Warehouse
Functions in Detail
Dieses Dokument
Version Datum der letzten Änderung Release-Stand
Version 1.0 30.09.2002 SAP BW 3.0B
Version 2.0 Oktober 2003 SAP BW 3.1Content
Version 3.0 April 2004 SAP BW 3.5
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
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enthaltenen Informationen ergibt sich keine weiterführende Haftung.
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Inhaltsverzeichnis
EINLEITUNG ....................................................................................................................................................... 7
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Einleitung
Reporting, Analyse und Interpretation von Unternehmensdaten ist von zentraler Bedeutung für
Unternehmen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu garantieren, Prozesse zu optimieren sowie
marktgerecht und schnell agieren zu können. Wie folgende Grafik verdeutlicht, stellt das SAP
Business Information Warehouse (SAP BW) als Kernkomponente von SAP NetWeaver Data
Warehousing-Funktionalität, eine Business Intelligence Platform sowie eine Suite von Business
Intelligence Werkzeugen zur Verfügung.
SAP NetWeaver
SAP Business Information
People Integration Warehouse
Multi-Channel Access
Composite Application Framework
Information Integration
Business
Intelligence
Knowledge
Management
BI Platform
Master Data Management
Process Integration
BI Suite: Business Explorer
Integration Business Process
Broker Management
Entwicklertechnologien
Application Platform
Java ABAP
DB
DBand
and OS Abstraction
OS Abstraction
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Enterprise Portal
Data Acquisition
Access
Data BI Platform
Sources BI Suite User
Warehousing
Die Functions in Detail richten sich an Interessenten, die das SAP BW bisher nicht kennen und sich
einen Überblick über den Funktionsumfang des SAP BW verschaffen möchten. Kenntnisse in den
Bereichen Data Warehouse und Business Intelligence-Lösungen sowie Kenntnisse der
Internetstandards und standardisierten Kommunikationstechnologien setzen wir voraus. Die Functions
in Detail fassen die wesentlichen Funktionsbereiche und Werkzeuge des SAP BW zum Release-Stand
3.5 zusammen und erläutern deren Verwendungsmöglichkeiten und Technik überblicksartig. Der für
das SAP BW ausgelieferte BI Content wird in diesem Dokument nicht beschrieben.
Detaillierte Informationen zu den Funktionen des SAP BW finden Sie in der SAP BW Dokumentation
im SAP Help Portal unter der Internetadresse http://help.sap.com unter SAP NetWeaver → SAP
NetWeaver → Information Integration → SAP Business Information Warehouse. Dort finden Sie auch
die Dokumentation des BI Content.
Darüberhinaus finden Sie zur SAP BW-Produktdokumentation weitere Informationen auf dem SAP
Service Marketplace unter der Internetadresse http://service.sap.com/bw in der Rubrik Documentation.
Hier finden Sie Links zur aktuellen Dokumentation, sowie zum SAP BW Glossar und den
Documentation Enhancements, den aktuellen Änderungen in der Dokumentation.
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
1 Data Warehousing
Data Warehousing im SAP BW bedeutet Integration, Transformation, Konsolidierung, Bereinigung und
Ablage von Daten sowie die Bereitstellung der Daten zur Analyse und Interpretation. Der Data
Warehousing-Prozess umfasst das Modellieren der Daten, die Datenbereitstellung sowie die
Verwaltung der Data Warehouse Management-Prozesse.
In den folgenden Abschnitten dieses Kapitels werden Datenmodellierung, Datenbereitstellung und
das Data Warehouse Management im SAP BW ausführlicher beschrieben. Zuvor wird das zentrale
Werkzeug für Data Warehousing-Aufgaben im SAP BW vorgestellt – die Administrator Workbench.
1.2 Datenmodellierung
Grundlage für die Beantwortung der für ein Unternehmen relevanten Fragen mit dem SAP BW ist das
Datenmodell. Das Datenmodell beschreibt den Datenfluss der relevanten Geschäftsinformationen von
der Quelle bis zum auswertbaren Objekt im SAP BW. In der Modellierung können Sie zur
Datenübertragung, -fortschreibung und Datenanalyse notwendige Objekte und Regeln der
Administrator Workbench anlegen und bearbeiten sowie damit in Zusammenhang stehende
Funktionen ausführen.
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Die einzelnen Bestandteile des Modells werden in den folgenden Abschnitten dieses Kapitels
erläutert.
1.2.1 DataSource
Quellen, die Daten für das SAP Business Information Warehouse bereitstellen, werden an das SAP
BW als Quellsysteme angeschlossen. Im Quellsystem ist das Schlüsselelement des SAP BW-
Informationsmodells die DataSource. Sie beschreibt die Daten, die von einem Quellsystem zu einer
betriebswirtschaftlichen Einheit angeboten werden. Technisch gesehen umfasst sie eine Menge von
logisch zusammengehörigen Feldern, die in einer flachen Struktur, der Extraktstruktur, zur
Datenübertragung ins BW angeboten werden.
Die BW-relevanten Metadaten der DataSource werden je nach Art des Quellsystems durch
Replikation aus dem Quellsystem ins BW übertragen (bei SAP Systemen als Quellsystemen) oder
direkt im BW definiert (z.B. bei flachen Dateien als Quellsystemen).
In der Transferstruktur, einer Auswahl der Felder der DataSource, die letztendlich die
entscheidungsrelevanten Informationen zu einem Geschäftsprozess enthält, werden die Daten auf
Anforderung des SAP BW vom Quellsystem in das SAP BW übertragen.
1.2.3 InfoSource
Eine InfoSource im BW beschreibt im Gegensatz zur DataSource quellsystemunabhängig die Menge
aller verfügbaren Daten zu einem Geschäftsvorfall oder einer Art von Geschäftsvorfällen (z. B.
Kostenstellenrechnung). Sie ist eine zu einer Einheit zusammengefasste Menge von logisch
zusammengehörigen InfoObjects, die in Form der Kommunikationsstruktur vorliegen. Dabei kann eine
InfoSource entweder Bewegungsdaten oder Stammdaten (Attribute, Texte und Hierarchien)
umfassen.
Mapping und Transformation
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1.2.4 Fortschreibungsregeln
Die Fortschreibungsregeln spezifizieren, wie die Daten (Merkmale, Zeitmerkmale, Kennzahlen) aus
der InfoSource in Datenziele fortgeschrieben werden. Sie verbinden also eine InfoSource mit einem
Datenziel. Für jede Kennzahl und die entsprechenden Merkmale des InfoCubes muss eine
Fortschreibungsregel spezifiziert sein. Beim ODS-Objekt entsprechend für die Daten- und die
Schlüsselfelder bzw. die Attribute und Schlüsselfelder beim InfoObject.
Mit der Fortschreibungsart steuern Sie, ob eine Kennzahl bzw. ein Datenfeld in den InfoProvider
fortgeschrieben wird. Es gibt folgende Fortschreibungsarten:
1. Keine Fortschreibung
2. Addition, Minimum oder Maximum
3. Überschreiben (nur bei ODS-Objekten und InfoObjects)
Mit der Berechnungsmethode steuern Sie, ob und wie ein Merkmal/eine Kennzahl bzw. ein
Datenfeld/ein Schlüsselfeld in das Datenziel fortgeschrieben wird. Es stehen Ihnen mehrere
Möglichkeiten zur Verfügung:
! Quell-InfoObject: Das Feld wird direkt aus dem gewählten Quell-InfoObject der
Kommunikationsstruktur gefüllt.
! Konstante: Das Feld wird nicht durch die Kommunikationsstruktur, sondern direkt mit dem
eingegebenen Wert gefüllt.
! Formel: Fortschreibung der Kennzahl /des Datenfelds/Attributs erfolgt durch einen mit einer
Formel ermittelten Wert. Die Transformationsbibliothek ermöglicht es Ihnen dabei in Verbindung
mit dem Formeleditor, Formeln auf einfache Weise zu erstellen, ohne ABAP-Coding zu
verwenden. Es stehen Ihnen über 70 vordefinierte Formeln in verschiedenen Kategorien, wie z.B.
Funktionen für Zeichenketten, Datumsfunktionen, Grundfunktionen, mathematische Funktionen
etc. zur Verfügung.
! Stammdatenattribut von: Die Fortschreibung des Datenfelds/Attributs erfolgt durch Nachlesen in
der Stammdatentabelle eines Merkmals, das in der Kommunikationsstruktur mit einem Schlüssel
und einem Wert enthalten ist und das entsprechende Datenfeld/Attribut als Attribut enthält. Über
den Schlüssel werden die Attribute und ihre Werte ermittelt, diese werden dann zurückgegeben.
! Routine: Das Feld wird durch eine von Ihnen geschriebene Fortschreibungsroutine gefüllt. Dabei
haben Sie die Möglichkeit, eine Routine mit nur einem Rückgabewert oder einer Rückgabetabelle
anzulegen, oder eine Routine mit Einheitenberechnung.
! Initialwert: Das Feld wird nicht gefüllt. Es bleibt leer.
Diese Berechnungsmethoden stehen Ihnen auch bei den Übertragungsregeln zur Verfügung.
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Zusätzlich besteht für die Fortschreibung in InfoCubes noch die Möglichkeit, Währungen von
Kennzahlen umzurechnen. Siehe dazu das Kapitel Währungsumrechnung.
Für komplexere Transformationen, für die die vorhandenen Berechnungsmethoden nicht ausreichen,
haben Sie zusätzlich die Möglichkeit, eine Startroutine anzulegen, die dann pro Datenpaket zu Beginn
der Fortschreibung ausgeführt wird. Sie können die Startroutine z.B. nutzen, um interne Tabellen zu
generieren, die sie dann für die Kennzahls- und Merkmalsroutinen verwenden können.
1.2.5 InfoObjects
Betriebswirtschaftliche Auswertungsobjekte werden im BW als InfoObjects bezeichnet. Sie
untergliedern sich in Merkmale (z.B. Kunde), Kennzahlen (z.B. Umsatz), Einheiten (z.B. Währung,
Mengeneinheit), Zeitmerkmale (z.B. Geschäftsjahr) und technische Merkmale (z.B. Requestnummer).
InfoObjects sind die kleinsten Einheiten des BW. Durch sie werden die Informationen in strukturierter
Form abgebildet, die zum Aufbau von Datenzielen benötigt werden.
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1.2.6 Datenziele
Oberbegriff für Objekte, in die Daten geladen werden. Datenziele sind die physischen Objekte, die bei
der Modellierung des Datenmodells und beim Laden der Daten relevant sind.
Datenziele sind:
! Basis-InfoCubes
! Transaktionaler InfoCube
! ODS-Objekte
! InfoObjects (Merkmale mit Attributen, Texten oder Hierarchien).
Dabei wird noch unterschieden zwischen:
! Datenzielen, zu denen Queries definiert werden können. Sie werden InfoProvider
genannt.
! reinen Datenzielen, für die keine Queries angelegt bzw. ausgeführt werden können. Bei
einem InfoCube kann es sein, dass er nur als Datenquelle für einen weiteren InfoCube
dient. Dies ist auch für ODS-Objekte und InfoObjects denkbar.
1.2.6.1 InfoCube
Objekt, das sowohl als Datenziel als auch als InfoProvider fungieren kann.
Ein InfoCube beschreibt einen (aus Reportingsicht) in sich geschlossenen Datenbestand z.B. eines
betriebswirtschaftlichen Bereichs. Dieser Datenbestand kann mit der BEx Query ausgewertet werden.
Es gibt verschiedene Typen von InfoCubes:
1. physische Datenablagen:
! (Basis-)InfoCube
! transaktionaler InfoCube
2. virtuelle Datenablagen:
! RemoteCube
! SAP RemoteCube
! virtueller InfoCube mit Services
Nur Basis-InfoCubes und transaktionale InfoCubes enthalten physisch auf der Datenbank Daten.
InfoCubes mit virtueller Datenablage stellen lediglich logische Sichten auf einen Datenbestand dar.
Aus Reportingsicht spielt der InfoCube-Typ allerdings keine Rolle, da hier auf den InfoCube als
InfoProvider zugegriffen wird.
InfoCubes setzen sich aus einer Menge von InfoObjects zusammen. Alle InfoObjects (d.h. Merkmale
sowie Kennzahlen) sind InfoCube-übergreifend verfügbar. Die Merkmale verweisen auf die
Stammdaten mit ihren Attributen, Texten und Hierarchien.
Ein InfoCube besteht aus einer Menge von relationalen Tabellen, die dem Sternschema entsprechen:
eine Faktentabelle im Zentrum, die die Kennzahlen des InfoCube enthält und mehrere sie umgebende
Dimensionstabellen, in denen die Merkmale des InfoCube abgelegt sind. Diese Struktur des
InfoCubes ist für das Reporting optimiert.
Faktentabelle und Dimensionen sind über identifizierende abstrakte Nummern (Dimension-IDs)
miteinander verknüpft, die im Schlüsselteil der jeweiligen Datenbanktabelle stehen. Hierdurch werden
die Kennzahlen des InfoCubes auf die Merkmale der Dimension bezogen. Die Merkmale legen die
Granularität (den Feinheitsgrad) fest, in der die Kennzahlen im InfoCube geführt werden.
In einer Dimension sollten Merkmale zusammengefasst sein, die sachlogisch zueinander gehören
(Bezirk und Gebiet gehören beispielsweise zur Dimension Region). Durch Einhaltung dieses
Designkriteriums wird erreicht, dass die Dimensionen weitgehend unabhängig zueinander sind und die
Dimensionstabellen im Vergleich zur Faktentabelle ein eher kleines Datenvolumen besitzen, was aus
Performance-Gründen wünschenswert ist. Faktentabelle und Dimensionstabellen sind jeweils
relationale Datenbanktabellen.
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Faktentabelle
DimID DimID DimID Kennzahl
Region Zeit Einheit Umsatz
002 002 002 10000
002 003 002 9000
Dimensionsabelle
DimID SID SID
Region Land Stadt SID-Tabelle
002 004 003 SID Schlüssel
004 004 005
003 JA8f62
005 006 004
Stammdatentabelle Stadt
Schlüssel Attribut
JA8f62
Texttabelle
SID Sprache Text_S
003 JA
003 EN Tokyo
1.2.6.2 ODS-Objekt
Ein ODS-Objekt dient der Ablage von konsolidierten und bereinigten Daten (z.B. Bewegungsdaten
oder Stammdaten) auf Belegebene (atomarer Ebene).
Diese Daten können mittels BEx Query ausgewertet werden.
ODS-Objekte InfoCubes
Business Rules
Business Rules
Informationszugriff
Integration
Granularität
Stammdaten
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Ein ODS-Objekt enthält Schlüsselfelder (z.B. Belegnummer, -position) sowie Datenfelder, die neben
Kennzahlen auch Charakterfelder (z.B. Auftragsstatus, Kunde) enthalten können. Die Daten eines
ODS-Objektes können per Delta-Fortschreibung in InfoCubes und/oder weitere ODS-Objekte oder
Stammdatentabellen (Attribute oder Texte) im selben System oder systemübergreifend
fortgeschrieben werden.
Im Gegensatz zur mehrdimensionalen Datenablage bei InfoCubes werden die Daten in ODS-Objekten
in transparenten, flachen Datenbanktabellen abgelegt. Fakten- bzw. Dimensionstabellen werden nicht
angelegt. Bei ODS-Objekten wird nicht nur wie beim InfoCube der kumulative Update von Kennzahlen
unterstützt, sondern es ist auch möglich, Datenfelder zu überschreiben. Dies ist insbesondere im
Kontext von belegnahen Strukturen wichtig, denn werden Belege im Quellsystem geändert, umfassen
diese Änderungen nicht nur numerische Felder wie Auftragsmenge, sondern auch nichtnumerische
Felder wie Warenempfänger, Status und Lieferdatum. Damit diese Änderungen auch im BW in den
ODS-Objekten abgebildet werden können, müssen die entsprechenden Felder in den ODS-Objekten
auch überschrieben werden und auf den aktuellen Wert gesetzt werden.
Jedes ODS-Objekt (außer dem transaktionalen) wird auf der Datenbank durch drei transparente
Tabellen repräsentiert:
Aktive Daten: eine Tabelle mit den aktiven Daten (A-Tabelle).
Aktivierungs-Queue: dient zur Speicherung fortzuschreibender ODS-Objekt-Datensätze, die noch
nicht aktiviert worden sind. Nach der Aktivierung werden diese Daten zeitnah gelöscht.
Change Log: enthält die Änderungshistorie für die Delta-Fortschreibung aus dem ODS-Objekt in
andere Datenziele, z.B. ODS-Objekte oder InfoCubes.
Die Tabelle mit den aktiven Daten ist entsprechend der ODS-Objekt-Definition aufgebaut, d.h.
Schlüsselfelder und Datenfelder werden in der Definition des ODS-Objektes spezifiziert. Aktivierungs-
Queue und Change Log sind in ihrer Struktur gleich und haben als Schlüssel die Request ID, die
Package ID und die Satznummer.
Aktivierung
Req1
Req2
Req3
Staging
Staging Engine
Engine
Diese Grafik zeigt, wie die verschiedenen Tabellen des ODS-Objekts beim Laden von Daten
zusammenspielen:
Daten können aus mehreren Quellsystemen gleichzeitig performant geladen werden, da ein
Queueing-Mechanismus paralleles Insert ermöglicht. Durch ihren Schlüssel werden die Sätze in der
Aktivierungs-Queue eindeutig gekennzeichnet.
Die Daten gelangen über die Aktivierungsqueue ins Change Log und werden beim Aktivieren in die
Tabelle der aktiven Daten geschrieben. Während der Aktivierung werden die Requests nach ihrem
logischem Schlüssel sortiert. Dadurch wird sichergestellt, dass die Daten in der richtigen Reihenfolge
der Requests in die Tabelle der aktiven Daten verbucht werden.
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Partitionierung
Durch die Partitionierung können Sie den gesamten Datenbestand eines InfoCubes in mehrere kleine,
physisch selbständige und redundanzfreie Einheiten aufteilen. Durch diese Trennung kann die
Performance beim Reporting oder auch beim Löschen von Daten aus dem InfoCube verbessert
werden. Die Verfügbarkeit dieser Funktion hängt von der verwendeten Datenbank ab.
Datenbank- und Aggregatstabellenindizes
Mit wachsender Anzahl der Datensätze im InfoCube können Sie durch das Überprüfen und
gegebenenfalls Reparieren der Idizes die Lade- wie auch die Queryperformance verbessern. Dies ist
auf den steigenden Systemaufwand für die Indexpflege zurückzuführen. Die Indizes, die pro
Dimension in der Faktentabelle angelegt sind, sind notwendig, um ein optimales Auffinden/Selektieren
der Daten zu gewährleisten. Beim Initialladen von Daten in den InfoCube sollten Sie die Indizes nicht
zeitgleich mit dem Aufbau des InfoCubes, sondern erst danach erstellen.
Analog zu den Indizes der Faktentabelle können Sie die Indizes der Aggregatstabellen pflegen.
Datenbank-Statistiken
Die Datenbank-Statistiken werden vom System benutzt, um die Query-Performance zu optimieren.
Aus diesem Grund sollten Sie die Datenbank-Statistiken aktuell halten.
Es empfiehlt sich, die Statistiken jedes Mal dann zu aktualisieren, wenn Sie seit der letzten
Aktualisierung mehr als eine Million neue Sätze in den InfoCube geladen haben.
Sie können die Datenbank-Statistiken auch nach jedem Laden bzw. nach jedem Delta-Upload
automatisch neu berechnen lassen.
Komprimierung von InfoCubes
Aus Performance- und Speicherplatzgründen sollten Sie einen Request verdichten, sobald sie
festgestellt haben, dass er korrekt ist und nicht mehr aus dem InfoCube entfernt werden soll.
Beim Laden von Daten in den InfoCube werden jeweils ganze Requests auf einmal eingefügt. Jeder
dieser Requests erhält eine eigene Request-ID, die in der Faktentabelle in der Paketdimension
mitgeführt wird. Dadurch ist es möglich, einzelne Requests gesondert zu betrachten. Ein Vorteil des
Request-ID Konzepts ist, dass Sie jeweils komplette Requests nachträglich wieder aus dem InfoCube
löschen können.
Das Request-ID Konzept kann jedoch auch dazu führen, dass der gleiche Datensatz (alle Merkmale
bis auf die Request-ID stimmen überein) mehrfach in der Faktentabelle vorkommt. Das Datenvolumen
wird dadurch unnötig vergrößert und dadurch sinkt die Performance im Reporting, da bei jeder
Ausführung einer Query über die Request-ID aggregiert werden muss.
Mit Hilfe der Komprimierung können Sie diese Nachteile beseitigen und die Daten aus verschiedenen
Requests in einem Request zusammenfassen.
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Durch Partitionierung auf Datenbankebene kann das Löschen von Daten aus dem ODS-Objekt
beschleunigt werden. Als Partitionierungskriterium wählen Sie das Merkmal, nach dem Sie
löschen wollen.
3. Indizierung:
In bestimmten Fällen kann die Queryperformance durch das Anlegen zusätzlicher
Sekundärindizes optimiert werden.
4. Aktivieren von Daten im ODS-Objekt:
Um die Performance beim Aktivieren von Daten im ODS-Objekt zu verbessern, können Sie im
Customizing folgende Angaben machen:
! die maximale Anzahl paralleler Prozesse bei der Aktivierung von Daten im ODS-Objekt wie
auch beim Erzeugen von SIDs
! die minimale Anzahl Datensätze pro Datenpaket bei der Aktivierung von Daten im ODS-
Objekt, d.h. Sie definieren damit die Größe der Datenpakete, die aktiviert werden
! die maximale Wartezeit in Sekunden bei der Aktivierung von Daten im ODS-Objekt. Das ist
die Zeit, die der Hauptprozess (Batchprozess) auf den abgespaltenen Dialogprozess wartet,
bevor er ihn als fehlgeschlagen einstuft.
! die Servergruppe, die beim parallelen Aktivieren der Daten in ODS-Objekten verwendet
werden soll.
5. Laden von eindeutigen Datensätzen:
Wenn Sie nur eindeutige Datensätze (d.h. Datensätze mit einmaliger Schlüsselkombination) in
das ODS-Objekt laden, dann verbessert sich die Ladeperformance, wenn Sie in der ODS-
Objekt-Pflege das entsprechende Kennzeichen setzen. Die Sätze werden dann schneller
verbucht, da nicht mehr geprüft wird, ob der Satz schon vorhanden ist.
Zu Performance siehe auch das Kapitel Performance-Optimierung sowie das Dokument BW 3.x/2.x
Performance Tuning im SAP Service Marketplace unter BW → Performance.
1.2.7 InfoProvider
Oberbegriff für Objekte, für die im Business Explorer Queries angelegt bzw. ausgeführt werden
können. InfoProvider sind die Objekte bzw. Sichten, die reportingrelevant sind.
Unter den Begriff InfoProvider fallen zum einen Objekte, in denen Daten physisch vorhanden sind, die
sogenannten Datenziele:
! InfoCubes
! ODS-Objekte
! InfoObjects (Merkmale mit Attributen, Texten oder Hierarchien):
Ein Merkmal ist dann ein InfoProvider, wenn es Stammdaten hat und in der InfoObject-Pflege
explizit als InfoProvider markiert wurde.
Zum anderen zählen dazu auch Objekte, die keine physische Datenablage, sondern eine logische
Sicht darstellen, wie:
! virtuelle InfoCubes:
! RemoteCubes
! SAP RemoteCubes
! virtueller InfoCube mit Services
! InfoSets
! MultiProvider
Die folgende Grafik bietet einen Überblick über die für das Reporting verfügbaren Objekte des BW,
unterteilt nach reinen Datenzielen, die Daten enthalten, und InfoProvidern, die nur logische Sichten
darstellen und in denen keine Daten enthalten sind. Aus der Sicht des Business Explorer wird einfach
nur auf einen InfoProvider zugegriffen, wie das Objekt definiert ist, ist irrelevant.
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Business
BasisInfoCube Explorer
Daten
enthalten Daten
enthalten
InfoProvider
InfoProvider Interface
InfoObjects
OLAP
Engine
MultiProvider
Interface
ODS-Objekt
Daten
keine Daten
enthalten keine
Virtueller
InfoCube
enthalten
InfoSet
1.2.7.1 InfoSet
Ein InfoSet ist ein Typ eines InfoProviders, der Daten aus mehreren ODS-Objekten und/oder
InfoObjects (Merkmalen mit Stammdaten) zusammenführt. Es ist eine semantische Schicht über den
Datenzielen.
Über aktivierten InfoSets können Sie im Business Explorer Queries definieren. Ein InfoSet erlaubt das
Reporting über Kombinationen von stammdatentragenden Merkmalen und ODS-Objekten.
Im InfoSet werden ODS-Objekte und/oder InfoObjects (Merkmalen mit Stammdaten) über Join-
Bedingungen (Equal-Join-Bedingung) verknüpft. Eine Join-Bedingung legt fest, welche Kombination
von Sätzen der einzelnen Objekte in die Ergebnismenge aufgenommen wird, wobei die Join-
Bedingungen so definiert werden müssen, dass alle vorhandenen Objekte direkt oder indirekt
miteinander verbunden sind. In der Query werden dann nur die Werte angezeigt, zu denen in beiden
im Join verknüpften Tabellen Werte vorhanden sind. (Eine Ausnahme bildet der Left Outer Join, der
jedoch nur in Spezialfällen zu verwenden ist. Hier werden auch Werte berücksichtigt, die nur in einer
der beteiligten Tabellen vorhanden sind.)
Beispiel: Sie definieren ein InfoSet über ein ODS-Objekt, das das Merkmal Werk enthält, und dem
Merkmal Werk. Damit möchten Sie bei Auswertungen auch auf die Attribute von Werk zugreifen.
Enthält nun ein Satz des ODS-Objektes eine Ausprägung für Werk, für die noch kein Eintrag in der
entsprechenden Stammdatentabelle existiert, so wird dieser Satz nicht in der Query angezeigt.
Wenn eines der im Join enthaltenen InfoObjects ein zeitabhängiges Merkmal ist, handelt es sich um
einen zeitabhängigen bzw. temporalen Join. Mittels eines temporalen Joins können Sie in der Query
Zeitverläufe abbilden. Bei allen anderen InfoProvidern werden die Daten zum Querystichtag ermittelt,
bei InfoSets mit temporalem Join können Daten zu einem bestimmten von Ihnen gewählten Zeitpunkt
ausgewertet werden.
Beispiel: Ein ODS-Objekt enthält neben einer Kennzahl auch ein Buchungsdatum und ein
zeitabhängiges Merkmal. Sie wollen nun, dass der Satz des zeitabhängigen Merkmals gemäß des
Buchungsdatums bestimmt wird, das in jedem Satz des ODS-Objekts verschieden ist. InfoSets
ermöglichen dies über die so genannten temporalen Operanden.
Im Unterschied zum Classic InfoSet ist ein InfoSet eine BW-spezifische Sicht auf Daten. Classic
InfoSets sind keine Objekte des BW Repository, sondern Objekte des SAP Web Application Servers.
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Siehe auch das Kapitel RemoteCube. Sie können durch den Einsatz des SAP RemoteCube wie auch
des RemoteCubes den Administrationsaufwand auf BW-Seite reduzieren und Speicherplatz
einsparen, da die Daten nicht ins BW geladen werden.
SAP RemoteCubes werden auf der Basis einer InfoSource mit flexibler Fortschreibung definiert und
übernehmen die Merkmale und Kennzahlen der InfoSource. Stammdaten und Hierarchien werden
nicht direkt im Quellsystem gelesen und sollten bei der Ausführung der Query schon repliziert im BW
vorliegen.
Verwenden Sie SAP RemoteCubes, wenn
• Sie sehr zeitnahe Daten aus einem SAP-Quellsystem benötigen,
• nur sporadisch auf eine kleine Datenmenge zugegriffen wird oder
• nur wenige Benutzer gleichzeitig Queries auf dem Datenbestand ausführen.
Verwenden Sie keine SAP RemoteCubes, wenn
• im ersten Navigationsschritt der Query schon große Datenmengen angefordert werden und im
Quellsystem keine passenden Aggregate zur Verfügung stehen,
• Queries durch sehr viele Benutzer gleichzeitig ausgeführt werden oder
• häufig auf die gleichen Daten zugegriffen wird.
1.2.7.3 RemoteCube
Ein RemoteCube ist ein InfoCube, dessen Bewegungsdaten nicht im Business Information Warehouse
verwaltet werden, sondern extern. Im BW wird nur die Struktur des RemoteCube definiert. Die Daten
werden zum Reporting über ein BAPI aus einem anderen System gelesen.
Mit Hilfe eines RemoteCube können Sie Reporting über Daten in Fremdsystemen durchführen, ohne
die Bewegungsdaten physisch im BW ablegen zu müssen. Sie können z.B. ein Fremdsystem von
Marktdatenanbietern über einen RemoteCube einbinden.
1.2.7.5 MultiProvider
Ein MultiProvider ist ein Typ eines InfoProviders, der Daten aus mehreren InfoProvidern
zusammenführt und sie gemeinsam für das Reporting zur Verfügung stellt. Der MultiProvider enthält
selbst keine Daten; seine Daten ergeben sich ausschließlich aus den zugrundeliegenden
InfoProvidern, die per Union-Operation zusammengefasst werden.
In einem MultiProvider können Sie z.B. zwei InfoCubes kombinieren: Sie haben einen InfoCube mit
Ist-Daten zu einem logisch geschlossenen betriebswirtschaftlichen Bereich sowie einen
entsprechenden InfoCube mit Plan-Daten. Sie können die beiden InfoCubes zu einem MultiProvider
kombinieren, um Ist- und Plan-Daten in einer Query vergleichen zu können.
Ein MultiProvider kann sich aus verschiedenen Kombinationen der folgenden InfoProvider
zusammensetzen: InfoCube, ODS-Objekt, InfoObject und InfoSet. Die Daten dieser Objekte werden
im MultiProvider per Union-Operation zusammengefasst, wodurch die Vereinigungsmenge der
beteiligten Datenbestände gebildet wird. Es werden also alle Werte dieser Datenbestände
zusammengeführt. Zum Vergleich: InfoSets werden über Joins gebildet, die nur Werte
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
zusammenführen, die in beiden Tabellen vorhanden sind. Joins bilden also im Gegensatz zu einem
Union die Schnittmenge der beteiligten Tabellen. Siehe dazu das Beispiel im Kapitel InfoSet.
In einem MultiProvider muss jedes Merkmal des MultiProviders in jedem beteiligten InfoProvider
genau einem Merkmal bzw. Navigationsattribut entsprechen (sofern es in diesem vorhanden ist). In
mehrdeutigen Fällen muss bei der Definition des MultiProviders angegeben werden, welchem
InfoObject das Merkmal des MultiProviders zuzuordnen ist.
Es gibt homogene und heterogene MultiProvider:
Ein homogener MultiProvider besteht aus InfoProvidern, die dieselben Merkmale und Kennzahlen
haben. Beispielsweise kann ein InfoProvider die Daten des Jahres 2001, ein zweiter die des Jahres
2002 enthalten. In diesem Falle dient der MultiProvider der Partitionierung eines Datenbestands.
Ein heterogener MultiProvider besteht aus InfoProvidern, die nur einen Teil der Merkmale und
Kennzahlen gemeinsam haben. Ein Beispiel dafür ist ein Verkaufsszenario, das aus den
Teilprozessen Auftrag, Lieferung und Rechnungsstellung besteht. Jeder dieser Teilprozesse hat
eigene (private) InfoObjects (z.B. Lieferort, Rechnungsnummer), aber auch prozessübergreifende, wie
z.B. Kunde, Auftragsnummer. Hier bietet es sich an, jeden Teilprozess in einem eigenen InfoProvider
zu modellieren, die über einen MultiProvider zusammengeführt werden.
1.3 Datenbereitstellung
Zu den Data Warehousing-Prozessen im SAP BW gehört die Datenbereitstellung. SAP BW stellt
Mechanismen zur Bereitstellung von Daten (Stammdaten, Bewegungsdaten, Metadaten) aus
verschiedenen Quellen zur Verfügung. Dabei kann unterschieden werden, ob das SAP BW Ziel oder
Quelle der Datenübertragung ist: Werden Daten aus verschiedenen Quellen zur Übertragung in ein
SAP BW-System bereitgestellt, ist das SAP BW-System das Ziel der Datenübertragung. Werden die
Daten des SAP BW zur Verteilung innerhalb des SAP BW oder zur Verteilung in Analytische
Applikationen oder andere Anwendungen bereitgestellt, ist das SAP BW-System Quelle bzw. Hub in
Bezug auf die Datenübertragung.
In den folgenden Abschnitten werden die möglichen Quellen für die Datenübertragung in ein SAP BW
beschrieben sowie die Wege, Daten aus einem SAP BW in weitere Systeme oder Anwendungen zu
übertragen.
Die Extraktion und Übertragung der Daten in ein SAP BW erfolgt in der Regel auf Anforderung des
SAP BW (Pull). Wie eine solche Datenanforderung festgelegt wird und der Ladeprozess im SAP BW
überwacht werden kann, wird im Abschnitt Prozessmanagement des Kapitels Data Warehouse
Management beschrieben.
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
21
Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Extraktortypen
Anwendungsspezifisch Anwendungsunabhängig
Anwendungsunabhängig
Anwendungsspezifische Extraktoren extrahieren Daten aus bestimmten Tabellen, die mit der
entsprechenden Anwendung verknüpft sind. Zum einen gibt es anwendungsspezifische Extraktoren,
die für jeweils eine mit dem Business Content des BW ausgelieferte DataSource fest programmiert
sind und die Struktur dieser DataSource füllen. In diesem Fall spricht man von Business Content
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Extraktoren und DataSources. Zum anderen gibt es generische Extraktoren, mit denen zusätzliche
Daten aus dem SAP Quellsystem extrahiert und an das BW übertragen werden können. Ein
generischer Extraktor kann verschiedene DataSources füllen. Generische Datenextraktion gibt es in
verschiedenen Anwendungsgebieten des SAP Quellsystems, z.B. Logistik Cockpit CO-PA
(Ergebnisbereiche) und FI-SL. Im Fall der generischen Datenextraktion aus SAP Anwendungen
spricht man von kundendefinierten Extraktoren und DataSources.
Unabhängig von einer bestimmten Anwendung können Sie außerdem Stammdaten (Attribute, Texte)
oder Bewegungsdaten aus beliebigen transparenten Tabellen, Datenbank-Views , InfoSets der SAP
Query, über einen kundeneigenen Funktionsbaustein oder aus Domänen (nur Texte) generisch
extrahieren. Hierfür können eigene DataSources generiert werden. In diesem Fall spricht man von
generischen Extraktoren und DataSources.
Deltaübertragung
Bei großem Datenvolumen ist eine performante Extraktion aus dem Quellsystem nur mit
Deltaverfahren praktikabel. Beim Einsatz von Deltaverfahren werden nur die seit der letzten
Datenanforderung geänderten oder neu angefallenen sowie zu löschenden Datensätze ins SAP BW
übertragen.
Das Deltaverfahren ist eine Eigenschaft der DataSource und gibt an, auf welche Weise Daten in ein
Datenziel übertragen werden. Man kann daraus z.B. ableiten, für welche Datenziele eine DataSource
geeignet ist, wie die Daten fortzuschreiben sind und auf welche Weise serialisiert werden muss: Beim
additiven Delta beispielsweise werden die Werte der Kennzahlfelder zu einem bestimmten Schlüssel
im SAP BW addiert. DataSources mit dieser Art des Deltaverfahrens können ODS-Objekte und
InfoCubes mit Daten versorgen. Bei der Übertragung des Neuzustandes für veränderte Sätze
werden die Werte der Kennzahlfelder zu einem bestimmten Schlüssel im SAP BW überschrieben.
DataSources mit dieser Art des Deltaverfahrens können die Daten in ODS-Objekte und
Stammdatentabellen schreiben. Bei der Fortschreibung in ein ODS-Objekt kann eine Serialisierung
des in der Regel parallelisierten Ladeprozesses notwendig werden. Deltaverfahren können sowohl bei
der anwendungsspezifischen als auch bei der generischen Datenextraktion eingestellt werden.
Folgendes Beispiel zeigt, wie die übertragenen Datensätze für die beschriebenen Deltaverfahren
aussehen:
Im BW ist folgender Datensatz zu einem Kundenauftrag vorhanden:
Belegnummer Belegposition ... Auftragsmenge Mengeneinheit ...
(Schlüsselfeld) (Schlüsselfeld)
100001 10 200 Stück
Nun wird die Auftragsmenge der Position um 10 % erhöht.
Beim Neuzustand für den veränderten Satz sieht der übertragene Datensatz folgendermaßen aus:
Belegnummer Belegposition ... Auftragsmenge Mengeneinheit ...
(Schlüsselfeld) (Schlüsselfeld)
100001 10 220 Stück
Beim additiven Delta sieht der übertragene Datensatz folgendermaßen aus:
Belegnummer Belegposition ... Auftragsmenge Mengeneinheit ...
(Schlüsselfeld) (Schlüsselfeld)
100001 10 +20 Stück
Eine wichtige Rolle bei der Deltaübertragung spielt die Delta-Queue des SAPI. Sie stellt eine
Datenablage für Änderungssätze im Quellsystem dar. Wenn die Anwendung dies unterstützt, werden
die Daten aus einem buchenden System zur Zwischenspeicherung in die Delta-Queue gestellt, bevor
sie zu einem späteren Zeitpunkt auf Anforderung des SAP BW in das SAP BW geladen werden. Die
eigentliche Deltaextraktion findet dann asynchron zum Zeitpunkt der Ermittlung des Deltas statt und
liest nur die Daten, die zum Zeitpunkt der Anforderung in der Delta-Queue stehen. Auch wenn eine
Anwendung diesen “Push” in die Delta-Queue nicht durchführt, wird die Delta-Queue verwendet. Die
Deltas werden der Delta-Queue dann vom Extraktor nach Anforderung aus einem SAP BW zur
Verfügung gestellt und in das SAP BW geladen. Die Delta-Queue erlaubt es, mehrere Zielsysteme mit
Deltas zu versorgen. Des weiteren können fehlgeschlagene Deltaübertragungen wiederholt werden,
da die Daten des jeweils letzten Extraktionsvorganges in der Delta-Queue aufbewahrt werden.
Ob eine Deltaübertragung ins SAP BW stattfinden soll, legen Sie im Scheduler fest, der den
Datenladeprozess steuert. Bevor eine Deltaübertragung möglich ist, muss das Deltaverfahren
initialisiert werden. Dabei wird die Deltaverwaltung für die DataSource aufgebaut. Die Initialisierung
führen Sie ebenfalls mit dem Scheduler durch.
Remote Zugriffe
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Über SAP RemoteCubes können Sie Bewegungsdaten analysieren, auch wenn diese nicht physisch
im BW abgelegt, also ins BW geladen sind. Im BW wird nur die Struktur des SAP RemoteCube
definiert. Zu Reportingzwecken ist dann ein direkter Zugriff auf die Bewegungsdaten eines SAP-
Systemes möglich.
24
Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Datei einander entsprechen. Aus der Vorschau können Sie eine Simulation des Datenladens
anstoßen, die es ermöglicht, den Fortschreibungsprozess zu überprüfen.
1.3.1.4 Übertragung von Daten auf Basis des Simple Object Access Protocol
(SOAP)
In der Regel erfolgt die Übertragung von Daten ins SAP BW über eine Datenanforderung, die aus dem
SAP BW an das Quellsystem abgesetzt wird (Pull aus dem Scheduler). Sie können die Daten aber
auch von außen gesteuert an das SAP BW schicken. Man spricht dann von einem Push der Daten ins
SAP BW.
Der Push von Daten ist für mehrere Szenarios möglich:
• Übertragung von Daten über den SOAP-Service des SAP Web AS
• Übertragung von Daten über Web Service
• Übertragung von Daten über SAP XI
In allen drei Szenarios erfolgt die Datenübertragung über Übertragungsmechanismen, die eine so
genannte XML-DataSource (DataSource mit SOAP-Anschluss) nutzen, und ist XML-basiert.
Der Push von Daten erfolgt in eine Eingangsqueue im SAP BW. Als Eingangsqueue verwendet das
SAP BW die Delta-Queue des Service API. Zur Übertragung von Daten erzeugen Sie auf Basis einer
DataSource für ein Flat File Quellsystem eine sogenannte XML-DataSource. Diese DataSource, auch
DataSource mit SOAP-Anschluß genannt, besitzt eine Schnittstelle zur Versorgung der Delta-Queue.
Zur XML-DataSource erzeugt das System einen rfc-fähigen Funktionsbaustein. Dieser führt die
Verbuchung der Daten in die Delta-Queue der DataSource durch. Von dort aus können Sie die Daten
über eine Deltaanforderung aus dem Scheduler im SAP BW weiterverarbeiten und in die Datenziele
verbuchen.
1.3.1.4.1 Übertragung von Daten über den SOAP-Service des SAP Web AS
Sie können Daten aus externen Anwendungen im XML-Format über das Internet-Transferprotokoll
HTTP direkt an den SOAP-Service des SAP Web Application Server schicken, der die Daten in das
SAP BW integriert. Im SAP BW werden die Daten in die Delta-Queue geschrieben, von wo aus sie
weiterverarbeitet und in die gewünschten Datenziele verbucht werden können. Web Applikationen, die
XML Dateien gemäß SOAP Protokoll bereitstellen, können so beispielsweise als Quellen für das SAP
BW genutzt werden.
Die Übertragung von XML-Dateien an das BW eignet sich für eine regelmäßige Versorgung des BW
mit begrenzten Datenmengen pro Aufruf, z.B. für die Übertragung von „Delta“ Beleg-Daten. Wir
empfehlen, initiale oder regelmäßige Massendaten über einen der anderen Quellsystemtypen in das
SAP BW zu übertragen..
Das SAP BW verwendet als Grundlage für die Lösung den mit dem SAP Web Application Server
bereitgestellten SOAP-Service. Mit Hilfe dieses Service können XML-Dateien, die dem SOAP-
Protokoll genügen, an rfc-fähige Funktionsbausteine im ABAP-Umfeld übertragen werden. Aufgrund
der rfc-Fähigkeit kann solch ein Funktionsbaustein nun automatisch über einen von SAP zur
Unterstützung des SOAP-Protokolls bereitgestellten HTTP-Handler angesprochen werden. Der
SOAP-Service prüft die per XML-Datei eingegangenen Daten auf syntaktische Korrektheit und
übergibt sie an eine Transferstruktur im ABAP Dictionary. Die Daten müssen dabei gemäß einer XML-
Schema Definition bereitgestellt werden, die aus der Definition der DataSource (und ihrer Felder)
abgeleitet wird, für die der rfc-fähige Funktionsbaustein generiert worden ist.
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Mit der SAP Exchange Infrastructure (SAP XI) können Sie systemübergreifende Geschäftsprozesse
realisieren. Innerhalb der Gesamtarchitektur von SAP NetWeaver löst SAP XI die Aufgabe der
Prozess-Integration. Die Integration von SAP XI und SAP BW ermöglicht Ihnen, über SAP XI Daten
aus unterschiedlichen Quellen in die Delta-Queue des SAP BW zu schicken. Die Nutzung des SAP XI
bietet Ihnen eine zentrale Pflege des Nachrichtenflusses zwischen den logischen Systemen Ihrer
Systemlandschaft. Zudem haben Sie die Möglichkeiten zur Transformation von Nachrichteninhalten
zwischen Quelle und SAP BW. Dieses Szenario bietet einen weiteren Vorteil, da im Gegensatz zu den
beiden oben beschriebenen Szenarios sichergestellt ist, dass die Daten nur einmal und in der
richtigen Reihenfolge geliefert werden (sogenannte Full Quality of Service). Dies wird sichergestellt,
wenn Sie bei der Kommunikation des SAP XI mit dem SAP BW Proxies verwenden - in
Anwendungssystemen generierte und lauffähige Komponenten zu den Interfaces für die
Kommunikation mit dem SAP XI Integration Server. Erfolgt die Kommunikation mittels RFC- oder
SOAP-Adapter wird keine Full Quality of Service erreicht.
Im SAP XI legen Sie zur Design-Zeit für den Datenaustausch zwischen der Quelle bzw. dem SAP BW
und dem SAP XI Message-Interfaces an. Das Message-Interface für den Datenaustausch mit dem
SAP BW wird dabei auf Basis des rfc-fähigen Funktionsbausteins der XML-DataSource erzeugt.
Anschließend wird im SAP BW ein Proxy für dieses Interface generiert. Danach werden für die
Interfaces die Datenübertragung (Quelle) bzw. die Empfänger-Verarbeitung (SAP BW) implementiert.
Zur Konfigurations-Zeit stellen Sie den bisher systemübergreifend definierten Prozess für eine
konkrete Systemlandschaft ein. Die relevanten Objekte werden in Form von Konfigurationsobjekten
strukturiert, organisiert und im SAP XI abgelegt. Sie können nun Daten an den Integration Server des
SAP XI schicken. Dieser überträgt diese Daten zur Laufzeit über Proxy-Kommunikation in das SAP
BW. Im SAP BW werden die Daten in die Delta-Queue geschrieben und können von dort aus
weitervarbeitet und in die gewünschten Datenziele verbucht werden.
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
UD Connect besteht aus zwei wesentlichen Teilen: Die Javakomponente liegt im SAP Web AS und ist
für die Kommunikation zwischen Datenquellen und SAP BW zuständig. Die ABAP-Komponente liegt
im SAP BW. Für die Datenquellen mit ihren Quellobjekten wird eine Verbindung zur SAP Web AS
J2EE Engine hergestellt. Die Datenquellen und die dort vorhandenen Quellobjekte werden dann über
die BI Java Connectors angesprochen. Die Connectors unterstützen verschiedene Treiber, Protokolle
und Provider. UD Connect stellt über den SAP Java Connector (JCo) zustandslose Session Beans zur
Verfügung, die eine Kommunikation zwischen den Datenquellen und dem BW Server ermöglichen.
Auf Basis einer RFC-Verbindung zwischen SAP BW und der SAP Web AS J2EE Engine können die
Session Beans Funktionsbausteine im SAP BW aufrufen oder von den Funktionsbausteinen
aufgerufen werden.
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
1.3.2.1 SAP BW als Quellsystem für weitere SAP BW-Systeme – Data Mart
Interface
siehe Kapitel Übertragung von Daten zwischen Datenzielen innerhalb eines SAP BW oder in weitere
SAP Systeme - Data Mart Interface
Als Datenquelle des Open Hub Service können die BW Objekte InfoCube, ODS-Objekt, InfoObject
(Attribute oder Texte) dienen. Als Open Hub Destination können Datenbanktabellen (auf dem dem
BW unterliegenden Datenbank-Server) oder flache Dateien im CSV-Format ausgewählt werden. Aus
der Datenbank können die Daten über APIs über ein Drittanbieterwerkzeug in ein Nicht-SAP-System
extrahiert werden. Als Extraktionsmodus steht sowohl ein Full- als auch ein Delta-Modus zur
Verfügung.
Das zentrale Objekt für den Datenexport ist die InfoSpoke.
In der InfoSpoke wird definiert
! aus welcher Open Hub Datenquelle die Daten extrahiert werden,
! in welchem Extraktionsmodus (Full-Modus oder Delta-Modus),
! in welche Open Hub Destination die Daten geliefert werden
! und welche Datenselektion für die Extraktion aus den Datenquellen verwendet werden soll
Die Open Hub Destination beinhaltet alle Informationen über ein Zielsystem für die Daten einer
Datenquelle: den Typ der Destination, den Namen der flachen Datei oder der Datenbanktabelle usw.
Sie haben zusätzlich die Möglichkeit, die zu übertragenden Daten über ein Business Add-Ins (BAdI)
zu transformieren. Die Ausgangsstruktur zur Übertragung ist dabei die InfoObjectliste. Mögliche
Einsatzszenarien für eine Transformation wären z.B. das Nachlesen von Texten oder eine
Währungskonvertierung, d.h. die Daten sollen zielspezifisch aufbereitet werden.
Wenn Sie Ihre InfoSpoke aktivieren und ausführen, wird ein Request erzeugt. Dieser Request wird im
Open Hub Monitor angezeigt, wo Sie den Extraktionsstatus überprüfen können.
28
Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
1.4.1 Berechtigungen
Eine Berechtigung erlaubt es einem Benutzer, eine bestimmte Aktion im Business Information
Warehouse durchzuführen. Jede Berechtigung bezieht sich auf ein Berechtigungsobjekt und definiert
einen oder mehrere Werte für jedes Feld, das im Berechtigungsobjekt enthalten ist. Einzelne
Berechtigungen werden von der Systemadministration in Rollen zusammengefasst. Die von SAP
ausgelieferten Rollen können kopiert und bei Bedarf angepasst werden. Diese Berechtigungen
werden dann in Form von Profilen einzelnen Benutzern in deren Benutzerstammsatz zugeordnet.
Die Berechtigungen im Business Information Warehouse basieren auf dem Standard-
Berechtigungskonzept der SAP.
Mit Hilfe von Berechtigungsprüfungen können beliebige Funktionen oder Objekte des Systems
geschützt werden. Bei einer Berechtigungsprüfung vergleicht das System beim Ausführen einer
bestimmten Aktion die Werte zu den einzelnen Feldern eines Berechtigungsobjekts, die dem Benutzer
zugeordnet sind mit den Werten, die zur Ausführung einer Aktion im Programm vorgegeben sind. Ein
Benutzer ist für eine Aktion nur berechtigt, wenn er die Berechtigungsprüfung für jedes Feld in einem
Berechtigungsobjekt erfolgreich durchläuft. Auf diese Weise können komplexe Prüfungen der
Benutzerberechtigung durchgeführt werden.
Es wird zwischen Berechtigungen für die Arbeit mit der Administrator Workbench und für die Arbeit mit
dem Business Explorer unterschieden:
Als Administrator benötigen Sie spezielle Berechtigungen im Business Information Warehouse und im
Quellsystem, die Sie in den Benutzereinstellungen festlegen. Dazu werden Berechtigungsprofile wie
auch Berechtigungsobjekte ausgeliefert, die die Berechtigung zum Arbeiten mit einzelnen Objekten
steuern.
Bei Reporting-Berechtigungen für die Arbeit mit dem Business Explorer geht man von
Berechtigungsobjekten aus, die man zuvor für die jeweilige Query / den jeweiligen InfoProvider
anlegen muss. Erst wenn die notwendigen Berechtigungen zugeordnet worden sind, kann der
Benutzer eine Query definieren und ausführen oder in einer schon vorhandenen Query navigieren.
Über entsprechende Berechtigungsobjekte kann auch hier festgelegt werden, ob ein Benutzer nur
eine Anzeigeberechtigung oder eine Berechtigung zum Ändern hat.
Folgende BW-Rollen erleichtern Ihnen als Vorlagen das Anlegen von Berechtigungen:
! BW Administrator (Entwicklungssystem):
Das Aufgabengebiet des BW Administrators im Entwicklungssystem umfasst unter anderem die
Pflege des Quellsystems, das Hochladen von Metadaten, das Ausführen von Queries für den
Statistik-InfoCube und die Pflege der Aggregate.
! BW Administrator (Produktivsystem):
Der BW Administrator im Produktivsystem ist hauptsächlich für die Pflege der Verbindung zum
Quellsystem sowie für das Ausführen von Queries für den Statistik-InfoCube zuständig.
! Modeler (Entwicklungssystem):
Der BW Modeler erarbeitet im Entwicklungssystem das Datenmodell. Er ist für das Design der
Datenziele und InfoProvider, InfoObjects, InfoSources und des Datenflusses zuständig und
definiert Kommunikationsstrukturen, Übertragungs- und Fortschreibungsregeln.
! Operator (Produktivsystem):
Die Hauptaufgabe des BW Operators im Produktivsystem ist das Hochladen von Daten aus dem
Quellsystem und das Überwachen der Ergebnisse.
! Reporting Entwickler (Entwicklungssystem):
Die Hauptaufgabe des Reporting Entwicklers liegt im Design der Queries für die gewünschten
Berichte. Für diese Berichte legt er Berechtigungsobjekte an.
! Reporting User:
Der Reporting User führt Queries über den BEx Analyzer oder im Web aus.
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Informationen zu den Metadaten-Objekten können auch unabhängig vom BW-System genutzt werden,
indem die entsprechenden HTML-Seiten in ein lokales Verzeichnis exportiert werden. Berater können
diese Funktion z.B. verwenden, um den in ihrem Projekt erreichten Systemstand zu dokumentieren.
Ein anderes Anwendungsbeispiel sind Informationen zu den von SAP ausgelieferten Business-
Content-Objekten, die ein Kunde gegebenenfalls unabhängig vom BW-System zur Verfügung haben
möchte. Aus dem Metadata Repository kann die vollständige HTML-Dokumentation zu den aktivierten
bzw. den Business-Content-Objekten exportiert werden; aus anderen Funktionsbereichen der
Administrator Workbench (Transportanschluss, Business Content) kann die HTML-Dokumentation zu
einem bestimmten Metadaten-Objekt mit einer frei wählbaren Suchtiefe exportiert werden.
Der BW-Transportanschluss unterstützt den Austausch von Metadaten-Objekten zwischen
verschiedenen Systemen im XMI-Format. Außerdem steht ein ICF-Service unter sap/bw/xml/cwm
zur Verfügung. Über diesen HTTP-Service können Sie die Metadaten anfordern.
In der BW-Dokumentenverwaltung können Dokumente zu Metadaten-Objekten angelegt und zur
Anzeige als Online-Dokumentation ausgewählt werden (siehe Dokumentenverwaltung).
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
1.4.3 Dokumentenverwaltung
Informationen zu BW-Objekten können in Form von Dokumenten verwaltet werden. Die folgende
Grafik zeigt die BW-Objekte (Metadaten, Stammdaten und InfoProvider-Daten) und die
dementsprechend zur Auswahl stehenden Dokumentklassen.
Dokumente
für Metadaten
Dokumente
für Stamm-
daten
Dokumente für
InfoProvider-Daten
Typische Beispiele für Dokumente, die zu den verschiedenen BW-Objekten angelegt werden können,
sind folgende:
! Für Metadaten: Online-Dokumentation (steht auch als HTTP-Service zur Verfügung und kann
über eine logische URL angesprochen werden; siehe ICF-Services im SAP BW), Erläuterungen
("Merkmal ABC bedeutet..."), Historie/Änderungen
! Für Stammdaten: Bilder für Personalnummern, Beschreibungen und technische Spezifikationen
von Materialien, Originaldokumente für Bestellformulare, Dokumentation für Versionen (Soll, Ist,
Budget)
! Für InfoProvider-Daten: Kommentare zu verschiedenen Merkmalswerten ("Der Umsatz für
Material 4711 in Deutschland war im Mai niedrig, weil...", "Im Mai waren folgende Kennzahlen
bemerkenswert: Liefermenge - Erklärung:...; Zahlungsrückstand - ...")
Im Funktionsbereich Dokumente der Administrator Workbench stehen Ihnen im einzelnen folgende
Funktionen zur Verwaltung der Dokumente zur Verfügung:
! Anlegen von Dokumenten
Zu einem einzelnen BW-Objekt können ein oder mehrere Dokumente in verschiedenen
Formaten und Sprachen angelegt werden. Anschließend ist es möglich, die vorhandenen
Dokumente nach verschiedenen Suchkriterien aufzulisten, in einer Vorschau anzuzeigen, im
System oder auf einer lokalen Speicherablage zu ändern und im System gegebenenfalls mit
sämtlichen Versionen zu löschen.
! Import von Dokumenten
Um eine Datei, die mit einer Anwendung (z.B. mit Microsoft-Office-Anwedungen) außerhalb des
BW-Systems erstellt wurde, als Dokument zu einem BW-Objekt zu verwenden, kann die Datei
in die Dokumentenverwaltung des BW-System importiert werden.
! Export von Dokumenten
Dokumente können auf eine lokale Ablage kopiert oder (mit einer Sperre) zum lokalen
Bearbeiten ausgecheckt (und später wieder importiert) werden.
! Hyperlink auf Dokumente
Auf ein Dokument zu einem BW-Objekt kann sowohl von anderen Dokumenten zu BW-
Objekten aus als auch von Dokumenten außerhalb des BW-Systems verwiesen werden.
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Voraussetzung dafür ist, das diese Dokumente in solchen Formaten vorliegen, die Hyperlinks
unterstützen.
! Suche in Dokumenten
In den Dokumenten aller Dokumentklassen einschließlich der generierten Dokumentation zu
Metadaten ist es möglich, mit Hilfe der AltaVista®-Syntax Suchanfragen für die Volltextsuche zu
formulieren.
Für die Suche sind folgende Voraussetzungen notwendig:
o Einrichtung der SAP-Suchmaschine TREX, da das BW deren Funktionalität für die
Suche in Dokumenten nutzt.
o Generierung der Dokumente zu Metadaten
o Regelmäßige Indizierung derjenigen Dokumente, in denen gesucht werden soll. Dabei
werden alle Wörter in den Dokumenten in einen Index aufgenommen. Es werden
Dokumente in allen Sprachen behandelt. Für jede Sprache wird ein eigener Index
aufgebaut.
! Administration der BW-Dokumentenverwaltung
Die Administration der Dokumentenverwaltung betrifft Dokumente aller Dokumentklassen. Sie
umfasst Funktionen, die zu Beginn eines Projektes, nach einem Upgrade des BW-Systems oder
während der Arbeit an einem Projekt notwendig bzw. hilfreich sind.
So kann für jede Dokumentklasse der Ablagetyp, d.h. das physische Speichermedium für die
Dateien, festgelegt werden. Zur Auswahl stehen entweder die BW-Datenbank oder - über eine
HTTP-Schnittstelle - ein externer Content-Server.
Die Administration der Dokumentenverwaltung bietet weiterhin verschiedene Funktionen, die es
ermöglichen, den Status der Indizierung und des Indizierungsjobs für die Suche in
Dokumenten zu prüfen und zu ändern.
Hinweis: Dokumente können auch im Reporting angelegt, angezeigt und über eine Volltextsuche
gesucht werden (siehe den Abschnitt Das Fenster Web Items unter BEx Web Application Designer
sowie Verwendung von Dokumenten in Web Applications).
1.4.4 Transportwesen
Entwicklungsprojekte des Business Information Warehouse werden in den meisten Fällen nicht in
einem Produktivsystem durchgeführt, sondern in einer Systemlandschaft mit einem oder mehreren
Entwicklungs- und Testsystemen. Über den Transportanschluss können Sie die neu angelegten oder
geänderten Objekte des Business Information Warehouse in dem jeweiligen Entwicklungssystem
sammeln und anschließend in Verbindung mit dem Change and Transport Organizer (CTO) in das
gewünschte Zielsystem (in der Regel ein Test- oder Produktivsystem) transportieren.
Die folgende Darstellung veranschaulicht den Transportprozess am Beispiel einer typischen
Systemlandschaft mit je einem BW-System für die Entwicklung, Konsolidierung und Produktion. Jedes
dieser Systeme ist mit einem entsprechenden OLTP(Online Transaction Processing)-Quellsystem
verbunden, in dem die operativen Daten verwaltet werden. Dies können z.B. SAP R/3-Systeme sein.
(BW-Systeme sind OLAP-Systeme, siehe unter Business Intelligence Platform: OLAP.)
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
OLTP-
Systeme
BW-
Systeme
Transportiert werden kann nur entweder zwischen OLTP-Systemen (O1, O2, O3) oder zwischen BW-
Systemen (B1, B2, B3). Die Kommunikation zwischen OLTP-Systemen und BW-Systemen findet über
RFC (Remote Function Call) statt.
BW-Objekte werden als logische Objekte (TLOGO-Objekte) aus einem BW-Quellsystem in ein BW-
Zielsystem transportiert. Generierte Objekte wie z.B. Stammdatentabellen werden nicht transportiert,
sondern im Zielsystem neu generiert.
Transportrelevante BW-Objekte können in verschiedenen Versionen vorliegen:
Version Bedeutung
A(ctive) Aktive Version
M(odified) Überarbeitete Version
T(ransport) Transportversion für den Import
quellsystemabhängiger Objekte
D(elivery) SAP-Auslieferungsversion für Objekte des
Business Content (siehe Business Content
übernehmen)
Aus einem BW-Entwicklungssystem werden nur diejenigen Objekte exportiert, die in der aktiven
Version vorliegen. Beim Importieren in das Zielsystem werden diese Objekte - abhängig vom
Objekttyp - entweder direkt in die aktive Version, in eine überarbeitete Version oder T-Version
importiert.
Für den Transport können Sie zwischen folgenden Strategien wählen:
• Standard-Transportwesen: Der Entwickler legt bereits beim Anlegen eines neuen BW-Objektes
auf einer Folge von Dialogfenstern fest, ob und mit welchem Paket das Objekt transportiert
werden soll.
• BW-Transportwesen: Die Objekte werden zunächst automatisch als lokale Objekte angelegt; erst
zum Zeitpunkt des ersten Transportes werden die transportrelevanten Objekte gesammelt.
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Business Content wird von SAP in der SAP-Auslieferungsversion (D-Version) ausgeliefert. Beim
Importieren in das Zielsystem werden die Objekte entweder direkt in die aktive Version (A-Version)
oder in eine überarbeitete Version (M-Version) importiert. Kundenspezifische Änderungen werden
ebenfalls in der überarbeiteten Version (M-Version) gesichert. Um den ausgelieferten oder ggf.
kundenspezifisch angepassten Business Content verwenden zu können, muss ein Kunde die
gewünschten Objekte in die aktive Version (A-Version) überführen.
Der Funktionsbereich Business Content übernehmen der Administrator Workbench gestattet es, die
von SAP ausgelieferten Objekte des Business Content auszuwählen (zu „sammeln“) und zu aktivieren
(zu „übernehmen“). Dabei kann der Kunde festlegen, welche Objekte des Business Content er
kopieren, mit seinen kundenspezifisch geänderten Objekten abgleichen oder nicht übernehmen
möchte. Das System berücksichtigt automatisch alle notwendigen Objekte sowie die Reihenfolge ihrer
Aktivierung.
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Anzahl
40 60
30
40
20
20
10
0 0
IC108 IC109 IC110 IC111 IC112
InfoCube
Die folgende Darstellung gibt einen Überblick über den Datenfluss der BW Statistik: Für das Reporting
wird der BW Statistik MultiProvider als InfoProvider genutzt. Die einzelnen InfoCubes der BW Statistik
werden über verschiedene InfoSources gefüllt. Die Daten werden über Extraktoren geladen.
Die Dateneingabe wird nicht standardmäßig mitgeschrieben, sondern kann für jeden InfoProvider in
den Bereichen Data Warehousing und OLAP einzeln aktiviert bzw. deaktiviert werden. Auf diese
Weise kann auch bei größeren Installationen vermieden werden, das der Datenbestand unnötig
umfangreich wird. Gesicherte Daten können wieder gelöscht werden.
35
Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Die elementaren Tests beziehen sich auf Stamm- und Bewegungsdaten, ODS-Objekte, Hierarchien,
Datenbank (Indices, Parameter, Statistiken), Aggregate, PSA-Tabellen und Dokumente. Ein
wesentlicher Teil der Tests untersucht die Fremdschlüsselbeziehungen zwischen den einzelnen
Tabellen des erweiterten Sternschemas des BW-Systems.
Die folgende Grafik zeigt im linken Bereich die in der Analyse- und Reparaturumgebung zur Auswahl
stehenden Tests, im rechten Bildbereich einen ausgewählten elementaren Test, darunter das
Dialogfenster zu dessen Parametrisierung und (in einem roten Rahmen) die Ausgabe des Tests.
Eine Auswahl von Tests heißt Testpaket. Der Benutzer kann seine Testpakete sichern, (mit und ohne
Sperre für fremde Änderungen) laden, löschen und zur späteren oder auch regelmäßigen Ausführung
in der Hintergrundverarbeitung einplanen (siehe Prozessketten).
Die Ausgaben der Tests werden auf der Datenbank gespeichert und stehen bei späteren Testläufen
zum Vergleich zur Verfügung.
Einige Tests können Fehler und Inkonsistenzen reparieren. Hierbei wird ausgenutzt, dass einige
Informationen redundant gespeichert sind. Wenn die Informationen nicht redundant gespeichert sind,
kann keine automatische Korrektur erfolgen.
1.4.8 Prozessmanagement
1.4.8.1 Scheduler
Der Scheduler des SAP BW ist das Werkzeug für Lade- und Fortschreibungsprozesse. Er ist das
Bindeglied zwischen den Quellsystemen und dem SAP BW. Daten werden in der Regel auf
Anforderung des SAP BW aus dem Quellsystem in das SAP BW geladen. Mit Hilfe des Schedulers
legen Sie diese Datenanforderung, auch Request genannt, fest, d.h. Sie bestimmen, welche Daten
(Bewegungsdaten, Stammdaten, Texte oder Hierarchien) aus welcher InfoSource, DataSource und
welchem Quellsystem zu welchem Zeitpunkt angefordert und fortgeschrieben werden.
Das Prinzip des Schedulers greift auf die Funktionalität der SAP Hintergrundverarbeitung zurück. Die
Datenanforderung kann entweder sofort oder mit einem Hintergrund-Job eingeplant und zu einem
späteren Zeitpunkt automatisch gestartet werden.
Für die Datenanforderung legen Sie in der Administrator Workbench des SAP BW ein sog.
InfoPackage an. Sie bestimmen im InfoPackage Bedingungen für das Einplanen einer
Datenanforderung. Ein InfoPackage ist immer nur einer InfoSource, einer DataSource und einem
Quellsystem zugeordnet. In Abhängigkeit von der Quelle und der Art der Daten legen Sie im
InfoPackage also die Parameter für die Datenübertragung und –fortschreibung im SAP BW fest. Sie
36
Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
können die Daten, die übertragen werden sollen, über Selektionsbedingungen festlegen, z.B. nur
Daten zum Kostenrechnungskreis 001 aus Periode 10.1997. Auch variable Selektionsbedingungen,
z.B. durch Zeitselektionen (letztes Jahr oder letzter Monat), ABAP-Routinen oder Variablen, sind
möglich. Des Weiteren legen Sie fest,
• wie die Daten verbucht werden sollen: Soll z.B. nur in die PSA-Tabelle geladen werden oder
sollen nach erfolgreichem Laden in die PSA-Tabelle automatisch die festgelegten Datenziele
versorgt werden?
• in welche Datenziele fortgeschrieben werden soll (wenn mehrere Datenziele an die
InfoSource angeschlossen sind) und welche Funktionen beim Fortschreiben einer
Datenanforderung in ein Datenziel ausgeführt werden sollen (z.B. Automatisches Löschen
gleicher Anforderungen in einem InfoCube nach erfolgreichem Laden der neuen
Anforderung).
• wie die Daten fortgeschrieben werden: Sollen alle Daten angefordert werden, die den im
Scheduler festgelegten Selektionskriterien entsprechen (Full-Update) oder nur die Daten, die
in der Quelle seit der letzten Datenanforderung angefallen sind (Delta-Upate) oder soll ein
Deltaverfahren initialisiert werden?
• wie fehlerhafte oder doppelte Datensätze behandelt werden sollen.
Wenn Daten aus einer flachen Datei übertragen werden sollen, nehmen Sie im Scheduler die
dateispezifischen Einstellungen zur Datenübertragung vor; wenn Daten aus externen Quellen über
das Extraktionswerkzeug eines Drittanbieters übertragen werden sollen, nehmen Sie im Scheduler die
BAPI-spezifischen Einstellungen vor. Für Hierarchien können Sie im Scheduler hierarchiespezifische
Einstellungen für den Ladeprozess festlegen.
Prüfungen auf fehlerhafte Datensätze werden in den wichtigen Verarbeitungsschritten im BW
durchgeführt, z.B. in den Übertragungs- und Fortschreibungsregeln und bei der Verbuchung von
Daten in Stammdaten-, Text- oder Hierarchietabellen oder in InfoCubes.
Die Fehlerbehandlung des SAP BW, die ebenfalls im Scheduler festgelegt wird, ermöglicht Ihnen,
das Verhalten des BW-Systems beim Auftreten fehlerhafter Datensätze zu steuern. Es gibt drei
Optionen, wie das BW-System im Fehlerfall reagieren kann: Sie können festlegen, das beim Auftreten
von Fehlern
1. die Verbuchung des gesamten Datenpaketes abgebrochen wird und die Daten nicht zur
Auswertung freigegeben werden oder
2. die gültigen Datensätze zwar verbucht werden, aber erst nach einer manuellen Freigabe
zur Auswertung zur Verfügung stehen oder
3. die gültigen Sätze sofort zur Auswertung zur Verfügung stehen.
Bei den Optionen 1 und 2 wird aus den fehlerhaften Sätzen ein neuer Request zusammengestellt, der
nur ins PSA gebucht wird. Auch hier können die Sätze des neuen Requests im PSA editiert, und die
Verbuchung dann manuell gestartet werden.
Treten Fehler beim Verbuchen in InfoCubes auf, werden für fehlerhafte Sätze neue Requests erzeugt,
unter denen die fehlerhaften Sätze ins PSA gebucht werden. Diese neuen Requests haben die
InfoCubes, für die Sätze fehlerhaft waren, als Datenziel eingetragen. Wurde ein Satz beispielsweise
fehlerhaft in zwei InfoCubes verbucht, so wird für diesen Satz ein Request erzeugt, der die beiden
InfoCubes als Datenziel enthält. Die Requests erscheinen im PSA-Baum als erfolgreich ins PSA
verbucht. Diese neuen Requests können dann erneut zur Fortschreibung in die InfoCubes angestoßen
werden.
1.4.8.2 Monitor
Im Monitor der Administrator Workbench können Sie den Lade- und Verarbeitungsprozess im BW
überprüfen und Fehler analysieren. Ihnen werden neben den Kopfinformationen zu einem Request
Informationen über technischen und Gesamtstatus des Requests angezeigt sowie Detailinformationen
zum Status in den einzelnen Verarbeitungsschritten der Datenanforderung.
37
Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Traten bei einem Request Fehler auf, wird das abschließende Analyse-Ergebnis im Monitor angezeigt.
Die daraus resultierende sinnvollste Prüfung oder Aktion wird Ihnen als direkter Absprung aus dem
Monitor angeboten. Auch eine Schritt-für-Schritt-Analyse mit Hilfe der Funktion des Monitor-
Assistenten ist möglich. Zur Unterstützung bei der Fehleranalyse können Sie die Verbuchung im
Monitor simulieren und dabei das Debugging in den Übertragungs- und Fortschreibungsregeln
einschalten.
1.4.8.3 Prozessketten
In einem operativen BW-System gibt es neben dem Ladeprozess eine Vielzahl von Prozessen, die
regelmäßig vorkommen, z.B. Ladeprozesse wie das Ausführen eines InfoPackages, Prozesse der
Datenziel-Administration wie das Füllen von Aggregaten oder Reporting Agent-Prozesse wie das
Vorberechnen von Web-Templates.
Mit dem Hintergrundverarbeitungssystem können BW-Prozesse bzw. -Jobs zu bestimmten Zeiten, an
bestimmten Kalendertagen, nach bestimmten Vorgängerjobs oder eventgesteuert eingeplant werden.
Das SAP BW unterstützt darüber hinaus die graphische Modellierung der BW-Prozesse mit Hilfe von
Prozessketten. Prozessketten ermöglichen es, mehrere in Zusammenhang stehende Prozesse zu
steuern. Eine Prozesskette ist dabei eine Reihe von Prozessen, die im Hintergrund eingeplant auf
einen Event warten. Einige dieser Prozesse lösen einen eigenen Event aus, der wiederum andere
Prozesse startet.
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Drag &
Drop
Verbinden der
Prozesse durch
Ziehen mit der
Maus
39
Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
1.4.8.4 Datenarchivierung
Die Archivierung von Daten ermöglicht es Ihnen, die Administration von InfoCubes und ODS-Objekten
zu erleichtern und die Performance zu verbessern.
Dazu wird das Archive Development Kit (ADK) eingesetzt. Das ADK ist ein Werkzeug von SAP
NetWeaver für die Entwicklung von Archivierungslösungen und stellt die Laufzeitumgebung für die
Archivierung bereit. Es dient hauptsächlich zum Schreiben und Lesen von Daten in und aus
Archivdateien. Das ADK gewährleistet die Plattform- und Releaseunabhängigkeit für die archivierten
Daten.
Die Datenarchivierung im BW ist für die Aufnahme von Daten gedacht, die für die laufenden
Analyseprozesse keine Rolle mehr spielen, aber für den Aufbau neuer Datenziele noch benötigt
werden oder in Ausnahmefällen noch einmal zur Analyse bereitgestellt werden müssen.
ADK Third-Party-Tools
InfoCube
• Ablagesystem
Archiv-
dateien • HSM
System
ODS-Objekt
• Alternative Ablage
Archiv-
dateien
Zur Datenarchivierung von Daten aus InfoCubes und ODS-Objekten müssen Sie zuerst ein
Archivierungsobjekt zum Datenziel anlegen. InfoCubes und ODS-Objekte enthalten in der Regel einen
in sich geschlossenen Datenbestand eines bestimmten betriebswirtschaftlichen Bereichs. Daher wird
für jedes Datenziel ein eigenes Archivierungsobjekt erzeugt.
Der Archivierungslauf selbst besteht aus einer Schreib-, einer Ablage- und einer Löschphase.
Archivdateien für ein bestimmtes Archivierungsobjekt werden während der Schreibphase angelegt,
nach einer Verifikationsphase werden die Daten aus der Datenbank gelöscht und entsprechend der
Definition im Customizing auf einem Ablagesystem abgelegt.
Daten aus InfoCubes werden aus dem sternförmigen Tabellenschema in ein flaches Format
transformiert, das nur noch die eigentlichen Merkmalsausprägungen enthält. Damit ist das Archiv
unabhängig von einer möglichen Reorganisation der im Sternschema verwendeten IDs. Bei ODS-
Objekten werden nur die Daten aus der Tabelle der aktiven Daten archiviert.
Archivierte Daten können auch wieder aus BW-Archiven extrahiert werden. Im Scheduler gibt es dazu
die Option, aus Archiven zu lesen und eine Wertehilfe zu den vorhandenen Archivdateien.
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2.1 OLAP
Für die Analyse der im Data Warehouse gehaltenen Daten setzt das SAP Business Information
Warehouse die OLAP-Technologie ein. Online Analytical Processing zeichnet das BW als ein Decision
Support System aus, da es Entscheidungsträgern ermöglicht, schnell und interaktiv die entsprechend
den betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten multidimensional modellierten Daten zu analysieren.
InfoProvider bieten dafür die Sicht auf die Daten. Da die Daten in InfoCubes leseoptimiert abgelegt
sind, sollten InfoCubes und MultiProvider auf InfoCubes die bevorzugten InfoProvider sein.
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Frontend-Dokument
Query-View Kernfunktionalität:
-Steuerung der OLAP-Funktionalität
-Visualisierung der Analyseergebnisse
Meta Data Repository
OLAP-Prozessor OLAP-
Kernfunktionalität: Cache
InfoProvider:
InfoCube (mit Aggregaten), ODS-Objekt, InfoObject,
MultiProvider, InfoSet, Virtuelle InfoCubes
Die Grundlage jeder Analyse im SAP BW sind Queries. Als formale Definition einer
multidimensionalen Abfrage legt eine Query fest:
• die Struktur - analog zu einem Arbeitsblatt (siehe Strukturen, Eingeschränkte Kennzahlen,
Berechnete Kennzahlen, Ausnahmezellen)
• die Filter, die auf dieser Struktur wirken, sowie
• den Navigationsraum (freie Merkmale) (siehe Merkmale einschränken).
Zur Aufbereitung und Bewertung der Unternehmensdaten besitzt das SAP BW eine vielfältige Anzahl
von Analyse- und Navigationsfunktionen, die es dem Benutzer ermöglichen, auf der Basis
multidimensional modellierter Datenbestände (InfoProvider) individuelle Abfragen zu formulieren.
Anschließend ist der Benutzer in der Lage, diese Daten zur Laufzeit aus unterschiedlichen
Perspektiven zu betrachten und zu beurteilen. Die gesamte Funktionalität zur Beschaffung,
Verarbeitung und Aufbereitung dieser Daten wird durch den OLAP-Prozessor bereitgestellt.
Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die im Business Information Warehouse implementierten
OLAP-Funktionen und –Services. Weitere Informationen finden Sie unter Spezielle OLAP-Funktionen
und -Services sowie im Abschnitt Business Intelligence Suite: Reporting und Analyse.
OLAP-Funktion Operationen im Detail
Navigation • Aufreißen nach Merkmal/Strukturelement, Aufriss eines Elements
aus Sicht entfernen (Dice)
• Hierarchieknoten aufklappen (Drill-down) und zuklappen (Drill-up)
• Aufrisselemente austauschen (Swap)
Filtern • Merkmale auf Selektionen (Einzelwerte, Wertebereiche,
Hierarchieelemente, Exklusion) einschränken (Slice)
Aggregation • Standard-Aggregation (standardmäßige kennzahlabhängige
Berechnungsvorschrift zur Verdichtung der Einzelergebniswerte)
• Ausnahmeaggregation (Sondereinstellung der Aggregation in
Bezug auf ein bestimmtes Merkmal, z.B. Durchschnitt für die
Aggregation des Kontostandes bezüglich des Merkmals Zeit)
• Lokale Aggregation bzw. Lokale Berechnungen (z.B. die
Berechnung der angezeigten Einzelwerte als Normierung auf das
Gesamtergebnis)
Darstellung • Darstellung der Merkmale als Schlüssel/Bezeichnung
• Resultatszeilen anzeigen/unterdrücken
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2.1.2.1 Aggregation
Um die Werte von Kennzahlen zu berechnen, müssen die Daten des InfoProviders auf das Detaillevel
der Query aggregiert (verdichtet) werden, möglicherweise müssen auch Formeln berechnet werden.
Dabei muss über mehrere Merkmale aggregiert werden. Pro Kennzahl kann bezüglich eines
ausgewählten Merkmals mit einer anderen Vorschrift aggregiert werden.
Die OLAP-Engine im BW geht bei der Aggregation wie folgt vor:
1. Zuerst wird die Standard-Aggregation ausgeführt. Diese kann in der Definition der Kennzahl
eingestellt werden. Mögliche Aggregationsarten sind Summation (SUM), Minimum (MIN) und
Maximum (MAX). Minimum und Maximum können z.B. für Datumskennzahlen eingesetzt werden.
2. Die Aggregation über ein ausgewähltes Merkmal findet nach der Standard-Aggregation statt
(Ausnahmeaggregation). Als Ausnahmeaggregationsarten stehen Ihnen Durchschnitt, Zähler,
erster Wert, letzter Wert, Minimum, Maximum, keine Aggregation, Standardabweichung,
Summation und Varianz zur Verfügung. Anwendungsfälle für die Ausnahmeaggregation sind z.B.
Lagerbestände, die nicht über die Zeit summiert werden können (siehe dazu auch das Kapitel
Bestände) oder Zähler, die die Anzahl von Merkmalswerten eines bestimmten Merkmals zählen.
3. Zuletzt wird die Aggregation über die Währungen und Einheiten ausgeführt. Es wird ein *
ausgegeben, wenn zwei Zahlen ungleich Null mit verschiedenen Währungen bzw. Einheiten
aggregiert werden. Siehe dazu auch das Kapitel Währungsumrechnung.
Formeln werden erst berechnet, nachdem die Zahlen vollständig aggregiert worden sind. Von dieser
Regel gibt es drei Ausnahmen:
! Für die Kennzahl wurde als Berechnungszeitpunkt ausgewählt, dass die Berechnung der Formel
vor der Aggregation stattfinden soll.
! Bei Verwendung einer Formelvariable mit Ersetzung aus dem Wert eines Attributs in einer
berechneten Kennzahl.
! Bei einer Währungsumrechnung, die im Query Designer eingestellt wurde.
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Ein anderer Anwendungsfall zum Einsatz lokaler Berechnungen wäre ein Bericht mit einer aktiven
Bedingung, welcher die Top 5 Produkte bezüglich des Umsatzes anzeigt. Als Resultat wird die
Gesamtsumme über alle Produkte angezeigt, da Bedingungen keinen Einfluss auf Resultate haben. In
diesem Fall können Sie die Summe der Top 5 Produkte lokal berechnen:
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Darüber hinaus können Sie für Einzelwerte Ranglisten erstellen. Die Merkmalsausprägungen werden
bezüglich der gewählten Kennzahl sortiert und mit einem Rang belegt.
Sie können die maximalen bzw. die minimalen Kennzahlwerte zu einem Merkmal lokal berechnen.
D.h. es wird der größte bzw. der kleinste vorhandene Wert (z.B. Umsatz) zu diesem Merkmal (z.B.
Kunde) bei allen Merkmalsausprägungen (Kunde 1, Kunde 2,...) angezeigt.
Außerdem können Sie alle Werte zählen (gegebenenfalls auch mit Ausnahme der Nullwerte). Des
Weiteren können Sie den Durchschnitt über alle Werte lokal berechnen (ev. mit Ausnahme der
Nullwerte). Schließlich können Sie die Einzelwerte unterdrücken und es werden nur die Ergebnisse
angezeigt.
Resultate lokal berechnen:
Bei Resultaten können Sie ähnlich wie bei Einzelwerten den maximalen bzw. minimalen Wert des
entsprechenden Bereichs anzeigen lassen. Ebenso können Sie die Anzahl der Werte des
entsprechenden Bereichs zählen (gegebenenfalls auch mit Ausnahme der Nullwerte). Sie können
auch den Durchschnitt über alle Werte des entsprechenden Bereichs (ev. mit Ausnahme der
Nullwerte) berechnen.
Darüber hinaus können Sie die Summe der Werte des entsprechenden Bereichs anzeigen, das
Resultat unterdrücken oder als Resultat den obersten bzw. den untersten Wert des entsprechenden
Bereichs anzeigen lassen.
Bei Resultaten können Sie auch die Funktionen Standardabweichung und Varianz einsetzen.
Schließlich gibt es noch die Möglichkeit, gerundete Werte zu summieren. Diese Funktion ist
insbesondere sinnvoll, wenn Sie für die Kennzahlen einen Skalierungsfaktor eingestellt haben, da der
Unterschied der standardmäßig berechneten Summe und der lokal berechneten Summe der
gerundeten Werte wesentlich sein kann.
2.1.2.3 Hierarchien
In der Datenmodellierung gibt es verschiedene Möglichkeiten, hierarchische Strukturen zu
modellieren (siehe auch InfoObjects):
! in den InfoCube-Dimensionen bzw. in einem ODS-Objekt
Beispiel: Zeitdimension. Die InfoObjects Kalendertag, Kalendermonat und Kalenderjahr bilden
durch ihre Definition bereits eine Hierarchie, also etwa: 09.04.2003 → 04.2003 → 2003.
! in den Attributen eines Merkmals
Beispiel: Die InfoObjects Material, Materialgruppe, Materialart und Branche bilden durch ihre
Definition bereits eine Hierarchie. Um in der Query als Hierarchiestufen verwendet werden zu
können, müssen die Attribute als Navigationsattribute definiert sein.
! als baumartige Strukturierung der Merkmalswerte eines Merkmals (Merkmalshierarchien)
Beispiel: Hierarchie über Kostenstellen, die in Kostenstellengruppen zusammengefasst werden.
Darüber hinaus gibt es in der Query-Definition verschiedene Möglichkeiten, hierarchische
Strukturen für das Reporting festzulegen:
! Hierarchische Darstellung aller Objekte einer oder beider Achsen (Zeilen und Spalten)
(Darstellung als Hierarchie, sog. Universelle Anzeigehierarchie). Über diese Funktion können
die oben genannten Arten, hierarchische Strukturen zu modellieren, in der Query im
wesentlichen gleich dargestellt werden.
! Kennzahlhierarchie. Die folgende Grafik zeigt ein Beispiel für eine Kennzahlhierarchie in einer
Spalte:
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! Auswahl einer Merkmalshierarchie als aktive Präsentationshierarchie pro Merkmal, wenn dieses
hierarchisch dargestellt werden soll. Im Unterschied zur Universelle Anzeigehierarchie stellt die
Präsentationshierarchie die Werte entsprechend einer Baumstruktur dar, die in der
Datenmodellierung definiert wurde.
Die folgende Grafik zeigt ein Beispiel für die Verwendung zweier Merkmale mit jeweils einer
Präsentationshierarchie in den Zeilen einer Query sowie für den Austausch der Merkmale auf der
Zeilen- und Spaltenachse:
! Einschränkung eines Merkmals auf eine Merkmalshierarchie bzw. auf einen Hierarchieknoten
seiner Merkmalshierarchien (siehe auch Query Design, Variablentypen und Merkmale
einschränken).
Gegenstand der folgenden Abschnitte sind die Merkmalshierarchien. Die folgende Grafik zeigt an
Hand eines einfachen Beispiels, wie Merkmalshierarchien bearbeitet und verwendet werden können:
! Bearbeitung einer Hierarchie zu dem Hierarchiebasismerkmal Branche im BW-System.
! Verwendung dieser Branchenhierarchie als Präsentationshierarchie in einer Query-Definition im
Query Designer
! Navigationsmöglichkeiten entlang der Präsentationshierarchie bei der Analyse der für einen
bestimmten landwirtschaftlichen Bereich besonders schlechten Verkaufszahlen im Monat
Dezember 2001
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Query-Definition
Hierarchie-Pflege
im BW-System
Analyse der
Verkaufszahlen im Web
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2.1.2.4 Währungsumrechnung
Die Währungsumrechnung erlaubt die Umrechnung der gebuchten Datensätze von der Quellwährung
in eine Zielwährung bzw. durch mehrmaliges Umrechnen in unterschiedliche Zielwährungen. Sie
beruht auf der Funktionalität zur Währungsumrechnung des SAP Web Application Servers.
Durch die Währungsumrechnung ist es möglich, Kennzahlen mit Währungsfeld, die im Quellsystem in
unterschiedlichen Währungen vorliegen, im BW-System in eine einheitliche Währung, z.B. die Haus-
oder Konzernwährung umzurechnen. Eine weitere Anwendung ist der Währungsdifferenzbericht, in
dem Sie die Ist-Umrechnungskurse mit den am Buchungsdatum gültigen Kursen vergleichen und so
den Einfluss von Änderungen bei den Umrechnungskursen ermitteln.
Die Währungsumrechnung basiert auf Währungsumrechnungsarten, in denen die
betriebswirtschaftlichen Regeln der Umrechnung festgelegt werden. Sie ist eine Kombination von
verschiedenen Parametern (Quell- und Zielwährung, Kurstyp, Zeitbezug der Umrechnung), die
bestimmen, wie die Kursfindung zur Umrechnung durchgeführt wird:
! Der Kurstyp unterscheidet Umrechnungskurse, die im selben Zeitraum nebeneinander gültig sind
wie z.B. Geld-, Brief- oder Mittelkurs.
! Die Quellwährung ist die Währung, die umgerechnet werden soll. Die Quellwährung wird aus dem
Datensatz oder einem spezifizierten Merkmal dynamisch ermittelt. Die Zielwährung kann entweder
in der Umrechnungsart fest vorgegeben sein, über ein InfoObject ermittelt werden, über eine
Variable bestimmt werden oder erst zum Umrechnungszeitpunkt gewählt werden.
! Der Zeitbezug für die Währungsumrechnung kann entweder fest oder variabel sein. Ist der
Zeitbezug fest, so ist der Zeitpunkt der Kursfindung unabhängig von den Daten. Der feste
Zeitpunkt kann das aktuelle Datum sein, ein fester Stichtag oder der Zeitbezug aus Variable
(Variable zu 0DATE). Ist der Zeitbezug variabel, so ergibt sich der Zeitpunkt für die Kursfindung
aus dem Wert eines Zeitmerkmals. Außerdem kann der Query Stichtag als Zeitbezug gewählt
werden. Damit wird der Stichtag genommen, der in den Queryeigenschaften im Query Designer
festgelegt wird.
Die Währungsumrechnungsart wird wiederverwertbar abgelegt und steht Ihnen zur
Währungsumrechnung in den Fortschreibungsregeln zu InfoCubes und im Business Explorer zur
Verfügung:
In den Fortschreibungsregeln kann für jede Kennzahl bzw. jedes Datenfeld angegeben werden, ob
eine Währungsumrechnung beim Fortschreiben durchgeführt werden soll. Für Sonderfälle besteht
noch die Möglichkeit, eine Währungsumrechnung in eigendefinierten Routinen in den Übertragungs-
und den Fortschreibungsregeln durchzuführen.
Im Business Explorer können Sie:
1. eine Währungsumrechnung in der Querydefinition festlegen.
2. zur Querylaufzeit Währungen umrechnen. Hier steht Ihnen jedoch eine begrenztere Umrechnung
zur Verfügung als in der Querydefinition.
2.1.2.5 Binnenumsatzeliminierung
Mit dieser Funktion können Sie den Binnenumsatz eliminieren. Beispielsweise werden dann Umsätze,
die zwischen zwei Kostenstellen gemacht wurden, die im gleichen Bereich einer Hierarchie liegen, im
Bericht nicht mehr angezeigt.
Zu jeder Kennzahl können Sie dazu eine Kennzahl mit Referenz anlegen, deren (interner) Wert
eliminiert wird. Dazu müssen Sie eine Regel anlegen, wann ein Wert als intern gewertet wird. Diese
Regel definieren Sie über Merkmalspaare (Sender und Empfänger), die pro Paar auf das gleiche
Merkmal referenzieren. Ein Wert wird dann als intern gewertet, wenn die Ausprägung des
Sendermerkmals zur Selektionsmenge des Empfängermerkmals gehört und umgekehrt. Die
Ausprägung "nicht zugeordnet" gilt immer als extern.
Sind mehrere Merkmalspaare hinterlegt worden, so können Sie noch definieren, ob der Wert ein
interner Wert ist, wenn die Regel für alle oder nur für ein Merkmalspaar gilt.
Im Bericht lässt sich die Eliminierung mit Hilfe von Hierarchien visualisieren. Der Binnenumsatz wird
auf der Ebene der Hierarchie eliminiert, unter der die jeweiligen Merkmalspaare zugeordnet sind.
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Die konstante
Selektion
ermöglicht z.B.
die exakte
Berechnung des
Marktindex für
einzelne
Produkte
Ein weiteres Anwendungsszenario für die konstante Selektion ist die Erstellung einer Ladenhüter-
Liste:
Auf einen MultiProvider können Sie eine Query definieren, in der alle Produkte angezeigt werden, die
in einem bestimmten Zeitraum nicht verkauft worden sind oder von denen nur wenig verkauft worden
sind. D.h. in der Query sollen auch solche Merkmalswerte angezeigt werden, für die keine
Bewegungsdaten im ausgewählten Zeitraum vorliegen oder nur geringe Werte vorhanden sind.
Sie können auf Strukturbestandteilen und auf Zellen ganze Selektionen als konstant definieren. Eine
solche Selektion bleibt bei der Navigation unabhängig von allen Filtern bestehen. Darüber hinaus
können Sie auch Bestandteile von Selektionen, d.h. einzelne InfoObjects mit deren Filterwerten, als
konstant definieren. Die Selektion bleibt dann nur bezüglich dieses InfoObjects bei der Navigation
unabhängig von Filtern. Filter auf anderen Merkmale wirken jedoch. Beachten Sie, dass eine
eingeschränkte Kennzahl nicht insgesamt als konstant markiert werden kann, sondern nur deren
InfoObjects.
2.1.2.7 Reporting-Berechtigungen
Das Arbeiten mit dem Business Explorer wird durch Reporting-Berechtigungen gesteuert. Für diese
Reporting-Berechtigungen müssen zunächst Berechtigungsobjekte angelegt werden. Ein
Berechtigungsobjekt umfasst bis zu 10 Berechtigungsfelder, über die ermittelt wird, ob ein Benutzer
eine bestimmte Aktion auf einem bestimmten BW-Objekt ausführen darf. Sobald ein
Berechtigungsobjekt gespeichert wird, wird es beim Ausführen einer Query geprüft.
Erst wenn die notwendigen Berechtigungen zugeordnet worden sind, kann der Benutzer eine Query
definieren und ausführen oder in einer schon vorhandenen Query navigieren. Berechtigungen für das
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Arbeiten mit einer Query werden schon im Dialog zum Öffnen einer Query überprüft. Weiterhin wird
beim Öffnen einer Query die Berechtigung für einzelne Objekte geprüft.
Siehe dazu auch das Kapitel Berechtigungen.
2.1.3 Bericht-Bericht-Schnittstelle
Die Bericht-Bericht-Schnittstelle ermöglicht es, aus einer BW-Query (Sender) online und flexibel ein
Sprungziel (Empfänger) innerhalb oder außerhalb des Business Information Warehouse aufzurufen.
Sprungziele können Queries, Transaktionen, Reports und Webadressen sein.
Beispiele: Sie möchten zu Ihrem Kostenstellenbericht (Sender) die Stammdaten aus einem R/3-
System (Empfänger) anfordern. Sie möchten zu einer BEx Query mit den aktuellen Verkaufszahlen
Ihrer Kunden (Sender) die aktuellen Börsendaten Ihrer börsendotierten Kunden aus dem Internet
anfordern.
Sprungziele, die einer BW-Query zugeordnet wurden, stehen in BEx Web Applications und im BEx
Analyzer über das Kontextmenü unter der Funktion Springen zur Auswahl bereit. Die folgende Grafik
zeigt dies am Beispiel eines Sprungzieles im Web:
Die Parametrisierung der Zielaktion wird aus dem Kontext der Zelle gezogen, von der abgesprungen
wurde. Der Aufruf einer BEx Query oder einer BEx Web Application kann über Eingabevariablen
parametrisiert werden, die aus den Selektionsbedingungen und den Elementdefinitionen der
markierten Zelle der Sender-Query gefüllt werden.
2.1.4 Performance-Optimierung
Verschiedene Funktionalitäten unterstützen Sie dabei, die Performance Ihres BW Systems zu
verbessern. Dabei kann zwischen Datenbank-, Query- und Ladeperformance unterschieden werden.
Neben den hier aufgeführten Funktionen haben weiterhin auch einige Funktionen des Reporting
Agent (siehe Vorberechnen von Web Templates, Vorberechnen von Merkmalsvariablen des Typs
vorberechnete Wertemengen) sowie diverse Funktionen in der Modellierung von Datenzielen
Auswirkungen auf die Performance.
2.1.4.1 Bestände
Ein Bestand ist eine nicht summierbare Kennzahl auf der Ebene eines oder mehrerer Objekte, die
immer in Bezug auf die Zeit dargestellt wird. Beispiele für Bestände sind Personalbestand, Kontostand
und Materialbestand.
Wie Sie die Ablage von Beständen im BW modellieren, hängt von Ihrem Szenario ab. Je nachdem,
wie häufig sich die Bestände ändern, und für welche Gesamtanzahl von Objekten Sie Bestände
ermitteln wollen, sollten Sie sich für eine der zwei Möglichkeiten entscheiden:
! Bestandsführung mit Bestandskennzahlen
! Bestandsführung mit normalen Kennzahlen (Flusskennzahlen)
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Der Einsatz von Bestandskennzahlen empfiehlt sich für Bereiche, in denen sich Bestände selten bzw.
nicht regelmäßig vollständig ändern, also beispielsweise für Lagerbestände (Retail) oder die Anzahl
der Mitarbeiter.
Durch die Verwendung von Bestandskennzahlen werden dann in den Faktentabellen des InfoCubes
ein absoluter Bestandswert (die sog. Stützstelle) und alle Bestandsveränderungen gespeichert.
Dadurch wird die Datenhaltung und das Datenvolumen im Datenladeprozess optimiert, da nur dann,
wenn sich ein Bestand aufgrund einer Bewegung verändert hat, ein Datensatz dazu in den InfoCube
geladen wird. Eine Auswertung von Beständen zu einem beliebigen Zeitpunkt erfolgt dann in BW
Queries über Bestandskennzahlen.
Wenn sich die Bestände häufig ändern, dann sollten Sie sich für die Bestandsführung mit normalen
Kennzahlen, also Flussgrößen, entscheiden. Dabei werden absolute Bestände zu allen Objekte zu
gewissen Stichtagen (z.B. Ende des Monats) in InfoCubes gehalten. Diese absoluten Bestände
können dabei aus einem ODS-Objekt ermittelt werden, das laufend mit Bestandsveränderungen
versorgt wird.
In diesem Fall erfolgt die Bestandsberechnung zur Laufzeit der Query und die Aktualisierung der
Stützstelle durch Komprimierung innerhalb der Administration eines InfoCubes mit
Bestandskennzahlen.
2.1.4.2 Aggregate
Um die Performance der Query-Ausführung zu verbessern, bietet das Business Information
Warehouse die Möglichkeit, den Datenbestand eines InfoCubes in verdichteter Form redundant und
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
persistent in einem Aggregat zu speichern. Aggregate ermöglichen einen schnellen Zugriff auf die
Daten eines InfoCube beim Reporting.
Hinsichtlich der physischen Ablage unterstützt das BW verschiedene Speicherkonzepte:
• ROLAP (Relational Online Analytical Processing), die Ablage von multidimensionalen Daten in
einer relationalen Datenbank, siehe (ROLAP-)Aggregat, analog zum InfoCube.
• MOLAP (Multidimensional Online Analytical Processing), die Ablage von multidimensionalen
Daten in einer multidimensionalen Datenbank, siehe MOLAP-Ablage.
Es ist nicht möglich, auf einem InfoCube gleichzeitig MOLAP-Aggregate und ROLAP-Aggregate zu
halten. Ein MultiProvider hingegen kann seine Daten aus InfoCubes erhalten, von denen ein Teil
ROLAP- und ein Teil MOLAP-Aggregate hat. Für die Entscheidung, ob es günstiger ist, MOLAP- oder
ROLAP-Aggregate zu einem InfoCube anzulegen, müssen die Voraussetzungen des jeweiligen
Einzelfalls geprüft werden. (Diese Funktion hängt von der verwendeten Datenbank ab.)
Aggregate, die im Reporting zur Verfügung stehen sollen, müssen zuvor aktiviert und (in der
Hintergrundverarbeitung) mit Daten gefüllt werden. Bei der Navigation sind die verschiedenen
Ergebnisse konsistent. Für den Endbenutzer sind Aggregate transparent, da sich der OLAP-Prozessor
die für die jeweilige Anfrage optimalen Aggregate aussucht.
Ein Aggregat wird aus Merkmalen und Navigationsattributen eines aktiven InfoCube aufgebaut und
kann zeitabhängige Komponenten (Attribute oder Hierarchien) enthalten. Es kann nach allen Werten
des Merkmals bzw. des Navigationsattributes oder nach den Knoten eines bestimmten Levels einer
Merkmalshierarchie gruppiert werden. Weiterhin können Aggregate nach Einzelwerten gefiltert
werden.
2.1.4.2.1 (ROLAP-)Aggregat
Ein (ROLAP-)Aggregat ist ein Aggregat eines InfoCube, das physisch in einer relationalen Datenbank
gespeichert ist.
Zu einem InfoCube können beliebig viele (ROLAP-)Aggregate definiert werden. Für das Anlegen eines
Aggregates können vom System aufgrund der zu dem ausgewählten InfoCube angelegten BEx
Queries oder aufgrund der in der BW Statistik gesammelten Daten (siehe Technischer Content)
Vorschläge erzeugt und automatisch optimiert werden. Die vorgeschlagenen Aggregate können
individuell nachbearbeitet werden.
Wenn neue Datenpakete (Requests) in den zugrundeliegenden InfoCube geladen werden, stehen
diese im Reporting über ein Aggregat zunächst nicht zur Verfügung. Um ein Aggregat mit den neuen
Daten des InfoCube zu versorgen, müssen diese zu einem einstellbaren Zeitpunkt in die
Aggregatstabellen geladen werden. Nach diesem (gegebenenfalls regelmäßigen) Vorgang, dem
Hochrollen (Roll-Up), stehen die neuen Daten im Reporting zur Verfügung.
Wenn sich Hierarchien oder Attribute von Merkmalen nach dem Laden von Stammdaten ändern, kann
die Anpassung der von den Änderungen betroffenen Aggregate manuell gestartet oder in
Prozessketten automatisch eingeplant werden. Aggregate werden mit dem Änderungslauf konsistent
gehalten.
Eine Übersicht über die Status aller im BW-System verfügbaren Aggregate steht im Funktionsbereich
Monitoring der Administrator Workbench zur Verfügung.
Bei der Verwendung von Aggregaten sollte auf ein Gleichgewicht zwischen Nutzen und Kosten
geachtet werden: Aggregate verbessern zwar die Performance der Queries, verlängern aber die
Ladezeit. Um einen InfoCube zu optimieren, sollte daher regelmäßig überprüft werden, ob weitere
Aggregate fehlen oder ob ältere Aggregate nicht mehr verwendet werden und daher gelöscht werden
können. Außerdem kann im Funktionsbereich Modellierung der Administrator Workbench für jeden
InfoCube eingestellt werden, ob die zugehörigen Aggregate bereits beim Füllen mit Daten oder nach
dem Hochrollen von Datenpaketen automatisch komprimiert werden sollen. Andernfalls werden die
Aggregate erst zusammen mit dem InfoCube komprimiert (siehe den Abschnitt Komprimierung von
InfoCubes im Kapitel Performance-Optimierung für InfoCubes).
2.1.4.2.2 MOLAP-Ablage
Ein MOLAP-Aggregat ist ein Aggregat eines InfoCube, das physisch in einer MOLAP-Ablage
gespeichert ist.
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
2.1.4.3 OLAP-Cache
Caching ist ein Mittel zur Verbesserung der Query-Performance: Die vom OLAP-Prozessor
berechneten Query-Ergebnisse und Navigationszustände werden als hochkomprimierte Daten im
transaktionsübergreifenden Cache gespeichert. Bei ähnlichen Query-Anfragen kann der OLAP-
Prozessor auf die im Cache gespeicherten Daten zugreifen. Da Cache-Zugriffe im Vergleich zu
Datenbank-Zugriffen sehr viel schneller erfolgen, beschleunigt dies die Ausführung der Query.
Zugleich wird die Datenbank-Instanz entlastet. Andererseits erfordern der Aufbau und das Halten der
Daten im Cache gewisse Aufwände. Deshalb ist es sinnvoll, inbesondere solche Queries im Cache zu
speichern, die oft abgefragt werden bzw. deren Berechnung aufgrund ihrer Komplexität einen hohen
Aufwand bedingt. Die gecachten Daten können im Hauptspeicher, auf einem Applikationsserver oder
im Netz verteilt gehalten werden.Einstellungen zum OLAP-Cache können zu verschiedenen
Zeitpunkten und mit unterschiedlichen Gültigkeitsbereichen vorgenommen werden: Als globale Cache-
Parameter werden die systemweit gültigen Einstellungen zum OLAP-Cache bezeichntet. Sie werden
im Zuge der Implementierung des BW-Systems zentral festgelegt und können später gegebenenfalls
angepasst werden. Die globalen Cache-Parameter können während des Betriebs des BW-Systems
durch cache-relevante Einstellungen (Cachemodi) zu einem InfoProvider bzw. für eine Query
„übersteuert“ werden.
Im OLAP-Cache Monitor des Business Information Warehouse werden die globalen Cache-Parameter
sowie der Speicherverbrauch der Query-Laufzeitobjekte und die zugrundeliegende aktuelle Cache-
Struktur angezeigt.
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Die Frontend-Werkzeuge können Query-Abfragen über die Schnittstellen an den MDX-Prozessor des
BW-Systems schicken. Dieser gibt die Abfrage an den OLAP-Prozessor weiter. Der OLAP-Prozessor
greift auf die InfoProvider zu.
Das Ergebnis der Entwicklungskoordination zwischen Drittanbietern und dem SAP BW wird in einem
Test geprüft und zertifiziert. Dennoch erreicht die Integration von Drittanbietern nicht denselben Grad
der Integration, den die Business Intelligence Suite des SAP BW bietet.
SAP BW liefert als Business Content vorkonfigurierte Informationsmodelle aus. Diese Modelle
spiegeln die betriebswirtschaftliche Erfahrung der SAP wider und beschleunigen die Einführung des
Business Information Warehouse. Für Drittanbieter ist die Verwendung dieser Informationsmodelle auf
InfoProvider beschränkt. Standard-Queries, Arbeitsmappen und Web Templates werden nicht
angeboten. Entscheidungsträger müssen dementsprechend mit einer längeren Einführungszeit
rechnen.
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Die Unternehmensplanung (BW-BPS) ermöglicht Ihnen das Erstellen von Planungsanwendungen. Sie
können eine eigene Planungsanwendung entwickeln oder auf den von SAP ausgelieferten Business
Content zurückgreifen. Die Einsatzgebiete reichen von einer einfachen manuellen Dateneingabe bis
zu komplexen Planungsszenarien mit Datenextraktion, maschineller Planungsvorbereitung, manueller
Dateneingabe, Kontrolle des Planungsprozesses und Retraktion der Plandaten. Die Architektur von
BW-BPS ist so gestaltet, dass Sie einerseits einfache Szenarien ohne großen Aufwand produktiv
setzen, andererseits aber auch anspruchsvolle unternehmensweite Planungsprozesse abbilden
können. Planungsanwendungen sind aus den folgenden Komponenten aufgebaut:
• einer Datenbasis zur Speicherung der Bewegungs- und Stammdaten
• Layouts zur manuellen Dateneingabe im SAP GUI und im Web
• Planungsfunktionen zur Bearbeitung von Bewegungsdaten
• Merkmalsbeziehungen, mit welchen Sie Konsistenzbedingungen für ihre Planungsanwendung
bestimmen,
• Planungspaketen und Variablen, mit welchen Sie den Arbeitsvorrat eines Planers definieren,
• einem Status- und Trackingsystem bzw. einem Anschluss an den SAP Workflow zur
Steuerung des Planungsprozesses
• Retraktoren und Extraktoren zum Austausch von Plandaten mit dem ERP-System. Diese
Bestandteile werden mit dem Business Content ausgeliefert.
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Die folgende Grafik gibt Ihnen einen Überblick über die Architektur von BW-BPS:
Planungs-
STS-Customizing / Laufzeitkomponenten Workflow
prozess
2.2.1 Datenbasis
Als grundlegende Objekte der Planung werden, wie im BW üblich, Kennzahlen, Merkmale und
InfoCubes verwendet. Die Planung greift auf dieselben Stammdatentabellen zurück wie das BW. Die
Datenhaltung vollzieht sich ebenfalls in InfoCubes, die mit den bekannten Methoden des BW mit
Daten befüllt werden können. Allerdings sind die in der Planung verwendeten InfoCubes
transaktionale InfoCubes. Diese können mittels eines Schalters entweder für die Planung oder den
Datenladevorgang via Staging freigeschaltet werden. Sie können einen transaktionalen InfoCube
direkt im Reporting einsetzen und als Quelle von weiteren Data Staging Prozessen verwenden.
Im BPS ist einem InfoCube jeweils ein Planungsgebiet zugeordnet. Ein Planungsgebiet kann auch aus
mehreren (Einzel-) Gebieten zu einem Multigebiet gemacht werden, so daß der gleichzeitige Zugriff
auf mehrere dahinterliegende InfoCubes möglich ist. Lesender Zugriff ist auch auf nicht transaktionale
InfoCubes möglich, um z. B. einen Plan-Ist-Vergleich durchführen zu können.
2.2.2 Modellierung
In jedem Unternehmen findet Planung auf verschiedenen „Stufen“ statt. Auf der Ebene des leitenden
Managements werden Daten auf einem hohen Aggregationsniveau geplant und ausgewertet und
damit strategische Ziele gesetzt. Auf niedrigeren Ebenen werden Daten immer detaillierter geplant und
auf unterster Stufe kann meist von einer operationalen Detailplanung gesprochen werden. Es ist
unerlässlich, dass einerseits eine Dateneingabe und Auswertung auf diesen verschiedenen
Detailstufen möglich ist, andererseits dabei die Datenkonsistenz gewahrt bleibt: Daten müssen von
dem jeweiligen Manager auf der richtigen Aggregationsebene eingegeben werden. Dabei müssen
Daten zu höher aggregierten Stufen korrekt summiert werden und eine Verteilung auf detailliertere
Ebenen muss möglich sein.
Dieses Konzept wird durch das Ebenenkonzept im BPS umgesetzt. Im BPS werden Planungsebenen
angelegt, die genau einer Verdichtungsebene der Daten innerhalb eines InfoCubes entsprechen und
so den betriebswirtschaftlichen Kontext eines Planungsbereiches abbilden. Planungsebenen werden
durch die Auswahl der beteiligten Merkmale und Kennzahlen definiert, aber es können ebenfalls
allgemeine Selektionen gesetzt werden.
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Innerhalb einer Planungsebene können Sie Layouts für die manuelle Planung oder
Planungsfunktionen zum maschinellen Bearbeiten der Daten anlegen. Eine Aggregation der Daten zu
einer höheren Verdichtungsebene wird vom System automatisch durchgeführt, eine Verteilung von
einer höher verdichteten Ebene auf detailliertere Ebenen kann manuell oder mittels einer
Planungsfunktion erfolgen.
2.2.3 Datenselektion
Die Datenselektion erfolgt mittels einzelner Planungspakete. Innerhalb einer Ebene können Sie
verschiedene Planungspakete definieren und den jeweiligen Benutzern zuordnen. Sie können die
Selektion der Daten durch die Verwendung von Variablen dynamisch gestalten, die allerdings auf der
jeweiligen Ebene eingeschränkt werden müssen.
Das Planungspaket übernimmt die in der Planungsebene ausgewählten Merkmale und Kennzahlen
und dient der weiteren Einschränkung von Merkmalen, deren Werte nicht bereits in der
Planungsebene eingeschränkt wurden. Das Planungspaket beschreibt zugleich den Datenbereich, in
dem die Planungsfunktionen operieren.
So können Sie z.B. die Absatzplanung nach Kunden aufschlüsseln, indem Sie das Merkmal Kunde in
die Planungsebene aufnehmen und in mehreren Paketen so einschränken, dass jedes Paket von dem
Mitarbeiter bearbeitet werden kann, der für die darin enthaltenen Kunden zuständig ist.
2.2.5 Planungsfunktionen
Planungsfunktionen verändern Bewegungsdaten eines Planungspaketes. Jede Planungsfunktion ist
genau einer Planungsebene zugeordnet. Es gibt unterschiedliche Typen von Planungsfunktionen (z.
B. Kopieren, Verteilen, Löschen, Formel). Zu einer Planungsfunktion werden Parametergruppen
angelegt. Bei der Definition einer Planungsfunktion wird festgelegt, welche Merkmale verwendet
werden. Bei der Definition einer Parametergruppe werden die Werte dieser Merkmale hinterlegt.
Bei einer Kopierfunktion legen Sie z. B. fest, welche Merkmale durch das Kopieren geändert werden
sollen, und wählen das Merkmal Version aus. Bei der Definition der Parametergruppe legen Sie dann
fest, dass von Version 001 nach Version 002 kopiert werden soll.
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Neben den vordefinierten Planungsfunktionen sind besonders die „Fox“ (Formula Extension) Formeln
hervorzuheben. Diese bieten Ihnen die Möglichkeiten, auf einfache Weise auch komplexere Formeln
und Funktionen selbst zu entwerfen und realisieren. Dabei stehen ihnen neben den üblichen
mathematischen Funktionen auch betriebswirtschaftliche Funktionen (wie Abschreibung) und
Methoden (wie z. B. Methoden zum Lesen von Variablenwerten) sowie einfache
Programmieranweisungen (wie „do“-statements, if-statements,...) zur Verfügung.
Sollen mehrere Planungsfunktionen immer hintereinander ausgeführt werden, können Sie diese in
Planungssequenzen zusammenfassen. Planungssequenzen können auch im Hintergrund verarbeitet
werden.
2.2.6 Variablen
Um die Datenselektion und das Customizing zu vereinfachen, können Sie Variablen einsetzen.
Variablen werden innerhalb eines Planungsgebietes definiert und können in allen Planungsebenen,
Planungslayouts und Planungsfunktionen dieses Gebietes verwendet werden.
Sie können Variablen der folgenden Arten anlegen:
• Merkmal
Sie wählen ein oder mehrere Merkmale aus dem Merkmalsvorrat des Planungsgebietes aus
und geben an, durch welche Merkmalswerte die Variable zum Ausführungszeitpunkt ersetzt
werden soll.
• Attribut
Durch die Auswahl von Attributswerten können die Merkmalswerte des zugrundeliegenden
Basismerkmals selektiert werden, (z. B. alle Artikel, die zu einer als Attributwert selektierten
Artikelgruppe gehören).
• Hierarchie
Durch die Auswahl eines Hierarchieknotens können Merkmalswerte für das hierarchietragende
Merkmal bestimmt werden.
• Zahl
Eine Variable dieses Typs kann einen Zahlenwert annehmen. Damit können Sie z. B. den
Umwertungsfaktor in einer Planungsfunktion variabel gestalten.
Variablen können mit verschiedenen Ersetzungsarten definiert sein. Sie können
benutzerübergreifende Festwerte oder benutzerabhängige Werte enthalten. Diese Werte können
allerdings auch über Exits, oder anhand der Merkmalsberechtigungen gesetzt werden.
2.2.8 Merkmalsbeziehungen
In der Regel bestehen zwischen den in einer Planung verwendeten Merkmalen inhaltliche
Beziehungen. So ist etwa eine Kostenstelle immer genau einer Kostenstellengruppe zugeordnet. Mit
Hilfe von Merkmalsbeziehungen können Sie diese Beziehungen im System modellieren. Auf diesem
Wege können Sie
• überprüfen, ob bestimmte Merkmalsbeziehungen gültig sind (Kombinationsprüfung)
59
Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
•Merkmale, die nicht in einer Ebene enthalten sind, automatisch füllen lassen
(Merkmalsableitung)
• sich in einem Layout nur die gültigen Kombinationen automatisch erzeugen lassen
(Kombinationsvorschlag).
Merkmalsbeziehungen können mittels einer Hierarchie definiert werden, durch Stammdatenattribute,
durch Referenzdaten oder durch Exits.
Wenn sich eine Merkmalsbeziehung verändert, und damit auch die gültigen Merkmalskombinationen
verändert werden, so stellt ihnen das System Planungsfunktionen zur Verfügung, die entweder alle
ungültigen Kombinationen löschen oder anhand der neuen, gültigen Kombinationen umbuchen.
2.2.9 Frontends
Im BPS stehen Ihnen verschiedene Frontends zur Verfügung, die in der Regel von verschiedenen
Benutzergruppen verwendet werden. So bietet zwar die Planungsworkbench alle Möglichkeiten zum
Ausführen von Layouts und Planungsfunktionen, sie wird jedoch üblicherweise nur für Superuser als
Oberfläche zur Ausführung der Planung verwendet. Für andere Benutzer stehen Web Interfaces und
Planungsmappen zur Verfügung. In beiden Tools können Sie Planungslayouts, Planungsfunktionen
und Variablen auf einem oder mehreren Bildschirmen kombinieren und für Enduser geeignete
Planungsanwendungen erstellen.
2.3 Analyseprozessdesigner
Im SAP BW werden Daten aus den unterschiedlichsten Datenbanken der im Unternehmen
verfügbaren Systeme gesammelt, konsolidiert, verwaltet und für Auswertungszwecke bereit gestellt. In
diesen Daten steckt oft noch weiteres, wertvolles Potential.
60
Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Dabei handelt es sich um vollkommen neue Informationen, die sich in Form von sinnvollen
Zusammenhängen zwischen den Daten darstellen, jedoch zu verborgen oder komplex sind, um durch
reines Betrachten oder Intuition aufgedeckt zu werden.
Mit Hilfe des Analyseprozessdesigners (APD) ist es möglich, diese versteckten oder komplexen
Beziehungen zwischen den Daten auf einfache Art und Weise zu erforschen und zu identifizieren.
Hierfür werden verschiedene Datentransformationsmethoden bereitgestellt, wie statistische und
mathematische Berechnungen, Datenbereinigungs- oder Strukturierungsverfahren, etc..
Die Analyseergebnisse können in BW-Datenzielen oder in einem CRM-System gespeichert werden.
Sie stehen für alle Entscheidungs- bzw. Anwendungsprozesse zur Verfügung und können somit von
maßgeblicher (strategisch, taktisch, operativ) Bedeutung sein.
Beispiele für Analyseprozesse sind die Berechnung von ABC-Klassen, die Bestimmung von
Häufigkeitsverteilungen oder die Ermittlung von Scoring-Informationen.
Der Analyseprozessdesigner ist die Anwendungsumgebung für die SAP Data Mining Lösung.
Folgende Data-Mining-Funktionen sind in den APD integriert:
! Anlegen und Ändern von Data-Mining-Modellen
! Trainieren von Data-Mining-Modellen mit verschiedenen BW-Daten (Data-Mining-Modell als
Datenziel im Analyseprozess)
! Ausführen von Data-Mining-Methoden wie Vorhersage mit Entscheidungsbaum, mit
Clustermodell und Integration von Data-Mining-Modellen von Drittanbietern (Data-Mining-Modell
als Transformation im Analyseprozess)
! Visualisierung von Data-Mining-Modellen
Der Analyseprozessdesigner ist eine Workbench mit einer intuitiven, grafischen Benutzungsoberfläche
zur Erstellung, Ausführung und zum Monitoring von Analyseprozessen. Analyseprozesse können per
Drag&Drop erstellt werden. Aus verschiedenen im BW-System vorhandenen Datenquellen können
Daten in mehreren Einzelschritten zusammengeführt, transformiert und zur Analyse vorbereitet
werden, um dann wieder in Datenzielen im BW-System (transaktionales ODS-Objekt oder InfoObjects
mit Attributen) oder in einem CRM-System gespeichert werden. Dazu stehen Ihnen verschiedene
Datenquellen, Transformationen und Datenziele zur Verfügung.
Folgende Grafik zeigt die verschiedenen Schritte im Analyseprozessdesigner:
3.
3. Schritt:
Schritt: Transformation
Transformation
4. Schritt: Speichern / 5.
5. Schritt:
Schritt: neue
neue Daten
Daten verwenden
verwenden
Übertragen der Daten Zielgruppe für Kampagne
SAP BW andere ABC Analyse: Kunden
Systeme
(z.B. CRM)
A B C
61
Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Entscheidungsbäume bilden Daten auf kategorielle (nicht-kontinuierliche) Größen ab. Die Regeln
der Abbildung werden durch Training auf historischen Daten ermittelt, bei denen die Zuordnung zu
den Kategorien bereits bekannt ist.
Das Clustering dient dazu, Daten in homogene Gruppen aufzuteilen. Das Modell sucht nach einer
globalen Strukturierung der Daten mit dem Ziel einer Partitionierung der Daten in Cluster.
Die Assoziationsanalyse können Sie nutzen, um Verbundeffekte und damit z. B. Cross-Selling-
Chancen aufzudecken. Bei der Suche nach Assoziationen werden Objekte betrachtet, die nur
grundsätzlich vergleichbaren Informationsumfang haben. Dabei werden in Form von Regeln Aussagen
über partielle Strukturen in den Daten getroffen. Im Gegensatz zur Entscheidungsbaum-Klassifikation
werden beim Clustering und der Assoziationsanalyse die Modelle auf der Grundlage der Daten selbst
ermittelt.
Beim Scoring werden Daten auf kontinuierliche Größen abgebildet. Durch anschließende
Diskretisierung können die Daten bei Bedarf in Klassen eingeteilt werden. Die Scoringfunktion kann
entweder über gewichtete Bewertungstabellen (Weighted Score Tables) festgelegt werden oder durch
Training auf historischen Daten als lineare oder nichtlineare Regression einer Zielgröße bestimmt
werden.
Bei der ABC-Klassifikation werden Daten angezeigt, die in die Klassen A, B, C usw. eingeteilt sind.
Hierzu stehen Schwellwerte und Klassifikationsregeln zur Verfügung. Die klassifizierten Ergebnisse
werden in Form eines ABC-Charts oder einer ABC-Liste angezeigt.
Im Gegensatz zur Klassifikation werden beim Clustering und der Assoziationsanalyse die Modelle auf
der Grundlage der Daten selbst ermittelt:
Die Modelle, die Sie zu diesen Data-Mining-Methoden anlegen, können Sie auf historischen Daten
trainieren. Dabei lernt das Modell von diesen Daten, indem es vorher unbekannte Muster ermittelt.
Das Ergebnis dieses Lernprozesses können Sie entweder in ein anderes System exportieren
(Assoziationsregeln), oder Sie wenden das Ergebnis im Rahmen einer Vorhersage auf andere Daten
an, bei denen bestimmte Informationen fehlen (Clustering, Entscheidungsbäume).
Sowohl das Training eines Modells als auch die Vorhersage führen Sie auf der Grundlage von BW-
Queries aus. Diese ordnen Sie dem Modell als Datenquellen für den jeweiligen Vorgang zu.
62
Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
2.5.6 Crystal-Reports-Queries
Der Reporting Agent ermöglicht es, BEx Queries (als „Nutzqueries") für Crystal Reports im
Hintergrund vorzuberechnen.
63
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64
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Mithilfe des BEx Information Broadcasting können Sie die Business-Intelligence-Inhalte aus dem SAP
BW als vorberechnete Dokumente mit historischen Daten oder als Links mit Live-Daten per E-Mail
verteilen oder in das Enterprise Portal publizieren.
Der Business Explorer ermöglicht einem breiten Anwenderspektrum Zugriff auf die Informationen im
SAP BW: Über das Enterprise Portal, über das Intranet (Web Application Design) oder über mobile
Endgeräte (WAP- bzw. i-Mode-fähige Mobiltelefone, Personal Digital Assistants).
Folgende Übersicht zeigt die Funktionsbereiche des Business Explorer, die in den nachfolgenden
Abschnitten näher erläutert werden:
65
Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
einfach ausgewertet werden. Da eine Karte die räumliche Nachbarschaft von Orten und Regionen
anzeigt, werden geographische Zusammenhänge deutlich.
Des Weiteren können Sie mit Hilfe des Exception Reporting abweichende und kritische Werte
ermitteln, automatisch (durch die Hintergrundverarbeitung im Reporting Agent) Nachrichten über
abweichende Werte per E-Mail bzw. SMS versenden oder auf einem Alert Monitor bereitstellen.
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Distribution channel Incoming orders value Billing value Goods Recipient Material Material group
Final Customer Sales 16.458.557,90 EUR 16.248.491,72 EUR Adecom SA Terminal P600 CN 198 Terminals
4.664.716,16 EUR 4.573.256,23 EUR 1014 Terminal P400 CN 198 Terminals
2.276.822,85 EUR 2.232.184,59 EUR 1017 Terminal P400 CN 198 Terminals
848.012,68 EUR 831.384,05 EUR Becker Berlin Notebook Speedy II CN 199 Notebooks
9.579.888,95 EUR 9.220.799,41 EUR Monitor flat 17 CN 2 Flatscreens
5.839.606,99 EUR 5.569.572,76 EUR 1170 Monitor flat 17 CN 2 Flatscreens
822.232,56 EUR 809.846,57 EUR 1191 Notebook Speedy II CN 199 Notebooks
3.861.674,73 EUR 3.683.102,80 EUR 1193 Monitor flat 17 CN 2 Flatscreens
708.854,01 EUR 685.988,43 EUR 1280 Monitor flat 17 CN 2 Flatscreens
35.849.616,31 EUR 31.558.383,69 EUR Booktree Inc. Terminal P600 CN 198 Terminals
6.774.951,02 EUR 6.642.110,23 EUR 1322 Terminal P400 CN 198 Terminals
8.732.877,46 EUR 8.438.722,31 EUR Bush Distribution Terminal P600 CN 198 Terminals
3.437.322,67 EUR 3.376.714,97 EUR Monitor flat 17 CN 2 Flatscreens
1.406.274,05 EUR 1.339.309,57 EUR 1390 Monitor flat 17 CN 2 Flatscreens
So ist es beispielsweise möglich, eine Kennzahlspalte zwischen zwei Merkmalspalten zu stellen. Die
Spaltendarstellung ist fix und wird zum Designzeitpunkt festgelegt. Beim tabellarischen Reporting
werden die Interaktionsmöglichkeiten Filtern, Filtern und Aufreißen nach, Sortieren nach und die
Navigation auf Hierarchien unterstützt. Navigationsfunktionen, die die Geometrie der tabellarischen
Liste, d.h. die Anzahl und die Anordnung der Spalten, verändern würden, wie z.B. Austauschen oder
Aufriss hinzufügen, sind beim tabellarischen Reporting im Gegensatz zum OLAP-Reporting nicht
möglich.
Die tabellarische Darstellung von Queries eignet sich insbesondere für das formatierte und
formularbasierte Reporting im Rahmen der Integration von Crystal Enterprise (z.B. für die listenartige
Darstellung eines Materialverzeichnisses). Bei formatierten Berichten kommt es vor allem auf
pixelgenaues Layout-Design und komfortable Druckoptionen an. Siehe auch Abschnitt Formatiertes
Reporting: Integration von Crystal Enterprise.
3.1.1.2 Variablen
Variablen dienen zur flexibleren Einstellung von Queries (Parametrisierung der Query). Wenn Sie im
Query Designer Variablen verwenden, so wählen Sie keine festen Merkmalswerte, Hierarchien,
Hierarchieknoten, Texte oder Formelelemente aus, sondern setzen Variablen als Platzhalter ein.
Diese werden dann erst zur Laufzeit der Query (beim Einfügen der Query in eine Arbeitsmappe, beim
Auffrischen einer Arbeitsmappe oder beim Ausführen der Query im Web) mit Werten gefüllt.
Wenn Sie die Query ausführen, erscheint das Variablenbild, in dem Sie die gewünschten Werte
eingeben können:
Durch die Verwendung von Variablen kann eine Querydefinition als Grundlage für viele
unterschiedliche Queries dienen.
Variablentypen
Abhängig von den Objekten für die Sie Variablen definieren wollen, gibt es verschiedene
Variablentypen, die angeben, wo Sie die Variablen verwenden können. Merkmalswertvariablen,
Hierarchieknotenvariablen und Hierarchievariablen können Sie z.B. dann verwenden, wenn Sie
Merkmale einschränken. Textvariablen repräsentieren einen Text und können z.B. in den
Beschreibungen von Queries verwendet werden. Formelvariablen repräsentieren Zahlenwerte und
können in Formeln verwendet werden. Beispielsweise verwenden Sie für den Zinssatz eine
Formelvariable, um erst beim Ausführen der Query den jeweils aktuellen Zinssatz zu verarbeiten.
Verarbeitungsarten
Die Verarbeitungsart bestimmt, wie eine Variable zur Laufzeit der Query mit einem Wert befüllt wird.
Standardmäßig erfolgt die Verarbeitung als manuelle Eingabe. D.h. beim Starten der Query können
Sie im Variablenbild den gewünschten Wert für die Variable eingeben oder den Vorschlagswert für die
Variable übernehmen. Alternativ dazu gibt es die Verarbeitungsart Ersetzungspfad. Der
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Ersetzungspfad, den Sie bereits bei der Definition der Variable festlegen, bestimmt, durch welchen
Wert die Variable beim Ausführen der Query automatisch ersetzt werden soll. Darüber hinaus können
Variablen auch mit Werten gefüllt werden, die aus den Berechtigungen des Benutzers abgeleitet
werden.
Für spezielle Kundenbedürfnisse wird eine Schnittstelle (Customer-Exit) bereitgestellt, die es Ihnen
ermöglicht, Ihre eigene Verarbeitungsart einzurichten. Im Rahmen des Business Content von SAP BW
werden vordefinierte Variablen ausgeliefert, welche die Verarbeitungsart SAP-Exit enthalten.
Variablen sind wiederverwendbare Objekte, d.h. Sie definieren im Query Designer für eine Query eine
Variable, diese steht dann zur Wiederverwendung für alle Queries zur Verfügung.
3.1.1.3 Strukturen
Strukturen sind Objekte, die im Query Designer entstehen und frei definierbar sind.
Eine Struktur bildet das Grundgerüst für die Achse einer Tabelle (Zeilen oder Spalten). Sie besteht
aus Strukturbestandteilen. Man unterscheidet zwischen Kennzahlstrukturen und Merkmalsstrukturen.
Eine Kennzahlstruktur kann zum Beispiel ein Plan-Ist-Vergleich sein:
Kennzahlen
Zeitstruktur
Aktueller Monat
Prozentuale Abweichung
von Aktueller Monat und Monat des Vorjahres
Prozentuale Abweichung
von Aufgelaufenes Jahr und Aufgelaufenes Jahr des Vorjahres
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Während die Kennzahlen zwingend in Form einer Struktur für die Query bereitgestellt werden müssen,
ist die Verwendung einer Merkmalsstruktur optional. Der Unterschied zwischen einer Merkmalsstruktur
und der Verwendung von Merkmalen auf einer Achse besteht darin, dass Sie bei der Merkmalsstruktur
die Anzahl und die Reihenfolge der Merkmalswerte bereits in der Querydefinition bestimmen. Bei der
Verwendung eines Merkmals auf einer Achse werden in der Query alle zugehörigen gebuchten
Merkmalswerte angezeigt. Sie können die Auswahl bestimmter Merkmalswerte dann durch Filterung
einschränken.
Strukturen können in mehreren Queries verwendet werden. Dazu müssen Sie im InfoProvider zur
Wiederverwendung gesichert werden. Wenn Sie eine wiederverwendbare Struktur in einer Query
verwenden, dann wird die Struktur nicht kopiert, sondern Sie referenzieren darauf. Änderungen an
wiederverwendbaren Strukturen wirken sich auf alle Queries aus, in denen die wiederverwendbaren
Strukturen benutzt werden.
69
Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Eingeschränkte Kennzahlen sind wiederverwendbare Objekte, die Ihnen für alle Queries zu einem
InfoProvider zur Verfügung stehen.
Des Weiteren können Sie eine Selektion als konstant markieren. Zur Laufzeit haben dann Navigation
und Filter keine Auswirkungen auf diese Selektion. So können Sie auf einfache Weise
Referenzgrößen selektieren, die sich zur Laufzeit nicht mehr verändern. Siehe auch Abschnitt
Konstante Selektion.
70
Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Query Result
Als Operanden für die Formel stehen Ihnen folgende Elemente zur Verfügung:
• die Strukturelemente, die Sie bereits für die Struktur definiert haben (im Beispiel oben: Incoming
orders value)
• die Zellen, welche Sie als Ausnahmenzellen definiert haben (im Beispiel oben: Incoming orders
value/Selected Customers)
• alle Formelvariablen
Als Operatoren für die Formel stehen Ihnen Grundfunktionen, Prozentfunktionen (z.B. prozentuale
Abweichung, prozentualer Anteil), Datenfunktionen (z.B. Wert ohne Dimension, d.h. Einheit und
Währung werden unterdrückt), mathematische Funktionen, trigonometrische Funktionen und
Boolesche Operatoren (z.B. Vergleichsoperatoren (<, <=, <>, ==, >, >=), bedingte Berechnungen (IF-
THEN-ELSE), etc.) zur Verfügung.
Berechnete Kennzahlen sind wiederverwendbare Objekte, die Ihnen für alle Queries zu einem
InfoProvider zur Verfügung stehen.
3.1.1.6 Ausnahmezellen
Wenn Sie für Strukturbestandteile Selektionskriterien und Formeln definieren, dann werden bei zwei
Strukturbestandteilen einer Query an den Kreuzungspunkten der Strukturbestandteile implizit
generische Zelldefinitionen erzeugt, die die in den Zellen zu präsentierenden Werte bestimmen.
Zellspezifische Definitionen erlauben es neben den impliziten Zelldefinitionen auch explizit Formeln
und Selektionsbedingungen für Zellen zu definieren und auf diese Weise die implizit erzeugten Werte
von Zellen zu übersteuern. Diese Funktion ermöglicht es, Queries wesentlich detaillierter zu designen.
Darüber hinaus ist es möglich, Zellen zu definieren, die keinen direkten Bezug zu den entsprechenden
Strukturbestandteilen haben. Diese Zellen werden nicht angezeigt und dienen als Container für
Hilfsselektionen bzw. Hilfsformeln.
Beachten Sie, dass Sie nur bei Queries mit zwei Strukturen Ausnahmezellen definieren können. In
einer Struktur verwenden Sie beispielsweise die Merkmalswerte und in der anderen die Kennzahlen.
Unter diesen Voraussetzungen ist es möglich, Zellen zu definieren. Eine Zelle ist also der
Kreuzungspunkt von zwei Strukturelementen. Wenn ein Aufrissmerkmal verschiedene
Merkmalsausprägungen hat, dann wird die Zelldefinition immer an den Kreuzungspunkten der
Merkmalsausprägung mit der Kennzahl wirksam. Der Begriff Zelle darf in diesem Zusammenhang
nicht mit dem Begriff Zelle von MS Excel verwechselt werden.
71
Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Sie können die Merkmale auch einschränken, indem Sie Merkmalswerte ausschließen. Beispielsweise
könnten Sie einstellen, dass die Auswertung der Query über alle Produkte mit Ausnahme von Post-It
Set und Matchsack erfolgt.
Darüber hinaus können Sie bei der Selektion von Merkmalswerten anstelle von Festwerten auch
Variablen wählen. Diese fungieren als Platzhalter und werden erst beim Ausführen der Query mit
Festwerten gefüllt. Sie können - analog zur Auswahl an Festwerten - Einzelwertvariablen, variable
Wertebereiche und variable Hierarchien und Hierarchieknoten auswählen.
3.1.1.8 Exceptions
Sie können im Query Designer Exceptions definieren. Unter Exception Reporting versteht man das
Markieren und Hervorheben von abweichenden und kritischen Werten. Die Abweichungen der
definierten Schwellenwerte (Exceptions) werden farbig markiert dargestellt, so dass ausserordentliche
Abweichungen von erwarteten Ergebnissen auf einen Blick festgestellt werden können.
Im folgenden Beispiel sehen Sie anhand von rot markierten Zellen, dass u.a. die prozentualen
Abweichungen des aktuellen Monats zwischen 2000 und 2001 bezüglich Umsatz und Lieferungen
unter 0 % sind (jeweils –3,4%):
Exceptions:
72
Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Ampelfarben rot, grün und gelb. Diese Ampelfarben werden auch zur Anzeige der Ergebnisse des
Exception Reportings im Alert Monitor verwendet.
• der Festlegung der Zelleinschränkungen. Über die Zelleinschränkung geben Sie an, für welche
Auswertung (Zellbereiche) die vorher festgelegte Bedingung gelten soll.
Das Exception Reporting ermöglicht die Ermittlung kritischer Objekte einer Query zur Laufzeit und in
der Hintergrundverarbeitung. D.h. Exceptions für eine größere Zahl von Queries können im
Hintergrund ausgewertet werden. Sie werden dann im Reporting Agent der Administrator Workbench
für die Hintergrundverarbeitung eingeplant. Siehe auch Abschnitt Auswerten von Exceptions.
3.1.1.9 Bedingungen
Sie können im Query Designer auch Bedingungen formulieren. Unter Bedingungen versteht man die
Einschränkung der angezeigten Daten einer Query anhand der in der Bedingung formulierten
Kriterien. Sie können damit die Sicht auf die Daten so einschränken, dass Sie nur jenen Teil des
Resultatsbereichs der Query sehen, für den Sie sich interessieren.
Beispielsweise können Sie eine Bedingung für eine Query definieren, die die Top 3 Produkte anzeigt,
mit denen Sie den größten Netto-Umsatz machen, und zu den Produkten möchten Sie jeweils die Top
3 Vertriebskanäle sehen:
Sie können mehrere Bedingungen für eine Query definieren. Mehrere Bedingungen werden logisch
durch UND verknüpft. In der Query wird die Schnittmenge der Bedingungen angezeigt, d.h. ein
Merkmalswert wird nur dann angezeigt, wenn er alle (aktiven) Bedingungen der Query erfüllt. Bei der
Analyse der Query können Sie die Bedingungen aktivieren und deaktivieren.
Mit Hilfe von Bedingungen können Sie die Sicht auf die Daten einer Query folgendermaßen
einschränken:
• Schwellenwerte: Ein Eintrag wird unabhängig von den anderen Einträgen gefiltert, wenn sein
Bezugswert einen bestimmten Schwellenwert überschreitet.
• Ranglisten: Hier werden alle Zeilen der angezeigten Liste berücksichtigt und ihr Verhältnis
untereinander entscheidet, ob die Zeile angezeigt wird. Ranglisten werden beim Aktivieren der
Bedingung automatisch sortiert angezeigt.
Sie können einstellen, ob eine Bedingung für alle Merkmale im Aufriss oder nur für bestimmte Aufrisse
definierter Merkmale oder Merkmalskombinationen ausgewertet werden soll. Des Weiteren besteht
eine Bedingung aus einem Operator und einem zu dem Operator passenden Wert.
Für Bedingungen mit Schwellenwerten stehen Ihnen folgende Operatoren zur Verfügung:
• ist gleich
• ist ungleich
• ist kleiner als
• ist größer als
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
74
Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Filter
Freie Spalten
Merkmale
Objekte
des
InfoProviders
Zeilen
Vorschau
75
Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Sie können eine Rolle auswählen, in der Sie die Query publizieren möchten. Das System
sichert einen Link zur aktuellen Query in der gewählten Rolle.
• Publizieren ins Portal
Sie können die Query in das Enterprise Portal publizieren. Dabei haben Sie mehrere
Auswahlmöglichkeiten. Z.B. können Sie die Query in Ihr Portfolio publizieren oder in einen
Collaboration-Raum stellen.
• BEx Broadcaster
Der BEx Broadcaster ist eine Web-Anwendung zur Vorberechnung und Verteilung von
Queries, Web Templates und Arbeitsmappen. Sie können die Query, die Sie im Query
Designer bearbeitet haben, vorberechnen lassen oder einen Online-Link erzeugen. Das
erzeugte Dokument bzw. den Link können Sie per E-Mail verteilen oder in das Enterprise
Portal exportieren. Des Weiteren können Sie auch andere Queries, Web Templates oder
Arbeitsmappen vorberechnen und verteilen.
Objekte des
InfoProviders
Zeilen Spalten
Vorschau
Außerdem können Sie die Queries auch mit einem Wizard definieren, welcher Sie anhand einer
Schritt-für-Schritt-Folge unterstützt.
Der Ad-hoc Query Designer ermöglicht insbesondere:
• das Erstellen von Queries durch Anordnen von Merkmalen eines InfoProviders in den Zeilen,
Spalten, Filter und freien Merkmalen und Aufnahme von Kennzahlen des InfoProviders in die
Kennzahlenstruktur der Query
• das Einschränken/Filtern von Kennzahlen und Merkmalen
• die Verwendung von vordefinierten Kennzahlstrukturen und eingeschränkten oder berechneten
Kennzahlen in der Query
76
Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
77
Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
High-end
High-end
Standard
Standard Information
Information Information
Information
Ad
Ad hoc
hoc Analysis
Analysis Cockpits
Cockpits &
& Web
Web Cockpits
Cockpits && Web
Web
•Web
•Web Analyzer
Analyzer Applications
Applications Applications
Applications
•Standard
•Standard Web
Web
Template
Template
Generic User specific
Scenario
" XML
Ad-hoc Analyse
Sie können Queries mit einem Klick aus dem BEx Analyzer, dem Query Designer oder dem Ad-hoc
Query Designer im Web anzeigen. Diese Ad-hoc Reports werden in ein Standard Web Template
eingefügt, welches eine generische OLAP-Analyse in Navigationsblock und Tabelle sowie eine
intuitive und endbenutzergerechte Bedienung ermöglicht. Siehe auch Abschnitt Standard Web
Template zur Ad-hoc Analyse.
Standard Web Applications und Information Cockpits
Mit dem Web Application Designer und dem darin integrierten Web Application Wizard können Sie
Ihre individuellen Web Applications definieren, indem Sie Ihre Daten auf verschiedene Weise
visualisieren. Neben der Analyse in der Kreuztabelle können Sie die Daten auf verschiedenen
Grafiken und auf Landkarten analysieren, die Navigation können Sie mit Dropdown-Boxen,
Checkboxen und einer Reihe anderer Web Items verfeinern, sowie das Layout der Web Applications
gestalten, indem Sie beispielsweise Texte und Bilder einbinden. Siehe auch Abschnitt Der BEx Web
Application Designer.
High-end Web Applications und Information Cockpits
Darüber hinaus können Sie Ihre Web Applications über ein Web Design API hochindividuell gestalten
und anspruchsvolle Anwendungen mit Hilfe von Advanced HTML, Java Script, XML und ABAP
Objects erstellen. Siehe auch Abschnitt Web Design API.
Folgende Grafik veranschaulicht das grundlegende Konzept des Web Application Design mit dem
Web Application Designer als zentrales Werkzeug:
78
Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
OLAP
OLAP Processor
Processor BW Server
with
Web
Web Service
Service
SAP Web AS
Charting
Charting Engine
Engine HTML Templates InfoProvider
Mit dem BEx Web Application Designer können Sie HTML-Seiten erzeugen, die BW-spezifische
Inhalte wie beispielsweise verschiedene Tabellen, Charts oder Karten enthalten. Diese Objekte,
welche BW-Daten von einem Data Provider beziehen und diese als HTML in einer Web Application
zur Verfügung stellen, werden als Web Items bezeichnet.
Sie können die Web Applications als URL sichern und über das Intranet oder über mobile Endgeräte
darauf zugreifen. Darüber hinaus können Sie die Web Applications als iView sichern und in ein
Enterprise Portal integrieren.
Im Web Application Designer ist ein Assistent, der Web Application Wizard, integriert, der Sie bei der
Erstellung der Web Applications anhand einer automatischen Schritt-für-Schritt Abfolge unterstützt
und einen vereinfachten Design-Vorgang ermöglicht. Der Web Application Wizard hilft Ihnen
insbesondere, sich mit dem Web Application Design vertraut zu machen und erste Web Applications
zu erstellen.
Im Folgenden finden Sie eine nähere Beschreibung des Web Application Designers als zentrales
Werkzeug des Web Application Designs.
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Fenster Templates
Fenster Items Fenster Eigenschaften
Drag&Drop
Der BEx Web Application Designer besteht neben der Menü- und Drucktastenleiste aus drei
wesentlichen Bildschirmbereichen:
• Fenster Web Items
• Fenster Template
• Fenster Eigenschaften
Das Fenster Web Items bietet einen Vorrat an Web Items, aus dem Sie Ihre Web Application
gestalten können. Ein Web Item beschreibt die Art der Visualisierung, mit der die Daten aus einem
Data Provider dargestellt werden z.B. in Form von Tabellen, Karten und Grafiken. Diese Web Items
stehen Ihnen als sogenannte Master Web Items zur Verfügung. Sie wählen ein Master Web Item aus
dieser Liste, weisen dem Web Item einen Data Provider zu und bearbeiten die Attribute. Dadurch
entsteht Ihr individuelles Web Item, welches Sie in Ihr Web Template einfügen oder gegebenenfalls
zur Wiederverwendung in der Web Item - Bibliothek speichern können.
Im oberen Bereich des Fensters Items befinden sich, unterteilt auf zwei Registerkarten, die Kategorien
an Auswahlmöglichkeit der Web Items:
• Auswahl der Master Web Items
Zu den wichtigsten Web Items, mit denen Sie Daten visualisieren können, zählen Tabelle,
Chart und Karte. Die Tabelle stellt die Werte eines Query View in der Web Application in
Form einer Kreuztabelle dar. Merkmale und Strukturen können dabei sowohl auf Zeilen als
auch auf Spalten angezeigt werden. Das Chart stellt die Werte in Form einer Grafik dar, wobei
unterschiedliche Grafiktypen zur Anzeige verwendet werden können wie z.B. Säulen-, Balken-
, Kreis-, Linien-, Profil-, Punkt-, Flächen-Diagramm, Portfolio, Tachometer...Um Einstellungen
zu den Charts vornehmen zu können, steht Ihnen der Chart Designer zur Verfügung.
Mit der Karte werden georelevante Werte eines Query View in Form einer Landkarte
dargestellt. Über erweiterte Navigationsmöglichkeiten ("geografischer Drilldown") können
regionale Bezüge in unterschiedlichen Granularitätsebenen ausgewertet werden. Siehe auch
Analyse betriebswirtschaftlicher Daten mit Hilfe der Web Items Karte und Chart.
Das Web Item Generischer Navigationsblock stellt den Navigationszustand eines Query
View in der Web Application in Form einer Tabelle dar. In der Tabelle werden alle Merkmale
und Strukturen des Query View aufgelistet und deren Filterwerte angezeigt. Sie können den
Navigationszustand verändern, Merkmale und Strukturen auf eine Achse (Zeilen oder
Spalten) bringen oder von den Achsen nehmen. Ebenso können Sie nach Einzelwerten filtern
und die Filter wieder entfernen.
80
Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Das Web Item Filter stellt die durch Navigation erzeugten Filterwerte zu einem Query View in
der Web Application dar und ermöglicht es, auch einzelne Werte auszuwählen.
Mit den Web Items Liste der Exceptions und Liste der Bedingungen kann der Zustand der
Exceptions bzw. der Bedingungen eines Query View in Form einer Tabelle dargestellt werden.
Die Verwendung des Web Items Alert Monitor erlaubt es, Query Views, die in der
Hintergrundverarbeitung mit Hilfe des Reporting Agents gefunden wurden, als Liste oder
Hierarchie in der Web Application darzustellen. Sie können in die Query Views abspringen
und auffällige, von definierten Schwellenwerten abweichende Kennzahlwerte auf einen Blick
sehen. Außerdem ist es möglich, Filter zu setzen. Siehe auch Alert Monitor.
Die Dokumenten-Anbindung in Web Applications erfolgt über die Web Items Einzelnes
Dokument und Liste von Dokumenten. Das Web Item Einzelnes Dokument ermöglicht es
Ihnen, einzelne Dokumente, die Sie in der Administrator Workbench oder in der
Stammdatenpflege zu Stammdaten angelegt haben, in der Web Application anzuzeigen,
wobei Sie die Dokumente in verschiedenen Formaten und Versionen anlegen können. Mit der
Liste von Dokumenten können Sie kontextsensitive Informationen zu den in der Web
Application verwendeten Bewegungsdaten aufrufen oder anlegen. Siehe auch Verwendung
von Dokumenten in Web Applications und Dokumentenverwaltung.
Mit Hilfe des Ad-hoc Query Designer, den Sie als Web Item in ein Web Template integrieren,
können Sie Queries in einer Web Application ad-hoc erstellen und ändern. Siehe auch Der
Ad-hoc Query Designer.
Die Web Items ABC-Klassifikation und Simulation/Vorhersage ermöglichen es Ihnen, Data
Mining-Methoden in der Web Application einzusetzen. So können Sie mit der ABC-
Klassifikation Objekte (Kunden, Produkte oder Mitarbeiter) auf der Basis einer bestimmten
Messgröße (Umsatz oder Gewinn) mit Hilfe bestimmter Klassifizierungsregeln klassifizieren.
Die Simulation Vorhersage ermöglicht Ihnen hingegen die Vorhersage im Dialog für einen
einzelnen Kundendatensatz auf der Basis von Modellen, die mit Hilfe von Services wie
Entscheidungsbaum, Scoring und Clustering definiert wurden. Siehe auch Abschnitt Data
Mining.
Daneben existieren diverse andere Web Items, die es Ihnen ermöglichen, auf komfortable
Weise die Daten in einer Web Application zu analysieren bzw. in einer Web Application zu
navigieren. Hierzu zählen die Web Items Hierarchische Filterauswahl, Dropdown-Box,
Radio Button-Group und Checkboxes.
Mit dem Web Item Query View - Auswahl können Sie in einem Schritt von einem Data
Provider (Query oder Query View) und dessen Visualisierung (z.B. in einer Tabelle) zu einem
anderen Data Provider, der eventuell anders visualisiert wird (z. B. in einem Chart), wechseln.
Der Wechsel erfolgt über die Auswahl eines Eintrags in einer Dropdown-Box.
Das Web Item Kennzahlen-Übersicht dient dazu, Ihnen eine Auswahl wichtiger
betriebswirtschaftlicher Kennzahlen anzubieten. Pro Kennzahl haben Sie die Möglichkeit, in
dazugehörige Web Templates zu navigieren. Data Provider für dieses Web Item ist der
Measure Builder der SAP-SEM-Komponente Corporate Performance Monitor (SEM CPM). Die
Kennzahlen, die im Web Item angezeigt werden, werden im Measure Builder definiert und als
Katalog zusammengestellt.
Mit Hilfe des Web Items Web Template können Sie auf einfache Weise gleichbleibende
Abschnitte in Ihren Web Applications zentral in einem Web Template verwalten und bei Bedarf
in jedes beliebige Web Template integrieren. So können Sie z.B. einen Header- oder Footer-
Abschnitt mit Firmenlogo und Überschrift als Web Template definieren und dieses Web
Template als Web Item Web Template in ihre Web Applications integrieren.
Mit Hilfe des Web Items Broadcaster können Sie Web Templates, Queries und
Arbeitsmappen vorberechnen und per E-Mail oder in das Enterprise Portal verteilen (siehe
BEx Information Broadcasting).
Das Web Item Objektkatalog der Web Application dient dazu, Informationen zu den
aktuellen Web Template-Eigenschaften, Data Providern und der im Web Template
verwendeten Web Items als XML zu erzeugen. Das Web Item Data Provider –
Informationen können Sie hingegen zur XML-Erzeugung der Queryergebnisdaten bzw. des
Navigationszustands einer Query nutzen. Das so erzeugte XML wird im Quelltext der Web
Application angezeigt. Eine Beschreibung des Navigationszustandes sowie der
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Ergebnismenge einer Query in Form von XML können Sie auch über den Web Service für den
Zugriff auf Querydaten erzeugen bzw. mit einem Export-Befehl aus der Web API Referenz
extrahieren.
Eine Auflistung und Beschreibung aller im Web Application Designer zur Verfügung gestellten
Web Items finden Sie in der SAP BW Dokumentation.
• Auswahl der in der Bibliothek gespeicherten Web Items
Wenn Sie ein Web Item in Ihr Web Template integriert und Ihre konkreten Einstellungen dafür
getroffen haben, werden Sie dieses Web Item unter Umständen in anderen Web Templates in
dieser Form wiederverwenden wollen, ohne alle Einstellungen immer wieder neu treffen zu
müssen. Der BEx Web Application Designer ermöglicht es Ihnen, Ihre spezielle Ausprägung
eines Web Items selbst wieder als Vorlage für weitere Web Items zu nutzen. Zu diesem
Zweck speichern Sie dieses Web Item als Vorlage ab und hängen es in eine Bibliothek, die
Sie selbst organisieren können.
Außerdem können Sie sowohl für Ihre Bibliothek als auch für die einzelnen in Ihrer Bibliothek
gespeicherten Web Items Dokumente erstellen, sich vorhandene Dokumente anzeigen lassen
bzw. vorhandene Dokumente bearbeiten.
Unterhalb der Auswahl finden Sie den Hilfebereich mit erklärendem Text zu dem Web Item, das Sie im
oberen Bereich markiert haben.
Im Fenster Template befinden sich die Web Templates, die im Laufe des Design-Prozesses
bearbeitet werden und die die Grundlage für die Web Application bilden.
Ein Web Template ist die HTML-Seite, in der die Struktur der Web Application festgelegt wird. (Als
Web Application wird die ins Web publizierte HTML-Seite bezeichnet.)
Am Fuss des Fensters Template stehen Ihnen drei Registerkarten zur Verfügung, mit denen Sie
zwischen den Sichten des Templates - analog gängiger HTML-Editoren - wechseln können:
• Layout
Hier legen Sie das Layout der Web Application fest.
• HTML
In dieser Sicht können Sie das der Layout-Sicht entsprechende HTML eines Web Templates
direkt editieren. Wahlweise können Sie aber auch das HTML mit einem externen HTML-Editor
bearbeiten.
• Overview
Hier werden alle im Web Template verwendeten Web Items mit Informationen über das Master
Web Item, den Data Provider und die Query bzw. den Query View aufgelistet.
Das Fenster Eigenschaften dient zur Definition der Eigenschaften von Web Templates und Web
Items. Es gliedert sich in drei Bereiche:
• Im Kopf des Fensters treffen Sie in der Dropdown-Box die Auswahl, wofür Sie die
Eigenschaften definieren wollen – für das Web Template oder für bestimmte Web Items.
• Im mittleren Bereich spezifizieren Sie die Eigenschaften für Web Templates oder bestimmte
Web Items - abhängig von den Einstellungen der Dropdown-Box. So können Sie z.B. für das
Web Template über den Eigenschaften-Dialog die Einträge für das Kontextmenü in der Web
Application bestimmen. In diesem Bereich können Sie auch festlegen, welches Stylesheet zur
Anzeige der Web Application verwendet werden soll. Sie können dabei aus einer Liste von
Stylesheets auswählen, die auf dem BW-Server abgelegt sind. Wahlweise können Sie aber
auch auf einen anderen Server z.B. Ihren eigenen Web Server zurückgreifen.
• Im unteren Bereich steht Ihnen eine kontextsensitive Hilfe zur Verfügung.
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Im Folgenden finden Sie eine Beschreibung der Schrittabfolge, mit deren Hilfe Sie eine Web
Application erzeugen.
Integrieren von Web Items, Verändern der Einstellungen und des Layouts
Die Master Web Items auf der Registerkarte Standard dienen Ihnen als Vorlage. Indem Sie ein Web
Item per Drag und Drop in Ihr Web Template einbauen, wird daraus eine konkrete Ausprägung eines
Web Items – ein Objekt. Das Web Item hat einen Namen und bestimmte Standardeigenschaften, die
Sie gemäß Ihren Anforderungen ändern können.
Beschreiben des Data Binding und Auswahl von Query/Query View
Die Daten zu Ihrem Web Item liefert der Data Provider. Sie können einen Data Provider mehreren
Web Items zuweisen.
Ein Data Provider ist ein dynamisches Objekt, das zur Laufzeit aktuelle Daten zu einem oder
mehreren Web Items liefert. Über die Auswahl einer Query bzw. eines Query View definieren Sie die
Startsicht des Data Providers.
Das Konzept des Data Providers ermöglicht es, die Datenquelle für ein Web Item sehr einfach
auszutauschen. Durch Navigation – durch Änderung des Aufrisses – zeigt das Web Item immer die
aktuellen Aufrissdaten. Ist ein bestimmter Data Provider mehreren Web Items zugewiesen, wirken sich
die Änderungen auf alle betroffenen Web Items aus.
Speichern und Ausführen des Web Templates
Da zur Laufzeit (ausgelöst durch den Aufruf der URL) die Object Tags durch konkretes HTML mit den
Informationen gemäß den Web Item- und Data Provider-Einstellungen ersetzt werden und dabei auf
das Web Template auf dem Web Application Server zugegriffen wird, ist es erforderlich, dass Sie Ihr
Web Template vor dem Ausführen abspeichern.
Anschließend können Sie das Web Template im Web Browser ausführen. Bei dem Prozess des
Ausführens wird aus dem Web Template eine Web Application, d.h. das Web Template wird auf dem
Web Application Server gespeichert und eine URL zu dieser Web Application generiert.
Daneben können Sie Web Templates als iViews ins Enterprise Portal integrieren. Weitere
Informationen dazu finden Sie im Abschnitt Integration in das Enterprise Portal.
Um sich mit dem Erstellen einer Web Application vertraut zu machen, steht Ihnen der Web
Application Wizard zur Verfügung, mit dessen Hilfe Sie Schritt für Schritt bis zur ins Web publizierten
Web Application geleitet werden.
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Den Ausgangspunkt einer jeden Web Application bildet das Web Template. Das Web Template ist ein
Grundgerüst für eine HTML-Seite und enthält Befehl-URLs sowie Platzhalter für Web Items und Data
Provider – sogenannte Object Tags. Typischerweise werden zunächst Data Provider erzeugt und
danach Web Items und Befehl-URLs zu einer HTML-Seite komponiert. Im Web Template legen Sie
somit fest, von welchem Data Provider BW-Daten auf welche Weise (Web Items) dargestellt werden
und welche weiteren Operationen möglich sind (BW URLs).
Mit Hilfe des Web Design API können Sie Ihre Web Templates und somit Ihre Web Applications Ihren
individuellen Bedürfnissen anpassen und erweitern.
Im Folgenden werden die Möglichkeiten, die das Web Design API bietet, in Grundzügen dargestellt.
Ausführliche Informationen mit Coding-Beispielen finden Sie in der SAP BW Dokumentation.
Object Tags
Mit Hilfe von Object Tags können Sie Eigenschaften von Web Templates festlegen, Data Provider und
Web Items in einem Web Template erzeugen und mit Attributen versorgen. Folgende Object Tags
spielen in den BEx Web Applications eine wichtige Rolle:
• Object Tag für die Eigenschaften von Web Templates
Die Attribute eines Web Templates können in einem Object Tag festgelegt werden. Zu den
Attributen des Web Templates gehören auch alle Eigenschaften des Kontextmenüs. Diese
Eigenschaften können auch per URL beim Aufruf des Web Templates übergeben werden.
• Object Tag für Data Provider
Die zum Erzeugen für einen Data Provider notwendigen Attribute werden vom Web
Application Designer bereits zur Verfügung gestellt. Weitere Attribute können angefügt
werden, um z.B. vor Aufruf der Seite schon einen Befehl an den Data Provider zu senden.
• Object Tag für Web Items
Die zum Erzeugen eines Web Items notwendigen Attribute werden vom Web Application
Designer bereits zur Verfügung gestellt. Weitere Attribute können angefügt werden, um z. B.
die Größe des Web Items nachträglich anzupassen oder einen Titel zu setzen.
Befehl-URLs
Neben den Object Tags können auch Befehl-URLs in ein Web Template gesetzt werden.
Mit Hilfe von Befehl-URLs lassen sich z.B. Eigenschaften von Web Items bzw. Zustände von Data
Providern verändern. Zusätzlich lassen sich auch viele weitere Navigationsoptionen realisieren (z.B.
Bericht-Bericht-Schnittstelle, Export als Excel-Datei, Aufrufe anderer Web Templates...).
85
Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Befehlsfolgen
Viele Fragestellungen erfordern es, mehrere Objekte mit einem Befehl unterschiedlich zu ändern. So
kann man z.B. mit den bisherigen Mitteln nicht mittels einer einzigen Anfrage (Befehl) einen Data
Provider nach dem Geschäftsjahr 1999 und einen anderen Data Provider nach dem Geschäftsjahr
2000 filtern.
Mit Befehlsfolgen lassen sich an einen Befehl noch weitere Befehle anfügen. Erst nachdem alle
Befehle abgearbeitet wurden, werden die Daten vom OLAP-Prozessor angefordert und die HTML-
Seite an den Web Browser zurückgesendet.
Einsatz von Formularen
Mit HTML-Formularen ist es möglich, auf einfache Weise Eingabefelder in eine HTML-Seite zu
integrieren. Diese HTML-Technik lässt sich auch für die Erstellung von BEx Web Applications nutzen.
Durch den Einsatz von Formularen können Sie den Aufruf von Web Applications endbenutzergerecht
parametrisieren. Hierzu erstellt man ein HTML-Dokument mit einem Formular, aus dem die eigentliche
URL der Web Application parametrisiert aufgerufen wird.
Verwendung von JavaScript-Funktionen
Neben der Verwendung des <SAP_BW_URL>-Tags besteht auch die Möglichkeit per JavaScript,
Befehle oder Befehlsfolgen auszuführen. Eine weitere Anwendung von JavaScript ist die Erweiterung
des Kontextmenüs um kundenspezifische Einträge. Des weiteren können Sie mit einer JavaScript-
Funktion die Anmeldesprache bestimmen und dadurch im JavaScript Rücksicht auf die verschiedenen
Eingabeformate der verschiedenen Sprachen nehmen.
Web Design API für Tabellen
Darüber hinaus können Sie mit Hilfe eines Web Design API für Tabellen gezielt die Anzeige von
Tabellen bzw. des Navigationsblocks in Web Applications verändern.
Das Web Design API für Tabellen ermöglicht es, einzelne Zelldaten (Merkmalswerte,
Spaltenüberschriften, Wertezellen u.a. ) in Bezug auf Inhalt, Darstellung und Navigationsmöglichkeiten
zu modifizieren.
Die Spanne der Möglichkeiten reicht von der einfachen Änderung der Darstellung bis hin zu der
datenspezifischen Erweiterung der Navigationsmöglichkeiten und der Darstellung. Die technische
Realisierung wird mit ABAP Objects durchgeführt.
3.2.2.1 Kontextmenü
Mit Hilfe verschiedener Navigationsfunktionen können Sie die Sicht auf die Daten in Web Applications
Ihren Wünschen entsprechend ändern. Abhängig davon, welche Web Items die Web Application
beinhaltet, stehen Ihnen verschiedene Navigationsmöglichkeiten, die durch Symbole gekennzeichnet
sind, zur Verfügung.
Darüber hinaus gibt es bei den Web Items Navigationsblock, Tabelle, Chart, Liste der Exceptions,
Liste der Bedingungen und Label ein Kontextmenü, das Sie durch rechten Mausklick auf den Text
einer Zelle (Merkmal, Merkmalswert, Strukturbestandteil, Beschreibung der Exception, Beschreibung
der Bedingung) erreichen.
Die folgende Abbildung zeigt das Kontextmenü für eine Kennzahl; über das Kontextmenü können Sie
beispielsweise in den Kennzahl-Eigenschaftsdialog abspringen.
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Das Kontextmenü bietet abhängig vom Zellkontext, vom Web Item und von den Einstellungen des
Web Templates im Web Application Designer verschiedene Funktionen an. Mögliche Funktionen des
Kontextmenüs sind:
! Zurück
! Zurück zum Anfang
! Vorwärts
! Filterwert festhalten
Bewirkt, dass Sie nur die Daten zu einem Merkmalswert sehen. Der Merkmalswert selbst wird
aus dem Aufriss genommen.
! Filterwert festhalten auf Achse
Bewirkt, dass Sie nur die Daten zu einem Merkmalswert sehen, gleichzeitig bleibt der
Merkmalswert selbst weiterhin im Aufriss sichtbar.
! Filterwert auswählen
Sie können die Web Application nach Werten filtern.
! Filtern und Aufriss nach -> Merkmal
Sie können in einem Arbeitsschritt ein Merkmal auf einen Wert festlegen (also filtern) und
nach einem anderen Merkmal auf derselben Achse (Zeilen- oder Spaltenachse) aufreißen.
! Aufreißen -> Senkrecht bzw. Waagerecht
Im Navigationsblock oder auf einem Label können Sie auf Merkmalsbeschreibungen (z.B.
Land) diese Funktion wählen, um das Merkmal entlang der Zeilen- bzw. Spaltenachse
aufzureißen.
! Hinzufügen Aufriss nach
Sie können ein Merkmal (z.B. Region) genau an einer gewünschten Position dem Aufriss
hinzufügen.
! Austauschen Merkmal 1/Struktur 1 mit -> Merkmal 2/Struktur 2
Mit dieser Funktion können Sie ein Merkmal / eine Struktur mit einem anderen Merkmal / einer
Struktur vertauschen.
! Aufriss entfernen
Mit dieser Funktion können Sie ein Merkmal aus dem Aufriss entfernen.
! Achsen vertauschen
Mit dieser Funktion können Sie die Achsen der Query vertauschen. Wenn beispielsweise die
Merkmale in den Zeilen und die Kennzahlen in den Spalten sind und Sie Achsen vertauschen
wählen, dann werden die Kennzahlen in den Zeilen und die Merkmale in den Spalten
angezeigt.
! Hierarchieknoten aufklappen/zuklappen
! Knoten aufreißen nach <nächstes Objekt auf der Achse>
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Bei einem hierarchisch dargestellten Merkmal können Sie einen Hierarchieknoten nach dem
nächsten Objekt auf der Achse aufreißen und sehen dann darunter die Werte bezüglich
dieses Objekts.
! Hierarchie expandieren
Mit dieser Funktion können Sie weitere Ebenen der Hierarchie anzeigen. Sie können die
Hierarchie aber auch durch Klicken auf die Hierarchiesymbole expandieren.
! Hierarchie aktivieren / deaktivieren
Mit dieser Funktion können Sie eine aktive Präsentationshierarchie ein- und wieder
ausschalten.
! Sortieren aufsteigend / Sortieren absteigend
Mit dieser Funktion können Sie nach Werten von Strukturbestandteilen aufsteigend oder
absteigend sortieren.
! Sortieren -> Merkmal 1
Die Merkmalswerte oder Attribute eines Aufrissmerkmals können mit dieser Funktion nach
verschiedenen Kriterien aufsteigend bzw. absteigend sortiert werden. Sie können nach dem
Schlüssel oder der Bezeichnung sortieren.
! Berechne Resultate als
Mit dieser Funktion können Sie Resultatszeilen, die in der Query angezeigt werden, nach
folgenden Kriterien neu berechnen:
Summation / Maximum / Minimum / Zählung aller Werte / Zählung aller Werte <> 0 /
Durchschnitt über alle Werte / Durchschnitt über alle Werte <> 0 / Standardabweichung /
Varianz / Resultat unterdrücken / Erster Wert / Letzter Wert
Siehe auch Abschnitt Lokale Berechnungen.
! Berechne Einzelwerte als
Mit dieser Funktion können Sie Einzelwerte, die in der Query angezeigt werden, nach folgenden
Kriterien neu berechnen:
Normierung auf Ergebnis / Normierung auf Gesamtergebnis / Normierung auf Querysumme /
Rangliste / Rangliste (olympisch)
Siehe auch Abschnitt Lokale Berechnungen.
! Kumuliert
Mit dieser Funktion werden die einzelnen Zellen eines Bereiches kumuliert, d.h. der erste Wert
wird zum zweiten Wert addiert, dieses Ergebnis wird zum dritten Wert addiert usw. Die Zellen
werden innerhalb einer Spalte von oben nach unten bzw. innerhalb einer Zeile von links nach
rechts kumuliert. Bei einem Block von Einzelwerten, d.h. bei einem Aufriss sowohl in Zeilen
und in Spalten, wird sowohl von oben nach unten als auch von links nach rechts kumuliert.
Diese Funktion ist insbesondere bei Aufrissen nach Zeitmerkmalen (z.B. Monaten) sinnvoll.
Zusammen mit der Funktion Berechne Einzelwerte als -> Normierung auf Ergebnis und der
Funktion Sortieren -> absteigend auf der entsprechenden Wertespalte erhalten Sie eine
kumulierte Anteilsliste, die häufig als ABC-Liste bezeichnet wird.
! Springen
Mit dieser Funktion können Sie zu Dokumenten und zu Sprungzielen per Bericht-Bericht-
Schnittstelle gelangen.
! Exportieren als CSV-Datei/MS Excel 2000-Datei
MS Excel 2000-Datei
Sie können die Querydaten nach MS Excel 2000 exportieren.
Die Querydaten werden wie Queries im BEx Analyzer eingebettet: Der Navigationszustand
bleibt erhalten und die Formatierung wird übernommen. Sie sehen die Einschränkungen des
Filters und die Daten in der Tabelle. Exceptions werden wie im Web farbig markiert angezeigt.
Darüber hinaus können Sie mit den BW-Funktionen des BEx Analyzer weiternavigieren.
CSV-Datei
Sie können die Querydaten in eine CSV-Datei (comma separated value) exportieren.
Im Gegensatz zum Export nach MS Excel 2000 sehen Sie nicht in welchem Kontext die
Zahlen stehen, die Angaben des Filters stehen Ihnen hier nicht zur Verfügung. Die
Formatierung (wie z.B. die Anzeige der Exceptions) ist in der CSV-Datei ebenfalls nicht
vorhanden.
! Bookmark
Diese Funktion ermöglicht es, einen bestimmten Navigationszustand der Web Application
festzuhalten, um später wieder darauf zugreifen zu können.
! Bookmark mit Daten
Diese Funktion ermöglicht es, einen bestimmten Navigationszustand der Web Application
festzuhalten, um später wieder darauf zugreifen zu können. Wenn Sie die Bookmark-URL
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
später wieder aufrufen, dann enthält die Web Application neben dem festgehaltenen
Navigationszustand auch die historischen Daten vom Zeitpunkt des Bookmarks.
! Verteilen → via E-Mail / via Enterprise Portal
Sie können die Web Application zu einem bestimmten Zeitpunkt vorberechnen lassen oder
einen Online-Link erzeugen und via E-Mail den gewünschten Empfängern senden lassen.
Außerdem können Sie die Web Application in das Enterprise Portal als vorberechnete Datei
oder als Online-Link stellen. Sie gelangen in den Broadcasting Wizard, der Sie in einer Schritt-
für-Schritt-Anleitung unterstützt, die notwendigen Angaben zur Verteilung vorzunehmen. Falls
gewünscht, können Sie vom Broadcasting Wizard auch in den BEx Broadcaster gelangen und
dort zusätzliche Detailangaben vornehmen. Dort können Sie auch eine andere Web
Application, eine Query oder eine Arbeitsmappe zur Vorberechnung und Verteilung
auswählen.
! Eigenschaften
Hier können Sie verschiedene Einstellungen für das Merkmal bzw. die Kennzahl vornehmen.
! Kennzahldefinition
Mit dieser Funktion sehen Sie, wie sich eine konkrete Zahl in Ihrer Web Application
zusammensetzt. Sie können überprüfen, ob Daten geladen wurden und Fehler analysieren.
! Query-Eigenschaften
Hier können Sie verschiedene Einstellungen für die Query zur Laufzeit vornehmen.
! Währungsumrechnung
Sie können festlegen, in welche Währung die Kennzahlen bzw. Strukturbestandteile der Query
umgerechnet werden sollen.
Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, das Kontextmenü auf eine einfache Version mit einer
beschränkten Anzahl von Funktionen festzulegen. Wenn das Kontextmenü mehr Funktionen
beinhalten soll, dann können Sie auch ein erweitertes Menü hinzufügen. Im Kontextmenü selbst
können Sie dann mit den Menüeinträgen Erweitertes Menü und Einfaches Menü zwischen den beiden
Versionen hin- und herwechseln. Das einfache Menü enthält eine Teilmenge des erweiterten Menüs.
89
Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
3.2.2.3 Analyse betriebswirtschaftlicher Daten mit Hilfe der Web Items Karte
und Chart
Mit Hilfe des Web Items Karte können Sie Ihre betriebswirtschaftlichen Daten nach geografischen
Gesichtspunkten analysieren. Um diese Analyse zu vereinfachen stehen Ihnen über das Kontextmenü
verschiedene Navigationsmöglichkeiten innerhalb einer Karte sowie verschiedene
Interaktionsmöglichkeiten mit anderen Web Items in Ihrer Web Application zur Verfügung. Wenn Sie
z.B. neben der Karte auch das Web Item Tabelle in Ihre Web Application eingebunden haben, können
Sie die Tabelle mit Hilfe der Karte steuern.
Mit Hilfe des Web Items Chart können Sie Daten in einer Web Application visuell aufbereiten und
somit leichter interpretieren. Sie können aus einer Vielzahl von Grafiktypen wie z. B. Säulen-, Balken-,
Linien-, Profil- und Kreisdiagramm sowie Portfolio, Tachometer, Quadrant usw. auswählen und dem
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Chart Titel, Datenbeschriftungen und eine Legende hinzufügen. Wie beim Web Item Karte stehen
Ihnen auch beim Web Item Chart zur Vereinfachung der Analyse über das Kontextmenü verschiedene
Navigationsmöglichkeiten zur Verfügung.
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
3.2.2.9 Barrierefreiheit
Barrierefreiheit umfasst den barrierefreien Zugang und das barrierefreie Arbeiten von körperlich
beeinträchtigten Anwendern mit einem SAP-System. Dabei richtet sich der Fokus zum einen auf die
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
generelle Systemverfügbarkeit für spezielle Anwendergruppen wie z.B. blinde, sehbeeinträchtigte oder
motorisch beeinträchtigte Anwender. Zum anderen geht es um die Möglichkeit, verschiedene
Systemeinstellungen wie z.B. die Darstellung auf dem Bildschirm, entsprechend den jeweiligen
Anforderungen des beeinträchtigten Anwenders zu personalisieren.
BEx Web Applications unterstützen die Ausgabe durch elektronische Hilfsmittel (Assistive
Technology). Barrierefreiheit wird erst durch den Einsatz von Bildschirmausleseprogrammen (z.B.
Screen Reader) möglich.
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Der Web Analyzer bietet über verschiedene Registerkarten und die entsprechenden sichtspezifischen
Drucktastenleisten einen breiten Funktionsumfang zur Datenanalyse:
In der tabellarischen Sicht können Sie die Funktionen des Navigationsblocks und des
Kontextmenüs in der Tabelle nutzen. Gleichzeitig können Sie über die zur Sicht gehörende
Drucktastenleiste Bookmarks zu einem Navigationszustand speichern, das Variablenbild anzeigen,
um gegebenenfalls andere Variablenwerte auszuwählen, Exceptions und Bedingungen definieren
bzw. sich vorhandene anzeigen lassen, den Document Browser aufrufen, in dem Sie Dokumente
zum Navigationszustand anlegen bzw. vorhandene Dokumente ändern oder löschen können, und
Daten in eine MS Excel 2000 - bzw. CSV-Datei zur weiteren Bearbeitung exportieren. In der
grafischen Darstellung werden die Querydaten in Form einer Grafik dargestellt, wobei Sie zwischen
verschiedenen Grafiktypen auswählen können. Auch in dieser Sicht können Sie einen
Navigationszustand als Bookmark abspeichern und die Daten in eine MS Excel 2000 – Datei
exportieren. Wenn Sie sich Informationen zum Data Provider (Query oder Query View) anzeigen
lassen möchten, steht Ihnen die Sicht Information zu Verfügung. Schließlich können Sie alle
Funktionen des BEx Broadcaster über die Sicht Information Broadcasting nutzen. In dieser Sicht
können Sie verschiedene Objekte mit Business-Intelligence-Inhalten (Web Templates, Queries,
Arbeitsmappen) vorberechnen und verteilen (siehe BEx Information Broadcasting).
Neben den Funktionen, die über die unterschiedlichen Sichten angeboten werden und die Ihnen
ebenso im Standard Web Template zur Ad-hoc Analyse zur Verfügung stehen, können Sie über Links
andere Queries bzw. Query Views öffnen, einen Query View abspeichern oder über den Ad-hoc
Query Designer eine neue Query definieren.
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
ein mobiles Gerät beinhaltet. Das Offline Szenario bezieht sich v.a. auf PDAs und kann auch für
Laptops verwendet werden.
Web Applications auf mobilen Geräten können beispielsweise folgendermaßen aussehen:
iMode Applications:
Als Grundlage für die Übertragung dient das Wireless Application Protocol (WAP) bei WAP-fähigen
Geräten und das Hypertext Transfer Protocol (HTTP) bei PDAs und i-Mode-fähigen Geräten. Die
dabei eingesetzte grundlegende Beschreibungssprache ist die Wireless Markup Language (WML) für
WAP-fähige Geräte, die Hypertext Markup Language (HTML) ohne Stylesheets und mit
eingeschränktem Javascript für PDAs und die Compact Hypertext Markup Language (cHTML) für i-
Mode-fähige Geräte.
Mobile Intelligence mit WAP
1. Sie verbinden sich über Ihr mobiles Endgerät (z.B. WAP-fähiges Mobiltelefon) mit einem WAP-
Service-Provider. Dieser stellt ein sogenanntes WAP-Gateway oder einen WAP-Server zur
Verfügung, mit dessen Hilfe Inhalte aus dem Internet auf das Endgerät übertragen werden
können.
2. Das WAP-Gateway reicht die angeforderte URL an den BW Web Application
Server weiter.
3. Im HTTP-Request der URL erkennt der BW-Server, dass WML anstelle von
HTML angefordert wird.
4. Die Daten werden im BW-Server in WML umgewandelt.
5. Das Resultat geht an das WAP-Gateway zurück, das nun die WML-Textdaten in einen
komprimierten Bytecode überführt und zum Endgerät schickt.
Durch die Komprimierung wird Übertragungszeit gespart.
Mobile Intelligence mit HTTP
Der Ablauf von Mobile Intelligence mit HTTP erfolgt analog zu Web Applications. Sie erstellen eine
Web Application mit dem BEx Web Application Designer und rufen die URL mit Ihrem mobilen Gerät
auf.
Folgende Grafik veranschaulicht die Zusammenhänge von Mobile Intelligence:
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
One URL
for all devices
Renderer
Table forChart
WAP ...
Alert
Renderer Renderer notification
Renderer
Table for Chart
PDAs ...
Renderer Renderer eMail, SMS
Renderer
Tablefor Internet
ChartBrowser ...
Renderer Renderer
Table Chart ...
Renderer Renderer
Web
Framework
One design
tool for all Web OLAP Reporting
devices Templates Engine Agent
BW Server
Der Aufruf von BEx Mobile Applications auf mobilen Geräten erfolgt mit der gleichen URL wie bei BEx
Web Applications. Der BW Server erkennt automatisch welches Gerät (PDA, WAP, i-Mode oder
normaler Desktop Browser) die Anfrage gestellt hat und generiert eine gerätespezifische HTML- oder
WML-Seite. BEx Mobile Applications sind deshalb ganz normale BEx Web Applications und werden
wie BEx Web Applications im BEx Web Application Designer erstellt.
Eine Einschränkung besteht bei der Unterstützung der verschiedenen Web Items durch die mobilen
Endgeräte. Aufgrund der Darstellungsmöglichkeiten der momentan auf dem Markt befindlichen
mobilen Endgeräte werden nicht alle im Web Application Designer zur Verfügung stehenden Web
Items unterstützt.
Des Weiteren müssen Sie schon bei der Erstellung der Web Application berücksichtigen, dass die
Darstellungsmöglichkeiten einiger Endgeräte stark eingeschränkt sind, zum einen durch die Größe
des Displays und zum anderen in der Möglichkeit Farben darzustellen. Einige dieser
Darstellungsmöglichkeiten werden bereits bei der automatischen Ausgabeoptimierung für Mobile
Applications berücksichtigt. Die automatische Ausgabeoptimierung am Web Template bewirkt
beispielsweise eine gerätespezifische Anpassung der Web Items an die Größe des Displays.
Im Normalfall sollten Sie also nur den Umfang der Daten für die mobile Nutzung anpassen.
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Mit Ihrem mobilen Gerät können Sie nach Erhalt der Nachricht (SMS oder E-Mail) über den Alert
Monitor auf die betreffenden Web Applications zugreifen, um diese detailliert zu analysieren.
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Der Alert Monitor zeigt die Liste der Queries an, in denen im Reporting Agent eine Exception entdeckt
wurde (siehe oben: Abschnitt Alert Szenario). Die Alert Monitor-Einträge dienen als Sprungmöglichkeit
in die entsprechenden Queries, welche mit dem Standard Web Template dargestellt werden.
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Sie können nun die vorberechneten Web Templates offline nutzen und gegebenenfalls auf ein PDA-
Gerät (über Microsoft ActiveSync) übertragen.
Wenn Sie das Web Item Dropdown-Box ins Web Template einfügen und im Reporting Agent eine
Steuerquery verwenden, dann können Sie in den vorberechneten Web Templates insofern navigieren,
indem Sie die Filterwerte in der Dropdown-Box auswählen können. Eine Navigation mit dem
Kontextmenü ist jedoch nicht möglich.
Darüber hinaus können Sie auf die mit dem Reporting Agent erzeugten vorberechneten Daten online
mithilfe des Parameters DATA_MODE zugreifen. Sie erweitern die vom BEx Web Application
Designer erzeugte URL um den Parameter DATA_MODE mit dem entsprechenden Wert (z.B.
http://your AppServer:yourPort/SAP/BW/Bex?
CMD=LDOC&TEMPLATE_ID=yourTemplate&DATA_MODE=STORED). Wenn Sie bei der
Vorberechnung Varianten verwendet haben oder Dokumente mit verschiedenen Filterwerten
vorberechnet haben, dann müssen Sie beim Aufruf der Web Templates mit den vorberechneten Daten
neben dem Parameter DATA_MODE auch die entsprechenden Parameter und Werte für die Variable
oder die Filter angeben.
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
BEx Symbolleiste
Folgende Funktionen stehen Ihnen über die BEx Symbolleiste zur Verfügung:
Über die Funktion Öffnen gelangen Sie in den BEx Öffnen-Dialog, über den Sie Arbeitsmappen,
Queries, Query Views und Exceptions öffnen können.
Die Funktion Speichern ermöglicht es Ihnen, Query Views in einer Arbeitsmappe abzulegen.
Um die Anordnung der Merkmale und Kennzahlen auf Zeilen und Spalten sowie die freien Merkmale
der Query zu ändern bzw. um die Definiton der Query zu ändern, steht Ihnen die Funktion Query
ändern (lokale Sicht) bzw. Query ändern (globale Definition) zur Verfügung.
Über die Funktion Springen können Sie Exceptions, sofern zur Query vorhanden, im Alert Monitor
anzeigen, auf eine zuvor gespeicherte Sicht zu einer Query springen, zu Sprungzielen per Bericht-
100
Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Bericht-Schnittstelle gelangen und die Funktion Bei Doppelklick Sprung wiederholen aktivieren, um mit
Doppelklick zu einer gespeicherten Sicht auf die Querydaten zu gelangen.
Wenn Sie den Typ der in einer Zelle enthaltenen Daten unterstreichen und somit die Struktur der
gelieferten Resultate hervorheben möchten, können Sie die Funktion Formatierung nutzen.
Über die Layout-Funktion können Sie z.B. ein Diagramm oder eine Landkarte anbinden und auf diese
Art das Erscheinungsbild der Query in der Arbeitsmappe verändern.
Mit Hilfe der unter Werkzeuge angegebenen Funktionen können Sie u.a. die Query in einer
Standardsicht im Web Browser anzeigen, den Query Designer aufrufen, Queries einfügen, kopieren
und entfernen sowie den SAP Blattschutz aktivieren. Von hier aus können Sie auch den BEx
Broadcaster aufrufen, mit dem Sie Arbeitsmappen vorberechnen und verteilen können (siehe BEx
Information Broadcasting).
Die Funktionen unter Einstellungen ermöglichen es Ihnen u.a. zu bestimmen, ob eine Verbindung
zum BW Server bestehen soll, Informationen zum BW Server angezeigt werden sollen, eine neue
Arbeitsmappe beim Einbetten leer angelegt, aus einer Liste ausgewählt oder auf einer ständigen
Vorlage basieren soll, ob OLAP-Funktionen mit der rechten Maustaste zur Verfügung stehen sollen
oder ob Warnungen vom Server unterdrückt werden sollen.
Als besondere Analyse- und Reportingmöglichkeiten stehen Ihnen schließlich die OLAP-Funktionen
zur Verfügung, die Sie über die BEx Symbolleiste aufrufen können und die im folgenden näher
beschrieben werden.
101
Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Mit dieser Funktion können Sie Resultatszeilen und Einzelwerte, die in der Query angezeigt werden,
nach bestimmten Kriterien (wie z.B. Normierung, Ranglisten, Durchschnitt, Varianz) neu berechnen.
Diese lokalen Berechnungen beziehen in der Berechnung nur die Zahlen ein, die in der aktuellen Sicht
des Berichts präsent sind. Damit übersteuern Sie die Standardberechnungen des OLAP-Prozessors.
Siehe auch Abschnitt Lokale Berechnungen.
• (Merkmal) → Hierarchieknoten unterdrücken
Wenn das Merkmal eine aktive Präsentationshierarchie besitzt, können Sie mit dieser Funktion
bestimmen, ob Sie die Hierarchieknoten nie, immer oder bedingt unterdrücken möchten.
• (Merkmal) → Knotenposition
Wenn das Merkmal eine aktive Präsentationshierarchie besitzt, können Sie die Hierarchieknoten
entweder ober- oder unterhalb der Blätter positionieren.
• (Merkmal) → Kumulierte Ausgabe
Bei Aufruf dieser Funktion sortiert das System zunächst die Liste aufsteigend nach Schlüssel.
Anschließend werden nacheinander alle Strukturelemente (Kennzahlen) des jeweils n-ten
Merkmalswerts zum n+1 Merkmalswert aggregiert. Für Zeitmerkmale werden dabei fehlende
Merkmalswerte entsprechend ergänzt.
• (Merkmal) →Normieren auf
Sie können die Querydaten zu allen Kennzahlen auf verschiedene Ergebnisse dieser Kennzahl
normieren – sie werden dann in prozentualer Darstellung angezeigt.
• Springen
Mit dieser Funktion des Kontextmenüs können Sie zu Dokumenten (Dokumente zu einzelnen
Stammdaten und Merkmalswerten bzw. Dokumente zum Navigationszustand) und zu Sprungzielen
per Bericht-Bericht-Schnittstelle gelangen.
• Exceptions
Sie können Exceptions zur Query aktivieren bzw. deaktivieren.
• Währungsumrechnung
Sie können nach Zielwährung oder nach Datenbankwährung umrechnen.
• Alle Merkmale
Hier können Sie folgende Einstellungen für alle Merkmale vornehmen:
− Position Ergebniszeilen
Sie können wählen, ob die Ergebniszeilen oben/links oder unten/rechts dargestellt werden
sollen.
− Ergebniszeilen unterdrücken
Sie können bestimmen, ob die Ergebniszeilen nie, immer oder bedingt unterdrückt werden
sollen. Bedingte Unterdrückung bedeutet, dass die Ergebniszeile nicht angezeigt wird,
wenn der entsprechende Bereich nur einen Merkmalswert enthält.
− Nullen unterdrücken
Wenn Sie diese Funktion einschalten, werden jene Zellen, die einen Nullwert (0,00)
enthalten, leer gelassen.
− Normierung
Sie können die Querydaten zu einer Kennzahl auf verschiedene Ergebnisse dieser
Kennzahl normieren, d.h. die Daten werden in prozentualer Darstellung in Bezug auf das
Ergebnis angezeigt. Die Normierung bezieht sich jeweils auf ein bestimmtes Merkmal und
kann unabhängig für jedes Merkmal verschiedene Einstellungen aufweisen.
− Zurücknehmen
Sie können gezielt die Einstellungen zur Merkmalsdarstellung, zur Ergebniszeile und zur
Normierung eines einzelnen Merkmals oder auch alle Einstellungsänderungen für alle
Merkmale auf einmal zurücknehmen.
• Eigenschaften
Mit dieser Funktion können Sie Einstellungen zu Anzeige, Interaktion und Spaltenbreite vornehmen.
Außerdem finden Sie unter Information einige technische Angaben zur Query bzw. zur Arbeitsmappe.
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
beschriebenen Navigationsfunktionen (z.B. Aufklappen einer Hierarchie, Filtern eines Merkmals auf
einen Merkmalswert usw.) können Sie die Daten unter verschiedenen Blickwinkeln betrachten und
auswerten. Sie ändern die Query lokal und erzeugen dadurch weitere Sichten auf die Querydaten.
Die Navigation bietet im Wesentlichen folgende Funktionen:
• Hierarchiedarstellung
• Filtern eines Merkmals auf einen Merkmalswert
• Aufreißen eines Merkmals und Aufrisswechsel
• Filtern eines Merkmals und Aufreißen eines anderen Merkmals
• Verteilung der Merkmale und Kennzahlen auf die Zeilen- und Spaltenachse der Query
• Reihenfolge der Merkmale und Kennzahlen
• Aus- und Einblenden von Kennzahlen
• Aktivieren und Deaktivieren von Bedingungen und Exceptions
• Auswertung von Daten mit geographischem Bezug (z.B. zu Merkmalen wie Kunde,
Verkaufsregion, Land) auf einer Landkarte.
Darüber hinaus können Sie die Bearbeitungsfunktionen von Microsoft Excel benutzen, um individuelle
Formatvorlagen zu gestalten, Resultatsbereiche zu drucken oder Grafiken zu erstellen.
Wenn Sie die gewünschte Sicht auf die Daten des InfoProviders erzeugt haben, können Sie diese in
der Arbeitsmappe abspeichern und sie z.B. in Ihren Favoriten ablegen.
Anschließend können Sie die Queries in Microsoft Excel weiterverarbeiten oder im Web Browser in
einer Standardsicht anzeigen.
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Das BEx Information Broadcasting ermöglicht Ihnen, Objekte mit Business-Intelligence-Inhalten nach
Ihren Bedürfnissen einem breiten Anwenderspektrum zur Verfügung zu stellen.
Mit dem BEx Broadcaster können Sie BEx Web Applications, Queries und Arbeitsmappen
vorberechnen und in das SAP Enterprise Portal publizieren oder per E-Mail verteilen. Neben den
vorberechneten Dokumenten, die historische Daten enthalten, können Sie auch Online-Links auf
Queries und Web Applications erzeugen.
Aus den Design-Werkzeugen BEx Query Designer und BEx Web Application Designer können Sie
Queries bzw. Web Templates in eine beliebige BW-Rolle oder direkt in das Enterprise Portal
publizieren.
Das BEx Information Broadcasting steht Ihnen in den verschiedenen Bereichen des Business Explorer
(BEx) zur Verfügung. Folgende Übersicht veranschaulicht, dass ein breites Anwenderspektrum die
Möglichkeit hat, Informationen zu verteilen:
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Je nachdem, aus welcher Anwendung heraus Sie den BEx Broadcaster aufrufen, ist das
entsprechende BW-Objekt voreingestellt und Sie können mit den Einstellungen zur Verteilung
beginnen. Wenn Sie dennoch ein anderes BW-Objekt verteilen möchten, dann können Sie das
gewünschte BW-Objekt auswählen und dieses verteilen.
Sie können den BEx Broadcaster aus folgenden Bereichen aufrufen:
• BEx Query Designer
• BEx Web Application Designer
• BEx Analyzer
• Standard Web Template zur Ad-hoc Analyse
• BEx Web Analyzer
In BEx Web Applications erreichen Sie über das Kontextmenü den Broadcasting Wizard, einen
Assistenten, der Sie in einer Schritt-für-Schritt-Abfolge unterstützt, die Einstellungen zur Verteilung
vorzunehmen. Im Broadcasting Wizard können Sie auch in den BEx Broadcaster selbst springen, um
detailliertere Einstellungen vorzunehmen. Umgekehrt können Sie im BEx Broadcaster in den
Broadcasting Wizard springen.
Der BEx Broadcaster ist aus technischer Sicht ein Web Item, das Sie in eine beliebige Web
Application einfügen können.
3.6.1.1 Ausgabeformate
Folgende Ausgabeformate stehen Ihnen bei Queries und Web Applications zur Auswahl:
107
Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Bei Arbeitsmappen ist das Ausgabeformat eine MS Excel-Datei. Die Empfänger erhalten beim Öffnen
der Datei die formatierte Arbeitsmappe, in der sie weiter navigieren können.
Um Arbeitsmappen vorzuberechnen und MS Excel-Dateien zu erzeugen, ist die Installation eines
Vorberechnungsservers notwendig, der Windows mit MS Excel 2000 voraussetzt.
Bei allen Ausgabeformaten ist es möglich ZIP-Dateien zu erzeugen. Um ZIP-Datein zu erzeugen, ist
es notwendig, den SAP Internet Graphics Server (IGS) 6.40 zu installieren, der auf verschiedenen
Plattformen läuft.
3.6.1.2 Filtereinstellungen
Wenn Sie im vorberechneten Dokument Navigationsmöglichkeiten über Filterwerte haben möchten,
dann können Sie die Filternavigation entweder über einzelne Merkmale oder über eine Steuerquery
ermöglichen:
Die Portalrolle Business Explorer, die u.a. das BEx Portfolio beinhaltet, veranschaulicht beispielhaft
die verschiedenen Möglichkeiten, die Ihnen beim Arbeiten mit Inhalten aus dem SAP BW im
Enterprise Portal zur Verfügung stehen.
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
109
Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Portal Content
Mit Portal Content erzeugt das System ein iView auf die BEx Web Application bzw. Query im Portal
Content Catalog.
Portalrollen
Die Sicht Portalrollen stellt die zugewiesenen Portalrollen des Benutzers dar. Diese Sicht kombiniert
das Anlegen von iViews im Portal Content Catalog und die Zuordnung des iViews zu einer Portalrolle
oder Portalseite. Zusätzlich können Sie in der Sicht Portalrollen Links im Knowledge Management
erzeugen.
Weitere Informationen zu den Integrationsmöglichkeiten in das SAP Enterprise Portal finden Sie im
nachfolgenden Abschnitt Integration in das Enterprise Portal.
110
Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
4.1 Integrationsmöglichkeiten
Der Portal-Desktop bezieht sich auf den gesamten Portalbildschirm einschließlich Content und Layout.
Wie in der folgenden Grafik dargestellt, ist der Portal-Desktop in drei Hauptbereiche unterteilt:
Kopfbereich, Navigations-Panel und Content-Bereich.
Portal-Desktop
111
Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Kopfbereich
Portalkopf
iView 4 Werkzeuge
Einstiegsnavigationsleiste
Navigations- Content-Bereich
Panel
Seitenüberschriftsleiste
Feinnavigation Seite 1
Dynamische
Navigation
Seite 2
Drag&Relate-
Zielobjekte iView 4 iView 5
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Themen
Die Integration von SAP BW und SAP EP konzentriert sich insbesondere auf den Content-Bereich.
Darüber hinaus bietet das Navigations-Panel ebenfalls eine Reihe von Möglichkeiten für die
Integration von BW-Inhalten.
112
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Auf BEx Web Applications als Dokumente und Links können die Funktionen von Collaboration
angewendet werden. Collaboration mit BEx Web Applications als iView ist nicht möglich.
4.1.4 Erzeugung von Inhalten aus dem SAP BW für das Enterprise Portal
Autoren können die BW-Berichte innerhalb des SAP BW mit Hilfe der Werkzeuge des Business
Explorer (BEx) erstellen:
• BEx Web Applications werden mit dem BEx Web Application Designer erstellt.
• Queries, die ebenfalls in BEx Web Applications verwendet werden, können mit dem BEx
Query Designer angelegt werden.
• Vorberechnete Dokumente und Links auf BEx Web Applications oder Queries im Knowledge
Management werden mit dem BEx Broadcaster erzeugt.
• Der BEx Analyzer ist die Plattform zur Erstellung und Bearbeitung von BW-Arbeitsmappen.
Das Portal Content Studio ist ein Werkzeug innerhalb des Portals und ermöglicht die manuelle
Einbindung von Inhalten aus dem SAP BW sowie eine spezifische Einstellung von Eigenschaften für
iViews (wie z.B. für den Portal Cache zur Performance-Optimierung). Die im Business Explorer
angelegten Portalobjekte können Sie mit dem Portal Content Studio bearbeiten.
Darüber hinaus können Sie Inhalte aus dem SAP BW mithilfe der SAP Rollenmigration in das
Enterprise Portal integrieren.
Mithilfe der beiden Web Items Rollenmenü und Alert Monitor können Sie Inhalte aus dem SAP BW
direkt aus einer BEx Web Application, die Sie als iView in das Portal integriert haben, aufrufen. Im
113
Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Rollenmenü werden BEx Web Applications, Queries und externe Links der ausgewählten Rolle
dargestellt, in welche Sie abspringen können. Der Alert Monitor zeigt die Liste der Queries an, in
denen im Reporting Agent eine Exception entdeckt wurde. Die Alert-Monitor-Einträge dienen als
Sprungmöglichkeit in die entsprechenden Queries, welche mit dem Standard Web Template zur Ad-
hoc Analyse dargestellt werden.
Sie können die beiden Web Items mit dem BEx Web Application Designer in eine BEx Web
Application einfügen. Diese BEx Web Application können Sie anschließend als iView in das Portal
einbinden. Durch die Möglichkeit, andere Inhalte aufzurufen, sind beide Web Items besonders
geeignet, um in die Dynamische Navigation eingebunden zu werden.
Darüber hinaus können Sie Alerts aus dem SAP BW in der SAP Alert Framework Inbox im Enterprise
Portal anzeigen, der das SAP Alert Framework des SAP Web Application Server zugrunde liegt.
Folgendes Beispiel veranschaulicht, wie Sie im Enterprise Portal mit BW-Inhalten arbeiten können:
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4.2 Unification im Portal: Drag&Relate mit dem SAP Unifier for SAP BW
Das Unification-Konzept ist ein Konzept zur Integration von Informationsquellen innerhalb des SAP
Enterprise Portals. Der Unification Server, welcher u.a. den SAP Unifier for SAP BW enthält, und die
Drag&Relate-Technologie sind Teil des Unification-Konzepts und ermöglichen den Zugriff auf
Informationen aus verschiedenen Quellen im Enterprise Portal. U.a. ermöglicht Ihnen dieses Konzept,
Inhalte aus dem SAP BW direkt mit Inhalten aus anderen Systemen oder dem Internet miteinander in
Beziehung zu setzen. Mit Drag&Relate können Sie Daten über Systemgrenzen hinweg miteinander in
Verbindung bringen, um an weitere Informationen zu gelangen.
Die Funktion Drag&Relate (D&R) mit dem SAP Unifier for SAP BW erlaubt Ihnen, BW-Anwendungen
oder andere Transaktionen mit BW-Inhalten (als Filterwerte) über Systemgrenzen hinweg
auszuführen, indem sie Daten aus einer Anwendung mit Daten in einer anderen Anwendung
verbindet. Sie wählen einfach ein Geschäftsobjekt (z.B. Bestellung) durch Anklicken aus und ziehen
es dann in ein anderes Objekt (z.B. ein iView mit Link auf eine externe Web-Seite) im Bereich
Drag&Relate-Zielobjekte des Navigations-Panels und das System führt eine Aktion durch (z.B. die
Anzeige des Lieferstatus der Bestellung).
Im Gegensatz zur Funktion Springen per Bericht-Bericht-Schnittstelle, bei der der vollständige
Navigationsstatus an das Ziel übergeben wird, können bei Drag&Relate nur ein Objekt und ein
Schlüssel übergeben werden. Sie können beispielsweise das Merkmal Material (0MATERIAL) auf eine
R/3-Transaktion ziehen, welche Informationen zum Material enthält. Ermöglicht wird diese Navigation
durch die 1:1-Schlüsselbeziehung zwischen 0MATERIAL und dem korrespondierenden Business-
Object-Repository (BOR)-Objekt BUS 2001. Sie können beispielsweise auch das Merkmal Kunde
0CUSTOMER auf eine R/3-Transaktion ziehen, welche Informationen zum Merkmal enthält, wenn
0MATERIAL ein Anzeige- oder Navigationsattribut von 0CUSTOMER ist. Um D&R zwischen einem
BW-Merkmal und einem BOR-Objekt zu ermöglichen, wird eine 1:1-Schlüsselbeziehung zwischen
einem Merkmal und einem BOR-Objekt oder zwischen einem Attribut des Merkmals und dem BOR-
Objekt benötigt.
Wenn Sie mithilfe des BEx Web Application Designer oder des BEx Query Designer iViews in das
Enterprise Portal publizieren, dann sind diese iViews standardmäßig Drag&Relate-Zielobjekte und Sie
können in anderen iViews diese iViews als Ziele auswählen.
Sie ordnen die iViews einer Seite zu. Die ausgewählten Ziele der aktuellen Seite erscheinen im
Bereich Drag&Relate-Zielobjekte im Navigations-Panel. In den Drag&Relate-fähigen iViews
erscheinen automatisch die D&R-Links mit dem Symbol und Sie können Drag&Relate in die
entsprechenden Zielobjekte ausführen.
Die Funktion Drag&Relate mit dem SAP Unifier for SAP BW ermöglicht folgende Navigation:
D&R von einer BEx Web Application zu einer anderen BEx Web Application (des selben BW-
Systems):
Sie klicken auf das Drag&Relate-Symbol eines Merkmals im iView und ziehen es mit gedrückter
linker Maustaste vom iView auf einen anderen iView aus dem SAP BW (BEx Web Application) im
Bereich Drag&Relate-Zielobjekte des Navigations-Panels. Die iViews werden ausgetauscht und der
iView, auf welchen Sie das Merkmal per Drag&Relate gezogen haben, wird genau nach diesem
Merkmal gefiltert, angezeigt.
D&R von einer BEx Web Application zu Objekten anderer Systeme:
Wenn Sie zwischen dem SAP Unifier for SAP BW und anderen Unifiern Korrelationen definiert haben,
dann können Sie zu diesen und aus diesen Systemen Drag&Relate anwenden. In der
Korrelationsmatrix definieren Sie die Möglichkeiten, ob Sie von BW-Objekten in das andere System
und umgekehrt vom anderen System auf BW-Objekte D&R erlauben. Beispielsweise kann das andere
System ein SAP R/3-System sein.
D&R von einer BEx Web Application zu einer SAP R/3-Transaktion:
Sie klicken auf eines Merkmals (z.B. Auftraggeber) im iView und ziehen es mit gedrückter linker
Maustaste vom iView auf eine SAP R/3-Transaktion im Bereich Drag&Relate-Zielobjekte im
Navigations-Panel. Die Transaktion des SAP R/3-Systems wird angezeigt und zeigt Ihnen die
entsprechende Information dieser Transaktion zu diesem Merkmal (z.B. der Kunde Motormarkt
Stuttgart GmbH).
D&R von einer SAP R/3-Transaktion zu einer BEx Web Application:
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Sie wählen das D&R-Objekt (z.B. Material) in der R/3-Transaktion und ziehen es mit gedrückter linker
Maustaste von der Transaktion auf eine BW-Query oder eine BEx Web Application im Bereich
Drag&Relate-Zielobjekte im Navigations-Panel. Die Query bzw. die Web Application wird nach dem
Objekt (z.B. Material) gefiltert und auf der Portalseite angezeigt.
D&R von einer BEx Web Application zu einer Web-Site:
Wenn Sie im Bereich Drag&Relate-Zielobjekte einen iView mit der URL einer Web-Site eingefügt
haben, dann können Sie den D&R-Link zu dieser Web-Site ziehen.
D&R zu www.yahoo.de:
Das Merkmal Auftrag hat eine logische Beziehung zum Merkmal Kunde und die Suchseite von Yahoo
ist mit dem Informationstext des Kunden verbunden.
Sie klicken auf des Merkmals Auftrag in der Web Application und ziehen es mit gedrückter linker
Maustaste vom iView auf die URL www.yahoo.de im Bereich Drag&Relate-Zielobjekte im Navigations-
Panel. Die Web-Site von Yahoo! erscheint mit dem zugehörigen Text des Kunden.
5 Entwicklungstechnologien
SAP BW liefert verschiedene Entwicklertechnologien aus:
• Die Open Analysis Interfaces stellen Ihnen für den Anschluss von Frontend-Werkzeugen von
Drittanbietern verschiedene Schnittstellen zur Verfügung.
• Das Web Design API und das Tabellen-Interface ermöglichen Ihnen die Realisierung
hochindividueller Szenarios und anspruchsvoller Anwendungen mit kundendefinierten
Oberflächenelementen.
• Das BI Java SDK ermöglicht Ihnen, analytische Anwendungen zu erstellen, mit denen Sie
sowohl auf multidimensionale (Online Analytical Processing oder OLAP) als auch auf
tabellarische (relationale) Daten zugreifen sowie sie bearbeiten und anzeigen können.
• Die BI Java Connectors, eine Gruppe von vier JCA-fähigen (J2EE Connector Architecture)
Resource Adaptern, implementieren die APIs des BI Java SDK und ermöglichen Ihnen, die
Anwendungen, die Sie mit dem SDK erstellt haben, mit verschiedenen Datenquellen zu
verbinden.
116
Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
BI
BIJava
JavaSDK
SDK
OLAP APIs
Connection Interfaces
RELATIONAL APIs
Wie oben dargestellt besteht das BI Java SDK aus den folgenden APIs:
1. OLAP APIs:
! OLAP-Metadaten-API für den Zugriff auf OLAP-Metadaten
! OLAP-Query-API zum Anlegen, Verarbeiten und Navigieren von Queries auf einer
OLAP-Datenquelle.
2. Relationale APIs:
! Relationales Metadaten-API für den Zugriff auf relationale Metadaten
117
Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
! OLAP-Query-API zum Anlegen, Verarbeiten und Navigieren von Queries auf einer
relationalen Datenquelle.
3. Ein einheitliches ResultSet-API für den Zugriff und die Darstellung von OLAP- oder
relationalen Result Sets
! Verbindungsschnittstellen
5.1.1.2 Dokumentation
Mit dem SDK-Verteilungspaket wird ein komplettes Dokumentationsset ausgeliefert. Es umfasst einen
Developer' s Guide zusammen mit Step-by-Step-Tutorials, Javadocs zusammen mit Dokumentation
zum Paket sowie einführender Dokumentation und eine HTML-Navigation, die das SDK-
Verteilungspaket und die dazugehörige Dokumentation miteinander verbindet. Starten Sie das Paket
über die index.html-Datei am obersten Knoten des entpackten Verteilungsarchivs.
5.1.1.3 Beispiele
SDK-Beispiele bieten leicht zu bedienende Java Servlets, die viele Aspekte der Query-APIs sowie
Step-by-Step-Anleitungen für die Verbindung darstellen. Eine vollständige Darstellung der Beispiele
finden Sie im HTML-Dokumentationsset des SDK oder im Developer’s Guide, die beide im
Verteilungspaket enthalten sind.
Connector-Überblick
118
Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
119
6 Glossar
Administrator Workbench
Werkzeug zur Steuerung, Überwachung und Pflege aller mit der Datenbeschaffung und -verarbeitung
verbundenen Prozesse im Business Information Warehouse.
Aggregat
Speichert den Datenbestand eines InfoCube in verdichteter Form redundant und persistent auf der
Datenbank.
Beim Aufbau eines Aggregates aus den Merkmalen und den Navigationsattributen eines InfoCube
können die Daten nach verschiedenen Aggregationsstufen gruppiert werden. Über Merkmale, die
nicht im Aggregat verwendet werden, wird verdichtet.
Neue Daten werden über logische Datenpakete (Requests) in ein Aggregat geladen. In Hinsicht auf
das Laden von Daten unterscheidet man zwischen Füllen und Hochrollen.
Aggregate ermöglichen einen schnellen Zugriff auf die Daten des InfoCube beim Reporting. Aggregate
dienen somit der Verbesserung der Performance.
Alert Monitor
Überwachungswerkzeug zur Anzeige von Exceptions, deren Schwellenwerte über- oder unterschritten
wurden.
Die auffälligen Exceptions werden in der Hintergrundverarbeitung mit Hilfe des Reporting Agent
gefunden und als Folgeaktion im Alert Monitor angezeigt. Die Anzeige von Exceptions erfolgt sowohl
im BEx Analyzer als auch im Reporting Agent Scheduler der Administrator Workbench. Darüber
hinaus können die Exceptions auch als Alert Monitor in einer Web Application dargestellt werden.
Bedeutung bei Web Applications:
Web Item, das die Query Views, die in der Hintergrundverarbeitung mit Hilfe des Reporting Agent
gefunden wurden, als Liste oder Hierarchie in einer Web Application darstellt. Sie können in die Query
Views abspringen und auffällige, von definierten Schwellwerten abweichende Kennzahlwerte auf
einen Blick sehen. Außerdem ist es möglich, Filter zu setzen.
Analyseprozess
Berechnung von Datentransformationen auf Massendaten im Rahmen einer analytischen Anwendung.
Ein Analyseprozess ermöglicht:
• das Lesen und Zusammenführen von Daten aus beliebigen Datenquellen im BW System
• das Hintereinanderschalten von Transformationen
• eine Vorschau der berechneten Daten an einer bestimmten Stelle des Prozesses
• das Abspeichern des Berechnungsergebnisses
Analyseprozessdesigner
Werkzeug zur Modellierung eines Analyseprozesses.
Der Analyseprozessdesigner stellt eine grafische Oberfläche zur Modellierung von Analyseprozessen
zur Verfügung. Ein Analyseprozess wird durch Knoten und Datenflusspfeile gebildet. Die Knoten
stehen für Datenquellen, Transformationen oder Datenziele. Die Datenflusspfeile modellieren die
Reihenfolge, in der die Daten gelesen und transformiert werden.
Arbeitsmappe
Datei mit mehreren Arbeitsblättern (Begriff aus der Terminologie von Microsoft Excel).
In die Arbeitsmappe fügen Sie eine oder mehrere Queries ein, um diese im Business Explorer
Analyzer darstellen zu können. Sie können eine Arbeitsmappe in Ihren Favorites oder in Ihren Rollen
speichern.
Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Attribut
InfoObjects, die einem Merkmal logisch zu- bzw. untergeordnet sind und nicht in der Query selektiert
werden können.
Spezielle Formen von Attributen sind Navigationsattribute und Anzeigeattribute. Navigationsattribute
können in der Query selektiert werden; Anzeigeattribute können nicht als eigenständige Merkmale
verwendet werden, sondern können nur zu dem Merkmal angezeigt werden, zu dem sie als Attribut
zugeordnet sind.
Beispiel:
Zu einer Kostenstelle können Sie die Attribute
• 'Kostenstellenverantwortlicher' (Merkmal als Attribut)
• 'Größe der Kostenstelle in Quadratmeter' (Kennzahl als Attribut)
zuweisen.
BEx Broadcaster
Werkzeug zur Vorberechnung und Verteilung von Queries, Web Templates und Arbeitsmappen.
Mit dem BEx Broadcaster können Sie sowohl vorberechnete Dokumente als auch Online-Links
erzeugen und per E-Mail verteilen oder in das Enterprise Portal publizieren.
BEx Download Scheduler
Assistent zum Herunterladen von vorberechneten Web Templates als HTML-Seiten vom BW-Server
auf den PC.
BEx Portfolio
KM-Navigation-iView, welches das Layout "Broadcasting" enthält, das auf die speziellen Bedürfnisse
von Anwendern, die Business-Intelligence-Inhalte im Enterprise Portal nutzen, zugeschnitten ist.
Das BEx Portfolio zeigt auf einen allgemein zugänglichen KM-Ordner unter /documents.
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Business Content
Vorkonfigurierte, auf konsistenten Metadaten basierende rollen- und aufgabenbezogene
Informationsmodelle im SAP Business Information Warehouse. Der Business Content stellt
ausgewählten Rollen in einem Unternehmen das Angebot an Informationen zur Verfügung, das diese
zur Erfüllung ihrer Aufgaben benötigen.
Diese Informationsmodelle umfassen im wesentlichen Rollen, Arbeitsmappen, Queries, InfoSources,
InfoCubes, ODS-Objekte, Kennzahlen, Merkmale, Fortschreibungsregeln sowie Extraktoren für SAP
R/3, mySAP Business Applications und für weitere ausgewählte Anwendungen.
Business Explorer
Komponente des SAP Business Information Warehouse, die flexible Reporting- und
Analysewerkzeuge zur strategischen Analyse und Entscheidungsunterstützung im Unternehmen zur
Verfügung stellt.
Business Explorer Analyzer
Analyse- und Reportingwerkzeug des Business Explorer, das in Microsoft Excel eingebettet ist.
Im Business Explorer Analyzer können Sie die ausgewählten InfoProvider-Daten durch Navigation auf
der im BEx Query Designer erstellten Query analysieren und unterschiedliche Sichten auf die Daten,
sog. Query Views, erzeugen.
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Classic InfoSet
Sicht auf einen Datenbestand, der mittels der InfoSet Query ausgewertet werden kann.
Ein Classic InfoSet bestimmt, auf welche Tabellen bzw. auf welche Felder dieser Tabellen eine
InfoSet Query Bezug nehmen kann.
Das Classic InfoSet des BW entspricht dem aus dem SAP Web Application Server bekannten InfoSet
als Element der SAP Query. Classic InfoSets wurden vor BW 3.0 als InfoSets bezeichnet. Ab BW 3.0
bezeichnet InfoSet jedoch den neuen InfoProvider des BW.
Datenanforderung
bezeichnet sowohl
• die Anforderung, die durch den Scheduler an das Quellsystem abgesetzt wird, als auch
• die Menge der Daten und Informationen, die durch diese Anforderung im BW und im Quellsystem
entstehen, als auch
• den Ladevorgang.
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Datenziel
Datenlade-Sicht auf ein BW-Objekt mit physischer Datenablage.
Zu diesen Objekten gehören InfoCubes, ODS-Objekte und InfoObjects (Merkmale mit Attributen,
Texten oder Hierarchien). Zu unterscheiden sind reine Datenziele, für die keine Queries angelegt bzw.
ausgeführt werden können, und Datenziele, zu denen Queries definiert werden können. Letztere
werden dann auch InfoProvider genannt.
DB Connect
Ermöglicht die Verbindung zu verschiedenen relationalen Datenbankmanagementsystemen und die
Übertragung von Daten aus Tabellen bzw. Views aus diesen Datenbankmanagementsystemen in das
SAP Business Information Warehouse.
Delta-Queue
Datenablage im Quellsystem eines BW.
Die Datensätze werden entweder über einen Verbuchungsvorgang im Quellsystem automatisch in die
Delta-Queue geschrieben oder nach einer Datenanforderung aus dem BW über die Extraktion mittels
eines Funktionsbausteins.
Bei einer Delta-Anforderung des BW-Schedulers werden die Daten ins BW übertragen.
Delta-Verfahren
Eigenschaft des Extraktors. Es gibt an, auf welche Weise Daten übertragen werden. Als Attribut der
DataSource gibt es an, wie die Daten der DataSource dem Datenziel übermittelt werden. Man kann
daraus z.B. ableiten, für welche Datenziele eine DataSource geeignet ist, wie fortzuschreiben ist und
auf welche Weise serialisiert wird.
Dimension
Gruppierung inhaltlich zusammengehöriger Ordnungsbegriffe (Merkmale) unter einem gemeinsamen
Oberbegriff.
Bei der Definition eines InfoCubes werden Merkmale zu Dimensionen zusammengefasst, um sie in
einer Tabelle des Star Schemas (Dimensionstabelle) abzulegen.
EPOC32
32-Bit, Multi-Threading-Betriebssystem, das für mobile Geräte wie Smartphones und PDAs optimiert
ist. EPOC32 ist von Symbian, einem Joint Venture von Ericsson, Motorola, Nokia und Psion,
entwickelt worden.
Extraktor
Programm, das die Extraktstruktur einer DataSource mit Daten aus Datenbeständen des SAP
Quellsystems füllt.
Extraktstruktur
Struktur, in der Daten einer DataSource im Quellsystem bereitgestellt werden.
Die Extraktstruktur enthält die Menge der Felder, die von einem Extraktor im Quellystem für den
Datenladeprozess ins BW angeboten werden.
Faktentabelle
Tabelle im Zentrum des Star Schemas eines InfoCubes.
Der Datenteil enthält alle Kennzahlen des InfoCubes und der Schlüssel wird durch Verweise auf die
Einträge der Dimensionen des InfoCubes gebildet.
Fremdschlüsselbeziehung
Beziehung, die zwischen bestimmten Feldern einer Tabelle A und den Schlüsselfeldern einer Tabelle
B besteht, wenn alle in A vorkommenden Fremdschlüsselwerte den Primärschlüsselwerten in B
entsprechen.
Die Analyse- und Reparaturumgebung des BW überprüft dies als Kriterium der referentiellen Integrität.
Hierarchie
Baumartige Strukturierung der Merkmalswerte eines Merkmals. Beispiel: Hierarchie bei Kostenstellen,
die in Kostenstellengruppen zusammengefasst werden.
124
Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
InfoObject
Betriebswirtschaftliche Auswertungsobjekte (Kunden, Umsätze etc.) werden im BW als InfoObjects
bezeichnet.
InfoObjects untergliedern sich in Merkmale, Kennzahlen, Einheiten, Zeitmerkmale und technische
Merkmale (wie z.B. Requestnummer).
InfoPackage
Beschreibt, welche Daten einer DataSource aus einem Quellsystem angefordert werden sollen. Dabei
können die Daten anhand von Selektionsparametern gezielt ausgewählt werden (z.B. nur
Kostenrechnungskreis 001 in Periode 10.1997).
Ein InfoPackage kann folgende Datenarten anfordern:
• Bewegungsdaten
• Attribute zu Stammdaten
• Hierarchien zu Stammdaten
• Stammdatentexte
InfoProvider
Analyse-Sicht auf ein BW-Objekt, für das im SAP BW Queries angelegt bzw. ausgeführt werden
können.
Zu diesen gehören zum einen Objekte, in denen Daten physisch vorhanden sind, die sogenannten
Datenziele wie InfoCubes, ODS-Objekte und InfoObjects (Merkmale mit Attributen, Texten oder
Hierarchien). Zum anderen zählen dazu auch Objekte, die keine physische Datenablage darstellen,
wie InfoSets, RemoteCubes, SAP RemoteCubes und MultiProvider.
InfoSet
InfoProvider: Semantische Schicht über ODS-Objekten und InfoObjects (Merkmalen mit Stammdaten),
um Berichte auf diesen Objekten, insbesondere aber auf Joins dieser Objekte zu erstellen.
Im Unterschied zum Classic InfoSet ist diese Sicht auf Daten BW-spezifisch. Im InfoSet Builder
werden InfoSets angelegt und geändert. Auf der Grundlage von InfoSets können Berichte mit Hilfe des
Query Designers definiert werden.
InfoSource
Menge aller verfügbaren Daten zu einem Geschäftsvorfall oder einer Art von Geschäftsvorfällen (z.B.
Kostenstellenrechnung).
Eine InfoSource ist eine zu einer Einheit zusammengefasste Menge von logisch zusammengehörigen
Informationen. InfoSources können Bewegungsdaten und Stammdaten (Attribute, Texte und
Hierarchien) umfassen.
Eine InfoSource ist immer eine Menge von logisch zusammengehörigen InfoObjects. Die Struktur, in
der diese abgelegt sind, heisst Kommunikationsstruktur.
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
InfoSpoke
Objekt für den Datenexport innerhalb des Open Hub Services.
In der InfoSpoke wird definiert:
• aus welcher Open Hub Datenquelle die Daten extrahiert werden,
• in welchem Extraktionsmodus
• und in welche Open Hub Destination die Daten geliefert werden.
Internet Communication Framework (ICF)
Kommunikationsstruktur
Die Kommunikationsstruktur ist Quellsystem unabhängig und stellt die Struktur einer InfoSource dar.
Sie beinhaltet alle zu einer InfoSource gehörenden InfoObjects.
Aus dieser Struktur werden Daten in die InfoCubes fortgeschrieben. Dabei greift das System immer
auf die aktiv gesicherte Version der Kommunikationsstruktur zu.
Die Felder der Kommunikationsstruktur entsprechen in ihren technischen Eigenschaften (z.B. Länge,
Typ) den InfoObjects des Business Information Warehouses.
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
• Norden
• Mitte
• Süden
Message-Interface
MOLAP-Aggregat
Aggregat eines MOLAP-Cube.
Das Aggregat ist - wie der MOLAP-Cube selbst - in einer MOLAP-Ablage gespeichert.
MOLAP-Cube
BasisCube, dessen Daten physisch in einer MOLAP-Ablage gespeichert sind.
Monitor
Überwachungswerkzeug der Administrator Workbench
Mit Hilfe des Monitors können Sie die Datenanforderung und -verarbeitung im Business Information
Warehouse überwachen.
MultiProvider
Typ eines InfoProviders, der Daten aus mehreren InfoProvidern zusammenführt und sie gemeinsam
für das Reporting zur Verfügung stellt.
Der MultiProvider enthält selbst keine Daten; seine Daten ergeben sich ausschließlich aus den
zugrundeliegenden InfoProvidern, die per Union-Operation zusammengefasst werden. Er kann sich
aus verschiedenen Kombinationen von InfoProvidern zusammensetzen.
MultiProvider sind wie InfoProvider die Objekte bzw. Sichten, die reportingrelevant sind.
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Myself-System
System, das zur Datenextraktion über das Data Mart Interface an sich selbst angeschlossen wird.
Dadurch können Daten aus Datenzielen in weitere Datenziele fortgeschrieben werden.
Navigation
Analyse der InfoProvider-Daten durch Anzeige unterschiedlicher Sichten auf die Daten einer Query
oder einer Web Application.
Mit Hilfe der unterschiedlichen Navigationsfunktionen wie z.B.
• Als Filterwert festhalten
• Hinzufügen Aufriss nach
können Sie verschiedene Sichten auf die Daten (sog. Query Views) erzeugen, die im Resultatsbereich
der Query bzw. in einer Web Application präsentiert werden. Das Wechseln der Sichten wird als
Navigation bezeichnet.
Object Tag
Platzhalter im Web Template, der mit <object> beginnt und mit </object> endet.
Mit Hilfe von Object Tags können Sie Data Provider und Web Items in einem Web Template
erzeugen.
ODS-Objekt
Objekt, das der Ablage von konsolidierten und bereinigten Bewegungsdaten auf Belegebene
(atomarer Ebene) dient.
Ein ODS-Objekt beschreibt einen konsolidierten Datenbestand aus einer oder mehreren InfoSources.
Dieser Datenbestand kann mit einer BEx Query ausgewertet werden.
Ein ODS-Objekt enthält einen Schlüssel (z.B. Belegnummer, -position) sowie Datenfelder, die als
Kennzahlen auch Charakterfelder (z.B. Kunde) enthalten können. Die Daten eines ODS-Objektes
können per Delta-Fortschreibung in InfoCubes und/oder weitere ODS-Objekte im selben System oder
systemübergreifend fortgeschrieben werden.
Im Gegensatz zur mehrdimensionalen Datenablage bei InfoCubes werden die Daten in ODS-Objekten
in transparenten, flachen Datenbanktabellen abgelegt.
OLAP-Reporting
Reporting auf der Grundlage von multidimensionalen Datenquellen (InfoProvider).
OLAP-Reporting ermöglicht die gleichzeitige Analyse mehrerer Dimensionen (wie z.B. Zeit, Ort,
Produkt etc.). Ziel des OLAP-Reportings ist die Analyse von Kennzahlen, wie z.B. eine Umsatzanalyse
eines bestimmten Produkts über einen bestimmten Zeitraum. Die betriebswirtschaftliche Fragestellung
wird in einer sogenannten Query formuliert, welche Kennzahlen und Merkmale beinhaltet, die für die
Analyse und die Beantwortung der Fragen notwendig sind. Die Daten, die in Form einer Kreuztabelle
angezeigt werden, dienen als Ausgangspunkt für eine detaillierte Analyse, um eine Vielzahl von
Fragen zu beantworten.
Zahlreiche Interaktionsmöglichkeiten wie Sortierung, Filtern, Austauschen von Merkmalen,
Neuberechnung von Werten etc. ermöglichen eine flexible Navigation in den Daten zur Laufzeit.
Im Business Information Warehouse können die Daten im Business Explorer in folgenden Bereichen
analysiert werden:
• im BEx Analyzer in Form von Queries
• in BEx Web Applications
Open Hub Service
Service, der es ermöglicht, Daten aus einem SAP BW System mit nicht-SAP Data Marts, Analytical
Applications und anderen Anwendungen zu teilen.
Mit dem Open Hub Service wird die kontrollierte Verteilung und die Konsistenz von Daten über
mehrere Systeme hinweg gewährleistet.
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Diese Schicht kann Daten zeitnah zur Verfügung stellen und ermöglicht damit operationales
Reporting.
Reporting Agent
Werkzeug, mit dem Reportingfunktionen im Hintergrund eingeplant werden. Folgende Funktionen
können ausgeführt werden:
• Auswerten von Exceptions
• Drucken von Queries
• Vorberechnen von Web Templates
• Vorberechnen von Merkmalsvariablen des Typs vorberechnete Wertemengen
• Vorberechnen von Queries für Crystal Reports
• Verwalten von Bookmarks
RFC
Remote Function Call.
RFC ist ein SAP-Schnittstellenprotokoll, das auf CPI-C beruht. Damit wird die Programmierung von
Kommunikationsabläufen zwischen Systemen wesentlich vereinfacht.
Mit RFCs können vordefinierte Funktionen auf einem entfernten System - oder innerhalb des gleichen
Systems - aufgerufen und ausgeführt werden.
RFCs übernehmen die Kommunikationssteuerung, die Parameterübergabe und die
Fehlerbehandlung.
ROLAP
Ablage von multidimensionalen Daten in einer relationalen Datenbank, also in Tabellen, die in einem
Sternschema organisiert sind.
Gegenmodell zu ROLAP: MOLAP.
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Scheduler
Mit Hilfe des Schedulers bestimmen Sie, welche Daten (Bewegungsdaten, Stammdaten, Texte oder
Hierarchien) aus welcher InfoSource, DataSource und welchem Quellsystem zu welchem Zeitpunkt
angefordert und fortgeschrieben werden.
SOAP
Simple Object Access Protocol. Die aktuelle SOAP-Spezifikation finden Sie auf der Homepage des
World Wide Web Consortium (W3C).
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Staging
Prozess der Datenbereitstellung in ein Data Warehouse.
Stammdaten-ID
Interner Schlüssel vom Typ INT4, der für Stammdaten zu stammdatentragenden Merkmalen,
insbesondere für Hierarchieknoten und für Merkmalsnamen verwendet wird.
Stammdaten-IDs (SIDs) und Merkmalswerte werden in einer Stammdatentabelle (SID-Tabelle)
abgelegt.
Informationen über zeitunabhängige bzw. zeitabhängige Stammdaten, die in einer P- bzw. in einer Q-
Tabelle abgelegt sind, werden unter Verwendung der SIDs anstelle der Merkmalswerte nochmals in
einer X- bzw. in einer Y-Tabelle gespeichert.
Standard Web Template
Web Template, das standardmäßig für die Web-Anzeige bestimmter BEx-Funktionen genutzt wird.
Im Business Explorer stehen Ihnen folgende Standard Web Templates zur Verfügung:
• Standard Web Template zur Ad-hoc Analyse
TLOGO-Objekt
Logisches Transportobjekt, aus der Summe mehrerer Tabelleneinträge bestehend, die gemeinsam
transportiert werden.
Beispiel: Das TLOGO-Objekt "InfoObject" besteht aus Tabelleneinträgen der InfoObject-Tabelle, der
Merkmalstabelle, der Texttabelle und der Basismerkmaltabelle.
Transferstruktur
Struktur, in der Daten vom Quellsystem in das Business Information Warehouse übertragen werden.
Sie stellt eine Auswahl der Felder einer Extraktstruktur des Quellsystems dar.
Übertragungsregel
Mit Hilfe der Übertragungsregeln legen Sie fest, wie die Felder der Transferstruktur den InfoObjects
der Kommunikationsstruktur zugeordnet werden.
Variable
Parameter einer Query, der im BEx Query Designer angelegt und erst beim Einfügen der Query in
eine Arbeitsmappe mit Werten gefüllt (verarbeitet) wird.
Variablen fungieren als Platzhalter für Merkmalswerte, Hierarchien, Hierarchieknoten, Texte und
Formelemente und können auf unterschiedliche Art verarbeitet werden.
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Variablen im SAP Business Information Warehouse sind globale Variablen, d.h. sie werden eindeutig
definiert und stehen dann für die Definition aller Queries zur Verfügung.
WAP Gateway
Komponente im Netzwerk, um das Mobilfunknetz mit dem Internet zu verbinden.
WAP Server
Server, der WML-Inhalte zur Verfügung stellt.
Bei BEx Mobile Intelligence fungiert der BW Server als WAP Server.
Web Item
Objekt, das Daten von einem Data Provider bezieht und diese als HTML in einer Web Application zur
Verfügung stellt.
Beispiele:
Generischer Navigationsblock, Tabelle, Filter, Textelemente, Alert Monitor, Karte, Chart etc.
Web Template
HTML-Dokument, das zur Festlegung der Struktur einer Web Application dient.
Es enthält Platzhalter für Web Items, Data Provider und BW URLs.
XMI
XML Metadata Interchange
XML-basiertes Standardformat zum Austausch von Metadaten zwischen UML(Unified Modeling
Language)-basierten Modellierungswerkzeugen und MOF(Meta-Object Facility)-basierten Metadata
Repositories in verteilten heterogenen Entwicklungsumgebungen. Der Austausch erfolgt in Form von
Datenströmen oder in Form von Dateien.
Zusammen mit UML und MOF bildet XMI den Kern der Metadata-Repository- Architektur der Object
Management Group (OMG).
Die aktuelle XMI-Spezifikation finden Sie auf der Homepage der OMG.
XML
Erweiterbare Auszeichnungssprache
XML ist eine für die Anwendung im World Wide Web entwickelte Teilmenge der Standard Generalized
Markup Language (SGML).
XML-Dokumente bestehen aus Entitäten, die entweder analysierte (parsed) oder nicht analysierte
(unparsed) Daten enthalten. Eine analysierte Entität enthält Text, eine Folge von Zeichen. Es gibt
folgende Arten von Zeichen:
• Zeichendaten
• Markup (Start-Tags, End-Tags, Tags für leere Elemente, Entitätsreferenzen,
Zeichenreferenzen, Kommentare, Begrenzungen für CDATA-Abschnitte, Dokumenttyp-
Deklarationen und Processing Instructions).
Die aktuelle XML-Spezifikation finden Sie auf der Homepage des World Wide Web Consortium (W3C).
Auf der Grundlage von XML werden zahlreiche Standards für spezielle Aufgaben entwickelt (z.B.
XLink, XPointer; XSL, XSLT; DOM).
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Functions in Detail SAP Business Information Warehouse
Der Einsatz von XML for Analysis im Business Information Warehouse ermöglicht die direkte
Kommunikation eines an das BW angeschlossenen Third-Party-Reporting-Tools mit dem
OLAP(Online Analytical Processing)-Prozessor.
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