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Magnetismus
Prüfungsfragen
April 14, 2011
1. Allgemein
• Hamiltonian:
Z
L + gS e2 B 2 X
H = H0 + µB B+ ri
|{z}
| {z~ } 2m i=1
ohne Feld | {z }
Para-Term
Dia−T erm
χLarmor
Dia ∝ −Zr 2
µ0 kF e2
χLandau
Dia =−
12π 2 m
– Para: χ > 0 , µ > 1 Medium verstärkt Feld
→ Ausrichten der Momente: Langevin Paramagnetismus
→ Leitungs e− : Pauli Paramagnetismus
→ oberhalb CT : Stoner-Verstärkung
• Größenordnungen χLangevin
P ara >> |χLarmor
Dia | ≈ χPP auli Landau
ara ≈ |χDia | ≈ χVpara
anV leck
• Lande-Faktor
– gyromagnetischer Faktor, teilchenabhängig. Für Elektronenspin g ≈ 2
• Ursachen des Magnetismus: L + S = J
– nicht-WW,frei: Pauli (Spinabhängige DOS+Fermi-Vert (TF << 300K ⇒
T ≈ 0 , ∆E = 2µ0 B) vs. Landau (1/3Pauli+reduzierte Masse)
1
– nicht-WW, lokalisiert: Larmor, Brillouin/Langevin, van Vleck (falls J = 0+Spin-
Bahn-Kopplung → L,S koppeln → 3. Hund’sche Regel)
• L-S, Spin-Bahn, jj-Kopplung (Stichpunktartig, an H erklären)
– Generell: H = H0 + HLS , [J 2 , H] = [Jz , H] = 0 aber [Lz , H], [Sz , H] 6= 0
⇒ Entartung in S, L aufgehoben, jetzt “nur noch” in J.
– Geauer (2L + 1)(2J + 1)–fache Entartung (2J + 1)-fache Entartung
– L-S: Für leichte Kerne wegen ∝ Z 4 dominiert e− -e− -WW
– Spin-Bahn-Koppling: 0.1-0.01∗Exch.-WW, relativist Effekt: E-Feld des Kerns
⇒ B-Feld im Ruhesystem des Elektrons.
– 1 Elektron um Kern mit Ladung ze:
2. Diamagnetismus
• Langevin-Diamagnetismus semiklassisch erklären: Um welchen Faktor nimmt
die Frequenz des kreisenden Elektrons zu?
– Orbit in xy-Ebene: Zentripetal=Coulomb:
s
2
1 ze ze2
mω0 r = ⇒ ω 0 =
4πε0 r 2 4πeε0 mr 3
2
3. Paramagnetismus
• Langevin-Paramagnetismus M = MS BJ (Y ) abhängigkeit von Y Verlauf für
größerwerdendes Y (Sättigung, siehe unten)
• Herleitung χ über Statistische Mechanik. M(B, T )-Kurve. J = 1/2, J = ∞
erklären. J = ∞ widerspruch zu Bohr-van-Leuwven?
– Statistische Mechanik:
∂F ∂M 1 ∂m
dF = dE−T dS−S dT, dE = T dS−p dV −m dB, m= , χ= =
∂B ∂H V ∂H
– F = −kb T ln Z, wobei Z = trace exp H/kb T die Partitiosfunktion Z N wenn
unabhängig.
– Herleitung: Hpara = µB L+gS
~
B = µB gJ J · B wobei J das Gesamtmoment
J 2 + S 2 − L2
und gJ der lande’sche Faktor.(1 + mit ·2 = ·(· + 1))
2J 2
→ Partitionsfunktion
X sinh(. . .)
Z= exp (−Ei/kB T ) = . . . =
sinh (. . .)
N
→ Einsetzen in F , 1x ableiten M= gj µB BJ
|V {z }
MS
• Verhalten der Brillouinfunktion: Zeichnen + Grenzfälle erklären + Herleitung.
gj µB B
– Brillouinfunktion, Argument Y = kB T T
1 1 1 1 1
B(Y ) = J+ coth (J + )Y − coth Y
J 2 2 2 2
– Grenzfälle/Asymptotik
∗ limY →∞ BJ (Y ) = 1, limY →0 BJ (Y ) = 0
∗ J = 12 : B 1 (Y ) = tanh( 21 Y ),
2
µB kB T
∗ J → ∞ (damit gJ µB → 0) : B∞ (Y ) = coth −
kB T µB
Die Langevin-Funktion, auch möglich mit Epot = −µB = −µB cos(µ, B)
und klassischem Dipolmoment
∗ High-Temp-Limit: Y << 1: Taylor Curie Gesetz:
C N µ0 µ2ef f p
χLangevin
P ara = , C= , µef f = gj µB J8J + 1)
T V 3kB
• Im FK: χ größer oder kleiner im FK im Vergleich zu freien Elementen
– Seltsame Frage, hängt davon ab. Insgesamt potentiell höher wegen kollek-
tiver Ordnung. Pro Masse eher geringer weil mehr als alles kann man nicht
Ausrichten, nur Elektronen in der Nähe der Fermikante dürfen mitspielen.
• Freie Leitungselektronen → Pauli-Paramag. (an Bandstruktur erklären)
– generell: Dürften alle Leitungselektronen mitmachen sollte ein Curie/Langevin-
ähnlicher Beitrag ∝ C/T entstehen, aber χ ist um faktor 100 kleiner und
3
Temperaturunabhängig
– Qualitativ: Spin-drehung kostet viel kinetische energie bzw. ist für von Fermi-
Kante entfernte e− nicht möglich. (nur T/TF tragen bei)
– Es ist L = 0 daher√HP ara = gµB S · B p
– Zustandstichte ∝ E jetzt Spinabhängig ∝ E +/−µB B
– Aufspaltung DOS führtR zu mehr Parallel
√ geordnetenRElektronenspins. √
∞ ∞
– Berechnung ∆n = . . . −µB F (E, T ) E + µB dE− µB F (E, T ) E − µB dE
3N 0 B µ µ2
– M = ∆nµB ≈ g(EF )µ2B B ⇒ bei T = 0 : χPP auli ara = 2 V EF + O(B)
• Stonerkriterium (Ug(EF ) > 1 ↔ ∆Ekin = ∆Epot )
– Pauli-Paramag. des Molekularfeldes führt zu spontaner Ordnung (Potentielle
Energie aus Austausch vs. Kinetische)
RM
– ∆Eges = ∆Ekin + ∆Epot = 1/2g(EF )δE |{z} δE +(− 0 −M dB
| {z }
so viele e− soweit
– M dB = Mµ0 λ dM daher ∆Epot = /2µ0 λM 2 ,
1 einsetzen: M = g(EF )δE
und U = µ0 µ2B λ liefert Stonerkrit.
4. Ferromagnetismus
• Austausch-WW erklären, Ursprung (Pauli-Verbot + Coulomb-WW)
– Zunächst vernachlässigt man Spin-Bahn-Wechselwirkung und rechnen ohne
Spinanteil der WFT
– H = −~/2m(∇21 + ∇22 ) − ze2/r1 − ze2/r2 + e2/r12
| {z } |{z}
Wasserstoffähnlich Störung
0 unabh. Tensorprod. 0 0
– Grundzust: ψ1s,1s (r1 , r2 ) = ψ1s (r1 )ψ1s (r2 )
2
– Störungsrechnung erster Ordnung liefert Coulomb-Integral: hψ1s,1s 0
| re12 |ψ1s,1s
0
i
0 0 0 0
– Angeregte Zustände: ψ1s (r1 )ψnl (r2 ) und ψ1s (r1 )ψnl (r2 ) möglich. Wegen Un-
unterscheidbarkeit: Kombinationen (+/− sym/asym)
−
– Für e in Zust. /b: ∆E = 2Ja,b Austauschintegral.
a
4
– M = MS BJ (Y ) (Paramag. lokalisierter Momente) mit Effektiv-feld in
B ef f
z }| {
gJ µB J(B + λµ0 M )
Y =
kB T
– führt zu Implizitem Gleichungssystem für M, graph lsg. aus obiger Glg. und
M = gj µk0BµTB Jλ (Gerade mit Temperaturabhängiger Steigung schneidet Bril-
louin funktion!)
5. Austauscharten
• Direkter Austausch
– Siehe Heisenberg Modell, hängt via Austauschintegral von Überlapp ab, der
ist oft klein (muss ja lokalisiert sein). Daher indirekter Austausch!
• Indirekter Austausch
– Modell für indirekten Austausch: Hubbard
Erzeuger
X z}|{ X
† †
H = −t Ci,σ Cj,σ + Cj,σ Ci,σ + U ni,↑ ni,↓
I6=j,σ=↑,↓ i
| {z } | {z }
Ekin die durch Hüpfen gewonnen wird Epot Coulomb, bestraft doppelbesetzung
5
• Stoner Modell: Stonerkrit. erklären, Faustregel wann Ferromag. auftreten
kann (→ Abstand)
– Stonerkrit. siehe oben, Stoner Walfarth: selbes wie Stoner-Kriterium nur mit
beliebiger DOS.
– Bethe-Slater-Kurve: Verhältniss typ. Atomradius - Abstand
• Vergleich Heisenberg-Stonermodell (Weiss’sche Molekularfeldnähreung vs. Spin(??)-
Anregung
– Heisenberg: lokalisierte Momente (man setzt ja auch in Langevin/Brillouin
ein)
– Stoner: Metall, freie Elektronen
• /MS − T/TC -Diagramm, Grenzfälle, Curie-Weiss-Gesetz
M
7. Hund’sche Regeln
• Angeben
P
– P Si → max (Austausch-WW)
– Li → max (Coulomb-WW)
– J = |L − S|, falls Schale ≤ halbvoll, L + S sonst (Spin-Bahn-WW)
• Wann gelten sie (Grundzustand)
• Übergang FK: Regeln missachtet → L gequencht.
– KF führt zu Quenching
– Freie e− im FK haben garkein L
8. Beispiele
• Magnetit (Kristallfeld, Kopplung, gemischte Valenzen, FM/AFM)
– A-Plätze Tetraeder: eg bevorzugt
6
– B-Plätze Oktaeder: t2 bevorzugt
– A-A-Kopplung: Doppelaustausch (gemischte Valenzen): FM
– A-B-Kopplung: Superaustausch: AFM
• LaMnO3 (Einfluss der Kristallfeldsymmetrie, Oktaedrische Sauerstoffumge-
bung führt zur Aufspaltung der 3d-Orbitale im Mangan, Drehimpulsquench-
ing, Superaustausch, Hamiltonian im Hubbard Modell, ferromagnetische Kop-
plung durch gemischte Valenzen in Dotierten Manganaten, Doppelaustausch
erklären)
– La hat abgeschlossene Schale: Mangan für Magnetismus verantwortlich
– Oktaedersymmetrie: t2g bevorzugt.
– Drehimpuls Partiell austelöscht (nach Hund wäre J = 0 für Mn)
– Kopplung von Mangan: Superaustausch (gleiche Valenzen, virtuelles hüpfen,
AFM, Isolator)
– Bei Dotierung: überschüssige e− können Springen: Doppelaustausch,FM,Leitfähigkeit
steigt
– Hubbard siehe oben.
9. Spinwellen
• Magnonen: Was? Dispersionsrelation, warum wächst Energie mit k?
d α
– Landau-Lifschitz-Gilbert: dt M = γM × B − |M |
M × (M × B)
– Kleine Wellenlänge: Austauschdominiert, große WL: Dipol-Dominiert
– Dispersion; ~ω(q) = 2JS(1 − cos(aq)), cos(aq) ≈ (1 − a2 q 2 ) für qa << 1
– Damit: ~ωP= Dq 2 , D = 2JSa2 die Spin-Steifigkeit
– Epot = − µB exch
• Wieviele Spins werden die der Präzession gedreht (???), Wie groß ist dann die
Austausch-WW? Formel!
– Alle Spins präzedieren kohärent wegen Austausch/Dipol-WW (kollektive Ord-
nung)
– Austausch-WW abhängig von der Verkippung benachbarter Momente
– B exch ∝ ∇2 M (falls klein: Dipoldominiert, langwellig)
10. Domänen
• Warum treten sie auf? Warum nicht ∞-viele?
R
– Fluss wird geschlossen, Streufeldminimierung EStray = − 21 HS P dV , P :
mag. Polarisation.
R dϕ
– Domänenwand kostet Energie: EDW = A( )2 + k cos2 (ϕ(x)) dx
dx }
| {z | {z }
Anisotropie-Energie
Austauschenergie
– ϕ Drehung an stelle x, läuft daher von −π/2 bis π/2
d ∂L
– Langrange-Prinzip ∂L
∂q
− dt ∂q
= 0 liefert Eexch = EAni für alle Orte.
p
– Domänenwandbreite: Bloch (Drechachse=Wandnormale)
p 2 A/ku
7
– Brillouin-Lichtstreu-Spektroskopie. Domänenwände führen zu veränderung
der Spinwellenresonanz
BLS nutzt Stokes/anti-Stokes Prozess / Streuung von Photonen an Magnonen.
• Domänen bei Rechteck
• Mechanismen Domänen Auszubilden
11. Anisotropie
• Richtungscosinusse (??)
• Beiträge: Form-, Magnetokristallin, ...
– Formanisotropie: Ursache Demagnetisaation-Field
Berechnung über Skalarprodukt mit Demagnetisation-Tensor
– Magnetokristalline Anisotropie: Ursache Kristallfeld (symmetrie)
Entwicklung in sinus/kosinus mit koeffizienten.
12. Messmethoden/Anwendungen
• Bestimmen von magnetischen Momenten von Atomen/Molekülen: XMCD -
Was wird wohin anregeregt, warum kan man daraus Zustandstichte ablesen?
→ Übergangsdichte mit g(↑, ↓) gewichtet.
– Spin-Bahn Kopplung bewirkt Aufspaltung in L2 , L3 Kante. (l − s bzw. l + s)
– Photon mit L = +/−1 hebt Elektron an, kann wegen Spin-Bahn-Kopplung
und Derhimpulserhaltung auch Spin ändern (natürlich nur in eine Richtung,
daher Spinpolaristation)
– Unterschiedlicher Absorbtionsintensität folgt dann aus vorhandensein von Löchern
in der DOS (zB könnten nur Spin up angenommen werden)
– DOS: man kennt Differenz der “Löcher” aus der differenz der Peaks
– Intensität des effekts hängt vom Kosinus des winkels zwischen polarisation
und Magnetisierung ab.
– Dünne Probe oder Sekundärprozesse!
• Mott-Detektor, SLPEED: Effekt (L-S-Kopplung) und was in etwa passiert
– Analog zur Spin-Bahn-Kopplung: Relativistische trafo erzeugt B-feld (Rotiert
um kern)
– Spin-up teil wird lings vom Kern zum kleineren feld, rechts zum größeren, also
immer nach links abgelenkt (anschaulich)
• Kerr-Effekt: Einfache Erklärung (oszillierende Dipole) + mikroskopische Erklärung
über Dichroismus