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DAX, AKTIEN UND CO.: NACH VIELEN HÖHEN UND TIEFEN IST
DAS PLANSPIEL BÖRSE 2020 DER SPARKASSEN BEENDET.
WIR HABEN MAL BEI DEN TEAMS „THE WOLVES" UND „LH"
NACHGEFRAGT, WIE ES LIEF.
Interview mit Leon (15) und Justus (15) aus Bocholt vom Team „The Wolves“.
Leon, Justus, das Planspiel Börse ist für dieses Jahr beendet. Wie lief es für
euch?
Leon: Es war ein ständiges Auf und Ab. Zwischenzeitlich sah es ziemlich
schlecht für uns aus – da standen wir mit 4000 Euro im Minus.
Leon: Wir hatten uns Europas größten Softwarehersteller SAP ins Portfolio
gelegt, dessen Aktie Ende Oktober – quasi über Nacht – um 30 Prozent
abgestürzt ist. Schuld war wohl eine Aussage des Managements, dass der
operative Gewinn wegen Corona niedriger ausfallen würde als geplant.
Justus: Erst einmal haben wir abgewartet was passiert. Der größte Fehler, den
man machen kann, ist es überstürzt und in Panik zu verkaufen. Nachdem sich
der Kurs zumindest ein wenig erholt hatte und nur noch 25 Prozent unter
unserem Einstieg lag, haben wir beschlossen mit Verlust zu verkaufen und das
frei gewordene Geld in eine andere Aktie zu investieren, um den Verlust somit
vielleicht wieder ausgleichen zu können.
Leon: Ja, zum Glück. Wir haben Anteile des Pharmaunternehmens Pfizer
gekauft und darauf gehofft, dass die Aktie angesichts der Impfstoff-
Entwicklung steigt – und so war es dann auch. Mittlerweile konnten wir unser
Gesamtportfolio wieder ins Plus drehen, so dass wir am Ende 2200 Euro
Gewinn gemacht haben.
Wie habt ihr die Auswahl getroffen welche Aktien ihr kaufen und welche ihr
verkaufen wollt?
Justus: Mir hat es so viel Spaß gemacht, dass ich jetzt auch privat mit Aktien
handele. Ich trage Zeitungen aus und das Geld, das ich dabei verdiene, stecke
ich in den Kauf. Auch meinen Vater habe ich mit meiner Begeisterung
angesteckt, so dass wir jetzt zusammen darüber diskutieren welche Aktien sich
lohnen. Es ist eine Art gemeinsames Hobby geworden.
Leon: Löst euch von der Vorstellung den perfekten Zeitpunkt für den Kauf oder
Verkauf von Aktien zu finden – den gibt es nämlich nicht. Es gelingt so gut wie
niemandem auf dem Höchststand zu verkaufen und auf dem niedrigsten Stand
einzusteigen. Und seid nicht zu gierig. Ein kleiner Gewinn ist auch ein Gewinn –
es müssen nicht immer 30 Prozent Wachstum sein.
Martin (16) und Kuba (18) aus Witten vom Team „LH"
Martin, Kuba, was hat euch gereizt am Planspiel Börse teilzunehmen?
Kuba: Seit meinem 18. Geburtstag handele ich privat mit Aktien, aber natürlich
nur im kleinen Rahmen, etwa mit mit meinem Taschengeld oder mit Geld, das
ich zu Weihnachten oder zum Geburtstag von Verwandten bekommen habe. Ich
war gespannt zu erfahren, wie es ist mit einer großen Summe von 50.000 Euro
ins – wenn auch nur fiktive – Geschehen einzusteigen. Darum habe ich Martin
gefragt, ob wir gemeinsam mitmachen wollen.
Martin: Mich hat das Thema schon lange interessiert, aber bislang hatte ich
mich nicht getraut Aktien zu kaufen. Das Planspiel war eine tolle Möglichkeit
ohne Risiko auszuprobieren, ob es mir liegt. Und tatsächlich habe ich Lust
bekommen auch für mich persönlich weiterzumachen – erste Aktien habe ich
schon im Blick.
Kuba: Ja, klar. Wir haben uns auch jeden Tag ausgetauscht und darüber
diskutiert, welche Aktien wir abstoßen und welche wir kaufen sollen. Leider
konnten wir immer erst am Nachmittag schauen, ob unsere Strategie
aufgegangen ist, weil wir in der Schule ja kein Handy nutzen dürfen. Nur unser
Sowi-Lehrer hat uns erlaubt ab und zu nachzugucken, ob es wichtige
Wirtschaftsnachrichten gibt, die die Kurse beeinflussen können, und wie unser
Depot darauf reagiert.
Wie habt ihr euch über aktuelle Entwicklungen an der Börse auf dem
Laufenden gehalten?
Martin: Auf der Seite der Sparkassen konnte man sich über Neuigkeiten zu den
einzelnen Werten informieren.
Kuba: Und ich habe, sobald ich zu Hause war, den Fernseher angemacht und
auf einem polnischen Kanal die Börsen-Nachrichten angesehen, die dort quasi
Tag und Nacht laufen.
Kuba: Auf jeden Fall! Es hat uns einfach richtig viel Spaß gemacht und es war
unheimlich spannend zu sehen, wie schnell Werte rauf und runter gehen
können. Dieses Mal wollten wir vor allem lernen und uns ausprobieren – für die
nächste Runde haben wir uns das Ziel gesetzt zu den Gewinnern zu gehören.