/84) and Don Quijote de la
Mancha (1989/91) as well as Shir Hashirim - Lied
der Lieder (1992/1996) and Schumann-Fantasie“
(1997).
29
Christoph Prégardien Hammerklavier und Schuberts Goethe-Liedern.
Die meisten dieser Aufnahmen erhielten die ange-
Begann seinen musikalischen Werdegang bei den sehensten CD-Preise wie den Cannes Classical
Limburger Domsingknaben. Er studierte Gesang Award, den Diapason d’Or, den Preis der Deutschen
an der Frankfurter Musikhochschule bei Martin Schallplattenkritik und den Edison Award.
Gründler, später bei Carla Castellani in Mailand,
Karlheinz Jarius in Frankfurt und Alois Treml Christoph Prégardien started his musical career
in Stuttgart. Als Konzertsänger genießt er hohe with the „Limburger Domsingknaben“ (Limburg
Reputation und arbeitet regelmäßig mit Dirigenten cathedral boys‘ choir). He studied voice with
wie Frans Brüggen, John Eliot Gardiner, Martin Gründler at the Frankfurt Conservatory
Michael Gielen, Nikolaus Harnoncourt, Philippe and subsequently with Carla Castellani in Milan,
Herreweghe, Christopher Hogwood, René Jacobs, Karlheinz Jarius in Frankfurt and Alois Treml in
Ton Koopman, Gustav Leonhardt und Helmuth Stuttgart. He enjoys a worldwide reputation as a
Rilling zusammen. Zu seinem Repertoire gehören concert singer and co-operates on a regular basis
die großen Oratorien und Passionen aus Barock, with conductors such as Frans Brüggen, John Eliot
Klassik und Romantik, aber auch Werke des 17. und Gardiner, Michael Gielen, Nikolaus Harnoncourt,
20. Jahrhunderts. Er trat als Solist mit bedeuten- Philippe Herreweghe, Christopher Hogwood, René
den Orchestern wie den Wiener Philharmonikern Jacobs, Ton Koopman, Gustav Leonhardt and
und dem Königlichen Concertgebouworkest auf. Helmuth Rilling. His repertoire encompasses
Als Opernsänger hat Prégardien Partien wie Ulisse the great oratorios and Passion pieces from the
in Monteverdis Il ritorno d‘Ulisses in patria, Tamino Baroque, classical and romantic periods but also
in Mozarts Die Zauberflöte, Graf Almaviva in works from the 17th and 20 th centuries. He has
Rossinis Der Barbier von Sevilla, Fenton in Verdis performed as a soloist together with important
Falstaff und Don Ottavio in Mozarts Don Giovanni orchestras such as the Vienna Philharmonic and
an vielen großen europäischen Häusern gesun- the Royal Concertgebouworkest. As an opera
gen. singer, Prégardien has interpreted numerous parts
Christoph Prégardiens Liebe gilt besonders dem including Ulisse in Monteverdi‘s Il ritorno d‘Ulisse
Liedgesang. Er gab Liederabende u. a. bei der in patria. Tamino in Mozart‘s Die Zauberflöte,
Schubertiade Feldkirch, der Styriarte Graz, in der Count Almaviva in Rossini‘s Der Barbier von
Wigmore Hall in London, in Washington, Paris, Sevilla, Fenton in Verdi‘s Falstaff and Don Ottavio
Brüssel, Salzburg, Zürich und Berlin. Er mach- in Mozart‘s Don Giovanni at many famous
te CD-Aufnahmen von Killmayers Hölderlin- European opera-houses.
Zyklus mit Siegfried Mauser, Schuberts Die Chistoph Prégardien is particularly fond of inter-
schöne Müllerin und Winterreise sowie Schiller- preting German lieder. He has given lieder con-
und Heine-Vertonungen mit Andreas Staier am certs e.g. at the Feldkirch Schubert Festival, at the
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Styriarte Festival in Graz, at London’s Wigmore En tant qu’artiste lyrique, Prégardien s’est produit
Hall, in Washington, Paris, Brussels, Salzburg, dans les grands Opéras européens, il y a chanté
Zurich and Berlin. He has taken part in CD des rôles d’importance comme Ulysse dans Il
recordings of Killmayer‘s Hölderlin cycle together ritorno d’Ulisses in patria de Monteverdi, Tamino
with Siegfried Mauser, interpreted Schubert‘s Die dans Die Zauberflöte de Mozart, le Comte Almaviva
schöne Müllerin and Winterreise, lieder based on dans Der Barbier von Sevilla de Rossini, Fenton
Schiller and Heine poems, with Andreas Stainer dans Falstaff de Verdi et Don Ottavio
at the pianoforte, as well as in Schubert’s Goethe dans Don Giovanni de Mozart.
lieder. Most of these recordings were awarded Christoph Prégardien a surtout une prédilection
coveted CD prizes such as the Cannes Classical pour le lied. Il s’est produit lors de récitals
Award, the Diapason d’Or, the Preis der Deutschen consacrés au lied à l’occasion de la Schubertiade
Schallplattenkritik (the German Record Critics’ Feldkirch, le festival Styriarte Graz, à la Wigmore
Award) and the Edison Award. Hall à Londres, à Washington, Paris, Bruxelles,
Salzbourg, Zurich et Berlin. Accompagné de
Débuta sa carrière musicale chez les « Limburger Siegfried Mauser, il a enregistré sur disque-
Domsingknaben » (Maîtrise de garçons de la compact le cycle Hölderlin de Killmayer, Die
cathédrale de Limburg). Il fit ses études de chant Schöne Müllerin et le Winterreise de Schubert ;
à l’Ecole Supérieure de Musique de Francfort dans avec Andreas Stainer au pianoforte, des mises en
la classe de Martin Gründler et, plus tard, chez musique de poèmes de Schiller et Heine, de même
Carla Castellani à Milan, Karlheinz Jarius à que les Lieder de Schubert sur les poèmes de
Francfort et Alois Treml à Stuttgart. Goethe. La plupart de ces enregistrements ont été
En tant que concertiste, il jouit d’une grande couronnés de prix réputés, tels le Cannes Classical
considération et travaille régulièrement avec des Award, le Diapason d’Or, le Prix des Critiques de
chefs de renom tels Frans Brüggen, John Eliot disques allemands (« Preis der Deutschen
Gardiner, Michael Gielen, Nikolaus Harnoncourt, Schallplattenkritik »), ainsi que l’Edison Award.
Philippe Herreweghe, Christopher Hogwood, René
Jacobs, Ton Koopman, Gustav Leonhardt et
Helmuth Rilling. Son répertoire englobe non seu-
lement les grands oratorios et passions des épo-
ques baroque, classique et romantique, mais
aussi des œuvres des 17ème et 20ème siècles.
En tant que soliste, il a donné des représentations
avec des orchestres réputés tels les Wiener
Philharmoniker (l’Orchestre philharmonique de
Vienne) et le Koninklijk Concertgebouworkest.
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© Lukas Beck - www.lukasbeck.com
Klangforum Wien
1985 von Beat Furrer als Solisten-Ensemble für chische Strukturen in der Musikpraxis ablöst.
zeitgenössische Musik gegründet. Intensive Auseinandersetzung mit unterschied-
Ein demokratisches Forum mit einem Kern von lichen ästhetischen Facetten des zeitgenös-
24 Mitgliedern. Mitspracherecht der Mitglieder bei sischen Komponierens. – Ein Forum authentischer
allen wichtigen künstlerischen Entscheidungen. Aufführungspraxis für die Werke der Moderne.
Zentral für das Selbstverständnis der Musiker- Große stilistische Vielfalt: Von den bedeutenden
Innen: die gleichberechtigte Zusammenarbeit zwi- Werken der Klassischen Moderne, besonders der
schen Interpreten, Dirigenten und Komponisten, Zweiten Wiener Schule, über Werke junger, viel-
ein Miteinander-Arbeiten, das traditionell hierar- versprechender KomponistInnen bis hin zu expe-
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rimentellem Jazz und freier Improvisation. ambitious concerts held at the Wiener Konzerthaus.
Regelmäßig KomponistInnenworkshops und mu- In addition, Klangforum Wien participates in numer-
sikdidaktische Aktivitäten. ous music theatre, film and TV productions.
Weltweite Konzerttätigkeit mit über 80 Auffüh- Sylvain Cambreling has held the position of First
rungen pro Saison, Schwerpunkte sowohl in den Guest Conductor of Klangforum Wien since 1997.
großen europäischen Musikzentren als auch in
den USA und Japan. Jährlich programmatisch Fondé en 1985 par Beat Furrer, cet ensemble de
ambitionierter Zyklus im Wiener Konzerthaus. musiciens solistes se consacre entièrement à la
Weiters Musiktheater-, Film- und Fernsehproduk- musique contemporaine. Il se présente comme un
tionen sowie CD-Einspielungen bei Labels wie groupe démocratique avec un noyau principal de
accord, cpo, durian, Grammont, Musikszene vingt-quatre membres. Dans ce groupe chacun a la
Schweiz, pan classics, Wergo, Kairos. possibilité de prendre part à toutes les discussions
Seit 1997 ist Sylvain Cambreling Erster Gastdiri- artistiques. L’égalité des droits entre les interprètes,
gent des Klangforum Wien. les chefs d’orchestre et les compositeurs est un des
éléments fondamentaux de cet ensemble. Une coo-
Founded in 1985 by Beat Furrer as an ensemble pération étroite remplace les structures hiérarchi-
of soloists for contemporary music, the twenty- ques traditionelles qui dominent habituellement les
four-member ensemble has developed around a pratiques musicales. Les œuvres contemporaines
central philosophy of democracy, where co-oper- aux facettes esthétiques très diverses donnent lieu
ation between performers, conductors and compo- à d‘intenses discussion et à des prestations de très
sers is both encouraged and nurtured and replaces haute qualité. Une grande diversité de styles est of-
the more traditional, hierarchical structure found in ferte: Klangforum Wien présente tous les aspects
everyday musical practice. This approach to the principaux de la musique des XXe et XXIe siècles,
music, combined with an understanding of the vary- depuis les « classiques modernes » (spécialement
ing aesthetic facets of contemporary works, allows la Seconde École de Vienne) jusqu’aux œuvres des
Klangforum to produce authentic performances jeunes compositeurs de la nouvelle génération, in-
of contemporary compositions. Performances by cluant le jazz expérimental et l’improvisation libre.
Klangforum Wien offer great stylistic variety, from C’est un véritable atelier permanent pour les com-
the important works of classical modernity, espe- positeurs. Chaque année, une série de concerts
cially of the Second Vienna School, to the works avec une programmation ambitieuse a lieu au
of up-and-coming young composers, experimental Wiener Konzerthaus. De nombreuses productions
jazz and free improvisation. Further variety is pro- de musique pour le théâtre, le cinéma et la télévision
vided by a number of regular composer’s work- sont réalisées. Depuis 1997, Sylvain Cambreling
shops. Venues range from all over Europe to the est le chef invité du Klangforum Wien.
USA and Japan, with a series of programmatically
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Sylvain Cambreling
Sylvain Cambreling wurde 1948 in Amiens/Frank- Sylvain Cambreling est né en 1948 à Amiens.
reich geboren. Seine Ausbildung erhielt er am Pariser De 1981 à 1991, il dirige a l’Opéra de Bruxelles.
Konservatorium. Mit mehr als 70 Opern- und über Durant la période allant de 1993 à 1996, il a été
400 Konzertwerken hat Sylvain Cambreling eines directeur artistique de l’Opéra de Francfourt.
der größten Dirigier-Repertoires unserer Zeit. En 1997, Sylvain Cambreling fut le premier chef
Seit 1997 ist Sylvain Cambreling erster Gastdirigent d’orchestre invité du Klangforum Wien. Depuis
des Klangforum Wien, seit 1999 Chefdirigent des 1999, il occupe la fonction de premier chef de
Südwestfunk Sinfonieorchesters Baden-Baden und l’orchestre symphonique SWR de Baden-Baden et
Freiburg und seit 2004 Musikdirektor der Opera Fribourg et depuis 2004 aussi la fonction du chef
National de Paris. d‘orchestre de l‘Opera National de Paris.
www.kairos-music.com
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MANUEL HIDALGO WOLFGANG RIHM SALVATORE SCIARRINO
Hacia Sotto voce Orchestral Works
CD-Digipac by
Optimal media production GmbH C & P 1999 KAIROS Music Production
D-17207 Röbel/Müritz www.kairos-music.com
http://www.optimal-online.de kairos@kairos-music.com