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Erfasung der durch Waser und Tiere

transportierten Diasporen
Zur Erfasung des Transports von Diasporen
durch Waser und gegebenenfals auch der damit
ereichten Ausbreitungsweiten werden Netze und
schwimende Diasporenfalen eingesetzt [z. B.
Netze durch Huiskes et a1. (195): in von Gezeiten
beinflusten Salzmarschen und Bil et a1.
(19): Ausbreitung von Diasporen in Alpenflüssen
(Isar); Midleton (195) und Vogt et a1.
(204): schwimende Diasporenfalen auf Wasseroberflächen
(vg1. Ab. 7-14)].
Bei Versuchen zur epizochoren Ausbreitung
von Diasporen dienen v. a. Schafe, Rinder und
Hunde als Agens, wobei auch "dumies"
(Atrapen) mit Felen eingesetzt werden. Bei
einer Markierung der Diasporen kann deren
direkter Ausbreitungsweg verfolgt werden. Unklar
bleibt der Ablösevorgang der Diasporen von
den Oberflächen der ausbreitenden Tiere
(Zufal?). Außerdem ist zu beachten, das Rinder,
Schafe und Hunde in der ursprünglichen, von
weitgehend geschlosenen Vegetationseinheiten
dominierten, Landschaft als Ausbreiter nicht zur
Verfügung standen bzw. für die Evolution der
ausbreitungsrelevanten Strukturen keine Role
spielten. Außerdem sind die erzielten Ergebnise
teils noch sehr widersprüchlich und können deshalb
nur bedingt für algemeingültige Ausagen
herangezogen werden.
Arbeiten zur Epizochorie, z. B.: Fischer et al. (196):
Bedeutung der Wanderschäferei für den Artenaustausch
zwischen Pflanzengeselschaften; Heinken
(20): Fernausbreitung ruderaler Arten wie Circaea
lutetiana, Geum urban um und Sanicula europaea durch
den Hund; Heinken & Raudnitschka (202): Fernausbreitung
durch Reh und Wildschwein, wobei Rehe eine
untergeordnete Stelung in der epizochoren Ausbrei -
tung einehmen. Die charakterischen Waldboden-
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7-14 Schwimende Diasporenfale zum Einsatz
auf Waseroberflächen (nach Midleton 195).
346 7 Grundlagen der Ökologie von Populationen und Pflanzengeselschaften
pflanzen mesophiler Laubwälder sind aufgrund ihrer
Diasporenmorphologie von der epizochoren Ausbreitung
durch Reh und Wildschwein nahezu ausgeschlossen;
Eichberg et al. (205): Epizochore Ausbreitung
der Achänen von Jurinea cyanoides durch Schafe und
die begrenzenden Faktoren (u. a. Anheftungszeit, Ablösung)
- Folgestudie hierzu u. a. WeseIs et al. (208):
Epizochore Ausbreitung von "target species"; Couvreur
et al. (208): Simulationsmodel der epizochoren
Diasporenausbreitung mit einem Vergleich empirisch
ermitelter Daten der epizochoren Ausbreitung von
Diasporen durch Esel; Hovstad et al. (209): Diasporenausbreitung
durch den Fuchs in Abhängigkeit von
der Verfügbarkeit der Diaporen.
Die Untersuchungen zur Endozochorie erfolgen
meist durch Aufsamlung von Losung von
Herbivoren (Reh, Damhirsch, Feldhase), Schaf,
Omnivoren (Wildschwein) und Früchte fresender
Karnivoren (Stein- bzw. Baumarder) mit
anschließender Auszählung und Bestimung der
Diasporen bzw. deren Depositionsformen (Diasporen
ohne den verdauten Anteil) im Kot oder
der Erfasung der Keimfähigkeit der Diasporen
durch Keimversuche im Auflaufverfahren (Kultivierung
der Faeces unter kontrolierten Bedingungen,
Zählen und Bestimen der auflaufenden
Keimlinge). Ein Verfahren mit fluoreszierenden
Mikrokugeln (0 15 1m) (Levey & Sargent 20),
mit denen die Diasporen einer Pflanze versehen
werden, ermöglicht es, den Weg von der Muterpflanze
zum Ablageort genauer zu ermiteln, da
die mit Mikrokugeln versehenen Diasporen sich
in den Faeces der Tiere gezielt nachweisen lasen.
Arbeiten zur Endozochorie, z. B.: Mrotzek et al.
(19): Bedeutung der Wildschweine für die Diasporenausbreitung;
Schauman & Heinken (202): Steinund
Baumarder als Diasporenausbreiter von Saftfrüchten;

Heinken et al. (201 b ): Diasporenausbreitung


durch Reh, Damhirsch, Feldhase und Wildschwein in
Wäldern Brandenburgs [In dieser Arbeit wird aufgezeigt,
das Rehe und Damhirsche eine große Zahl,
Wildschweine und Feldhasen dagegen nur eine geringe
Zahl von Diasporen endozochor ausbreiten. Dabei
fält auf, das nur geringe Anteile von Waldbodenpflanzen
in den Losungen enthalten sind und es sich dabei
fast durchweg um leichte Diasporen « 1 mg) handelt.
Die Herbivoren breiten demnach fast auschließlich
einjährige Arten der Tritrasen, Ruderal- und Segetalvegetation
und Arten der Magerasen aus. Somit leisten
Rehe, Damhirsche, Feldhasen und Wildschweine
zumindest durch Endozochorie nur einen geringen
Beitrag zur Fernausbreitung von Waldbodenpflanzen.] ;
Cosyns et al. (205): ca. 25% der vorkomenden Weidepflanzen
treten im Dung von Pferden und Rindern
auf und werden somit auf Weideflächen ausgebreitet;
Eichberg et al. 207: Diasporenkeimung aus Faeces von

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