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Joseph Freiherr von Eichendorff -

Lebensdaten
  Kindheit

1788                     Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff wurde am 10.


März auf Schloss Lubowitz bei Ratibor/Schlesien geboren.
1793 bis 1801 Gemeinsamer Privatunterricht  mit Bruder Wilhelm (geb. 1776)
auf dem elterlichen Schloss.
1794  Die Familie Eichendorff reist nach Prag.
1796 Familienreise nach Karlsbad.
1798 Beginn der Tagebucheintragungen (lückenhaft erhalten bis 1815).
1800 Beschäftigung mit der Geschichte der Natur.
1801 bis 1804  Joseph und Wilhelm von Eichendorff sind Schüler des
katholischen Gymnasiums in Breslau.
1803  Zahlreiche Theaterbesuche, Mitwirkung an Schülertheater und
Schülerzeitung.
Gedicht der Brüder Joseph und Wilhelm von Eichendorff auf den
Tod des Bruders Gustav.
 

Studienjahre
1805

Immatrikulation an der Universität Halle. Jurastudium. 


Häufige Besuche des Theaters in Bad Lauchstädt. Lektüre von
Ludwig Tieck und Novalis (Georg Philipp Friedrich von
Hardenberg). Im September Harzwanderung der Brüder u. a.
durch das Selketal und die anhaltischen Orte Ballenstedt und
Mägdesprung sowie zum Stubenberg. Reise nach Hamburg,
Lübeck und Travemünde.
1806  Semesterferien in Lubowitz, erste Liebesgedichte. Schließung der
Hallenser Universität.
1807 Beginn des Studiums in Heidelberg. Vorlesungen u. a. bei Joseph
Görres über Philosophie und Ästhetik. Literarischer Einfluss
durch Otto Heinrich Graf von Loeben (\"Isidorus Orientalis\").
1808  Gedichte Eichendorffs erscheinen unter dem
Pseudonym \"Florens\". Bildungsreise nach Paris. Lektüre des
Volksbuches \"Die Heymonskinder\". Ab Juli Arbeit auf den
heimatlichen Gütern. Sammlung von Sagen und Märchen
Oberschlesiens.
1809 Im Frühjahr Verlobung mit Louise von Larisch (geb. 1792) aus
dem benachbarten Pogrzebin. 
Gemeinsam reisen die Brüder Eichendorff auf einem Kohleschiff
bis Berlin. 
Bekanntschaft mit dem Staats- und Gesellschaftstheoretiker
Adam Heinrich Müller, mit Heinrich von Kleist, mit Johann
Gottlieb Fichte, mit Achim von Arnim, mit Clemens Brentano. 
Im Winter Erkrankung Josephs.
1810 In Lubowitz entstehen zahlreiche (später volkstümliche)
Gedichte.
1810 bis 1813 Studium in Wien. Bekanntschaft mit Friedrich und Dorothea
Schlegel sowie dem Maler Philipp Veit, Sohn von Dorothea
Schlegel aus erster Ehe. Gast bei Adam Heinrich Müller.
1812  Eichendorff lernt den Redemptoristenpater Clemens Maria
Hofbauer und Theodor Körner kennen. Literatur-Vorlesungen bei
Friedrich Schlegel und Adam Heinrich Müller.
   

  Freiheitskampf 
1813  Im April schließt sich Eichendorff dem Lützowschen Freikorps
unter Friedrich Ludwig Jahn an und zieht in die Befreiungskriege.
Im Sommer bewirbt er sich erfolglos bei der österreichischen
Landwehr. 
September - Dezember: Leutnant im 2. Schlesischen Landwehr-
Infanterieregiment.
1814  Januar bis Mai: Garnisonsdienst in der Festung Torgau.
Vergeblicher Versuch, zu kämpfender Truppe versetzt zu werden.
Eichendorff und sein Bruder Wilhelm erben gemeinsam 12.000
Reichstaler. Urlaub in Lubowitz mit Freund Karl Schaeffer aus
Pleß. 
Im Dezember Abschied von der Armee. 
Versuch, als ehemaliger Freiwilliger Jäger eine
Regierungsanstellung zu erlangen.
Verkehr mit Friedrich Karl von Savigny, E.T.A. Hoffmann,
Friedrich Heinrich Baron de la Motte-Fouqué, Adelbert von
Chamisso und dem Verleger und Autor Julius Eduard Hitzig.
1815 Im März Anstellung als Expedient beim Kriegsministerium in
Berlin auf Empfehlung von August Graf Neidhart von Gneisenau.
Hochzeit mit Louise von Larisch am 7. April in Breslau, gegen
den Willen der Eltern.
Der Roman \"Ahnung und Gegenwart\" erscheint.
Am 22. April Anschluss an Blüchers Armee; Zusammenstellung
rheinischer Landwehrregimenter von Aachen aus.
Ordonnanzoffizier im Stab Gneisenaus.
Am 30. August: Geburt des Sohnes Hermann.
Im Oktober bei den Besatzungstruppen nördlich von Paris. 
Bitte um Beamtenstelle bei späterem preußischen Kultusminister
Johann Albrecht Friedrich Eichhorn.
 
Erste berufliche Erfahrungen

1816 Urlaub auf dem Gut der Schwiegereltern. 


Referendarprüfung. Dienst als Regierungsreferendar in Breslau (ohne
Gehalt).
1817 Vergebliche Bemühungen um eine Professur für Geschichte an einer
der Rheinischen Universitäten. 
Geburt der Tochter Therese am 9. Mai. 
Urlaub in Lubowitz. Hoffnung auf eine Landratstelle im Kreis Rybnik.
1818 Tod des Vaters. 
Übernahme der Wirtschaftsführung über das Gut Sedlnitz im
Kuhländchen/Mähren. 
Das \"Marmorbild\" erscheint im Frauentaschenbuch von de la Motte-
Fouqué. 
Zulassung zur Assessorenprüfung bei der Königl.-Preußischen Ober-
Examinationskommission mit der Probearbeit: \"Über die Folgen der
Aufhebung der Landeshoheit der Bischöfe und Klöster in
Deutschland\".
1819 Erfolglose Bewerbung um die Landratstelle im Kreis
Pleß/Oberschlesien. 
Geburt des Sohnes Rudolf. 
Juristische Staatsprüfung. 
Ab November Assessor bei der Königlichen Regierung in Breslau
(ohne Gehalt).
1820 Aufenthalt in Wien; Begegnung mit dem Bruder Wilhelm (im
österreichischen Staatsdienst) und Adam Müller. Arbeitsaufenthalt
beim Kultusministerium in Berlin.
1821 Regierungsrat für die Bearbeitung von katholisch-geistlichen und
Schulangelegenheiten in Danzig mit 1.200 Reichstaler
Jahresgehalt.Übertragung des Dezernates \"Marienburg\" zum
Wiederaufbau des Gebäude-Ensembles.
Freundschaft zum Oberpräsidenten von Westpreußen Theodor von
Schön.
Gedicht \"Der Liedsprecher\" anlässlich einer Tafel des preußischen
Kronprinzen im großen Rempter des Marienburger Ritterschlosses.
1822 Tod von Eichendorffs Mutter.
Arbeitsaufenthalt in Berlin; Bekanntschaft mit Hoffmann von
Fallersleben im Hause Adelbert von Chamissos.
1823 Vertretungsposten am Kultusministerium in Berlin.
Dramatische Satire \"Krieg den Philistern\" erscheint.
Zwangsversteigerung des Gutes Lubowitz.
1824 Die Eichendorffs siedeln nach Königsberg um, dem neuen
Regierungssitz der vereinten Provinz Preußen.
Eichendorff wird auswärtiges Mitglied der in Berlin neu gegründeten
Mittwochsgesellschaft für Freunde der Poesie.
1826 Erster Sammelband Eichendorffs mit \"Marmorbild\", \"Aus dem
Leben eines Taugenichts\" und 48 Gedichten erscheint.
1827 Dramatische Satire \"Meierbeth\'s Glück und Ende\" veröffentlicht.
1828 Erscheinen des Dramas \"Ezelin von Romano\".
1830 Geburt der Tochter Anna.
Herausgabe des historischen Trauerspiels \"Der letzte Held von
Marienburg\".
   

  In Berliner Ministerien
1831 Anstellung im Berliner Kultusministerium (\"beamteter ministerieller
Hilfsarbeiter\" mit geringen Bezügen)
1832             Mitarbeiter im Außenministerium. Schriften zur Pressefreiheit (postum
veröffentlicht). Nach dem Tod der Tochter Anna: Gedichtzyklus \"Auf
meines Kindes Tod\". Satirische Erzählung \"Viel Lärmen um
Nichts\", Prosasatire \"Auch ich war in Arkadien\".
1833 Gedichte erscheinen im Deutschen und Schlesischen Musenalmanach.
1834 Lustspiel \"Die Freier\" wird herausgegeben.
1835 Erscheinen des Romans \"Dichter und ihre Gesellen\". Arbeit an \"Eine
Meerfahrt\"; Entwürfe und Fragmente zu seinen Memoiren.  
1836 Novelle \"Das Schloß Dürande\" erscheint im
Taschenbuch \"Urania\". Gedichte im Deutschen Musenalmanach für
das Jahr 1837.
1837 Tochter Therese heiratet den königl.-preußischen Offizier Ludwig von
Besserer-Dahlfingen. Im Oktober bewirbt sich Eichendorff vergeblich
um die Intendantur der Königlichen Museen in Berlin. Erste
Gesamtausgabe seiner Gedichte.
1838 Urlaub in Wien zur Besprechung mit Bruder Wilhelm. Begegnung mit
Clemens Brentano.   Novelle \"Die Entführung\".
1839 Übersetzung spanischer Romanzen.
1840 Kultusminister Karl Sigmund Franz Reichsfreiherr vom Stein zum
Altenstein stirbt. Joseph von Eichendorffs Ernennung zum Geheimen
Regierungsrat wird von König Friedrich Wilhelm IV. abgelehnt. Er
bleibt Hilfsarbeiter unter dem neuen Minister Johann Albrecht
Friedrich Eichhorn. 
Eichendorffs Übersetzung \"Der Graf Lucanor\" von Don Juan Manuel
und die Erzählung \"Die Glücksritter\" erscheinen bei Simion. 
Robert Schumann schreibt den \"Liederkreis, Zwölf Gesänge von J. v.
Eichendorff\".
1841 Ernennung Eichendorffs zum Regierungsrat für Zensursachen in den
Ministerien für Kultus, Inneres und Äußeres. Im Kultusministerium
wird eine katholische Abteilung eingerichtet.
1842 Eichendorff formuliert Aufruf zum Wiederaufbau des Kölner Doms.
Er ist Gründungs- und Vorstandsmitglied des in Berlin zu diesem
Zweck gegründeten Vereins. 
Gedichtfragment \"Die Engel vom Cölner Dom\".
Grundsteinlegung zum Weiterbau des Kölner Doms als Symbol
christlicher und nationaler Einheit.
 
  Der pensionierte Dichter
1844 Pensionierung Eichendorffs zum 1. Juli nach drittem Gesuch.
Gemeinsamer Haushalt mit der Familie seiner Tochter Therese von
Besserer-Dahlfingen.
Reise nach Wien und Sedlnitz/Mähren.
1845 Letztes Zusammentreffen mit Bruder Wilhelm.
1846 Vom Herbst bis zum Sommer des folgenden Jahres Aufenthalt in Wien
mit Ehefrau und Familie der Tochter. 
Übersetzung der \"Geistlichen Schauspiele\" von Pedro Calderon de la
Barca erscheint.
1847 In Wien Begegnung mit Clara und Robert Schumann, Franz
Grillparzer, Adalbert Stifter und Giacomo Meyerbeer. In der
Künstlergemeinschaft \"Concordia\" wird Joseph von Eichendorff
als \"letzter Romantiker\" und ehemaliger Freiheitskämpfer gegen
Napoleon gefeiert. 
Begegnung mit der verwitweten Köthener Herzogin Julie (geb. Gräfin
von Brandenburg, 1816-1818 Fürstin von Pleß).  Sommer Rückkehr
nach Danzig, zum Standort des Schwiegersohns. Essay \"Über die
ethische und religiöse Bedeutung der neueren romantischen Poesie in
Deutschland\". 
Ludwig von Besserer-Dahlfingen wird als Lehrer des Kadettenkorps
nach Berlin versetzt. Gemeinsame Wohnung im Kadettenhaus in der
neuen Friedrichstraße.
1848 Eichendorff flüchtet mit Familienangehörigen nach Dresden, weil er
sich wegen der Unruhen nicht mehr sicher fühlt. Zahlreiche Gedichte
zur Revolution 1848 entstehen.
1849 Eichendorff arbeitet in Dresden an der satirischen Erzählung \"Libertas
und ihre Freier\". 
Im Mai: Aufstand in Dresden. Die Eichendorffs flüchten erst nach
Meißen und dann zu Verwandten nach Köthen. Ankunft zwischen dem
5. und 9. Mai in Köthen. Am 31. Mai ist die Familie wieder in
Dresden. 
Im September Rückkehr nach Berlin von Dresden aus. 
Bekanntschaft mit Friedrich Carl von Savigny, Bettina von Arnim und
Peter Cornelius. Tod des Bruders Wilhelm.
1850 Calderon-Übersetzungen, dritte Auflage der Gedichte.
1851 Sommeraufenthalt der Familie auf dem Gut Sedlnitz. 
Bei Brockhaus in Leipzig erscheint \"Der deutsche Roman des
achtzehnten Jahrhunderts in seinem Verhältnis zum Christentum\".
1853 Versepos \"Julian\" erscheint bei Simion in Leipzig. 
Band II der \"Geistlichen Schauspiele\" von Calderon bei Cotta. 
Mitglied des vom bayerischen König gestifteten Maximilian-Ordens
für Wissenschaft und Kunst.
1854 \"Zur Geschichte des Dramas\" erscheint bei Brockhaus.
1854 Am 10. August erwirbt Eichendorffs Tochter, Therese von Besserer-
Dahlfingen, das Haus vor dem Magdeburger Tor in Köthen von dem
Verwandten von Holly (heute noch einziges existierendes Wohnhaus
des Dichters).
1855 Im Mai: Übersiedlung der Familie Eichendorff nach Köthen. 
Das Versepos \"Robert und Guiscard\" wird veröffentlicht. 
Kuraufenthalt in Karlsbad vom 4. Juni bis 15. Juli. 
Im September macht Eichendorff einen Ausflug von Köthen nach
Halle. 
Versetzung des Schwiegersohnes von Besserer-Dahlfingen nach
Neisse/Schlesien. 
Am 30. Oktober reist die Familie von Köthen nach Berlin und bleibt
dort ein paar Tage. Eichendorff reist mit seiner schwer kranken Frau
über Breslau nach Neisse ab, wo sie am 14. November ankommen.
Am 3. Dezember stirbt Louise von Eichendorff in Neisse.
1856 Vierte Auflage der Gedichte. 
Aufenthalt auf Schloss Johannesberg in Jauernig (Österreichisch-
Schlesien), beim Fürstbischof von Breslau, Heinrich Förster. 
Arbeit an den autobiografischen Kapiteln \"Der Adel und die
Revolution\" und \"Halle und Heidelberg\". 
Die \"Geschichte der poetischen Literatur in Deutschland\" erscheint
ohne erhoffte Resonsanz.
1857 Im Sommer auf dem verpachteten Gut Sedlnitz/Mähren. Das Versepos
\"Lucius\" erscheint, Arbeit an der Biografie der Heiligen Hedwig.
Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff stirbt am 26.
November in Neisse/Schlesien an einer Lungenentzündung.

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