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Streichinstrumenten
Kurzfassung des Vortrags an der Verbandstagung in
Boswil am 6. 5. 2002
von Mark Wilhelm
Digitale Fotografie
Inhalt
1. wieso fotografieren
2. Digital oder Analog?
3. Einrichtung: a) Raumsituation b) Beleuchtung
c) Polarisationsfilter, d) Instrumentenständer
e) Kamerastandort
4. Einstellungen an der Kamera
5. Bildbearbeitung am Computer:
Ausschneiden, Korrigieren
6. Ausdrucken
7. Archivieren
8. Kommunizieren
9. Budget
1. Wieso überhaupt fotografieren?
a)Für Gutachten, Wertschätzungen
b)Für Schadensbestätigungen
c)Dokumentieren von Restaurationen
d)Dokumente zur Wiederbeschaffung
gestohlener Instrumente
• Als Erinnerungshilfe
• Fotos als Tauschobjekte unter Kollegen
Herrn
Hans Muster
Irgendwo
1000 Seldwila
Sachbearbeiter: Mark Wilhelm
Die Violine mit Etikette „Aldric, Paris, 1820“ist unserer Ansicht nach eine
authentische Arbeit von Jean François Aldric, * in Mirecourt 1765, gest. in Paris
1843.
Das Instrument ist in einem sehr guten Erhaltungszustand. Es ist in allen Teilen
zusammengehörig. Wir schätzen den Wert des nach einem Stradivarimodell
gebauten Instruments auf Fr. 60‘000.-
Masse:
a) 357 mm
Korpuslänge:
Breite Oben: 169 mm
Wertschätzungen mit
Mittelbügel: 112.5 mm
Bild
Breite Unten: 210haben
mm grösseren
Deckenmensur: 194.5mm, 194.5 mm
Dokumentcharakter.
Abstand ff: 41 mm
Halslänge: 128.5 mm
Der kantige Violinbogen mit Brandstempel „Emil Werner“ist eine Arbeit von
diesem Meister. Der 65.0 g schwere, etwas zu steife Bogen ist in einem sehr
guten Erhaltungszustand. Wir schätzen seinen Wert auf Fr. 2‘500.-
DIGITAL ANALOG
+ Schnelle Verfügbarkeit + Höhere Auflösung
+ Bilder einfach verwaltbar - Farbschwankungen
+ Schneller Austausch - Verzögerte
über Internet
Verfügbarkeit
+ Im Betrieb tiefe Kosten
- Archivierung nur
+ Korrekturmöglichkeiten
nach einem System
+ beliebig vervielfältigbare Bilder
- Veränderbarkeit,
Verfälschungen
- Haltbarkeit der Daten?
Wie es funktioniert
• Linsen • Linsen
• Blende • Blende
• Verschluss • Verschluss
• Beschichteter Film
• CCD-Chip
Digitalkameras unterscheiden sich nur in der Art der Bildspeicherung. Im optischen
und mechanischen Teil verwenden sie herkömmliche Techniken.
Licht
Innenleben der Digitalkamera
Raumsituation
Ziel: möglichst kurze Vorbereitungszeit
Anforderungen:
• Dunkler oder verdunkelbarer Raum
• Montierter, grauer Hintergrund (Rollo)
• 1.5 m Raumbreite (für Leuchten)
• 2.5 m Raumtiefe (für Kamera)
• Stromanschluss
Eine mögliche Einrichtung in beengten Platzverhältnissen
Fremdlicht ist eine mögliche Fehlerquelle. Darum brauchen wir einen verdunkelbaren
Raum. Schon ein metallenes Stativ wird unerwünschte Reflexe machen.
b) Beleuchtung
Ziel:
• Keine harten Schatten
• Gute Farbwiedergabe
• Keine Reflexe
• Detailreichtum
• Evt. Plastizität
Erklärungsversuch zur Lichtführung
Aufnahmesituation Bild
Störende
Reflexe
Leuchten zu
weit vorne
Aufnahmesituation Bild!
Weniger
Reflexe
Leuchten im
45° Winkel
Aufnahmesituation Bild!
Fast
keine
Reflexe
Leuchten
fast im 90°
Winkel
Aber viel
zu dunkel
Tageslichtleuchte mit
alubeschichtetem Mitte ist abgedeckt
Reflektor
Massive
Reflexionen Kaum
mehr
Reflexe
Wenn die Leuchten im
Bereich des Mittelbügels
abgedeckt sind, können die
Reflexionen vermieden
werden.
Grundlage der
Lichtführung
Leuchten im
45° Winkel,
Mitte
abgedeckt
Beleuchtungsvariante mit einer Lampe
Styropor zur
Eine Leuchte im Aufhellung
45° Winkel von von rechts
links
Variante für mehr Tiefenwirkung bei Ahorn
Mit Polfiltern
können
Reflexionen aus
schrägen
Flächen gefiltert
werden. Bei
Flächen mit
senkrechter
Aufsicht bringen
Polfilter wenig.
(Aussenaufnahme)
Polarisationsfilter vor Kamera und Lampen
Ohne… Mit!
Polfilter Lampe
Wird das Licht der Leuchten mit einem Polfilter gerichtet und auch ein
Polarisationsfilter vor der Kamera montiert, so können die Reflexe recht
effizient entfernt werden.
Aufnahmen von Michael Rhonheimer, Baden
Bezugsquelle: Polafolie (100 cm x 48 cm) Megarent Gockhausen Tel 01 821 91 91 CHF 300.-
d) Instrumentenständer
Anforderungen:
• Transparente, abgerundete Standfläche
aus Plexiglas für Instrument
• Kompatibel Cello/ Viola/ Geige/Bögen
• Anpassbar an verzogene Instrumente
• Drehbar
• Sicher
• Mit Farbkeil für späteren Farbabgleich
Eine ca 20 cm
hohe Kiste
Das Ahornbrett
dreht auf der
Unterlage
Geschweifte Kleinere
und verrundete Auflagen für Farbkeil von
Geige Kodak für
Plexiglasplatten Farbabgleich
Standfestes
Stativ mit in
allen Achsen
schwenkbarem
Kopf ist
Voraussetzung
für sicheres
Arbeiten
Normale
Ansicht
Ein falscher
Kamerastandort
verzerrt die
Aufnahmen. Die
horizontale und
vertikale Achse ist
zu beachten,
ebenso die
Distanz!
Kamera zu
nahe-
Weitwinkel
Kamera zu
weit oben,
nach links!
Achten Sie beim
Aufstellen darauf,
dass Zargen im
rechten Winkel zur
Kamera stehen!
Achse für
Kamerastand- Hilfslinien für
punkt das Ausrichten
des Instruments
Markierung Markierung für
für Position
Lampen- Instrumenten-
position ständer
Markierung
für
Kamera-
position
Zusammenfassung Position Kamera
Qualitätsvergleich 1
Einstellung Fine
Fine.JPG, 1200 x 1600 Pixel
786 KB
Kompressionsverhältnis 1 : 7.2
Einstellung Normal
Normal.JPG, 1200 x 1600 Pixel
382 KB
Kompressionsverhältnis: 1:14.8
Einstellung Basic
Basic.JPG, 1200 x 1600 Pixel
210 KB
Kompressionsverhältnis: 1 : 26.7
Einstellung XGA-Fine
XGA-fine, 768 x 1024 Pixel
180 KB
Kompressionsverhältnis:
1: 6.5
Einstellung VGA-fine
VGA-fine, JPG, 480 x 640 Punkte
KB
Kompressionsverhältnis: 1: 7.2
Am Wichtigsten ist
die Handschrift
Details zeigen mehr als
Gesamtansichten!
Aufnahmen am geöffneten
Instrument
5 b) Bögen
Bogen wird in
Aussparung
gesteckt, klein für
Geige, gross für
Cello
5 c) Aufnahmen im UV-Licht
Voraussetzugen: Endoskop,
evt mit Spiegel, Kaltlichtquelle
6. Von der Kamera zum Computer
• Kontrolle auf Monitor von Kamera: mit der
Qualitätstaste kann das Bild in Ausschnitten auf
die Qualität geprüft werden.
• Übertragung der Daten auf den Computer:
verschiedene Möglichkeiten
• Ansehen, löschen, zusammenstellen: in
Bildbearbeitungsprogramm
• Einfügen in Dokument, Word, etc
• Speichern, Sichern, Archivieren
• Ausdrucken
• Digital Card reader,
werden wie ein externes
Laufwerk verwaltet. Sie
erlauben eine schnelle
Übertragung
• PCMCIA-Adapter sind
besonders Kompakt,
etwas weniger
bedienerfreundlich, aber
sehr günstig
• Die Übertragung über
Kabel von Kamera auf
Computer ist teilweise
massiv langsamer
6 a) Bilderprogramme
Miniaturansichten
mit Infos
Datenstamm
Voransicht
6 b) Vorschlag Datenorganisation
(ein Vorschlag)
Evt. Eigenes
Laufwerk für
alle Bilder
Zwei
Verzeichnisse
für Instrumente
und Bögen
1 Ordner pro
Geigenbauer
Ähnliche Farbwerte
werden vom
Zauberstab erkannt
Die gestrichelte
Linie zeigt die
Auswahlkante an
Zauberstab zum Ausschneiden
Nachteil: Die
Ränder wirken in
grösseren
Darstellungen etwas
angefressen
3. an
Ankerpunkten
ziehen,
1. Mit rechter
Maustaste
Untermenue von
Feder auswählen 2. Punkte setzen,
1. Programm
öffnen: Filter,
Scharfzeichnungs
-filter, unscharf
maskieren
1. öffnen, Bild,
Einstellungen,
Farbton/Sätti-
gung
3. Korrigiertes
2. Kanal Bild unter
wählen, an anderem Namen
Reglern speichern!
schieben
7. Farbmanagement
von Kamera bis Drucker
• Kamera: Fehlfarben sind die Regel, häufig zu
rot.
• PC-Umgebung: Kunstlicht als Fehlerquelle
• Monitor: Farbabweichungen je nach Typ und
Serie
• Bildbetrachtungsprogramme stellen Farben
verschieden dar.
• Drucker: haben kleine Farbabweichungen
• Scanner: haben ebenfalls Farbabweichungen
Korrekturmöglichkeiten
Umgebung von Monitor: Tagslichtleuchten
Monitor: Kalibrierung, z. B. in Photoshop
Bildbetrachtungsprogramme: Gammakorrektur für
Farbdarstellung
Korrektur der Bilder: Photoshop
Abweichungen Drucker: Druckereinstellungen
Scanner: Kalibrierung
Für diese Arbeiten können auch Spezialisten
zugezogen werden.
8. Drucker: Modellwahl, Einstellungen
• Entscheid: Laser oder Tintenstrahl: Farblaser haben eine passable
Qualität, sie sind sehr schnell und liefern auch auf normalen
Papieren gute Qualität. Der einzelne Ausdruck ist viel günstiger, die
Anschaffungskosten aber bei ca Fr. 5‘000.-. Foto-
Tintenstrahldrucker haben eine höhere Auflösung, die aber nur bei
sehr teuren Papieren zum Tragen kommt. Wegen der
Geschwindigkeit und den hohen Kosten pro Ausdruck wird im
Geschäft immer noch ein zweiter Drucker z. B. ein SW- Laser
benötigt.
• Canon hat Modelle mit single ink-Technologie, die sich bei Geigen
anbietet (keine blauen und grünen Geigen… ) Marktführer ist aber
Epson und HP.
• Die Drucker werden zu billig verkauft, die Kosten mit zu teuren
Druckpatronen wieder hereingeholt. Selber Auffüllen ist möglich,
aber sehr anspruchsvoll.
• Drucker bieten in ihren Menues eine Reihe von Schiebern, um
Sättigung, Farbton und Helligkeit abzustimmen.
9. Bilder im Internet
Entweder mit kleinerer Auflösung fotografieren oder
Fotografieren in hoher Qualität, dann
• Pixel reduzieren
• Komprimieren
Entscheid:
• Schnelle Übertragung
• Höhere Qualität
Ein Bild soll nicht grösser sein, als der Bildschirm des
Empfängers. Bildgrössen von 600 x 800 Pixel sind in der
Regel ausreichend.
Die Qualität (siehe Photoshop) kann auf 20% gesetzt
werden.
Fine, 1600 x 1200 Pixel 600 x 800 Pixel
800 kB 30 kB
Fotoshop,
Pixelzahl reduzieren
komprimieren Mailprogramm
Datei
28 Kbps: 6 Min.!! als Attachement
28 Kbps: 12 Sek
Modem
Sender
Bildschirm: 1024 x 768 Pixel 128 Kbps: 3 Sek
Empfänger Modem
Für Web speichern
1. Datei
Für Web
speichern
wählen
2. Entscheid
Qualität
und
Bildgrösse
Ausschnitte 300% vergrössert,
Zur Visualisierung des Qualitätsverlusts
Hier Modem
auswählen
Ziel Strukturell:
• Standardisierte Beschreibung der Instrumente
• Verknüpfung von Beschreibung und Bildern in
Datenbanken
Kommunikation:
• Kollegialer Austausch von A nach B
• Erweiterter Austausch (Tagung > CD brennen)
• Längerfristiges Ziel: Gemeinsame „open-source“
Datenbank des Verbands auf Internet
Beispiel einer
Datenbank