Louis-Hector Berlioz kommt am 11. Dezember 1803 in La Côte-Saint-André
(zwischen Grenoble und Lyon) zur Welt und sollte eigentlich Arzt wie sein Vater werden. Das halbherzig betriebene Medizinstudium gab Berlioz jedoch 1826 auf, um sich ganz der Musik widmen. Mit Beginn seines Musikstudiums versagt ihm der Vater jegliche finanzielle Unterstützung. Auf ein Stipendium hoffend, bewirbt sich Berlioz zum ersten Mal um den renommierten Rom-Preis, scheidet jedoch in der Vorrunde aus. Erst 1830 wird er diesen Preis gewinnen. 1830 schuf er dann sein Meisterwerk, die „Symphonie fantastique“, die im Dezember desselben Jahres uraufgeführt wurde. Ein Merkmal dieser Sinfonie ist, dass sie autobiografische Züge trägt. Mehrere Jahre zuvor, 1827, verliebte sich Berlioz unsterblich in die Schauspielerin Harriet Smithson. Diese spielte in einer Aufführung von Shakespears Hamlet, die Ophelia. Erst nach einer Aufführung seiner Sinfonie in Paris 1832 lernten sich beide erstmalig kennen und heirateten schließlich 2 Jahre später. Nach der „Symphonie fantastique“ erhielt Berlioz eine Reihe ehrenvoller Kompositionsaufträge. Unter anderem von dem Geiger Niccolo Paganini. Seine künstlerischen Konzeptionen blieben dabei im Grenzbereich zwischen absoluter Musik und musikalischem Erzählen angesiedelt. Mit neuartig konzipierten symphonischen Werken wie „Harold en Italie“ und „Roméo et Juliette“ hatte er durchaus Erfolge. Letztlich gelang es Berlioz insbesondere in Paris nicht, sich als Musiker wirklich durchzusetzen, und so blieb er zeitlebens auf die Einkünfte aus Brotberufen als Journalist und als Bibliothekar angewiesen. Hinzu kam ab 1835 eine Tätigkeit als Dirigent. In den 1860er Jahren fühlte sich Berlioz zunehmend isoliert und verlor sich in Depressionen. Er starb kurz nach der Rückkehr von einer Konzertreise nach Russland am 8. März 1869 in Paris. Trotz langer Missachtung im eigenen Land wurde Berlioz zur zentralen Gestalt der französischen Musik im 19. Jahrhundert. Seine monumentalen Chorwerke und die Orchesterkompositionen öffneten ebenso wie seine Opern der Musik seiner Zeit neue Perspektiven, die für zahlreiche Zeitgenossen und Nachfolger stilbildend wurden