Die deutsche Hochschullandschaft ist sehr vielfältig. Es gibt in den 16 Bundesländern 398 Hochschulen mit
insgesamt ca. 2,8 Mio. eingeschriebenen Studierenden. Darunter gibt es 111 Universitäten (einschließlich
Technischer Universitäten und Pädagogischer Hochschulen), 229 Fachhochschulen und 58 Kunst- und
Musikhochschulen. Zusammen genommen bieten diese Hochschulen mehr als 18.000 Studiengänge an. Die
Zahl der ausländischen Studierenden in Deutschland ist in den vergangenen Jahren immer weiter angestiegen
und liegt inzwischen bei ca. 320.000, was einen Anteil von 12% aller Studierenden ausmacht.
Universität: Diese Form von Hochschule bietet ein breites Spektrum an Fächern und Fachrichtungen an; die
Ausbildungsschwerpunkte liegen bei der Vermittlung von fundierten Grundkenntnissen sowie der
theoretischen Forschung und Lehre. Folgende Fachrichtungen werden üblicherweise an Universitäten
angeboten: Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften, Geisteswissenschaften, Rechtswissenschaften,
Wirtschaftswissenschaften, Sozialwissenschaften, Theologie, Medizin, Agrarwissenschaften,
Forstwissenschaften etc.. Vergleichbare Hochschulen sind zudem Technische Universitäten (TU),
Pädagogische Universitäten/Hochschulen (PU/PH), Sporthochschulen, Verwaltungshochschulen und
Hochschulen der Bundeswehr.
Fachhochschule: Diese Art der Hochschule ist im Vergleich zu Universitäten relativ neu. Fachhochschulen
sind meist nicht sehr groß und ihr Fächerkanon ist begrenzt. Meist sind Fachhochschulen auf einige wenige
Fachrichtungen spezialisiert. Es gibt Fachhochschulen mit folgenden Fachrichtungen:
Ingenieurwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Agrar- und Forstwirtschaften, Design und
Krankenpflege. Normalerweise werden keine geisteswissenschaftlichen Fächer angeboten. Der Aufbau des
Studiums verbindet notwendige Grundlagentheorie mit der Praxis und ist strenger reguliert als an
Universitäten. Die Studienzeit ist in der Regel kürzer als an Universitäten. An den meisten Fachhochschulen
ist das Absolvieren eines Praktikums während des Studiums Pflicht.
Kunst- und Musikhochschulen sowie Theater- und Filmhochschulen: Diese vergleichsweise wenigen
Hochschulen bieten den Studierenden kleine Klassen und Einzelunterricht um ihre individuellen
Staatsexamen Wer Medizin, Jura, Pharmazie oder auf Lehramt studiert, schließt sein Studium in der Regel
mit dem Staatsexamen ab. Das Staatsexamen ist eine Prüfung, die vor einem staatlichen Prüfungsausschuss
abgelegt wird. Da die Absolventen oft ein Amt im Staatsdienst bekleiden werden, sind die Inhalte des
Studiums und der Prüfung gesetzlich geregelt. Das erste Staatsexamen besteht meist aus einer theoretischen
Prüfung, die mit den akademischen Examina vergleichbar ist. Nach dem universitären Studium erfolgt eine
berufsbezogene, praktische Ausbildungsphase. Nach dieser Phase kann man das zweite Staatsexamen ablegen.
Promotion Der Doktortitel ist der höchste akademische Grad. Er gilt als Nachweis dafür, dass der Träger
dieses Titels zu eigenständiger wissenschaftlicher Forschung fähig ist. Die Promotion ist der Einstieg in die
wissenschaftliche Laufbahn und in einigen Fächern auch ein wichtiges Plus für Karrieren außerhalb der
Wissenschaft. Sie umfasst eine Forschungsarbeit (Dissertation), die neue wissenschaftliche Erkenntnisse
enthält, sowie eine mündliche Prüfung (Rigorosum) oder „Verteidigung“ der Arbeit (Disputation). Nach
Erwerb des Doktorgrades kann man den Doktortitel als Namenszusatz tragen. Eine Promotion dauert je nach
Fachgebiet etwa zwei bis fünf Jahre. Wer promovieren möchte, muss in der Regel ein Master-Studium mit
überdurchschnittlichen Leistungen abgeschlossen haben. In Ausnahmefällen können aber auch Inhaber eines
Bachelorgrades zur Promotion zugelassen werden, wenn sie die Eignung in einem speziellen Verfahren
nachgewiesen haben.
5. Was sind ECTS-Punkte? Die Beurteilung von Leistungen in Bachelor- und Masterstudiengängen
erfolgt nach dem European Credit Transfer System (ECTS). Das ECTS bemisst die Leistung der Studierenden
nach dem Arbeitsaufwand, der für einen erfolgreichen Studienabschluss erforderlich ist – einschließlich des
Aufwands für die Vor- und Nachbereitung von Lehrveranstaltungen, für Leistungsnachweise und die
Vorbereitung auf Prüfungen. Die erbrachten Leistungen werden benotet und gehen in die Abschlussnote ein.
Ein Leistungspunkt (auch Credit Point oder ECTS-Punkt genannt) entspricht in etwa 30 Arbeitsstunden. Die
Studiengänge sind in der Regel so aufgebaut, dass man 30 Leistungspunkte pro Semester sammeln muss, um
das Studium innerhalb der Regelstudienzeit abschließen zu können.
http://www.daad.org.cn/studium-in-deutschland/faqs-zum-studieren-in-deutschland-2/kapitel-1