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PI INTERNATIONALE MAKROÖKONOMIK

1. Güter- und Finanzmärkte:


Das IS-LM-Modell

Blanchard/Illing, 7. Auflage, Kapitel 1–5

• Gesamtwirtschaftliche Nachfrage und Produktion


• Geldschöpfung durch Zentralbanken und Geschäftsbanken
• Geldpolitik
• Fiskalpolitik
Einleitung:
Was ist Makroökonomie?

Ziele:
Gesamtwirtschaftliche Entwicklungen zu beschreiben (Empirie)
Gesamtwirtschaftliche Beziehungen zu erklären (Theorie)
Vorschläge zur Problemlösung zu geben (Politik)

Geschichte:
Weltwirtschaftskrise 1929-33
John M. Keynes 1936 John R. Hicks 1937 IS-LM-Modell
Ölkrise 1970er, Kritik Synthese von verschiedenen Theorien
Weltweite Finanzkrise 2008
Keynes

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Einleitung:
Warum Modelle?

Realität ist zu komplex, um alles verstehen zu können


Modell ist eine Vereinfachung der Realität, es soll…
…einfach genug sein, um es verstehen zu können
…komplex genug sein, um nützliche Aussagen (über die Realität) treffen zu können
Aufgabe eines Modells ist nicht, „realistisch" zu sein, sondern dabei zu helfen, eine
konkrete, im vorhinein festgelegte Frage besser beantworten zu können
Beim Nachdenken über Zusammenhänge verwenden wir immer irgendein Modell
Explizites Formulieren eines Modells hilft uns…
… Annahmen offenzulegen
… konsistent zu sein
… Lücken aufzudecken ( neue Forschungsfragen, neues Datensammeln)
… Gedankenexperimente durchzuführen und Vorhersagen zu treffen
… Zusammenhänge zu vermitteln
„Alle Modelle sind falsch, aber manche sind nützlich.“ (G. Box)

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Einleitung:
Modelle in dieser LV

Kurze Frist Mittlere Frist

Geld- und Lohn-


Gütermarkt Marktmacht
Finanzmärkte verhandlungen

IS- LM- WS- PS-


Gleichung Gleichung Gleichung Gleichung

IS-LM- IS-LM-PC- Phillips-


Modell Modell Kurve
Einleitung:
Modelle in dieser LV

Gütermärkte
Geld- und
Konsum C IS-LM- Finanzmärkte
Investitionen I Modell
Zinssatz i bzw. r
Staatsausgaben G

Fragestellungen:
Wie können Staat und Zentralbank
das Produktionsniveau beeinflussen?
Wovon hängt die Wirksamkeit solcher Maßnahmen ab?
Wie entstehen Finanzkrisen und Wirtschaftskrisen?

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Bruttoinlandsprodukt:
Berechnungswege

Bruttoinlandsprodukt (BIP):
= Maß für gesamtwirtschaftliche Produktion eines Jahres

Drei Berechnungswege gleiches Ergebnis:

1. Entstehung:
Summe der Mehrwerte (=Verkaufserlöse–Vorleistungen)
aller Produktionsstufen
Oder: Summe der Werte aller Produkte für den Endverbrauch

2. Verteilung:
Arbeitseinkommen
Summe aller Einkommen Kapitaleinkommen (z.b. Zinsen, Dividenden,…)

3. Verwendung:
Summe aller Ausgaben
= gesamtwirtschaftliche Nachfrage

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Bruttoinlandsprodukt:
Grenzen

Grenzen der Berechnung:


Zeitlicher Aufwand:
Unternehmensdaten erst nach Bilanzjahr verfügbar, d.h. „aktuelles BIP“
unbekannt
Statistischer Aufwand:
Daten sammeln & verarbeiten & bewerten = Komplexe Tätigkeit
Grenzen der Verwendung:
Informalität:
Haushaltsarbeit (keine Markttransaktion)
Illegale Aktivitäten (werden geschätzt)
Nachhaltigkeit:
Verbrauch von nichterneuerbaren Rohstoffen? Umweltzerstörung?
Sozialer Zusammenhalt? Ungleichheit?
BIP ist keine Messgröße für „Wohlfahrt“ oder „Zufriedenheit“,
aber ein Indikator für die Kapazität eines Landes, Wohlfahrt zu schaffen

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Gütermarkt:
Nachfrage

Gesamtwirtschaftliche Nachfrage (𝑍𝑍):

𝑍𝑍 ≡ 𝐶𝐶 𝑌𝑌 − 𝑇𝑇 + 𝐼𝐼 𝑌𝑌, 𝑖𝑖 + 𝐺𝐺
+ + −

𝐶𝐶 : Privater Konsum
von privaten Endverbrauchern nachgefragte
Waren und Dienstleistungen
Steigt mit verfügbarem Einkommen 𝑌𝑌– 𝑇𝑇
C = 𝒄𝒄𝟎𝟎 + 𝒄𝒄𝟏𝟏 Y–T
(= Einkommen minus Steuern)
Annahme: lineare Konsumfunktion

𝐶𝐶 = 𝑐𝑐0 + 𝑐𝑐1 𝑌𝑌 − 𝑇𝑇
𝑐𝑐0 : autonomer Konsum, 𝑐𝑐0 > 0
Y–T
𝑐𝑐1 : marginale Konsumneigung, 0 < 𝑐𝑐1 < 1

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Gütermarkt:
Nachfrage

𝐼𝐼 : Investitionsnachfrage der Unternehmen


Hängt positiv ab vom Absatz, d.h. Produktion, Einkommen (𝑌𝑌)
Hängt negativ ab vom Zinssatz (𝑖𝑖)

𝐼𝐼 = 𝐼𝐼 𝑌𝑌, 𝑖𝑖
+ −

𝐺𝐺 : Staatskonsum (=Nachfrage des Staates)


𝐺𝐺 = 𝐺𝐺̅

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Gütermarkt:
Komponenten der österreichischen Nachfrage

400

350
Milliarden € (nominal)

300

250

200
C
150

100
I
50
G
0
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
Quelle: Statistik Austria (06/2018)

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Gütermarkt:
Gleichgewicht

Gleichgewichtsbedingung:
Produktion Y = Einkommen Y = Nachfrage Z
Y=Z

𝑌𝑌 = 𝑍𝑍
C+I+G
IS-Kurve:
𝑌𝑌 = 𝐶𝐶 𝑌𝑌 − 𝑇𝑇 + 𝐼𝐼 𝑌𝑌, 𝑖𝑖 + 𝐺𝐺
+ + −

Hinweis:
• Y = reales BIP (d.h. Produktionsmenge)
• PY = nominales BIP (d.h. Preisindex mal Produktionsmenge)

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Gütermarkt:
Multiplikatoreffekt

𝑌𝑌 = 𝐶𝐶 𝑌𝑌 − 𝑇𝑇 + 𝐼𝐼 𝑌𝑌, 𝑖𝑖 + 𝐺𝐺
+ + −

z.B. Staatskonsum steigt um €1 Mrd.


Produktion steigt um mehr als €1 Mrd. 𝑌𝑌 → 𝑌𝑌𝑌

Herleitung des Multiplikators:


Annahme: lineare Investitionsfunktion:

𝐼𝐼 = 𝑑𝑑0 + 𝑑𝑑1 𝑌𝑌 − 𝑑𝑑2𝑖𝑖


1
• Staatsausgabenmultiplikator:
1 −𝑐𝑐1 −𝑑𝑑1

𝑐𝑐1
• Steuermultiplikator: −
1 −𝑐𝑐1 −𝑑𝑑1

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Gütermarkt:
Herleitung der IS-Kurve

𝑌𝑌 = 𝐶𝐶 𝑌𝑌 − 𝑇𝑇 + 𝐼𝐼 𝑌𝑌, 𝑖𝑖 + 𝐺𝐺
+ + −

IS-Kurve beschreibt die Auswirkung


einer Zinssatzänderung 𝑖𝑖 auf das Produktionsniveau 𝑌𝑌

IS-Kurve ist negativ geneigt:


Wenn Zinssatz steigt 𝑖𝑖 ↑ , dann sinken Investitionen 𝐼𝐼 ↓ und in
Folge auch die Produktion 𝑌𝑌 ↓

Bewegung entlang der IS-Kurve 𝐴𝐴 → 𝐴𝐴𝑌


𝑖𝑖 ↑→ 𝐼𝐼 ↓ → 𝑍𝑍 ↓ → 𝑌𝑌 ↓
Multiplikatoreffekt: 𝑌𝑌 ↓ → 𝐶𝐶&𝐼𝐼 ↓ → 𝑍𝑍 ↓ → 𝑌𝑌 ↓ →…
IS-Kurve beschreibt Gleichgewichte auf dem Gütermarkt 𝑌𝑌 = 𝑍𝑍
bei verschiedenen Zinssätzen 𝑖𝑖

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Gütermarkt:
Steigung der IS-Kurve

IS-Kurve beschreibt, wie sich Produktion Y ändert, wenn sich Zinssatz i ändert

Wirkungskanal über Investitionen I (+ Multiplikatoreffekt)

Wovon hängt Steigung der IS-Kurve ab?

Sonderfall: Investitionsfalle: Investitionen reagieren gar nicht auf


Zinsänderungen IS-Kurve ist vertikal

Extremfall 1: Investitionen reagieren kaum auf Zinsänderungen


IS-Kurve ist steil

Extremfall 2: Investitionen reagieren sehr stark auf Zinsänderungen


IS-Kurve ist flach

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Gütermarkt:
Verschiebung der IS-Kurve

𝑌𝑌 = 𝐶𝐶 𝑌𝑌 − 𝑇𝑇 + 𝐼𝐼 𝑌𝑌, 𝑖𝑖 + 𝐺𝐺
+ + −

z.B. Steuererhöhung, d.h. 𝑇𝑇 ↑


IS nach links (IS0 IS1)
Bei jedem (hypothetischen) Zinssatz 𝑖𝑖 ist das neue
Gleichgewichtseinkommen niedriger als vor 𝑇𝑇 ↑
Ausmaß der IS-Verschiebung:
Steuererhöhung x Multiplikatoreffekt!

Generell gilt:
Änderung einer Variable einer der Achsen (z.B 𝑖𝑖 ):
Bewegung entlang der IS-Kurve
Änderung von anderen Größen 𝐺𝐺, 𝑇𝑇, 𝑐𝑐0 , 𝑐𝑐1 , …
Verschiebung der IS-Kurve (links/rechts)
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Gleichgewicht:
Alternativer Ansatz, I=S

Privates Sparen (𝑆𝑆) = Differenz zwischen verfügbarem Einkommen und Konsum:

𝑆𝑆 = 𝑌𝑌 – 𝑇𝑇 – 𝐶𝐶

Im Gütermarktgleichgewicht 𝑌𝑌 = 𝐶𝐶 + 𝐼𝐼 + 𝐺𝐺 gilt somit:

𝐼𝐼 = 𝑆𝑆 + (𝑇𝑇 – 𝐺𝐺)

Staatliches Sparen 𝑇𝑇 – 𝐺𝐺 = Differenz zw. Steuereinnahmen und Staatsausgaben


𝑇𝑇 > 𝐺𝐺 ↔ Budgetüberschuss
𝑇𝑇 < 𝐺𝐺 ↔ Budgetdefizit
Im Gütermarktgleichgewicht:
Investitionen = private Ersparnis + Ersparnis des Staates

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Geldmarkt:
Grundlagen

Eigenschaften von „Geld“:


Tauschmittel (statt Ware gegen Ware)
Recheneinheit (statt Relativwert von Ware 1 zu Ware 2)
Wertaufbewahrung (Konsum morgen statt Konsum heute)

Vermögen kann in zwei verschiedenen Anlageformen gehalten werden:


Geld (M):
Benötigt z.B. für Gütertransaktionen, liefert aber keinen Zinsertrag
Entgangener Zinsertrag = Opportunitätskosten der Geldhaltung
Wertpapiere, Anleihen (B, Bonds):
Nicht für Kauf/Verkauf von Gütern verwendbar, aber liefert Zinsertrag

21
Geldmarkt:
Geldnachfrage

𝑀𝑀𝑑𝑑 = 𝑃𝑃𝑌𝑌𝑃𝑃 𝑖𝑖

Die Nachfrage nach Geld 𝑀𝑀𝑑𝑑 …


hängt positiv ab vom Nominaleinkommen PY

Zinssatz i
(nominalen BIP)
hängt negativ ab vom Zinssatz:
„Liquiditätspräferenz“ 𝑃𝑃 𝑖𝑖 = Geldnachfrage für
Transaktionen pro € des nominalen BIP
Md

Geldmenge M

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Geldmarkt:
Geldangebot (gesamt)

Zentralbankgeld H = Bargeld CU + Reserven R

„hard money“, „Geldbasis“ Einlagen der Geschäftsbanken


bei Zentralbank

„Geld” M = Bargeld CU + Sichteinlagen D

„deposits“, „Giralgeld“, „Buchgeld“


= Einlagen von Personen, Firmen, etc. bei Geschäftsbanken

Zentralbank schafft Zentralbankgeld H und fördert/beschränkt Schaffung von Sichteinlagen D


beeinflusst das gesamte Geldangebot Ms (money supply), z.B. Zielmenge=M:

𝑀𝑀 𝑠𝑠 = 𝑀𝑀

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Geldmarkt:
Geldangebot der Zentralbank

Offenmarktgeschäfte (wöchentlich):
Zentralbank verleiht neu geschaffenes Zentralbankgeld H an Geschäftsbanken
Geschäftsbanken müssen Sicherheiten hinterlegen und Zinsen zahlen
= Hauptrefinanzierungssatz sog. „Leitzinsen“
Bei der EZB: Repurchase Agreement (Repo, Rückkaufvereinbarung)
Seit Okt. 2008: EZB bedient jede nachgefragte Geldmenge („Liquiditätskrise“!) zum
vorab festgelegten Hauptrefinanzierungssatz (Mengentender)

Ständige Fazilitäten (täglich):


Spitzenrefinanzierungsfazilität: kurzfristige Kredite (über Nacht) an Geschäftsbanken
zu höherem Zins
Einlagefazilität: kurzfristige Einlagen von Geschäftsbanken z. B. bei Überliquidität,
niedrigerer Zins

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Geldmarkt:
Geldangebot der Zentralbank

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Geldmarkt:
Geldangebot der Geschäftsbanken

Zentralbankbilanz
Aktiva Passiva
Wertpapiere aus Offenmarktgeschäften Zentralbankgeld H =
Bargeld CU +
Reserven der Geschäftsbanken R

Geschäftsbankbilanz

Aktiva Passiva
Kredite Sichteinlagen D
Anleihen (Staat, Unternehmen,…) Schuldverschreibungen
Reserve bei Zentralbank R Eigenkapital

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Geldmarkt:
Geldangebot der Geschäftsbanken

Schaffung von (Giral-)Geld:


Geschäftsbank vergibt Kredit an Kunden
Buchung auf Aktivseite (=Kredit) und Passivseite (=Einlage D auf Kunden-Girokonto)
Einschränkungen:
Mindestreserve R: 1% aller Einlagen D bei Zentralbank in Form von ZB-Geld H
Eigenkapitalquote: mind. 8% (Basel III)
Sicherheiten („Collaterals“) des Kreditnehmers (=realwirtschaftliche Grundlage)
Möglichkeit einer Überweisung der Einlage D an Empfänger bei einer anderen Bank
Transfer von ZB-Geld H zwischen Banken (Interbankenclearing)
Möglichkeit einer Bargeld-Abhebung (Giralgeld D = Rechtsanspruch auf Bargeld CU)
Woher bekommt eine Geschäftsbank Zentralbankgeld H (=R+CU)?
Kredit von Zentralbank gegen Sicherheiten und Zinszahlung (Leitzins)
Ausleihen von anderen Geschäftsbanken (Tagesgeldzinssatz, EONIA)
Bareinlagen von Sparern

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Geldmarkt:
Geldmengen

Geldmengenaggregate im Euroraum (2013)

Quelle: OeNB, ECB

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Geldmarkt:
Gleichgewicht

Finanzmärkte sind im Gleichgewicht, wenn gilt:

𝑀𝑀 𝑠𝑠 = 𝑀𝑀
𝑀𝑀𝑑𝑑 = 𝑃𝑃𝑌𝑌𝑃𝑃 𝑖𝑖

𝑃𝑃𝑌𝑌 ≜Nominaleinkommen

Durch Umformulierung der Gleichgewichtsbedingung


(Division durch das Preisniveau) erhalten wir die
Bedingung:
𝑀𝑀
= 𝑌𝑌𝑃𝑃 𝑖𝑖
𝑃𝑃 −

Das reale Geldangebot ist gleich der realen


Geldnachfrage.
Letztere hängt vom Realeinkommen und vom Zinssatz ab.

30
Geldmarkt:
LM-Kurve bei Zinssteuerung

Geldpolitik bei Zinssteuerung:


Zentralbank wählt „Leitzinssatz“ 𝒊𝒊
Geldangebot 𝑀𝑀 𝑠𝑠 passt sich an Geldnachfrage 𝑀𝑀𝑑𝑑 an
D.h. Geldmenge bestimmt sich endogen.

Die LM-Gleichung lässt sich somit durch eine horizontale Linie beschreiben.

31
Geldmarkt:
Herleitung der LM-Kurve

LM-Kurve: horizontale Linie


„Liquidity demand = Money supply“

𝑖𝑖 𝑖𝑖 𝑃𝑃𝑀𝑀 𝑖𝑖

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IS-LM-Modell:
Güter- und Geldmärkte:

IS-Gleichung :
𝑌𝑌 = 𝐶𝐶 𝑌𝑌 − 𝑇𝑇 + 𝐼𝐼 𝑌𝑌, 𝑖𝑖 + 𝐺𝐺
+ + −

LM-Gleichung:

𝑖𝑖 = 𝑖𝑖 𝑖𝑖 𝑳𝑳𝑳𝑳 𝒊𝒊

Schnittpunkt:
alle Märkte im Gleichgewicht

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IS-LM-Modell:
Fiskalpolitik

Expansive Fiskalpolitik: 𝑖𝑖 = 𝑖𝑖 𝑌𝑌 = 𝐶𝐶 𝑌𝑌 − 𝑇𝑇 + 𝐼𝐼 𝑌𝑌, 𝑖𝑖 + 𝐺𝐺


+ + −
𝑮𝑮 ↑ oder 𝑻𝑻 ↓
allgemeiner: 𝑮𝑮 − 𝑻𝑻 ↑

Kontraktive Fiskalpolitik:
𝑮𝑮 ↓ oder 𝑻𝑻 ↑
allgemeiner: 𝑮𝑮 − 𝑻𝑻 ↓
𝑖𝑖 𝑳𝑳𝑳𝑳 𝒊𝒊
Auswirkungen:

Kontraktiv: 𝐺𝐺 ↓ 𝑍𝑍 ↓ 𝑌𝑌 ↓
oder: 𝑇𝑇 ↑ 𝐶𝐶 ↓ 𝑍𝑍 ↓ 𝑌𝑌 ↓
Gilt für jeden gegebenen Zinssatz
IS - Verschiebung nach links
(Ausmaß hängt vom Multiplikatoreffekt ab)

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IS-LM-Modell:
Geldpolitik

Expansive Geldpolitik: 𝑖𝑖 = 𝑖𝑖 𝑌𝑌 = 𝐶𝐶 𝑌𝑌 − 𝑇𝑇 + 𝐼𝐼(𝑌𝑌, 𝑖𝑖) + 𝐺𝐺


+ + −
Zentralbank: 𝑖𝑖 ↓

Kontraktive Geldpolitik:
Zentralbank: 𝑖𝑖 ↑

Auswirkungen:

𝑖𝑖 ↓ 𝑖𝑖0 𝑖𝑖1 für jedes gegebene 𝑌𝑌 𝑖𝑖0 𝑳𝑳𝑳𝑳 𝒊𝒊𝟎𝟎

d.h. LM-Verschiebung nach unten


Bewegung entlang der IS-Kurve: 𝑖𝑖1 𝑳𝑳𝑳𝑳 𝒊𝒊𝟏𝟏

𝑖𝑖 ↓ 𝐼𝐼 ↑ 𝑍𝑍 ↑ 𝑌𝑌 ↑

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IS-LM-Modell:
Kombination Fiskal- und Geldpolitik

Die Wirkung einer Kombination aus


expansiver Geld- und Fiskalpolitik

𝑖𝑖0 𝑳𝑳𝑳𝑳 𝒊𝒊𝟎𝟎

𝑖𝑖1 𝑳𝑳𝑳𝑳 𝒊𝒊𝟏𝟏

36
IS-LM-Modell:
Kombination Fiskal- und Geldpolitik

Die Wirkung einer Kombination von


Haushaltskonsolidierung und
expansiver Geldpolitik

𝑖𝑖0 𝑳𝑳𝑳𝑳 𝒊𝒊𝟎𝟎

𝑖𝑖1 𝑳𝑳𝑳𝑳 𝒊𝒊𝟏𝟏

37
IS-LM-Modell:
Kombination Fiskal- und Geldpolitik

Beispiel:
Deutschland nach der Wiedervereinigung 1990
Expansive Fiskalpolitik, 𝐺𝐺 ↑
(Infrastruktur, Subventionen, …)

Restriktive Geldpolitik, 𝑖𝑖 ↑
𝒊𝒊𝟐𝟐
(zur Dämpfung der Expansion)
Resultat: BIP „gebremst“
𝒊𝒊𝟏𝟏

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