2.Nennen Sie die Ursache (Erreger) für die Rhizomania-Erkrankung der Zuckerrübe. Wie
wird die Krankheit übertragen?
-Beet necrotic yellow vein virus
-Wurzelbärtigkeit. Auch bei Kartoffeln. Durch den Boden-Pilz Polymyxa betae. Kommt demnach
eine Zuckerrübenpflanze mit diesem Bakterium in Berührung, so dringen die Rhizomania-Viren in
die Pflanze ein und befallen deren Zellen. Zuerst haften sich die Rhizomania-Viren an die von ihr
zu befallenen Zelle an und durchstoßen diese, damit die DNA des Virus in die Pflanzenzelle injiziert
werden kann. Der Rest des Virus, welcher aus Protein besteht, bleibt außerhalb der Zelle. Nun
beginnt die Latenzphase, in welcher die DNA der Pflanzenzelle aufgelöst wird und die DNA des
Rhizomania-Virus vermehrt wird. Dadurch wird der Stoffwechsel der Pflanze veranlaßt, nur noch
Proteine herzustellen, um einen Rhizomania-Virus herzustellen. Als nächstes lagern sich die
Proteine und die neu gebildete DNA zusammen und ergeben einen neuen funktionsfähigen
Rhizomania-Virus. Sind genügend Viren in der Pflanzenzelle hergestellt worden, „zerplatzt“ die
Zelle, und die Viren können freigesetzt werden. Derart befallene Zellen können sich nicht mehr
teilen, da der Virus den Stoffwechsel der Pflanzenzelle dazu nutzt, nur noch neue Viren
herzustellen. Erkrankt eine Zuckerrübe an Rhizomania, so äußert sich dies durch eine Vielzahl von
stark verzweigten Wurzeln und durch ein mickriges Erscheinungsbild. Darüber hinaus liefern derart
erkrankte Rüben wenig oder gar keinen Zucker.
3.Nennen Sie jeweils zwei wichtige Getreide-Krankheiten, die a) die Wurzel bzw. die
Halmbasis, b) das Blatt und c) die Ähre befallen.
a)-Halmbruchkrankheit (Psudocercosporella); Schwarzbeinigkeit (Gaeumannomyces graminis)
b)-Schneeschimmel (Microdochium nivale); Weizenmehltau (echter/unechter- Blumeria graminis)
c)-partielle Weißährigkeit (Fusarium); Cladosporium herbarum (Schwärzepilz an Ähren)
6.Nennen Sie die deutschen Namen bzw. die Krankheitsnamen für folgende Fungi imperfecti.
Bei welchen dieser Pilze ist die Hauptfruchtform (noch) unbekannt?
Rhizoctonia cerealis, Bortrytis cinerea, Pseudocercosporella herpotrichoides, Alternaria
solani, Fusarium culmorum, Microdochium nivale
-Fungi imperfecti fehlen von sexueller Befruchtung. Vermehrung durch asexuell gebildete Sporen
(Konidien) oder rein vegetativ.
-Rhizoctonia cerealis: Scharfer Augenfleck (Augenfleck am Halm)
-Bortrytis cinerea: Grauschimmelfäule (Schimmelpilz) v.a. im Weinbau (Erd- und Rohfäule).
-Pseudocercosporella herpotrichoides: Halmbruch (besonders bei feucht-mildem Winter und/oder
feucht-kühlem Frühjahr auf mittleren bis schweren Böden. Typische Fruchtfolgekrankheit. Pilz
überdauert bis zu drei Jahren als Mycel auf den Stopplen. Sporulation bei 5-15°C und ausreichender
Feuchtigkeit.
-Alternaria solani: Dürrfleckenkrankheit- alte Blätter; rundlich, braune Flecken. Pilz überwintert in
Abfallhaufen, an abgestorbenen Kartoffellaub im Boden und an befallenen Knollen. Gestresste und
ältere werden bevorzugt befallen. Verbreitung durch Konidien. Regen und 26°C ideale
Vermehrungsbedingungen.
-Fusarium culmorum: Es kommt zu Fehlstellen beim Auflaufen der Saat. Auf der Keimscheide und
den Wurzeln der Keimpflanzen bilden sich braune, längliche, strichförmige Flecken. Im
Bestockungsstadium treten Verbräunungen an der Blattscheidenbasis auf. Später ist die Stängelbasis
diffus, zum Teil streifig braun und vermorscht. Neben einem Knotenbefall tritt an den Wurzeln
trockene Braunfäule auf. Die Pflanzen werden in ihrem Wachstum beeinträchtigt und reifen
vorzeitig ab. Bei starkem Befall kommt es zum Umknicken der Halme (Lager).
Bei feuchter Witterung können sich an den Spelzen und der Ährenspindel rötliche Sporenlager
bilden. Zurzeit der Blüte befallene Kornanlagen können, mit Schrumpfkorn oder ohne sichtbare
Symptome, vollständig zerstört werden.
Biologie in Kürze
Zu den Wirtspflanzen gehören alle Getreidearten, Mais und zahlreiche Gräser. F. culmorum kann
auch auf zweikeimblättrigen Pflanzenarten auftreten. Für den Ährenbefall ist der Durum-Weizen
besonders anfällig. Nach einem Saatgutbefall kommt es zu Keimlingsschäden. Die Fußkrankheit
kann von befallenen Ernterückständen oder Dauerformen der Erreger ausgehen. Niederschläge
zwischen Ährenschieben und Abreife können Sporen im Bestand in die Ähren transportieren. Ein
Eintrag ist auch durch klimmende und windende Unkräuter (Klettenlabkraut) möglich.
Die Ähreninfektion wird von Sporen an abgestorbenen Pflanzenteilen der Halmbasis verursacht.
Trockener Boden und Temperaturen von 15 bis 25 Grad begünstigen die Sämlingsfäulen.
Trockenstress kann zu Wurzel- und Stängelbefall führen. Kurze Feuchteperioden ab
Fahnenblattstadium (BBCH 37) sowie Temperaturen von 20 bis 25 Grad begünstigen dagegen den
Ährenbefall. Die Mykotoxinbildung durch Fusarien erfolgt auf dem Feld und kann sich im
Getreidelager bei hoher Feuchte und Temperaturen von 12 bis 25 Grad fortsetzen. Daher ist beim
Ernten und Einlagern von Getreide Vorsicht geboten.
-Microdochium nivale: Schneeschimmel auf Weizen. Kleine graue Flecken. Günstig für Verbreitung
sind kühle Witterung und hohe Luftfeuchte.
7.Worin unterscheiden sich echte und falsche Mehltaupilze? (Systematik, Zellwände,
Verbreitungseinheiten, reproduktive Zellen,...)
-Echte dringen über Unterseiten der Blätter ein und werden an der Oberseite mittels weissen,
abwischbaren Belags sichtbar. Der Falsche fabriziert auf Blattunterseite einen grauweißen Belag
und wird oberseitig durch braune Flecken vom Rand und auch von der Mitte her sichtbar.
-Beide Pilzarten sind nicht miteinander verwandt. Der Echte ist ein Rostpilz und der Falsche ein
Gefäßparasit, der innerlich in der Pflanze, in den Gefäßen, im Saftstrom verbreitet wird und daher
schwieriger zu bekämpfen ist.
-Echter Mehltau ist ein Ektoparasit, lebt also auf der Pflanze. Ernährung heterotroph, hat also keine
Photosynthese. Mit schwefeöhaltigen Mitteln zu bekämpfen.
-Falscher Mehltau lebt in der Pflanze, Endoparasit. Seine Konidien, Sporenträger ragen unten aus
den Spaltöffnungen der Blätter heraus. Mit kupferhaltigen Mitteln zu bekämpfen.
-Beide sind spezialisiert .
-Die Sporen der Echten Mehltaupilze, (Erysiphales), werden mit dem Wind verbreitet und bilden,
falls sie auf einem Blatt zu liegen kommen, ein weißes Pilzgeflecht (Oberflächenmyzel) auf der
Blattoberseite aus. Der Pilz bildet so genannte Haustorien (Saugfortsätze) aus, welche in die
äußeren Zellen (Epidermiszellen) des Wirtes eindringen und hiermit der Pflanze Nährstoffe
entnimmt. Das befallene Blatt welkt hierdurch und fällt später ab. Die reichlich ausgebildeten
Sporenbehälter (Conidien) lassen die befallene Blattoberfläche anfänglich weiß, später grau
bestäubt erscheinen.
9.Wie lautet der wiss. Name des Weizen-Schwarzrostes? Welche Sporenform bildet er auf
welcher Pflanze?
-Puccinia graminis f.sp.trittici (Ordnung Rostpilz- Reich Pilze-Fungi; Abteilung Basidiomycota)
-Rostpilze bilden Dauersporen (Teliosporen) und können Wirtswechsel betreiben. Unser Pilz
wechselt zwischen Berberitze und Weizen. 5 verschiedene Sporenarten im Lebenszyklus.
-Basidosporen und Spermagonien befallen Berberitzen-(blatt)
-Aeciosporen auf Getreide/ Weizen
-Uredosporen in die Stomata des Weizen.
-Telisporen- durch Meiose entstehen Basidiosporen (Kreislauf geschlossen)
3.Nennen Sie jeweils fünf tierische Schädlinge, die beim Anbau von Raps und Getreide eine
ökonomische Bedeutung haben.
-Raps:
Rapsglanzkäfer (bei kräftiger Pfl. 5-6 tolerierbar, bei jungen 1-2 bekämpfungswürdig)
Kohlschottenrüssler und K.-motte (Sommerraps, zugewandert aus Winterraps)
Kohlblattlaus
Rübsenblattwespe
Rapserdfloh
-Getreide:
Fliegen (Vergilbung und verfaulende Blätter; Schäden an Ähren)
Käfer (Fraßschaden)
Blattläuse (saugen an Blättern und Ähren-Virusübertragung möglich)
Wurzelnematoden (Getreidezysten im Wurzelbereich)
Weizengallmücke (Ähren und Körner)
Kornkäfer, Getreidekapuziner (Vorratsschädlinge)
4.Erläutern Sie die folgenden Formen, die bei Blattläusen vorkommen: Fundatrix, Gynopara,
Ovipara, Alata e, Aptera, Virgo und Exsules.
-Fundatrix: erstes Glied in der Generationsfolge (flügellose Stammmütter)
-Gynopara: Weibchen
-Ovipara: die Eier ablegen; bei viviovipara ist Weibchen ovipar; bei Reblaus sind alle Morphen
ovipar
-Alata e: geflügelt
-Aptera: ungeflügelt
-Virgo: auf Fundatrix folgende Morphen wirtswechselnder Arten auf dem Primärwirt
-Exsules:
6.Erläutern Sie die folgenden morphologischen Strukturen bei Insekten: Maxillen, Labrum,
Scutellum, Tergit, Thorax, Femur.
-Maxillen: Kopfextremität, dienen als Mundwerkzueg
-Labrum: Oberlippe best. Gleiderfüßer. Vorderer Abschluss der Mundwerkzeuge.
-Scutellum: kleiner Schild oder Schildchen; mittlere Teil des Thorax
-Tergit: Rückenplatte des Außenskeletts. Bestandteil der Segmente
-Thorax: Brustkorb
-Femur: Abschnitt des Beins- Oberschenkel
Begriff Erklärung
Anamorphe Bezeichnung für die Form der asexuellen Fortpflanzung bei Pilzen
Biotrophie Ernährungsform, bei der der Erreger auf lebende Wirtszellen angewiesen ist