Inhaltsverzeichnis
1 Definition
2 Ätiologie
3 Symptome
4 Diagnose
5 Therapie
6 Prognose
1 Definition
Unter einem Mendelson-Syndrom versteht man die Entwicklung einer Aspirationspneumonie
nach Aspiration von Magensaft bzw. saurem Mageninhalt bei narkotisierten Patienten.
2 Ätiologie
Die Aspiration des sauren Magensaftes führt zu einer Verätzung und Verlegung der Atemwege.
Man spricht dann von einer abakteriellen bzw. chemischen Pneumonitis. Durch die chemische
Reizung des Epithels wird das Epithel dermaßen geschädigt, dass Flüssigkeit austreten kann. In
der Folge kommt es zu einem toxischen Lungenödem (ARDS) und zu einer bakteriellen
Superinfektion des geschädigten Lungengewebes. In der Literatur wird eine Aspirat-Menge von
≥ 0,4 ml/kg Körpergewicht bzw. ein pH-Wert ≤ 2,5 als kritisch angegeben.
3 Symptome
Die Symptome setzen mit einer Latenzzeit von 2-12 Stunden ein. Sie umfassen:
5 Therapie
Das Mendelson-Syndrom ist ein medizinischer Notfall und erfordert eine intensivmedizinische
Behandlung:
Eine Bronchiallavage wird bei Aspiration von Magensaft nicht durchgeführt, um eine weitere
Verätzung nicht betroffener Bronchialabschnitte zu vermeiden.
6 Prognose
Die Letalität des Mendelson-Syndroms ist relativ hoch. Die Angaben sind zentrumsabhängig und
liegen zwischen 20-60 %.