Sie sind auf Seite 1von 1

Deutsch im Fokus

Das sagt man so! – Manuskript

Das schwarze Schaf sein

Eine Herde voller weißer Schafe – eines sieht aus wie das andere. Und
mittendrin steht ein schwarzes Schaf. Dieses Schaf fällt auf – leider nicht
unbedingt im positiven Sinne. So sehen es zumindest die weißen Schafe.

Die beiden älteren Frauen Bertha und Hilde treffen sich zu Kaffee und Kuchen, um zu
reden und Neuigkeiten auszutauschen. Bertha erzählt von ihren drei Enkeln: „Paul ist
der Älteste. Er ist Anwalt, ist verheiratet und hat drei Kinder. Patrick ist der Zweitälteste
und ist Arzt geworden wie seine Eltern. Er arbeitet zu viel, um sich um eine Familie
kümmern zu können. Aber Tom, der Jüngste, der macht uns vielleicht Sorgen!“ „Wieso
denn?“, fragt Hilde. „Er wollte nicht studieren“, antwortet Bertha, „er arbeitet jetzt als
Verkäufer in einem Kiosk und er raucht. Er hat sich eins von diesen Tattoos in die Haut
gebrannt. Ja, Tom hat sogar ein Kind, ohne verheiratet zu sein. Aber weißt du, was das
Schlimmste ist...“ „Was denn?“, fragt Hilde neugierig. „Letzten Monat war er sogar im
Gefängnis, weil er eine Geldbuße nicht bezahlen wollte“, erzählt Bertha. „Ist nicht
wahr!“ Hilde schüttelt erstaunt den Kopf. Bertha zuckt mit den Schultern. „Tom war
schon immer das schwarze Schaf der Familie“, sagt sie, „dabei ist er eigentlich so ein
lieber Junge.“

Autor: Benjamin Wirtz


Redaktion: Ingo Pickel

Deu t sch zum Mitnehmen |dw.com /dassagtmanso | © Deu t sche W elle | Seite 1 / 1

Das könnte Ihnen auch gefallen