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DIN 267-28 {
ICS 21.060.10 Ersatz für
DIN 267-28:1990-03
Mechanische Verbindungselemente –
Teil 28: Schrauben aus Stahl mit klemmender Beschichtung; Technische
Lieferbedingungen
Fasteners –
Part 28: Steel screws, bolts and studs with locking coating; Technical specifications
Éléments de fixations –
Partie 28: Vis et goujons en acier avec revêtement serrant; Spécifications techniques
Gesamtumfang 9 Seiten
Vorwort
Diese Norm wurde vom FMV-3.13.1 Schrauben mit klebenden oder klemmenden Beschichtungen erar-
beitet.
Änderungen
Frühere Ausgaben
2
DIN 267-28:2004-01
1 Anwendungsbereich
Diese Norm legt funktionelle Eigenschaften von klemmenden Beschichtungen auf Schrauben aus Stahl mit
fest.
Diese Norm trifft keine Festlegungen für Eigenschaften von Schrauben, bei denen Schmierstoff in die
klemmende Beschichtung integriert ist oder nachträglich auf diese aufgebracht wird oder eine zusätzliche
spanende Bearbeitung der Schraube erforderlich ist.
2 Normative Verweisungen
Diese Norm enthält durch datierte oder undatierte Verweisungen Festlegungen aus anderen Publikationen.
Diese normativen Verweisungen sind an den jeweiligen Stellen im Text zitiert, und die Publikationen sind
nachstehend aufgeführt. Bei datierten Verweisungen gehören spätere Änderungen oder Überarbeitungen
dieser Publikationen nur zu dieser Norm, falls sie durch Änderung oder Überarbeitung eingearbeitet sind.
Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe der in Bezug genommenen Publikation (einschließlich
Änderungen).
DIN EN ISO 898-1, Mechanische Eigenschaften von Verbindungselementen aus Kohlenstoffstahl und
legiertem Stahl Teil 1: Schrauben (ISO 898-1:1999); Deutsche Fassung EN ISO 898-1:1999.
DIN EN ISO 4017, Sechskantschrauben mit Gewinde bis Kopf Produktklassen A und B (ISO 4017:1999);
Deutsche Fassung EN ISO 4017:2000.
DIN EN ISO 4032, Sechskantmuttern, Typ 1, Produktklassen A und B (ISO 4032:1999); Deutsche Fassung
EN ISO 4032:2000.
DIN EN ISO 4753, Verbindungselemente Enden von Teilen mit metrischem ISO-Außengewinde
(ISO 4753:1999); Deutsche Fassung EN ISO 4753:1999.
DIN EN ISO 7089, Flache Scheiben Normale Reihe, Produktklasse A (ISO 7089:2000); Deutsche
Fassung EN ISO 7089:2000.
DIN EN ISO 8673, Sechskantmuttern, Typ 1, mit metrischem Feingewinde, Produktklassen A und B
(ISO 8673:1999); Deutsche Fassung EN ISO 8673:2000.
DIN ISO 261, Metrisches ISO-Gewinde allgemeiner Anwendung Übersicht (ISO 261:1998).
3
DIN 267-28:2004-01
3 Begriffe
Für die Anwendung dieser Norm gelten die folgenden Begriffe:
3.1
klemmende Beschichtung
Rundumbeschichtung, streifenförmige Beschichtung oder Fleckbeschichtung aus Kunststoff, die beim Ein-
schrauben eine Klemmwirkung hervorruft
ANMERKUNG Klemmende Beschichtungen können das Losdrehen der Verbindung nicht aufhalten, verhindern
jedoch ein vollständiges Lösen.
3.2
Einschraubdrehmoment
MEin
das beim Einschrauben einer Schraube in eine Prüfmutter gemessene Drehmoment
3.3
Anziehdrehmoment
MA
das zur Erzeugung der Vorspannkraft erforderliche Drehmoment
3.4
Ausschraubdrehmoment
MAus
das beim Ausschrauben einer mit klemmender Beschichtung versehenen Schraube nach dem Losdrehen
gemessene Drehmoment
4 Maße, Bezeichnung
Falls nichts anderes angegeben wird, muss die Beschichtung in einem Bereich mit der Länge
1,5 d ± 2 P (P Gewindesteigung)
gemessen vom Schraubenende, liegen, wobei jedoch die ersten zwei bis drei Gewindegänge frei von
Beschichtung sind, um das Einschrauben zu erleichtern. Beanstandungen dürfen nur erhoben werden,
wenn festgestellte Beschichtungsrückstände die vorgesehene Funktion und/oder Verwendung beeinträch-
tigen.
Legende
d Gewinde-Nenndurchmesser
4
DIN 267-28:2004-01
Sind aus konstruktiven Gründen eine andere Länge lb und/oder ein anderer Abstand a der Beschichtung
vom Schraubenende (siehe Bild 2) erforderlich, so sind beide Maße nach 4.3 in der Normbezeichnung
anzugeben. Für das Maß lb gelten die Grenzabmaße ± 2 P (P Gewindesteigung).
Legende
lb Länge der Beschichtung
a Abstand der Beschichtung vom Schraubenende
4.3 Bezeichnung
Die Bezeichnung einer Schraube mit einer klemmenden Beschichtung nach dieser Norm wird gebildet,
indem an die Normbezeichnung der Schraube folgende Merkmale in folgender Reihenfolge angehängt
werden:
Anwendungstemperatur, wenn Einsatz bis 150 °C oder bis 200 °C möglich ist,
Bezeichnungsbeispiele
BEISPIEL 1 Bezeichnung einer Schraube aus Stahl mit Gewinde M12, Nennlänge l = 80 mm, Festigkeits-
klasse 8.8, mit klemmender Beschichtung (KL), geeignet für Anwendungstemperatur bis 150 °C:
BEISPIEL 2 Bezeichnung einer Schraube aus Stahl mit Gewinde M12, Nennlänge l = 80 mm, mit langem
Zapfen (LD) nach DIN EN ISO 4753, Festigkeitsklasse 8.8, mit klemmender Beschichtung (KL), geeignet für Anwen-
dungstemperatur bis 150 °C, Beschichtungslänge lb = 30 mm, Abstand der Beschichtung a = 10 mm vom Ende der
Schraube (30 × 10):
BEISPIEL 3 Bezeichnung einer Schraube aus Stahl mit Gewinde M12, Nennlänge l = 80 mm, mit langem
Zapfen (LD) nach DIN EN ISO 4753, Festigkeitsklasse 8.8, mit klemmender Beschichtung (KL), geeignet für Anwen-
dungstemperatur bis 200 °C, Beschichtungslänge lb = 30 mm, Abstand der Beschichtung a = 10 mm vom Ende der
Schraube (30 × 10):
5
DIN 267-28:2004-01
5 Anforderungen
5.1 Prüf-Anziehdrehmomente
Bei der Prüfung mit Vorspannung nach Abschnitt 6 müssen die Schrauben die Grenzwerte der Prüfdreh-
momente in Tabelle 1 bei Raumtemperatur (10 °C bis 35 °C) und, je nach Anwendungsvorgabe, bei 150 °C
oder bei 200 °C erfüllen.
6 Prüfung
6.1 Allgemeines
Eine mit einer klemmenden Beschichtung versehene Schraube muss die Anforderungen bei Prüfung mit
Vorspannung nach 5.1.1 erfüllen.
6.2 Durchführung
1
Die zu prüfende Schraube wird mit einer maximalen Drehgeschwindigkeit von 30 min in eine Prüfmutter
eingeschraubt und über eine blanke und fettfreie Scheibe nach DIN EN ISO 7089 (Mindesthärte 200 HV)
gegen eine Prüfleiste (siehe Bild 1) oder Prüfhülse (siehe Bild 2) verspannt, bis das Prüf-Anziehdreh-
moment MA nach Tabelle 1 erreicht ist. Dabei muss die Prüfmutter vollständig im Bereich der Beschichtung
liegen oder diese vollständig überdecken. Gemessen wird das maximale Einschraubdrehmoment.
6
DIN 267-28:2004-01
Nach einer Haltezeit von mindestens 15 s wird die Schraube um 360° losgedreht. Beim nachfolgenden
1
Ausschrauben mit einer maximalen Drehgeschwindigkeit von 30 min um weitere 360° wird das größte
Ausschraubdrehmoment MAus gemessen. Das zweite und dritte Aufschrauben geschieht ohne Vorspan-
nung. Die gemessenen Werte von MEin dürfen die Werte in Tabelle 1 nicht über- und die Werte von MAus
nicht unterschreiten.
Bei Prüfung bei erhöhter Temperatur sollte bevorzugt die Prüfhülse nach Bild 4 verwendet werden. Zur
Schonung der Oberflächen sind dann sowohl für die Kopfauflage als auch für die Mutterauflage Scheiben
nach DIN EN ISO 7089 zu verwenden.
Bei Prüfung bei erhöhter Temperatur werden die vorgespannten Schrauben, nach 1 h Verweilzeit zum
Erreichen der Prüftemperatur, der jeweiligen Prüftemperatur 3 h lang ausgesetzt und innerhalb von 10 s
nach Entnahme aus dem Wärmeschrank geprüft.
Bei der Prüfung mit der Prüfhülse darf wahlweise am Schraubenkopf oder an der Mutter gedreht werden.
Legende
1 Scheibe nach DIN EN ISO 7089
2 Durchgangsloch Reihe mittel nach DIN EN 20273
3 Beschichtung
4 Prüfleiste, Härte > 35 HRC
5 Prüfmutter nach DIN EN ISO 4032 oder DIN EN ISO 8673
6 Distanzleiste, Härte > 35 HRC
Bild 3 Prüfanordnung mit Prüfleiste
Legende
1 Scheibe nach DIN EN ISO 7089
2 Durchgangsloch Reihe mittel nach DIN EN 20273
3 Beschichtung
4 Prüfhülse mit Außendurchmesser ≥ 2 × d, Härte > 35 HRC
5 Prüfmutter nach DIN EN ISO 4032 oder DIN EN ISO 8673
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DIN 267-28:2004-01
6.3 Prüfgeräte
6.3.1 Drehmomentmessgerät
Die einzelnen Drehmomente werden mit einem Drehmomentmessgerät ermittelt. Als Drehmomentmessge-
rät ist ein Drehmomentschlüssel oder eine Vorrichtung mit mechanischem Antrieb mit Fehlergrenzen von
max. 2 % bezogen auf den Höchstwert des angegebenen Messbereiches (Endwert des Messbereiches)
anzuwenden.
Für Schiedsfälle ist ein Drehmomentmessgerät zu verwenden, dessen Messbereich so festgelegt ist, dass
alle Ablesewerte (Ergebniswerte) in der oberen Hälfte des Messbereiches liegen.
6.3.2 Prüfmutter
Als Prüfmutter ist für das Regelgewinde eine Mutter nach DIN EN ISO 4032 und für das Feingewinde eine
Mutter nach DIN EN ISO 8679 zu verwenden.
Das Gewinde der Prüfmutter muss öl- und fettfrei sowie span- und gratfrei sein.
Die Prüfmutter darf nur einmal verwendet werden. Nach Vereinbarung ist auch eine Prüfmutter mit gegen-
über 6H eingeengter Toleranz zulässig.
7 Anwendung
Schrauben mit klemmender Beschichtung sind ohne Vorgabe im Temperaturbereich von 50 °C bis +90 °C
und je nach Anwendungsvorgabe von 50 °C bis +150 °C oder von 50 °C bis +200 °C einsetzbar.
7.2 Dichtfunktion
Klemmende Rundumbeschichtungen können über die Klemmwirkung hinaus auch Dichtfunktionen über-
nehmen.
Soll die klemmende Beschichtung auch eine Dichtfunktion erfüllen, so sind die hierfür geltenden Anforde-
rungen und deren Prüfung gesondert zu vereinbaren.
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DIN 267-28:2004-01
7.3 Verschraubung
7.3.1 Muttergewinde
Besondere Anforderungen an die Rauheit des Muttergewindes werden nicht gestellt, es muss jedoch frei
von Silikon, Molybdändisulfid und ähnlichen Trennmitteln sein. Außerdem müssen die Muttern gratfrei sein,
Muttern und Gewindebohrungen ohne Senkung des Gewindes dürfen nicht mit Schrauben, die mit einer
klemmenden Beschichtung versehen sind, verschraubt werden.
7.3.2 Wiederholverschraubung
Schrauben mit klemmender Beschichtung sind als Verbindungselement nur für eine einmalige Verwendung
vorgesehen.
Bei Verwendung als Stell- und Justierschraube ist jedoch eine mehrmalige Verwendung zulässig.
8 Lagerbeständigkeit
Die Prüfwerte für beschichtete Schrauben müssen bei sachgemäßer Innenlagerung für mindestens 4 Jahre
sichergestellt sein.