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Steildächer 22.05.

2020

Allgemeine Grundlagen Dächer

Belüftung von Steildächern

Dachkonstruktionen mit mehrschichtigen Dachaufbau(verschiedenste Dacheindeckungsarten) aus


diversen Einzelteilen werden von Handwerkern verschiedener Gewerke ausgeführt. Dies führt immer
wieder zu Abstimmungs- und Verständnisproblemen. Bei einem normalen Dachstuhl treffen in
diesem Bereich im allgemeinen die Gewerke Zimmerer, Dachdecker, Trockenbau und Klempner
aufeinander. Dieses führt gerade bei Abweichungen von Standard Konstruktionen oftmals zu
schadhaften Konstruktionen, da jedes Gewerk einen anderen Schwerpunkt und Vorschriften
einhalten muss.
Diese Ausführungs/Abstimmungsfehler stellen sich in der Praxis häufig Feuchteschäden mit
verschiedensten Ursachen da. Aus diesem Grund ist es sinnvoll Belüftungsebenen im Dach
vorzusehen, die ein Austrocknen der Konstruktion unterstützen und so Bauschäden vermeiden.
Feuchteschäden werden hauptsächlich durch Wasserdampf, Tauwasser und Restfeuchte innerhalb
der Konstruktion verursacht.
Die Lüftung innerhalb dieser Ebenen erfolgt bei Steildächern durch einen Lufteinlass im Bereich der
Traufe und einem Luftauslass im Bereich des Firstes. Die Zirkulation der Luft innehalb dieser Ebenen
erfolgt durch Thermik bzw. Luftdruck. Hierbei sollte der Öffnungsquerschnitt im Traufbereich
mindestens 200 cm²/m und im First mindestens 50 cm²/m betragen.

Traufe (Zuluft von unten)

Typische Traufausbildung einer Deckung mit


Dachsteinen/Ziegeln und vorgehängter
Rinne mit Traufblech. Die Zuluftöffnung für
die Hinterlüftungsebene ist unterhalb
der Rinne angeordnet und mit einem
Lochblech als Kleintierschutz abgedeckt.
Um ein kontrolliertes Abtropfen
eindringenden Wassers sicherzustellen,
ist die Unterdeckbahn mit einem Tropfwinkel
verbunden (Hinweis: Am Tropfprofil
kann regional Eisbildung auftreten!).

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Traufe (Zuluft von oben)

Traufausbildung einer Deckung mit


Dachsteinen/Ziegeln und vorgehängter Rinne.
Die Zuluftöffnung für die Hinterlüftungsebene
ist bei dieser Variante oberhalb der Rinne
angeordnet und mit einem Lochblech als
Kleintierschutz abgedeckt. Das
Niederschlagswasser gelangt von der
Deckung über ein Traufblech in die
Dachrinne. Bei extremen Wetterverhältnissen
wird eingedrungenes Treibwasser über eine
zweite Entwässerungsebene und das
angeschlossene Tropfblech schadlos in die
Rinne abgeleitet.

Funktionsfähig ist eine solche Belüftungsebene, wenn der freie Lüftungsquerschnitt ausreichend
dimensioniert ist. Als Faustregel gilt, dass die Höhe der Konterlatte, also etwa 30 bis 40 mm, bei
Dächern auf Ein- und Zweifamilienhäusern einen ausreichenden Belüftungsquerschnitt sichert.
Voraussetzung für die Funktionsfähigkeit der Belüftungsebene ist die Möglichkeit der ungehinderten
Einströmung von Kaltluft an der „Traufe“ und die Abströmung über den „First“ bzw. spezielle
Lüftungsziegel (exakte Dimensionierung nach DIN 4108).

Lüftungskamm

Lüftungsband

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First (Dachboden gedämmt und ungedämmt)

(4) Hinterlüftung der Deckung (8) Konterlattung


(4a) Belüftung der Dämmung (9) Lattung
(5) Keilbohle (11) Luftraum über Dämmung
(6) Tropfblech (12) Dampfbremse
(7) Unterdeckbahn (13) Dämmung (zwischen den Sparren)

Hier ein Trockenlüfterfirst (diverse Hersteller und Bauarten verfügbar)

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Entwässerung von Dächern

Bei der Dachentwässerung spielt insbesondere die Ausführung der Traufbereiche für den schadlosen
Abfluss des Niederschlagswassers oder den Rückhalt von Schneemengen eine bedeutende Rolle.
Immerhin gelangt der gesamte Niederschlag von der Dachfläche an dieser Stelle in die Dachrinne,
bevor er über das Rohrnetz der Haus- und Grundstücksentwässerung abgeleitet wird.
Der Einbau und die Art einer Schneefangeinrichtung erfolgen nach länderspezifischen Anforderungen
und Herstellerangaben.
Für Dachrinnen wird eine individuelle normengerechte Dimensionierung gemäß DIN EN 12056-3 und
DIN 1986-100 gefordert. Innen liegende Rinnen sind bei nachgewiesener Abflussleistung mit
Notüberläufen und freiem Auslauf auf schadlos überflutbare Grundstücksflächen auszurüsten.
Entscheidende Bauteile zur schadlosen Entwässerung der Rinnen sind typischerweise
der Rinnenabfluss, Rinnenstutzen und der Notüberlauf, deren einwandfreie Funktion grundsätzlich
gewährleistet sein muss. Hierzu sind die korrekte normengerechte Dimensionierung, die
einwandfreie handwerkliche, zwängungsfreie Ausführung sowie die regelmäßige
Reinigung/Instandhaltung von entscheidender Bedeutung. Die beste Leistung eines Rinnenstutzens
wird durch eine strömungsgünstige, trichterförmige Ausführung und/oder einen kastenförmigen
Sammler erzielt. Wichtig: Um die optimale Abflussleistung zu erzielen, ist der Rinnenausschnitt an die
Öffnung der zumeist industriell hergestellten Stutzen anzupassen und der volle Abflussquerschnitt
freizuhalten. Anhand zahlreicher typischer und außergewöhnlicher Bausituationen wird in diesem
Kapitel gezeigt, wie Sie Traufausbildungen und Rinnenabflüsse ausführen können, um das
Regenwasser schadlos vom Gebäude abzuleiten.

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Traufbohle

Eine Traufbohle ist die unterste Traglatte (im Bereich der Traufe) und ein Teil der Dachlattung.
Die Dachlatten tragen die Dachdeckung, in der Regel Dachziegel, Pfannen, Schindeln o.ä.. Auf die
unterste Dachlatte, eben die Traufbohle, wird die erste Reihe der Deckung lediglich aufgelegt.
Traufbohlen sind im Querschnitt größer als die normalen Dachlatten und haben oft einen
trapezförmigen statt rechteckigen Querschnitt. Dadurch folgt die Oberseite der Traufbohle der
Neigung der Dachdeckung und bewirkt damit eine gleichmäßige Dachneigung aller
Eindeckungsreihen der Dachfläche.
Nach Erfordernis kann eine Traufbohle auch aus mehreren übereinander vernagelten
Einzelquerschnitten(Latten) bestehen. Beim traditionell ausgeführten geneigten Pfannendächern
dient die Traufbohle darüber hinaus als Auflager für das Traufblech (Rinneneinhang, Tropfblech) und
die Rinnenhaken (Rinneneisen).
Die Traufbohle wird nach Erfordernis auch als tragendes Bauteil zur Aussteifung der Dachfläche
herangezogen und ist dann entsprechend zu dimensionieren.

Ausbildung Kehle

An der Dachkehle treffen zwei Dachflächen aneinander und bilden eine Innenecke im Dach. Die
Dacheindeckung muss an solchen Stellen besonders sorgsam verlegt werden, um spätere Schäden zu
vermeiden. Die Dachkehle sollte daher nicht nur optisch passgenau, sondern auch gut geschützt vor
Wettereinflüssen sein.

Diese Linie markiert den tiefsten Bereich der Dachkonstruktion, an dem sich die beiden Dachflächen
treffen. Deshalb fließt an dieser Stelle besonders viel Regenwasser zusammen. Aufgabe ist es,
mithilfe von geeignetem Dachzubehör eine Kehlrinne zu konstruieren, welche die Dachflächen
wasserdicht miteinander verbindet und Niederschläge sicher in die Dachrinne entwässert, ohne dass
Feuchtigkeit in die Unterkonstruktion eindringt.

Eine wasserführende Kehlrinne kann man aus unterschiedlichen Materialien herstellen. Manche
Hersteller bieten passend geformte Kehl-Dachziegel an. Auch Bitumenbahnen oder
Kunststoffdachbahnen sowie PVC-Profile kommen zum Einsatz. Am häufigsten aber werden so
genannte Kehlbleche verwendet. Das sind speziell geformte Profile aus Aluminium, Zink oder Kupfer,
die sich schnell und einfach montieren lassen und für eine sichere Entwässerung sorgen. Die
Kehlrinne ist aber kein Ersatz für eine Unterspann- oder Unterdachbahn. Sind bei einem Dach
derartige Zusatzmaßnahmen für die Regensicherheit vorgesehen, dann sollte man diese auch über
den Kehlbereich verlegen.

Auszug aus den Fachregeln für die Deckung mit Dachziegeln bzw. Betondachsteinen
Die Zuschnittsbreite der Kehle richtet sich nach der zu entwässernden Dachfläche und der
Dachneigung. Sie sollte jedoch eine Zuschnittsbreite von 400 mm nicht unterschreiten. Wo mit
geringem Wasseranfall gerechnet werden kann, darf eine Unterschreitung bis zur nächst niedrigeren
Zuschnittsbreite erfolgen.
Bei überdeckten Kehlen sind die anzupassenden Dachziegel/- steine parallel zur Kehllinie zu
schneiden

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Außen winddicht - innen luftdicht


Alle Bauteile des Daches sollten dieser Aussage entsprechen. Dies bedeutet von innen nach außen
sind die Konstruktionen diffusionsgeschlossen (warme Seite) bis diffusionsoffen (kalte Seite)
auszuführen.
So ist gewährleistet, dass die Feuchtigkeit die in der warmen Luft(innen) enhalten ist, nicht in die
Konstruktion hinnein diffundieren kann. Auf der anderen Seite(außen) kann Feuchtigkeit, die durch
Undichtigkeiten auf der warmen Seite in die Konstruktion hineindiffundiert ist, ausdiffundieren.

Definition „Diffusion“

Die Diffusion ist das Bestreben von Ladungsträgern, Molekülen oder Teilchen sich gleichmäßig in
einem Medium zu verteilen, um unterschiedliche Konzentrationen auszugleichen. Die Kenntnis der
mit der Wasserdampfdiffusion ablaufenden Prozesse spielt in der Bauphysik eine wichtige Rolle.

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diffusionsoffene Unterspannbahn

Die diffusionsoffene Unterspannbahn ist ein Material zur Herstellung einer regendichten Schicht
unterhalb der Dacheindeckung. Diese Ebene hat die Aufgabe sowohl eine Winddichtung als auch
einen Schutz darunter liegender Dämmstoffe zu ermöglichen. Der Dampfdiffusionswiderstand (sd-
Wert) der Unterspannbahn sollte möglichst klein sein, um ggf. eingedrungenem Wasserdampf die
Möglichkeit zum Verlassen der Schicht zu geben. Anzustreben ist ein sd-Wert kleiner gleich 0,05 m.
Die Bestwerte angebotener Produkte liegen bei 0,02 m. Die Unterspannbahn dient außerdem der
Herstellung der Winddichtheit gegenüber der Dämmung und muss entsprechend abgedichtet verlegt
werden.

sd-Wert (diffusionsäquivalente Luftschichtdicke)

Die Fähigkeit von Baustoffen, für Wasserdampf durchlässig zu sein, wird durch die
Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl beschrieben. Die diffusionsfähig einer Schicht hängt von den
Materialien und der Dicke ihrer Schichten ab. Als Diffusionswiderstand einer Schicht gibt man die

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Luftschichtdicke in Metern an, die der Diffusion (Austausch von Wasserdampf- und Luftmolekülen)
denselben Widerstand entgegensetzen würde, wie die betreffende Schicht.

Je niedriger der Wert, desto weniger wird der Wasserdampf auf dem Weg von der warmen zur kalten
Seite gebremst. Für offenporige Konstruktionen ist ein niedriger μ-Wert vorteilhaft, da die
Entfeuchtung ungehindert und schnell ablaufen kann(diffusionsoffen). Eine Aussage über die
Wirkung eines Materials in einer gegebenen Konstruktion ist nur bei gleichzeitiger Berücksichtigung
der Dicke des Stoffes möglich.

Den Wert dieser diffusionsäquivalenten Luftschichtdicke (abgekürzt sd) bekommt man, wenn man
den Wert der Wasserdampf-Diffusionswiderstandszahl (μ) mit der Schichtdicke in Metern
multipliziert.

Dampfbremse / Dampfsperre

Dampfbremse und Dampfsperre lassen sich zudem nach ihrem "Wirkungsgrad" unterscheiden.
Hierzu dient der sogenannte sd-Wert beziehungsweise Sperrwert, der die diffusionsäquivalente
Luftschichtdicke beschreibt. Also angibt, wieviel Meter Luft die dampfbremsende Schicht entspricht.

Von Dampfsperren ist die Rede, wenn der sd-Wert eines Werkstoffes größer / gleich 1.500 Meter
ist: daher gilt sie dann als dampfdiffusionsdicht.

Von Dampfbremsen spricht man, wenn der sd-Wert eines Werkstoffs zwischen 0,5 und 1.500 Metern
liegt:

daher gilt sie dann als dampfdiffusionshemmend, also nur bremsend.

Die variable Dampfbremse (sd Wert variabel) passt sich dem jeweils herrschenden Feuchte-
Aufkommen an. Die Folie bietet auch bei Konstruktionen mit erhöhter Feuchte-Belastung genügend
Sicherheit. Feuchte Konstruktionen werden zuverlässig wieder trocken. Möglich ist dies, da die Folie
ihren Dampfdiffusions-Widerstand verändern kann.
Im Winter hat variable Dampfbremse einen hohen Dampfdiffusions-Widerstand. Die Folie bremst das
Eindringen von Wasserdampf aus den Wohnräumen, so dass nur geringe Feuchte in die Konstruktion
eindringen kann. Die Folie verhält sich so, wie sich eine Dampfbremse verhalten sollte.
Im Sommer ändert sich dagegen die physikalische Struktur der Folie. Der Dampfdiffusions-
Widerstand sinkt und die Folie wird durchlässig. Durch Sonneneinstrahlung und Wärmewirkung
entwickelt sich aus der Feuchte des Holzes bzw. den Dämmlagen Wasserdampf. Dieser Wasserdampf
kann durch die geänderte Struktur der Folie in die Wohnräume wandern. Die Konstruktion kann
austrocknen.

Besonderen Wert muss auch auf die Abdichtung der Anschlüsse bei Dampfsperren/Dampfbremsen
gelegt werden. Was nutzt eine Dampfsperre, wo der Wasserdampf durch mangelhafte Abdichtung
von Fugen und Folienüberlappungen ungehindert passieren kann? Gar nichts.

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Tauwasserschutz

weniger offensichtlich, aber für ein funktionierendes Bauteil ebenso bedeutsam ist die Beachtung
des Tauwawasserschutzes, da ansonsten Schäden wie Minderung der Wärmedämmeigenschaften,
Korrosion oder Schimmelbildung auftreten können.

Bei der normalen Raumnutzung entstehende Wasserdampf diffundiert je nach Dampfdurchlässigkeit


der Materialien durch das aus dem Bauteil in Richtung des Dampfdruckgefälles, d.h. Von innen nach
außen. Die Gefahr besteht dabei im Ausfallen des Wasserdampfes bei Unterschreiten der
Taupunkttemperatur beziehungsweise überschreiten des Sättigungsdrucks im Bauteil.

Wasserdampfkonvektion, daher die Mitführung von Wasserdampf in strömenden Luftschichten,


entsteht infolge von Luftdruckunterschieden. Diese treten entweder gewollt in vorgesehenen
Belüftungsschichten auf oder als Folge nicht luftdicht ausgeführter Bauteilfugen. Im Vergleich zur
Diffusion können dabei erheblich größere Feuchtemengen transportiert werden.

Folgende Bedingungen müssen eingehalten werden, um das Bauteil nicht auf Dauer zu schädigen:

- das entsprechende Bauteil darf nicht anfällig gegen die Feuchte sein
- das Tauwasser, welches in einer Tauperiode ausgefallen ist, muss während der
anschließenden Verdunstungsperiode wieder verdunsten können.
- Eine Tauwassermenge von 1 kg/m² darf nicht überschritten werden
- an Berührungsflächen von Bauteilen oder Schichten mit geringer Kapillarporosität darf die
Tauwassermenge 0,5 kg/m² nicht überschreiten
- Der massebezogene Feuchtigkeitsgehalt von Holz darf sich maximal um 5%, von
Holzwerkstoffen um maximal 3% erhöhen
Bei allen wärmegedämmten Dachaufbauten sind auf der Innenseite der Konstruktion
diffusionshemmende Folieneinzubauen. Der Sd Wert dieser Schichten hängt von der Art des
Dachaufbaus ab.

In der DIN 4108-3 sind Bauteile beschrieben für die kein rechnerischer Nachweis für das anfallende
Tauwasser geführt werden muss. Die Bauteile sind bereits sicher ausgelegt und es sind keine Schäden
in der Konstruktion zu erwarten.

Im Folgenden werden diese Aufbauten in „belüftete Dächer“ und „nicht belüftete Dächer
unterschieden. Es folgt ein Auszug aus der DIN 4108-3

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Bild 1. Nicht belüftete Dächer mit nicht diffusionsdichten Wärmedämmschichten

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Bild 2. Nicht belüftete Dächer mit diffusionsdichter Aufsparrendämmuing

Bild 3. Nicht belüftete Dächer mit Untersparrendämmung

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Dämmung Steildach

Zwischensparrendämmung

Unbelüftete Konstruktion (Warmdach)

Standardmäßig erfolgt der Dachaufbau heute als unbelüftete Dachkonstruktion. Im Gegensatz zum
belüfteten Dach wird der komplette Hohlraum zwischen den Sparren mit Dämmmaterial gefüllt, so
dass die Lüftungsebene entfällt. Unterhalb der Dämmebene verhindert eine Dampfsperre, dass
Wasserdampf aus dem Wohnraum in die Dachkonstruktion eindringen kann. Zu beachten ist, dass
die Folie einwandfrei verlegt und verklebt wird.

Belüftete Konstruktion (Kaltdach)

Beim Kaltdach befindet sich zwischen der Wärmedämmung und der Unterspannbahn/dem
Unterdach bzw. der Lattungs-/Konterlattungsebene eine Lüftungsebene. Die sich an Traufe und First
befindlichen Öffnungen sorgen für einen permanenten Luftaustausch. Das hat den Vorteil, dass evtl.
in die Wärmedämmung eingedrungene Feuchtigkeit gut trocknen kann. Aufgrund des höheren
Herstellungs- und Kostenaufwands werden Kaltdächer heute in der Regel nicht mehr ausgeführt.

Unter die Dachdeckung ist eine fachgerecht verlegte Unterspannbahn (auch Unterdeckbahn)
einzubauen. Sie schützt den Innenraum vor Wind und die Dämmung vor Verschmutzung und
Außenfeuchtigkeit.

Als Dämmmaterialien kommen hier in den meisten Fällen Faserdämmstoffe zum Einsatz.
Unter dem Begriff Faserdämmstoff werden Dämmstoffe aus Glaswolle und aus Steinwolle
zusammengefasst. Mineralwolle kommt als Wärmedämmstoff in verschiedenen Formen zur
Anwendung, so werden Mineralwolle -Bahnen, –Matten und Platten verwendet,

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Faserdämmstoffe weisen neben ihrer geringen Wärmeleitfähigkeit von λ = 0,030-0,045 W/(m*K)


auch ein hervorragendes Brandverhalten auf. So ist Glaswolle bis 700 °C und Steinwolle sogar bis
1000 °C temperaturstabil. Beide werden daher in die Baustoffklasse A1 eingestuft, also als nicht
brennbare Baustoffe klassifiziert. Zudem liegt die Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl μ bei
1 – 2 was bedeutet, dass die Wasserdampfdiffusion durch den Dämmstoff sehr gut möglich ist.

Detail Traufe „unbelüftet Zwischensparrendämmung“

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Detail Ortgang „unbelüftet Zwischensparrendämmung“

Detail First Pultdach „unbelüftet Zwischensparrendämmung“

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Detail Horizontalschnitt „unbelüftet Zwischensparrendämmung mit Untersparrendämmung“

Detail Ortgang „unbelüftet Zwischensparrendämmung mit Untersparrendämmung“

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Detail Traufe „unbelüftet Zwischensparrendämmung mit Untersparrendämmung“

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Detail Horizontalschnitt „unbelüftet Aufsparrendämmung“

Detail Ortgang „unbelüftet Aufsparrendämmung“

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Detail Traufe „unbelüftet Aufsparrendämmung“

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Detail First Pultdach „unbelüftet Aufsparrendämmung“

Detail Traufe Pfettendach „unbelüftet(alternative) und belüftet Aufsparrendämmung“

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Detail Traufe Sparrendach „unbelüftet(alternative) und belüftet Aufsparrendämmung“

Detail Ortgang „unbelüftet Aufsparrendämmung“

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Steildächer 22.05.2020

Detail Ortgang „belüftet Aufsparrendämmung

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