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1. Pilze (Fungi) sind mit den Tieren (Metazoa) näher verwandt als mit den Pflanzen (Gruppe =>
Opisthokonta, Hinterpolige)
2. Metazoa (Mehrzeller) entstanden aus Einzellern; wie genau ist unklar (mehrere Hypothesen
bzw. theoretische Möglichkeiten)
4. Mehrzeller sind spätestestens zu Beginn des Paläozoikums (Kambrium; vor ca. 550 Mio
Jahren) entstanden, wahrscheinlich jedoch viel früher (vorca. 700-900 Mio Jahren).
5. Schwämme (Porifera) sind eine poly- bzw. paraphyletische Gruppe (Verwandtschaft unklar)
8. Trichoplax ist die einzige beschriebene Art der Placozoa und eine wichtige Brückenart
14. NesseltierArten können ausschliesslich als Meduseoder ausschliesslich als Polyp existieren
15. Staatsquallen sind aus vielen kleinen Polypen zusammengesetzt (= Tiergesellschaft, Kolonie)
21. Anthozoa kommen auch in (ant)arktischen Gewässern vor, Riffkorallen jedoch nicht
23. Ausbleichen von Korallen entsteht durch Verlust von endosymbiotischen ZooXanthellen
aufgrund von Umweltstress
Zusammenfassung div. “Wurmartige”
•Rund ein Drittel der bekannten Grossgruppen (“Stämme”) sind wurmartige, sie stellen aber zusammen
weniger als 5% der bekannten Arten.
•Vorgänger von Wurmartigen gelten als Ausgangspunkt für die Evolution der meisten heute lebenden
Tierstämme.
2.Die traditionelle Einteilung der EuBilateria gemäss Coelom („(A)Coelomata“), Furchungstyp („Spiralia“)
und Larventyp (Trochophora vs. Dipleurula) ist überholt
3. Die traditionelle Gruppierung der Articulata, Gliedertiere (= Annelida + Arthropoda) ist überholt
5. Es gibt viele verschiedene, hochrangige „wurmartige“ Taxa unter den Bilateria, deren systematische
Stellung jedoch oft unsicher ist
6. Problem mit „wurmartigen“ ist: sie sind meist einfach gebaut und haben kaum Hartteile, daher keine
Fossilien
7. Ectoprocta (= Bryozoa) und Entoprocta (= Kamptozoa, Kelchtiere) bilden oft Tiergesellschaften (Kolonien)
aus vielen kleinen Einzeltieren
9. Ausser den Neoophora (= Turbellaria, Strudelwürmern) sind alle Plath(y)elminthes Endo- oder
EktoParasiten: Monogenea, Hakensaugwürmer; Trematoda, Saugwürmer; Cestoda, Bandwürmer
11. Annelida ist eine heterogene Gruppe von segmentierten Ringelwürmern (monophyletisch !)
12. Die Einteilung der Annelida in Polychaeta, Vielborster, Ologochaeta, Wenigborster, und Hirudinea, Egel
(letztere beiden = Clitellata) ist phylogenetisch überholt, jedoch taxonomisch durchaus noch sinnvoll und
gebräuchlich
Zusammenfassung Wirbellose III
1. In der neuen Einteilung der Protostomia gruppieren die Mollusken als Schwestergruppe der Brachiozoa
3. In der neuen Einteilung der Protostomia gruppieren die Mollusken zusammen mit den Plattwürmern
(Platyzoa), Schnurwürmern (Nemertea), Ringelwürmern (Annelida) & Armfüssern (Brachiozoa) zu
Lophotrochozoa
4. Die traditionellen Subtaxa der Mollusken sind noch intakt, wobei die Verwandtschaft der Muscheln
(Bivaliva) und Schnecken (Gastropoda) jedoch unklar ist.
11. Muscheln (Bivalvia) haben stets zweiklappige Schalen (kann sekundär reduziert sein)
12. Einige Muscheln beherbergen endosymbiotische Algen (z.B. Riesenmuschel Tridacta gigas)
13. Es gibt Muscheln & Schnecken im Süsswasser (z.B. Teichmuschel Anodonta; Schnecke Viviparus)
15. Es gibt nicht nur Seide vom Seidenspinner (Lepidoptera), sondern auch von Muscheln.
16. Schnecken können mit Kiemen (Proso-, Ophisthobranchia) oder Lungen (Pulmonata) atmen, doch manche
Lungenatmer leben im Wasser
17. Manche Schnecken (Prosobranchia) haben einen Deckel (Operculum = „Haustüre“), andere nicht
19. Manche (marine) Schnecken haben ihr Gehäuse „verloren“ (Opisthobranchia; Nacktschnecken)
20. Manche Cephalopoden (Kopffüsser) haben eine Schale (z.B. Nautilus), andere nur einen reduzierten
Schulp
21. Es gibt 4- und 2-kiemige Cephalopoden
2.Die Nematoida umfassen die Saitenwürmer (Nematomorpha) und die Fadenwürmer (Nematoda)
5.Caenorhabditis elegans hat eine genetisch fixierte Anzahl Zellen; dies trifft auch auf viele Bärtierchen
(Tardigrada) zu
6.Die systematische Stellung der Tardigrada (Bärtierchen) an der Basis der PanArthropoda ist unklar
9. Onychophora sind Teilgruppe der PanArthropoda und die Schwestergruppe der EuArthropoda
11. Die traditionellen Gruppierungen der Arthropoda sind intakt, doch deren Verwandtschaftsverhältnisse
untereinander sind unklar
12. Die Crustacea sind die nächsten Verwandten (Schwestergruppe) der Insecta (PanCrustacea)
13. Die Grossgruppen der Arthropoda lassen sich gut über die KopfSegmentierung (Mundwerkzeuge)
unterscheiden
14. Trilobita, Pantopoda (Asselspinnen), Xiphosura (Schwertschwänze) & Arachnida (Spinnen) bilden die
monophyletische Gruppe Arachnomorpha
15. Chelicerata umfassen Spinnen (Arachnida) & Schwertschwänze, denn beide haben Cheliceren.
16. Zu den Spinnen (Arachinda) gehören auch die Skorpione, Weberknechte (Opiliones) & Milben (Acari)
18. Spinnen (Arachnida) haben 4 Beinpaare, oft Spinndrüsen (Aranae, echte Spinnen) & Fächertracheen
(„Lungen“) am Ophisthosoma und extraintestinale Verdauung
19. Milben (Acari) sind die artenreichste Gruppe der Arachnida (zahlreiche Parasiten)
22. Bei „echten“ Spinnen (Aranae) sind Pro- & Ophisthosoma durch einen dünnen Stiel verbunden
(„Spinnentaille“)
23. Es gibt Spinnen (Aranae) die auf und sogar im Wasser leben
24. Hundertfüsser (Chilopoda) sind eine UnterGruppe (SubTaxon) der Myriapoda (Tausendfüsser)
26. Krebse (Crustacea) sind nach neuestem Stand keine monophyletische Gruppe (PanCrustacea !)
27. Wasser“flöhe“ (Daphnia: Anomopoda, früher Cladocera) gehören zu den Blattfusskrebsen (Branchiopoda)
und haben eine 2-klappige Schale
28. Daphnia spp. produzieren Dauer Eier, die ähnlich Pflanzensamen viele Jahre am Teichgrund überdauern
können und auch noch keimfähig bleiben
29.Die “typischen”, grossen und bekannten Krebse wie Flusskrebs, Hummer, Languste, Garnelen, Krabben
(Decapoda) etc. gehören zu den Malacostraca, “echte” Krebse
30. Echte Krebse sind 3-geteilt (Kopf + Mittelteil mit Beinen = Cephalothorax) und Abdomen (= Pleon)
31. Malacostraca haben 5 LaufBeinpaare, wobei das 1. Paar manchmal zu grossen Zangen umgewandelt ist
32. Asseln (Isopoda) gehören zu den echten Krebsen (Malacostraca) und haben das Land, gar Wüsten
erobert (es gibt auch WasserAsseln)
33. Diverse Krebse aus Nordamerika und Osteuropa sind bei uns (als Nahrungsmittel) eingeschleppt worden.
Diese verdrängen unsere einheimischen Krebse, auch durch Parasiten (Krebspest)
34. Flohkrebse (Amphipoda) gehören zu den echten Krebsen (Malacostraca); nicht verwechseln mit
Wasserflöhen (Daphnia) !
35. Es gibt muschelähnliche Krebse: Ostracoda, Muschelkrebse (klein) & Cirripedia = Thecostraca
(Entenmuscheln & Seepocken)
36. Krebse zeigen eine variable Anzahl von Segmenten am Thorax & Pleon (Abdomen); mind. jedoch 5
Beinpaare aber weniger als 9 (i.e. „viele“ => Tausendfüsser)
Zusammenfassung Wirbellose V
1.In der neuen Einteilung der Protostomia, basierend hauptsächlich auf molekularen Merkmalen, gruppieren
die Arthropoden mit den Nematoden (Ecdysozoa)
2. Die Crustacea sind die Schwestergruppe der Hexapoda (PanCrustacea), doch dies ist nicht 100% gesichert
4. Nicht alle ursprünglich flügellosen Insektengruppen sind Entognatha (Collembola, Protura, Diplura)
(Zygentoma + Archaeognatha = Ectognatha)
7. Pterygota haben i.d.R. 2 zweischichtige Flügel mit diversen und variablen Flügelzellen & -adern (= Tracheen)
9. Adulte Schmetterlinge (Lepidoptera) haben einen Saugrüssel, die Larven (Raupen) jedoch meist beissende
Mundwerkzeuge (Pflanzenfresser)
10. Manche Schmetterlinge „ziehen“, ähnlich den Vögeln (Migration = Alternative zur Überwinterung)
11. Diptera (Zweiflügler) haben hintere Flügel zu Schwingkölbchen (Halteren; = Stabilisatoren) reduziert
12. Hautflügler (Hymenoptera) haben 2 häutige Flügelpaare, die oft fehlen können (Ameisen !)
13. Unter den Hymenopteren gibt es viele Staaten bildende (eusoziale) Arten (Bienen, Ameisen, Wespen). Dies
hängt z.T. mit ihrer haplo-diploiden Geschlechtsbestimmung zusammen.
14. Die vier grössten Insektenordnungen (welche?), mit insgesamt ca. 1 Mio. Arten, sind alle holometabol
15. Ameisen haben zwischen Thorax und Abdomen Zwischenglieder (Schuppen oder Knoten) und oft keine
Flügel
16. Schnabelkerfen (Hemiptera) haben harte, meist kurze Saugrüssel => Pflanzen- oder Tiersauger (Parasiten)
17. Einige Wanzen haben das Wasser (zurück)erobert; es gibt auch Wasserkäfer
21. Falls sexualdimorph, sind bei einigen Arten die Männchen kleiner, kuzzlebiger & mobiler (Weibchen
oft flügellos: Tarsenspinner, Fächerflügler); bei anderen Arten sind die Männchen wehrhafter & grösser
(Ohrwürmer, Schnabelfliegen, Hirschkäfer)
23. Manche Insekten fressen als Adulte nicht; sie reproduzieren autogen (mittels Larvalresourcen)
Zusammenfassung Wirbellose VI
1. Bei Deuterostomia (Neumünder) entsteht der Mund neu und nicht aus dem Urmund
(Blastoporus); sie zeigen stets Radiärfurchung
8. Asteroidea (Seesterne) & Ophiuroidea (Schlangensterne) unterscheiden sich v.a. durch die
zentrale Scheibe letzterer.
9. Asteroidea haben meist 5 Arme, manchmal aber auch mehr; Schlangensterne haben stets 5
Arme
10. Larven der Echinodermata (z.B. Bipinarienlarve der Seesterne) sind nicht radiär- sondern
lateral- symmetrisch => Metamorphose !
11. Crinoidea (Haarsterne) sind meist Filtrierer, Schlangesterne & Seesterne oft räuberisch,
Seeigel Graser, und Seegurken Detritusfresser
12. Seeigel sind meist rundlich und (radiär)symmetrisch, können aber auch flach und
asymmetrisch (irregulär) sein
13. Seegurken (Holothuroidea) haben ihr Kalkskelett sekundär reduziert und sind manchmal
bilateral- symmetrisch (Twurmförmig])
16. Chordata haben eine dorsale Chorda (Endoskelett; Vorläufer der Wirbelsäule, dorsales
Neuralrohr (Nervensystem), ventrales Herz, Kiemendarm & TSchwanz] (Anus nicht endständig)
Zusammenfassung Wirbellose VI
19. Nur die Larve der Manteltiere (Tunicata) ist als Chardatier zu erkennen =
kaulquappenähnlich
Hyphen
• 2-10 μm
• Septen: Poröse Trennwände zur regelmässigen Unterteilung der Hyphen. Geben
Stabilität und ermöglichen Differenzierung
• Poren: Ermöglicht Durchgang für Plasma und Zellkerne,
können abgeschlossen werden, wenn alte Zelle stirbt. =>
Schadensbegrenzung
• Hyphenarten:
• Rhizomorphe: Verdickte Myzelstränge, ganz viele
Hyphen zusammen
• Appression: Haftscheibe, um in Pflanzen einzudringen
• Haustorien: Saugorgan zur Nährstoffaufnahme
• Septentypen:
• Einfache Septen mit Zentralporus: Haben Woronin-
Körper, der diese Poren verschliessen kann. Typisch bei
Ascomyceten
• Pilzsepten mit Mikroporen
• Doliporsepten mit Parenthosom: Komplexere Struktur,
die Poren schliessen kann. Typisch bei Basidiomycota
• Wachstum normalerweise apikal, ausser bei Hefen, die über
Zellteilung wächst
Echte Pilze
Microsporoda
• Sporenbildende, einzellige, intrazelluläre obligate
Parasiten
• Bilden Polarfilament, um Sporoplasma in Wirtszelle zu
injizieren
Chytridiomycota
• Flagellatenpilze: Einzige Pilze mit begeisselten Zellen
• Leben im Wasser, feuchten Milieu oder parasitisch Alte Darstellung
oder saprophytisch
• Ein- bis vielzellig
• Thallus wenig entwickelt, keine Septen
• Verantwortlich für z.B. tödliche Pilzerkrankungen bei Amphibien => Frosch-Sterben
Zygomycota
• Jochpilze
• polyphyletische Gruppe
• vorwiegend saprophytisch
• Mycel/Hyphen reich entwickelt
• Keine Septen
• Chitin
• Haplonten: Nur die Zygospore ist diploid
• Pilobus sp:
• Bildet einzigartiges Sporangiophor:
Druckkörper, der platzt durch
Sonneneinstrahlung.
• Lebt koprophil (auf Kot), Sporangien wandern durch Verdauungstrakt, ohne zu
keimen. Am Licht platzen sie dann, verteilen sich auf Gräsern, werden wieder
gefressen.
Glomeromycota
• Mykorrhiza Pilze
• Obligate Symbionten von mehr als 80% der
Landpflanzen
• Infizieren die Wurzel & formen diese um => Austausch
von Nährstoffen und Spurenelementen (zwischen 0-90%
des nötigen) gegen Zucker (10-20% des produzierten)
• Bilden ein viel verzweigteres Netzwerk als die Wurzeln
• Verbinden manchmal mehrere Pflanzen, nicht
wirtsspezifisch. Manche tragen mehr bei zur Ernährung der Pilze, andere weniger.
Ascomycota
• Schleimpilze: Hexenbesen, echte Hefepilze, echte Schlauchpilze
• Umfangreichste Pilzgruppe (32‘000 bekannte Arten)
• Saprophyten, nekrotrophe und biotrophe Parasiten, Endophyten und Flechtenpilze,
Mykorrhiza (Trüffel)
• Myzel reich entwickelt, septiert, mit Woroninkörper
(Ausnahme Hefen)
• homokaryotisch: Alle Zellkerne identisch,
heterokaryotisches Mycel durch Anastomosen
• sexuelle Sporen:
• Ascosporen, endogen gebildet in Asci
(Schläuchen, mit 8 haploiden Sporen)
• Homothallisch (Selbstbefruchtung) oder
heterothallisch
• Manche ohne Fruchtkörper, Sporen bilden sich direkt
an Wirtsoberfläche
• Hefepilze: Fortpfalnzung via Meiose &
Budding
• Pilze haben vegetative Hyphen, die nur
haploid sind und dikaryotische Hyphen (mit 2
verschiedenen Zellkernen), die dann Asci
bilden und so Sporen in Luft abgeben.
• Fruchtkörper kann verschiedene Formen haben
(siehe Bilder)
• asexuelle Sporen:
• Konidien = Hauptinfektionseinheit
• Werden am Ende des Konidienträgers abgeschnürt
• Ganz verschieden verbreitet: mit Regen verteilt, von Wind weggeblasen,
hinausgeschossen
Basidiomycota
• Rostpilze, Brandpilze, Ständerpilze
• 30% aller bekannten Pilzarten
• am höchsten entwickelte Pilze
• Saprophyten (Holzzerstörer),
Mykorrhiza (Ekto-M.),
Pflanzenpathogene (Brand-,
Rostpilze)
• Speisepilze
• Mycel reich entwickelt, septiert,
Flechten
• Stabile symbiotische Assoziation von Pilzen und Algen/Cyanobakterien (manchmal
ein Mix aus beiden; Algen für Photosynthese, Cyanobakterien für Stickstofffixierung)
• Pilz formt stabilen Thallus, Algen/Cyanobakterien darin eingelagert, an der Oberfläche,
damit sie Licht bekommen
• Pilz umhüllt Photosymbionten mit Saughyphen => Appressorien, Haustorien. Mix aus
Mutualismus und kontrolliertem Parasitismus
• Vermehrung asexuell, sexuell und vegetativ: Pilze und Algen separat sexuell, oder
zusammen vegetativ
• Vegetative Ausbreitung durch Diasporen: Ein Teil der Flechte fällt ab und bildet neue
Flechten
• Flechten bewohnen v.a. Extremstandorte, weil nicht konkurrenzfähig gegen grosse
Pflanzen
• Wechselfeuchter Wasserhaushalt: Können trocknen (=> 1/3 Volumenabnahme), dafür
dann aber Extreme (Kälte, UV) überstehen
Mykorrhiza
Viel
Erfolg!
Excavata
• Ursprünglich: mit charakteristischer
ventraler Mundgrube.
• Viele ohne klassische Mitochondrien –
Amitochondriat.
• Viele mit 2, 4, oder mehr Flagellen.
• Häufig symbiontisch
Parabasalia
• Keine Mitochondrien, aber
Hydrogenosom:
• Weniger ATP Gewinn
• Produziert H2 und CH4 => In
Symbiose mit methanogenen
Bakterien
• Geisselappart meist aus 4-6
Flagellen
• Eine Flagelle mit Zellkörper
verbunden – undulierende
Membran => bewegen sich leicht
in zähem Medium
• Parabasalkörper => Grosser Golgi-Apparat
Trichomonas vaginalis
• Relativ häufiger Parasit, Geschlechtskrankheit bei Menschen
• Nur bei 50% der Frauen Beschwerden: Stark juckende Entzündung,
grünlich, übel riechender (anaerober!) Ausfluss
Termitensymbionten
• Flagellaten
• Ausgeprägt starke Begeißelung
• Vorderseite mit Geisseln, Rest mit starkem
Bakterienbesatz
• Sind im Enddarm der niederen Termiten, bauen
Zellulose ab in Symbiose mit
stickstoffbindenden Bakterien
• Haben häufig Andockstelle für Bakterien
Giardia intestinalis
• Fäko-orale Übertragung durch verschmutztes Trinkwasser.
• Man nimmt Zysten auf, diese sind sehr resistent
• Greifen Magenwand an, führen zu chronischem
Durchfall
Trypanosomatida
• Parasiten
• Eine Flagelle am Körper => undulierende Membran =>
bewegen sich leicht in zähem Medium
• Kinetoplast: Grosses, längliches Mitochondrium mit
DNA Anhäufung bei Flagellen
• Verursacht Schlafkrankheit: Tse Tse Mücken infiziert
Menschen. Zuerst in Haut & Blut, dann gelangt es ins
Gehirn => völlige Apathie, tödlich. Keine Heilmittel, v.a. in Afrika
verbreitet
Euglenida
• Augentierchen
• Schwimmgeißel meist verdickt
• Starr oder euglenoide Bewegung
• Meist 2 heterokonte Geisseln
• Primär heterotroph (unpigmentiere Formen)!
• 1/3 mit Cloroplasten
• Augenfleck kann vorhanden sein
• Speichersubstanzen
• Als Flagellaten, Amöben oder Zyste vorkommend
Naegleria fowleri
• Dr. House machte es bekannt
• Gelangen über Nasenhöhle und olfaktorisches System in Gehirn
• Verursacht tödliche Gehirnhautentzündung
Chrysophyta: Goldalgen
• Auto- und heterotroph, mixotroph
• Singulär & Kolonien
• heterokonte Geißeln
• Nackt, Silikatschuppen, Gehäuse
• Beispiel: Ochromonas: „Laborratte“ weil so einfach zu kultivieren. Mixotroph, wenn im
dunkeln wird Chloroplast zurückgebildet, wenn wieder im hellen wieder aufgebaut
Phaeophyta: Braunalgen
• Multizellulär! Keine einzelligen Vertreter
• Pflanzenähnlich (Aufbau)
• Primär marin
• 2 heterokonte Geißeln bei Gameten
Diatomeen: Kieselalgen
• Schalen aus Siliziumdioxid (SiO2), aus Kieselsäure Si(OH)4 gewonnen => Fossilien
• Freiwasser, Sediment, Süsswasser & marin
• Fast alle phototroph
• Gameten oft heterokont begeisselt
• Hüllen wie eine zweiteilige Schachtel. Hüllen werden nicht verdaut und überdauern Zeit
=> Findet man immer im Sediment => Gute Quelle für Paläolimnologie, zur
Rekonstruktion von Lebensbedingungen wie pH, Nährstoffgehalt etc.
Alveolata
• Alveolen: spezielle Vakuolen unterhalb
Zelloberfläche, speichern diverse Stoffe
• Mitochondrien mit tubulären Cristae
(Membranen)
Apicomplexa
• obligatorische Parasiten
• komplexer Lebenszyklus
• Zellvorderende =Apikalkomplex
• Penetrationsapparat dient zum Eindringen in die Wirtszelle
• Erreger von Malaria. Übertragung durch blutsaugende Insekten
(Mensch nur Zwischenwirt). Führt zu synchronisiertem Zerfall von
Blutzellen => Fieberanfällen
• Macht Schizogonie: Asexuelle Vermehrung im Wirt
Rhizaria
• Feine Pseudopodien (Scheinfüsschen)
• Pseudopodien: einfach, oder verzweigt, oder
mit Mikrotubuli verstärkt
• Viele mit Schalen oder zumindest „Skelett“
• Teilweise durch 18S rRNA bestätigt
Radiolaria
• Polyphyletisch
• Silikat-Skelette, Pseudopodien durch Löcher in
der Schale hinaus
• Sehr kunstvolle Formen!
Foraminifera
• Bis zu mehrere cm gross, aber Einzeller!
• Kammerkonstruktion aus Kalk
• Viele mit symbiontischen Algen
• Generationswechsel
• Hauptproduzent von Kalkgestein => wichtigster Speicher von Erdöl!
Cercomonaden
• «Beschalte Amöben»
• Schalen aus Silikatschuppen
• Primär heterotroph
• Mund – Pseudostom: Platten mit Stacheln, Zähnen
• Vampyrella: Algenparasit. Saugt Zellinhalt von Algen auf
Amoebozoa
• Auch Amöben bei Rhizaria und Excavata
• Freilebende Amöben & amitochondriate
Amöboflagellaten & soziale Amöben
• Lappenförmige Pseudopodia
• Nur ein Zellkern
• Mitochondrien mit tubulären Cristae
• Zellen nackt oder mit Gehäuse
Schleimpilze
Dictyostelium: Mischung aus Amöbe und Schleimpilz. Kann zu Schleimpilz aggregieren,
um dann asexuelle Reproduktion zu machen. Es bleiben aber einzelne Zellen =>
Pseudoplasmopodien => kein echter Schleimpilz.
Myxogastria: Echter Schleimpilz. Hat echte Pseudoplasmodien-Netzwerke, mehrfache
Kernteilung ohne Zellteilung
Ophistokonta
• Hinterpolige => Schubflagelle am hinteren Körperende (zumindest im
Entwicklungsstadium vorhanden
• Kollagen, Glykogen als Speicherstoff.
• Mitochondrien mit flachen Cristae.
Choanoflagellata
• Sessil und frei treibend
• Kragen aus Mikrovilli: Erzeugt Strömung, holt sich so Futter
• Bakterivor!
• Arbeitsteilung: Randzellen für Ernährung und innere Zellen zur Verdauung => Beginn
der Mehrzelligkeit?
Primäre Endosymbiose
Eukaryotische Zelle nimmt Alphaproteobakterium
auf. 2 Membranen, Aussenmebran des
Alphaproteobakterium und Verdauungsmembran
des Eukaryoten. Daraus entwickelte sich dann
entweder ein Ciliat mit Makro- und Mikronukleus
oder ein Heterotropher Flagellat.
Durch eine weitere primäre Endosymbiose wird eine
Cyanobakterium aufgenommen, dass dann zu
einem Chloroplasten wird.
Rotalgen
• Plastiden mit 2 Hüllmembranen, so genannte Rhodoplasten
• Nur Chlorophyll a
• Fast alles Vielzeller (obligate organisierte Kolonien)
Grünalgen
• Plastiden mit 2 Hüllmembranen.
• Chlorophyll a & b
• Einzellige und auch koloniale
Glaucophyta
• Erst relativ rezente Endosymbiose => Chloroplasten noch als Cyanobakterien
erkennbar
Cryptomorpha
• Hat Nukleomorph => Zweiter kleiner Zellkern. Dies ist der
noch nicht vollständig reduzierte Zellkern des autotophen
Protisten
• Viele “Algen” weisen mehrere Hüllmembranen rund um
Chloroplasten auf, bis zu 4!
Viel Erfolg!
Fossilien: Zeigen uns zwar, wie es früher war. Aber ist eine nicht repräsentative Auswahl!
Im Idealfall sind Phylogenese & Systematik kongruent, d.h. Einteilung in Gruppen folgt
Verwandtschaft, nicht nur Ähnlichkeit. Wenn Stammbäume auf Grund von Konvergenz =>
völliges Durcheinander => falsch
Artkonzepte
• Biologisch: Gesamtheit aller Individuen, die sich miteinander fortpflanzen können (und
dadurch von anderen Arten isoliert sind)
Problem: Hybridisierung; nur lebende Arten klassifizierbar
• Ökologisch: Gesamtheit aller Individuen, die die gleiche ökologischen Nische
besetzen, d.h. die gleichen Umweltbedingungen bevorzugen
Problem: ökologische Nische schwer zu definieren; nur lebende Arten klassifizierbar
• Phenetisch: Gesamtheit aller Individuen, die ähnlich (genug) aussehen =>
Paläontologie!
Problem: Konvergenz (Analogie/Homoplasie); Grenze willkürlich (innerartliche
Variabilität?!)
• Genetisch: Gesamtheit aller Individuen, die den selben genetischen Barcode haben
Problem: Grenze willkürlich (innerartliche Variabilität!); Auswahl des BarCode (derzeit
CO(x)1)
Verwendete Merkmale
• Morphologie: z.B.: segmentiert oder nicht, Coelom vorhanden (= dichotom); Anzahl
Segmente oder Beine (= abzählbar); Mundwerkzeug-Modifizierung, etc.
Sichtbar & intuitiv, aber willkürlich und Risiko der Konvergenzen
• Entwicklungsbiologie (Larvenmorphologie): z.B. Larventyp, Furchung, Cilien oder
nicht, etc.
Sichtbar, intuitiv, fundamental, aber auch willkürlich
• Moleküle (Gene, Proteine): z.B. mitochondriale DNA, 18S DNA
Gut, weil 100% erbbar, aber Auswahl schwierig, Zusammenhang mit Funktion unklar.
Unterschied Art/Population schwammig.
Mikroevolution
Nullhypothese ist genetische Drift, d.h. ungerichtete Zufallsprozesse
Makroevolution
Was braucht es zur Artbildung? Zuerst einen ökologischen Kontrast, dann disruptive
Selektion (z.B. Hybrid-Schwäche) => Paarungsbarriere (assortative mating), verminderter
Genfluss
Evolution graduell (mit Zwischenstufen) oder Plötzliche Evolution & Stasis (ohne
Zwischenstufen)?
Phylogenie
Vorteile
• Erlaubt Zellspezialisierung => Komplexerer Körperbau mit Arbeitsteilung im Sinne
gegenseitiger Vorteile (Symbiose)
• Grössere Organismen: Räuber; kollektiver Schutz; etc.
Nachteile
• Selbständige Fortpflanzung der Untereinheiten nicht mehr möglich, da Keimbahn –
Soma Trennung (= Flexibilitätsverlust)
• Regeneration des vielzelligen Körpers aus Gameten (d.h. einzelligen Keimzellen) in
jeder Generation => Evolution der geschlechtlichen Fortpflanzung
• Kooperation notwendig (kompliziert => KoordinationsKosten)
Porifera: Schwämme
Apomorphien
• Modulärer Körper
• Spezialisierte Zellen
Glasschwämme (Hexactinellida)
• 400 Arten
• Vasenform, oben geschlossen
• Struktur eines Korbgeflechts
• starres, sprödes Skelett aus Silikatnadeln
• auf Schlammböden der Tiefsee (nur marin)
Hornkieselschwämme (Demospongia)
• 8000 Arten, 150 davon in Süsswasser
• Skelettnadeln aus Silikat
Homoscleromorpha
Kleine Gruppe, obskur
Ctenophora: Rippenquallen
• 150 Arten, marin
• 2 Zellschichten: Ektoderm, Entoderm
• 8 Kammplatten mit Cilien (“Rippen”)
• biradiale Symmetrie
• durchgehender Darm
• netzartiges Nervensystem
• Klebzellen (Kolloblasten)
• Zwitter, direkte Entwicklung (keine Larven)
• Subtaxa: Tentaculata & Atentaculata
Placozoa
Asymmetrisch, amöid
„einfachstes“ Tier, sekundär stark reduziert
vegetative Fortpflanzung, marin
Sehr kleines Genom
Cnidaria: Nesseltiere
• Nesselzellen & -Kapseln
• Planula Larve
• Meduse (sexuell, schweben im Wasser) & Polyp
(asexuell, haften am Substrat) =>
Generationswechsel
• Einfaches, netzariges Nevensystem
• Radiäre Symmetrie
• Sackförmiger, blind endender Darm
• Polyphyletisch: Unterteilung der Gruppe unklar
Hydrozoa
• kleine, durchsichtige Polypen & Medusen
• Bilden Polypenkolonien
• Generationswechsel, v.a. Polypen
• Einige Arten auch im Süsswasser (Hydra)
• Teils mit symbiontischen Algen
• Staatsquallen: Kolonie aus sehr vielen Einzelpolypen, mit spezialisierten
Funktionen!
Scyphozoa: Schirmquallen
• nur im Meer, v.a. in Medusenform
• Häufig lange Tentakel, mit Nesselgift
Bilateralia
• Bilaterale Symmetrie
Eubilateralia
• Verdauungsrohr
• Mesoderm & Coelom
• Muskelgewebe
• Gefässsystem
• Exkretionsorgane (Nephron)
• Sinnes- & Nervensystem
• Bewimperte Larvenstadien
Protostomia
• Protostomie: Urmund ist vorne
• Hinterganglien dorsal
• Viele davon Wurmartige, oder Nachfahren von
Wurmartigen. Systematische Stellung vieler
Wurmartigne unklar (weil wenige Merkmale & kaum
Fossilien)
Chaetognatha: Pfeilwürmer
• 120 Arten, aber hohe Individuenzahlen
• Kopf, Rumpf mit Ovarien, Schwanz mit Hoden,
stabförmig
• Coelom
• Embryologisch deuterostom, aber molekulargenetisch protostom
• Mariner Räuber, v.a. in kälteren Zohnen
Entoprocta: Kelchwürmer
• Kleine Einzeltiere oder Kolonien
• Marine Nahrungsfiltrierer
• Fortpflanzung durch Knospung
• Viele Untergruppen, u.a. Rotifera (Rädertierchen, mit Räderorgan zum Herbeistrudeln
von Nahrung)
Platyzoa: Plattwürmer
• ≈ Plathelminthes. Monophyletisch?
• Kein Coelom
• unsegmentierter, abgeflachter Körper
• Nervensystem unsegmentiert
• meist Zwitter
• Je tausende Arten
Neoophora: Strudelwürmer
• Pigmentbecherocellen („Augen“)
• Cilien an der Unterseite, auf denen
das Tier gleitet
• hohes Regenerationsvermögen
Monogenea: Hakensaugwürmer
• Parasiten
Trematoda: Saugwürmer
• Endoparasiten mit Wirtswechsel,
Hauptwirt ist Wirbeltier
• Egel: beeinflusst Verhalten der
Ameise, sodass diese leichter
gefressen wird
• Entenflöhe: Wenn auf Menschen
gibt es Flecken in der Haut
Cestoda: Bandwürmer
• Darmparasiten mit Wirtswechsel
• Kein eigenes Verdauungssystem
• Jedes Segment hat weibliche &
männliche Teile => kann sich selbst
befruchten
Joel Lüthi! 8/24! Sonntag, 2. Juni 2013
Nemertea: Schnurwürmer
• gegliedertes Strickleiter-Nervensystem
• gegliederte Organ-Anordnung
• Räuber, z.T. mit intensiver Färbung
Annelida: Ringelwürmer
• Monophyletische Gruppe!
• Segmentierter Körper
• Mit Coelom
• Geschlossenes Blutgefäss-System
• Alte Einteilung in Vielborster, Wenigborster,
Hirudinea und Egel. Phylogenetisch überholt
Brachiozoa: Armfüsser
Brachiopoda & Phoronida
Apomorphien
• Monociliäre Hautzellen
• Tentakel auch bei Larven
• 1 Paar Metanephridien
• Bau & Funktion des Lophophors (Tentakeln)
Mollusca
Apomorphien
• Gegliederter Körper
• Paarige Kiemen
• Mantel mit Mantelhöhle
• Coelom reduziert
• Nervensystem mit 4 Ganglien
• Radula (Raspel-“Zunge“)
• Bilaterale Symmetrie
• Gegliedeter Körper, ohne Skelett
• Meist Kalkschale
• Offenes Gefässsystem, Herz
• Kleinere Gattungen:
• Aplacophora (Wurmmollusken): Unbeschalt, wurmförmig, getrennt geschlechtlich,
Detritusfresser
• Polyplacophora (Käferschnecken): Segmentierte Schale (aber nicht Körper), grasen
• Neopilinoida (Napf- /Einschaler): Detritusfresser
• Scaphopoda (Kahn- /Grabfüsser)
Gastropoda: Schnecken
• 75‘000 Arten
• spiralig gewundene, dorsale Schale
• In allen Lebensräumen
• Zwittrig oder getrennt geschlechtlich
• Morphologie: Hinterende mit Anus nach vorne
geklappt
• Zwei Klassifizierungssysteme
• Patellogastropoda: Keine Schalenrotation =>
Anus nach hinten
• Orthogastropoda:
• Prosobranchia, Vorderkiemen: Gehäuse aus
Kalk, haben Operculum (Horndeckel zum
Verschliessen des Gehäuses), getrennt
geschlechtlich, Kiemen und v.a. im Meer
• Pulmonata (Lungenschnecken): Kein
Operculum, Zwitter, Lungen, Liebespfeile zur
Befruchtung. An Land oder in Süsswasser.
Bsp: Weinbergschnecken. Bei Bestimmung
wichtig, ob Gehäuse rechts oder linksgewunden.
• Opisthobranchia (Hinterkiemer): Gehäuse reduziert, zwittrig, im Meer
• „Nacktschnecken“: (Viele Opisthobranchia?) Nicht monophyletisch! Schnecken mit
reduziertem Gehäuse in verschiedenen Gruppen. Spart Energie und bietet
Beweglichkeit, aber Schutz ist verloren.
Cephalopoda: Kopffüsser
• 750 Arten
• Schale meist zu “Schulp” reduziert
• marin, räuberisch
• getrennt geschlechtlich
• Nervensystem mit leistungsfähigem Gehirn
• konvergentes Linsenauge
• Tentakel mit Saugnäpfen
• Morphologisch: Gedrehte Schnecken, bei denen
Gehäuse unten offen ist
Ecdysozoa
Apomorphien
• 3-schichtige Kutikula
• Häutung
• Keine primäre Larve oder lokomotorische Cilien
• Coelom reduziert
Scalidophora
Würmer, marin
Nematoida
Apomorphien
• langer, dünner Körper
• fehlende Ringmuskulatur, nur Längsmuskulatur => schlängeln
• amöboide Spermien ohne Geisseln
Nematomorpha: Saitenwürmer
• längliche Würmer
• marin, limnisch, semi-terrestrisch
• durchgehender Darm
Nematoda: Fadenwürmer
• Körper zylindrisch, vorn
radiärsymmetrisch
• Hydroskelett: Über Druck wird
Körper stabil gehalten
• Hautatmung =>
Grössenbeschränkung!
• ringförmiges, dreiteiliges Gehirn
Joel Lüthi! 11/24! Sonntag, 2. Juni 2013
• 20‘000 - 0.5 Mio Arten
• Spiculum ist pfeilartiges männliches Kopulationsorgan
• C. elegans ist Modellorganismus der Molekularbiologie! Genetisch fixierte Anzahl
Zellen!
• Können schädlich für Menschen sein
Panarthropoda
Sehr erfolgreiche Gruppe!
Apomorphien
• Hormongesteuerter Häutungszyklus
• Reduktion lokomotorische Cilien
• direkte Entwicklung
Tardigrada: Bärtierchen
• 4 Stummelbeinpaare
• sehr kleines Genom
• Parthenogenese (Nachkommen aus
unbefruchteten Eizellen) &
Kryptobiose möglich
Onychophora
• tropisch, Südhalbkugel
• Stummelfüesse mit 2 Krallen
• Tracheen-Atmung (=> Grösse limitiert)
Euarthropoda
Apomorphien
• Exoskelett aus Chitin: Stabil & gross, aber schwer, verletzlich
während Häutung und erzwingt Tracheenatmung => Limitiert
die Körpergrösse
• Sklerot. Extremitäten (Arthropodien = „Beine“)
• Funktionelle Körperabschnitte Kopf, Rumpf, Abdomen
• Komplexaugen & 4 Medianaugen
• bauchseitiges Strickleiternervensystem
• offener Blutkreislauf mit dorsalem Herz
• Verschiedene Verwandtschaftshypothesen.
Beste ist Pancrustea-Hypothese (Bild rechts)
• Kopfregion mit stark modifizierten
Mundwerkzeugen. Begriffe kennen!
• Insekten haben Grössenlimitierung wegen
Atmung. Früher grösser, weil Sauerstoffgehalt in
Atmosphäre höher.
Arachnomorpha: Spinnenartige
Pantopoda: Asselspinnen
Marine Räuber
Chelicerata: Spinnentiere
• Körper zweiteilig: Prosoma (Vorder-), Opisthosoma (HinterKörper)
• Genitalöffnung im 2. OpisthosomaSegment
• 3-gliedrige Cheliceren (Kieferklauen)
• Pedipalpen (Tast- bzw. Greif-”Beine”; Taster)
• 4 Laufbeinpaare
• Xiphosura (Schwertschwänze): 4 Arten, lebende Fossilien, haben 5 Spalt-
Beinpaare & keine Pedipalpen. Krebsähnlich, aber keine Krebse!
Arachnida
• Terrestrische Räuber
• Pedipalen: Taster & Spermienübertragung (Spermatophoren = Pakete)
• 4 Beinpaare
• Starker Grössendimorphismus (Zwergmännchen)
• Extraintestinale Verdauung
• Fächertracheen
• Wichtige Subtaxa:
• Opiliones (Weberknechte/Zimmermann): Prosoma & Opistosoma sind zu
einem kugeligen Körper verschmolzen. Nicht giftig. Nachtaktiv
• Scropiones: Pedipalpen => Scheren. Haben Giftstachel, nachtaktive
Räuber. Wärmeliebend, aber 2 Arten auch im Tessin.
• Acari (Milben): 50‘000 Arten => artenreichste Gruppe. Prosoma &
Opisthosoma breit verschmolzen. Larven manchmal nur 3 Beinpaare.
Kurze Generationszeit. Oft Parasiten von Pflanzen und Tieren (Zecken).
• Pseudoscorpiones: Stark vergrössterte, scherenförmige Pedipalpen. Wie
Skorpione, aber ohne Schwanz & Giftstachel
Myriapoda: Tausendfüsser
• Mundwerkzeuge mit Mandibeln & Maxillen
• langer, schlanker Körper mit vielen Gliedern & vielen Laufbeinpaaren (> 9)
• Exoskelett aus Chitin, Strickleiternervensystem, Tracheenatmung
• Wichtige Subtaxa:
• Chilopoda: Hundertfüsser
• 1 Beinpaar pro Segment
• Räuber, fangen Beute mit Giftklauen
• Diplopoda: Doppelfüsser
• Im Querschnitt rund
• 2 Beinpaare pro Segment; sehr viele Beinpaare
insgesamt
• Detritusfresser
Crustacea
• Paraphyletische Gruppe, extrem vielfältig
• Naupliuslarve
• Verschmolzenes Nauplius-Auge
• Exoskelett aus Chitin (meist verkalkt),
Strickleiternervensystem, Komplexaugen, gegliederter
Körper
• Spaltfüsse
• 2 Paar Antennen
• Regelmässige Häutung => wachsen während des gesamten Lebens, einfach immer
langsamer
• Flusskrebse in der Schweiz leiden unter eingeschleptter Krebspest
• Invasive Flohkrebse sind auch ein Problem
• Wichtige Subtaxa:
• Branchiopoda (Blattfusskrebse): u.a. Wasserflöhe. Filtrierer. Wichtiger
Modellorganismus. Parthenogenetische & sexuelle Fortpflanzung
• Malacostraca („Höhere Krebse“): Typische Krebse. Körper zweiteilig:
Carpax(Schale) & gegliedertes Abdomen. 5 Laufbeinpaare, erstes zu Zangen
umgebildet. Räuber
• Copepoda (Ruderfusskrebse): schwimmen mit ruckartigen Bewegungen der
Antennen, sexuell, meist im Meer. Wichtige Rolle in der Nahrungskette (Nahrung für
Jungfische)
• Ostracoda (Muschelkrebse): Körper von muschelähnlicher Schale umschlossen
• Thecostraca (Rankenfüsser): Seepocken & Entenmuscheln. Planktisches
Larvenstadium, als adulte am Substrat festgewachsene Filtrierer.
Merkmale
• > 1 Mio Arten
• 1 Paar Antennen
• Ursprünglich flügellos, dann 2 Paar Flügel
(Apomorphie)
• Gonaden im Abdomen
• Exoskelett aus Chitin
• Stickleiter Nervensystem: Zwei Nervenstränge,
in jedem Segment haben beide ein Ganglion
• Mundwerkzeuge abgepasst, je nach Ernährung
Diplura: Doppelschwänze
• 850 Arten, häufig
• primär flügellos
• wenig pigmentiert
• 2 endständige Cerci
Protura: Urschwänze
• 700 Arten, häufig
• primär flügellos
• pigmentlos
• Vorderbeine => Taster, keine Cerci
Collembola: Springschwänze
• 7300 Arten, sehr häufig
• primär flügellos
• keine Cerci, dafür Sprunggabel
• U.a. Luternefloh, eigentlich kein Floh!
Archaeognatha: Felsenspringer
• 350 Arten
• primär flügellos
• sehr lange Antennen, Sprungkraft
• Grosse Komplexaugen
• 3 lange, gegliederte Cerci
Coleoptera: Käfer
• Holometabol
• Artenreichste Tiergruppe! 450‘000 Arten
• Beissende Mundwerkzeuge
• Vorderflügel zu Elytren versteift => schützen Hinterflügel
• Viele weiter Unterarten der Insekten. Bei Bedarf Folien nochmals anschauen. Einige mit
aquatischen Larven (Plecoptera: Steinfliegen)
• Bei vielen haben adulte (v.a. Männchen) nur reduzierte Mundwerkzeuge, da sie nur
kurzlebige Reproduktionsmaschinen sind
• Einige sind Bioindikatoren (häufig auch die Larven)
Ambulacraria
• Schwestergruppe der Chordata!
Synapomorphien:
• 3-teiliger Körper & Coelom
• Bewimperte Primärlarven
Hemichordata
• Stomochord: Ähnlich wie Chorda
• Kiemenspalten (homolog zu Chordata)
• Enteropneusta (Eichelwürmer): marin, 3 geteilter Körper
• Pterobranchia (Flügelkiemer): marin, benthisch Filtrierer. Kolonienbildend, ähnlich
wie Brachiozoa
Echinodermata: Stachelhäuter
Synapomorphien
• Deuterostomia-Ontogenese
• Kalkstkelett
• (Sekundär) radiärsymmetrisch, Adulte
meist 5-strahlig (Larven
bilateralsymmetrisch)
• Nervensystem radiär (kein Zentrum)
• Kalkskelett
• Wassergefässsystem zur Bewegung der
Ambulacralfüsse
• alle marin
• Subtaxa:
• Crinoidea (Haarsterne): Passive Filtrierer, sessil auf einem Stil, Mund und After
beide oben
• Asteroidea (Seesterne): 5 armiger Stern, Skelett aus gelenkig verbundenen
Plattenreihen. Fortbewegung mit Ambulacralfüssen (teils mit Saugnäpfen)
• Ophiuroidea (Schlangensterne): zentrale Scheibe mit 5 dünnen, drehrunden
Armen. Mund im Zentrum, After fehlt. Fortbewegung durch rudernde
Armbewegungen
• Echinoidea (Seeigel): Kugelige Form, Mund unten, After oben, Stacheln.
Irregulärer Seeigel: schon beinahe bilateralsymmetrisch
• Holothuroidea (Seegurken): Zylinderförmiger Körper,kriecht auf 2 /3 Radien mit
“Füsschen”, sekundär bilateralsymmetrisch, Wasserlungen
Joel Lüthi! 19/24! Sonntag, 2. Juni 2013
Chordata
Synapomorphien
• Chorda dorsalis = Notochord (Endoskelett)
• dorsales Neuralrohr
ventrales Herz, Blut fliesst nach vorn
• Kiemendarm (perforierter Vorderdarm)
• postanaler Schwanz
Cephalochordata: Lanzettfischchen
• marin, im Sediment, aktive Filtrierer
• Chorda bis zum Vorderende des
Körpers
• Neuralrohr dorsal der Chorda
Urochordata: Manteltiere
• Larven freischwimmend, Adulttier sessil,
filtrierend
• Manche sind Kolonienbildend
Sexuelle Vermehrung
• V.a. wenn Habitat instabil ist
• genetischer Austausch zwischen
Individuen, d.h. inklusive horizontaler
Gentransfer; z.B. Konjugation bei
Bakterien, Paramecium; springende
Gene (Transposons)
• Es gibt gonochore Lebewesen
(getrennte Geschlechter, zweihäusig)
und Hermaphroditen (Zwitter,
einhäusig). Zwitter können simultan
(beide Geschlechter auf einmal) oder
sequenziell, d.h. zuerst das eine, dann
das andere (protogyn: W => M oder
protandrisch) sein
• Sexualität ist ein früh abgeleitetes, nicht
monophyletisches Merkmal,
wahrscheinlich als Nebenprodukt der
Evolution von parasitischer DNA und
der Diploidie.
• Nutzen offenbar grösser als Kosten,
obwohl diese Kosten beträchtlich sind.
• Weshalb 2 Geschlechter?
Spezialisierung in 2 Gameten (schnell &
wenig vs. gross & langlebig) ist sinnvoll.
Aber bei gewissen Bakterien auch bis zu
10 Paarungstypen!
• Geschlechterverhältnis:
• primär = bei Geburt, sekundär = am Ende der elterlichen Fürsorge, tertiär = bei
Erreichen des Fortpflanzungsalters, operationell = am Paarungsort
Befruchtungseffizienz
Anpassungen, um die Effizienz zu steigern:
• Zeitliche & räumliche Synchronisation: Jahreszeitlicher Wechsel oder alle z.B. 19
Jahre
• Räumliche Aggregation: Es bilden sich riesige Schwärme zu bestimmten Zeiten =>
Effizienz höher
Brutfürsorge
Bei Fischen & Amphibien:
Externe Befruchtung => Das Männchen übernimmt eher die Brutfürsorge, bei
interner eher das Weibchen
Weil bei interner Befruchtung das Weibchen die Eier eh zuerst einmal aufzieht.
Externe Befruchtung: Das Weibchen kann zuerst abhauen. Sobald es Eier
abgegeben hat...
Weibchenwahl
• Direct benefits
• Good Genes, Handicap Hypothese
• Sexy son, Mode
Es gibt Spermienkonkurrenz (nach der Paarung, welches Spermium macht das Rennen) &
kryptische Weibchenwahl (Weibchen gewisser Arten können Spermien speichern)
Nahrungserwerb
Generalisten (Schnecken, räuberische Insekten,
Detritusfressende Krebse) vs. Spezialisten (Parasiten,
spezialisierte Insekten)
Nahrungserwerb
• Endozytose (nur Einzeller): Nahrung wird von Zelle
umschlossen und verdaut. V.a. bei Amöben, Räuber
• Filtrierer: Sessile Organismen (Muscheln, Haarsterne, Schwämme)
• Detritus-/Substratfresser: Detritus = totes organisches Material. Bsp Regenwurm,
Springschwänze, Seegurke
• Nahrungssymbiosen: Endosymbionten-assistiert (=> autotroph). Autotrophe “ernähren”
Heterotrophe, Heterotrophe beherbergen Autotrophe. Tier beherbergt Pflanze oder
Einzeller. Bsp:Polyp, Termiten, Steinkorallen
• Prädatoren: spez. “Waffen” (Klauen, Zähne, Gift, Netze, etc.). Räuber sind aktiv oder
lauernd und jagen stets lebende Beute. Meist mobil. Bsp: Tintenfisch, Pfeilwurm, 100-
Füsser, Skorpione, Spinnen
=> Anpassungen der Beute:
• Tarnung
• Panzer
• Gift & Warnfarben (& Mimikry)
• Gruppen => Schutz gegen Räuber
• Parasiten: Meist obligatorische Parasiten mit speziellen Anpassungen. Nur indirekt
mobil, meist stark wirtsspezifisch. Häufig Lebenszyklus mit Wirtswechsel. Bsp:
Bandwurm, Saugwurm, Mücken, Läuse, Flöhe, Blutegel (=Ringelwurm)
Futtersuchstrategien
• Optimal foraging: Maximale Futterausbeute pro Zeiteinheit
• Optimale Grösse zwischen klein (gibt nur wenig her) und gross (schwer zu knacken/zu
jagen)
• Optimale Zeit pro Futterort: Je länger die Distanz zum „Nest“ und je ergiebiger die
Futterquelle, desto länger bleibt man.
• Generell bleiben Weibchen länger an der Futterstelle, weil Nahrung für sie limitierender
Faktor ist. Männchen suchen währenddessen nach Weibchen
• Craniota=Vertebrata (Schädeltiere=Wirbeltiere)
-Schadel
-Gehirn mehrteilig
-Hirnnerven
-Skelett aus knochen und Knorpel
-mehrschichtige Epidermis
-Septum transversum
-Venöses Herz
-Verfielfachter Hox-Komplex
• Agnatha (Kieferlose)
-Nur ein oder zwei Bogengänge
-Rundmäuler: Schleimaale, Neunaugen (Petromyzon: zwei Bogengänge, trichterförmige
Mundscheibe)
• Gnathostomata (Kiefermünder)
-12 Hirnnerven
-drei Bogengange, der horizontale ist neu
-Kiefer mit echten Zähnen (aus Dentin)
-Persistierende Chrorda Dorsalis wird nach und nach durch Wirbel ersetzt
(Chondrichthyes:Verkalkung)
-Somatische Rumpfmuskulatur mit Septum horizontale
-Zwei Paar Extremitäten (Brust- und Bauchflossen)
-ihr Kiefer ist aus vorderstem Kiemenbogen entstanden
• Placodermi (Panzerfische)
- Dermale Knochenplatten schützen Kopf und Vorderkörper, Knochenschuppen
- Kopf und Rumpf-Panzer gelenkig verbunden
-Max. Länge 8 Meter
-Bodennaher Top-Räuber
-Entwickelte konvergent alle Knorpelfisch-Körperformen, dominant im Devon
• Chondrichthyes (Knorpelfische)
-Endoskelett knorpelig, verkalkt
-Dynamischer Auftrieb
-besitzen Plakoidschuppen (im Gegensatzt zu Knochenfischen, die haben keine
Plakoidschuppen!)
-Geschlossenes Neurocranium (Chondrocranium), der Unterkiefer wird durch ein
einziges paariges Element (mandibulare) gebildet
-Mund ist Querspalt unter dem verlangerten Rostrum
-Innere Befructung, m. Kopulationsorgane ensteh aus Teilen der Bauchflossen
-Haie
-Elasmobranchi: Kiefer konnen abgesenkt und vorgestülpt werden, Neurocranium kann
gehoben werden
• Osteichthyes (Knochenfische)
-Knochen auch in Körpertiefe
-statischerAuftrieb
Actinopterygii (Strahlenflosser)
-Paarige Flossen ohne muskulöse Ansätze, Muskulatur und Endoskelett in den Rumpf
einbezogen.
-Dermale Stützen der Flossen sind radiar (strahlenförmig) angeordnet
-Ganoidschuppen
-Zähne tragen Zahnkappen
-Aus dem Damdach stülpt sich die unpaare Schwimmblase aus, die überwiegend hydrostatische
Funktion hat
-An der Basis der Strahlenfloser fanden Duplikationen der Hox-Gen Komplexe statt.
Sarcoptergii (Fleischflosser)
-primär Cosmoidschuppen
-primär Lungen
-zwei Rückenflossen
-Paarflossen monobasisch, gelenken nur über einen einzigen Flossenträger mit den Gürteln
-Bewegungsmuskulatur der Paarflossen zieht bis auf die Paarflossenbasen hinaus, daher die
Bezeichnung Fleischflosser
Dipnoi (Lungenfische)
-Schädel autostyl (Palatoquadratum mit Neurocranium verschmolzen)
- Pseudochoane (beide Nasenöffnungen innen)
-Zahnplatten
-Lungenatmung, teilweise können langere Trockenzeiten üiberdauert werden, in Resttümpeln
oder
Gewässerboden
-Reduktion von Praexillare und Maxillare
-Schwanzflosse diphyzerk, mit hinterer Dorsalflosse und Analflosse verbunden
• Tetrapoda (Vierfüsser)
-Paarige Extremitäten, pentadactyl (5 Zehen/Finger)
-Kompaktschädel, freies Hyomandibulare, Schädel mit Wirbelsaule gelenkig verbunden
- Mittelohr mit einem Gehörknöchelchen (Colulumela=Steigbtügel), das sich aus dem
Hyomandiblare herleitet.
-Wirbel mit Ossifikationszentrum
-Anpassungen ans Land
• Amniota (Nabeltiere)
-letzter gemeinsamer Vorfahr von Reptilien und Säugetieren
-Wesentliche veränderte Struktur der Eier und Entwicklung weiterer Embryonaler
Schutzhtüllen
-Direkte Entwicklung: keine aquatischen Larven
-Innere Besamung, Penis als Begattungsorgan·
-Epidermis mit Hornschicht (Stratuum corneum), Krallen an den Zehen
-Unterteilung der Herzkammer und Trennung der Körper- und Lungenkreisläufe
-Seitenlinienorgane reduziert
• Lepidosauria (Schuppenechsen)
-Brückenechsen, Eidechsen, Schlangen
-Schwestergruppe Archosaurier (Krokodile und Vögel)
-Schuppenbedeckte Haut, Häutung äusserster Schicht
-Zähne wachsen aus Kieferwänden, sitzen nicht in Sockeln
Kloake Querspaltig, zwei Hemipenes
• Archosauria
-Antorbitales Fenster zwischen Nasenöffnung und Orbita
-Scheitelöffnung fur das Parietalauge fehlt
-Thekodonte Bezahnung: Die Zähne sind in Alveolen (Gruben) eingesenkt
-Herzkammern fast vollstandig getrennt
Aves (Vögel)
-Schlüsselbeine verwachsen zum Gabelbein (Furcula)
- Die Hinterbeine dienen der Bipeden Fortbewegung und werden nie reduziert.
-Der erste Zeh des Hinterbeins ist nach hinten gerichtet.
-Tibia und proximale Tarsalknochen verschmelzen zum Tibiotarsus
-S-formiger, beweglicher Hals
-Federn
-Synsacrum: einige Wirbel und Becken sind zusammen gewachsen (damit kurzer, fester
Rücken)
-Flügel
-Schnabel
-Vierkammriges Herz, Aortenbogen nur rechs ausgebildet, der linker Bogen wird während der
Embryogenese zurückgebildet
-Endothermie, Homoithermie
• Lissamphibia (Lurche)
-vierfingrige Vorderextremitäten
-Reduktion einer Reihe von Schädelknochen
-pedicellate Zähne, die in Basalansatz (Pedicellum) und Krone geteilt sind
-Zwei Gehörknochelchen im Mittelohr (Columella und Extracolumella)
-Papilla amphibiorum als Sinnesepithel im Innenohr
-Reich vaskularisierte Haut mit vielen Schleim- und Giftdriisen, die der Atmung und
Osmoseregulation dienen.
-Die Rippen erreichen nicht das Brustbein oder fehlen.
Caudata (Schwanzlurche)
-Scapula und Coracoid ossifizieren fusioniert (Scapulocoracoid)
-Atlas mit Tuberculum interglenoidum, welches mit dem Foramen magnum articuliert
-Wirbel mit zweikopfigen Rippenträgern
-Palatinateil des Paloquadratum und Palatinum ontogenetisch zurückgebildet
-Distale Carpalia I+II und distale Tarsalia I+II verschmolzen (Basale comune)
-Oberkiefer-Arkade unvollstandig, d.h. das Maxillare endet frei auf Höhe der Orbita, Ramus
anterior des Ptervaoids ebenfalls
Anura (Frösche)
-Ilium stark verlängert, Wirbelsaule auf 5-9 Wirbel verkürzt (für Sprungvermögen)
-Urostyl
-Radius+ Ulna und Fibula +Tibia fusioniert
-proximate Tarsalia (Fusswurzelknochen) verlängert
-zahnloser Unterkiefer
-Zahl der Rippen auf 3 Paare reduziert
Gymnophiona (Blindwühlen)
-Zahlreiche Rumpfwirbel
-Vollstandige Reduktion der Extremitaten und Extremitatgürteln
-Haut geringelt
-Zahlreiche Schädelknochen fusioniert weil grabende Lebensweise
-Augen zurückgebildet, oft unter Haut oder Schädelknochen
-Kopf mit chemosensorischem Tentakel
-Linke Lunge verkleinert, rechte vergrössert
-Hochabgeleitete Kiefermuskulatur
-Männliche Kloake mit unpaarem, ausstülpbarem Phallodeum
• Mammalia (Säugetiere)
-Synapsider Schädel (primär)
-Sekundäres Kiefergelenk
-Drei Gehörknochelchen im Mittelohr
-Heterodontie (Molaren) und Diphyodontie
-Coiled Cochlea (Gehörschneke)
-Differenzierte faciale Muskulatur, Lippen
-Homoiothermie, Haarkleid, Talg- und Schweissdrüsen
-Tasthaare
-hoch entwickelter Geruchssinn
- Milchdrüsen
-Sekundärer Gaumen, Turbinalia
-nur linker Aortenbogen entwickelt
-kernlose Erythrozyten
-Zwerchfell (Diaphragma)
-Rotation der Extremitaten unter den Korper
Xenarthra
-Synsacrum: eine Zweite Verbindung zwischen Wirbelsaule und Becken über das Ischium
-kein Zahnschmelz
-Gürteltiere, Ameisenbären, Faultiere, Glyptodonten
Glires (Nager)
-vergrösserter anteriorer Incivus entspricht dem i2 Milchzahn, wird nicht ersetzt
-gekrümmte, dauerhaft nachwachsende Schneidezahne
-Zahnschmelz der Schneidezahne nur auf Vorderseite, erlaubt selbstschärfen
-Canini und anteriore Premolaren fehlen
Perissodactyla (Unpaarhufer)
-Vordergebiss von den Backenzähnen durch ein breites Diastema
getrennt
-Reduktion des 1. Finger- und 1. u. 5. Zehenstrahles
-breiter Kontakt zwischen Lacrimate und Nasale
-Talonaviculargelenk
Carnivora (Raubtiere)
-Canini verlängert, dolchförmig
-Brechschere zwischen oberem P4 und unterem Ml
-Carnivora ungleich Carnivorie!
-hochentwickelter Geruchssinn und Duftdrüsen mit vielfältigen Funktionen
Marsupialia (Beuteltiere)
-reduzierter Zahnwechsel
- Neugeborene müssen selbstständig das mütterliche Milchfeld erreichen
-doppelter Uterus
-doppelte Vagina
Artiodactyla (Paarhufer)
-letzer Prämolar stark verlängert und dreiteilig
-verstärkte und verlängerte Strahlen (Metapodien) III und IV
-Achse zwischen Digiti II und IV (paraxon)
-Reduktion des I. Strahles
-Strahlen zwischen II und V können teilweise oder ganz reduziert sein
-Digitigradie
-Talus mit proximalen und distalen Trochlea
Kladistik
.
......
,.
• Monophyletische Gruppen, diese umfassen den gemeinsamen Vorfahren und alle seine
Nachfahren. Ein Beispiel: Die Wirbeltiere (Vertrebrata). Diese umfassen neben dem letzten
gemeinsamen Vorfahren alle seine Nachkommen
• Paraphyletische Gruppen, diese umfassen einen gemeinsamen Vorfahren, aber
nicht alle seine Nachfahren. Bekanntestes Beispiel dürften die Reptilien (Reptilia)
sein. Hier wird zwar der letzte gemeinsame Vorfahre mit in die Gruppe gezählt. Die
Vogel, die aber ebenfalls aus dieser Gruppe hervorgegangen sind, werden nicht mit
in die Gruppe gezahlt.
• Polyphyletische Gruppen, hier werden Tiere ohne ihren gemeinsamen Vorfahren in eine
Gruppe gefasst.
Ein Beispiel sind die klassischen Würmer, die wissenschaftlich betrachtet einfach nur eine
wilde Mischung aus verschiedenen Tier-Klassen sind. So sind die Fadenwürmer (Nematoda,
die oft als Parasiten- wie der Spulwurm- andere Tiere befallen) nur entfernt mit den
Ringelwümern (Anneliden, wie der Regenwurm) verwandt.
Kambrische Radiation: Periode der umfassenden Umformung der Tierwelt zu Beginn des
Kambriums vor 540
Mio. Jahren. Während 55 Mia. Jahren entwickelten sich die grundlegenden Baupläne aller heute
existierenden Metazoa (mehrzellige Tierstamme). Es ist die schnellste und grosste Radiation der
Metazoa. Aulöser waren die Zunahme des atmosphärischen Sauerstoffs und die Evolution der
Hox-Genen (zunehmende Anzahl Kopien).
Besondere Merkmale
• Allometrisch: unterschiedliche Wachstumsgeschwindigkeit zeigend im Verhaltnis zur
Körpergrösse oder zu anderen Organen (von Gliedmassen, Organen oder Geweben)
• Isometrisch: die gleiche Ausdehnung in der Lange beibehaltend
Hox-Gene sind eine Familie von regulativen Genen. Ihre Genprodukte sind
Transkriptionsfaktoren, welche die Aktivität anderer, funktionell zusammenhangender Gene im
Verla uf der Individualentwicklung (Morphogenese) steuern. Apomorphie der Craniota ist ein
Verfielfachter Hox-Komplex.
Die Schwimmblase dient dem statischen Auftrieb, sie evolvierte als Respirationsorgan. Sie ist
rezent vorallem ein hydrostatisches Organ. Die Konzentration und das Volumen des Gases können
reguliert werden. Nicht in Knorpelfischen vorhanden, bei der Hälfte der Knochenfischenwieder
reduziert.
Das Seitenlinienorgan ist ein Sinnesorgan, welches elektrische Felder,-Stromungen und Druck im
Wasser wahrnehmen kann. Es ist aufgebaut aus Lorenzinischen Ampullen und Neuro-Masten.
Lorenzinische Am pullen sprechen auf mechanische Reize, Temperatur, Salzkonzentration und
elektrische Reize an. Elektrische Sensivität wird fur die Beuteortung gebraucht,
Muskelnervenzellen erzugen ein elektrisches Feld. Neuromasten dienen der Mechanorezeption
(und elektro manchmal).
Entwicklungsprozesse:
Differenzierung: zelluläre Spezialisierung – Die spezifische Struktur und Funktion einer Zelle
werden definiert.
Morphogenese: Ausbildung des Vielzelligen Körpers und seiner Organe.
Wachstum: Grössenzunahme - Zellteilung und Zellvergrösserung.
Wachstumsstrategien:
Akkretionäres Wachstum: Anlagerung von zusatzlichen Schichten.
Additionäres Wachstum: Zusätzliche, neue Teile oder Abteilungnen werden aufgebaut.
Häutung: Eine alte Lage des Exoskeletts wird abgeschieden und danach findet graduelles Wachsum
statt.
Zähne bei Schlangen: Opistoglyph, Proteroglyph, Solenoglyph, Aglyph. Siehe Bilder Vorlesung.
Batrachia: Drüsen, Gift siehe B i l d e r Vorlesung. Fenstra ovalis mit Operculum, völliges
Fehlen der Hautschppen, Reduktionen
Anpassungen der Vögel: Herz, Lunge, pneumatische Knochen (Synsacrum) etc. siehe
Unterlagen.
Besonderheiten Mammalia: Siehe Unterlagen.
BIO 123 Biodiversität der
Pflanzen
Lernziele
• die Vielfalt von photosynthetischen Organismen in ihren Hauptgruppen klassifizieren
• die hauptsächlichen Muster und Konzepte der Makroevolution definieren
• die morphologischen und chemischen Eigenschaften von Pflanzengruppen mit ihrer
Ökologie und Biologie in Beziehung setzen
• die evolutive Geschichte der Pflanzen aufzeichnen
• die morphologische und ökologische Information in einem phylogenetischen Umfeld
analysieren ("Stammbaum-Denken")
Makroevolutionskonzepte
• Phylogenetik und
Stammbäume
• Synapomorphie
• Radiationen
• Schwestergruppen
• Mono- und Paraphylie
• Homolog and Analog
• Convergenz
• Schlüsselinnovationen
• Verlust von Strukturen
• Morphologische
Transformationen
Eubacteria
• Einzellig (manchmal auch fädig)
• Lateral Gene Transfers => Kein
sauberer Stammbaum
Cyanobacteria
• 2000 Arten
• Photoautotrophe Prokaryoten
• Erste Spuren 3.5 Milliarden Jahre alt
• Bildeten atmosphärisches O2 vor 2.7
Mia Jahren
=> Ökologische Krise!
=> Mehrzelligkeit
• Sehr flexibel: Marin, Süsswasser,
Extremhabitate (90° Quellen bis
Eislöcher) und Symbiosen (mit
Flechten oder Pflanzen)
Eukaryota
• Komplexe Zellen mit Organellen (Mitochondrien, Plastiden, Zellkern)
• DNA in Chromosomen, mit Nukleinbasen (Histonen)
• Komplexe Verteilung der Funktionen in der Zelle
• Aerobier
• Grundlage für die riesige Diversifikation der Lebewesen (cf. Bacteria, die physiologisch
sehr divers sind): Schlüsselinnovation
Opisthokonta
• Pilze und Metazoa (Schwämme, Myxozoa, Bilateria [Tiere])
• Heterotroph
• Unikonta: Einzelne, hinten gelegene Geissel
• Einzellig bis komplex mehrzellig
• Aquatisch und terrestrisch
• Details: BIO 121
Rhodophyta
• Rotalgen
• 5500 Arten
• Keine Geissel
• Meist rötlich
• aquatisch, häufig marin
• Meist mehrzellig, korallenähnlicher Aufbau
• Enthalten Agar und Carrageenan in Zellwand
Chlorobionta
• Grüne Algen & Embryophyta
• Über 500‘000 Arten
• Ein- bis mehrzellig, teils sehr komplexe
Differenzierung
• Aquatisch & terrestrisch
Chlorophyta
• Grünalgen (Ulvophyceae & Chlorophyceae)
• Ein- bis mehrzellig, Kolonien, Fäden (unverzweigt/ verzweigt)
sowie komplexere Thallus-Formen
• Verbreitet im Süsswasser-Plankton & im marinen Benthos
Streptophyta
Zygnematophytina
• Jochalgen
• 4‘000-6‘000 Arten
• Einzellig oder fädig
• Sexuelle Fortpflanzung: Verschmelzung zweier
Protoplasten
• verbreitet im Süsswasser-Benthos
Charophytina
• Armleuchteralgen
• 80 Arten
• Verbreitet im Benthos von Süss- und
Brackwasser, bilden Unterwasserwiesen
• Morphologisch komplexe Thalli
• Komplexe Reproduktionsstrukturen
• Übergang zur Embryophyta
Chromalveolata
• Braune und goldene Algen
• Ein- bis mehrzellig
• Aquatisch, z.T. terrestrisch
• Viele sind photoautotroph (es gibt auch
heterotrophe und parasitische Formen)
• Sehr vielfältige Gruppe
• Über 100‘000 Arten
Dinoflagellata
• 3‘000 Arten
• Einzellig
• ca. 50% photoautotroph, 50% heterotroph
• Zwei Geisseln, eine in Querfurche
• Viele leben im Plankton
• Einige sind gefürchtete Parasiten („Haben
auf die dunkle Seite gewechselt“)
• Häufig stark reduziert
Haptophyta
• 300 Arten
• Meist Einzeller
• 2 glatte Geisseln
• Haptonema – fadenförmige Struktur dient Anheftung
• Zellen oft umgeben von Kalkschuppen (=Kokkolithen)
• Verbreitet im Meeresplankton (+ wenige
Süsswasserarten)
Cryptophyta
• 200 Arten
• 2 Geisseln mit Flimmerhaaren
• Einzellig, oft asymmetrisch
• Periplast mit Proteinplatten
• Ejektosomen: Schleudert bei Reizung spezielle
Körperchen aus
• Verbreitet im Plakton
Chrysophyceae
• Goldalgen
• 1000 Arten
• Meistens Einzeller, manchmal kolonial, selten
mehrzellig
• Plastiden sind goldgelb
• Bilden verkieselte urnenförmige Dauerstadien
(Zysten); bei einigen Arten sind Zellen von
Kieselschüppchen umgeben
• Vorwiegend im Süsswasser
Phaeophyceae
• Braunalgen
• 2000 Arten
• Braun gefärbt
• Mikroskopisch (z.B. fadenförmig), bis zu sehr grossen
(bis 60 m), morphologisch komplexen Formen
• Weit verbreitet vor allem an kälteren Meeresküsten (im
Benthos)
Xanthophyceae
• Gelbgrünalgen
• 400 Arten
• Grünlich-gelbe Färbung
• Einzeller - komplexe Formen
• Geisseln heterokont (unterschiedlich lang)
• Oft im Süsswasser oder terrestrisch
Excavata
• Vorwiegend heterotroph (einige Euglenozoa sind photoautotroph,
weil sie Chloroplasten geschluckt haben)
• Einzellig, Flagellaten
• Teils anaerob lebende Parasiten
• Eher einfach organisiert
Algen-Morphologie
Zell-intern
• Diverse Strukturen, wie in Cyanobacteria
• In Eukaryoten mit Organellen.
Zell-extern: Organisationsstufen
Amöboid
• Beispiel: Amöben
• Einzellig
• Nackt: ohne feste Zellwand
• mit Pseudopodien (Ausstülpungen zur Nahrungsaufnahme und
Bewegung)
• Keine Geisseln
Monadal
• Beispiel: Euglena
• Einzellig
• Begeisselt
• Flagellaten
• Können bis vielzellige Kolonien bilden (aber
Zellen sind nicht spezialisiert)
Kapsal
• Geissel reduziert oder fehlend
• Kolonien mit vielen Zellen in gemeinsamer Gallerte
• Zellwand dünn oder fehlend
Trichal
• Beispiel Ulothrix
• Keine Geisseln
• Zellen einkernig
• Fäden bildend
• Verzweigt oder nicht
Siphonocladal
• Beispiel: Cladophora glomerata
• Keine Geisseln
• Zellen enthalten mehrere Zellkerne
• Fäden bildend
• Verzweigt oder nicht
Siphonal
• Thallus
• Nur eine einzelne Zelle!
• Gross
• Viele Zellkerne
Gewebethallus
• Beispiel: Chara (Manche
grossen grün- & Braunalgen
• Keine Geissel
• Teilung multiserial
• Gewebeverbände
• Wächst an der Spitze
Photosynthese
Primäre und sekundäre Endosymbiose: Eukaryoten schlucken Cyanobakterien, später
Eukaryoten schlucken andere Eukaryoten.
Sexuell
Generationswechsel: Gametophyt macht
NIE Meiose, denn er besteht schon aus
haploiden Zellen.
• Antheridien (Spermatogonien) =
männliche Organe, bilden begeisselte
Spermatozoiden
• Spermatangien = männliche Organe,
bilden unbegeisselten Spermatien (bei
Rotalgen)
• Oogonien = weibliche Organe, bilden
Eizellen
Beim Haplo-Diplonten-Typ:
• Isomorpher Generationswechsel:
Sporophyt sieht aus wie Gametophyt,
Gamete sehen ähnlich aus
• Heteromorpher Generationswechsel:
Sporophyt und Gametophyt sehen
verschieden aus, unterschiedliche
Gameten
Algen – Ökologie
Plankton: Schwimmt im Wasser, Bewegung durch Störmung festgelegt
Benthos: Sessil
Meeres-Plankton
• Bakterioplankton: Prokaryoten, Nahrung für Phytoplankton
• Phytoplankton: Kieselalgen, Dinoflagellaten (grösste Artenvielfalt in den Tropen,
grösste Biomasse in temperiertem Wasser [kalt => mehr Nährstoffe]), Haptophyta
• Zooplankton: Protozoen, Krebs-Tiere, Larven diverser Organismengruppen
• Picoplankton: nur 0.2 – 2 μm gross, wichtig in
zentralen, nährstoffarmen Ozeanen. hat eine
sehr hohe Produktivität: Wächst schnell, wird
aber auch sofort gefressen.
Meeres-Benthos
Tangwälder bis zu 30m hoch, v.a. in kaltem Wasser. Müssen in die
obersten 30m des Wassers kommen, um Licht zu bekommen.
Süsswasser-Benthos
• Armleuchteralgen, sonst sind
Angiospermen dominant.
Laubmoose (Bryopsida/Musci)
• Gametophyt meistens mit einzellschichtigen Blättern, oft mit mehrschichtiger Mittelrippe
• Blätter meist schraubig am Stämmchen angeordnet
• Rhizoiden vielzellig => verankert Pflanze
• Gametangien in Gruppen am Ende von Sprösschen
• Sporophyt hat Haustorium (Saugt Nährstoffe ab) & ein Setum (Stielchen) mit einer
Kapsel (Sporangium) darauf. In dieser Kapsel werden mittels Meiose
haploide Sporen hergestellt
Andreaeidae: Klaffmoose
• Meistens im Gebirge, auf kalkfreiem Gestein
• Bildet dichte, dunkelbraune Rasen oder Kissen
• Sporophyt:
• Sporenkapsel öffnet sich mit 4 Längsspalten (statt
Anulus) => Wind trägt Sporen weg. Einfachere Bauweise
als Laubmoose
• Sporogon auf einem Pseudopodium, vom
Archegoniumstiel gebildet
• Columella in die Mitte der Kapsel
Ledermoose (Hepaticae)
• Ölkörper in den Zellen (charakteristisch) => Nährstoffreserve
• Oft thallöse (ohne Stengel und Blätter), Gametophyt sehr variabel
• Beblätterte Formen dreizeilig beblättert
• Blätter ohne Mittelrippe
• Sporophyt kurzlebiger als bei Laubmoose,
macht nie selbst Photosynthese, sondern
nur Sporen
• Sporenkapsel öffnet sich meist mit 4
Klappen
• Sporenkapsel meist mit Elateren
• Älteste Fossilien aus dem Perm
Marchantiopsida: Brunnenmoose
• Obere Hälfte ist Photosynthetisch,
ungewöhnliche Aufbau. Türme mit
photosynthetischen Zellen und ein Loch
oben um Licht herein zu lassen.
• Untere Hälfte strukturell, Ölzellen etc.
• Unten Verankerung mit Ventralschuppen und Rhizoiden
Jungermanniopsida
• 5‘000 Arten,meistens tropisch
• Kleine Pflanzen, die auf Gestein, Erde, Blättern oder
Baumstämmen leben
• Mit dreizeiligen Blättern
• Eine Zelllage dick
• Keine Mittelrippe
• Haben Amphigastrien: Kleine Becher, mit denen Wasser aufgefangen wird (?)
Hornmoose
• Morphologisch eigenartig
• Chloroplasten mit Pyrenoid (Stärkespeicher), meist nur einer pro Zelle (vgl. Algen)
• Archegonium und Antheridium endogen (im Gametophyten versunken)
• Sporophyt hornförmig, wie Gräser, die aus thallösen Gametophyt herausragen. Hat
keine beschränkte Lebenserwartung, solange Gametophyt Nährstoffe liefert. Wenn
Sporen reif sind, spaltet es oben auf. Mit Elateren werden Sporen aufgelockert & vom
Wind weggeweht => theoretisch endlose Kapazität, Sporen zu bilde (bis es gefressen
wird oder austrocknet)
• Haben Spaltöffnungen
• Häufig Symbiose mit Nostoc => Stickstoffbindung
Psilophytopsida
• Urfarngewächse
• Silur & Devon, vor 360 Mio Jahren ausgestorben
• Keine Wurzeln, nur einfache Blätter
• Protostele, anatomisch einfach
Rhyniales
• Stämme nackt, gabelig
• Sporangien endständig (sympodial): Sporophyt bildet Teppich, daraus
wachsen immer wieder Stängel hoch.
• Obersilur bis Unterdevon
Zosterophyllales
• Stämme gabelig, nackt.
• Sporangien seitenständig, nierenformig (Pflanze monopodial): d.h.
die gleichen Stängel wachsen jedes Jahr weiter, bis 30cm hoch.
• Unterdevon
Trimerophytales
• Stämme mit dichotomen oder trifurcaten Seitenachsen
• Sporangien seitenständig, in Gruppen
• Unterdevon
Lycopodiopsida (Bärlappe)
• 400 Arten
• Homospor: Nur eine Art Sporangien =>
eine Art Sporen, die zu Gametophyt wird.
Dieser kann dann jedoch Antherridium
und Archegonien produzieren.
• Sporophylle ähnlich oder unterscheidbar
von sterilen Blättern
• Epiphytisch und terrestrisch
• Bildeten Steinkohlewälder im Karbon
Selaginella (Moosfarne)
• 700 Arten
• 4-zeilige Mikrophylle, je zwei grosse und 2 kleine Blätter
• Heterospor & endosporische Gametophyten: Eindeutige Rollentrennung!
Haben Mikrosporangien (=>
Mikrosporen: männlich, einzelliger
Gametophyt, sehr reduziert zur
Windübertragung, endospor) und
Megasporangien (=> Megasporen:
weiblich, mehrzelliger
Gametophyt, um Nährstoffe für
schnelles Wachstum zur
Verfügung zu stellen, nicht
komplett endospor. An der offenen
Oberfläche wird ein Archegonium
gebildet, dass dann von
Spermatoziden befruchtet werden
kann)
Isoetales
(Brachsenkräuter)
• 60 Arten
• Auf feuchtem Boden
oder im Wasser
• Mikrophyllensind
pfriemformig
• Heterospor
• Achse knollig
Psilotales
• Ganz einfache Farne
• Mikrophylle
• keine Wurzeln
Equisetales (Schachtelhalme)
• 32 Arten
• Stamm differenziert in Knoten und
Internodien.
• Mikrophylle in Wirteln (Quirlen)
angeordnet.
• Sporophylle tragen 5-10 nach
innen weisende Sporangien.
• Homospor
• Stamm enthält viel Kieselsäure
• Wachsen sehr schnell, weil
Grossteil des Stammes hohl, mit
Luft gefüllte Röhrchen
Filicea (Farne)
• 10‘000 Arten
• Sehr divers
• Makrophyll: Wedel sind Kombination
aus Blatt & Ast, wegen besserem
Leitbündel werden sie auch dicker.
• Junge Wedel sind stets vorne eingerollt
• Sporangien bilden sich auf der
Blattunterseite
• Rhizomanatomie erstaunlich divers,
wächst meist horizontal.
• Siphonostele: Xylem und Phloem als Ring in der
Mitte, ein Teil kommt immer raus, um Wedel mit
Wasser zu versorgen. Wegen komplexer
Struktur: Kein sekundäres Dickenwachstum
möglich. Weil Xylem und Phloem begrenzte
Lebenserwartung: Alte Teile sterben nach einigen
Jahren ab, Farn wächst weiter nach vorne.
• Farnbäume: Rhyzome macht immer von oben
neue Wurzeln herunter, aussen an den alten.
• Meistens leptosporangiat. Sporangien entweder
frei in Sori organisiert (System Schweiz) oder in
Synangia verschmolzen (System Frankreich,
zentralisiert)
Neues in Pterophytina
• Wurzeln (nach ca. 10 My)
• Tracheiden and Leitbündel
• Lignin
• Verzweigte Sporophyten
• Sympodialer Wuchs
• Blätter: Mikrophyllen und Macrophyllen
• Leptosporangien
Joel Lüthi! 22/43! Dienstag, 4. Juni 2013
Spermatophytina
• Ausbreitung via Samen, nicht via Sporen!
• Seit Perm die dominante Pflanzengruppe
• 400‘000 Arten
• Gefässpflanze
• Eustele, mit sekundärem Dickenwachstum: Eigentlich einfach eine Gruppe von
unabhängigen Protostelen. Zwischen Xylem und Phloem hat es Kambium. Dieses
ermöglicht sekundäres Dickenwachstum. Altes Phloem wird zerdrückt & neues
gebildet. Altes Xylem bleibt als Jahrringe zurück.
• Primäres Wurzelsystem: Alles geht über den gleichen Wurzelkanal, der dann sekundär
wächst (im Vergleich zu Farne, die für jeden Wedel neue Wurzeln bilden)
• Heterospor mit Megagametophyt in Samen
Pollen (männlich)
• Pollenkornwand mehrschichtig
• Die innere Wand (Intine) aus Pektin, sie ist
wenig widerstandsfähig
• Äussere Wand (Exine) ist aus Sporopollenin
gebildet. Sie ist sehr widerstandsfähig. In
Angiospermen sehr divers
• Männlicher Gametophyt entwickelt sich im
Pollenkorn, oft noch bevor die Pollenkörner
entlassen werden, also im Pollensack.
• Wenn der Pollen keimt, wird ein Spermatozoid
oder werden mehrere Spermatozoiden frei
gelassen oder sie entstehen bei den
Angiospermen im Pollenschlauch.
• Spermatozoid: Begeisselt. Spermazelle:
Unbegeisselt. Geht bei Samenpflanzen, weil
Schlauch von Pollen zu Archegonium wächst => muss nicht mehr schwimmen.
Samenfarne
(Meist keine Fragen dazu)
• Eustele
• Megaphylle
• Blätter wie bei Farnen
• Mikrosporangien oft verschmolzen als Synangia
• Megasporangien (Samenanlagen) meistens vereinzelt und auf den Megaphyllen
getragen
• Gondwana Verbreitung
Cycadeen
• 140 Arten
• Tropisch
• Häufig im Mesozoikum: Gattung ist ziemlich alt, aber die Arten sind sehr jung, haben
sich erst vor kurzem entwickelt.
• Keine axillären Sprossen => unverzweigte Pflanzen
• Diözisch: Männlich und weiblich auf unterschiedliche Pflanzen
• Insektenbestäubt: Angelockt durch Duft und Wärme im Innern der Megasporangien
(Zapfen)
• Wurzeln machen Symbiose mit Cyanobakterien! Luftstickstofffixierung
Ginkgo
• Diözisch
• Blätter fächerförmig, auf Kurztrieben => der gesamte Ast hat Blätter, nicht nur die
vordersten Stellen
• Bildet Megasporangia, aber nicht in Zapfen. Bildet stinkende Frucht.
• Mikrosporangien auch in Zweierpaaren, aber als lockere Zapfen
• Windbestäubt
Coniferae
• Nadelhölzer
• Sporangien auf Sporophyllen in Zapfen
• Männlich: Pollen produzieren, die dann in den Wind gegeben werden können => Viele
kleine Zapfen, häufig hängen diese von den Spitzen der Äste. Stört Wind nur minim,
sodass Pollen im Wind bleiben
• Weibchen Zapfen: Pollen fangen. Schwierig, weil Pollen ziemlich leicht (wenn schwer
dann fliegt es nicht gut). => Wirbel im Luftstrom machen, dann fällt Pollen raus, genau in
Joel Lüthi! 24/43! Dienstag, 4. Juni 2013
den Zapfen. Dieser hat Deckschuppen und Samenschuppen. Mykropyle (Öffnung für
Pollen) zeigt immer gegen innen, da Pollen herunterrutschen. Pollen werden danach mit
einem Wassertropfen aufgesogen.
Fören
Zypressen
gewächse
Eibe
Gnetopsida
• Blüten teilweise zwittrig, funktionell eingeschlechtig (=> Relikte des anderen Geschlechts
noch vorhanden)
• Mikropyle als lange Röhre mit Bestäubungstropfen am Ende
• Sekundärholz mit Gefäse
• Insektenbestäubt
Ephedra
• Rutensträucher in trockenem Gelände. Hat 2 Integumente, das
Innere bildet ein langes Rohr, welches dann mittels
Bestäubungstropfen Pollen einfängt
• Die männlichen Strukturen sehen aus wie Staubblätter
Gnetum
• Blätter elliptisch, netzadrig
• Männliche Zapfen aus 1 Staubblatt und Perianth => wie
Angiospermen. Insektenbestäubt dank „Nektar“
• Weibliche Zapfen aus 1 Samenanlage, 2 Integumenten,
Perianth
Welwitschia
• Keimling, der nie
erwachsen wird. Nur 2
Blätter
• Diözysch,
Insektenbestäubt
Blütenhülle
• Perigon: Alle Blütenblätter sind gleich. Hier schützen Perigon-Blätter zuerst, werden
dann farbig für Attraktion => eher fest Blätter
• Kelch und Kronblätter: Blütenblätter sehr stark unterteilt in Kelch- und Kronblätter
=> Meist ist diese Spezialisierung verknüpft mit funktionellen Spezialisierung. Kelch =
Schutz => Kelchblätter sind robust und unauffällig (grün-braun). Kronblätter =
Kommunikation => machen Blüte attraktiv, erscheinen wenn Blüte bestäubungsreif.
Kurzlebig
• (Auch „Perigon in zwei undifferenzierten Kreisen“ oder „Kronblätter als modifizierte
Staubblätter“)
Gynoecium
= Gesamtheit der Fruchtblätter
• Ursprünglich flach mit Samenanlage am
Rand, dann zusammengerollt
=> Samenanlage in eine extra Struktur
eingeschlossen!
• Problem: Die Eizelle ist innerhalb der
Samenanlage. Wie kommt der Pollen zur
Eizelle?!
Bei Gymnospermen: Mikropyle offen =>
Pollen rein.
Bei Angiospermen: Mykropyle abgedeckt durch die zusätzliche Hülle => Narbe: Pollen
keimt darauf (Spezialgewebe). Wächst bis
Lebenszyklus
Spormutterzellen ist noch diploid. Macht
Meiose und reduziert 3 Zellen.
Innere Zelle wird haploide Megaspore.
Diese macht dann alles von Eizelle etc.
8 Mitosen. 3 Kerne wandern nach unten
=> Antipoden (andere Seite vom Pol,
dem Mikropyle). 2 bleiben in der Mitte
=> Polkerne. 3 Kerne nach oben. 2
machen Synergiden (flankieren die
Eizelle), die letzte macht die Eizelle.
(Kein Archegonium mehr)
Wenn Eizelle reif => man kann die 8
Kerne nicht unterscheiden, weil kaum
Zellwände.
Dann kommt der Pollenschlauch rein
mit 2 Pollenzellen. Eine verschmelzt mit
Eizelle. Die zweite verschmilzt mit den
beiden Polkernen => ist triploid (=>
schnelleres Wachstum) = Endosperm
=> Doppelte Befruchtung!!
Zygote oben (Eizelle & Spermazelle)
Endosperm triploid in der Mitte (2
Polkerne & Spermazelle)
Andere Kerne verschwinden.
Endosperm wächst, bildet Nährstoff für das junge Embryo (Wovon wir wir uns dann
ernähren). Eizelle beginnt zu wachsen und macht jungen, diploiden Sporophyt. Dieser hat
dann eine Menge Nährstoff (Endosperm) zur Verfügung, das ganze eingepackt in
Integument. Integument ist noch Muttergeneration! Manchmal noch haploide Reste des
Gametophyten. Ausserdem Diploider neuer Sporophyt und triploides Endosperm (=>
Familienparty).
Bestäubungsbiologie
• Tierblütigkeit: Insekten, Vögel (sehen rot), Fledermäuse. Via Farbe, Form & Duft
angelockt, mit Nektar (billig), Pollen (teuer), Tausch, Sex belohnt. Symmetrie wichtig!
(monosymmetrisch praktisch, um Tier besser zu leiten)
• Windblütigkeit: Blüten klein, Perianth unauffällig/reduziert. Blüten meist
eingeschlechtlich (bis diözisch), Griffel & Narbe als Windpollenfänger vergrössert.
Aerodynamik wichtig!
• Wasserausbreitung
• Selbstausbreitung: Samen wegspicken. Häufig in Kombination mit Tierblütigkeit.
Infloreszenzen
„Abgrenzbarer Teil einer Pflanze dessen verzweigtes Sprosssystem die Blüten tragen“
Blüten jeweils in Brakteen (Achseln der Hochblätter).
Gesetzmässigkeiten:
1. Endblüte (E) oder nicht. Wenn oben eine Blüte ist => Blütenstand kann nicht weiter
wachsen (Mit Endblüte: Meist von oben nach unten; ohne Endblüte: Von unten nach
oben)
2. Hat jede Blüte einen (kleinen) Stil? Unter dem Stil ist das Tragblatt. Traube: Blüte hat
Stil. Ähre: Kein Stil, Blüte direkt auf Zentralachse
3. Zusammengestauchte Zentralachse: Mit oder ohne Stielchen.
4. Blütenstand verzweigt oder unverzweigt (Blütenanlage => Blüte oder 3 weitere
Blütenanlagen)
Basale Angiospermen
• Paraphyletisch
• Zwei Keimblätter (Symplesiomorphie)
• Pollen monosulcat (nur ein Keimblatt)
(Symplesiomorphie)
• Blüten öfters schraubig, Kelch & Krone selten
verschieden (Perigon)
• Oft Chorikarp, mit vielen Staubblättern
Magnoliaceae
• Perigon, Staub- & Fruchtblätter in einer einzigen Spirale
Nymphaeaceae
• Wie Mangolia, aber im Wasser
• Bsp: Victoria amazonica, in sehr vielen Gewächshäusern, runde Wasserpflanze
Liliales
Lilienartige
Asparageles
Bärlauch: Überlebt als Knolle
Orchideen
Viele Arten, aber viele davon selten. Konkurrieren nicht um Platz.
Sehr enge Zusammenarbeit mit Pilzen, nehmen Nährstoffe fast nur über Pilze auf.
Manche Orchideen parasitisch: Holen sich von Pilzen Nährstoffe, die diese von Bäumen
bekommen
Spezielle Blütenmorphologie: 3+3 Petalen
Eine Lippe als Landeplattform für Bestäuber (umgebaute Petale)
Gynetium und Andrectium umgebaut: Fruchtblätter verwachsen und unterständig(!)
Pollinia: Gelbe Körper, die ganze Pollenproduktion in diesen beiden Körnern. Dieser ist
an Klebkörper angemacht. Dieser klebt sofort an alles, was ihn berührt. D.h. die ganzen
Pollen werden an ein Insekt abgegeben!!
Gynostemium: Verwachsene Fruchtblätter, Narbe. Dort wird Pollen von anderem Insekt
"abgeliefert", sehr viel auf einmal!
=> 10'000-1Mio Samenanlagen, die dann alle befruchtet werden können
=> Hochrisikogeschäft
Jede Art hat ein wenig andere Bestäuber => Koexistenz von sehr vielen Arten in einem
System möglich
Andere Orchideen produzieren Sexualpheromon => locken Männchen an
Poales
Schlaffe Segge
grasartige: Blüte viel kleiner, häufig Perigon ganz weg
Wichtig sind Narbe und Antherren (manchmal zeitlich versetzt, um Selbstbestäubung zu
verhindern)
Süssgräser: Grosse Spezialisten! Gleich starke Anpassung wie Orchideen, aber in die
andere Richtung. Blüte noch 3 Staubblätter & 1 Fruchtknoten
Gräser sind konkurrenzfähig an Orten mit häufiger Dürre oder Kälte. Aber auch via
Waldbrände: Produzieren viel trockenes Material => Waldbrand => können schnell
wieder wachsen, weil unterirdisches Rhizom! Gräser sind sehr produktiv &
verschwenden keine Energie für Holz => hohe Biomasse für die Ernährung riesiger
Säugetiere (Büffel, Kängurus)
Ranunculales
• Ranunculaceae:
Hahnenfussgewächse
• Blüten schraubig oder
wirtelig
• Perigon: Nicht differenzierte
Kron- und Kelchblätter
• Viele Staubblätter
• Gynoecium apokarp
=> noch sehr basal
Kern Eudikotylen
• Blütenhülle Pentazyklisch (5+5, manchmal 4+4), in
Kelch- und Kronblätter
• Septalum : Kelchblätter, bilden Aussenring:
Schützt Knospe
• Petalum: Kronblätter, bilden Innenring: Farbig,
dünnes Material. Muss nur hübsch aussehen
• Zwei Staubgefässkreise (5+5 Staubblätter)
• Innen 5 Fruchtblätter
Rosiden
• Sehr diverse Gruppe ohne klare Eigenschaften
• Von Asteriden unterscheidbar, weil Kronblätter
meist nicht verschmolzen
Fabales
• Trifolium pratense
• Hülsengewächse: Erbsen, Bohnen, werden gerne gegessen, weil sie
Wurzelknöllchen haben, die Stickstoff binden (Symbiose mit Cyanobakterien)
• Wurzelknöllchen schaffen anaerobe Bedingungen (Schutzmantel mit
Leghämaglobin)
• Einzelnes Fruchtblatt bildet Hülse
• Insektenbestäubt, diverse Mechanismen:
• Einfach viele Staubblätter => Insekten fressen Pollen
• Staubblätter versteckt, erst wenn Insekt in Blüte fällt kommen sie heraus und
platzieren Pollen (gut, weil Nektar viel billiger)
• Pseudopollen: Grosse, sterile Staubblätter bieten Pseudopollen an, während
kleine, getarnte Staubblätter den echten Pollen anbringen
Die Frucht
Besteht aus allen jenen Blütenteilen welche die Samen bis zu ihrer Reife umschliessen
und zu deren Verbreitung dienen
Echte Frucht vs. Scheinfrucht
nur Fruchtknoten und Samen Andere Teile der Blüte auch beteiligt
(Fruchtboden, Perianth)
z.B. Staubblätter, Kronblätter
Asteriden
• Blüten sympetal (Kronblätter
verwachsen, hoch spezialisiert):
Insekten können Landen, Pollen
wird genauer platziert
• Oft Staubblätter verwachsen mit
Kronblätter
• Zahl Staubblätter oft reduziert
• Samenanlage unitegmisch
• Oft spezialisierten Insekten- und Vögelblumen
Ericales
• Primulaceae: Schlüsselblumen
• Rhododendron hirsutum
• Die ersten Blumen im Jahr, die blühen
• Polysymmetrisch
• Kronblätter verwachsen, Staubblätter noch frei
Lamiales
• Lamiaceae: Lippenblütler
• Veronicaceae: Ehrenpreis
• Ajuga reptans: Kriechender Günsel
• Plantago lanceolata: Wegerich
• Monosymmetrisch: Bestäubung genau gesteuert, Pollen wird an bestimmter
Stelle auf dem Rücken eines Insekts platziert
• Staubblattanzahl reduziert (2 oder 4)
• Viele ätherische Öle und Heilpflanzen!
Asterales
• Asteraceae: Korbblütler (23‘000 Arten)
• Sekundäre Pollenpräsentation: Griffel wächst durch Staubblätter hinaus, bietet
Pollen an. Danach öffnet er sich & gibt Narbe frei => beide Male am gleichen
Ort!
• Blütenstand (z.B. Geissenblümchen): Täuscht einzelne Blüten vor, ist eigentlich
ganz viele Blüten, aussen weiblich, innen männlich
Morphologische Evolution
Vielfalt
Die Angiospermen haben mit ca. 400‘000 Arten eine unglaubliche Vielfalt. Wie kam es
dazu?
Klimatisch
jede Klimazone besitzt eigene Vegetation und Flora
Wichtigste klimatische Parameter:
• Wieviel Regen?
• Verteilung des Regens
• Energie via Sonneneinstrahlung: An Äquator viel mehr Licht als an Polen
• Wachstumszeit: In welchen Zeiten kann die Pflanze (temperaturbedingt) wachsen?
Von 12 Monaten bis 6 Wochen
Tundra
• Kurze Wachstumsperiode, 6-16 Wochen
• Kalt, trocken und nass
=> kurze Pflanzen, keine Bäumen. Man muss vom Schnee
bedeckt werden
Sommergrüne Laubwälder
• Vegetationszeit 5-8 Monate
• Winter mit Frost
• Feucht ohne Trockenzeit
=> Sehr hohe Produktivität => laubabwerfende,
sommergrüne Wälder
Diese sind in Europa sehr artenarm, v.a. wegen Buchen
und wegen Eiszeit vor 10‘000 Jahren
Trockenwüste: Sahara
• Niederschläge < 250mm, aber sehr heiss
• Immer wärmer als dass es Wasser hat, nie übrige
Feuchtigkeit => Pflanzen beschränkt auf Orte mit
Bodenwasser
=> Gräser, Zwergsträucher und Sukkulenten in feuchteren
Gebieten
Hartlaubvegetation: Kapflora
Sommer trocken & warm (= sehr ungünstig) => häufig Brände
Produktivität tief => Hartlaub, Blätter nicht abgeworfen
Sehr artenreich, weil viele Nischen und alternative Lösungen
Joel Lüthi! 36/43! Dienstag, 4. Juni 2013
Lokale Spezialisten
Artenvielfalt ist dort am grössten, wo es
tropisch ist (Äquator) und viele Berge hat
Nischen:
• Vegetative Anpassungen an
Feuchtigkeit
• Zeitliche Anpassungen: z.B. schnell
nach einem Brand wachsen, die ersten
im Jahr sein die wachsen
• Anpassungen an Bestäuber: Durch
Vögel, Insekten, Fledermäuse oder den
Wind
Geographisch
Florenreiche, jeder Kontinent besitzt
eigene Flora
D.h. in jedem Florenreich findet die
ganze Unterteilung in lokale Spezialisten
wieder statt => sehr viele Arten!
Historisch
• Evolution in neuen Habitaten (Gräser)
• Gräser sind die wichtigste Pflanze in
Savannen und Steppe, aber bewohnen diese Habitate
erst seit 6-15 Mio Jahren. Ursprünglich sind Gräser
nämlich Waldbewohner, die im Schatten der Bäume
wachsen. Die basalen Gruppen sind einfach Nischen-
Player, während Bambus in direkter Konkurrenz mit
Bäumen steht (und grössere Bereiche frei von
Bäumen halten kann)
• Erst als sich dann die Erde stärker abkühlte, die
Klimagradienten steiler wurden und es an
vielen Orten auch Frost und Dürre gab,
entwickelten die Gräser die Nutzung des
Feuers
• Eine weitere Entwicklung der Gräser:
Silikakörper (=> Glas), um nicht so oft
gefressen zu werden => Grasfressende
Tiere haben konstant nachwachsende
Zähne
• C4 Gräser => auch in Trockenheit und bei
niedrigerer CO2 Konzentration noch
konkurrenzfähig
• Steppen: Kalt & trocken => Frosttoleranz
• Savanne: Sommer warm & nass =>
schnelles Wachstum. Im Winter Feuer und
grosse Tiere die den Bäumen schaden => Feuertoleranz, C4 Photosynthese, hohe
Wachstumsrate
Verschiedene evolutive (historische) Anpassungen: Physiologische Grenzen (z.B. Frost) oder Konkurrenz ist Limit
Abgrenzung: z.T. ist die Abgrenzung willkürlich, Art scheint sich einfach auf einen Berg/ein
Tal zu beschränken, obwohl der Ausbreitung keine Grenzen gesetzt wären.
Endemische Arten sind an Orten mit sehr niedriger Variabilität! Weil Endemiten besonders
hohe Ansprüche haben, nicht überleben, wenn Temperatur und Niederschlag allzu variabel
sind (andere Pflanzen brauchen einfach ein gewisses Mittel, sind nicht so anfällig
gegenüber Variabilität)
Endemische Arten entstehen teils auch, weil eine Art nur einen sehr dünnen Abschnitt
einer Bergflanke besiedelt => wenig lateraler Genfluss, schnellere Artbildung
Nicht nur Sporengrösse (Gross = fliegt nicht weit), sondern auch Lebensweise beeinflusst
Ausbreitung stark. So können sich z.B. Epiphyten viel stärker ausbreiten als terrestirsche
Farne.
Einfluss des Menschens: Gefahr, dass Endemiten leicht komplett ausgerottet werden.
Aber: Endemiten profitieren von einem gewissen Mass an menschlicher Störung, da diese
einer allzu starken Konkurrenz entgegen wirkt. Denn Endemiten sind faktisch die Loser
der Evolution, überleben nur, wenn die Konkurrenz nicht zu stark ist.
• Die Evolution von Endemiten ist in den Anden von Umweltbedingungen und
gruppenspezifischen Eigenschaften abhängig.
• Endemiten sind meist evolutiv jung und sterben vermutlich natürlicherweise relativ
schnell aus.
• Endemiten sind vermutlich meist relativ konkurrenzschwach.
• Viele endemische Pflanzenarten werden durch mäßige natürliche und anthropogene
Störungen gefördert.
Tierbestäubung
• Unspezialisierte Bestäubung: radiärsymmetrische Blüten, Nektar/Pollen leicht
zugänglich für diverse Insekten, Bsp Raps, Korbblütler, Löwenzahn
• Spezialisierte Bestäubung: Spezialisierte Blütenform! Z.B. langer Sporn => Bestäuber
braucht langen Rüssel (Spezielle Morphologie auch bei den Insekten gefordert). Typisch
bei vielen Orchideen
• Einseitige Spezialisierung: Häufig sind nicht beide Partner spezialisiert. Dies
vermindert das Risiko für den Generalisten auszusterben. Auch Vorteile für
Angepassten, bspw. Nursery Pollination: Kinder des Bestäubers werden in der Pflanze
grossgezogen, essen dann Samen (bei Yucca und Feigen)
Windbestäubung
• V.a. bei Gräsern und Koniferen
• Anpassungen: Pollen nicht klebrig (=> kann gut in Wind abgegeben werden), Narbe mit
grosser Oberfläche, häufig erzeugt die Narbe Wirbel im Luftstrom, um so Pollen besser
einfangen zu können.
Bestäuber
• Hauptsächlich fliegende Tiere, ausser in Gebieten wo es viel regnet, viel windet oder kalt
ist, dann gibt es nur wenige fliegende Insekten und mehr Ameisen => in den Bergen!
• Insekten: Hymenoptera (v.a. Bienen), Diptera (Fliegen), Lepidoptera (Schmetterlinge),
Coleoptera (Käfer), Thysanoptera (Fransenflügler)
• Vögel: 6 phylogenetisch unabhängige Gruppen, u.a. Kolibris
• Fledermäuse: Megachiroptera (Flughunde)
• In der Schweiz sind nur Insekten wichtige Bestäuber, Vögel und Fledermäuse nicht
Bienen
• Sehr vielfältig (20‘000 Bienenarten)
• Bienen sind Vegetarier, leben ausschliesslich von Blütenprodukten (Adulte vom Nektar,
Larven von Nektar und Pollen)
• Haben spezielle Strukturen an Beinen, um Nektar & Pollen zu transportieren (Körbchen)
Blütenmerkmale
• Selbstbestäubung ist meist nachteilig, kann aber auch eine erfolgreiche Strategie sein,
wenn (noch) keine Bestäuber vorhanden sind (Selbstbestäubung ist auch sexuelle
Fortpflanzung)
• Blütenmerkmale können auch als “Filter” wirken, und nur spezifische Bestäuber
anlocken => assortativ mating, Isolationsbarriere
Filter
• Dunkler, bitterer Nektar (bei Aloe) schreckt Bienen ab, aber nicht spezialisierte Vögel
(diese haben die entsprechenden Geschmacksrezeptoren verloren)
• Farbe: Rot wird von Bienen schlecht (bildet wenig Kontrast), von Vögeln aber sehr gut
gesehen. Vogelbestäubte Blüten sind häufig rot.
• Duft: manche Substanzen werden nur (oder besonders gut) von bestimmten Insekten
detektiert („privat communication channels“)
=> Reproduktive Isolation ist Nebenprodukt der Anpassung an bestimmte Bestäuber!
Mutualismen
• beide Partner haben Kosten und Nutzen => konstanter Selektionsdruck, daraus einen
Antagonismus zu machen, d.h. ein Partner profitiert auf Kosten des anderen.
Bsp: Mutante, die keinen Nektar produziert hat Kostenvorteil, solange sie trotzdem noch
bestäubt wird (=> Täuschung und keine Nektarproduktion oder Nektarraub)
• Mutualismus ist eine Kosten-Nutzen Rechnung!
• Pflanze:
• Kosten: Produktion von Belohnung, Signalen, antagonische Besucher. Nektar ist
dabei jedoch recht billig für eine Pflanze, da Zucker kein limitierender Faktor ist
• Nutzen: Pollenübertragung ist präzise (erlaubt kleinere Populationsgrössen),
spart Pollen, mehr Kreuzbestäubung
• Bestäuber:
• Kosten: Flug von Blüte zu Blüte, Gefahr auf der Blüte gefressen zu werden. Aber
diese Gefahren hat ein Insekt sowieso.
• Nutzen: leicht detektierbare, und hochqualitative Belohnung
=> Kosten sind relativ klein, während Nutzen gross ist, deshalb funktioniert dieses System
meist recht stabil.
Blütenmimikry
• Sexuelle Mimikry: Blüte die aussieht wie ein Weibchen einer Art. Männchen will
Weibchen mitnehmen, dabei findet Bestäubung statt. Geht teils auch über
Sexualpheromone
Viel Erfolg!
Joel Lüthi! 43/43! Dienstag, 4. Juni 2013