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All content following this page was uploaded by Patricio Mamani Soliz on 10 April 2019.
Masterarbeit
Von
Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen- Nürnberg (FAU)
Ich erkläre hiermit, dass ich die vorliegende Masterarbeit selbständig angefertigt
habe; die aus fremden Quellen direkt oder indirekt übernommenen Gedanken sind
als solche kenntlich gemacht. Die Arbeit wurde bisher keiner anderen
Prüfungsbehörde vorgelegt und auch noch nicht veröffentlicht. Ich bin mir bewusst,
dass eine unwahre Erklärung rechtliche Folgen haben wird.
---------------------------------- ---------------------------------
Ort, Datum Unterschrift
I
Danksagung
Zu erwähnen ist dabei auch Herr Prof. Dr. Hornung vom Fraunhofer UMSICHT, FAU, der
sich dazu bereit erklärt hat diese Arbeit zu betreuen und in den geführten Gesprächen
immer sehr konstruktive Denkanstöße zum weiteren Verlauf der Arbeit eingebracht hat.
Weiterhin danke ich Herrn Estelmann, der mich mit all seinen Mitteln unterstützte und
ohne dessen Hilfe und Bemühungen diese Arbeit nicht zustande gekommen wäre.
Danken möchte ich außerdem den Mitarbeitern des Deutschen Zentrums für Luft-
und Raumfahrt für ihre Unterstützung.
Mein besonderer Dank gilt meiner Familie in Bolivien, ebenso meiner Familie in
Nürnberg die Familie Rupp, die mir mein Studium ermöglicht und mich in all meinen
Entscheidungen unterstützt haben.
Schließlich danke ich meinen Freunden während der Studienzeit für die sehr
schönen Jahre in Erlangen und Nürnberg.
II
Inhalt
V
Abkürzungen
AGR Abgasrückführung
CAPEX Kapitalinvestitionskosten
d Degressionsfaktor
DMM Methylal
FA Formaldehyde
FT Fischer-Tropsch
IR Zinsrate
MA Masterarbeit
MeOH Methanol
NPC Nettoproduktionskosten
L Erfahrungskurve
OME Oxymethylenether
VI
OPEX Betriebskosten
PEM Protonenaustauschmembranen
PDI Produktionsverteilungsindex
PFA Paraformaldehyd
PV Produktsverteilung
Rn chemisches reaktionsnummer
S Kapazität
v/v Volume/Volume-Anteil
wt. Massenanteil
Ƞ Wirkungsgrad (%)
µ Chemisches Potential
φ Fugazitätskoeffizient
𝐽
Cp Wärmekapazität (𝑘)
𝐽
CP Spezifischer Wärmekapazität (𝑘𝑔𝑘)
𝑘𝐽
Δ°Hr Reaktionsenthalpie (𝑚𝑜𝑙 )
𝑓 Fugazität (bar)
VII
ΔT Temperaturänderung (k)
T Temperatur (k)
𝑛 Molanzahl (kmol)
𝑛̇ Molstrom (kmol/h)
𝑚̇ Massenstrom (kg/h)
P Druck (bar)
ps Sättigungsdrück (bar)
𝜌 Dichte (kg/m3)
𝑤 Energiedichte (kJ/m3)
VIII
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 2.1 Herstellungssystem von OME durch den PtL Ansatz .......................... 3
Abbildung 2.2 Fließschema ICI-Verfahren .................................................................. 7
Abbildung 2.3 BASF Vollständige-Konversion-Silberverfahren .................................. 9
Abbildung 2.4 Schematische Darstellung der Entwicklung von Drunsel ................... 11
Abbildung 2.5 Synthesepfade der OME-Herstellung ............................................... 12
Abbildung 2.6 Fließbildschema für die Produktion von OME3-5 ............................... 13
Abbildung 2.7 Verbundkurven der Heiß- und Kaltströme im T-H Diagramm ........... 16
Abbildung 3.1 Schema der Kostenschätzungs-Methodik in TEPET ......................... 18
Abbildung 4.1 Entscheidungsbaum des Thermodynamischen Modells ................... 23
Abbildung 4.2 Fließbild der Simulation für die Herstellung von OME ....................... 29
Abbildung 5.1 Phasendiagramm für MeOH-Luft-Wasser Mischung ......................... 32
Abbildung 5.2 Gleichgewichtsdiagramm für das Gemisch Waser und FA ................ 35
Abbildung 5.3 Sensitivitätsanalyse des Reaktors D-301 unter 2 bar ........................ 37
Abbildung 5. 4 Temperaturverlauf in die Trennstufe den Kolonne D-302 und D-304
.......................................................................................................................... 41
Abbildung 5.5 Modifizierung von kolonne D-302 ...................................................... 42
Abbildung 5.6 Temperaturverlauf in Kolonne D-302 ................................................. 43
Abbildung 5.7 Dampfdruckverlauf als Funktion des Siedepunktes ........................... 45
Abbildung 5.8 Reaktionsmechanismus der OME-Synthese von [45] ........................ 46
Abbildung 5.9 Reaktormodell ohne Rückführung von Komponente ......................... 48
Abbildung 5.10 Schulz-Flory-Modell Validierung mit Simulation ............................... 48
Abbildung 5.11 Reaktormodell mit Rückführung von Komponente ........................... 49
Abbildung 5.12 Abweichung zum Schulz-Flory-Verteilungsmodell ........................... 50
Abbildung 6.1 Pinch-Diagramm für das Wärmeintegrierte PtL-System. ................... 54
Abbildung 7.1 Verteilung der Netto-Produktionskosten (NPC) ................................. 59
Abbildung 7.2 Sensitivitätsanalyse ........................................................................... 63
IX
Tabellenverzeichnis
Tabelle 2.1 Produktionskapazitäten für ein 100 kt/a OME3-5 Anlage .......................... 4
Tabelle 2.2 Betriebsparameter Elektrolyseverfahren .................................................. 5
Tabelle 2.3 Industrielle Prozesse zur Herstellung von Formaldehyden aus MeOH .... 8
Tabelle 2.4 Stoffzusammensetzung der Drunsel-Entwicklung .................................. 11
Tabelle 2.5 Physikalische Eigenschaften von OME-Komponente im Vergleich zu
konventionellem Diesel...................................................................................... 14
Tabelle 4.1 Datenbanken nach Komponenten .......................................................... 24
Tabelle 4.2 In der Simulation verwendete Apparate, ihre Beziehungen und getroffene
Annahmen und Vereinfachungen. ..................................................................... 30
Tabelle 5.1 Verwendete Konversionen in FR-204 .................................................... 34
Tabelle 5.2 Zusammensetzung Validierung.............................................................. 36
Tabelle 5.3 Betriebsparameter Vergleich.................................................................. 36
Tabelle 5.4 Betriebsparameter der Reaktiv-Destillation Kolonne D-302 ................... 38
Tabelle 5.5 Betriebsparameter von Destillationkolonne D-304 ................................. 39
Tabelle 5.6 Verglich von Simulationsergebnisse (Sim) mit Literaturquelle [13] ........ 40
Tabelle 5.7 Temperaturfehler der simulierten Kolonnen D-302 und D-304.............. 41
Tabelle 5.8 Produktion von DMM nach Modifizierung von D-302 und der
Prozessintegration von Stoffströmen ................................................................. 43
Tabelle 5.9 Betriebspunkte der OME-Herstellung .................................................... 47
Tabelle 5.10 Parameter für die Modellierung von OD-406 und OD-407 ................... 51
Tabelle 7.1 Implementierte Ausrüstungskosten in der TEPET Datenbank ............... 57
Tabelle 7.2 Marktpreise für Roh- und Betriebsstoffe sowie Nebenprodukte für 2016 58
Tabelle 7.3 Produktionskostenaufteilung .................................................................. 58
Tabelle 7.4 Vergleich der Produktionskosten mit Literaturquelle [55] ....................... 60
Tabelle 7.5 Wirkungsgrad der OME3-5-Herstellung ................................................... 60
Tabelle 7.6 Ströme der Roh- und Betriebsstoffe sowie Nebenprodukte ................... 61
Tabelle 7.7 Kosten und Einnahmen von Roh- und Betriebsstoffen sowie
Nebenprodukten ................................................................................................ 61
Tabelle 7.8 Produktionskosten ................................................................................. 62
Tabelle 7.9 Ausrüstungskosten, FCI und TCI ........................................................... 62
X
Tabelle A.1 Entscheidungsmatrix für die Herstellung von Formaldehyd und aus
Methanol (Datensammlung aus [12] und [11]) ................................................... 67
Tabelle C.1 Verwendete Apparate in der PtL-Simulation.......................................... 72
Tabelle D.1. Konversionen für Betriebspunkt 1 dem OME-Reaktor aus Simulation
entnommen ....................................................................................................... 75
Tabelle D.2 Konversionen für Betriebspunkt 2 dem OME-Reaktor aus Simulation
entnommen ....................................................................................................... 75
Tabelle D.3 Konversionen für Betriebspunkt 2 dem OME-Reaktor aus Simulation
entnommen ....................................................................................................... 76
Tabelle D.4 Konversionen für Betriebspunkt 2 dem OME-Reaktor aus Simulation
entnommen ....................................................................................................... 76
XI
Kurzfassung
Im Rahmen der Klimapolitik hat Deutschland sich das Ziel gesetzt, seine
Treibhausgasemissionen bis 2050 um mindestens 80 % zu reduzieren. Die
Bedeutung der Produktion von alternativen emissionsarmen Brennstoffen,
insbesondere im Verkehrssektor, ist in der letzten Zeit stark gestiegen. Diese
Bedeutung ist hauptsächlich auf das konstante Wachstum dieses Sektors und die
Tatsache, dass er nahezu vollständig auf fossilen Quellen basiert, zurückzuführen.
Eine mögliche Alternativen für den Ersatz fossiler Brennstoffe sind erneuerbare
Oxymethylenether (OME). OME3-5 ist ein synthetischer Brennstoff, der mit Diesel bis
zu 20 % gemischt werden kann und die Emissionen aus der motorischen
Dieselverbrennung reduziert. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
in Stuttgart führt in Zusammenarbeit mit dem Karlsruher Institut für Technologie
(KIT) Untersuchungen zur Realisierung einer Anlage zur Produktion von 100 kt/a
OME durch. Entsprechend des gemeinsamen Ziels für die Synthese von OME3-5
basiert diese Arbeit auf der Erstellung der Fleißbildsimulation zur OME Herstellung
und einer techno-ökonomischen Bewertung der OME Produktion. Der Syntheseweg,
der für die OME Herstellung gewählt wurde, basiert auf einer wasserfreien Route
über die Zwischenprodukte Formaldehyd und Methylal. Für die Modellierung der
verschiedenen Prozesse, die an der Produktion von OME beteiligt sind, wurde die
Software Aspen Plus® verwendet. Ausgehend vom Produkt Methanol wurde die
Prozesssimulation entwickelt und im Folgenden detailliert dokumentiert. Die Arbeiten
zur OME Synthese wurden durch eine Methanol-Simulation mit dem Feedstock
Strom und CO2 ergänzt.
Abstract
By means of the climate agenda, Germany has set itself the goal of reducing his
greenhouse gas emissions till 2050 by at least 80%. The importance of the
production of alternative low-emission combustibles particularly in the sector of
transport has grown dramatically in the last period. This importance is mainly due to
the constant growth of this sector, and the fact that it is based almost entirely on
fossil sources. One of the possible alternatives for replacing the fossil combustible
sources is the renewable Oxymethylenether (OME). OME3-5 is a synthetic
combustible that can be mixed with Diesel up to 20% and reduce the emissions from
the combustion of Diesel motors. The German Aerospace Center (DLR) in Stuttgart,
in collaboration with the Karlsruhe Institute for technology (KIT) are performing
studies are performing studies regarding the implementation of a plant for a
production of 100 kt/a of OME. According to the common goal for the synthesis of
OME3-5 this work is based on the creation simulation for OME3-5 production and a
techno-economic evaluation of the OME3-5 production. The synthetic route chosen
for the production of OME3-5, based on a water-free Route via the intermediate
products, formaldehyde and Methylal. For the modeling the various processes
involved in the production of OME was used the Software Aspen Plus®. Starting from
Methanol, the process simulation was developed and the in detail documented. The
Work on the OME synthesis was complemented by a Methanol-Simulation with the
Feedstock Electricity and CO2. By the joining of the two simulations, resulted a
renewable "Power to Liquid" System in Aspen Plus®. Subsequently was carried out
the techno-economic evaluation of the overall system with the Software Tool TEPET
(Techno-Economic Process Evaluation Tool). For the subsequent techno-economic
evaluation for the preparation of OME3-5were used commercially available
processes. Then, a material Integration and optimization of intermediate products, as
well as a process optimization was performed in terms of heat recovery and use. For
the process OME3-5 production cost from 3, 18 €/l, respectively, to 2.96 €/kg. With a
XIII
system efficiency of 38 %, based on the product OME3-5. Here, 45% of the costs for
the production of OME3-5 apply only to the necessary electrical.
XIV
1. Einleitung
1.1. Motivation
In den letzten Jahren wird wieder verstärkt nach Alternativen für fossile Treibstoffe
gesucht. Besonders im Verkehrssektor, aufgrund der Sensibilisierung im Hinblick auf
CO2 Ausstoß, der Feinstaubproblematik, der knappern Erdölreserven und der stark
schwankenden Erdölpreise [1].
1
Vor der Implementierung in einer großindustriellen OME-Herstellung in Europa,
müssen techno-ökonomisch Aspekte diskutiert und gegeneinander abgewogen
werden
1.2. Zielsetzung
Ziel dieser Arbeit ist die Erarbeitung eines Verfahrenskonzepts als Power To Liquid
System für die Produktion von OME3-5 durch die Zwischenprodukte Formaldehyde
und Methylal mit der vorgeschalteten Produktion Methanol aus erneuerbarem
Synthesegas. Dabei stehen die Prozessabbildung und die techno-ökonomische
Bewertung des gesamten Systems im Mittelpunkt. Um Kennzahlen für die techno-
ökonomische Bewertung zu ermitteln, wird das Verfahrenskonzept der Produktion
von OME35 in Aspen Plus® in kontinuierlichem Betrieb simuliert. Mit den Daten aus
der Simulation erfolgt eine thermische Prozessintegration. Die Ergebnisse werden in
das Techno Economic Process Evaluation Tool (TEPET) integriert und anschließend
wird die Produktion von OME3-5 ökonomisch bewertet.
2
2. Theoretische Grundlagen
2.1. Das Power to Liquid-Konzept
3
Herstellungsprozess einer 100 kt/a OME-Synthese über die Zwischenprodukte
Formaldehyd und Methylal techno-ökonomisch zu bewerten.
2.2. Elektrolyse
Wasserstoff zeichnet sich gegenüber allen anderen Brennstoffen durch den höchsten
Energieinhalt aus: bei der Verbrennung von nur 1 Kilogramm Wasserstoff zu Wasser
wird dieselbe Energiemenge frei wie bei der Verbrennung von 2,75 Kilogramm
Benzin. Dieser hohe Gehalt des Wasserstoffs an chemischer Energie muss aus der
Herstellung von Wasserstoff aus Wasser auch aufgewendet werden. Und da kein
technischer Prozess in idealer Weise und ohne Verluste den thermodynamischen
Gesetzen folgt, ist der Energieaufwand zur Bereitstellung von Wasserstoff immer
höher als die letztlich im Energieträger Wasserstoff [4]. Die elektrolytische
Herstellung von Wasserstoff ist bekannt als Wasserlektrolyse und basiert auf dem
Prinzip von Wasserspaltung Gl-2.1.
4
Die Elektrolyseverfahren lassen sich nach der Art des ionenleitenden Elektrolyten
und der Betriebstemperatur einteilen (siehe Tabelle 2.2).
2.3. CO2-Quelle
Für die Herstellung von strombasierten regenerativen Kraftstoffen durch das PtL-
Konzept, ist eine Kohlenstoffquelle notwendig. Als Kohlenstoffquellen sind zu
sehen.
- CO2 aus regenerativem Prozess, der durch die Kopplung mit Biogasanlagen
zum einen kann als biogenes CO2 aus regenerativen Prozessen genutzt
werden kann [7].
- CO2 aus fossilen Verbrennungsprozessen oder Industrieprozessen. Dieses
CO2 wird nicht regenerativ erzeugt, es würde aber zumindest doppelt genutzt
werden. Die Kombination mit fossilen Kraftwerken oder industriellen
Prozessen als CO2-Quelle ist eine aus technischer Sicht sinnvolle Option und
5
im Transformationsprozess unter Umständen eine zur Entwicklung der PtL-
Technik effektive Kombination. Energetisch vorteilhaft ist die Nutzung von
Oxyfuelverfahren (Verbrennung mit reinem Sauerstoff), die in Deutschland in
manchen Industrieprozessen eingesetzt werden. Bei der Verbrennung
entsteht fast reines CO2, das die Aufbereitung des Abgasstromes weniger
aufwändig macht als bei der Verbrennung mit Luftsauerstoff [8].
- Auch die Atmosphäre kann als mögliche CO2 - Quelle dienen. Der hierfür
notwendige Energiebedarf muss dabei in die Gesamtbilanz eingerechnet
werden. So ist zum Beispiel im Vergleich zur CO2 -Abscheidung aus Abgasen
von Oxyfuelverbrennungsprozessen ein Mehrfaches an Energie notwendig [8]
Für die Herstellung von Methanol wird ein Synthesegas bestehend aus
Kohlenstoffmonoxid und Wasserstoff benötigt. Das DLR-Stuttgart erforscht intensiv
die reverse Wassergas-Shift-Reaktion Gl-2.2 als zukünftige Quelle für erneuerbares
Synthesegas. Die Reaktion ist reversibel und läuft aufgrund ihrer Endothermie bei
höheren Temperaturen zwischen 700 und 900 °C ab. Der Gleichgewichtsumsatz ist
abhängig von der Temperatur und der Konzentration der Edukte, beziehungsweise
des CO2/H2 Verhältnisses [9].
Ein effizienter Temperaturbereich für die RWGS muss ausreichend hoch liegen und
ein CO2/H2-Verhältnis in Höhe von 2 aufweisen, um die Konkurrenz zur
Methanisierung, sowie die Gefahr der Verkokung zu minimieren [9]. Das Methan
kann aus den Edukten über die Sebatier-Reaktion entstehen (Gl-2.3) oder durch die
katalytische Methanisierung mittels CO gebildet werden (Gl-2.4) Es existiert weltweit
noch keine RWGS-Anlage, da sich die Technologie noch in der Entwicklungsphase
befindet und fossile Reformierungsprozesse kostengünstiger sind.
6
2.5. Methanolherstellung
Methanol ist eine Grundchemikalie, die aus Synthesegas hergestellt wird. Das
Synthesegas wird in einem exothermen heterogenen katalysierten
Reaktionsmechanismus in Methanol und Wasser umgewandelt. Die Hauptreaktionen
bei dem Mechanismus der Bildung von MeOH aus Kohlenstoffmonoxid und
Kohlenstoffdioxid sind die Gleichungen (Gl-2.5) und (Gl-2.6). Zur Methanolsynthese
wird ein festes Kupfer-Zinkoxid-Aliminiumoxyd Katalysator verwendet
Aktuell wird Methanol bei niedrigem Druck (50-100 bar) hergestellt. Dies ist ein
Verfahren, das von ICI Synetix entwickelt wurde. Ein allgemeines Fließschema des
ICI-Verfahren ist in Abbildung 2.2 dargestellt.
Leicht Komp
Purge
Komp 2
Wasser
MD-111
MS-108
Syngas
Komp 1
MR-106
LK-Kolonne
MeOH 99%
Komp 1:Kompressor; Komp 2: Kompressor; MR-106: Horden-Reaktor; MS-108: Phasentrennung; LK-Kolonne: Leicht komp. Kolonne;
MD-111: Distillationskolonne
7
Synthese von Methanol unter 250 °C und 50 bar, werden hohe Umsatzgrade durch
die Kreislaufführung (Rezyklierung) unreagierter Edukte erreicht. Hierzu werden die
kondensierbaren Produkte (Methanol und Wasser) ausgeschleust und die
ungenutzten Edukte im Kreis geleitet. Das sogenannte Rohmethanol (Gemisch von
Wasser und Methanol) wird ebenso aus dem Kreislauf ausgeschleust. Rohmethanol
wird in zwei Destillationskolonnen zu Methanol mit höherem Reinheitsgrad
aufbereitet. Um keine Inert-Komponenten (CH4, N2) im System anzureichern ist ein
Purge notwendig. Das Purge-Gas kann als Energieträger der Anlagenbeheizung
zugeführt werden oder zur Stromproduktion genutzt werden.
2.6. Formaldehydherstellung
Formaldehyde (FA) werden durch oxydative Katalyse aus Methanol und Luft
hergestellt. Die drei wichtigsten Verfahren für die Produktion von FA sind in Tabelle
2.3 zu entnehmen.
Tabelle 2.3 Industrielle Prozesse zur Herstellung von Formaldehyden aus MeOH [11].
Verfahren T [°C] Katalysator MeOH-Umsatz FA-Ausbeute
Silberverfahren
vollständige
600-720 Ag auf Al2O3 97-98% 90-91mol%
Konversion
(BASF)
Silberverfahren
unvollständige 590-650 Ag auf Al2O3 77-78% 91-92moll%
Konversion
Fe/Mo-Verfahren
270-400 FeMo-Oxid 98-99% 88-91mol%
(FORMOX)
Um die passende Technologie für eine Produktionskapazität von rund 170 t/a FA
(siehe Tabelle 2.3) zu wählen, wird nicht nur auf die maximale Kapazitätsgrenze
geachtet, sondern auch auf verschiedene technische und ökonomische Aspekte.
Zusätzlich wurde eine Literaturrecherche durchgeführt. Mit den Überlegungen und
Erkenntnissen wurde eine Entscheidungsmatrix (siehe Anhang A) generiert, die bei
der Auswahl der Technologie hilft. Nach der Analyse der Vor- und Nachteile der
existierenden Technologien, fiel die Wahl auf das BASF Silberverfahren. Das
Hauptmerkmal des BASF Silberverfahrens (Abbildung 2.3) ist der Wärmekreislauf
zwischen den Strömen nach dem Reaktor und vor dem Verdampfer.
8
MeOH + 0,5 O2 → FA + H2 O ∆H°r =-38 kcal/mol Gl-2.7.
Das BASF Silberverfahren läuft mit den folgenden Hauptreaktionen ab (Gl-2.7., Gl-
2.8. und Gl-2.9.). Den drei genannten Reaktionen stellen die partielle Oxidation und
Dehydrierung mit Luft in Gegenwart von Silberkristallen, Dampf und überschüssigem
Methanol bei 680 bis 720 °C dar.
Dampf
Abgase
BRENNER
FR-204
FE-203
H2O
FK-202 FK-205
H2O
Luft
FA-206
FV-201
MeOH
FA
9
Zur Erzeugung eines Methylal-Produktes werden verschiedene katalysierte
Verfahren genutzt, welche als Edukt eine wässrige Methanol-Formaldehyd Lösung
verwenden. Bei der Methylal-Synthese bildet sich ein azeotropes Gemisch
(Methylal/Methanol). Die verschiedenen neuen Entwicklungen fokussieren sich auf
die Überwindung dieses azeotropen Gemisches [13] [13]. Dafür wird meist ein
serielles Verfahren angewendet, bei dem die Edukte in einem vorgeschalteten
Reaktor bis zum chemischen Gleichgewicht zu Methylal und Wasser umgewandelt
werden und das Produkt (azeotrope Mischung) anschließend destillativ getrennt wird.
In der Fach- und Patentliteratur [14], [15] und [16] wurde für die Trennung des
azeotropen Gemisches ein MeOH als Extraktionsmittel verwendet. Aufgrund der
abnehmenden Produktreinheit und geringeren Wirtschaftlichkeit, wurde dies in der
genannten Literatur als unattraktiv für eine industrielle Produktion bewertet. Eine
interessante Alternative zur Überwindung des azeotropen Gemisches ist die
Ausnutzung der Druckabhängigkeit, die in Quelle [13] [13] ausdrücklich
hervorgehoben wird.
Die Methylal-Produktion basiert auf zwei Destillationskolonnen, wobei die erste der
beiden Kolonnen als Reaktivkolonne mit einem heterogenen, sauren Katalysator
betrieben wird. In dieser Kolonne wird die azeotrope Mischung von Wasser und
Methanol getrennt. Das abgetrennte Methanol kann anschließend in den DMM
Reaktor rezykliert werden. Reines Methylal wird aufgrund der Druckänderung von der
ersten zur zweiten Kolonne produziert [17]. Die entsprechende Entwicklung für eine
Produktion von Methylal, wurde von Masamoto und Matzusaki [18] erfunden und
danach auch von Masamoto patentiert. Diese Technologie wurde bis zu einem
Maßstab von Pilotanlagen getestet. Auf der Basis von Masamoto und Matzukakis
Erfindung, entwickelte Drunsel [13] [13] einen Prozess für die industrielle Herstellung
von Methylal, basierend auf einer Zwei-Kolonnen-Reaktiv-Trennung und fügte einen
Reaktor vor der Destillation hinzu.
Ineos Paraform GmbH ist heutzutage der größte Produzent von Methylal. Ihre Anlage
orientiert sich an der Entwicklung von Drunsel [13] [13] (siehe Abbildung 2.4) und
besitzt aktuell das Patent für die genannte Prozessentwicklung. Im DMM-Reaktor
erfolgt die Reaktion nach Gl-2.10.
10
Die Verschaltung, die auf Abbildung 2.4 zu sehen ist, ist das sogenannte serielle
Verfahren und basiert auf drei wichtigen Einheiten: dem Reaktor (DR-301), der
Reaktiv-Destillationskolonne (DD-302) und der Destillationskolonne für die
Herstellung von reinem Methylal (DD-304). In Tabelle 2.4 werden das
Methylalherstellungssystem und seine Komponenten gezeigt. Sobald das chemische
Gleichgewicht im Reaktor DR-301 erreicht wird, wird das Produkt in die Reaktiv-
Destillationskolonne DD-302 weitergeleitet. In beiden Komponenten DR-301 und DR-
302 wird saures Amberlyst 15 als Katalysator verwendet. Schließlich wird in der
Kolonne DD-304 Methylal mit einem Reinheitsgrad von 99,9 % (v/v) hergestellt.
FA
FA Azeotrope Azeotrope
Komponente(n) MeOH MeOH H2O DMM
MeOH (MeOH-DMM) (MeOH-DMM)
DMM
H2O
FA
MeOH
DM-300
5 1
2 DR-301
Abwasser
DD-302 3
DMM
DD-304
7 4
Abbildung 2.4 Schematische Darstellung der Entwicklung von Drunsel (adaptiert von [13] [13])
11
2.8. Oxymethylenether OME
Die Produktion von OME aus erneuerbaren Quellen steht noch am Anfang ihrer
Entwicklung. Daher sind die fünf Synthesepfade, dargestellt in Abbildung 2.5, auf ihre
mögliche industrielle Anwendung zu bewerten. Die Produktion des Zielproduktes
OME3-5 wird durch das Nebenprodukt Wasser verringert [3]. Aus diesem Grund wird
in dieser Arbeit eine wasserfreie OME-Produktion betrachtet. Abbildung 2.5
beschreibt die Produktion von OME durch die oben genannten Edukte Methanol,
Formaldehyde und Methylal. Zur wasserfreien OME-Synthese wird eine konzentrierte
Formaldehydequelle benötigt, wie z.B. Trioxan oder Paraformaldehyd. Der
Unterschied zwischen PFA und Trioxan liegt in der Kristallform und dem
Wassergehalt: Trioxan ist ein wasserfreies zyklisches Molekül, das Polymer PFA
hingegen hat 5 % Wassergehalt. Im Vergleich zu Trioxan ist PFA eine günstige
Formaldehydquelle.
Methylal
3
Dimethylether
Aufgrund der geringen Ausbeute des gewünschten Produktes OME3-5 werden heute
verschiedene Verfahren wie die destillierte Auftrennung mit Eduktrückführung oder
Reaktivdestillationen in der Literatur vorgeschlagen [3]. Zheng et al. [19] (siehe
Abbildung 2.6) stellen ein Verfahren vor, bei dem PFA und Methylal durch einen
Kation-Austausch-Harz-Katalysator bei ungefähr 90 °C und 3 bar in einem
Wirbelschichtreaktor (OR_401:404) zum Produktionsgemisch von (OME 1-6)
12
umgewandelt werden. Für die Reaktionseinheit schlagen Zheng et al. einen
Reaktionsmechanismus vor (siehe Gl-2.12 und Gl-2.11) [19], bei dem PFA keine
direkte Rolle bei der Bildung von OME spielen wird. PFA wird in dieser Arbeit als
eine Formaldehydquelle betrachtet. Eine wasserfreie Produktion von OME aus DMM
und Formaldehyd wurde nicht nur von Zheng et al. entwickelt, sondern auch von
Burger et al. [20]. Die OME‘s lassen sich synthetisieren aus der Methoxy Gruppe
einer Molekül wie Methylal oder OMEn (CH3-O-) und aus eine Formaldehyd-Molekül
(-CH2O-) aus eine Formaldehydquelle wie PFA oder Trioxan [3].
PFA → n ∗ FA + H2 O Gl-2.11
OR 402-404
OME_3-5 MeOH +
spure
P-17
DMM
P-14
PFA
OME_6
OD-407 OD-406 MISCHER
OD-405
MeOH
Abbildung 2.6 Fließbildschema für die Produktion von OME3-5 (Adaptiert von [21])
Dichte bei 25°C [g cm3]a 0,8-0,86 0,86 0,96 1,02 1,07 1,10 1,13
Die Produktverteilung in der Polymerchemie wurde bereits häufig untersucht und gibt
uns ein besseres Verständnis des Reaktionsmechanismus der OME-Synthese. Im
Fall der Produktverteilung für die Herstellung von OME durch die Route 3 nach
Zheng et al. [22], handelt es sich um ein optimiertes Modell der Response Surface-
Methode (RSM) [22]. Dieses Modell erreicht das chemische Gleichgewicht (siehe
Anhang B). Die chemischen Reaktionen des Modells sind in Gl-2.11 und Gl-2.12
beschrieben.
14
2.9. Wärmeintegration
∆𝐻 = 𝑚 ∙ 𝑐𝑝 ∙ (𝑇2 − 𝑇1 ) Gl-2.13
𝐶𝑃 = 𝑚̇ ∙ 𝑐𝑝 Gl-2.14
15
auch als Pinch-Punkt bezeichnet wird. Als minimale Temperaturdifferenz wird
entsprechend des klassischen Literaturwertes ∆𝑇𝑚𝑖𝑛 = 10 °K [23] verwendet.
CCC
HCC
Abbildung 2.7 Verbundkurven der Heiß- und Kaltströme im T-H Diagramm [24]
Bei der Suche nach dem minimalen Energieverbrauch eines Prozesses sind drei
theoretischen Grundregeln nach Linnhoff zu beachten [23].
- Wärme darf nicht über den Pinch hinweg übertragen werden (Cross-Pinch).
- Oberhalb des Pinches dürfen keine Kühlmittel verwendet werden.
- Unterhalb des Pinches dürfen keine Heizmittel verwendet werden.
16
3. Techno-ökonomische Bewertung
Die Evaluation von Energietechnologien unter technischen Aspekten, wie dem
Wirkungsgrad, und ökonomischen Aspekten, wie den Investitions- und
Betriebskosten, ist eine wichtige Grundlage für Investitionsentscheidungen und die
Einordnung und Bewertung der Technologien im Allgemeinen [25]. Aus diesem
Grund werden heutzutage verschiedene Methoden für die techno-ökonomische
Bewertung angewandt. Einer der aktuellen Arbeitsbereiche ist die Bewertung der
Erzeugung synthetischer Kraftstoffe insbesondere solcher, die mit Wasserstoff
betrieben werden.
Seit 2016 publiziert das DLR Stuttgart seine Visual-Basic basierte Werkzeuge zur
Bewertung und zum Vergleich der Herstellung von alternativen Kraftstoffen. Dieses
Werkzeug wird als TEPET (Techno Economic Process Evaluation Tool) bezeichnet.
Das entwickelte Tool basiert auf einer Kostenberechnung der
Nettoproduktionskosten (NPC) als Funktion verschiedener Szenarien (z. B.
Anlagengröße und Energiekosten).
3.1. TEPET
Um eine neue Route in der Prozessentwicklung zu bewerten, wird TEPET mit einer
Genauigkeit von +/- 30 % angewandt, gemäß der AACE (‚‚Association for the
Advancement Cost Engineering‘‘). Die Genauigkeit ergibt sich aus den Klassen von
Schätzungen, die für die Bewertung angewendet wurden. Im Fall von TEPET wurde
die ökonomische Bewertung durch die Klassen 3-4 durchgeführt. Die Klassen 3 und
4 arbeiten mit der Methodik semi-detaillierter Kostenschätzung und dem Ausrüstung-
Faktor-Modell [26]. Ein Vorteil von TEPET ist seine Flexibilität: Bei jeder Änderung in
der Simulation werden die Kosten neu berechnet, was den iterativen Prozess
vereinfacht.
17
Abbildung 3.1 Schema der Kostenschätzungs-Methodik in TEPET (Adaptiert von [27])
Die fixe Kapitalkosten (FCI) bestehen aus Ausrüstungskosten und weiteren Kosten,
die in der Bauphase benötigt werden. Sie werden mit der Gleichung von Peters [28]
(Gl-3.1) berechnet. Weitere Entwicklungen in der Arbeitsgruppe Alternative
Brennstoffe beim DLR betrachten die Erfahrungskurve, die auf den Arbeiten von
National Energy Technology Laboratory [29] und Stewart [30] basieren. In die
Gleichungen Gl-3.1 und Gl-3.2, steht „i “ als Item der Prozesssimulation. Die Funktion
𝑓𝑖 beschreibt das Kostenverhalten von einem deferierten Item. Für jedes Item wurde
in der TEPET-Datenbank die Funktion 𝑓𝑖 hinzugefügt. Je nach Item, bezeichnet die
Funktion eine bestimmte Anzahl von Kapazitäten ‚‚S‘‘.
𝐸𝐶𝑟𝑒𝑓,1 und 𝑆𝑟𝑒𝑓,𝑖 stellen die Ausrüstungskosten und die charakteristische Kapazität
dar. S wurde von Aspen Simulation WorkbookTM extrahiert. Die Wirtschaftlichkeit des
Herstellungsprozesses wird vom spezifischen Skalenfaktor 𝑑𝑖 beschrieben. Dieser
Faktor bezeichnet das Verhältnis von Produktionskosten zur Vergrößerung der
Anlage.
18
𝐶𝐸𝑃𝐶𝐼 𝑙𝑜𝑔2(𝑛)
𝐸𝐶𝑖 = 𝑓𝑐𝑖 (𝑆𝑖,1 ; 𝑆 𝑖,2 ; … ; 𝑆𝑖,𝑘 ) ∗ ∗ 𝐹𝑝𝑟𝑒,𝑖 ∗ 𝐹𝑚𝑎𝑡,𝑖 ∗ (1 − 𝐿𝑖 ), 𝑖, 𝑘 ∈ ℕ Gl-3.1
𝐶𝐸𝑃𝐶𝐼𝑟𝑒𝑓
𝑑𝑖
𝐶𝐸𝑃𝐶𝐼
𝑓𝑐𝑖 (𝑆𝑖,1 ; 𝑆 𝑖,2 ; … ; 𝑆𝑖,𝑘 )𝐵𝑒𝑖𝑠𝑝𝑖𝑒𝑙,(𝑘=1) = 𝑓𝑖 ∗ (𝑆𝑖,1 ) = 𝐸𝐶𝑟𝑒𝑓,1 ∗ ( 𝐶𝐸𝑃𝐶𝐼 ) ∗ 𝑁 ∗
𝑟𝑒𝑓
Gl-3.2
(𝑆𝑟𝑒𝑓,𝑖,max )
Wenn die Kapazität 𝑆𝑖,1 größer als die Referenzkapazität 𝑆𝑟𝑒𝑓,𝑖,𝑚𝑎𝑥 ist, werden die
Ausrüstungskosten für eine Produktion als parallel betrachtet. Um Aspekte wie
Inflation und Abschreibung zu berücksichtigen, wird der Index CEPCI (Chemical
Engineering Plant Cost Index) eingesetzt, der auf der Basis von U.S.-Dollar
berechnet wird. Zusätzliche Kosten während einzelner Prozessschritte, z. B. bei
höherem Druck oder Materialanforderungen, werden in Gleichung Gl-3.1 durch die
zusätzlichen Multiplikatoren 𝐹𝑝𝑟𝑒,𝑖 und 𝐹𝑚𝑎𝑡,𝑖 berücksichtigt. Die Ausrüstungskosten
werden in bestimmten Fällen durch die optionale Implementierung der Lernen-
𝑙𝑜𝑔2(𝑛)
Erfahrung-Effekte-Kurve (1 − 𝐿𝑖 ) berechnet. Die Erfahrung-Effekte-Kurve
10 12
𝐹𝐶𝐼 = ∑𝑚
𝑗=1 𝐸𝐶𝑖 ∗ (1 + ∑ 𝐹𝑒𝑐𝑜,𝑖𝑗 ) ∗ (1 + ∑ 𝐹𝑒𝑐𝑜,𝑖𝑗 ) , 𝑇𝐶𝐼 = 𝐹𝐶𝐼/0,9 Gl-3.3.
𝑗=1 𝑗=11
Die vordefinierten Faktoren wurden von Peters [28] tabellarisch erfasst. In manchen
Fällen werden die Faktoren, die für die ökonomische Bewertung nicht relevant sind,
vernachlässigt. Üblicherweise wird geschätzt, dass die Fixkosten (FCI) etwa 90 % der
gesamten Kapitalkosten (TCI) betragen.
𝐼𝑅∗(1+𝐼𝑅𝑦 ) 𝐼𝑅∗𝑦
𝐴𝐶𝐶 = 𝐹𝐶𝐼 ∗ ( + 9 ) Gl-3.4.
(1+𝐼𝑅𝑦 )−1
19
3.3. Betriebskosten OPEX
€ 𝑚 𝑛
$ 𝐶𝑃𝐼𝑖
∑𝑂𝑃𝐸𝑋𝑑𝑖𝑟 ( )=∑ 𝑚𝑅&𝐵𝑖 ∗ 𝐶𝑅&𝐵𝑖 ∗ (𝐶𝑃𝐼 )∗∑ 𝐸𝑙𝑒𝑖𝑠𝑡𝑢𝑛𝑔𝑗 ∗ 𝐶𝑙𝑒𝑖𝑠𝑡𝑢𝑛𝑔𝑗 +
𝐽𝑎ℎ𝑟 𝑖=1 𝑟𝑒𝑓,𝑖 𝑗=1
Gl-3.5
𝑝
∑ 𝑊𝑤ä𝑟𝑚𝑒𝑘𝑗 ∗ 𝐶𝑤ä𝑟𝑚𝑒𝑘
𝑘=1
Mit den vorgestellten Konzepten lassen sich die Nettoproduktionskosten oder Net
Production Costs (NPC) durch Gleichung Gl-3.6 kalkulieren.
20
4. Simulation und Prozessabbildung
21
𝜇1 = 𝜇2 = ⋯ = 𝜇𝑛 Thermisches Gleichgewicht Gl-4.3.
Das stoffliche Gleichgewicht impliziert, dass das chemische Potenzial in jeder Phase
gleich sein muss. Es wurde durch die Fugazität berechnet (ersichtlich in Gleichungen
Gl-4. 4. Gl-4.5.).
𝑓 Gl-4. 4.
𝜇𝑖 = 𝜇𝑜𝑖 ∗ (𝑇, 𝑝𝑜 ) + 𝑙𝑛 ∗ (𝑓𝑜𝑖 )
𝑖
Fugazitäten sind keine messbaren Größen, daher wird das reale Verhalten von
Fluiden über die Fugazitätskoeffizienten und Aktivitätskoeffizienten berechnet. Für
die Beschreibung des Dampf-Flüssigkeits-Gleichgewichts gibt es zwei Möglichkeiten:
durch Zustandsgleichungen für jede Phase oder durch den Fugazitätskoeffizienten φ,
den Aktivitätskoeffizienten γ und den Sättigungsdruck ps.
- Ideale Berechnungsmethode,
- Zustandsgleichungen-Berechnungsmethode,
- Aktivitätskoeffizienten-Berechnungsmethode und
- Berechnungsmethode für spezielle Systeme.
Eine entscheidende Rolle für jede Simulation in Aspen Plus ® spielt die Auswahl der
geeigneten Berechnungsmethode. Aspen Plus® [36] bietet seinen Nutzern einen
Entscheidungsbaum (Abbildung 4.1). In dieser Arbeit wird die Berechnungsmethode
Not Random Two Liquid Modell (NRTL) aufgrund ihres besten Verhaltens zur
Modellierung für die Produktion von Chemikalien bei Druck von unter 10 bar
verwendet. Das NRTL-Modell gilt als das beste Dampf-Flüssigkeits-Gleichgewichts-
22
Modell (VLE). Mit dem NRTL-Modell lässt sich in der Regel auch das Flüssig-Flüssig-
Gleichgewicht (LLE) gut simulieren [34].
J
NRTL, UNIQUAC
J
LL?
N
WILSON, NRTL, UNIQUAC
P < 10 [bar] J
IJ? UNIF-LL
N
LL?
POLAR; Nicht
Elektrolyte N
UNIFAC, UNIF-LBY, UNIF-DMD
D?
J
P > 10 [bar]
IJ?
N
PSRK; RKSMHV2
Interaktion Parametern zu
IJ? verfügung
4.1.2. Komponentendatenbank
Das entwickelte Modell wurde mithilfe von Daten aus den Datenbanken
„ASPENPCD“, „PURE 10“, „AQUEUS“ simuliert. Ein Teil der benötigen Komponenten
für die Simulation sind in Aspen Plus® nicht hinterlegt, siehe Tabelle 4.1. Aus diesem
Grund sind die nicht hinterlegten Komponenten von Benutzer zu implementieren.
Eine Implementierung der fehlenden OME ist von besonderer Wichtigkeit für die
Abbildung der Produktaufreinigung. Dafür ist jedoch die Kenntnis des Siedepunkts
und des Dampfdrucks erforderlich. Für die Implementierung nicht hinterlegter OME -
Komponenten wurde diese mithilfe des User Defined Component Wizard als
konventionelle Komponenten in Aspen Plus® hinzugefügt. Als erstes wurde die
Struktur für jede OMEn (n=2, 4, 5, 6) spezifiziert. Dabei wurden die
23
Siedetemperaturen bei Normalbedingungen eingegeben (entsprechend Abbildung
2.6).
Zu Beginn des Projektes wurde die Produktionsmenge von 100 kt/a OME3-5 in molare
Masse umgerechnet. Dabei wurde eine Produktionsdauer von 8.000 Betriebsstunden
im Jahr angenommen [37] (Verfügbarkeit von 91 %). Daraus ergibt sich ein
Produktionsstrom von ṁ𝑂𝑀𝐸− 3−5 = 12.500 𝑘𝑔/ℎ OME3-5 nach Gl-4.6.:
100.000.000 𝑘𝑔 𝑂𝑀𝐸− 3 − 5 /𝑎
ṁ𝑂𝑀𝐸−3−5 = = 12 500 𝑘𝑔/ℎ Gl-4.6.
8.000 ℎ/𝑎
Mit einer durchschnittlichen molare Masse von 149,94 kg/kmol für das Gemisch von
OME3-5 ergibt sich nach Gl-4.7.:
24
ṁ𝑂𝑀𝐸− 3−5 12.500 𝑘𝑔 𝑂𝑀𝐸− 3 − 5 /ℎ𝑟 Gl-4.7.
ṅ𝑂𝑀𝐸− 3−5 = = = 86,36 𝑘𝑚𝑜𝑙/ℎ
M𝑂𝑀𝐸− 3−5 149,94 𝑘𝑔/𝑘𝑚𝑜𝑙
Für die Herstellung von 12.500 kg/h OME unter den Bedingungen 105 °C und
3 bar [22] werden 7.635 kg/h von DMM und 7.748 kg/h von FA als Edukte benötigt.
Die Anforderungen der Edukte für die Herstellung von OME definieren die
Kapazitäten der Anlagen, die DMM und FA produzieren. Die Anforderungen für die
Produktion von FA und DMM sind gemäß den definierten Prozessbedingungen von
den ausgewählten Prozessschritten.
Die Entwicklung von Drunsel [13] [13] für die Herstellung von DMM erfordert als
Edukte ein Gemisch aus DMM und hochkonzentriertem MeOH. Das Massen-Feed-
Verhältnis von MeOH zu FA beläuft sich auf 7,5:1. Zur Produktion der benötigten
DMM Menge wird ein Eduktstrom von 24.692 kg/h MeOH und 3.180 kg/h FA in
wässriger Lösung bezogen. Daraus ergeben sich die erforderlichen Molströme von
MEOH und FA, siehe Gl-4.8. und Gl-4.8.
𝑚𝑀𝑒𝑂𝐻
̇ 13. 018 𝑘𝑔 𝑀𝑒𝑂𝐻⁄ℎ
𝑛𝑀𝑒𝑂𝐻
̇ = = = 406 𝑘𝑚𝑜𝑙⁄ℎ Gl-4.10.
𝑀𝑀𝑒𝑂𝐻 32,04 𝑘𝑔⁄𝑘𝑚𝑜𝑙
25
Da das produzierte FA von Wasser absorbiert wird, werden gemäß der
Prozessbedingungen des BASF-Vollständige-Konversion-Verfahrens für jede
produzierte Tonne FA 0,17 t Wasser als Absorptionsmittel benötigt. Aus diesem
Grund werden für die Herstellung von 172 kt/a FA, das für die Herstellung von OME
und DMM notwendig ist, 1.822 kg/h Wasser benötigt.
Abbildung 4.2 zeigt das mit Microsoft Visio erstellte Fließbild der Produktion von
OME durch die Zwischenprodukte FA und DMM in einem PtL-Konzept, das die
Vorprozessschritte Elektrolyse (PEM), Reverse-Wassergasreaktion (RWGS) und
Methanol (MeOH) nicht berücksichtigt. Eine Auflistung aller verwendeten Apparate
sowie die Bezeichnungen im Fließbild sind in Tabelle 4.2. dargestellt. Im Folgenden
wird das Fließbild und die dazugehörigen Apparate beschrieben und die dabei
getroffenen Annahmen und Vereinfachungen erläutert. Zudem werden die
Prozessschritte und der Verlauf der Stoffumwandlung für die Herstellung von FA und
DMM hin zu OME im Detail erläutert. Auf Vorprozesse Elektrolyse, RWGS und
Methanolsynthese wird nicht weiter eingegangen. Die Vorprozessschritte werden in
der Abbildung 4.2 in einem Block dargestellt.
26
Absorbtionskolonne geleitet. Dazu wird das Produkt von 150 °C auf 75 °C abgekühlt
und der Formaldehyd mittels Wasser absorbiert. Die Absorbtionskolonne musste als
Blackbox-Modell um in die Simulation integriert zu werden, da es zu
thermodynamischen Abweichungen zwischen thermodynamischem Modell und
experimentellen Daten kam, zur genauen Beschreibung siehe Kapitel 5.1
Modellierung der FA-Synthese. Produkt und Abgase fließen aus dem Blackbox-
Modell (FA-205). Die Abgase sind bei 82 °C und 1,5 bar. Sie werden mit den
anderen Abgasströmen aus den anderen Prozessschritten gemischt (DMM-, MeOH
& OME-Purge) und bei 900 °C in einem Brenner (BRENNER) verbrannt.
Das Produkt FA wird in zwei Ströme gesplittet: (FA-PROD1) als Formaldehyd für die
DMM-Synthese und (FA-PROD2) als Formaldehyd für die Produktion von OME3-5.
Das Verhältnis von FA-PROD1 zu FA-PROD2 wurde gemäß den
Prozessanforderungen definiert (siehe Kapitel 4.2) und liegt bei 3:7.
Der Strom (FA-PROD1) wird auf die Prozessbedingungen von Drunsel [13] [13]
vorbereitet. Dafür wird (FA-PROD1) auf einen Druck von 2 bar in (FP-207) verdichtet
und auf eine Temperatur von 60 °C in (FP-208) gekühlt. Der entsprechende Strom
an MeOH (MEOHTODMM) für die Herstellung von DMM wird aus der am DLR
vorhandenen Methanolsynthese entnommen. Gemäß den Prozessbedingungen von
Drunsel werden die Edukte FA in wässriger Lösung (48 wt %.) und
hochkonzentrierter MeOH (98 wt %) in einem Mixer gemischt. Nach dem Mischen
der Edukte (D300-301) werden sie im DMM-Reaktor(D-301) bei einer Temperatur
von 90 °C und einem Betriebsdruck von 2 bar abreagiert. Der DMM Reaktor (D-301)
wurde als Equilibriums-Reaktor ausgelegt und die chemische Reaktion wurde nach
Gl-2.10 implementiert. Der den Reaktor verlassende Strom (D301-302) wird zu einer
Reaktiv-Destillations-Kolonne (D-302) geleitet. Das Sumpfprodukt von D-302 ist ein
Strom, die Wasser und MeOH, diese Strom (MEOH-H2O) wurde in der Simulation
als Rückführung-Strom berücksichtigt. Das Kopfprodukt (D302-303) wird aus der
Reaktiv-Destillations-Kolonne (D302) von einer Pumpe auf einen Druck von 4 bar (D-
303) verdichtet. In der nachfolgenden Destillationskolonne (D-304) wird das DMM auf
Grund der Druckerhöhung vom azeotropen Gemisch (DMM/MeOH) getrennt und das
Produkt wird am Kolonnensumpf abgezogen (DMM). Das Kopfprodukt MeOH (-
D303-304) wird in die Reaktiv-Destillations-Kolonne (D-302) als recycelter Strom
27
zugeführt. Als Simulationsmodell wurden für die Kolonnen D-302 und D-304 ein
RadFrac-Modell gewählt.
28
LUFT
BRENNER
MEOHTODMM
PMIX-GAS
FORMALDEHYD SYNTHESE
FA-PROD1
H2O F204-203
D-303
OME-2
Reaktion DMM
D303-304 D302-303
O401-402
D301-302
LEGENDE
O406-407 OME_3-6 O401-402 DMM
Stoffstrom
Destillation OME Reaktion OME Destillation DMM
Wärmestrom
OME_6
Elektrizität
OME_3-5
Abgase
MEOH-H2O
Abbildung 4.2 Fließbild der Simulation für die Herstellung von OME, adaptiert in Microsoft Visio
.
29
4.4. Apparatespezifikation
Tabelle 4.2 In der Simulation verwendete Apparate, ihre Beziehungen und getroffene Annahmen und
Vereinfachungen (die genauen Eingaben sind im Input Summary gelistet).
- Stöchiometrischer Reaktor-Modell
- Berücksichtigt die chemischen Reaktionsgleichungen
- RadFrac-Modell
Reaktiv-
D-302 - D-302 berücksichtigt das chemische Gleichgewicht
Destillationskolonne
Gl-2.10.
30
- Separator-Modell
- Um OME2 und DMM zu den Reaktoren OR-402 und
- RadFrac-Modell
Extraktions-
OD-406 - Verhältnis MeOH zu Feedstrom 1:1 gemäß
Destillationskolonne
- Reflux und Ratio, Trennstufe und Druck [40]
Vakuum- - RadFrac-Modell
OD-407
Destillationskolonne - Reflux und Ratio, Trennstufe und Druck [40]
31
5. Modelle und Simulationsergebnisse
Im Folgenden werden die verfahrenstechnischen Modellierungen der drei
Prozesschritte (FA, DMM und OME (siehe Abbildung 4.2 ) sowie die getroffenen
Annahmen detailliert erläutert.
Zündfähiger
Bereich
Bei 100 °C
32
Für jede eingehende kmol reine MeOH werden ungefähr 0,74 kmol Wasser und 1,96
kmol Luft benötigt. Luft wird als ein Gemisch von 21 % O2 und 79 % N2 simuliert. Die
Modellierung des Feedstroms wird mithilfe von den zwei Manipulatoren (H2OFEED
und LUFTFEED) in der Simulation implementiert.
H2OFEED definiert die Zugabe von Wasser in Abhängigkeit der Stoffmenge von
MeOH im Strom TOFA. In Gleichung Gl-5.1, ist die Berechnung des benötigten
Wassers (H2O) in Abhängigkeit des Wässrigen Methanolstroms (TOFA) als
FORTRAN-Gleichung zu sehen.
Hierbei sind NCH3OH und NH2O die Menge von MeOH und Wasser in STROM-
TOFA. Der Kalkulator-LUFTFEED berechnet die benötigte Menge von Luft und
wurde als FORTRAN-Gleichung in Aspen Plus® angewendet.
Die eingegebenen Reaktionen für die Herstellung von FA sind Gl-5.3 als Haupt-
Reaktion und Gl-2.9. als Nebenreaktion. Die gesamte Konversion für die zwei
Reaktionen basiert auf den Literaturquellen [12] und [43] Die betrachteten
Selektivitäten für die Hauptreaktion und Nebenreaktion wurden aus [44] entnommen,
siehe Tabelle 5.1.
Gesamt 99,7 %
In der Abbildung 5.2 ist eine Diskrepanz zwischen dem thermodynamischen Modell
und den experimentellen Daten ersichtlich. Die Kurve vom ausgewählten NRTL
Modell (rote Linie) stimmt mit den experimentellen Daten (schwarzen Punkten) nicht
überein.
34
Abbildung 5.2 Gleichgewichtsdiagramm für das Gemisch Waser und FA (---) NRTL-
Thermodynamisches Modell; ( ) Experimentale Daten aus [42]
35
(FR-204) und Absorber (FA-205) mit der Zusammensetzung derselben Ströme in der
Fachliteratur [12] und [11] siehe Tabelle 5.2.
FA 35 – 40 [12] 47
Die typischen Prozessparameter aus der Simulation, sowie der Verbrauch von
Methanol und Dampfkondensat, die für die Herstellung von FA und für die
Verdampfung des Edukt-Gemisches benötigt werden, werden in die Tabelle 5.3
dargestellt und mit den Daten aus der repräsentativen Fachliteratur [41] und [43]
verglichen. Aus den Ergebnissen der Tabelle 5.2 und Tabelle 5.3, wurde festgestellt,
dass die Simulation den FA-Verfahren stofflich und energetisch validiert mit der
Fachliteratur ist.
Dampf : MeOH
0,48 [41] 0,42
Massenverhältnis
MeOH: FA
1,1 [43] 1,15
Massenverhältnis
Dampfkondensat: FA
1,4 [43] 1,315
Massenverhältnis
36
der genannten Literaturquelle verglichen und validiert. Der Feedstock im DMM-
Verfahren wurde in einem Massenverhältnis MeOH:FA von 7,5 von
Prozessbedingungen aus der Literatur [13] [13] entnommen, ebenso wie die
Temperatur und das Druckniveau der Apparaturen.
0.8
DMM CH3OH
H2O CH2O
0.6
Molanteil in Produktstrom
0.4
0.2
0
40 70 100 130
Temperatur [°C]
Aus der Sensitivitätsanalyse im Reaktor D-301 (Abbildung 5.3) ist zu erkennen, dass
das chemische Gleichgewicht zur Bildung von DMM und Wasser bei niedrigen
Temperaturen favorisiert wird. Da die Herstellung von DMM durch eine heterogene
37
Katalyse abläuft, muss bei der Auswahl der Betriebstemperatur im Reaktor nicht nur
auf die Thermodynamik des chemischen Gleichgewichtes geachtet werden, sondern
auch auf den aktiven Temperaturbereich des Katalysators. Der verwendete
Katalysator im DMM-Verfahren ist Amberlyst 15, welcher bei einem Druck von 2 bar
und zwischen 60 °C und 70 °C aktiv wird.
Die Richtige Auswahl der Betriebstemperatur bei der Modellierung von D-301 hängt
von der Thermodynamik und den Betriebsbedingungen des Katalysators ab. Die
konkrete Betriebstemperatur für den Reaktionsablauft in D-301 ist 60 °C.
38
Tabelle 5.5 Betriebsparameter von Destillationkolonne D-304
Parameter D-304
Trennstufenanzahl 20
Rückführung-
2,2
Verhältnis
Druckabfall [mbar] 40
Druck im Destillat [bar] 4
Da bei der Modellierung das Referenz Verfahren die Drunsel-Entwicklung [13] [13] ist
und diese in dem PtL-System integrieren werden muss, werden in dieser Arbeit zwei
Simulationen für das DMM-Verfahren durchgeführt und die Ergebnisse
gegenübergestellt:
39
Tabelle 5.6 Verglich von Simulationsergebnisse (Sim) mit Literaturquelle [13] [13]
Die erreichte Produktion von DMM (STROM 8) in der Simulation liegt nah bei der
Produktion von DMM in der Drunsel-Entwicklung mit einem relativen Fehler von
1,7 %. Die Ergebnisse der Ströme (STROM 2,5,6 und 7) liegen ebenfalls nah bei den
Sollwerte der Drunsel-Entwicklung, wobei der relative Fehler in einem Bereich von
0,2 bis 0,94 % liegt. Andererseits hat der STROM 3 einen relativen Fehler von
14,2 % im H2O-Massenanteil. Eine ähnliche Problematik ist in STROM 4 zu
erkennen, mit einem relativen Fehler von 10,6 % bei der vorgegebenen Reinheit von
MeOH. Der relative Fehler von STROM 1 wurde nicht berechnet, da ein
eingegebener Strom konstant bleibt.
40
Abbildung 5. 4 Temperaturverlauf in die Trennstufe den Kolonne D-302 und D-304; (---) Simulation;
(- -) Drunsel Entwicklung
Da der STROM 4 in der Drunsel-Entwicklung eine höhere Menge von MeOH enthält,
ist dies ein Strom, der wichtig für die Prozessintegration (Abbildung 4.2) ist. Eine
direkte Zurückführung von STROM 4 zur DMM-Prozesseinheit wäre sinnvoll. In der
Simulation dieser Masterarbeit ist die direkte Rückführung von STROM 4 zur DMM-
41
Herstellung nicht möglich, da der STROM 4 einen hohen Wassergehalt aufweist.
Aus diesem Grund wurde die Kolonne D-302 modifiziert, siehe Abbildung 5.5 Aus der
Modifizierung der Kolonne D-302 ergibt sich ein Strom (MEOH-H2O), der 77 wt %
MeOH und 21 wt % Wasser enthält. Es wird angemerkt, dass nur den ausgehenden
Strömen der Kolonne D-302 zeigt.Durch die in dargestellte Abtrennung des
Methanol-Wasser Gemisches ergeben sich neue Möglichkeiten die Volumenströme
des gesamten PtL-Prozesses zu reduzieren. Das Gemisch ist bezüglich seiner
Zusammensetzung ideal dazu geeignet den Methanol-Feed der FA-Synthese zu
ersetzen. Durch eine entsprechende Splittung und Rezyklierung des in Abbildung 5.5
rechts dargestellten Stromes MEOH-H2O, kann die Methanol-Synthese um 20 %
geringer ausgelegt werden. Der Optimierung der stofflichen Verschaltung kommt
somit eine große Relevanz zu.
42
Tabelle 5.8 Produktion von DMM nach Modifizierung von D-302 und der Prozessintegration von
Stoffströmen
25
D-302
20
Trennstufeanzahl
15
10
0
40 60 80 100 120
T [°C]
Abbildung 5.6 Temperaturverlauf in Kolonne D-302. (---) Simulation; (- -) Drunsel Entwicklung; (---)
Modifizierung in der Simulation von PtL-System
Mit Hilfe des Aspen Plus® Tools Analysis von Reinstoff-Komponenten, wurden die
Dampfdrücke der Komponenten OME2,4,5,6 über die in Aspen Plus® hinterlegte
Zustandsgleichung Peng-Robinson berechnet und in Abhängigkeit von den
Siedetemperaturen dargestellt und als Ergebnisse der Implementierung präsentiert.
Die Ergebnisse der Implementierung fehlender OME-Komponenten wurden mit der
Literaturquelle [3] abgeglichen und diese sind in Abbildung 5.7 dargestellt.
44
Abbildung 5.7 Dampfdruckverlauf als Funktion des Siedepunktes, (---) Implementierung in dieser
Arbeit; ( ) Implementierung von Oestreich [3]
In der Abbildung 5.7 ist zu sehen, dass je länger die OME-Ketten werden, desto
stärker verschiebt sich die Siedelinie hin zu höheren Temperaturen und hin zu
kleineren Drücken.
45
5.3.2. Modellierung des OME-Reaktors
Den Reaktionsmechanismus für die Herstellung von OME aus den Gleichungen Gl-
2.11 und Gl-2.12 , kann in fünf seriellen Reaktionen präsentiert werden. Diese sind
in siehe Abbildung 5.8 dargestellt.
FA FA FA FA FA
DMM OME_2 OME_3 OME_4 OME_5 OME_6
R-1 R-2 R-3 R-4 R-5
Der Mechanismus aus der Abbildung 5.8, wird als Reaktionsnetzwerk für die
Modellierung des Reaktors herangezogen [46]. Das ausgewählte Modell zur
Reaktionsabbildung in der Simulation ist das RSTOIC (Stöchiometrisches Reaktor
Modell). Dieses Modell kann verwendet werden, wenn die Stöchiometrie eines
Umwandlungsprozesses bekannt ist. Dieser bildet eine Umwandlung der Edukte
entsprechend der stöchiometrischen Verhältnisse und des vorgegebenen Umsatzes
der Produkte ab [40]. Der Reaktor wird in diesem Teil der Arbeit in zwei Schritten
simuliert. Reaktor OR-402 bildet hierbei die Simulation des Zwischenproduktes OME2
ab, über die Edukte DMM und FA. Im zweiten Reaktor OR-404 wachsen die OME-
Ketten auf das gewünschte Zielprodukt OME3-5 an. Durch die gezielte Rückführung
der Edukte DMM und FA in den ersten Reaktor OR-402, kann die Ausbeute an OME2
erhöht werden [40]. Das in Reaktor Nummer zwei nicht umgesetzte OME2 wird
gezielt in Reaktor OR-404 zurückgeführt, um die maximale Ausbeute des
Zielproduktes OME3-5 zu ermöglichen, siehe Abbildung 5.11 Das Reaktionsnetzwerk
aus Abbildung 5.8, ist ein Mechanismus, der lediglich die Hin-Reaktionen
berücksichtigt, das heißt, dass die Depolymerisierung der OME-Produkte mit diesem
Mechanismus nicht abgebildet werden kann. In jeder Reaktion (R-n) wurde ein
Molekül von FA in der Struktur zum entsprechenden DMM-Edukt hinzugefügt. Somit
wird das Kettenwachstum des OME-Moleküls generiert. Anhand des Schulz-Flory
Produktsverteilungsmodell für die Berechnung der Konversion der Edukte in jedem
Reaktionsschritt der OME-Synthese, werden Daten wie das Eduktsverhältnis, DMM
zu FA (M), die Temperatur (T) und der ae-Faktor angegeben. Die benötigte
Information wurde aus experimentellen Betriebsbedingungen [22] entnommen, siehe
Tabelle 5.9
46
Tabelle 5.9 Betriebspunkte der OME-Herstellung
Aus den referenzierten Daten in Tabelle 5.9 wurden die Konversionen der OME-
Komponente für jede Reaktion berechnet. Der ae-Faktor (siehe Gleichung Gl-B.7)
und die Temperatur sind die Parameter, welche die Produktverteilung definieren. Die
resultierende Molanzahl von OMEn im Produktstrom wird aus der Produktverteilung
berechnet.
𝑛_𝑂𝑀𝐸_5 (𝑅5)
𝑋_𝑂𝑀𝐸_5 = Gl-5.6
𝑛_𝑂𝑀𝐸_5 (𝑅5) + 𝑛_𝑂𝑀𝐸_5 (𝑃𝑉)
Die Berechnung der Konversionen von OMEn, kann aus der Gleichung (Gl-5.6)
analog übernommen werden und ist in der Gleichung (Gl-5.7) dargestellt.
𝑛_𝑂𝑀𝐸_𝑛 (𝑅𝑛)
𝑋_𝑂𝑀𝐸_𝑛 = Gl-5.7
𝑛_𝑂𝑀𝐸_𝑛 (𝑅𝑛) + 𝑛_𝑂𝑀𝐸_𝑛 (𝑃𝑉)
Wenn die Konversionen für die Hinreaktion den Mechanismus (Abbildung 5.8) bei
den verschiedenen Betriebspunkten bereits berechnet wurden, wurden die Daten in
den entsprechenden Reaktormodell RSTOICH implementiert, siehe Abbildung 5.9.
47
EDUKTE PRODUKTE
OME-Reaktor
Abbildung 5.10 Schulz-Flory-Modell Validierung mit Simulation. (---) DMM; (---) OME2; (---)OME3-5 ;
48
Das Produkt aus dem Reaktor hat bei optimalen Bedingungen (Betriebspunkt 2)eine
Zusammensetzung von 41 wt % DMM, 26 wt % OME2, 28 wt % OME3-5 und 5
wt % OME6.
In den industriellen Anwendungen werden die Komponenten DMM, FA, OME 2 und
OME6 zum Reaktor zurückgeführt. In dieser Arbeit für die Prozessintegration der
einzelnen Prozessschritte, ist eine Rückführung der Komponenten DMM, FA und
OME2 notwendig.
Purge
DMM.R
OME_2
DMM
O401-402 O404-405
PFA
OME_3-6
Aufgrund der Tatsache, dass der Reaktionsmechanismus von Abbildung 5.8 nur die
Hin-Reaktionen und nicht die Rück-Reaktionen wie die Depolymerisierung von OME6
berücksichtigt, wird die Rückführung von OME6 bei der Modellierung des OME-
Verfahrens in dieser Arbeit nicht betrachtet. Das bedeutet, dass in dieser Arbeit
OME6 als Nebenprodukt erzeugt wird. Wie im obigen Kapitel 5.3.2 erläutert wurde,
erhöht die Rückführung der Komponenten DMM und OME2 die Produktion von
OME3-5 und OME6, siehe Abbildung 5.12.
Die Rückführung der Komponenten DMM und OME2 führt zu einer Abweichung in
der Zusammensetzung des produzierten OME. Die benötigte Menge an DMM
reduziert sich um 41 %. Andererseits erhöht sich die produzierte Menge von OME2,
OME3-5 und OME6 jeweils um 22 % Die Abweichung der OME-Verfahren mit
Rückführung (Abbildung 5.11) im Vergleich zu einem OME – Verfahren ohne
49
Rückführung (Abbildung 5.9) liegt darin begründet, dass das Schulz-Flory-
Verteilungsmodell die Rückführung und die Depolymerisierung von OME 6 nicht
berücksichtigt.
Abbildung 5.12 Abweichung zum Schulz-Flory-Verteilungsmodell. (---) DMM; (---) OME2; (---)OME3-5 ;
(---) OME6; ( ) Betriebspunkt 2 mit Rückführung zum Reaktor; (- -) Betriebslinie
50
Tabelle 5.10 Parameter für die Modellierung von OD-406 und OD-407
Die Kolonne D-405 wurde in dieser Arbeit als ideales Trennungsmodell in Aspen
Plus® mit Hilfe eines Separators abgebildet. Das ideale Trennungsmodell ist
erforderlich, da DMM und OME2 laut Prozessbedingungen in getrennte Ströme zum
Reaktor zurückgeführt werden müssen.
Diese Arbeit hat sich mit der Erarbeitung eines Verfahrenskonzepts als PtL-Prozess
beschäftigt, wobei die DLR-modellierte Produktion von Methanol aus erneuerbarem
Synthesegas mit der MA-modellierten Produktion von OME aus Methanol gekoppelt
und als gesamtes System berücksichtigt wurde. Zur Auswahl der angewendeten
Technologien für die Modellierung der Prozessschritte im MA-Simulationsmodell
wurde speziell auf die Kapazität der Anlagen geachtet, damit eine industrielle
Produktion bei der entsprechenden Kapazität von OME gesichert wird.
52
Komponenten ändern. Daraus ergibt sich eine Produktverteilung, die nicht mehr mit
dem Modell validierbar ist. Andererseits ergibt sich eine höhere Produktion des
Zielprodukts OME3-5 (Abbildung 5.12). Der Schwachpunkt des Schulz-Flory-Modells
ist, dass die Depolymerisierung von lankettigen Komponenten wie OME6 im Modell
nicht berücksichtigt wird. Aus diesem Grund wird OME6 in dieser Arbeit als
Nebenprodukt betrachtet.
53
6. Wärmeintegration
Nach der Durchführung der Simulation des PtL-Prozess in Aspen Plus® wurde die
Wärmeintegration gemäß der Pinch-Analyse auf den PtL-Prozess angewendet. zeigt
die resultierenden Balanced Compositive Curves. Die Balanced Composite Curves
ergeben sich aus der Addition der Betriebsströme an Prozessstellen, an denen es
entweder Wärmepotential oder Kühlungsbedarf gibt. Abbildung 6.1 wurde mittels
TEPET erstellt.
1000
900
800
700
600
Temperature [°C]
500
400
300
200
100
0
0 50 100 150
Energie [MW]
Abbildung 6.1 Pinch-Diagramm für das Wärmeintegrierte PtL-System. (---) kalte Verbundkurven; (---)
heiße Verbundkurven
54
liegen, können sich miteinander verschalten und sich intern energetisch versorgen.
Das Wärmerückgewinnungspotential an dieser Stelle liegt bei 18 MW. Die
Entwicklung eines Wärmetauschernetzes (Verschaltung von Kälte- und
Wärmeströmen) bleibt zukünftiger Forschung überlassen.
Bei Temperaturen unter 100 °C wurde für die Prozessapparate ein Kühlbedarf von
94 MW ermittelt. Für die Abkühlung der Heißströme zwischen 100 °C und 25 °C
wurde Flusswasser als Kühlmittel eingesetzt. Die Ströme unter 25 °C bis
-4 °C werden mit einem CO2-Kreislaufsystem gekühlt. Der Kühlbedarf des CO2-
Kreislaufes beläuft sich hierbei auf 3 MW.
6.1. Dampferzeugung
Dampf bei höherem Druck (35,5 bar) und Temperaturen bei 225 °C wird aus der
Abwärme von Formaldehyd-Reaktor (FR-204), Brenner. erzeugt ,80 % des erzeugten
Dampfes bei 35,5 bar und 225 °C werden im Kreislauf zu den Boilern der
Destillationskolonne von Methanol, Methylal und OME-Verfahren zugeführt und auf
eine Temperatur von 135 °C und 35,5 bar abgekühlt. Für eine Kreislaufschaltung mit
Dampf bei einem höheren Drück von 35,5 bar ändert sich die Temperatur von
Wasser ständig von 225 °C auf 135 °C, je nach Einsatzgebiet. Die restlichen 20 %
des erzeugten Dampfes sind ein Nebenprodukt des PtL-Systems (siehe Tabelle 7.6)
und können externen Verbrauchern kostenpflichtig zur Verfügung gestellt werden.
6.3. CO2-Kreislauf
56
7. Ergebnisse der techno-
ökonomischen Bewertung
7.1. Grundlegende Annahme der Prozessbewertung
Der Durchführung der techno-ökonomischen Bewertung liegen beim Betrieb des PtL-
Systems die folgenden Annahmen zugrunde:
aECref in Millionen
1 Erneuerbare Technologien werden in der Regel zwischen 20 und 30 Jahren betrieben [65].
Für die Produktion von 12.500 kg/h OME3-5 werden Arbeits- und Betriebsstoffkosten
in Höhe von 2 % der FCI angenommen.
58
Der repräsentativste Kostenträger der CAPEX ist der Elektrolyseur, welcher 12 % der
Netto-Produktionskosten ausmacht.
Elektrolyseur E-107
1% 1%
12% Methanolreaktor MR-106
1%
Kompressor von Synthesegas
35% 4% MC-SYN
Formaldehydereaktor FR-204
Rest CAPEX
1% 45% CO2
Rest OPEX
Die Produktionskosten für OME3-5 aus erneuerbaren Energien liegen deutlich höher
im Vergleich zur fossilen Produktbereitstellung. In der konventionellen Industrie
basiert die Produktion von OME auf Methanol, welches aus Erdgas gewonnen wird.
Das Ergebnis einer Studie für die Ermittlung der Produktionskosten von OME aus
fossilem MeOH [56] wird mit dem Ergebnis der TÖB dieser Arbeit in Tabelle 7.4
verglichen. Dabei sind die unterschiedlichen NPC der beiden Prozesse deutlich zu
erkennen. Der wesentliche Unterschied zwischen der Produktion von OME in einem
erneuerbaren PtL-Prozess und der Produktion von OME aus Methanol in der
konventionellen Industrie ist die Herkunft des Synthesegases für das MeOH. Der
Einsatz erneuerbarer Energie für die Methanol-Herstellung führt zur Steigerung der
NPC. Mit Anlagen der MegaMethanol-Klasse von Lurgi lassen sich laut Quelle [57]
Produktionskosten zwischen 0,05 und 0,07 €/kg MeOH erzielen, hingegen für die
erneuerbare Fertigung im kleineren Maßstab Produktionskosten von 0,85 €/kg [58]
anfallen. Somit lässt sich der Einfluss der Nutzung erneuerbarer Energien qualitativ
darstellen und unterstreicht den Kostenunterschied von Faktor 5,6 im direkten
Vergleich der beiden OME3-5 Herstellungsverfahren [56].
59
Tabelle 7.4 Vergleich der Produktionskosten mit Literaturquelle [56]
Industrielle OME-
0,53 €/kg Methanol
Synthese [56]
PtL OME-Synthese 2,97 €/kg Grünes H2 und CO2
ṅ𝐶−𝑂𝑀𝐸3−5 + ṅ𝐶−𝑂𝑀𝐸6
Kohlenstoff-Konversion 70 𝜂𝐶 = Gl-7. 3
ṅ𝐶−𝐶𝑂2
Der Unterschied zwischen den Wirkungsgraden der Gleichungen Gl-7. 1 und Gl-7. 2 ist
die Berücksichtigung des Nebenprodukts OME6. Das Nebenprodukt erhöht den
Wirkungsgrad der energetischen Umwandlung um 5 % .
60
Tabelle 7.6 Ströme der Roh- und Betriebsstoffe sowie Nebenprodukte
Aufgrund der Limitierungen im Prozessmodell (siehe Kapitel 5.4) wird OME6 in dieser
Arbeit als Nebenprodukt berücksichtigt. Eine Bezifferung von Erlösen für das Produkt
OME6 ist spekulativ und wird deshalb nicht vorgenommen: Marktdaten und
Verwertungszwecke sind nicht bekannt. Die Kosten für die Roh- und Betriebsstoffe
sowie die weiteren Nebenprodukte sind in Tabelle 7.7 aufgeführt. Der größte Teil der
Kosten entfällt dabei auf den Netzstrom bezug.
Tabelle 7.7 Kosten und Einnahmen von Roh- und Betriebsstoffen sowie Nebenprodukten
Die Gesamtproduktionskosten (NPC) sind in der Tabelle 7.8 dargestellt. Die Kosten
für die Roh- und Betriebsstoffe abzüglich der generierten Einnahmen von den
Nebenprodukten sind die repräsentativsten. Die Annuität der Produktion von OME ist
61
der zweite Kostenträger. Indirekte Produktionskosten, Verwaltungskosten und die
übrigen direkten Produktionskosten stellen die restlichen Produktionskosten dar.
Direkte Produktionskosten
Betriebsarbeit 2.390.692,20
Betriebsüberwachung 358.603,83
Wartungsarbeit 16.471.262,96
Wartungsmaterial 19.216.473,46
Betriebsstoffe 5.353.160,46
Arbeitskosten 478.138,44
Roh- und Betriebsstoffe minus Einnahmen
134.026.942,10
aus Nebenprodukten
Indirekte Produktionskosten
Versicherung und Steuern 10.980.841,97
Gemeinkosten der Anlage 15.376.447,19
Allgemeine Kosten
Verwaltungskosten 3.844.111,79
Annuität 56.096.017,49
NPC 264.592.691,90
In Tabelle 7.9 sind die Ausrüstungskosten (EC), fixe Kapitalkosten (FCI) und die
Gesamtkapitalkosten (TCI) dargestellt, die mithilfe der Gleichungen Gl-3.1 und Gl-
3.3.berechnet wurden.
62
7.4. Sensitivitätsanalyse
NPC
63
Zusammenfassung
Die Prozesskette der erneuerbaren OME Synthese wurde in dieser Masterarbeit von
den Edukten CO2 und Strom bis hin zu Zielprodukt OME3-5 abgebildet. Die
Modellierung des Prozesses teilt sich in zwei Bereiche, die Modellierung der
erneuerbaren Methanol-Synthese (Bestandssimulation des DLR) und die Synthese
von OME3-5 aus dem Ausgangsprodukt Methanol. Der Fokus dieser Arbeit lag auf
letzterem und beschreibt detailliert den Synthesepfad durch die Zwischenprodukte
Methylal und Formaldehyd. Als Ergebnis konnten beide Simulationen erfolgreich
miteinander gekoppelt und als Power to Liquid Prozess techno-ökonomisch bewertet
werden.
Als Grundlage für die vorliegende Simulation und anschließende Bewertung wurden
industriell verfügbare Verfahren zur Herstellung der Zwischenprodukte Formaldehyd
und Methylal identifiziert und charakterisiert, für die anschließende Abbildung in
Aspen Plus®. Vor der Modellierung des Gesamtsystems wurden die einzelnen Units
anhand von Literaturdaten simuliert und validiert. Es zeigten sich in der
Formaldehyd-Synthese thermodynamische Abweichungen, die auf eine inkorrekte
Darstellung des Dampf-Flüssig-Gleichgewichtes von Wasser und Formaldehyd
zurückzuführen sind. Mittels eines Black-Box-Ansatzes konnte die Abweichung
behoben und validiert werden.
64
Nach der Modellierung des PtL-Prozesses wurden als Ergebnis der techno-
ökonomischen Bewertung, mithilfe von TEPET, die Netto-Produktionskosten für die
Herstellung von OME3-5 in Höhe von 2,97 €/kg ausgewiesen. Dies sind Kosten, die
im Vergleich zu den Produktionskosten von OME aus fossilem Methanol sehr hoch
liegen. Die Kostenverteilung der Netto-Produktionskosten zeigt, dass der wesentliche
Kostentreiber mit 45 % auf den Strombezug zurückzuführen ist.
65
Ausblick
Die Hauptverbesserungsmöglichkeit für die Modellierung des PtL-Prozesses ist die
Implementierung eines neuen thermodynamischen Modells für formaldehydhaltige
Mischungen in Aspen Plus®. Ein mögliches Modell ist das entwickelte Modell von
Albert [42]. Die Implementierung kann mithilfe des Aspen Tools „Design Spec. 2“
erfolgen und beispielhaft in Quelle [60] erläutert. Eine erfolgreiche Implementierung
dieses Modells hat eine realistische Abbildung der Formaldehyde-Herstellung zur
Folge. Voraussichtlich kann über diesen Ansatz auch die Paraformaldehyd-
Herstellung simuliert werden, dies gilt es jedoch detailliert zu prüfen. Zudem ist das
Zwischenprodukt Paraformaldehyde in die Aspen-Stoffdatenbank zu integrieren,
wobei das Tool Polymer Aspen Plus® zur Hilfe genommen werden kann.
Bei der Modellierung des OME-Verfahrens wird die Auswahl eines kinetischen
Modells für den Reaktionsmechanismus notwendig. Ein kinetisches Modell würde die
Depolymerisierung von OME6 berücksichtigen. Dies kann entsprechend der Arbeiten
von Zheng [61] als PFTR-Modell in Aspen Plus® implementiert werden.
Eine weitere Möglichkeit für die Verbesserung dieser Arbeit wurde bei der Recherche
der Apparatekosten identifiziert. Diese Kosten sind zur Durchführung der techno-
ökomischen Bewertung notwendig. Die in dieser Arbeit herangezogenen
Literaturquellen sind einerseits zu prüfen und andererseits ist eine detailliertere
Recherche bezüglich einzelner Units und deren Aufreinigungsprozesse
vorzunehmen.
66
Anhang A. Auswahl der Technologie für
die FA-Herstellung
Um eine sinnvolle Entscheidung zu treffen, wurden die repräsentativsten
Technologien verglichen und eine Entscheidungsmatrix (Tabelle A.1) erstellt. In Der
Matrix wurden verschiedenen Kriterien qualitativ bewertet. Prinzipiell besteht die
industrielle Herstellung von Formaldehyde aus dem Silber- oder Metalloxidverfahren.
Um die Prozesse zu unterscheiden, muss auf verschiedene Parameter und Kriterien
geachtet werden, wie beispielsweise den angewendeten Katalysator, das
Temperaturniveau, die Rückführung von Methanol, sowie die Zusammensetzung der
Edukte Methanol, Luft sowie Wasserdampf.
Tabelle A.1 Entscheidungsmatrix für die Herstellung von Formaldehyd und aus Methanol
(Datensammlung aus [12] und [11])
Silberverfahren Silberverfahren
Kriterium vollständige unvollständige Fe/Mo-Verfahren
Konversion Konversion
Reinheit des Produkts - ++ ++
(MeOH-Inhalt)
Dampferzeugung + - -
Dampfverbrauch + - +
Temperaturniveau - - +
Verbrennungsfähigkeit der + + --
Abgase
Reinheitsanforderungen bei - - +
Feed-Gas
Selektivität Katalysator - - +
Katalysator Lebenszeit - - +
Methanolverbrauch - - +
Methanolpreis - - +
Katalysatorpreis + + -
Variable Kosten - - +
Fixkosten + - -
Gesamtkosten - - +
Abschreibung + - --
Kapitalrendite - + +
Produktionskosten + - -
Anlagengröße - - +
Anlagenpreis + - -
67
Der Formox-Prozess ist ein einfaches Verfahren im Vergleich zu den beiden
alternativen Silberverfahren, da er wenige Prozesseinheiten besitzt. Durch den
langlebigen und hochselektiven Eisen-/Molybdän-Katalysator kann sowohl eine
höhere Formaldehydausbeute als auch eine größere Konversion von Methanol
erreicht werden. Es ist ersichtlich, dass der Methanolverbrauch für die Formoxanlage
niedriger wird (Tabelle A.1). Das Verhältnis von Luft und Edukt beträgt 13:1 [11], d.h.
es herrschen ein großer Luftüberschuss und ein hoher Volumenstrom durch den
Reaktor.
Die obige Entscheidungsmatrix3 (Tabelle A.1) zeigt den qualitativen Vergleich der
verschiedenen Technologien und die Betrachtung ergibt, dass die attraktivste
Technologie für eine Herstellung von FA die Formox-Entwicklung ist. Das Ergebnis4
der Entscheidungsmatrix spiegelt die Entwicklung der weltweiten Formaldehyd
Industrie wieder: bis 2007 wurden mehr als 70 % der weltweiten Anlagen für
Formaldehyd-Herstellung mit dem Formox-Prozess betrieben [38]. Für die
Herstellung von 100 kt/a OME werden etwa 170 kt/a Formaldehyd benötigt. Der
Bedarf der Produktion liegt über der Kapazitätsgrenze des Formox-Prozesses von
54 kt/a FA-Produktion. Aufgrund des höheren Bedarfs von Formaldehyd wurde ein
Verfahren mit höherer Kapazität ausgewählt. Nach der Betrachtung der
Herstellungskapazität und eines Investitionskostenvergleichs mit dem
unvollständigen Silberverfahren stellte sich heraus, dass das passende Verfahren für
diese Masterarbeit das BASF Silberverfahren ist (Abbildung 2.3), da es eine
Kapazitätsgrenze von 90 kt/a besitzt [13] und niedrige Investitionskosten hat.
Aufgrund der Kapazitätsgrenze muss eine FA-Produktion in Zwei-Parallel-Anlagen
gewählt werden, um die gewünschte Produktionskapazität zu erreichen. Eine
3++ Sehr positiv angesehen, + Positiv angesehen, -- Sehr negativ Angesehen, - Negativ angesehen
4Formox mit 12 Positive Punkte; Silber Vollständiges Konversion mit 8 Positive Punkte und Silber
Unvollständiges mit 4 Positive Punkte.
68
detaillierte Beschreibung des ökonomischen Vergleichs findet sich in der Ullmann
Enzyklopädie der Industriellen Chemie [11].
Kp
Kd
Kp
Kd
𝑑𝑁𝐹𝐴,𝑒 ∞ ∞
Gl-B.3
⁄ = −𝑘𝑝 ∗ 𝑁𝐹𝐴,𝑒 ∑ 𝑁 − 𝑘𝑝 ∑𝑛=2 𝑁𝑛,𝑒 = 0
𝑑𝑡 𝑛=1 𝑛,𝑒
𝑑𝑁1,𝑒 Gl-B.4
⁄ = −𝑘𝑝 ∗ 𝑁𝐹𝐴,𝑒 𝑁1,𝑒 + 𝑘𝑑 𝑁2,𝑒 = 0
𝑑𝑡
𝑑𝑁𝑛,𝑒 Gl-B.5
⁄ = 𝑘𝑝 ∗ 𝑁𝐹𝐴,𝑒 (𝑁𝑛−1,𝑒 − 𝑁𝑛,𝑒 ) + 𝑘𝑑 (𝑁𝑛+1,𝑒 − 𝑁𝑛,𝑒 ) = 0 ; 𝑛 = 2,3, ….
𝑑𝑡
NFA, e, N1, e, und Nn, e sind hierbei die Gleichgewichtsstoffmengen von FA, DMM und
OMEn in der Flüssigphase. Basierend auf dem Reaktionsmechanismus ist die
69
Stoffmenge von OMEn≥1 gleich der Menge von DMM am Anfang der Reaktion. Die
gesamte Menge der addierten FA ist gleich der Menge der reagierenden FA. Für
eine vereinfachte mathematische Behandlung in der Modellierung wird der
Massenanteil von OMEn als Produkt (wn)in der Funktion von einem dimensionslosen
Faktor ae beschrieben. Dieser Faktor ae ist definiert als das Verhältnis der
reagierenden Menge von FA während der Reaktion NFA,R zur Menge von DMM am
Anfang der Reaktion 𝑁1,0.
𝑁𝐹𝐴,𝑅
𝑎𝑒 = ⁄𝑁 Gl-B.6
1,0
Nach der mathematischen Behandlung ergibt sich ein Modell (Gl-B.7), das die
𝑎𝑒
Verteilung von Schulz-Flory beschreibt, wobei der Faktor die Wahrscheinlichkeit
1+𝑎𝑒
𝑤 𝑛 𝑎𝑒 1
𝑙𝑛 n+1,533 = 𝑛𝑙𝑛 𝑎 + 𝑙𝑛 𝑎 =0 Gl-B.7
𝑒 +1 𝑒 (𝑎𝑒 +2,533)
Mit der Gleichung Gl-B.7 wird die Berechnung der Produktverteilung wn in Funktion
dem Faktor ae möglich. Wenn Faktor ae in einem Bereich von 0-2,5 variiert, erreicht die
Bildung von OME2 und OME3-5 ihre Maxima (siehe Abbildung B.1).
Die Massenanteile von DMM werden bei Zunahme von Faktor ae und von OMEn>5
jeweils kleiner bzw. größer. Mithilfe des beschriebenen Modells von Zheng [22]
wurden die Umsatzgrade der verschiedene OME und FA für jede chemische
Reaktion der OME-Herstellung (Gl-4.3 bis Gl-4.9) berechnet.
Die Produktion von OME3-5 wird mit dem Produktionsverteilungsindex (PDI) Gl-B.8
bewertet.
Die PDI-Funktion beschreibt das Verhalten der Produktion von OME 3-5 in
Abhängigkeit von in der Produktion unerwünschten OME (OME 2 und OME6). ϴ1 und
ϴ2 sind die jeweiligen relativen Koeffizienten. Da OME6 weniger erwünscht ist als
OME2 ist, ist ϴ1 großer als ϴ2 [22].
70
Abbildung B.1 Produktverteilung für die Herstellung von OME. (---) DMM; (---) OME2; (---)OME3-5 ;
(---) OME6 (adaptiert von [22])
71
Anhang C. Verwendete Apparate in der
PtL-Simulation
In Tabelle C.1 sind die verschiedenen verwendeten Aspen Plus®-Modelle in dem
Gesamten PtL-System für die Produktion von OME3-5 durch die Zwischenprodukte
Formaldehyd (FA) und Methylal (DMM) zu sehen. Die Simulation des PtL-Systems
besteht aus zwei Teilen: Der erste Teil ist eine DLR-Simulation und wurde parallel zu
dieser Masterarbeit vom DLR Stuttgart simuliert. Der zweite Teil wurde in dieser
Masterarbeit durchgeführt.
Reaktiv-Destillationskolonne D-302
RadFrac-Modell (MA-Simulation)
Destillationskolonne D-304
Extraktionsdestillationskolonne OD-406
RadFrac-Modell (MA-Simulation)
Vakuum-Destillationskolonne OD-407
H2-V1 Valve-Modell (DLR-Simulation)- Entspannung
Ventile
H2-V2 der Wasserstoffströme vor RWGS
AH2-104
Mehrstufen-Kompressor MCompr-Modell (MA-Simulation)
MC-SYN
72
TURBINE
Kompressor AC-CO2 Compr-Modell (MA-Simulation)
MC-102
EP-100
Pump-Modell (DLR-Simulation)
EP-103
FP-207
Pumpe D-303
DH30PUMP Pump-Modell (MA-Simulation)
KWP
WSCP
AS-108
Flash2-Modell (DLR-Simulation)
ES-102
MS-108
Flash2-Modell (DLR-Simulation)
MS-110
Separatoren
ES-108
Sep-Modell (MA-Simulation)
MS-113
FA-205 Sep-Modell (MA-Simulation)
FC-209 Sep-Modell (MA-Simulation)
HEX-A105
HEX-M105 HeatX-Modell (DLR-Simulation)
Gegenstrom-Wärmetauscher
HEXRECYC
FH-203 HeatX-Modell (MA-Simulation)
EX
EX-1
EX-OP
AH-107
AH-D07
EH-104
EH-106
EH-109 Heater-Modell (DLR-Simulation)
M-113
M-MIXHEX
M112
Wärmetauscher MEX-114
MH-107
MH-109
MHEX103
FE-208
FH-202
OD-408
HWKM
Heater-Modell (MA-Simulation)
REFRIG
REFRIG1
WSC
WSCOND
73
EM-101
AM-103
AM-104
M-111
MIX-MEOH
MIXER
MM-103
MM-104
F-201
Mischer
DM-300
O-401
O-403
ABW-MIX
P-MIX
REF-R
WPUKO-M
ESP-105
H2-SPLT
MM-109
Splitter
MS-115
FS-206
O-409
74
Anhang D. Konversionen für Validierung
dem Produktverteilungsmodell.
Für die Validierung die Betriebspunkte der Herstellung von OME, die aus der
Fachliteratur [Zheng] entnommen wurden, wurden die Konversionen für die
Reaktionschritte des Mechanismus der Abbildung 5.8 berechnet und in Aspen Plus ®
implementiert. Hierbei die Werte der implementierten Konversionen im Programm:
Tabelle D.1 Konversionen für Betriebspunkt 1 dem OME-Reaktor aus Simulation entnommen
Rxn Specificatio Fractional Fractional Conversion of
Units Stoichiometry
No. n type conversion Component
1 Frac. kmol METHYLAL + CH2O -->
0.540540064 METHYLAL
conversion /hr OME-2(MIXED)
2 Frac. kmol OME-2 + CH2O --> 2:4:6-
0.542899985 OME-2
conversion /hr 01(MIXED)
3 Frac. kmol 2:4:6-01 + CH2O -->
0.547826941 2:4:6-01
conversion /hr OME-4(MIXED)
4 Frac. kmol OME-4 + CH2O --> OME-
0.556726972 OME-4
conversion /hr 5(MIXED)
5 Frac. kmol OME-5 + CH2O --> OME-
0.572400403 OME-5
conversion /hr 6(MIXED)
Tabelle D.2 Konversionen für Betriebspunkt 2 dem OME-Reaktor aus Simulation entnommen
Rxn Specificatio Fractional Fractional Conversion of
Units Stoichiometry
No. n type conversion Component
75
Tabelle D.3 Konversionen für Betriebspunkt 2 dem OME-Reaktor aus Simulation entnommen
Rxn Specificatio Fractional Fractional Conversion of
Units Stoichiometry
No. n type conversion Component
Frac. kmol METHYLAL + CH2O -->
1 0.275691505 METHYLAL
conversion /hr OME-2(MIXED)
Frac. kmol OME-2 + CH2O --> 2:4:6-
2 0.275577478 OME-2
conversion /hr 01(MIXED)
Frac. kmol 2:4:6-01 + CH2O -->
3 0.276128013 2:4:6-01
conversion /hr OME-4(MIXED)
Frac. kmol OME-4 + CH2O --> OME-
4 0.278125693 OME-4
conversion /hr 5(MIXED)
Frac. kmol OME-5 + CH2O --> OME-
5 0.28529143 OME-5
conversion /hr 6(MIXED)
Tabelle D.4 Konversionen für Betriebspunkt 2 dem OME-Reaktor aus Simulation entnommen
Rxn Specificatio Fractional Fractional Conversion of
Units Stoichiometry
No. n type conversion Component
Frac. kmol METHYLAL + CH2O -->
1 0.180533016 METHYLAL
conversion /hr OME-2(MIXED)
Frac. kmol OME-2 + CH2O --> 2:4:6-
2 0.180356663 OME-2
conversion /hr 01(MIXED)
Frac. kmol 2:4:6-01 + CH2O -->
3 0.180470464 2:4:6-01
conversion /hr OME-4(MIXED)
Frac. kmol OME-4 + CH2O --> OME-
4 0.181107115 OME-4
conversion /hr 5(MIXED)
Frac. kmol OME-5 + CH2O --> OME-
5 0.184623032 OME-5
conversion /hr 6(MIXED)
76
Literaturverzeichnis
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