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Redoxreaktionen

Elektrochemische Spannungsreihe

Eine galvanische Zelle bestehend aus einer Normal-Wasserstoffelektrode und einer


anderen Halbzelle erzeugen eine Spannung, die, in 1-molarer Lösung gemessen, als
Normal- bzw. Standardpotential bezeichnet wird. Da in galvanischen Zellen immer
Oxidation und Reduktion ablaufen, wird diese spezifische Spannung auch als
Redoxpotential bezeichnet.
Gleichung für die Bildung des elektrochemischen Potentials
Oxidation
Me Men+ + ne-
Reduktion Me : Metall
Me2+: Metall-Kation
e- : Elektronen
n : Anzahl
Das Normalpotential ist negativ, wenn in einer Halbzelle die reduzierte Form stärker
reduzierend wirkt als Wasserstoff.
Ein positives Vorzeichen erhält das Normalpotential, wenn seine oxidierte Form
stärker oxidierend wirkt als das H3O+ Ion
unedle Metalle  leichter oxidierbar, gehen leichter in Lösung
edle Metalle  schwerer oxidierbar, scheiden sich leichter ab 1
Redoxreaktionen
Elektrochemische Spannungsreihe

Ordnet man die Metalle nach steigenden Redoxpotentialen, so erhält man die
Spannungsreihe der Metalle. Auch Redoxreihe der Metalle genannt. Daraus lässt sich
auch leicht der edle bzw. unedle Charakter eines Metalls ableiten.
Spannungsreihe einiger Metalle in saurer Lösung
Red Ox + ne- Normalpotential E Red Ox + ne- Normalpotential E
Li Li+ 1 - 3,04 V Ni Ni2+ 2 - 0,26 V
K K+ 1 - 2,93 V Sn Sn2+ 2 - 0,14 V
Ba Ba2+ 2 - 2,91 V Pb Pb2+ 2 - 0,13 V
Ca Ca2* 2 - 2,87 V H2 2 H3O+ 2 0
Na Na+ 1 - 2,71 V Cu Cu2+ 2 + 0,34 V
Mg Mg2+ 2 - 2,37 V Ag Ag+ 1 + 0,80 V
Al Al3+ 3 - 1,66 V Hg Hg2+ 2 + 0,85 V
Mn Mn2+ 2 - 1,16 V
Zn Zn2+ 2 - 0,76 V
Cr Cr3+ 3 - 0,74 V
Fe Fe2+ 2 - 0,45 V

Mit dieser Tabelle können Vorhersagen über den Ablauf von Redoxreaktionen getroffen
werden.
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Redoxreaktionen
Elektrochemische Spannungsreihe

Alle Metalle, die über einem anderen stehen, können Ionen dieses Metalls reduzieren.
Beispiel: Zink reduziert Bleiionen: Zn + Pb2+ Zn2+ + Pb
Alle Metalle mit negativem Normalpotential lösen sich in nichtoxidierenden Säuren unter
Wassersentwicklung auf.
Beispiel: Mg + 2 H3O+(aq) Mg2+ + H2↑ + H2O
Metalle mit positivem Vorzeichen werden von nichtoxidierenden Säuren nicht
angegriffen.
Beispiel: Cu + 2 H3O+(aq) keine Reaktion
Spannungsreihe von Nichtmetallen in saurer Lösung
Red Ox + ne- Normalpotential E
2H H2 2 - 2,23 V
Se2- Se 2 - 0,92 V
S2- S 2 - 0,48 V
2 I- I2 2 + 0,54 V
2 Br- Br2 2 + 1,07 V
2 Cl- Cl2 2 + 1,36 V
2 F- F2 3 + 2,87 V

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Redoxreaktionen
Elektrochemische Spannungsreihe

Der Übergang eines Ions in eine höhere Oxidationsstufe ist ebenfalls ein Redoxvorgang
Spannungsreihe unterschiedlicher Oxidationsstufen
von Elementen
Red Ox + ne- Normalpotential E
Cr2+ Cr3+ 1 - 0,41 V
V2+ V3+ 1 - 0,26 V
Ti3+- Ti4+ 1 + 0,10 V
Sn2+ Sn4+ 2 + 0,15 V
Cu+ Cu2+2 1 + 0,15 V
Ti2+ Ti3+ 1 + 0,37 V
Fe2+ Fe3+ 1 + 0,77 V
Hg22+ 2 Hg2+ 2 + 0,91 V
Au+ Au3* 2 + 1,40 V
Mn2+ Mn4+ 2 + 1,64 V
Pb2+ Pb4+ 2 + 1 75 V
Ag+ Ag2+ 1 + 1,98 V

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Redoxreaktionen
Galvanische Zellen
Normalpotential

Norm-Wasserstoffelektrode
Pt / H2 / H+ // Cu2+ / Cu

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Redoxreaktionen
Galvanische Zellen

Berechnung der Spannung in galvanischen Zellen


Die Spannung U in einer galvanischen Zelle bei 1-molaren Salzlösungen kann aus den
Normalpotenzialen berechnet werden.
U = EK − EA
Beispiel Daniell-Element:
U = ECu/Cu2+ - EZn/Zn2+ = + 0,35 V – (- 0,76 V) = 1,11V

Die aus den Halbzellenpotenzialen errechnete Potenzialdifferenz wird auch als


elektromotorische Kraft EMK bezeichnet:
Ist die EMK > 0, so handelt es sich um eine freiwillig ablaufende Reaktion in der
Richtung, die durch den Katoden- und Anodenprozess beschrieben wird.

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Redoxreaktionen
Galvanische Zellen

Konzentrationsabhängigkeit elektrochemischer Potenziale


Die Normalpotentiale gelten nur für 1-molare Salzlösungen. Für unterschiedliche
Konzentrationen werden unterschiedliche Potentiale gemessen. Eine Zelle, die diesen
Konzentrationsunterschied bei sonst gleicher Zusammensetzung ausnützt, wird als
Konzentrationszelle oder Konzentrationskette bezeichnet.
Zinkstab Der Ablauf der Redoxreaktionen kann durch
Änderungen der Konzentrationen beeinflusst werden.
Diaphragma

Das Konzentrationsabhängige Potential lässt dich mit


der Nernstschen Gleichung bestimmen (Siehe Folie 17).
E = E0 + 0,059/n V·lg([Ox]/[Red])
Die Konzentrationen von Feststoffen, Gasen und
Wasser werden als konstant angenommen.
Zinksulfatlösung
hohe Konzentration niedrige

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Redoxreaktionen
Galvanische Zellen

Beispiel: Permanganationen in saurer Lösung


MnO4- + 8 H+ + 5 e-  Mn2+ + 4 H2O
Mithilfe der Nernstschen Gleichung kann die Veränderung der oxidierenden Wirkung der
Permanganationen berechnet werden.
- Feststellen der Oxidationszahl des betreffenden Elements vor und nach der Reaktion:
+ VII +II
Mn  Mn
-- Daraus ergibt sich die Anzahl der, für die Redoxreaktion, benötigten e-
+ VII - (-II) = 5
-- Können formal n O2- Ionen entstehen, braucht man 2n H+ Ionen, damit Wasser entsteht
n = 4; es werden 8 H+ Ionen benötigt
Das Normalpotential für das Permanganat-System ist + 1,52 V. Zur oxidierten Seite
gehören [MnO4-] und [H+], zur reduzierten Seite [Mn2+]
E = 1,52 + 0,059/5 · lg([MnO4-]·[H+]8/[Mn2+])
E = 1,52 + 0,059/5 · lg([MnO4-]/[Mn2+] – 8·pH)
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