Lernsituation Kindergarten.
• Vor dem Morgenkreis besteht die Möglichkeit zum Freispiel, welches von den Kindern sehr
unterschiedlich oder gar nicht genutzt wird. Einige Kinder spielen auf dem Flur, in dem sie
mit den Autos umherfahren. Andere hingegen stehen entweder rum oder fangen ab und mal
dort zu spielen an. Intensive Rollenspiele mit mehreren Kindern entstehen kaum.
• Im Morgenkreis reden größtenteils die Erwachsenen.
• Bei den Angeboten geht die Aktivität überwiegend von den Erwachsenen aus.
• Für spontane und Intensive Gespräche zwischen Kind und ErzieherIn bleibt oft wenig Zeit,
so dass die ErzieherInnen nicht wissen, was die Kinder bewegt, interessiert oder gedanklich
oder emotional beschäftigt.
• Die Sitzelemente in der Leseecke werden zum Bauen von Höhlen oder Wohnungen
verwendet und die angebotenen Bücher finden wenig Beachtung.
Außerdem besteht die Gefahr, da in der Gruppe viele Kinder mehrsprachig aufwachsen, dass
Verhalten der Kinder unangemessen zu interpretieren, wenn es fremd und unverständlich erscheint.
Auch werden wenig Anregungen zum kommunizieren gegeben.
Aufgabe 2): Entwickeln Sie pädagogische Handlungsmöglichkeiten, mit denen Sie den Alltag der
Kita sprach anregender gestalten können und begründen Sie dies fachlich mit Bezug zum Ansatz
der alltagsinegrierten Sprachbildung (Winner 2015)
Sprache ist ein Werkzeug für Verständigung und Denken. Kinder hören was wir sagen und
beobachten was wir tun und versuchen so zu verstehen.
Das heißt, dass das Sprachverhalten der pädagogischen Fachkraft enorme Auswirkungen auf die
Sprach- und Literacy-Fähigkeiten des Kindes hat und auch das gelungene Kommunikation auf
verbaler und non-verbaler Ebene stattfindet.
Bildung und somit auch Kommunikation geschieht seit der Geburt in einem Ko-Konstruktiven
Prozess, wo die Kinder aktiv beteiligt werden.
Eine Handlungsmöglichkeit wäre, die Kinder vor dem Morgenkreis mehr zum spielen zu animieren
und sich auch mit ihnen zu beschäftigen indem man mit ihnen zusammen malt, ein Buch vorliest
oder Gesellschaftsspiel zusammen spielt.
Die eine Möglichkeit wäre eine Geschichte im Morgenkreis vorzulesen und während des Vorlesens
wird die Handlung der Geschichte in der Mitte des Kreises von einigen Kindern nachgespielt, so
fern sie dies auch möchten.
Man könnte auch die Leseecke ansprechender gestalten, indem jede Woche eine Handvoll Bücher
mit den Kindern gemeinsam ausgesucht wird. So wissen die Kinder, welche Bücher es gerade gibt.
Eine Idee wäre, dass Angebote, die nur ein bestimmtes Thema beinhalten, in den Funktionsräumen
stattfinden. Zum Beispiel, dass in einer Woche das Thema Regenwürmer ist und in der anderen
Woche das Thema Feuerwehr. Je nachdem was die Kinder zur Zeit beschäftigt. Denn Partizipation
ist im Alltag und auch in der Sprachförderung sehr wichtig.
Im Morgenkreis kann man auch ein Kuscheltier einführen welches zu jedem Kind ein Wochenende
mitfährt und dieses Kind erzählt dann was es mit dem Kuscheltier erlebt hat.
Ansonsten kann man mit dem Kindern gemeinsam Spiele wie Explorationsspiele, Bewegungsspiele,
Konstruktionsspiele Symbolspiele und Rollenspiele entwickeln und/oder spielen.
Explorationsspiel:
Ist eine Art von Spiel, wo die Kinder im Spiel erforschen und Dinge neu Entdecken.
Da Kinder ihre Entdeckungen sprachlich mitteilen ist für Sprachbildung forschendes Spiel
unverzichtbar.
Bewegungsspiel:
Bewegungsspiele haben Ähnlichkeiten zu Explorationsspiele.
Hier werden die Möglichkeiten des eigenen Körpers in Beziehung zur Umwelt erforscht.
Konstruktionsspiel:
Diese Art vom Spiel ist die, wo das Kind etwas erstellt.
Wie zum Beispiel Bilder, Muster oder Reihen aber auch Skulpturen, Höhlen und Gebäude.
Kognitiv konstruieren Kinder Geschichten, Lieder und Reime.
Symbolspiel:
Diese Art von Spielen sind „Ich-tu-so-als-ob“-Spiele.
Hier wird die Vorstellungskraft der Kinder entwickelt.
Dies sind auch Spiele die von der Sprache her bestimmt sind und nur dort existieren wo Sprache
entsteht.
Rollenspiel:
Rollenspiele ermöglichen den Kindern, jemand oder etwas zu sein, der sie sein möchten.
Es lockt die Kinder meist aus ihrer Komfortzone und stellt sprachlich einen neuen Situationsrahmen
dar.
Dies kommt dem Bedürfnis nach Sicherheit in sozialen Gemeinschaften entgegen.