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Donauperle
Diesen Namen trägt die ungarische Hauplsladt mif Rechl. Wunderbar
sind die sieben Brücken zwischen Buda und Pesf, die Sladfparks, das Parla-
menfsgebäude, dle neuen Wohnvierfel" Budapesl isf das politische, kulfu-
relle und induslrielle Zenlrunr Ungarns. Die Stadt haf mehr als 2 Millionen
Einwohner, unge{ähr ein Fünflel der Landesbevölkerung, Zu den vielen
Neubarlrfen qehörl auch dieses große Hotel (linksl; an den belebleslen
Slraßenkreuzungen werden Unler{ührungen angelegt (oben reclrls). ln den
Belrieben der Sladt sind elwa 40 Prozent der lndustriearbei{er des Landes
beschäftigf. ln Budapesl befindef sich ein großes Automobilwerk,das lkarusz.
Busse herslelll (unten rechts). Die Stadt hat viele moderne Selbslbedienungs-
läden (Milte rechts).
E$m tseR8rag
$$ffiUffi zI"ÄEsE Frtedesessveg"k

wffiffiT f,)
tr
er Besuch, den Alexej Kcisygin, der
Vcrsitzende des
Ministerrats der IJdSSR, im Febr"uar Großbritannien
Nr. I abgestattet hat, ist ein Markstein in der Entwicklung der
englisch-sowjetischen Beziehungen. Bedeutungsvoll sind
nicht nur die konkreten Beschlüsse, die die Londoner Ver-
22. Februar "1967
handlungen ergeben haben, wenn viele von ihnen auch an
Wochenschrift für Weitpolitik sich sehr wertvoll sind.
Verlog der Zeitung ,,Trud" Der Besuch Alexej Kossygins hat gru"ndsälzl.iche Bedeu-
l"4oskci u
tung, denn er hat gezeigt. wie freunclschaftlich man in Eng-
25. Jchrgang 1and, trotz der Jahrzehnte des kalten Krie.qes urrd der sy-
Erscheini in russischer,
deulscher, englischer, französischer.
stematischen sowjetfeindlichen Frcpaga.nda d.er NATO, zur
sponischer, poinischer und ischeeirischer Sowjetunion eingestellt ist. Das Bestreben cier Engländer,
Sprache. allseitig mit der Sotwjetunion zusatnmenzuarbeiten, hat
Sämiliche Au:gaben sich sinnfällig dal-in gezeigt, wie Kc;ssygins Vorschlag,
entspreehen der rr"rs:irchen. einen sor.vjetisch-englischen Vertrag über Freundschaft,
Ru:siseh anr 17. Februar erschienen.
friedlicire Zusammenarbeit und Nlchtangriff zlr schlic.ßen,
von rvei.ten Kreisen aufgenomrrien lrror'ilen ist. Der ,,Daily
ln diesem Heft: Express" schrieb, der Vorschlag habe ,,beicle Kamnrern cles
Farl.aments. eleiiirisiel't",
Unser Kom m e ntor: Eln Bei' lWan kann mit G,enugtuu-ng feststellen, daß tlie Regierung
trsg zunl Friedenswea'k @, Der Gr:sßblitairniens in ck"rr anr 12. Fe'oruar, u"trterzeichr:eten
F{in:sne! über i*iernryi @ Ble Welt- gemäinsamen Erklärung diesen Vcrschlag begrLißt uncl mit-
presse ü,ber Fekings Abenteuiei- geteilt hat, sie sehe wiritlich Verh:rndhrngen enigegen, die
tunn
zum Abschlurll des Ve::irages iiihren wül"cien. Es er.übrigt
Obse:'vctor Die ,,Gstpoiitik" sich, ausführlich nachzLrvreisen, tl:,rß so r.in Vei:trag viel
Wesideuig€jhlaErds 5 dazu l:eitragen kann, das Ifrei"rndsciraftsverhällnis cler bei-
G. Tunkin
Vö!kes'ree hts
- Vcm $lelrrlpunkt des
7
den Länder noch enger zu .qestaiten. Und das u'iederum
r'.'ürde sich ungemein guinstig auf die Gesamtlage in Europa
Zum 5ü. Johrestog der und in der ganzen Welt ausrvirken.
S o v; j e t m cr c h t: l. Rcdvrclin'r - In der gerneinsamen Erhlär:ung ist festgestellt, daß die
Sowje'r'isclte F*trerie{ ic ne Entv,zicklung der englisch-sowjelischen Zusarnmenar:beit
l. Kierljo',vski - FJeue Vorgünge auf rvirtschaftlichem, rvissenschaftlichern, tecirnischem und
cu'f deyrr Bclken 11 auf anclerän Gebietcn Fortschr.itte geiucht hat. Die dies-
Eusebic Cinorrs - Schlöge der L",ezr-iglichen Aussichten sind sehr hcffnuneer-weckencl. Be-
Arbeiterklssse gegen elcs Freinco- sonderes Interesse zeiglen ciie EngLäncle.r fr-ir clen r,rorschlag,
resrme 14 Handelsabkcmmen mit läno;eren'Ierminen abzufassen.,.Es
Boris lVesnin - Frcrnkreich: V'de hl- ist kein bloß.lr politischer Gemeinpi:rtz, wenn man sagt, daß
sorEen
B. Rjoborv - F'Eoslrsr"r-lolor:lho
15

der^Ifandei lange ein Bindeglied zvzischen Englancl und
Rußiand gewesen ist", schreibt ciarü_l:er ciie- ,,Times,'.
i
S. Mirski - Zwy kulturellen Zv- ,,. . .Auf dem Weltmarkt l:,e:tehen genug Unsichärheiten,
I
gemmensrheit rwischen oler 5o-
wjetunlon und {'rngcrn
damit der Gedanke an Kcntrai<te, aüf cliJ jahr:elangVerlai;r
r,väre, den brii.ischen Industriellen anziehen,C erJcheinen
l
G, Kusnezow - Kan'iliLt in der kenn.t'
arnerikoniscl"ren Sewerksqhoits- Sehr befriedigt \,var man über Cie Vereinbartrng, laut der
ftlhrulrg 21 die- Sowjeitrnion in Grol3britannien zusätziiche iViengen von
Zeitgeschehen Gebrauchsgütern ankaufen rvird; ebenso clartiber, daß in
I nternoi:icnole U msch o u 26 Londcn für 1968 eine sorvietische Hancieis- und InCustlie-
Tezilio l(in- Itulien urnd seine Li- aussteilung geplant ist; ferner übcr die IJiIclr_rng eines sc:-
terertur rvjeiisch-englischen Beratungsausechu*.ses f ,_ir Fragen, clie
W. Rosen * Frei erfunden: Eine den Ausb.au der ku1turellen, rvissenschaftiicl'ren und sport-
sovrjetische Mcrig l4sri 31 lichen Verbindungen betreffen.
Biogrophisches: Käroly Es ist beschlossän worden, zrvischen dem Kr-enrl und dern
Csotorduy S Ricsrdo .a.lerrcEn Anrtssitz des britischen Premienninisters in Lcndon eine
de Quessdc 25, 27 direkte Fernschreibvertrindung wie d"re anzulegen. die zwi-
Les'erbrief e . ; ; ; ; ; . 19 schen Moskau und Paris sowiä Washington flr den Fall
dring'ender Konsu.ltationen auf Regierungsebene dcr UCSSP" im Veleinigten Königrcich abgehal-
besteht. Darin kommt zum l\usdruck, Cail aner- tenen Gespräche und persönlichen' Zusammen-
kanirt lvird, wie vrich'lig und nüizlich ein direl<- kü.nfie nr.i.izbringen<i waren und zu einer bes-
ter Kontairt z-wischen l\,{cstr;au und London in sercn Kenn'rnis der beiderseitigen Standpunkte
den he'.lti.gen l:evregten Zeitiliuftcn ist. beigeiragen haben. Die Gespr'äche rvaren auch
Um es kut'z zu s.i.gen. haben die Verhandl';n- den Beziehr-r.ngcn der beicl':n Pai:iner förderlich,
gen in erllen Dingcn, ciic die engliscb"-rowje-ri- Beide liegierlingcrn rver,jen sich weiter darum
schen Beziciru"nger bctreffen, ein hocirgr:rcii;;es benrüh-^n, daß sich ihre Ansicht'en zu einem im-
Einvc:'nehmen und gegenseiliges Verstä.nd,nis n:ler l:v-eltci:en Fragenkreis ilccken. Sie haben
zulage treten lassen. Auch die Ansichten cler bestäi,igt, daiJ sie auch weiterhin regelmäßig
bcid-er:. I'regierr-rn51i:n eu einigen sehr wichtigen Zrisam.:lenl<iinfte und Ar-:sspi:achen abzuhalten
auä :npciiiis.:hen Fragen ir.aben viel rniteinandc.r v,runsci:en, um ci.as Verhäitnis zwischen der
gc;rein. UdSSlt und der,rr Vereinigteir Itönigreich noch
Die Partner iral:en ;iner:kannt, daß eine flied- zu verbcssei'n und zur in.terna.tionalen Entspan-
liche Eeieinigung cler ungeiösten internationa- nung sc'wie zur Festigung des Friedens kreizu-
i;
tren trroblen:e von aiigemeinem Interesse wäre; clnr rnr'n

sj.e haben be:td-tigi, daß sie entschlossen s,incl, D:,s abschliellencle amtliche Dokument über
zur Enisp:iililing in trJuropa und zur Auscleh* den E'esr,tch,älexej Kossvgins in England hat den
nling der friedlichen Zuss-;nmenari:eit auf ge- ganz€n inhalt dei Gespräche, I)iskussionen und
sam'ieuropäischer Ebene beizutragen ; Zr-rga:"nmenkünfte nicht fassen können. Alles
sie haben enischieden ei"k1ärt, daß eine all- cieu-iet aber clarauf hin, d-:rß clie Vcrschläge, Ge-
gerneine und voliständ-ige r\brListung notweir* d:rni<en unC Argu-mente des sovrjetischen Re-
dig ist, unC h.o,beir siclr. fü"r einen möglic:h:t gierungschefs an der öffentlichkeil Englands
l:alc',igen Abschiuß cles Kernsperuvertrags aus- noch Lange zu:: Debatte siehen r,verclen. Man
gesprochen. l<ann schon heute sagen, daß der Besuch Alexej
In London wurde auch ausführiich die Viei- Kossvgins in England ein gervichtiger Beitrag
na,:nfrage Llesproc?ren. Die beiCen Partner zur Festigung des Fri'edens uird zvm Ausbau
ha.ben detaiiliert ihre L{einu-ng darüt'er ausge- der eurcpä.ischen Zusammenarbeit gewesen ist,
tauscht, und sie haben gemeinsam erlclärt, claß
eine niögiichst baldige Einstellung des Vietnam.-
kriegs erreicht r,verCen mul3. Allerdings konnten =
sie sich nicht da;:über einig werden, auf welche ffier $äcgsäEffieÄ ,{äfoer F$affioi
Weise der Frieden in Vietnam wiederhergestellt
werden soll. Tl ie Vtleltöf{entlichkeit erfährt besorgt, ja entrüstet,
Ger,"risse englische und andeie westliche B1ät- - daß d,ie arnerikaniscl-ren Bcmbenangriffe ,gegen dje
ter, die fräher übertriebene lioffnung auf eine DRV vrieder angefangen haben. Nur: 133 Stunden war
Regelung der Vietna.mfrage am Londoner Ver- de;: I-Iimme über der DF,V ruhig. Die an1äß1ich des
lo(onclneuj ahrs angekLi'ndi gte vi€rtägiije Pause in Ciesen
handlungstisch äußerten, sind jetzt ebenso über-
irieben enttä.uscht darüber, daß es nicht gelun* barbarl:chen Übelfällen rl'urde nLir um zwei Tage nach
clem trr,/affenstlllstancl verläng€rt. Am i.3. Februar war-
gen ist, sie herbeizuführen. fel Fhantoln-Sirahlbonbel erneut ihre tödliche Last
Es ist natürlich zu bedauern, c1aß sich di,e Re- ;-ruf l{old.vietnam ab. Wie die Associated Fress mittellt,
gierung England-s nicirt dazu entschlossen hat; geschah das wahl1os. i)ie Filoien hätten nicirt einmal
ih::e f::ü-here Poiitik aufzugeben, mit der sie die gevnlßt, ,,welche Gbjekte m1t Bomben belegt werden".
arnerikanische A.ggressicn in Vietnam billigt. Mehr noch, im Pentagcn hat man erklärt, daß ,,die
I)ennoch scheint uns, daß sich der di'eser Tage wi eder :u-rfg enomfilenen Bo:rlben abwürf e auf No rdviet-
in London gepflogene l,,Ieinungsaustausch gün- nam ii:eispielios massicrt sein werden".
Diese zul SchaLr gestellte Barbarei 'n'irkt gerade jetzt
stig ar-ls.r,'irken vrird. Ale>lej Kossygins Ei'klä- besonders unireilverl<ündend" l\guyen Dr-ry llrinh, der
rungen, daß d,ie USA fü:: den Krieg in Vietnam Außenministei der lfRV, irat dem austrajischen Jour-
verantwortlich sind, und seine Unterstützung nalisten V/ilfred Burci-rett a:rs 28. Januar folgendes in
der von d'er DRV zu Recht gestellten Forderung, einem fnterview gesa3l:
den Boryibenangriffen gegen sie ein, Ende zu ,,Wen:r ciie U*SA witklich verhanc'le1n r.,.ollen, müssen
mechen als eler:nentarer BeCingung fü.r clie Auf- sie erst 'die Boml:enangri.iife und aIle sonstigen militäri-
nahme irgendrvc.lcher Verhandlungen - das schen Akte gegern die IIRV ohne alle Beriing:ungen ein-
ailes hat die Atmcsphäre grl.;i;irt r-rnd auf die stel.len."
ganze \VeJ.t grc'ßen Ein.lruck gemaclrt. Jn eineun trnterl'ier'v, das der }llinister einer japani-
sci:en li'ernsehgesellscliaft gab und dessc,n Wortlaut
In der geileinsamen Er:klärung heißt es: am 11. Febrirar veröffentlicht war, hat er diese Er-
,,Die beiden Regierungen sind sich d"ar'über klärung bestätigt. In der ganzen Welt ist sie als Beweis
cinig, daß, ob''vohl in ihrcm Urteil übe:: einige des g'-ilen V',/illens liordvietnams aufgefaßt rvorden, a1s
intei:neticnale I{ard"inalfragln ircch erhebliche Ee-.veis für ,ciessen Ees'uroben, eine politische Regelung
Unterschiei.e b:!tehe n, c1le rvih:end d':s hei'beizufü.i:;:e:r. Nun rnußte m:n abrvarte;r, wie die
Aufenthaits cies Vcrsi.tzenden des Ministerrats Ämeriliener reagieren r',rürdea. Washington tat ja so,

2 NEUE ZEIT * I'lr. I


als bedürfe es nur eines i,Signals aus ffanoi.t, Die USA zu zwingerl.- Vielleicht verspricht rnan sicli !n Wa-
haben die Erklär'ung des DRV-Minister.s aber mit shington elw.as von dem provokatorischen Vorgehen
,,beispiellos massierien Bombenabwürfen" beantwortet. der Fekinger Spalter, die versuchen, VieLnam clurch
Unverkennbar v;iil die Regierung der US,A. nicht eine ,,chinesische Ma'uer', von der Sorvjetunios und a:r-
verhanCeln, will sie nicht, da13 der Konflikt friedlich deren sozialistischen Ländern zu trennen ? übe:: solche
beigelegt lvird. Sie hält weiter Kurs auf eine Fortset- Erwartungen wird jetzt jm Westen viel gescitrieben,
zung der Aggr:ession, au.f eine weitere Eskalation, und und es steht außer allem Zl.reifel, daß der sowjeifeind-
mit dem Gerede von einer ,,politische1 Regelung,. so11 liche ,Kurs Pekings den anerikanlschen ÄgSressoreir,
nur ciarr-iber hin.;reggetäuscht werCen. Diese llaltung clurchaus paßt. Ihre lJoflnung darauf r,vircl aber ent-
ist 'Lrnverkcnnbar vcn den aggressivsten, abenteu.er- täuscht werden, denL die Soiidariiät mit clern kämp-
lichsten Kreisen der USA clil<tiert. Die Absicht, ,,die fenden Vietnam ist keine kcnju,nkturbeclingte politii<,
Weltöffentlichkeit zum Teuf e1 zu schicken,,, die sond!^rn die heilige internationale pllicht Llncl SchuldiS-
unlängst einige amerikanische Kongreßleuie äußerten, keit aller se.iner v/ahren Freunde. Sie glauben fest
macirt sich Washington sichtlich zur Richischu-ur. daran, da.ß der Himmel über Hanoi schließlich von den
Worauf rechneq die amerikanischen Aggressoren? lmperialistischen Raubvöge1n gesäubert und d.afj die
Sie haben sich ja sclion davon überzeugen müssen, daß Aggression. unterb'unden wcrCen w"ird.
es l<ein Mittel gibt, das vielnamesische Volk, das In der Politik 1öst jeder Druck, ebenso rvie in cler
noch dazu von der Sowjetunion und arrd.eren soziali- Physik, einen Gegendrucl< aus. Die Verbrer;hen der
stischen Ländern füh1bar unterstritzt wird, ir rlie Iinie Aggressoren werden nicht ungestraft bleibeit

dr:astischere Forrnen und einen im-


ffiüe WwH#ptr@ss@ üäher mer klasseren Charal<ter an.,.
E.in 'Ieil. dei hürgerliciren presse,
tr. zw. ihr reaktionärster 1lei1, der
schon immer gegen die Komrauni-
Peksffiffis Ahemteurem.*unryt sten und die sozialistischen Länder
gehetzt hat, macht jetzt aus seiner
Schadenfrer-lde über die Vorgänge in
China kein Hehl. Diese Arf, Zettttn-
fl as Vorseh:n..d.l Pehinger Führcr schreibt, die ;,Rebe1tren" hätten of- gen rechtfertigt die Gewaltakte und
-ge crschwcrt oie internationaie La- fenbar ihr Ziel nicht erreicht,das Ausschreitunge'n und will ihren I-e-
derart, daß jeder denkende der offiziellen chin-sischen Presse sern weismachen, so sei eben deq
Mensch, w€nn er morgens die Zei- zufolge darin besteht, ,,die politische, Kommunismus.
tung zur Fland nirnmt oder den wirtschafUiche und kuLturelle Macht
Rundfunk einschaltet, in erster Linie zu ergreifea". Welter schreibt Gewiß möchte die reaktionäre
Mitteili,rngen darüber sucht und er- ;,L'Unitä":
Propaganda den Sozialismus als
wartet, was in China geschieht. Die Gesellschaftsordnung hinstelLen, in
,,Lin Piaos Gruppe hat in vielen der Ungeseizlichkeit, Unsicherheit;
ganze Welt weiß vorl den Ausschrei- Städten, möglicherlveise auch in
tungen der H,ungweipings vor der g'anzen Provinzen und ganzen Sekto- Not und Barbarei herrschen und die
sowjetischen Eotschaft i:r Peking, ten des Letrens im Lande keineswegs Kultur rnit Fr-lßen getreten werde.
von der tiefen Entrüstung des So- die Macht inne. Um 'diese Macht zu Sie möchte die Kornrnunisten a-ls ge-
r'vjetvolkes, von den Protestresolu- erringen, wendet sie imrner grausa- dankenlose, grausame Fanatiker hin-
tionen, die auf KunCgebungen der mere Karnpfformen an, errejcht aber stellen, tiie sinnlos auswendig ge-
trl'erktStigen unseres Landes gefaßt offenbar nicht, was sie erhofft lernte Formeln hersegen. I)ie fran-
rverden, und von den beherrschten hatte." zöslsche ,,Hurnanii6" ist empört über
Erklärungen, die clic Sowjeiregie- Ferner teilt das Blatt mit, auch solche Versuche, die Geschehnisse in
rung aus Protest gegen die unsinni- unter denen, die die ,,Kulturrevolu- China zur Verunglimpfung des iiorn-
gen und gefährlichen Provokationen tion" alfangs unierstützten, habe munismus zu benuLzen, sie schreibt,l
Cer Pekinger Behörden abgibt. Und sich erne Opposrtion gegen sic ge- daß diese Geschehnisse nichts mit
natürlich die ganze Welt auch,
w-eiß bildet. Selbst in den Kreisen führen- Kommunismus urcl Mar:rismrs zu
rvas sich alles in China selbst ab- ,der Farteifunktionäre beginne man tun haben, r-rmgekehlt, es handle
spielt. Wie beurteilt die Weikjffent- zu zweifeln; viele seien der Ansicht, sich dabei um ein ausgesprcchenes
lichkeit diese Vorgänge? daß die ,,Rebellen" zu weit gehen. Komplott gegen die Kornmunistische
Nach neuesten Meldungen ist so eine Partei.
Vor allem r*,'ird cs a1s feststehend
angesehen, daß hinter der sogenann* Opposiiion auch in der Armee ent- ,,Die sattsarn bekannte,Kulturre-;
ten Kuit'rirrevoluiicn rind den damit standen, die, wie ,,L'Unitä" schreibt, voiution' ", schreil:t die,,Hunran.it6',,
zusammenhängenCen Ausscht.eitun- anfangs ,,die festeste Slütze der in Wirklichkeit nichts anderes
,,ist
gen cler llu:rgv;cipings l\,Iachikämpfe ,Kulturrevolution' " zu sein schien. a1s eine Handhai:e der Gruppe Maos,
stecken. Die italicnische Zei'tunj Die Zeitur:g kommt zu folgendem die mit Hilfe der G.eu,"altakie poli-
..L'Unitä", eins der bestunterrichte- Schiuß: ,,Es bestätigt sich a1.so, was tisch unreifer Massen von Jugend-
ien und sclidesien Blätter Westeuro-
wir annahmen, nämtrich, daß der lichen versuchen will, das Leben im
heftige politische Kampf eine tiefe Land ganz ulter ihre Kontrolle zu
pas, brachte arn 27. Januar einen Ar- Spaltung sowohl an der Spitze a1s bekommen." Das Elait führt fort;
:rkel rnit der ÜberschrifL ,,Der poli- auch nnter den Massen veru.lsacht die Französische Kon:munistische
:isch€ Kampf in China". Die Zcitung hat. Dieser Kampf nirnmt im:ner Partei werCe niemals dulden, ,,daß

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der Kommunismus, der Kampf dcr ;,Man kann sich kaum etwas-vor- Die kommunistische Zeiturlg
Kommunisten gegen die Ausbeutung stelien, das den Interessen der Ent- Schwedens ,, Norskensflammen"
,und für die Befreiung und das wicklungsländer mehr zuwiderliefe brachte einen .drtikel von Hiiding
C.iück der Menschen auf eine Stufe als die sogenannte Kultlrrrevolu- Hagilr€rg, eine'rn ftihrenden Funktio-
mit einer l(arikaiur gestellt wird, tion", schreibt die ,,Morning Post't när der KP Söhwedens, über die Ge-
wie sie Mao uncl seine Gruppe heute (Nigeria). schehaisse in China. Er bezeichnet
in China enttveifen." Eesondere Ablehnung bei den es einen ,,verhängnisvollen Feh-
a1s
Beobachter und bürgerliche Zei- Freunden der Völkerfreiheit und bei ler" der Pekinger Fühi:er, daßsiedie
tungen des Westens stellen fest, daß den Gegnern der imperialistischen kommunistische Weltbev,'egung zu
die chint-sische Propaganda die so- Aggression iindet Chinas Politik spalten suchen un.d eine Außenpoli-
wjetfeindliche Kamtrragne schürt, Vietnam gegenüber, Sie wird als tik betreiben, die darar-rf abzielt,
indes aber fast gänzlich aufgehört Verrat an den Interessen des tapfe- China zu einem Feind der Sowjet-
hat, den amerikanisch.en Imperialis- ren Volkes angesehen, das der Ag- union zu machen und die Hilfelei-
mus anzugreifen. Die jndische Zei- gression der Imperialisten Wider- stung an Vietnam zu erschr,veren.
tung ,,Patriot" är-rßert sogar den stand leistet. Jeder ist sich ja dar- Seibstverstäncilich erregen dle Pro-
Verdacht, daß man das Terrain für über klar, wie tvichtig erstetrs die vokationsakte Chlnas gegen die So-
eine Abmachung mit Amerjka vor- Hilfe der Sorvjetunicn an Vietnam wjetunion und die dadurch verur-
l:ereiten. wo11e. Wie der Beobachter bei seinem Widerstan'd gegen den sachte äußer:st gespannte internatio-
Sulzberger von der ;,New York militiirischen Uber-falI des Intpelia- nale Lage im Fernen Osten in aller
Times" rnitteiit, hat die Gruppierung Iismus ist untl wje groß zu'eitens die Welt Besorgnls und u'erden sogar
Maos in China ,,,über ein tlrittes Schwierigkeiten sind, ciie die chine- von Kreisen verurteiit, denen jede
Lanrl zu verstehe.n gegeben, daß sischen trrührer mit ihrem hane- Siyn-rpathie für die soziäIisiischen
ej.ne Vereinbarunp- üirer einen Modus büchenen sowjetfeindlichen Verhal- Länder und für die Sowjetunion
vivendi nrit Vy'ashington nicitt aus- ten dieser Flilfe in de:r Vüeg legen. fernliegt. Es ist aber kein Geheim-
geschiossen sei". Das Exekutivkomitee der: KP Uru- nis, daß diejenigen l"I1iiitaristischen
In unsc'rem Ätomzeitalter istdie gtr.ays verölfentlichte IVIitte tr'ebruar un.d reaktionär-eu Kreise, die die
friedliche Koeris+;enz eine ehelne in del Zeibung ,,Ei Fopular:" eine Er- Aggre:jsion in Vietnam angezettelt
Notwendiglieit. I{itr aber handelt es klärung über den }(ampf r-Lir <lie haben, über cliese Lage eine ger'visse
sich nicht um eine Folitik cler fried- Einheit der kommunistischen Welt- Bef r.iedigung empf inCen.
lichen Koexisten:2, rvje sie von denen bewegung" Darjn helßt es, daß die Trr cler ,,Washington PoÄt" ei"schien
aufgefaßt 'wird, die einen festen Vorgär:ge in der Volksrepublik Chi- am 31. Januar eiu Ar:iikel über d.ie
F'rieden auf Erden und den Fort- na dem Zustandekommen der Eitt- Ereignisse in China, gezeicr'Lnet von
scl:ritt cier Menschheit wo1len. Viel- ireit und Solidarität, die für clie Hil- zwer €jutunier::ichteten Becbachtern,
mehr handelt es sich um einen Ver- fe an <1as vietnamesische VoLk in Pealson rind Anderson. Sie teilen
rat an den Interessen der Völker, seinem Kampf so rvichtig sind, große mit, daß das ,,StaatsCepartement je-
die einer imperialistischen Aggres- Schwierigkeiten bereiten. Die Kom- cien Zettel von Leuten, die aus Rcit-
sion zum Opfer gefalien sind, u'ie munisten Uruguays sind der Mei- china nach l-longl;ong geflüchtet
auch der Völker, deren Unabhängig- nung, daß ciiese Vorgäng;e auf eine sind, jede ailgelangene Rundfunk-
keit vom Neokolonialismus bedroht Abkehr der Füihrer der KP Chinas meldung und jeäe Mltteiluug von
is t. von der Generailinie der kommuni- Joulnalisten genau studiert".
Die afrikanische Presse und die stischen Bewegung, auf ihre Abkehr lVas die Fiüchtlinge belrifft, so
fortschrittliche Presse Lateinameri- von den Grurrdsätzen cles l,Iarxis- haben sie ein Bild dar;on gegeben,
kas schreibt, die Politik cier chinesi- mus-Leninismus und des ploletar'i- wie ernstlich d-as normale Funktio-
schen l,'ührer schade der nationalen schen Intern:tionalismns zuriickzu- nieren der industriellen Betriebe,
Frelh ei tsb c.:.ve gu ng, ftihren slnd. dei Landr,virtschaft, der Eisenbahuen
un.ci des Bürobetrie,l:s in ganz China
gestört ist, und dle ,,Washington
Post" repi:oCuziert dieses Bi1d. Im
Artikel dieser: Zeitr-rng siud aber
nicht so sehr die mehr oCer rnit+der
bekannten Tatsachen i:emerkenswert
wie der in der Übei'schriit ausge-
drtlckte Gedanke. Sie lantet: ,,Das
k--.(1: Chaos in China hebt die Pekinger
C.:fahr auf". Mit Pekinger Gefahr
meint ein Biatt r,;ie die .,Washing-
ton Post" natüriich etr.v-as ganz Be-
stimmtes. Sie betrachiet China vor
allem vom SianC;ounkt Cer a33res-
siven Absichien der USA auf Asien.
Washington hat einen Nutzen davon,
vrenn China geschrvächt und zerrüt-
tet ist.
Der amerikanische Imperialismus
sieht in der Entrl'ickl'"rng in China
E[n KnüBpel xwisshen die Rüder des Krieg;wagens eine Chence für seine Aggressions-
G. Simeonorv,,,Strshelii (Sulgarien) pol.itik im Fernen Osten,

NIUE ZEI:[ *-flf, E


4
ten" die Verbindungen-fnit der DDR unterhalten (mit
ffiäe ,,#s$poä?üäk'u A.usnahme der Sov,rjetunion)" 195? ;]:rach Wesr'deutsch-
land die Beziehungen zu Jugoslar'"'ier-r ,ab, sobalC die-
ses C-esandte rnit Ller DDR austar-rschrte. Ein Cieiches
tat Bonn 1962 hinsichtlich K'irbas, ais Kuba diptroma-
Wes&deex6sc&aäeslds tische Eeziehungen zur DDR iulnahm.
llat Westdeutschland dadurcir etrvas gervonnen?
Nein, daraus sied ihm lanter Ver'luste entstanden.
OBSERVATOR
,,Die verantwortlichen polilischen Ki'cise Eonns",
schreibt die jugoslar"rische Zeitr'lng ,,4 iu\", ,,sind sich
ist in
rT n Zeit
den politischen
i(i:eisen es lrVesteus letzter de;: Gefahr ibe',rußt, daß sie durch eine starre Arriven-
nachCr'ücl;lich rron einer poiitische.n \Ärende dung der ilalLstein-Doktrin anstati einer Isolier,ung der
in der Bundesrepublik die Rede, iLr. zw. seitder:n in DDR eine sukzessrve SelJ:stisolierr-rng erreichen."
Bonn die ,,große Koalition" entstand. Gegenwärtig
konstitliiert sich in tler urestlichen Presse eine ganze Adenauer n-rnd Erhard ha'rten - Erhard schorr in 8e-
Konzeption der ner,ren Bonner Politik. ringerern Grade - auf den Beistand ihrer Vei:bünde-
ten in der Irage der Oder-Neiße-Grenze gehofft. Auch
Es erü.brigt sich. Pressestimmen zu zitieren. Für die- tias waren eitle Hoffnungen. Die einen, wie de Gau1le,
se kann eine Steliungnahme Walter Lippmanns aus betrachten die Frage der Oder-Neiße-Grenze als ent-
,,World Journal Tr'lbune" als Quintessenz der meist schieden, die anderen übergehen d,ies mit Schr,veilen,
verbrelteten Betrachtungen der wesilicbsn P:opaganda da sie 'rvissen: Wer die revanchlstischen Bestrebungen
über die bundesdeutsche Poiitlk stehen. Bonns ,unterstützt, kompromittiert sich vor ,der Welt-
,,1)ie neue lioalition in Bonn", behauptet Lipp' öffentlichireit.
mann, ,.hat die alten Leiden.schaften überq'r-inden llan hönnte auch andere Aspehte der u''estdeutschen
und ist darangergangen, die grurndlegenden Posi'lionen Pclitik in Augenschein ne,hmen. Das bisher GL'silgte
uncl den pclitischen lf'urs del Nachkriegszeit z:r über- zeigt 'al:er schon deutlich genug, in ";reLche .ia.kgässe
prüfen. Sie hat aui den ganzen Pallien dei Kalten- Bonn n-rit seinem aggressiven 1i'Lrrs und seinem Wider-
Kriegs-Doktrin verziclttet." streben gelaten ist, den Gebnten der Zeit, <ier Reaii-
Handelte es sich um ein Land, rjessen Politik die täten ln Europa Rechnung zu tragen.
Si.tuaiion in Europa und in der ganzett Welt nicht Was ist an der ,,neuen Ostpolitik" eigentlich neu?
erhe;blich beeinflußt, so könnte man derartige Ar-rße-
rungen schließlich unbeachtet lassen und iitren Ver- Wir woilen zwei lfatsachen konfrontieren. Ärrr 31.
fassern anheimsteilen. lJier handelt es sich aber um Januar steilte Westdeutschlancl cliplomatische Bezie-
eln Land, clas nach w'ie vor als .der hauptsächliche rhungen zn Rumänien her. Betrachtet man cliese Tai-
Stören{ried in Eurci:a aufiritt. Seli:stverständlich rnüs- sache losgelöst von allen anderen Handlungen der Re-
sen sich die Völker uns3res l{cntinents deshalb vö11i9 g;erung Kiesinger, so könnte man annehmen, daß Boln
im klaren darü.ber sein, rrrit rvem sie 'es ireute zu tun sich vom Fiasko der Hallstein-Doktrjn äberzeugt und
haben, u'elches die wahren Äbsichien der Regien-rng stifilini jedocir nicht,
dlese lr.ih'er Eord geworfen hät. Das
Kiesinger sind nrnd ob man mit gutem Grund von Am selben Tag steltrte das Auswärtige Amt d-er Bun-
einem K,urst'echsel reden irann. desrepublik den diplomatischen Vertrefu.ngen in Bonn,
Wir rvollen :bei der .,Ostpo1itik" Bonrrs vern;veilel; darunter auch der sowjetischen Botschafi, Ver-Lralno-
denn sie steht im Mitielpunkt cler öifentlichen Auf- ten zu. Darin wurde rlie Auinahnee diplomatischer
merksamkeii. Beziehunges zu Rumänien bekannigegeben und el-
klärt, daß einzig und ,alleln 'die BitD das Recht habe
llaß die Po itik A<ienauers u.nd ,Erhards den sozia- un<l bevollmächtigt sei, ,,im Namen des ganzen deut-
listischen Ländern" Eunopas gegenliber gescheitert ist, schan Vollies zu sprechen".
trnter'Iiegt keinem Ztteitel. ftn Grunde geben d.as auch
die westdeutschen Füh::er zu, denn sonst hätte ja tiie Diese "Anrnaßung Bonns r'\rar von ,Anfang an atrsurd.
Regienung Kiesi.nger nicht eine ,,neue Ostpolitik" an- l'trun äußert sich das um so lirasser. I)ie we-ct-
gekündlgt. deutschen Führer mässen sich ja dar,über Re-
chenschaft ablegen, daß sie beschlossen haben, Bot-
Bonn legte es darauf an, die l)eutsche Demokrati-
sche Republik zu liquidieren, sie zu verschiingen. Die schafter mit einern Land auszutauschen; in dern es
DDR steht aber fest aui clen Beinen. Sie ist v;irt- einen Botschafter der Deutschen Demoi<ra,iischen Re-
schaftlich zu einem stari;en Staai gervorden und hat puiblik eibt, daß Rr.r,mänien rnit der DDR nicht nLrr
sicir auch außenpolitisch tlurchgesetzt. diplom.atische Kanä1e verbincien, sondern weitaus
Die ,,Frankfu.rter Allgerneine" fragt, was die Bundes- €n,gere Beziehungen im Rahmen der soziaiistischen
lepublilr in der deutschen Frage erreicht haroe, .und-ant- Gemeinschalt. Bcnngibt aber seine starre Haltung
v'ortet selbst: Nicht clas geringste. nicht auf und wili die Existenz zweier cteutscher
Bis vor kurzem bezogen die Bonner Führer eine Staate,n nicht rvahrhaben.
Haltung der,,Selbstisolierung" r'on ilen soziallstjschen Stellt man diese ibeid.en Fakten gegenäber. so läßt
Ländern. Zu clie.sem Zrveck wurde dle llallstein-Dok- sich nur eins folg"-rn: Der Bonner Kurs bleibt uTrver*
lrin erfunden. Ihr rr,"urCe ciie Anmaßung Bonns zugrun- ändert. Wenn überhaupt eluras geänclerl; lvird, so nlrr
cie geiegt, aileln ganz Deulsci:lanci vertr'eten zu rvollen, die Taktik. fline Bestätigung dafLir liefern a'urch einige
flit dieser Dol<trin negier're ciie BunCesrEgierung die arntliche Erklär.ungen.' Der Vorsiizende der CDU-
itlöglichkeit diplomatischer Bezi.ehungen zu den Staa- Fraktion, Rainer Earzel, sagte vor kurzem im Buncies-

NEUE ZEIT * Nr. 8


5
tag, die llaltung bliebe die gleiche, nur die Methoden Schlag einzuveileiben, abcr auch diese lassen den Ge-
könnten geändelt rverden. cianke:r von einei Ve::schlingung der DDR nicht fallen,
Die neuen Manöver .der Regierung Kiesinger sincl schlagen jedoch nur eine Veränderung <ier Taktik vor:
bedenklich. Vielleicht hat sie ihre ,,Ostpciitik" der Da es auf Änhierb nicht geht, so1le man vers,uchen, die
USA-T'heorie eines,,Brückenschlagens nach Osteuro- DDIi, zu.nächst zu isolieren.
pa" abgeguck,t? Der Erste Sekletär des ZK tler Folnischen Vet'einig-
Diese Theorie entstand in den USA, a1s ihr Kurs ten Arkreiterpartei, Wiadysiaw Gomuilia, schätzte am
den sozialistischen Ländern gegenüber in einen Eng- B. Fcbrua,:: in l(atou'ice die lJa1lung Bonns folgender-
paß geraten war. lVashington mußte die ,,globaie" Po- ilaßen ein:
litik einc.r ,,Befreiung" aller Staaten Osteuropas auf-
geben und sich z,u einer ,,differenzierten" Politik be- ,,Vc'nr Standpunkt der r,vestdeutschen }filiiaristen
quernen. Das ist der Kern des,,Brückenschlagcns": und Revanchisten isi das eine vortreffliche Konzeption.
Man könne alte Ziele n:it neuen Methoden erreichen, Dle Bundesrepublik muß ja ir,r aggressirzen NATO-
Bloch bleiben u.nc1 die DDR aus der Verteidigungsor-
man solle ruhig r,virlschaftliche, kulturell.e und l{an- ganisation der Fartne;:staaten des Warschauer Vertrags
delsbeziehungen zlt sozialistischen Ländern entrn'ickeln,
dabei aber die Besonderheiten in der Entrvlcklung austreten. Bonn bemüht sich aus Leibeskräften, daß in
und Haltung dieser Llirrder benutzen, um sie gegenein- der Bu,ndesrepublik möglichst viele amerikan.ische,
ander auszuspielen und damit die neu.e soziale Oi'rl- britis:he und sonstige Tluppen bieibet-r, r'ährend die
nung in jedern dieser Staaten und die Macht der gan- Sorvjetunion ihre Tru-ppen vom Territoriu,m der DDR
zurüci<nehmen soll. Rechnet man hinzu, daß die Bon-
zen sozialistischen Gemeinschaft zu unterrninieren.
ner Regierung eirr Drittel des polnischen Territoliu:ns
Attf 'diesem Wege kö:rnen die U-SA keine besondercn beansprucht und die Bundesrvchr mib Kernu'aflen aus-
Erlolge buchen, Bonn jcdoch ri'ill nun mit dleser rüsten will, sc rundei dies das Bild ab und zeigt, lvie
Konzeption sein Glück versuchen. Hier einige llatsa- unheilvoll dic Eonncr Politili ist, ciie den Frieden
che-n" stijrt und clem kaiten lirieg Ariftrieb verleiht."
I)er Bcnner Ministel für gesamtdeutsche Fregen Solange .ci.ie in \Vestdeutschland herrschenden Kreise
Vv-ehner h:r,tin einem lntetvietv der ,,Washingtcn Post" ihrc alte;r Positioncn nicirt i:berprliten, glaub'i ihnen
er1<1ärt, di.e Eundesrepublik icijnnte Ltniet p_.ewis3en liiemii.nd, c',ali sie cine Gesunclung des poiitischen I{1i,
Umständen die Frage einr:r Anerkennung der DD-I1 mas in luinpa anstreben. Bishel besteht. [<ei:t Gruncl
ins Aug-e fassen. Wie es slch d.:lnn hcrausstellle, hatt.e dazu, vcn eincin konsirul<tir,-cr-r Helantreten der Re-
Wehn.er diese Erklärung als privat betrachtet und rvar p;ierun51 Kiesinger aa die europäischen Angelegenheiten
schr ungehalten, als er sie in d,er Zeitr-rng las. Deshaib und von einc:: ,,neucl Ost.-31i11h" Bonns zu sprechen,
liel3 er pr:ompt erläuteiir, unter lvelchcn Urnständen denn cin sciches }lerantretcn r-rnd eine neue Politik
sei:res Srachtens Bonn 'die DDR. anerkelnen könnte : setzen in e::ster Linic voiaus, c'rall die Bundesrepublik
Zurücknahme der solrrjetischen Truppen vorn Terri- das \rorhandensein der beiden deutschen Staaten aner-
torium der DDR, Bekennung der DDR zu einsr block- Icrnnt, ir.r-Lf das anniaßende,,Alleinvertretungsrecht',
Ireren Polrtlk 11. dPI- uad- auf Gebietsansprüche anderen Ländern gegenüber
Daraus i.nrrn -"i. schiiel.ien, deß es in clen herrschen- veizichtet, die er-iloi:äisciren Grenzen als unve::änder-
den Kreisen Westdeutschlancls po.liiische Grupp:r'i g.ir)t, lich anerkcnnt uncl lhre Änspriiche auf Kernu'aifen-
die dJe Hotflnung aufgeben, sich die DDR mit einem besltz auigii:t"

STÜRhdgSC${E NEBAT'TH ,,Beabs!chtigt die Regierung, etwas an


ihven Äbkornmen mif den USA hinsicht-
Die kanadische Presse berichfete wie- fen, die d.as Bürrdnis zwischen Keneda
lich der Rüstungs{rage zu ändern?"
derholl darüber, daß die kanadische und den USA .yersfärken. Da er aber
Rüslungsinduslrie Aullräge des Penfa- die Slirnmungen der kanadischen ö{- Dem ÄAinisterpräsidenlen half der
gons ausführt, Die Frage dieser Rü- fentiichkeit kennt, zog er eine auswei- Speaker aus der Paische, indem er er-
siungsaufiräge wurde vom Führer der chende Anfworf vor: kiärle, die FraEen Cer Opposition stün-
Opposifion J. Diefenbaker im Unlerhaus den ,,nichf zur Deba{Je".
,,lch habe diese ForderunE nichi aus-
angeschnitlen. Er {ragte: Kanada is1 Miiglied der lnierna,fiona-
drucklich be{ünvorte}..., bringe jcclcch
,,Wie sfehl der Ministerpräsidenl zu elern Wunsch, dem Krieg in Vielnam ein len Überwachungs- und Konlrollkommis-
der Forderung, die Waffenlie{erungen Ende zu selzen, Versiänclnis entEegen." sion in Vielnam. Die Weltö{{enflichkeit
an die USA einzusfellen, solange sich dsrf von Ka,naCa eine andere Poliiik
Da EinE die Cpposilion zurn Angri{f
ihre Truppen in Vielnam beiinden?" de in Aggre ssor gegeirüber erwarfen.
über. Es hagelle Flagen;
Minislerpräsiden* Pearsorr hälte die:e Wer zum Schiedsrichler in welfpoliti-
Frage clirekt beaniworten könr:en: Die ,,V/ann wird clie l?.egicrung eiii: l<lsre schen Fragen besielll worden isf, dem
kanadische Regieruirg beabsichiige Erkliru:g riber i!r;cn ßcsc,rlrß abge- sleht es nicht an, den Aggressor mil
nicht, von Verp{lich{ungeil zurückzutre- ben?" V'/affen zu versorgen,

6 NEUE ZEiT * Nr. I


Frof. Grigori T U I{ KI N

fta rüher gestattete das Völkerrccht


dcn Krieq a]s cine Form
zwisciienstaatlichel Beziehungen und
anerkannte den Kriegszustand a1s
des Wögkmrr*r&?€s
einen,,normalen-" Status interna-
tionaler E€zieh'Jngen neben fried- Verträgen der Sowjetr-r.nion und dann das Poisdamer Abkommen basiert.
lichen Beziehr-rngen. Dcr bekannte irn Briand-Kellogg-Pakt, in einigen Ger'visse rvcise l'{äriner in West-
schweizerische Völkerrechtier Max Eestimmungen des Völkerbundes deutschland suchcn an dieses Ab-
Huber schreibt:,,Das Völkerrechis- unC vielen anderen internationalen kornmeu einen lr4alls'iab anzulegen,
subjekt" (d. h. der Staat) ,,hat ein Dckumentcn. Schon vor dem zrvei- dcr {ür d:rr:r ,r- r\,b'(umrnen ;m r.:r_
Recht, ,e'in a";s cler Völkergernein- ten Weltkrieg f:mden diese Ideen a1s gang€n€n Jehlh-rrndert üblich war.
schafl fließendes Individuairechi, völkerrechiliche Prinzipien allge- Vom Standpunkt des mociernen Vö1-
andere Personen gleicher Art ganz meine Anerkennung. kerrechis ist cl:rs vö1lig unhaltbar.
ocler teilweise vernichten.'r
zL1
.A.nste1le des ,,Rechts des Staates Ebenso r."'ie andcre Abl<omme-n
In jener Zeit .uvar dem Vijll.-er- auf Krieg" und des ,,Siegerrechts" äber Deutschlaild aus jener Zett
recht der Begriff Aggression frernd. traten clie Prinzipien, die Aggres- bczweclite das Potsdarner Äbkom-
Welcher Staat der Angreifer r.var, sionsk::iege verl:ieten, sie f'Lir ver- men vor a11em, eine neue Aggressir:n
w-er .den Krieg cntfesselle n"rnd zu brecherisch erklären, die Verant- seitcns des de r"itschen },iilitaris'mus
r'velchem Zr'vcck - all d;rs hatte wortung des Staates für solche zu verhil.ten. So helijt es dort: ,,Das
nicht die geringste rechtliche Kriege behaupten, sorvie Cas Prinzip ZieI dieser Übereinkunfb bildet die
Vcm juridischen Stand-
Bedeu,tu,ng. der individuellen strafrechtlichen I)urchf ührung der Krim-Deklaration
punkt stan,c.len der Aggressor und Verantwort'rng für Veri:rechen ge- über Deutschlancl. Der deutsche
das Opfer der -Aggression auf dem- gen d.ie Mcnscirlichkeit, einschLieli- I{llitarismns rund Nazismrrs rverden
selben Blatt. Wichtig ',var, rver den lich dei Vorbereiiung und Entfesse- ausgerottet, und die Älliierteil tref-
Krieg ger,vonnen hafte. Der Sieger lung eines Aggressionslrrieges. fen nach gegenseiti.ger Ve'rein,barung
durfte dem besiegten Staat seine Es glbt kein ..Siege::recht" mehr, jn der Gegenrvart und in d.er Zu-
Bedingungen diktier-en r-rnd konnte claiür aber die Verantv.rortung des kunft auch andere l,iaßnahmen, die
dessen Territorium annekiieren uncl Staates fiir einen Äggressionsi<rieg. notn'endig sirrd, darnit Deutschlansl
sogar dicsen Strel ar: flösor, \\,ent1 cr Die lechilichen lrolgen cles Krieges niemals rnehr seine Nachbarn oder
total besicgt $rär. ,,!"o'€nn ein Staat werclen nicht von cien Resultaten die Erhaitung des Friedens in def
dr-rlch Erobe::un,g zum Gebietsteil cils ber"'affneten Konfilkts, nicht ganzen Welt bedrohen karur.ll
des siegreiciren Sfaates lvircl, ;1eht cladurcli bestimrnt, rver gesicgt hat,
.ei: daher als rrölkerrechtlicires Ilie Rechtsfolgen, des Krieges uer- ilie Signätare des Ab,kommens
Rechtssui:jelif unter", schrieb l,i.szt clen heu.te Cadurck besiimmt, u:elcher
statuierten ferner ihre Verpflicir-
jn seinem beLiannten Lehigang für Siaat d,ie Aggression terübt htLt untl
tungen:,,Die Nationalsozialistische
Völkerrecht. di,e Verantwoy1y1."g) fl,afilr als für ein
Pärtei mit ihren angeschlossenen
Die Große Sozialisiische Oktober- schtueres V erbrechen tr(tger" mu ß.
Glieclerorganisaiionen und Un'ter-
rel'olution brachte jedoch wesent- organisationen ist zu vcmichten; alle
liche Veränderungen im Vöiher- Diese neuen Prinzipien der Ver- nationalsczialistischen Armter sind
recht mit sich. Schon irn Dekret ant',vortiichkeit kornmen in interna- aufzu.lösen; es sind Slcherheiten da-
r-iber den Flieden ]:rachte die So- tionalen Abl:ornmen und Verträgen für zu schaffen, daß sie in keiner
rvjetregierung die ldee vor, daß aus der Zeit des zlveiten Weltkriegs Form wieder aa:ferstehen können;
Aggression.skriege verbrecherisch zut An.u'endutg: in den Krim- jeder nazistischen und militaristi-
und zu verbieten, 'daß Annexionen Abhon:mcn, jn der Erkiärung in schen Betätigun,g rund Propaganda ist
unzulässig seien. Eroberungskliege -r\nbetracht der Niederlage Deutsch- rrorzuil:eugen", ebenso,,für immer
ri'ur<len diort zvm ,,größten Ver- lands und der Übernahme der ober- der Wiedergoburt oder Wiederauf-
brechen an .der Mcnschheit" er- sten Regierungsger'va1t hinsichtlich richiung des deutschen Militarisrrrus
k1ärt. Deutschlands, im Potsdar.;rer Abhom- und N.azisnus...'!
In den spüteren Jahi"en sctzten !nen, in den Friedensv.erträgen von D,ie Abkommen über Deu,tschlanil
sich der Sorvjetstaat und die liort- 194?, in den Statuien und Urteilen sind eibenso r,vie die eirtsprechenden
schrittli.chen Iiräftc der Welt dafär' der Internationalen Milikirgerichte Hauptprinzipien cles modernen Vö.1-
err, daß diese ldeen i:n Völkerrecht von Nrjrnberg rrnd Tokio. kerrechts durch die Chart.a der
:hren lJicderschlag fänden. Die Verein.ten Nationen bekräftigt wor-
Änerkennung dessen, tiaß der Ag- Au"f dieser Grundiage 1äßt sich ,den. In Ärtikel 107 der Charta heißi
glesslonskrieg velbrecherisch ist, auch dle Frage beantr,l'orten; auf €s: ,,Nichts in der vorliegenden
.,-,-rCerspiegelt sich in einer Reihe rion welchen völkerrechtlichen Leitsätzen Charfa soll eine Aktion ia bezqg
a;uf einen Stäat abschwächen oCer clamer Abkcmmen und anderen in- beiden deutschen Staaten, näm1ich
aus:chJ ieße:r, rict lr'iirrend dcs zu'ei- ternationalen Abkommen übernom- clie Deutsche Demoliratische Repu-
ten V,retril<rieges cier Feind eines der menen Verpflichtungen r,veiterhin biik, in Augenbl.ick seines Entste-
Unterzeichner der vorliegenden dafü-r verantwortlich sind, ein Wie- hens sich feierlich verpflichtet hat,
Charta .;'/ar, \i{enn eine solche lrktion deraufleben des deutschen Militaris- das Potsdamer Programm zu erfül-
ais E:rgebnis dieses Krieges von clen mus und Nazismus nicht zuzulasserr." 1err. Seither sincl in der DDR die
Regierungen unternommen . oder Har-rptprinzipien von Potsdam in die
Schrvieriger ist die Frage, ob diese
gebiliigt wird, die die Verantwortung TaL u.rngesel2t worden. ln West-
A.bkom:men Deutschland irgend- deutschland jedoch hat 'die Entwick*
für diese Aktion haben." rvelche Verpflichtungen auferlegen.
lung einen .anderen Weg eingeschla-
Z,tt Zeit rnißbrau-cht rnan "in Staatsrmänner und Juristen in der gen: au{ Remilitari.sien-rng rund l,Vie-
Westdeu.tschland die nationalen Bundesrepuiblik behaupten häLliig,
G.:fühle des .der,rtscieen Volkes, um das Potsdamer und die änderen deraufrichtung'des ldaiismus. Das
die ldee zu propagieren, däs Pots- A,bkornmen seien für D'-r-ttschland beschwört eine neLte Cefahr für oie
darner uncl sonsiige Abkommen über nicht bindend, da es nicht Partner europäische Sicherheit herauf, 1öst
Dzutschlsnd seien ein ,,Siggerdik- clieser A'bko,mmen war. Dabei mit Recht Bescrgnis aus und erfor-
tat". Jn dieseli:e lierba hauen west- splel,en sie auf den Leitsatz an, wo- dert bestimrnte Maßuahmen.
deuis:Jre Jr.rr isten, wenn sie von nach gewöhnliche internationale Die ScwjetroAierung, die am 29. Ja-
einem .,Siegerrecht" reden, auf dem Verträge für Staaten, ciie nicht ihre
das Potsdarner umi die anderen Partner si.nd, nur mit dem EinueY- nuar eine Erklärung geracie zu die-
Der-rtschlandabkomrnen cler -A:lliier- stdndnis'dieser Sta.aten bindend sein sen gefährtichen Erscheinungen der
ten ibasiert selen. Sc behauptet Prof. können. Dieser Leitsatz s'reht in Arti- Bcnner Poiitik abgegeben h:t, ver-
F. Berber von der Münchene;: Uni- kel 31 des Entrvltrfs einer Konvention rveist darauj, daß sie ,,im Eirlklang
r:ersität (übrigens ein promiinenter über Vertragsrecht, aufgesetzt von rnit den Verpfiicittungen nach 'dem
Jurisi der Nazizeit), d.as Schicl<sa1 der UNO-I(omi-nission fiir Vö11<er- PctsCamer uncl anderen internationa-
Deutschlands sei vom ,,V/il1en der recht. Dieser Leitsatz, be'trifft ieCoch len Abkcmmen bereit ist, im I'lotfall
Sieger" abhängig ge\vesen, rund nur gewöhnliche /Lnternationale ge,meinsam mit ander'en friedlieben-
dieser liabc in tlen internationaien Verttüge. den Staaten alle Maßr.rahmen zll er-
Abkommen tibel Der-tlschlanci seinen Die Sache ist 'die, daß das Fotsda- greiien, die von clen Umstän'den
Ä.usdruck gefunden; die vom Pots- rcer ;und 'die anderen internationalen
damer Ai:kommen vorgesehenen diktiert vrürden".
Ahkomr'^1en ti;l:er Deu,tschland keine
nur ein rErge,bnis
Ma.{Jnahnen seien gewöhnlichen internationalen Ver- Das Potsdamer Abkomtner ,Llnd
dessen, daß Deutschland besiegt fräge slnd. Ihre $'ichtige Besonder- die UNC-Charta berechtigen nichi
wcrden ist. Lreit hesteht darin, rJ,aß sie auf den nui', sondern vei:pflichien sogar tu
Mit €liesen Behauptungen sol1 die Prinzipien'der internationalen Ver- solchen Maßnahn-i.en. Man dari nicht
Ver.anüwortung De,utschiands für den antwortung f ür rlen AEgressions- zulassen, daß der deutsche Militaris-
Äggressiorlskrieg, {ü-r dle beispiel- l<rieg beruhen und diese Verantwor- mus und Revancirismus erneut den
losen tsestial.itäten des Nazistnus ver- tung völkerrechtlich in konir're'len Frieden und die Sicherheit Europas
ituscht werden. Formen trnd Maßen rbestimmen. Die gefährdet.
Rechkikraf 'r'dieser,Abkornmen ergibt
Das Potsdarner A,ibkbmmen erlegte
* der sich für Deutschland vor al1em aus
seinen Signataren Sowjet-
den Normen des Völkeriechts hin-
,union, den USA; England und Frank-
a:gich, das sich ihm später anee-
sichülich der Verantwol'tung f ür
schlossen hatte - natür'lich ri:estimm-
ei nen .A.r=gressionskri eg.
e Verpfljchtungen ar:f. Obvrohl d'ie Ü,l:rigens hat die UiNO-Kommis-
In der ;,freien Welt"
Westrnächte das Fotsdamer: Abkom- sion für Völkerrecht n.ach eingehen-
rnen wiederholt vertreizten, bedeutet der Erörter,un.g dieser Frage erkann't,
dies nicht, daß es auigehört h"al zu daß "Artikel 31 nicht anvrenrd;bar ist, grI,I6ANü6
rl:estehen. ;,Das Pot"sdaffrer Aibliom- AqJg€AN6
werul €in Staat der ,Aggressor is '
men", schreibt der polirische Wissen-
scha-ttler Alions Klaikowski in seiner Man könnte einwenden; daß 'das
ausfü"hrlichen Monogi'aphie,,,ist ein Fotsdamer rAibhoanmen ciie Ver-
hirrdender Rechtsakt; obwohl es
pflichtung€n Deutschlands nicht
nicht von a1len Par'tnern ausgeführt direkt forrnuliert. Das ist darauf zu-
rückzuführen, daß es darnals in
"u'ird." kein Machtorgan gab,
De'utschland
In der Tat, es ist völkerrechtlich das ir:gendwelche Verpflichtungen
allgemein anet'kannt, daß ein Ver- hätte erfü{len können.
stoß gegen einen muLti'lateralen
.1/er,trag durch eine oder rnehrere Seither sind rnehr als 20 Jahre w
Seiten nicht seine *{ufhebunig ibed€u- vergangen. Das Vorhandensein der' tst"rdr
tet. Deshal;b siellte die Sowjetregie- beiden deutschen Staaten, dle
rung in ihrer :Erklärung vorn 29. Ja- vö.lkerr:echtlich die Plechtsfolger
nuar 1S6? mit vollenr Recht fest: Deutschlands sind, hat :rn der Wirk- ,,Sie arbeiten ielzü iü:r drei, darunr
e,Die Sorvjei,union geht dal'on aus, sarnkeit des in 'Fotsdam ausgearbei- ziehe ieh lhnen fürs Zuspälkomnnen aueh
daß die lVfächte der .Antihitlerkoali- teten Prograt-nms nich'ts geändert, ja, des Dreifeche ab""
tion irn Einklang mit ihren im 'Pots- die rPraxis hat geaeigt, daß einer der F. Wright, ,,U. E, News' (U.Sal

I'IEUE ZEIT * Nr, I


ö
Zurn 54, J shrestag d.er Sow jetlrz{acht

s üw3H,Trs c$:äm MHFE{mäANffi


f,ch erinnc:': mich, wie cinmal in
L^ Xda &ADW@LIN.4, liest die aufgezeichneten Gcspräclre
Stire.
", in e,ncnt Zi.'nr-t-,r, tvo cs don mit Alisci: Lenberanski" dem \Iolsit-
Eüchern schon zu eng wurde, cler zenden 'des Staciisor,r,',lets von Bahu,
Gast sich al:er genütl.ich, wie z'"r kam, und polemisierte darin mutig uttJ emplindet, rr-ic F,l-:st.w ti:-. in-
Ilaus {ühlte, der l:ekannte blilgari- mit alle,m, was danials die bulga::i- nige \rerli€bthej.t dieses N.{ar^lnes in
sche Dichter Cirristo Radewski, ein srhe Freise von uns be,har-rptete. Die- seine Stadt freut, seiire F i-]higJreit, ta-
zurüchhaltender, bedächtiger, gaäz se leidenschaftliche Erzäh1ung eines lentierte Leute heranauziehen und
klein lvenig si:ötlischer N(ann genie- scharfsinnigen Mannes, der alLe das Beste von allem, u'a,s irienschen
ßerisch lvie ein echter Feinschmeir* .'':lni'ierigkciten Llltsercs 1(amnl:s auf Erden schaffen, dafür auizubie-
ker ii.l:er ciie Deckel schön gcbunclc- erkannie, aber an uns glaubte, hat ten, daß Baku eine schöne Stadt
ner kleincr Eücl-rer strich. Rine gan, uns vjetre Junge und auch r\ltere zu rvild, in der es sich angenehm und
ze Bibliothek sor',rjetiscjrer Dichtun* tr'reunclen und Gleichgesinnten ge- bequem le'bt. Ir{an erkennt, rvie auf-
gen. M.an hatie mir schon mehrmals macht. merksam der Veriasser iir der Ge-
crzähit, daß auf seine Ini'riative, In den 2C Jahrren nach dem Krieg schichte dieser Cegend geio;:schi, wie
unter seinel A'"rfsicht und danli sei- ist die schöne Tradition, die Bulga- er den unglaubl.ich dornenvol.ilen Weg
ner En.ergie diese Bücherreihe seit ren mit der Scwjctliteratur und rnit überb,lickt hat, den Eaku zurück1o-
einigen Jahren in Solia erscheint der sorvjetischen Wirklichkeit be- gen mußte, ,um sich aus der dur-
. und
großen [rfc1g hat. I<annt zu machen, dort eifrig ge- stenden, vom Sand verschütteten,
M.it IJiIfe größter Dichter Bu1ga- pflegt worden. In B.ulgarien sind von d,er Sonne geclörrten, von l{ct ge-
riens sprechen aus diesen Büchern viele Bücher über die Sowjetunion peinigten, von den Reichen ausge-
Majakowski, Ba.qrizki und vieJ.e erschienen. Vor kurze,m habe ich mit preßten, unencllich reicl:en uncl Coclr
andere zu den Bulgaren. Erst nach groBem interesse und einem Gefühl betterlarmen Stadt in die mcderne,
wiederholter Bitte nirnmt Radew- der Dani<barkeit Krum Bossews prächtige H-airptstadt ÄserJ:aidshans
ski - es schelnt, nicht allzugern - Buch,,Scrvjetische Meridiane" ge- zu verwandeln. Wir lesen:
den schlichten, schon sehr abgegrif- lesen. Er hat es zum 50. Jährestag ;,Baku h'eute? Ich sehe es vor mir;
fenen Vorläuter dieser Bücherr,eihe der Großen Oktoberrevotrr-rtion ge- vor meinen Augen: vielgesichtig;
vonr Rega1. Eine kleine Anthologie schrieben. Bossew hat a1s Diplomat vielsplachig. rausc:.end u'ie ein jun-
der jungen sowjetischen Dichtkunst, sieben Jahre in unsere,m Land ge- ger Wald. Die Bauten dieser Siadt
von ihm - Radewski - noch zur Zeil leht. Das Buch ist nicht nur umfäng- haben etwas Eigenes. Ihre urrvüch-
des faschistischen T'errors herausge- lich - es hat 5C8 Seiten -, sondern sige orientalische Schönheit hat die
gehen. DamaLs war das cjnc uner'- auch bedeutentl. Asthetik der neuen Zeit, das neue
schrockene Tat, eine llat des Ver- Man muß sich wundern, wieviel Ternpo, neue Formen 'und klare,
trauens und der Freundschaft. Ich der Verfasser unser Land ]rereist hat, relne Farben in sich aufgenon-rmen.
rveiß noch, wie mir 'dort, in Sofia, ein ja er ist beneidensrvert. Er war in Die strengen, technisch bedin3Len Li-
aqderer groß,er Dichter dieses Lan- Aserbaidshan, Grusien, A,rmenien, nien des Architekien und die l<.ühne
des, ein Mann, dem jedes Pathos in den Republiken l\littelasiens. in Fhantasie des Küns1,1ers - beicie ha-
rviderstrebt, sagte: Sibirien, im Ural, im Hohen Norden ben im neuen Baiiu Gestalt ange-
;,Christo Radervskis sowjetische und sogar auf einer von den Statio- nornmen. Neuärtige L,auliche Lösun-
nen ,,Nordpol"" Aber nicht das ist gen. Neue Farben. Metall und Glas.
Anthoiogie hat einmal in meinem
Leben eine große Ro11e gespielt. Ich di,e Hauptsache an dem Buch, nicht Eisenbeton und Gias. Wairnhäuser
möchte sogar sagen, die entscheiden- die Wißbegier des Touristen und fallen durch ihre schlichten Forrnen
de. Radewski weiß gewiß selbst auch nicht die Beobachtungsgabe und saftigen Falben ins Auge. Kinos,
richts davon. Sie hat mich zuirl des Diplomaien. Vielmehr ist es d.ie- bei .denen ciie ganze Schwere der
ser selbe ehrliche; scharfe Blick des Bauteile auf den I{anten schräg3e-
Kornmunisten gemacht."
Freundes, der an das Eeste in dir stellter Stützen ruht. Originelle, hilb-
hn Jahre 1936 erschien im monar- glaubt, eines Freundes, dei: das Wich- sche Zeitungsstände. Ve::schiedenfar-
chistlsch-f aschistisch'en Bltlgarien tige vom Unwesentlichen, das Aus- bige Bänke in Parks, auf Plätzen und
ias Buch ,,Im Lande der Sowj'ets" schlaggebende vom lediglich Schö- Straßen. An den Obus-Ha1testellen
'.'cn dem angesehenen bulgarischen nen, das Bleibende vom Vorüberge- leichte Schutzdächer:, die ohne a1le
r,',-issenschafiler Assen Slatarow. Er henden zu unterscheiden rveiß. Stützen in der Lruft zu sch."veben
--:hricb cs, als er von einsm Phvsio- Krurn Bosselv besuchte mit einer scheinen und auch verschiedenfarbig
- --3enkongi:eß aus Moskau zurück- Cruppe von Diplomaten und Aus- und originell sin'd."
landskc,rrespondenten die lransi<au- Wir lesen die r.vunderbale Erzäh-
Krum BOSSEW. ,,5owje{ische Meri. i<a-qischen Republiken, Und doch ist lung einer a1{.eü I.r'au. Cie der: Ver-
: :re". Verlag des Nationalrafes der das nicht die Schilderunq eines Ga- lasser aufgezeichnet ha-t. Er traf sie,
';:ierländischen Fronl. So{ia, 1966. stes, eines Außensteirenden" Man a1s sie, wis so ott scholr, arn Fußs

1'-iJE ZEIT * Nr.. I


des Lenin-DenKmals Hl'r_mcn nlcdfr- Baikalsee und nach Bratsk. einr Dichlung übcr UncL'schrocken-
legte. Dis Witrve eines Iior:rr:runi- Er geht in Be|iiebe, I'Ioc:r:ciruien, hcii und Ee:cherdenheit.
sten, eines Teilnehn-rer: der Revolu- Eil:Liotircl:en und i{raft-rveikc, durch Der Autor erzäh1t ausführlich, rvie
tion, eine ftlutte;'r'ielcr l{inder, h:t- die Straßcn und Parks von Städte::r im Eislabor gearbeitet, r,vie der
te sie sich einmal utrr Hilfe an L:nin r-ind Dörfern. Hier begegnct er lVirt- Ozean ausgelolet, die }löhe rron Ber-
gewandt. In jener s.hweren Zcit - sch.aftsleitern, Wissenschaftlern, Par- Cen un j.a r V,'r::c:: gamersen, dic
es war€n die e::sten Jahre der Sc- teifunkticnären, Arbeiieln. Ingcnieu- Fauna in verschieclener Tiefe unter-
rvjeimacht - kan im persönliciren ren und Journalisten. Zusanmen mit :iucirt, Gir-r;-:clproben gencmmen, die
Auftrag Lenins Kiro'"v zi-r ihr nach dem Verfasser' {ährt d.er Lcscr r'vei- Richtung der Luf iström::ngen fest-
Baku und sorg'ue für ci.ie Fauilic Ces ter, bestclgt Ccn Tienschan, reis'ü g:rieilt, al:er auch I\{a}ilzelien ge-
gelallenen Cenossen. Sertdem findct durch clic Sor.':chosen cier Hunge:c- kocht und in Erman.gelung von
sich die alte Frau ofi und immer mit steppe und die Kolchcsen Ces Sonne r,r'cnigstens einmal in der
Bluneen bei dem Dcnkmal ein. \,Vachsch-Tais, besichtigt den llau \iy'oche IIöhensonnenbäder genom-
Weltcr lcsen rvii, lvas Bosser';s Be- cles Wasseikraitr'"'elks am Nurek, men und dabei einc Dissertation
gleiterln ihm erzlihite. Sie verlebte hör:i cii-ren Lebenslauf nach clem an- ül:er den mens:}-i1lchen Orgarrisirrus
in Baku ihrc l(indl-rcit. Das "nvar lväh- deren an, lauscht Legenden und llr- ir-r der Arl<tis geschriehen, Autzeich-
rend des K;:iegcs. Da-mals stnnd am zähiungen über die uralte Gescl-ricl-r- n'Jngcn geinacht. rvichtigste For-
Meeresufer, v;o jetzt .ein viele Kilo- te der Gegend. schungsei:gobnisse ar:lbervahrt und
meter langer schattigei: Pal'k nit Er eriährt vie1. Sehr viei. Ihn in- aufs FestlanC \'"-eitergegeben, wie
Sü{Jrvassergräbsn, Gaststätten. und teressiert alles: Die alten Baurr'eri<e ciu If';bsrli'eub:r jcdcrzcit slert-
einem liino ist, kein einziger: Baum. Sc1-r:chi-Sinda und G.ur-Emir in Sa- bereit gehalten, \',-ie vom llyclroio-
Die ganze S+;adt r.var gra,u, a1t, ver- markand., eine Anla.ge zutt Enr,sal- Eten und Elektrotcchnikcr, liagneio-
nachlässigt. \lrir 1esen, lvie Bosse',v zen des Bodens, dic die llun3erstep- 1o.3c;r u':d Är'z:, -',el o't.;gcii unC
der Mähdlescherfahlelin Ser'i.il, pe satt macher iriift, eine Selei<- Kcch, n uud Funker,
}{e'uecrologe
eine,m jungen lviäd-chcn rnit iangen tionsstation anr U{er des Issyk-Kul, O.-reanolc3en lii.:d F1;c.xer ihl'e Bc-
Zöpien, begegnete, und von iirrem die Gesc--richte <.ler Scitule von rtrfe ausgcü.bt wcrd:n. Eosserv
tragiscl-ren Tod; rvir e::fahr"en ';on Chorog, das über den Wolken liegt, schreibi ncch ijber vic e anclcre, de-
Rossews !'ahrt nach Su:ngait unC und die cr-greifrnic Geschichie des nen ciie rirulrpe -;on Journalisten -
von seinem Flug nach ltreftjanyje kirgisischen Dorfes Tasch-Tibe, die scri'jetisc5en und auslänclischen. -
Kamni (den Erdölsteinen). trVcnn Sie Bossew folgendermaßen zu erzählen bcgegnei jst, rnit denen sie auf der
auch das Glücl< hattel, clcrt zr-t sein, Eisscholle, in den Eishültei-r unC Ze1-
u,'erden Sie steunen, wie gen:u und tcn, gervohi-rt hat, Iünf Tage lang,
,,Vor uns blitzten die geraden, sau-
zugleich r,r'ie ar-rfgeschlossen und auf- bereu Gäßcl-ten des Dorfes auf, neue, w:i.hr:end die Scholle dur:ch die
merksam dieser gute Freund alies trauliche lläuschen, die hohe'n Eau- sch";'arze Polarnacht trieb.
benerkt und gehört, rt'ie er alles ten der Schuie, des Kra.nkenhauses, Bosse\,v r,var in d.r Ear:cl<e Ces
durch Fragen in Erfahrung geblacht des K'ulturhauses uncl schließlich die Stationsleiteis, Nikolai Belcirvs. Aus
und ver3li.chen hat. Ein Freund, dem Wirtschaftsbauten. Das i;ieine Doi'f seinem Notizl:uch hat er foigendes
man sich vervrandt fr-ihlt. hat eine u.underbarc Geschichte, die in sein Buch überiragen:
Wie jeder von uns, so hat auch er eiirer rilr.r Saqc g)cicl:1.
sich in Jerer,van am Anblick der ,,Oi:r,vch1 es schon spät nachts ist,
Einst rvanCerten Tiirgisenstämme brennt in dem kleinen Raurn noch
Straßen und Flätze aus lo;a und als NomaCen über die lJänge und Licl:rt. Belolv sitzt mit dem Rücken
gelbem Tuffstein gefreut. an Cie:en d-i,rrch dle Dickichte des Alateu. dcs
Ifäusern mit ihren pietät'"-oil a';s zut Tür, hai das eine Augc zugsknif-
Tienschan. Vor eineil halben Jahr- fen tin.d sieht mit 'ciern anderen ins
alter Zeit übelncmm:nen abgerun- hu.ndert aber mußie ein lileiner Ki;:-
deten \,Vö1br-ingen, ihrem Schnitz- blit";Llicnde n'Iiklcskop. Er hat nicht
gisenstamm, geii.ihrt von dem alten gehiirt, clail rvir eingetielen sind"
w-erlr i;r Stein unC ihren Ornamen- O.ldshaLrai, von den Bergen hinab-
ten in Meterli. \Vie jeden von uns I'agsüber 1vär er Stationsleiter und
steig.n. Er u'er d:m ununiertrroche- ais solchcr rrei'antrvoll,lich flir das
verlcckte es alrch Bcsse'rv, ncch ein- nen l{ampf mit stärkeren Siämmen
mal eine Schilderung des a,l1.en Jcre- Lcben Ccr lle.ni;chcl, ;r11ei und jeci'ls
riehl mehr g:r-;achsen. Die F'lücht- eiirzeliren" ilir die Ordnr:rng, filr die
\l'ans zll Iescn, cinel st:rubigen, un- linqe karnen ins Ta1 herab und
ansehnlichen Stadi aus Lehinbauten. I'l.cge1mälJigkcit drr v.'.issenschaft-
suchten sich eine stiile, gcschiitzte lichen Bco}:achlungen und für noch
Ebenso rvie r,vir ficut er sich übcr Stcl,le. Dcri bauten sie ihre Fiizzelte
die Servan-Iloscla:r-Treppe nit ihren viele arrdere, u.nvolhclgcseiiene Lrin-
auf, unC v"rer kcir-rs hatte, der bairtc g,e. In dcr Nachi I b:', rirc nn se jn
Kraft-,1'erl<en, die den Städten unC sich eine grüne Laubhutte. Unri sie
Dörf ern der F,epui]]ik Licht und Stel.lvertreter im L:ger Dienst hat
begannen, bei russischen Ansiedlcrn uird dic Stimmcn verklungen sind,
Kraft spenden. Und er frcul sich das La-nd pf1ügen und l{crn säen zu
nicht nur. Wie uns liegt es auch ihm wird Nikolai Belorv Wissenschaftler,
lernen, und schlugen selbst auf die- ein bekannter Fachmann für Ozean-
am Herzen, drß die \,r/is-
r@& senschaftler das Pro-
J,,1em iösen mögen, den
sem Lend Wlrrzeln."
Eossev,rs Euch cnthält viei Interes-
forschung r-lnd für die Geologie des
Ldeeresgrundes. Er ist da:.'an ge-
\\Tasserspiegel des Se- santes, ich möchte sagen, nicht nur r'vöhnt, mit N{ethode, planmäßig und
rvan--sees zu heben.
für den Ausländer. Die aufschluß- angespannt zu arbeiten, und läfit
reichsien, unvergcßlichsten Seiten seine rvissenscha{tiiche Ärbeii nicht
Z'.;semn1en mit dem si::d unhl dic, wo Er;:-w sejrcn einnial jetzt }iegen, wo eine Gruppe
Veriasser tles Bu-ches Aufenthait auf der Station ,,Nord- ausländischer Korrcspondenten auf
reist der Leser aus Baku, pol 7" schiidert. Das i<Iingt wie eine der Eisscholle eingetroffen ist. was
Tbilissi und Jerelvan Dichiung über unsere Polarforscher ncue Sorgen und eine neue Ver-
nach Irkutsk, an den und ihrc opferwillige Tätigkeit, rvie antrvortung mit sich gebracht hat.'.

t{EUE ZEIT ;r Nr.-5


lu
Es ist unmö,gIich, a11es nacirzner* Ce'bilgszuges am Grunde des Welt- sich gedrängi fühlt, seinen Lands-
zählen, t','as er bulgarische l-esei .r^l'.'c s, dc;.'nech LornJnrsso\v ll-.- cf scirrst cr-
icrr'.cn zu crzäL)l('n, \',rs
aus denr Buch ,,Sorvjetische Meii- nann'i tr.'orcien isr'. Ja, es ist auch gal fahlen hat, darhber hinaus abör
diane" erfährt: über unser L3nd, nicht nötig, das alles nachzuerzählen. auch bei ihnen die grcl3e Freund-
über unsere Leute in Sild, Ost und icir möcbie aber noch einmal sagen, srhalt zu rvccl<cn, 11ic cr Iür unser
Nord, über ihre Nleigungen und ih- daß an diesern Buch nicht nur das I.lrnd cr::pI.nclct.
ren Alltag, darüber, rvo und rvie sie '"ve::tvoli ist, tvor/on der Verfasscr Licst mln Krum Bosservs Buch, so
gelcrnl habcn, was tlic cinen zunr bcrichtet, scndern auch der ganze rvird einem v/är1Tl ums l{erz, beson-
Kampf ums Erdöl gcbracht hat und Geist, der daraus spricht. \,Vertvol1 clers jetzt, lvo der 5C. jahrestag d-.r
die anderen zur Entdeckung eines an den Sucir ist der Mensch, der Oktoberrevolu'i;ion bevorsteht.

Ilia KIULJOWSKI
Nease VcptrgiäsBge Chefreilakteur
der bulgarischen Zeitung

auf dem ffi agk&m ,,Otetsehestwcn front{t

Es festigt sich das Eewr.rfJtsein, daß


sie in der Weitpo.Litik eine ebenso
T-! ie politlschc Kartc dcs tsrlkars r.l'eiter zLirü(:irzugrcifen: In der er- alitive Ro1ler,vie die anderen spielen,
u i"'. sel:r brr:.t. Ir guu iss,.'r Hlr- sttn Hü1fte unseres Jahrhunderts scJbslänCig ihre IlczichunAen zuejn-
sicht steLlt sie dic Welt von hcr,rte in: tobten auf dem Ealkan nehrere ver- ander iegeln und ihren Beitrag zur
l;leinen dar: vier sozialistlsche unii heercnde Kriege. In einer alten Aus- lriedlichen Ent'wickiung und zum
drei kapitalistische l,äncler, wcnn ga'oe der Encyclopaedia Brltannica Fortschritt'der L4enschheit leis;ten
man Zypern hinzurechnet, cias sei- wuide er als eine ,.eui:opäische llalh- können.
nen Intercssen und Beziehungen nach nenkampfarena" bezeichnet. Die Au.ch in den kapitaiistischen Ba1-
gleichfaiis zu unseren Rar-rrr-r gezäirlt westlichc Diplcmatie, tlie die Hatipt- kanländern kommen immer l:reitere
rverden kann. verantwortung für die Atmospl'räre Kreise zu der Einsicht, daß man den
Bulgaricn r-rnd Rumänien sind Mit- der Zrvistigkeiten in unserem Raum poslliven Prozeß fortsetzen und die
glieder des Warschauer Ver:teidi* trägi, hat sogar Cen Begriff ,,Ba1ka- neue, gesunde Atmosphäre auf dem
gungsverträgs und des Rats für Ge- nisierung" ais Synonl'rn für politi- Balkan konsolidieren muß,
genseitige WirtschaftshiJ.fe. Jugosia- sche Wirren ge;rägt. In den letzten Jahren habe ich
rvien gehöit zu den blockircien Län- Jahrzehnieiarg r.vurde über das fast a1le Balkanländer bereist. über-
dern, arbeitet jecloch aktiv mit ände- Schicksal der Fall<anr,'ö1kei im Grun- all sprach icl:. mit Politikern, Wis-
ren sozialistlschen Staater-r zusätn- cl,c in lVlritehall, am Quai d'Orsay, senschaftlern, Künstler-n und ein-
men, und serne Ve;:tteter ra.'irken bei an der Wilhelmstlaße und im Pa1a.z- facl:en Bürg€rn. Ich kann mit Sicher-
einigen RG\V-Iiöiperschafien mit. zo Chiqi entschieden. Das 1ösie bei heit sagen, claß die gutnachbarlichen
Albanien hält sich in clen letzten den Ball;anvöli<ern einen nationalen Beziehungen, die ständig durch frem-
Jahren abseits und zeigt kein großes A{inderlveriigkeitskomplex aus. I'{an de Einrnischung und llänl<e gestört
Interesse für die Angelegenheiten suchte ihnen einzureden, daß sie wulden, zu einer unumstößiichen
des Balkans. schivach seien. dafJ 'die Entscheidung Tatsache werden. Dabei kann ich
Die l'ürkei und Griechenland sinrl ll'eltpolitischer Fragen nicht von inich ar,rf ciie A,nsicht des Gouver-
Paltncr dcs NolclaLlant:lrnakls urci il-inen abfiärrge. claß sie zu politischen neurs des türkischen Wilajets Anta-
assozilerte EWG-Iliilglieder. Zwi- Scha:he l ol;iei<ten verdammt uncl lya b<.:i:uien.
schen den beiden Sia::tr:n helrseht außersi.;:nde sr:iern, eine seibständigc ,.Dic Vöiker dieses Weltge:biets.,;
jedocir l<eine iIinl.iiicht" Ihre Dific- r-lollr-. in tiri i','ciiirul;trl( zu sl):clcn. sagle er, ,,r,v:)l'/in lilnge verfeindet
renzen in Zypcrnproblcm l','eLdcn Lic ßealiiütr:n Cer' lclzlen Jahre Ll1'ld l'ütteten cinan.der aus, vvovon
iräulig :ruf die Sl:itze getliebcn. Vy'as zcigen jcdorh, da{3 clie 'fheoric, dic der 14;esi,cl-r ;;rr-'{itiertc. Wir müssen
Zj"pern angeht, so 'rerJicltt seinr: Be- 3,{cinungs',rer-sciriedenheiten und Ge-
uns ntit c}.:m Aufbau unser€r Länder
r-öIkerung nach Erringung dcr Unab- gensütze z',';ischen clen Baiirarlän- unler Vcririiltnissen guter Nachbar-
hängigkeit konsequent und entschlos- di.r'n seien unüberbrückbar, ein Fias- schaft und Zusammenari:eit befas-
sen ihre Freiheit und staatiiche ho erleidet. Äuf dem Balkan spielen
Souveränität. sich große Veränderungen ab. Dort s
Daß ciie politische Situation auf entsteht eine n.eue politlsche Atmo- Äuf dem Balkan wirken neue
dem Balkan kornpliziert ist, liegt auf sphäre, ,ein l(lima der Zusammenar- Krätte. Ich meine vor allern die so-
der Hand, zumal rlieser Raum ein beit. zialistischen Länder. In ihrer Außen-
schweres Erl:e angetreten hat, das 1'rotz cles un"r,erschiedlichen sozia- politik gehen sie von neuen Prinzi-
gewisse polllischc I(r'cisa imrncr len Systenis cler Balkanstaaten obsie- pien aus: vonr Frinzip der soziali-
:-roch beeinflußt. gen ihre gerneinsamen Interessen stischen Solidnrität und vom Prinzip
Es handelt sich um Auseinander- nach und n:ich. Das Erbe der Ver- der friedlichen Kocxistenz.
-ietzungen, die lange Erbitlerung gangenhcit tr!tt in den l{intergrund. Da wären z. 13. <iie Bezjehungen
alslösten nnd zu dramatischen Ge- Immer nachdrr-icklicher kommen <iie zn'ischen Bulgariel und Rumänien.
schehnissen, Zerstörungen und Blut- gesunden demohratischen Traditio- Einst trennte sie nicirt nur. <iie Do-
'"'ergießen führten, Um nicht noch nen der Balkanvö1ker zur Geltung, nau, sondern auch ein künstlich ge-

\.-EUE ZEIT * Nr. E


11
schürter Hader. Heute stehen die lvien und Rumänjen ist der gemein- tisches Sy-sten: hatten, rt'as kantt ntao
beiden Lä.nder im selben Lager. Sie same Bau eines Wasserkraftwerks an oenn heuir: s.-'hon eihafien. \vo
haben gemeinsaine Interessen, sie cier Donau, atn Eiserncn Tot', Das aru{Jerdenr cine ide ologi.sche Kluft
kämpfen gemeinsam für: Sozialismus Wasserkraftrvelk, eines'clet' grö{iten z\{i:icire}1 uns licgt?
und Fortschritt, füi' Frieden auf dem Bauvorhaben dieser Art in Dttlotta, Dic kon-sr:qucnte Flicrlelr--spolitik
Balkan und in der ganzen Welt. Ihre '"vird jährlich 10 Milliarden l:Wh dei soziaiir;tischen B:ll.i;aullinCer rrnd
Regierungen fördern die Entvrlclilung Strom liefern. ihie konkleicn Schlittc zur 5'esti-
gutnachbarlichel Beziehungen und Die sozialistischen Länder sind glrng der 2l'.rsamn]eaa,i'beit mit dem
aufiichtiger f'reundschaft, Der Aus- bestrebt, die schijciiichen Schlackeu lrapitalisl;ischen Teil dcs Ral.]ians ha-
tausch von l(uitiirrverten trä-gt im- del Vei'gangen.heit in den Beziehun- ben sich bervählt. Zuglcich machen
mer reiciiere Früchte. Der Flandel gen zrarisciren den Balkanländern ab- sich die G.egner cinei' fr:iedlichen
gedeiht. Z.."rischen 1.966 unef 1970 wird zutragen. Sie streben die Um.r'rand- tr(oexistenz ernstc Gedankcn über
scin Ur'rfang fast das AnCerthalb- lung cles Baikans in ein V/eltgei:iet cias Ploblem Iilieg und Fi'icdeu,
facire gesenü1:er dcm vorangegange- an, das eln Beispiel an gegenseiti- denn I(cnflikte irn Atomzeitalter
nen Jahrfünft Lretragen. Wiahtig für gem Vertrauen un'd Zusamtnenarbeit stellen eiue lri-rcrrneliliche Gcfahr
clen Fclischr'itl dcr: beiden Länder' z-vischen den Vö1kern bieten r'vürde. dar. Dlesc .Pulliili31' \\'.1|cn gezwun-
ist die bulgarisch-rumänischeRe,Sie- Eedaueriicherlveise vcrharrt Alba- geir, die Fakten nuchtein einzuschät-
lun gsirommission irir lvi::tschatl l:licire :rien, das sich in den lel.zten Jairren zen, clie altcn Dognen liber Bord zu
urnd trissenschaitiici:-iecl:nische Zu- von Errvägungen leiten läßt, die mit r.';erfen und sici'r ar-r{ poiitisciren
:ammelarbeit. seinen nationalen Interessen nichis Realismi.rs einzusielien.
L m gcineil:a:n di e Wassc::r'essour- gemein haben, aul einer Position, ciie Auf dieser G luncliirge ist die
cen der Donau zu nutzen, rüsten den positiven Plozessen auf unserer IIö.glicbkeit entstandcn. cine Reihe
Bulgarien und Prllmänien zunr Bau Halbinsel entgegensteht. strittiger Pro'clenc zr','isciren Buiga-
einer i:ydrotechnischen Anla6e bei @r ::ien u.nd Griecheni:rnd zu regeln.
Somovit-Isiaz, iie einc gloße Rol1e Seinerzeit fan'C der vom trVesten Ihre Beziehungcn ais llachblrn w'a-
bei der rvi.rtschaftlichen Entvricklung entfesseite kalte Krieg auch auf dem ren anormal. Der HanCel zwischen
der beiden Länclei spielen rvir'd. Balkan Apologeten. In Griechcnland ihnen rvar eingeschr'änkt. Ejn Kul-
Die Übcreinst;mmung in den Pro- und der Türkei erschienen Artikel turaustausch wai iiaum l'orhanden.
blemcn des Baikans und der V/e1tpo- und Bücher, deren Autoren ungefähr Auf Cen Str'aßen. clie eii-rsr die bei-
litik sorvie das Streben nach Zusam- dies erklärten: Wir haben uns fri-i- Cen Länder verbanden. u'uchs Gras.
menarbeit haben i;n }{crbst 1955 ihre her nicht verstehen können, wo alle Die firranziellen Diiferenzcn mit
Eekr'äftigung gelunden, als der Ge- Balkanländer ein einheitliehes pcli- zahlreichen Ansprüchen und Gegen-
neralsekretär des ZK der KP Rumä-
niens, Nicolae CeauEescu, Bulgarien S R
besuchtc.
Erspi-ießlich entlvickelt sich die
Zusammenarbeit z'wischen Bulgarien
frl-
z_
und Jugosla-wien. Ohne sich auf den
herkörrunlichen Austausch g€istiger
\}-
j-c4
Güter und auf den Handel zu ile- /- c>
schränken, Ie,?en sie Wert ar-tf ko- _-€
operierte Flod;rktion, w'as nach bei- \. Brit+arest :>
-f

derseitiger Überzeugung sehr aus- o r--,


sichtsreich ist. I'TI
Die Bemühungen Bulgariens und
&pno': c./>

Jugoslawiens um enge Zusammen- >2


arbeit in verschiedenen Lebensbe- J rn
frt
reichen manifesiierten sich ein'clring-
lich, als d,er jugoslawische Staa,ts-
I
t
\ F-
präsident josip Eroz-Tito im Septet-n-
ber 1965 Bulgarien und der b'etlga-
rische Regierun3schef ilodor Shiw-
korv im Dezerrrber 1966 Jugosla-*'ien
besuchte. Die Gesl:räche in Sofir und
Belgrad r,l'urden in einer' Ätmosphäre
aufricirtigei Frcurid:ch:rit ge füirrt
und bestätigteir den beiderseitiSen
Wunsch. zur !'estigung ctes Friedens
unC der Freun.Cschaft z';is:iren Cen
Balkanländern bcizutlage-n. In <iie-
sem Zus."mmenhang r,v'.rlde ciie grcße
Eedeuiung <ier Kon'ial<te uld der 3s-
Et(
=l0Nrs(]HE
meinsan:en l\{aßnahr-nen in ILrrltur,
V/issenscira:it, K Lrirsi., .9poil ltsrr,. irer'
l clgehobctr.
-lvl
Ein Derucis llüi: :ii: iiestiSun3 del
Zusan:meniiil:sit zrr'i:chen Ju3osla-

12 NEUF ZEil l',1r. I


,änsprüchen stetrlten e.inen wahren die den Handel, die wirtschaftliche einmütig, zur Annäherung der Ba1-
gordischen Knoten dar. und technische Zusammenarbeit för- kanvö1ker beizutragen: die Eeisieuer
Nun hat sich die La-ge verändert. dern. dieser Länder zur Welthultur zu po-
Die Regierungen Buigariens und Gut gestalten sich die tseziehungen pularisieren, den Ansbau der Kultur-
Griechenlands lleßen sich von deirr zwischen Jugoslawien und Griechen- verbindungen zu fördcrn.
Streben. nach a.usgesprochen gut- Iand. Irn Konrmuniqud über den Ende i.9S5 fand in Bukarest d.ie
nachbarlichen Beziehungcn leiten, kürzlichen Besuch des Vorsitzenden erste Zusammenkunft von Journali-
legten Verständnis, Taki und politi- des Bundesexekutivrats Petar Stam- sten der Balkanländer unC des Adria-
schen Realisrnus än den Tag und boliö in Griechenland äußert sich raurns statt, bei cler Pressevelrire-
setzten schließiich den Reibungen ein das Streben cler beiden Länder, ihre ter aller Richti-ingen sich um neue
Ende. Die im Sommer 1964 unter- Beziehungen zu festigen und sich um Formen del Zusammenarbeit i;e-
zeichneten zwö1f bulgarisch-griechi- die weitere Milderung des politi- mühten.
schen -Abkommen haben a1le schrvie- schen Klimas auf dern Balkan zu Der I. Internationale Kongreß der
rigen Fragen bereinigt und den Weg bemühen. Balkanforscher, an dert sich im vo-
zur fruchtbringenden Zusanmenar- Anfang i.966 äußerten die Staats- rigen Jahr in Sofia mehr als tausend
beit gebahnt. Z,tr Bedeutung chefs der fünf Balkanländer Bulga- Wissenschaftler aus vielen Ländern
dieses r,vichtigen poli.tischen Akis rien, Griechenland, Rumänien, Tür- treteiiigten, zeigte, daß die Idee der
äul3erte G.enosse Todor Shiwkow 'die kei und Jugoslawien in Interviervs Zusammenarbeit auch ii-r del Gelehr-
Zuversicht, clal3 er sich ,,auf clie für die Zeitung ,,Otetschestwen tenlv-e1t stark verrvurzelt ist.
ganze politische Atmosphäre des front" ihren Wunsch, rveiter voran- Balkantreffen von Schi'iftstellernj
Ralkans" answirken, zur weiteren zuschreiten, eine der Zusarnmenar- Wissenschaf tlei-n, Journalisten, Filnr-
Verbesserung und Entwicklung der bcit dienlichere Ätmosphäre auf dem leuten, Arzteir, Architekten, Sport-
Beziehungen zr'vischen'den Balkan- Balkan anzustrcbe:r. leln, Leilern des Tourisnrus, Phil-
völkern beitragen und,,Mö,glichkei- @, ateListen, Nlusikern und Folklorfor-
ten zur Lösung anderer wichtiger Auf denr Ball<en gab es schon schern haben d.ie Idee der Zusam-
Prot,ieme bieten wird, die vom Le- immer demokratische Traditionen, menarbeit auf dein Ba.lkan vielen
ben gestellt werden können". Diese die in gemeinsamen Aktionen und Fachleuten und Vertretern der Öf-
Floffnungen bewahrheiten sich. im Kampf von Vertretern der fort- fentlichkeit zu einer I-ierzenssache
Positiv entwickeln sich .auch die schrittlichen Öffentlichheit gegen gemacht.
Lrulgarisch-türl<ischen Beziehungen. gemeinsame Gelahr, für Freiheit, Diese Zusar-nmenkünfie habel be-
Der Ees,uch des bulgarischen Außen- Unabhängigkeit und Foitschritt zum stätigt, daß sich auf dem Balkan
ministers Iwan Baschew in.der Tür- Durchbruch kamen. Heute sind dlese eine neue öffentliche Bewegung bi1-
kei hat gezeigt, daß rvir vor Begeg- Traditionen besonders markant. Ihre det, die Staatsmänner und Politiker
riungen und Gesprächen auf höchster Träger und Fortsetzer sind die Ko- zu honkleteren Schlitlcn und prakti-
Ebene, vor Beschlässen stehen, die rnitees für Verständigung und Zu- schen Bes€hlüssen veranlaßt.
die Verständigung und die Zusam- sammenarbeit auf dem Baikan, die
menarbeit zv;ischen Sofia und Anka- in clen letzten zehn Jahren in allen @
ra zweilellos fördern rvei'den. Balkanländern entstanden sind und Der friedlichen Enilvicklultg und
Nun einiges über die Entrvicklung in ihrem großzügigen öffentiichen Zusammenarbeit der Balkanländer
der frenndschaftLichen Beziehungen Wirken die Idee popularisieren, den stehen noch viele Schv'rierigkeiten im
Bulgariens zu Zypern" Wir trringen Balkan zu einer Zone des Friedens \i/ege. Es gibt nocir immer allerlei
den Zyprioten aufrichtigste Sympa- und der gutnachbarlichen Beziehun- !'aktoren, die zi,','ar nicht so stark
thie entgegen und hoffen, 'daß die gen zu machen. Ihre Maßnahrrien im wic lri"iher ins Ger,'ichI fallen, doch
Inselrepublik nach Jahrhunderten Sinne eines errn'eiterten kulturellen immerhih unser Fortschieiien henr-
schlverer Knechtschaft endl.ich selb- Austausches, der Entrvicklung von men, eine normale, fried-liche Ent-
ständig sein und clen Weg des Fort- Tourismus, rvissenschaftlicher Zu- wicklung des Baikans stören. Man
schr.itts un]reirrL!ar einsehlagen wird. sammenarbeit, gemeinsamer Nutzung kann noch nicht sagen, daß der
Auch zrvischen anderen Balkan- der 'Wasse::ressourcen finden ein EinIIuß der ausrvärtigen ::eaktionä-
1:indern verbessern sich clie zrveisei- immer breiteres Echo und i:ei Staats- ren l{räfte ge}:annt ist, die irnmer
tigen Beziehungen. Vor kurzem be- männern und Politikern starken noch hoffen, den Balkan zu eigen€n
sucirte der r'umänische l\{inis'rerprä- Rüclrhait. Zwecken benutzen zu können,
sident Ion Gheor:ghe lVlaurer die Der Wunsch, rnit vereinten Kräf- Die Balkanvö1ker blicken aber mit
Türhei und Griechenlarrd. ten die hochsinnigen ldeen der Zu- gutem Recht zuverslchtlich ins Mor-
Zwischen Rurlänien und der Tür- sammenalbeit, der Umwandlung des gen. Die Faktoren, die die positive
kei gibt es keine unlösbaren Streit- Balkans in .einen verläßIichen Frie- ,Entwicktrung des Balkans begünsti-
fragen, deshalb ging es bei. den Ver- densfaktor in die Tat umzusetzen, gen, wirker immer jntensiver.
handlungen in Ankara vor a11em um trrurde von der Öffentlichkeit der Eine große Rclle bei der Gesun-
den weiteren Ausbau der wirtschaft- Balkanländer namentlich im vorigen dung tles Klirnas auf dem Balkan
lichen und kultu"rellen Beziehungen. Jahr beim 6. Treffen von Vertretern spielt die Sowjetunion mit ihrer
Besonders rvichtig ist, daß die Regie- der Komitees für Verstättdigung und friedllchen Außenpolitik. Sie deirnt
rungen der beiden Länder ihre Be- Zusanrmen;r-rbeit auf dem Balkan die Beziehungen zu den Balkanstaa-
leilschaft betonten, zut rveitclcn vor Augen geführt. ten aus und untefstützi a1le deren
Verbesserung ,cler AtmosPhäre auf In diesem Zusammenhang möchte nützlich<,'n lnitiativen.
dem Balkan beizutragen. ich ciie ifläti.el<eit der Schriftstelleror- Die neuen Vorgänge in Europa, die
Die rumänisch-griechischen Ver- ganisationen hervorheben. Bei ihrenr Tendenzen zur Nilinderung der Span-
handlungen in Athen haben die Fi- ersten Treffen, das vor vier Jahren nungen zu'ischen Ost und West wir-
nanzfragen ins Reine gebracht und in Sofia veranstaltet rvurde, beschlos- ken sich auch auf die Entwicklung
eine Reihe von Abkornmen ergeb€n, sen Schriftstelier der Balkanländer auf dem Balkan aus"

t',iEUE ZEIT * Nr. I 13


Eusel)lo CIlSSORRA

SqfuBe$ge den Arhm6*mrHqHmsse

#@ffi@sa dws Fnwffi€ffitr@ffiEmrue

[ ls General Flanco Ende vorigen


-*
gerade zu jenem Zeitpunkt seien vie- ,,ketzeriscire" Ideen äulJerten, wur-
Jahres inr Fcrnsehen dulchb.iitr- 1e Emigranten, die man nicht in die den in l\(assen verboten. Ds foigten
ken ließ, daß er einen Volksent- Listen cingetragen hatte,,,zufäI7ig" Verhaftr:ngen tinter den ü{itg}ieCern
scheid über das ,,organische Staats- nach Spanien zurückgei<ehrt. der Arbeiterausschüsse, die gegen
gesetz" nur veranstalte, rveil er es Die Veranstalter des Volksent- Anfang der C0er Jahre in indu-
selbst wolle, machte ey seinen Hö- scheids haben also, wie gesagt, des striellen Bet::ieben und bei llandels-
rern blauen Dunst vor. Das Gesotz, Guten zuviel getan. Das Unter- unternehmen Spaniens als Gegenge-
das gewisse Veränd.erungen in der nehmen hat sogar diejenigen von dor wicht zu den oii.izie11en, franquisti-
staatlichen und sozialen Struktur Madrider Camarilla e-nttäuscht, die scl:en Geiverkschalten gebiidet wur-
Spaniens vorsieht, jst von General darauf gerechnet hatten, daß ihnen den. Zu dicsen Ausschüssen gohören
Franco nicht aus eigenem, sond"ern das nene Gcsetz ein Schlnpf1och zu R,epr'äsentantcn ganz r',erschieclener
gegen seinen Willen fo::rnuliert u"ncl d'em hermetisch abgeschlossenen politischer Richtungen: Katholiken,
zvr allgemeinen Abstimmung ge- Franco-Apparat öfinen wercle. durch Sczialisi:cn. Demccirii.sten, Kcmilü-
bracl-rt rvorden. Der spanische Staats- das sic auf l-röirere Posten ge angcn nisten und viele anCere. Dcr trinflrrß
chef hat den Volksentscheid gebil- liönnten. Der VolksenlscheiC r,lrar der r\usschü,sse igt so groß, 'claß die
ligt, nicirt rveil er das Regime libe- eine Dnttäu.scirung für die Leute, die Unternehmcr gez'"ir:-rngen sind, in
ralisieren möchte; er: hat es gelan, das Franco::egime ohne Franco auf- erster Linie iirnen und nicht den offi-
weil er um seine Diirtatur zittert. rechterhalterr lvollten" Er hat aber ziellen Ge'wellrscirallen Rechnung zu
Nicht deshalb hat er sich an dic Öf- auch bcq,-iesen, daß Franco ohne das tragcn.
fentlichkeit gervandt, rveil er sich Francoregime nicht existieren kann.
Vr'as die Libcralen aus dem Fran-
mit ihr beraten r'votrll.e. Vielmehr Was die gemäßigien Oppositionel-
co-l(iblnrir bltr iiIr, so tvalcn sic
wol1te er iirren Willensausdruck fä1- Ien betriffl, so haben sie sich 'davon anfangs etn as erschrcciien und 'ent-
schen. überzengen müssen, dsß das Franco- mutigt. L{inister Sclis, der lür dic
Bel<anntlich hatten die Teilnehmer regime keincsr,rregs die Absicht hat, Gcn'crllsciie.ilcn z.rs1:'.:)dig ist, g:ng
am VoLksenischeld zlnl ,,oi Jrni- ihnen eine Tür zu öffnen. Die naiven
daran, ein neues Geiverkschaftsge-
schen üaats,gesetz", d. h. zu Fiancos Leute haben einen krälilgen Nascn- .qeiz abzulassen. Untcrrichtsminister
Vorschlägen, ja oier nein zu sa3en. stüber bekommen. Loia Tarrrayo lat so, als w'irlSte er
Im einen wie im andelen Falle hat Im Laufe des Volhsen",scheids hat von den Vcli:ereitungen zur Einbe-
sich nichts Wescntliches geänCert, sich alrer eth'as sehi: Wicirtiges ereig- rufung ci::s verbotenen Studenten-
denn der C:*llillo ist ja an der net: A.lle Ap;nositionellen h.eben sich nichts. Sorvchl die Ultras a-1s
br-rncles
I\4a:ht ge'b,lieben. gaei"nigt, ih,n zu baukot,tierrzn. hljt auch clie Libcralen in Cer F,egierung
Eine schrvache Beteiligung be- anCe::cn Worten: Sie sind zusamlnen hc{itcn, tiurcir den Volksentscheid
gegcn das heutige Regime aufgetre-
f,üirchtend, g::ben sich clie Ve;:anstel- einc At:n-inause zu behonmen. Sie
Ler des Volksentrchcids alle X{.i.ire, ien, Das gescirah zuin erstenaral, seit haben sici-r abel getär-;,scht, denn
mit beliei:,igcn lr{iiteln möglichst vie- dieses Regime bestel-rt. hetttzr-rtage ar''oeitel die Zeit in Spa-
Ie Ja-Stimn-ren zusammenzub:!;otl- Was jetzt, zw.ei Monate nach dem uien nichi {ür: die Dil','uatur"
rnen. Sie giirgen scgar so t'eit, den Vclksentscireicl, in Spanien vorgeht,
l:ietet ner-'.e llöglichheiten zur Aus- Die Madrider Arbeiterausschüsse
Weiktätigen m"it dcr Einbehaliung bes:iricssen, am 27. Januar 1967
des Lohns zu dlohen, fa1ls sie an-t dehnung ur-rd Ver''riefung der z\r/i-
schen den Oirpositionellen hergestell- ein:n Tag der Protestal(iionen gegen
I-chntng k.eine Fe:cheiniguirg äber das Regime zu veranslalten. Der Ap-
Teilnahrire am VoLksentechcid vor- ten Kontalrte.
pe11 fiel ar:f gutvorl:erciteten Eo-
legen liör-rntcn. Sie i-raben aber ,Ces ß den. Anlang Januar lvalen näralich
Guien zr,lviel getän. in uianchcn Or- Das At'stimmungscrgel:nis, das in im Zusammenhang mit clem Lasifah*
ten cnlhie,lten die Urncn rnehr 1\4-adritier FernmelCepalast mit I{i1fe rerstreik ln Madrid, I,Ialaga und an-
Siimnzeti: , als dort Si.imrnberech- von Ccmpu'ierr-r aufgerechnet wurde, deren Grcßstädten i\titglieder von
tigte cingeir"agen warel. Auch als isi vcn Vcrtretern jeder Gruppierung Arbeiterausschüssen festgenommen
das Ergei:nis fü:: das ganz: Lanci auf - d:i rcgierenclen Spitze auf ihre eige- .,vorden. Da traten aher 12 000 Arbei-
gerochnet wurde, stejlte sich stwas ne Art ausgelegt rvorden. tei: der l'ladrider Ceselischaft Stand-
Merk',rzürdiges h<':rgus: Es $/3.ren Die Ultras meintcn, ihre Stunde ard trlectric in den Streii:, und d,ie
zurei Millionen -elinlnen mehr a'irqe- sei geirc;nrnen, es sei Zeit, aIle Un- Verh:.Ite te n rrußten f rei,qelassen
geben rn'crden, a1s Siiini:nb:rechtigte zuiriedenen an die Kandare zu neh- werden. Das r";ar der Ar-lftakt zu den
in den Listen standen. men. Die Gerichte für öffentlici're Ereignissen r;cm 27. Januar.
Als trrk1ärung Iür dieses \üunCel Crdnung, die jedes freie Denken ver' An diesem Tag brcdelte 'es in allen
gab der Infcrmalions- uncl F::emd.en- folgen, b:gannen auf höheren Tou- Fabrihvicrtelrr der lJauptstadt Spa-
verkehrsminister, Fraga iribarne, an, ren zu la'.ifen. Legale P'eriodika, die niens. In den Straßen marschierten

14 NEUE ZEIT * Nr-


100 000 Demonstranlen ;ruf. Die !)o- pLrniit. als clir: Ai'l*.iiter:k,iionan ein- ängcl,än, dir jmmer s.:hlii.rler lr..er-
lizei n.ar g*nöli5qt,:r1lc ihie Kr';iji: :,e1,:: l,:.1-r. flin Zu ilel.l.? dend en c:je n: ät:rl z.u'ri:;ciren ricm
{.1
zum Einsätz z'; blingen. l]e'1" "Pati,t;.:i. i.,lichrs dei'gletch*n. I)ie Aktic:rerr \,rtlJ< ilnei der !'i.iir:ccspilze
auizuire-
,.Monde" teilte fclgendes mit: ,.Dic di.:' i:'-:J l'..r Li:(l tl:r -\r';r:iir;. sl:-
größte Kraftprobe clcr lctzlen Z:i!, lrcn jnr Ze ithen ,rles ,A.tti.i'irt itcluis-
zu'ischen dei: l\{acht rrnd der A.r'i_rci- rn?1.!" i-]..is ist nitht:lunr erslenrnai Jetzt slgi :ran nicht ohnc Crr.rnrl,
terw-elt hat begonnen." r,rncl'.ra1ri-sc.lieir:l ici: auch nirl-it zitm I'rancos Dii<ta'rur sri nicht mchr
Noch u"ichtiger scheint cler Urn- i.:...t:t:: rl <r_r l.rll. i.r.iilrcr dicsell:,e ..r'le vor f unf , drei oiler
rr-arcn
stand zu sein, da{j die Ai<tion vcn clic Ar']:,clt:l- unC clie Stuclentei-r'oc- scgar zr.vei ,J:h:eir. Vielcs hat sicjr
den halblcglicn .\. ir:.llilruss(1:i.:.sr !) v,reg'.iirg ncch ni* sc unverjicnnbar verändcr-|, ab:r nicl-rt ciln.li Gcneial
veranst:rllet rvolden 'rr-ar. it:r i{ampf glcir:itz::ili.l iit Akticn g:ti.et:n" Fratcc, ::onr_ler"n i;egcn seinen Wi1-
r/ic1e'Icilncbnl.r.' Cer jüngsten.stu- le n. Llic Helte,l tilcs Fr;lncotrli.ois
I4eL'or€n und inr Kln:nf zu cinar
m:ichtigen, guteingei,r.nlenen C)rf_i:r- d r:r,'ic'l i;l.r.nr'-lgch,r n gen h altcu am 1 4.
sincl du.rch Cic Sci,tl-..;1:-: c,h:: Ai.L,;-i-
nisation hei:angc.,vachsen, ital-.en ciie- Ifci:,:r:il:ei ncci"r ni.cli.t c1t-s Alter cr- t.r'li"t::c pnh:li,-l ',cl,l-1 -t:l tv; d:.:,
se Ansschtisse dern spanischen Pr',:- rricht. il', dlin rr:n zln einern Volks- irliiL rn:n dcn Sitrr.i drr War:dlun-
Ietariat .jeizl ein Gefriirl clc:: Sirjrl<e c:rt:chc'ic1 terhcl'ui:en chi.f. Sie habcn
gen in S1:an.ieir elkenn:n, so muß
utrd die liri;tnnln:s gr;rbt.:r, ('.il; ihie Stin:ren iirr Januar uitd Fe- m:n claran denken, daß dort der
schlagkräftige gelneins:me Ai<tioaeir bi'uar auf den Stlißen voir Madrid, Lrar:ci-iisrnus mit Hilfe ..ron iiugeln
durcha""rsilciglich sind. -E:ricclcna, Vaicncia und airrl*i'cn und nicht drtrch Seeieniang g:;iegt
Noch hatten sich die \&'ogen nicht sp,an i :rchcn S'r:litcn al,- 5:gc): er.
hat" Er kanr niclii nii Hilfe von
gelegt, die die Dc"monstrationen der \\':ri,:::1lr'-ln,zur tria:ltt, s:::ir:n
Madrider Arbeiter aufgeviühlt 1-ra,1;- A
üp
übli' ciic Leicltca vri: l:ililiic:icn. Ef
ten, noch sianden dic EelegschEllen. J-..äit sicir von jc.:..t: e:.::i d*r Angst
t,on zchn ll:ldrider Beti'icbcn im So- llic Zr.'il.,lng .,3,1e.il-rid" hat sich cicr BesicE;'lcr ut'.i{l ;rtr::::i du::cir e:incn
lidaritälsstlcrk füi' die r.e::hefttien bci clrn Re"hij; ri::n u;liii,:i-r,s;rtrr bc- iiü,:i;l:.a1t i:ei üi:r::::gten r!njtän-
Teilnchmer clcr l(unC grbi-t:r,1en. nocl'r n:rlii:r gen-racir!. Wc:ril? iviit cincm or,';" Tlrls

streil<t:en 12 000 }iatalo;rilcbe 'Ic:;til- Ä.r'li)re), r.lcr: d1': r'erciiichiiile ü1,-sr:- cr.äanrtcn crir- :j,:r,,ieX:' fl?i";,.i.:
ärheiter, 'da kam es schon -;"'i:Ccr :ru I rj:..),lrclrt j.n rlicr l,il.len
li:11 .r''. die Jr-rgelid, rl-:ß ntan den l-asci-ris-
einem großcn Ausstand. Auf Inilia- is'i; cin Froi:.-st mcralisch vctlveri- .mrd.s tlri(ai,mptcn iia:i:r"
tive ciersel.ben Arbcite::ai.isscirüsse iir:h." Da clics iti:cr au-ch eine Art Illegale Stlcrl:s h.abs: die p,ehör;
ieg{,en die Bcigleute und },'!etaliar:' vln Piolcst jst, irat t:nän 'd.ie Zeitung rlen g::''-..'i:::ge:t, cielr beriich';igten
d,r'i..1. rl i -la - s at
beiter von Asturien am 1,. Febluar: 1^..1
u\1(r:ra'!. Är'tikc'l 222 ;ibz-riänCern- Der Karrrpf
die Arbeit nleder. Ein anCercs B1att, die falangisü- gegen Ccn Poiizcii;eiror, <1er nicht
Die Demons'iranten uncl Streikcn- scire ,,Alliba", schriei:, man braucir.e b1cß in Spa::ien, sondern auch
den stellen r'virtschaftlicbc uncl po- sich nicl:i ,clarüber zu wundern, r1aß auiierl:aib cl:s Landes geiLihr:i ',vur-
litische For'deruni:cn. So fordern sie cs in Spanien rv'ie in vielen anderen de, hat F;:r-ncc gczrffungen, dic l,4i1i-
ger.verkschaf tliche Freiheiten. \,r/eCcr Ländern zu Konfli.iricn z',lrischen tärgericlite nicht neirr geger-r seine
der Knüppel. des Inncnministeis, Ge- ArLc.itern und. ,Eehör'den häme. poLiiischen G3gner zu bcnutzen. Die
neral Alonso Vegas, ncch die Anf' Diese Brispieüe zeigen, 'lvas für Foi"derung nach Fressefreiheit hat
lufe l'on Minister Solis zum Buf il;* Vcläncir:lungcn s'Llcllich der Fyre- Iniorr:r.atiolsminisier Fraga Iri L13t:ne
frieden und sein Verspicchen. cin n;ien cing€ii:ten sind. genötigtr eir ncucs, r:icl:it so hartes
neues Gevrerkschaftsg€setz heraus- Vor ncch gar: nicht langer Zeit Fressegesetz abzufasscn. trm Ii'rl!h-
zuhringen, können die .{rbeiler heute i.var ailes Lel:endi5;e in diesem Land jahr 19ü6 cirtstai-rd in Balc:lcna der
cinschüchiein oder ireführen. (zu:l Untcrschicd \:on andsren ersie tlemcirratischc StuCenten-
Ländern \4/esteuropas) der:,rrt ge- ,bunC" Ein nlcirt nindet v".;chtiges
@ hnebelt L1n,i unterd.fiicki, daiJ dort $Sruptom der Ver'änd.eningen ist clie
taisächiicb Iieine oifcr,.rn sozi:r.!en FiLcr'iln g''ler Arbei lera*sschüsse.
;,Das Gelcchl zr,r'iscirc:r i5C0 Stu- li..r,Il,k1r' ..'otl.:.ari".c.n. I)r;s lrq a::r
denten uüd Lrerva"Ifne'rer Fo11::e-i i.;n keinesrvcgs darar-:, <iaß ciag irLinco- In diesenr Frczell lcnn und wird
Univer:sit:itsstädtchen vor-I i'J:Lciriil regill,e dle poiiti:ciren unrl sozialcn es glwiß r.cch Angrillc ui-rd F"ücl;:-i-
daucrte fünf Stunden. . " Der Dcl<an G egelsätzc ar:fge licbcn irätto. Das
ge gcbcn. Die llittatur r..,'ircl ncch
der Rechtsf akllltät, Seüoj: Ifcrnan4ez I-ügcni:rürrci'rcn -!-om Klass:r-rIric.lcn so rria-nchcs Ma1 zum Riickzi:3, blasen;
Tejero, ist aus Protest gegen dic Cc- in Spanien r';u.r'de clulch dic Sireik-- um dann rvieder zuur Cegcnangriff
waltanr,vendung Stucl-enien scincr r..;'o11e vcn 1!62 und 1t$:l $,'ider]egi, ühcrzügehen" Slie rvir:d rniL den
Fakultät gegenäber zu::ückgetrcten." ab:r d-amais iurhtionier-t:n dre Zäirnen knifschen und, rracir a11en
.,Die Studenten von Barcclona er- rvir:hi,igsten Tricb,j. ::--ieln de:: T1'r:in- S:iten hin freunC,lich lächcln. So ein
klären sich mit ihi:en l{ommiiitonen nei noiir. IJss lval Artihe;1 222 cLes Lürholn lvar Cer Volkscntschrid.
in Madrid solidarisch." in <lei:r cin "5lreiJ<
St:']af ge:etzirr-rc):ics, IvIan hat alLen Crr,lnd anzu-nehi-iren,.
,,Die Universitäten voa Macirid und eine;: Mcuierei im Hcer gleichge- dr.ß sig5 die U::sacl:sn d-es Aiif-
Barcelcna sind von i,en Behörden f ir sli:zt tvnr',1e. Das w:lren fe:n:r die sch'ur,"ungs de:: Volksl-.erve;,;un3 in
einige Taqe geschlcssen r'vord-cn. Miliiäi'gcrichte, clie mit ihren il'error- -9.ranien iilmer mchr ar-rf iie Lage.
Studentenunrr-ihen ln 3evr11a." '.rrteiien rla.s sienische Volir nieder- in LairC ajls-rvirken lverCen. Irlecl-r
Solche Meidr.rngen braci:te:i in den hielicn. dern Vclkscntschei,l r;om 14. Dez:m-
e:slcn Fci'rr.re-t r,,r:r li: Lc Zci.'-i::.:::r Al:c:: cllion rlarrals l<au: clie Voiks- ber ist Cie Ea:ris dcs F::ancore3imes
der We1t. Der alte Konfliht zrvischea be-..vegung 'r'/ie ein gesta.über C:birgs- noch elLicr g6r'"'crcien, und d^J
d.em Francoregirne und den Univei- strcm vcn Z:il zu 7,:',t z:rwt Durch' Kanpf cie:: J:reitcn Ber'ölkerun3s-
srtäten ist mit neuer lleitiqkeit en'r;- I"'.rih. I)is grs:h1h inrmcr ör'it; , schichten gegen das Regime hat an
brannt, und gcrrCe zu dem Zcit- it:il dei T'ef 'olr ."1'ar ja nicllt 'dazu Schla"gkra"It gelvonnen.

'iEUE ZEIT :t Nr.8 4F


Frankreicir begann am 13. Fe-
*Tnl:ru.". der Wol'rll.:anri:'1. Üocr:h.:Lrpt
aber machen sicir die dortigen Far-
teiführer schon lange Wahlsorgen"
Ncch voriges Jahr legien die wich-
tigsten politischen Gruppierungen in
F'rffirä?qreäcla: &Vi
allgemeinen ZügeY\ ihren Stand-
punkt fest und bildeten vorläufige
Wah1L,1c.;ks. Seii Jairresbeginn sieht hältnis zwischen den auß,en- und den der Führer des Demokratischen
man e.n F"eklaraetafeln, Litfaßsäulen innerpolitischen Fragen in den Zentrurns, behairptet z. 8., ihm gehe I
und FIäusormauern die ersten Wahtr- Wahlmani{esten der Parteien. Än- es vor allem um cine Zukunft. die n
plakate. Führencl da-bei ist der Lei- ders als in früheren Jahren nehmen seines LanCes t,ürdig sei. ,11
ter einer uascheinbaren und alLes ciie r'vei.tpoLitischen Probleme unver- Unci auch die Linken sprechen von
andere als einflußreich,en Grltppie- kennbar einen untergscrdneten Flatz der Zr-rkuntt. F;-a;rqois Mitterrand, I
rung, del sogenannten Repubiiirani- .ein. Das liegt anscheinend daran, der Volsitzencie Cel Föcleration der I
schen Allianz für Freiheit und Fort- dall 'der heutige anrßen1:oiitische demokiatischen und sozialistischen
sci:ritt, Jean-Louis Tixier-Vignan- Kurs Fran]<reicirs in vieler: Hinsicht Linken, segte ir ":inem intelvie.,v,
cour. Die grünen Flal<ate mit seincm zu einer Äuflockerung in Europa 'das er der .,Unitä" gab, au{3er den
EiId verspl:echen den Franzosen bei';rägt. Desjra.lb is.t die Kritik an \4rahlen häi i.en die Linksparteien
gol.dene Eer3e. del AulJerrpcrlitili rles Regim,-'s von aucir ein ,,ent,lLelntei'cs Zie1, :rämlich
Im Janr.iar rtulde ofliziell he- seiien der linkeir Opposition heute Ca.s, eine ririli;lich mcticrne D€mo-
I-"anntgegebeir, dall clic ):eiden Wahl- llicht- so scharf rvie frühel und zielt l.:ratie zu sciraffen. mit 'cler sich das
gänge am 5. und L2, l[llrz stattiin- dar"auf ab, eine gervisse Inkonse- Volk identiiizieien könnte''.
den. In dei \4roche vom 6. zum quenz, <iie dieser Politili in near-ichen Auf iirrerr kür'zlichen Parteitaq
12. Februar rvu-r'den clie Kandidatcn Fragen anhaftet, zu beseitigen und hat die KP Flani<reichs ihl Wahl-
für die Nationalveisammlung aufge- aII das zu ve:'stärken, was im natio- progl'amm angenonmen, das eben-
stel'li. Das ist nun erledigt. Im gan- nalen Inlerelse Frankreichs liegt" falls del Zuliunft zugewanCt ist.
zen Land h:ben Wahikundgebungen Die Kritik von recirts dagegen be- e
und -versamtniungen begonnen. steht aus Aufrulen der reaktionären
Man flagt slch q-rnr,r'ii1kürLich: Wo-
Im Fernsehen flimtnerten die Gruppen zti einer ,,ailantischen"
e.rsten Vertreter der verschie- Äußenpoiitik Frankreichs, und diese mit erlilärt sich diese Ausrichtung
denen Farteien auf, sie gaben ihre Aufrufe stehen in derart krassem ,der Wahlgefechte? Das kann man
Erl<Iärungen ab und gev.rährten in- Widerspruch zum Geist der Zeit und kurz nicht beant.,rorten. Was die
terviews. Den unverhennbaren Vor- zvr politischen Realität, daß sie Rcgierungspartei be'r,r'ifft, so liegt es
z.r-rg daL'ei hai die Regierungspartei, sch'werlich ernst genornmen werden offeni:ar an fclgendem. Die Führer
die UNR. Die Arena des ,,Stieikamp- können. der UNR sind bescrgt über die Kri-
fes" wird sich erst arn 3. \4ärz tik an der Regierung. Viete Aspekte
Wie dem auch sei, -qtehen in den der Innenpoiitik rverden kritisiert,
leeren, einen Tag 'nevor 'die Wälrler .Wah1diskussionen die innerpoliti-
zu den Urnen schieiten, unr über lcesonders vcn der linhen Opi:osition.
schen Pi'cbleme im Vcrder,Erund. ,Es handelt sich ciabei um die Schere
die neue Zuse-rnrnensetzung C.es
"r\l,.er auch da hat der l,Vahlkarnpf
lranzösischen Llntelhauses zu lre- zt'ischen dei' n'iltschafllichen Eni-
jetzi seine Besonderheiten. Das pi- rr,'ick1ung, die ir-l den letzten Jehren
stimmen. kanteste ist .;rtchl, dal3 die politi-
@
schnellel' a1s vor-i:er rvar', und dem
icchen Rivalen z&'ar den Tagesfragen Lej:ensstanCsrd cler V/erk1.ätigen,
Zv.m Tetzten l\fa1 haben in Frank- cinen gcbührenden Plai.z einr'äumen, dem Steigen der Steuern und der
reich Far'lamenLswahlen im Novem- dieses I\4aI aber besonders viel von dlohenden Arbeitslcsigkeit in .eini-
ber 1962 stattgefunden. Seitdem ist der Zuk-unf.t, \'on rveitgesteckten gcn Lrndc:;ebie',eu. \\'eiier' handclt
in der lVelt vieles anders gev;crden. Ferepehtiven des LanCes sprechen. es si.-h l:m l\Ii.l:;t:incie im UnteL-
It
Das hat auch 'die flanzösische Poli- Ein Sprecher der F,e.gierun gspai:tei, lichtsir-escrr unC um r{ie Wohnungs- |
tik L.eeinflußi. In ihren Wahlreden Ale::andre Sanguinetti, h.at ein
.geben die Führer der herrsehenden
Gr'upp-ier-.ungen und die der Opposi-
Hauptthema d-es Wahlkampfes wie *3ii;,,""1u"iln";li"il"iä,l,1,.?i, 1,
.tclgt umrissen: 'den einfachen Staalsbr-irgern Frank-
tion ihr Urteil tlber den vergangeuen ,,Unsere Rol1e besteht dalin, r cichs mahr F-:chtc einzulliu.men
Zeitahschnitt ab. nnd ziehen eine Frankreich darauf vorzubeleiten, urnd sie bei der Bestimrrrung der
Bilanz clarau"q. M.an mull schon sa- daß es in guter Verfassung ins I.andespoliii!,1 mitreden zu la'ssen.
gen,, für den einfacl:en Wäh1er ist 21. Jahi'hundert treten kann, das Man velsteirt, daß aile diese Dinge
es inanchrnal reci:t ochwer, sich zu- zrvei{eilos schon 1930 beginnen für die Regic::lrngspartei recht
ro:htzufinden. Die gewohnten Ge- wird." unvorteiiiralt sind. So r-"'endet sie
gensätze zv;ischen'denen, die an der Va16i'y Giscard d'Eetaing, der sich denn clcm .,21. Jahrhundert" zu.
l\{acht sind, uncl denen, die in der Führer der 'der Mehrheit naheste- Aber noch anderes fällt ins
Opposition stehen, werclen dadulch henden, aber eigene Anspriiche stei- Gc',r'icht. I):rs Ilauptziel de'' trVahl-
noch komplizielLer', rlaß die Lage im lenden Fartei der Unabhüngigen stlategie cleL' LitIR beslehljetzt clar-
T,and sehr ver-w'ickelt, uneinheitlich Republil<aner. hat er-klärt. bei seiner in. irr dei' lil-rticr:alversanrir-nlr-rng die
nnd r'r,'andelbai' ist. Volbc,reilung er.r i" dic. Walrlr'n denk.r Mch.r'heit za beha1ten. Naeh der
. WiIi n:n einige l\4et'kmale der er mehr an d.ie Zr-rkunlt. {ti:: die er Plesse zu ulteilen. heq:scht bei der
Wahlschlacht aussondern, so nimmt seine w-eitreichenden Pläne habe. UNR l<cine Lini3keit darüber, rvie
man am besten clie fotgenden. Uber dic Zukunfi. spricirt ruch die das zu erreichen v,'äre. Diese Mei-
Betrachl:en r',rir einmal das Ver- Rechtsoppositior:. ieen Lecenuei, nungsvelschiecieniteiten scheinen in

1s NEUE ZEIT * Nr. I


H$ris WESNIN enthä1t die Forderung nach einem
rrrirkiici: demokratischei'i Regirrre;
dris auf einern Einveluehmen cler
üahäsffiE-ggffiäa demokl'atischen Parteien bertth:u
und von den Volksmassen tatkrä.Itig
untei-stützt vrerden rnüßte.
Weiter sieht das Programm eine
Förderung der Wirtschaft durch
ger'vissem Grade den Kampf Sein Flauptfaktor ist unstreiiig die Verstaatlichung dcr l4onopole vor;

t
"rrider-
zuspiegeln, den die UNR-Fralitioneu I{orrrrnunistische Fartei. Erstens ist eine demokratische Leitung der
miteinander urn die Parlameetssitze sie die größte Partei Frankreichs. staatlichen Betriebe, eine Abrü-
austragen. Trotzdem blei]:t cl-as In Laufe von fünf Jahren (seit 1961) str"ing, eine demokratische Steuerre-
Hauptziel der F,egierungsPar';ei hat sie über 50 000 neue Mitglieder form und die Verr'l'endung sämtli-
I unverändert.
Der Rechtsopposition,
Lecannets Demokratischem Zen'
vr:r
ebensor',ienig rvie dcr
allem
€;e1\'onnen. Voriges Jahr rrersandte
das ZK an die Ortsgruppen 425 800
1\,lii.giiedsbücher (vor zr'vei Jahren
420 00t)). Zweitens hat die l(om,mu-
cher Ressourcen des Landes für die
AusIührung eines demokratischen
Enl;rvichlun gsplanes.
trum, liegt Das im Programm angegebene
UNR daran, daß Liber die il'icirti!:"en nistische Faltei seit mehreren Jah- Ziel j:estehl darin, den Lebt'nssian-
Tagesfragen ausführlich disiiuliert ::r:n uniel dcn L.ande.sparieien auch cj.arcl der N{asscn durch eine Erirö-
wirci. Itn Gi-uncle genonrmcn i:;t sie irn Hinirl.icl< a.;f ilrrcn [iniluß unter hr.rnpi der Löhne ,und Gcirälter: u-r"rtl
mit der Richtung der von der Gcgie- den l\lla.qsen rlen et:sien Flatz iunc. eine Verliulzung dilr Arbeils:zeit zu
rutr.g betriebenen Innenpolitik ein- Bei den vo;:igen Pat'lamentslvahleil heben, felner dadr-n ch, dali rlie
vcrstnnd-,n. I Iat Le,::r':ucl ilg;lnC- (.j.S::12) bei<an"r sie 22 Prozent tler
Arbeii dei: Baltern atlgeilessen be-
welchc Lint'ändc. dlln 3J!' i::)u- ,Stir-nmen. Das Ergebnis hat sich bei zahlt rl'ir.d. r,veiter clr-trch eine demo-
fern, a1s Frankreichs Poliiik meirr den späteren Kantonal- und Ge- kratische Eeform im Bildungs- und
nach rechts schr.venken n:ülJte. Diese :reiüdeiatsrvahlen bestätigt oder im Gesundheiisrn'esen und durch
Forderung entspri',ht detn 1l; carnc::i- wär sogar noch l:esger. oin Drittel eine Bereinigung der Wohnungs-
hanischen, antinationalen weLLpo- der größeren Slädte (rnlt mehr a1s trage.
Iitischen Kurs, den das Demohrati- 30 {iC0 Einwohnern) hat ielzt AulJenpohtisch will die Kommu-
sche Zentrum verficht. einen kommunislischen nlagistrati. nistische Partei, daß Frankreich
I)ie Betrachtungeu dcr Recl:tsop- Für die Kcmlnutrisiische Partei konsequent eine Politik des !-rie-
position üLrer eine ,,des l,andes rtür'- stimmen Leute aus al1en rverktäti- dens, der Solidarität mit den q:nter-
dige Zukunft" sind eiger-rtlirir nicir"rs .qen Schichten. Die Zahl ihrer r\n- drückten oder unlängst frei gelvorde-
anderes a1s ein Versuch, nil dem- hä-nger nimmt rveiter zi;. I)as fran- nen Vö,1kern, eine Politil( der inter-
agogischen Schla!,;r'vorten die reaktic- zösische Institut für lMeinnng;sf or- n:rtionalen Zusammenarbeit, der
nären PIäne zu bemä.nte1n, die ehe;: schung irat drs Ergelrn.is einel kürz- kolte'ktiven Sicherheit und der Ab-
der Vergangenheit zr-ig-;er'vandt sind. f.ichen llnfrage veröffentlichi. Es rüstung betreibt.
Die \Ä/ahistraiegie der fiechtsoppo:ii- b:sagt, claß 51 Prozi-'nt der Franzo- Das Besondere an diesem Pro-
tion läu.It arrf den bei b'irigerlichctt sen Cie Roile, d.ie ,Cie KP im Land gramm isi, daß die aufgezählten
Far'ieien üblichen I(anpf ilru ciie scit de:isen Beireiung von der llitler- Forderungen, die die heutigen Be-
Abgeo::dnetenmandate hinaus, ohne j:rsatzung gespielt hat, als günstig dürfnisse und Proi:leme des albei-
daß sie besondere Shan:en hlitte" ansehen. Vcn den Eefragten hai:en tenden französischen Volkes au3e-
Als ihren Haui:lgegner sehen clie 4ü Prozeni geant\\rortet, daß sie es hen, neben solchen einhergehen, clie
Rechten wie ger'völhnlich dje Eom- fi-ir nütziich i-ril'lten, r'venn dle Kcrn- eine r'öllige Umgestalt,ung de:: Ge'
munisten an. rnunisten an der Regierung teilnäh- sellscl-rafi Frankreichs zu eincr wiik-
Was die Linksopposition betrifft, lich demoklatischen GeseLlschaIt
Die ra'ichtigsten Punkte im Wahl- b'etreffen. Hierzu muß gesagt wer-
I so hat sie ganz andere Beq'eg.qrr"inde
dafür, im W:ririkamp-f ein lllogt'arnm prcgramill der Partci können fo1- den, dal) die KP gelade in diescnr
PunLlt mit der tröderation der clcmo-
auf weite Sich'r; aufzusteilen. Sie gerdel'n:a.{3en zusammengefai3t rver-
!il besteht aus der KP trrankreichs, der den: klat.ischen und sozialisiischen Lin-
Födelation der dernohratisciren ttnd Eei den Wahl.vot'bereitllngen geht ken gervisse Differenzen hat.
sozialistischen Linken und der Ver- es ihr nicirt d^arum, noclt ein paar Einerseits sagen auch die Führer
einigten Sozialistischen Pnriei. Die Slilze in der Nationalversammlung del Födera';ion, besonders die cler
drei politischen Grirppieru.ngen sind zir bekcmmen und ciadurch ihre Po- Soziaiistischen Partei, daIJ es ihnen
miteinander liier:t: Im Dezember ha' sition im Pariament zu ver'nessern. uin eine gründliche Demokratisic-
ben die Kcmmunisten und die FiiCe- Natürlich spielt des ar-rch eine Rol1e, lung des Landes z.u tun -sei. Ander'
ration der demoirratischen '.rnd sozia- ai:.:r nicirt die entscheldende. Die seits enthäit ihr Programm - z. B.
listischen Linken in Al:l<omslen
e P:r'tei hat eln i<,iares poiiiische s jm Hini:lick- aruf die Außenpolitik *
über Zus:mmenall'eil geschlois:n' Fr'olllarnin, es richtet .sich gegen die Vorschliige, deren Ausführung
im Januar dic l{ctnm,uir:isteir ./',11rn;x:ht Cel I',f cnonole unC cnt- Flanki:eich nicht voranbringen, son-
und die VereiniS"'ie Sor:ialisli:che splicht den inie;"t:sscn vol't L:lrlcl un'l clell eher zuli'iclizcrren u,ürde" Be-
Partei sov;ie diesc und dic !'ödera- r/olk. lbi: Sti'ei:en gcht d:'rhin, zu .ilor'g,nis elrre'3cil attch die von Zeit zu
tion. Zun elsienmal scit 20 Jahreu ci leiclicn. r1:r{.} infolge der' \,V:'rhien 2jeit erscheinencltn 14i ttoilungen, daß
ti'eten ie dernoki'atischen Parteien die giinsl.igs'ren Voraussetz:rtngen Iür gervis:;e Fül-irer cler Föderation die
Frar-rl<reichs iir einem Eündnis au.t, die Aus{ührung dieses Programms Absicht habeu scllen, sich mit dem
das in ailer Form geschlossen rvor- entstehen. r:eaktionären Demokratischell Zen-
den ist, Das Frogramm der Kommunisten trunl Lecanuets zu einigcrr. A.lie.r-

NEUE ZEIT Jr Nr. 8 17


dings ist davon in letzter Zerit lve-
niger dje I'iede. Man spricht aher
doch noch davon.
Das aI1es hat, sich auf die em'ähn-
ft6*sknul.
te Vcreinl:arung zrvischcn der KP
und der FijCeration ar-tsgewirht. Die
Partner haben sich noch auf keirt Coäogä]"ho
gemeinsames Regicrungsproguamm
für den traIl eines Wahlsieges eini-
gen können. Dcnnoch ist ciie Verein- '/ ehn Jahre ist cs h.-'r, scildcrn a'n
d't Boris EJÄEOW
baning von Dezeinber ein großer. ig. l: ebrurr 19;? {ijc Hegicrr-ln-
greifi::irel Erfolg tler Linken. Sie gen der Sovrjetunion rmd Ceylons men niir scliaclen kijnnte:r. Ger'viß,
I<ann sie bei deir V"/ah1en 'r"'cru'ärts- rrcreiabat:ten, in diplomatische Be- manche nali.rnen das f ür barc N1ü:rze,
ziehungen zu treten und Botschaften ur^r so mehr, a1s auf der Insel ziem-
l:iingen und schon in absehbarer ausz,r-rtauschen. Damals wußten r,"'it:
Zeit eine gute Crundlage für eine iich viele reaktionäre Zeitungen
noch sehr wenig von dem ,uralten erschcinen. L{it def Zcit aber wur-
ausgedehntele Zusamrirenarbeit im Land Lanka, es war jsoliert. Sir John
l'ampl [ür Dcrnn]:r'atie und FlieCcn cien diese von der Praxis der Lüge
I{otelawala, der Anfang der 50er überfri hrt.
ab,goben. Jahre in Ceylon Ministerpräsident De-Tnnächst r','erden auf Ceylon die
r.vilr 'und eiae westlich orientiertc
@r Po1itil< verfocht, r,l-o11te :richt einmal
belden g;r'ößtel Betriebe Ces staafi.i-
sorvjetische Astronoirrcn zur Bcob- chen Sektcls - ein Hüttcnbetrieb
Beknnntlich hal-.cn :r11c Farteien achtung der dam:rligen Sonirenfin- ur-rd eine Ai',toleifenfal:::ik - ange-
jm erstcrr trVafrlgang cigene Listen. sternis ins Land lassen. So sorgfäI'rig lass;en. Beicle sind rrit Hiife der
.ü-n zu'eiten rverden jp nach clem rvurrrlc dje Insel voi: jedem Konr'.akt So-rvjetunion geba,-it vv'orden. Dank
.Ergebnis cles erstcn \,\'ah1'oiocks ge- rnit den sozialisiisciic'n Ländcrn bc- clcm Fiüt'ienrvcrk lvircl Ceylon. die
r,i.ichti g.sten \Yalzgutartcn nicht Inehr
bildet. Ilie Kc:mmuiristische Paltei rvaiirt.
einzufiliu en brauchen. Das Reif en-
hat vor, schon im ei'sten Wahlgang Die 1\4auer dcr Isoiierung brach r.l.crk t-ii'd den Bederf cles Landes
(am 5. März) ener.'gisch aufzutrcten, aber ein: I{ulz nacl-t 'dern }4acht- lcsllcs decker-i und nur cinhe mischen
uff) zLr zeigen, daß sie stari< ulrd anirltt der patriotischen Regierung Naturkautschr:k ver-arl:eiten.
,gewachsen ist und clalJ sich ihre Solomon Bandaranaikes öIfneten Lrie .Sog-jetunicn hilft bei Colom-
Positior-ier-r gefestigt haben. D:rs wird Ceylon und die Scrvjetunion cinander bo eine Crcßmi-rhle uud einen Getrei-
{ür dcn zri citcn \1,-ahicrng und für clie Tür. Es '"vurden die nö'iigen Vor- desilo baue,r, die den Mehlbedarf
alles \\zeitere von entscheidender aussetzungen für eine Zusamtnen- der Lande;bevöli<erun3 zu 25 Pro-
Bedeutung sein. afbeit und Ver:ständigung geschaffen" zeilt decl.:en werden. Ir'Iit Unterstüt-
A1s sorvjetischel Korrcspondent ge- zung Llnserer Fachkräfte sind auf
Inr zu'eiten \,V:lhlgar:g s'erden die hörte ich zu den .,Entdechern" dieses Ceylon großc DschungeMächen für
Kommunisten in jedem Wahikreis fci:ne:r Landes. Zunächst eintnal traf den Änbau von Zucl-;.errohr und
so veriahren, daß linl-,e Kandidaten, ich bei meiner A,nkunft in Colombc Baumrvolle lreigeicgt lvorden. Eben-
die die meisten Chancen haben, ziemlich viele jungc Ceylonesen, clie sc ist mit dem Beistand /rer So\lrjet-
durchkommen. Die Kommunistische ge;:ade von den VI. Weitfestspielen uniorr ein großer Obst- und Gemüse-
Partei betont ganz entschieden, daß cler Ju.gend und Studenten aus lVlos- speicher entstanden.
cs für sie überhaupt nicht in Frage kau hein-rgekehrt r.varen. Sie sprachen Vor mehr a1s clrei Jahren hob die
mrL \.lci warme uDC'r oils bol1'Jcl\-oll(,
kommt, Vertreter der Rechtsopposi- I?.egielurg, der clamals Frau Sirima-
seine Gastfreundschaft und thren vo Bandaranliike vorsland. das Mo-
tion, beispielslveise Kandidatcn des -vlrunsch, mi.t ihm Freur-rclschaft zu
I)emo}<ratilchen Zentrirms, zu unter- :ropoi engliscirer unä amerikanischer
I-ralten. So n-rachte ich meinc crstcn
IIr:dölgeseiischaftcn auf die Einfnir::
stützen. Sollien dic Rlockparlner der llei<anntschalten. r:rd dcn Vcrl<auf von Ölprodukten in
Kommunisten p1ötzlich ihr Wort In 'den zeirn Jahrcn hat sich clas Ce),=lon ar-rf. Daraufhin versuchten die
.brechen nnd in einem oder dem Verhillh-ris zt'isr:hen den i:ciden rvestlichcn l.{agnaten. cine Ölsperre
anderen Departement einen l{andi- Staaten gut entrvickflt. Auf tler hber Ceyion zu vcrhängen. Die So-
daten der Rechten unterstützen, so C.rundlage de:: diplomatische n Be- r,vjetunion half. diese Sperre zLt
werden die Kommunisten, wie Wa1- ziehungen kam eine rvirtsch:rftl.iche sprengerl. Aus cien Schwarzmeerhä-
.deck Rochet am 7. Februar auf einer und hulturelle Zusamrnenalbeit und fen gehen jetzt regclmäßig sorvjeti-
Pressekonferenz erklärt hat, den- ein fü;: beicle Teile geu'innbringen- sci-re Ölprociukto nach Ceylon ab.
noch gegen diesen l{andidaten stim- der FIanCel zuslande, der sich immer Über sie verfr,igt der dortige Ötkon-
rnen. Für oie Kommunisten handelt mcl-rr aus.dehnt. zern, der dem Staat jedes Jahr 20
es sich nur darum, einem erneuer- Als die elsten Abkommen über die I'Tiliionen Rupien Gewinn abwirft.
gescl-räftliche Zusar,.rmenarbeit ar:f Zur';,'irtschaftlichen Zusammen-
ten, demokratischen Frankreich nä- verschiedenen Gebieten gcscirlossen ar-seit kcmmt ein Kultura,ustausch
herzukommen. Ein Zurück zu dem biirgerli.hc Prcs-
r.lrurden, macl-rte die der bciden Länder. Ich u'eiß noch,
endlosen Regierungswechsel der se Ceylons allerlei Flausen. die ciar- r';ir un!rCulrliJ dic ÖiIc:rtlichl<cit
s,Vierten Republik", der ,ein Nährbo- auf hinausliefen, daß Ceyion ,,den Ceylnrs dct crsten Tluppe sowje-
den für lreiiebige Abenteuer sein Kornmrinisten auf den L'eim gegan- tischer Künstier enigegensah. In
könntg komn'rt nicht in Frage. gen'r s€i und daß ihm die Abhom- Ccloln]:o l<onnten die größten Kon-

1E
NEUE ZEIT * Nr. 8
I

zertsä1e gitr nicht :-lie hsscn, alie n s'il cr u.n il i n $ H. us:sis rhe i,i bcr-
tr;r gs].:ii dem l{empf rlm dic Aulnrerzring r.'les
hincin r,volltc;r. I):si'r:lib fenCtn die ,p
seiztc ilüciret: ceylcnesischer Schrift- Kolonialis;n:us uncl eiüei: fliecilicl-ren
Darbieiung;cn oft jm Frcieit st:.Ltt. stcller h;il::n iir der So",-r jetur"rion Er- ),1':i 1c3".rrr"g von Slrrei ti ek oit en vclti.e- I
l\{anchmai s:izte ein Tropenrcg:tr {oii;. ten i:aide Staaten eincn ähnlicirel
ein, aber clie Zr_ischauer bliej:cn ar:f Das Vr..rhälttri:; z.,r'ischen dcr Sc- o:lci' gar clcnselJ:en Star-rripu ni;t.
ihren Pllttzen. lle u'ro sind I{r-tltur- '"i'jetnnion '.ind C'eyk;n berliht aui Das Il'eundsch:,rf 'Ls',:e rhältnis zrvi-
schailfende aus cler Sorv.jciünion in clcn Grunclsätzcn der f::ier:ilicl-ren Ko- schen 'Cer Sorvjetr-rnion und Ce1-lon,
Ceyhn oft zu Gast, abcr das trntei-- e,:;istenz. clel G lei cl:l: el.echti gun g, d er u'ie es sich in den lelz|en zehn .Iah-
esse Iür Linsere Kunst ist nocit gc- gcgenseitigcn Achtung uncl de;: len gestaltet hat, ist ein anschar:li-
nau so iegc. n mi sch'.: n g i n
l.iich'iei c cl_i An gcle ger-i- ches Eeispriel für einr: auf r:lel..;r gu-
Auch da-s Sowjetvolk in.teressier.i ir:iten des i..rc1eten. Zu lebens:vich- ten Wilien der Lretejli:tcli L;ird.cr: be-
sich sel-rr fü:: die r-rnvüchsigc K.uliur tigen Frngen u,je eirer allgemeinen ruhenCe ersprießiiche Zusammen-
Ccylons. Gemäldcar"rssteiiun3en, Vor- und vollstrindigen Abrüstung, wie arbeit.
I
.J

&es#r" fursef e
SIE VERFTSTEN DENI ATHER Ausfäiiigkeit, die wir uorn Herrn VERRAT AM MARXISMUS
C e'i st(.nlm(iie1. oerr-git nren. Dtese war
Tegtti"glicTz strahlen die chinesi- sber besorCeys zytisch, clenn sie Di.e Orgl.nisatoren d,er,.I{tlliurre,-
sche n SeTLd,e'r ilzre PrcgriLinlne &us. t:clutian" in Pcking schtcören
such!, \ierbre<:lten iuic- Cie Bomben- a.u.j
Sle beginnen rni,t. cineyn sch,tnettern- übtrlälie attf friedlicll,c St!.idte und den hf er::isttlus-[,cninistnus rLnt[ u:e r-
den Lied,, dris d,:.e Stastsh\JllzrLe erset- Dörfer eines lricrlltebenden VoLItes Ian n"iL Wor;.o,t tr.ie li'uriut;,)n,
zen saII und, ki{r,o Tsc-turt1tr glori.fi- zu rechLfert:,i.5;cn. KLassenkampf, Kclrlrnuilis)1"L1is un.4,
tiert, uaraui sait't T,l:trrue sch"ier end- Leicler tti,tJt
Cerstennl,üer ni,clzt nur Sazielismus nlt'1. so utn sicit,. W er
Ios tuiederholt'u;ird. seine perstitllicke lvlcinung, sandern Luüßte aber nicht, d*J3 a,il das n1-t.t
Einst u:aren Cie Senrllngen aiLs cla'n Titn's d,er A.".r,j3en\tot"itik. Banns eins beztuccl:t: Cie Voltrc.s;tt,,tsscn zu,
Fcking bei uns belLebt. Wir erfu.hren zu,m Ausdr ztcl: E ebrach.t. Bekan.ntlich bcLrü3an, sie g'La.LlLctt :tt m:rchen,
aus ihnen t-on d,en Arbeii:serfalgen troungeit,e es bcilr llaci1t{ilitritt der d,e{3 i,t't China eine ,;proletzrtsche Re-
des chinesischer-. Volkes, seinen Lei- neuan Pur:gierun1 nicht an \tersiche- 1)oltj.tiolx" xor sich c1ehe. In V,Iir'klich-
stungen i.m Kampf unt den Aulbau, rungen, Eann userde si,ch auf ,,Er- kett aber diskreclitLeret"t, d,ie Vorilint-
des Sczialismus. Wir islttubten den Iz:tltung u,ncl Fe siigung des FrLe- ge in China die ICee.n des SoziaLis-
chincslscit:n Fi:hr:rn. tuenn sic s':g- Cens" arientieren. Der Vorsitzende trous. DLe Pekinger Fithrcr, d.ie in a.iie
ten, sie sei,en be stiebt, d.ie Freund,- 1it"!,seres Eu,ndestcges het unzuei,- Vleli hinausposs,unen. u:ie sch.r" sie
sclTalt rn|t der Sowjetunicn zu Je- öeutig erltiuiert, u:ie tnan in Bonn an d,en ldeen des Mertismit.s-Leni-
stigen. Ciese ,,tr'riedenspclitil+" tL,-Lf &frt. nisnzus hingen, Derrtrten in Wirklic|1,-
f
Heute LTerpestet R.edio Peking den keit clit:se lt:t,een un.l stürz::n d,as
Äther m,it Yer'[,eumdun.9ien utid, Gerd V/edemeyer chit';l sisclte Valk ins Unr.;lüclc.
Schimpfttraden, n"rii idiotisch.en. Er- trViesbadcn, BRD
Wir scus jctischet"t Arbeiter sind
linCungen äber de,s Leben und d,ie UI{VERGESSEI{ überzeugt, ddß i,as clliitasis:he, VcIk
StilnnLungen urLscres Voikas 1i1id cii.e llraft aLLit:ringen 1-uird. ertleut d.en
häufig einfs"ch, mit unfititiSent Ge- Ein Rentncr und, früherer Arbei- Vieg des Aufbaus des Soziaiismus
schimft, m:t d.otn meti naiTcri:-"ise t,er, 7'eilneltntcr des Grofren Vater- einzuschie,gen.
Staat nzach,en tuill Die chinesi:;t:h.eri, Iti,nCischen Kricitres ur.J ltabe rnit
Fülzrer hebert b-chl lc=in r:;irkseme- eigenen Augett unsa't"e zerstörten A, Chnnshin
Arbeitr,:r:,
rcs L[ittel zur SellcsientlcLrlJuixg cLis Siäd,ie unci Dörjer, d.ie Sch.recken des Sied|,rng Galeschnili, Gebjet Perin
di e s e Rund.f tLrrks e nCun G en, Krieges gesett,en. Wir !y'Ien.schen der
I \Ä/. Sekerin
S c tl: j e tu.s",i <t n h ti,b e n ni cht s t e r g e s s e n. ***
t Eben Cestrzulb sin.! u:ir b*:sorgt äber
Stellvertretender Chef redakteur die l,iachriclr"+"an o!"s cier EunCesrepu- Fär micfr, rL,ie f ür z:iel,e meiner
der Zeitirng .,Baikalskije ogr-ri", Freund,e sind die soutjctisc-nen. Zeit-
Kabansk, Eurjatische ÄSSR bli.ll, wo ärdfte d,er Reaktion utzd,
cjes lVii',it*ristnus wiedcr ihr Hat.tpt scht"tften ttnd Rundf",t,t-tkseriCu,n2en
erh€ben urLd, die Regiert:trg n{tzi- eine uichti{Je Qttelie objcltiL'er 1.r1.'
MAKLER DER AGGRESSIO}..I orm.t"ticncn. Mit g;ro.{3em Inl:eresse
{ r eu,nili ch e n P olitika st er n nII e Clzan- f
Aus allen ileilen d,er Erde ersch,lllt cen. bietet. ltebe i,clt in Ihrer Zeiischrijt den
i,tnmer ene?gischer die Forderuttg, Wir begrti!3en rlie Erkltirung Cer Eeitrqg ..tr'r eiheit der Per sönlichkeit"
d,em uerbreclt,erischen Krieg der S,a'L.,sjetrer;Lerung über die Lctge in. uon Bernarrl Bychott:ski gelesen. Ihre
USA in Virctnam Einhalt zu gcbie- VtiesiCeutschland. WLr betrachten Reisebericltte und, -natizen DerrTiiteln
ten. Vor kurze"nx lzörten wir in rler d,iese E'rkld,run7 als eine wichtige l"n- Kenntnisse über Lamcl ur,C L€!"te in
EunCesrepublik eine keitschntiuzil; e i,tiati.Te im |la'r".pf Jür FrieCen unri Cer ganzen Welt. ihre Berich.te über
Stimme: Die USA uer<lienten l3e,jei- curo"cäiscl:te Sicherh,eit. A rtser Volk die Gescheknisse in Vietnetn sind
sterung uftd Denkbarkeit wegelr brauc,ltt kein,en Krieg, u:ir wollen für ttrts nahezu Cie einzige Mögliclz-
ihrer Haltung in Vietnam. Diese m,it allen "v/öi't;ern zn Frieden und keit, clie Wahrheit dar'über zu er-
Erkltirung gs,b d,er Burtde,stagsrsor- Eintracht leben. !al*en, was dart uorgeht.
sitzende Gerstentnaier ab. Da.s eDar ts. M, Bogotow [-1. W. Ray
nicht d"ie erste elxtikonxntunistische Kuibyschew, UdSSR Kent, England

NEUE ZEII * Nr. I tv


\/ or 19 Jahren, am 18. Februar 1918,
' schlossen die Sowjetunion und u[}R K[!LTIIREI"LEN
Ungarn einen Vertrag über FreunC-
schaft, Z'usammenarbeii und gegen-
seitige Hilfe. Damals schriti im ZU$AfuIME${ARBIIT
Nachkriegseuropa eine große Gruppe
von Ländern zum sozialistischen
Aufbau. Ihre VöIk.er waren bemüht,
Garantien für ihre Sicherheit zu EWE$&ffiEru BIR $CIWJ[T[J${I$N
schaffen, ihre Position ln der Welt-
politik zu untermauern und zur So-
wjetunion, auf deren Hille sie bauen UHD lj}üüAffiru
konnten, in ein '"üIlig neuartiges
VerhäItnis zu treten.
Eine wich';ige Rolle bei der Erfül-
lung dieser Aufgaben haben die Ver-
Filmerzählung von Liebe und Treue; Sinowi MIRSKI
vom Flelmatlend und vom Patriotis-
träge der europäischen Volksdemo- mus. In der Sowjetunion liel ,er 19S5.
kratien mit der Sowjelunion gespielt, Ausführlicher erzählte mir Jancsd
darunter anch der sorvjetisch-unga- Im selben Jahr drehte .Iancsö sehr
schnelJ, in nur 25 Tagen, seine von der Idee zu sein,em Film, als wir
rische Vertrag, der f:-ir beide Länder uns vor kurzem in Moskau t|afen,
große politische Bedeutung hat. ,,Hoftnun gslosen", einen histo::ischen trvo er war, nm das Drehbuch terlig*
und zugleich pst/chologischen Film, zustellen und Fragen zu k1i,iren, die
In den fast zrvei Jal-rrzehnten seit in dem r,vahr:heitsgetreu rlie Vergan-
seinem Abschluß hat er die Probe genheit Ungarns geschildert wird. Im mit der Ausrvahl der Darsieller und
der Zeit bestanden und gezeigt, daß den lbevorstehenden l)reharbeiten zu-
vorigen -qommer wurde ihm bei
sich die Beziehungen der beiden Landesfestspielen in P6rs cler erste
sammenhängen.
Staaten erfolgreich im Interesse des Preis zuerkannt, und jetzt läuft der ,,Der in der Geschichte einmalige
sowjetischen wie des ungarischen Film bei ausverhauflen Häuscrn in Elan und Umfang der Revol:.rtion -
Volkes entwickeln. Die Parteien der Faris, London und Nerv York. Auch das ist der Kern meines !'ilms", sagte
beiden Länder elnt nicht nur ihr bei uns wird er bald aufgeführt wer- er. ,,Die Oktoberlevolution und der
gemeinsames Ziel
- der A.ufbau des
Sozialismus und Kommunismus
den. Bürgerkrieg erfaßten ganz Rußiand.
-, Jancsd beschäftigt schon langedas
Ich finde, dieser ungewöhnliche Um-
sondern auch ihr geineinslmer fang ungewöhnlicher Ereignisse ist
Standpunkt zu den wichtigsten The,ma der Revolution und <ies Bür-
gerkriegs in Rußland scr.r,'ie die scJrrver wiedclzugebe:r, wenn man
Gegenwartsprcblemen, sich auf eine bestimmte Gegend -
Beteiligung von Ungarn an diesen
Gute Fortschritte macht die so- Ereignissen. Er sagte mir, daß er viel
die Ukraine oder Sibirien - und auf
wjetisch-ungarische Zusammenarbeit darüber nachdenkt und liest, beson- bestimmte Personen konzentriert.
auch auf dem Gebiet der Kultr,rr. Ein ders Babel, den er Hemingway an die Mein Film wird nicht so ,bestimm.t'
anschauliches Beispiel dafür ist die Seite stellt. Er dachie sogar claral, sein. Beispielsweise wird er keinen
gemeinsame Herstellung eines neucn nach B:bels llJovelle ..Der Brief " einzelnen Hetrden haben. Jecier
ungarischen Films über die revolutio- einen Film zu diehen. Beteiligte ist der HeId, ur-rd jede
näre Bruderschaft der beid-en VöIlcer, Szene ist die rvichtigste. Wenn ich
über: die,ungarischen Internationa- .,Babels Schilderungen vonr Bür- vom Umfang spreche, so meine rch
geil.irieg sind mir rvesens.:errvandt", damit nicht nur die Völker Rußlands.
Iisten, die zusammen mit dem So-
r,vjetvolk das in der Oktobelr-evolu- sägte Jancsir, ..seine dreirratiscire In Ihrem Land t'aren darnals Zehn-
tion Errungene verteidigten. Erzähhveise, mit der er die e;cspannie tauscnde von Ungarn ais Kriegs-
Atmosphäre der ersten H,evolutioir-s- gciangenc. Sie konnten sich nicht
Der Filnr soll ,,Sterne und Solcia- jahre, den e;<pJosiven Ausbrrrch der abseits halten und mußten sich auch
ten" heißen, €r rvird von dern errvachten Energ,ie del Niassen und entscheiden. Artjorn Wessjolys Buch
bekannten Regisseur l{iklös iancsö den Zusammenprall der einanc'ier ,Rul31and, von P.lut überströmt' hat
gedreht. ab1ösenden Welten u'ie'clergibt. X'1ii' folgendes Motto: ,Die Revolution in
imponieren die Ifeld-en aus Babels ein Land im Blute, ein
o ,Reiierarmee'. Die scl:ilichten, uner-
Rurßiand
Land in -Flammen.' Meiner Ansicht
Den Regisselr.r lernte ich im ver- scltrocken.en und treuhcrzigen Men- nach gibt das die Situation sehr
gangenen Flerbst in Budapest ken- schen haben, rn'ie Maxim Goi:ki tref- genau wieder,
nen, hatte aber schon früher von ihm fend sagte. ,die Größe ihres Kampfes
iief en-rpfunden'. Sclche Gestalten Niemand konnte sich drücken, nie-
gehört. Er ist 45 Jahre ait. Anfangs mand konnte dem Krieg und der
drehte er Kurzfilme. Im Jahre 1958 möchte ich in dem Film ,Sterne und
Solclaten' auf clie Eildrvancl biingen. Revoiution ausweichen. Auch die
kam sein erster abendfül1ender Ungarn, die damaligen Kriegsgefan-
Streifen, ,,Die Glocken wanderten Den Titel habe ich dern alten Revo-
lutionslied ,Brüder, zur Sonne, zur genen, konitten es nicht. Und sie
nach Rom", heraus, Er handelte von traien ihre Wah1. Die rneisten von
Geschehnissen aus dem Kampf der Freiheil' en,tlehnt, in dessen unga-
ihnen kämpften, starben und siegten
ungarischen Patrioten gegen den rischer Fassuhg es heißt; ,Stehi auf,
unter den Fahnen del Oktoberrevo-
Faschismus im letzien Stadium des Rotgai'disten und Prcleten, Sternen- lution. Ich möchte mlt meinem Film
zweiten Weltkriegs. träger und -coldatenl' Das Lied haben sagen, daß der llod für eine große
Viel Erfolg hatte Jancsös Film ,,So die ur€afischen Internationalisten Idee doch der Tod ist, aber einer,
kam ich". Er ist eine lyrische sehr geliebi.' den es zu sterben lohnt."

20 NEUE ZEIT * Nr. 8


Jancsds Absicht, den Eürgerkrieg und konnten nicht an Liehe denken. Jancsö erzäh1te mir, daß außer
so zu zeigen, \.'i'ird vom llitverf;:sser Sie r';u{Jien nicht, u'as dort, zu Hau.s, hekannten un,garischen Scha-uspielern
des Dlehbuchs, von clem so-rvjeti- im ferncn Ungarn, geschleht, wer r,vie Andr'äs Kozäk, Zoltän Latino-
schen Dramatiker Georgi MCirvani, iirre Liebsten kiißt, wie es ihi"eu vics, Tibor l\tolrrär und änderen auch
geteilt. Eltern geht. .. Aber sie haben selbst- sowje tische Schauspieler in clern
Mdiwali hat mit dicsem Thema
verleugnenci gel-;ämpft, haben Tau- Irilm. mitwirken lverden. Eine Rolle
schon Erfahrung. Nach einem Dreh- scndc Kiictncler von ihlcm ilcLmel- ist den Lenin-Preis-Träger Sergo
$
buch von ihm rvurde 1963 cler Strei- 1ar:d entfernt die Fej.nde schonungs- -Sakariadse angeboten wolden. Der
fsn ,,Ein weiter Weg" gedreht, rles- 1os gerschlagen, Film soII größtenteils in der Solvjet-
) sen Flelden der tschechische Schrift- li/ic viele Bräute lrlieben unver- union, u. zw. an der Wolga, in
x stellerund Internationalist Jar:osle.r mählt, rr"'ie viele junge ungarlsche der Nähe von Kostroma, gedreht
t Haöek und sein Bursche, das Vorbilcl }Ielden fielen auf den Schlachifel- werCell.
*
z\1 seinem berüirmten Sch:r,vejk, dern im fernen Ruflland, wie viele ,,Wir fan,gen im April oder Mai
waren.. sind :richt heimgekehrtl Manche sind an", sagte J:rncsö, ,,und wenn es gut
J aher doch zurückgekommen, und sie geht, möchten wir im August fertig
;,Die Idee Jancsös hat mir zuge- haben nicl:rt vergessen. Sc sind sie u'erden, so dafJ der lrilm z\im
sagt", crzählte Mdiwani,,.wern es heuie, nach 50 Jah::p-n: alt, aber 50. Jahrestag cler Großen Soziali-
auch sehr schrvcr ist, cincn lcucu stolz. Sie sind als Lebende in clle stischen Okioberrevolution heraus-
Filrn über den Bürgerkrie3 za Legende eingegan gen."_ irommt."
maciren - es gibt ja schon viele urrd
gute. Jancsd ist aber ein großer
Meister und liealist, und ich glar,rbe,
er wird zum Revolutionsthcma et';.as
Neues a,ussagcn können. Im Dleh-
b,uch habenvrir unter den Titel noch
einen Unlertitel gesetzt: ,Die Inter-
Konflikf
nationalisten'. Wir geben uns ß{ühe,
die damaligen Ereignisse so gründ-
lich wie nur mög1ich zu schildern
äru den affilex'äkaslischen
und von der revolutionär'en Bruder-
schaft zweier Völker, von cler ilreue
der ungarischen Internation.al.isten
Gewerksehaf t sf {ihrumg
zur Sache Lenins, zur Oktoberrevolu-
tion zu erzählen." fl)ie Gegensäize in deL' Gewerk-
u
tion des Vietnamkrieges einverstan-
schaftsbc\veglr ng cJer USA spitzen den ist.
Wahrscheinlich wird der Film sich zu. Bei den leitenden Stellen des
folgendermaßen anfan,gen: Auf der
Gerverkschaftsbundes AFLi CIO ist
Schon vorigen Sommer hat Reu-
Bildwand werden I'otcs aufscheinen, eine Spaitung eingetreten. Walter ther Meanys Standpunkientschieden
genauer gesagt, lebende Bilder nach
Reuther, 'der Vorsitzende der größ-
abgelehnt, insbesondere zum Ver-
Fotos, und der Zr.rschauer rvird ten zum AFL/CIO gchören.den Orga-
hältnis mit den Ger,verkrciraften der
manche der Abg.ebildeten später als nisation - <les Einheitsverbandes sozialistischen Länr,ier. Später nann-
Filmhelden wiedererke nnen. Äuf Automcbil- und Flugzeugindustrie, te Reuther clie Erklärung, die Cie
einem sind ungarische Soldaten zu hat erklärt, er lege 'den Posten des Augus!1ägung dcs A!'L CIO-Exe-
sehen, die russische Rotgardisten Vizevorsitzenden im Ge'il'erkschafts- kutivrats für den Aggressionskrieg
umarmen. Auf einem andelen So1- bund nieder und trete aus dessen in Vietnam abgab, ,,unzulässig, hY-
daten rnit einer Fahne, auf der rus- Exekutivrat aus.
sterisch, jingoistisch und der Ge-
sisch und ungarisch steht: ,,A11e Das einzige, was Reuther noch im-
werkschaften unr,vürdig". Unmittel-
M.acirt den Solvjets!'! bar vor Neujahr veröffentlichte Reu-
mer nrit der AFL./CIO-Spitze verbin- ther zusammen mit anderen Führern
Dazu die Ansage: det, ist die Tatsache, dalJ er den Voi-
,,Diese Leute lebten vor 50 Jahren. sitz einer Industrieabieilung des des Verbandes Auto,mobiiindustrie
Vor einem halben Jahrhundert. Da- AFL/CIO behalten hat, die 60 Ver- einen olfenen Brief mit einer ent-
mals tobte in Rußland ein erbitter- schiodenen Ablehnung,,der Politik,
bände mit 6 Millionen Mitglied€rn
ter Bürgerkrieg. Damals waren diese erfaßt. Der Verband Automobil- und
des Programms und der Tätigkeit"
Ju.ngen 20, 25 Jahre alt. Aber auch Meanys und seines Anhangs aul so-
Flr,rgzeugindusirie bleibi vorläuf i g irn
die zialem uircl wirtschaftllchem Cebiet,
,Alte' 'il'aren mit dabei, rvaien AFL/'CIO, airer sein nächster Kon-
im llinblick auf den KamPf fur
schon 30, 35. Nein, sie haben nicht greß, der Ende April s'iattfindet, l.rird
in fremdem Land l(rieg gespielt. Das Eür'gerrechte usrv.
dar'über Ciskutieren, ob er nicht
war kein Spie1. Es rvar ein wirk- austreten soll. Anfang Februar nannte Emil Ma-
lieher, grausamer Krieg. Sie haben Der urrvcLhoirlene Bluch Rculhels ze]-, der Schriftführer und Kassen-
dem Tod ins Äu.ge gesehen und bis mit der AFLiCIO-Leitung kam nicht lvart dieses Verbandes, :ruf einer Re-
zum leizten Blutstropfen gekiimpft: überraschend. Ileuther hat mit dem gionalkonferenz der Gerverkschafter
f ür für das Glück.
clas Leben und Bundesvcr:qitzenden, George Meany, von Wisconsin die Auß.enpciitik der
Sie hairen fern von der Fleimat schon lange Meinungsverscirieden- jetzigen AFL'/CIO-I-eltlrng ultra-
gekämpft.. , Und rricht fLir Geld, heiten wegen anßen- und inn.elpoli- rechts und lionservativ. Walter Reu-
rricht lür ejn sr"{)12€s Roß, nicirt für tirchel Fragen. llel t(on11.il<t hat slch thrers BrLtdel Vicfrir. clel die äus$rär-
eine goldene Wal'11c, nicirt li:-ir cinc aber in clen letzten l\4onaten l:cson- tige Al:,tcilur-'g dc.s Verbrndes leitet,
schöne Uniform. 9lie lrraren zerl,-impt, ders zugespitzt. ll'ei1 Me:rn;' mit detl t'ali lvlc:rny in einel Vcls.Lurinli.it't3
hun,grig, erkältet, unairs'JescjrlaIr:r'r lVasrhingioner: Kurs ar-rf eine Eskala- i'on 500 Gewer[<schaf tsfi-ihleln d:;

NEUE ZEIT * Nr, B


"1
Distrikts Detroit vor, sein llauptzitrl
sei der kalte Krieg g;egen den Kom- Z.F.IY GESCFIEEIEN &ZE XTTE5CHEHEN 9
munismus und er folge damit dcr
,,unklugen Politik, die di.e arneliha-
nische Gerverkschaftsbcwegllng im-
mer mehr isolieri".
Während Meany und sein Anhang
Gesaf : Vor einer
dcl amcrikanisclrcn A31;r'cssion in
Victnam unbcclingt zustinrmcn, Ior- nouen Runde
dern dit: Massen der Getverkschalber
immer nachdrücklicher, daß in Sü'd-
ostasien der Frieden r,l'lederherge-
I m
/l ..,.
21. Fc.bluur' ]rat irn Ccn.icr Valcri LUKJANOW
.Hil:ars (tes L\ illlons ltaln .[es:
stellt t'ird. Nach dem Eeispiel der scchsmo:ratiger Unterbrecirung dcr
G ionen
ewclkschaltsorgani sat ar-rs Abrüstuirgsausschuß dcr' 1B Staaten Dolt ist cin rimfassendes Programm
den Staaten New York und New seine Arbeit wieder aufgenommen. zur Schalfung cines eigcnen Kern-
Zurr. 287. Male tri"tt €r nun v'ieder potentials enifaltet u'orden. In der
Jersey haben auch die Geu'erkschaf- zusammen. Zur Sprache koinmt cin Eundesrepublik sind 3.4 Atomreakto-
ten von Los Angeles das Vorgehcn Vertrag, der tiie l,Veitergabe der ren in Betrieb bzt'. im Rau. Nach
der USA in Vietnam verurteilt und Kernwaffen und der cinschlägigen Schätzurtgcn iles blitischen Instituts
eine Sektion des Landesl<omitees wisscnscira{tlichen und techniscircn fur stlategische Forschungcn werden
Informationcn an ein beiiebiges Land Llis Lt]70 in dcr B'-rnCesrepublik die
zum Kampf für eine vernünftige PloCu.ktionska'pazitäten bei Pluto-
verbietet, clal; keir:e Äton:rrr'alfen be-
Kernpolitik gegründet. I)ieses ist sitzt. I)cm l(omitce liegen z',rr Erör- niutrr, cier Hauptkompcnente der
jetzt auf den Kampf dalii"ir einge- teL'ung auch andere Fragen \ror, äernrvaffen, cinen Stand erreichen,
stelit, dalS die USA ihrer Aggression namentllch clie Äuflösutrg dcr ausiiin- <lt'r' I ür dic i{clsLcllu ng r.on f ast
gegen das r,'ietnamcsische Vollt ein dischen Sr'ützpunirte und die Evakuic- 200 Atombomben im Jahr genügt.
rung cler fremden T'ru1:pen vom T'er'' Vor' l,,ulzem rvurcle in Paris be-
Ende machen.
litorium anderer Ländcr, die Ein- schlossel, eine Gruppe fr-ir nukleare
Die ,,New Ynrk Times" sclucilrt in stellung der untelirdlschen Keln- Planung der N:\TO zu gründen, der
einem Kommentar zur Krise in den lvaffenversuche und die Schaffung die USA, Westdeuischland, England,
amerikanischen Cewerkschaften, sie kernwaff enf reiel Zonen. I(anacia, Italien, clie Niederlande
habe il'rren l(ulminationspunkt er- Die Frage, ob der Kreis der Staa- und die I'ürkei angehören. Die Lon-
ten, die die ve;:heerendsten Waffen doner Wochenschrift,.Tribune" ver-
reicht. In der Tat kann Walter Reu- unserer ZeiL besitzen, eingeengt merkte mit Recht, daß mlt der Grün-
thers Rücktritt von seinen Posten im wird oder ob diese Vtrafien sich in dung diese:: Gruppe ,,die NATO-
AFL/CIO schvreru'iegeude Folgen vielen l{änden befinden n'erden, ge- Länder irn Giunde die unglaublichen
haben. Nach Ansicl-rt der Associatecl. hört zu den Zentralproblemen der Schwicrigkciten nur vermehrt iraben,
rveltpolitischen Beziehungen. Die die den Fortschritt zu einem so not-
Press steht der Verband Autornobil- verhängnisvollen Fo1gen einer toia- rvendigen Abl<ommen über die Nicht-
und Fiugzeugindustrie, dcr 1,4 }{ii- 1en nuklearen Aufrästung sind je- &'eiter.,'erbreitung der Kernwaffen
lionen Mitglieder hat, ganz nahe vor dermann klar. Es liegen die Gr-riach' im Wege stehen""
seinern,,endgültigcn Austritt" aus ten n:aßgeblicher Atomphysiker, Ra- Die r,vestdcutsche Regierung tritt
ketenl:auer und \{i1itärs vof. In schon jetzt auf das energischste a1s
dem ArL/CIO. eine lJauptlirait aul. die sich gegen
FIunderten Br.icheln r.',rird nachgervie-
Georgi Kusnezow scn. clalJ ein Iiineinschliitet'n clcr cinen Veltiag üher dje Nichtr,l'eiter-
Mcnschheit in cinen lhertr-ronulilca- gar.:e .stenimi. Burrc.lr,.svert cidigungs-
rcn Krieg durchaus nliis;lici-t ist. ministar Scluilclc:: z. B. rreriangtc vol
In der ,,freien Weit" I)afür jst sogar cilr Ec1;ril'f g;e:pi r.igt kurzcm cli<r ]3c jl;ehaltung der be-
g'c;:den: Ilslialaiion cit:es Welilion- lüchtigten Pclitiii rler .,nuklcaren
fl.ikts ilurch Vcrlreltung vcn Ut::istän- AbschleckunS" und ..konventionelle
den. lfic Gc:lalrr einer solcLtcn Eska- und nukleare Beu'alinung für die
laticn r.vächst unermellich, Ialis Bündnisstreitkrlif te".
licht für-if, sondern Dutzencle Stira- Die Haltung Bonns tvird von Wa-
ten über Atombomben verftigen soll- shington unterstützt. Dazu UPI; ,,Die
USA werden keinen Formulierungen
\ziele rvestliche Wissenschaftler zustitnrrren, die die Nlöglichkeit der
und Politiker versuchen auszr-rrech- Aulstellung vercinigtcr europäischer
ncn, rvie viele Länder schon jetzt in Kernstreitkräftc verhindern könn-
dcn Besitz der Atombotnbe gelangen ten." trVie die Stuttgarter Zeitung be-
l<iinntcn. Von den v"'issenschaftlichen r:ichtet^ hat USA-Verteidigungsmini-
und technischcn P;lcnzcn so\','ie von ster l,icNan-iara im Gespräch mit
,,Sieh mal, er benutzf hier. aul der den Rol-rstof{rrorräten ausgehend, va- lTdB Kiep den Passus aus clem UPI-
Arbeit, dieselbe Stoppuhr wie beim riiert man ihre Zahl zv,'ischen eli Bericht f ast wörtlich wicderholt.
Rennen!" und fünfzehn. MciVamara hatte die Gerüchte von
F. Wright, ,,U. E. Nervs" (USA) Listenführer ist Westdeutschland. einer,,Entatomisierung" der bundes-

/_z NEUE ZEII * Nr. ü


ZE"IYGESCI{EFTEN @ ZEITGESC}TE}NEN $ ZEITCESCHE}IEI{ @.

1
i

J repulblikanischen Luf trvaf Ie entschie- Fragen gehött ztveifellos auch das Einschränkung des Wettrüstens, der
,
i
den widerlegt, die über ?00 Star- Froblem der I.iicht'..veiterverbreitung Schaffung kernwalfenfreier Zonen
fighter und zr-ei in
j
I Geschr.vader opera-
tir'-taktischer Raketen Pershing ver-
fägt. Beide sind Kernkopfträger.
der Kerirwaffen.
Selbst.zerständiich kann €in Atom-
speirvertrag nicht alle Probleme 1ö-
einigen Weltgebieten und sodann
äuch eines völ1igen Verbots der
Kernv,raffen und einer Vernichtung
Am L1. Februar schloll Äul3enmi- sen, er würde jedoch die sukzessiv.e aller ihrer Vorräte, kurz, eiu solcher
nistcr Brandt seine Verhandlungen Lösung anderer brennender Fragen Vertrag wäre ein wichtiger Schritt
mit führenden Staatsmännern der der Menschheit ermögiichen: der zu weltpolitischer Entspannung.
USA über Frägen im Zu-sammenhang
mit einem Atomsperrvertrag. In ihren
Kornmentaren gibt die $/estpresse
zu, d,aß Bonn auf scincr ,,s1 llren
I{a1tung" verharrt und weiterhin auf
Ärabischer Ostesl:
T'reffen in Kaärc
alLerlei Bedingungen besteht, die die
Weiterentwicklung eigener Kernfor-
schungen und den Zutritt der Bun-
desr,l'ehl zu l{ern',vaffen, da.ru;rter
auch zu,,europäischen Kernstreit-
kräftenl', ermöglichen so11en.
*X-) c. Präsid,-nt des Irak, Abdul
Rah:nan ArcI, hec:rdetc a:r.
Michail KH,EMNJOW
Dies.e I\,Ianöver der Bundesrepublj.l<
und ihrer Verbündetet-r sch."r'immen 7. Februar seinen fünftägigen Be-
jedoch ..gegen den Strom". Die Welt- sucir in der Vereinigten Arabischen und dem lrak auf alien Gebicten,
öf{entlichlieit verlangt ent;;chiedene Repu.J:,1ik, r-"'o er mit trräsident Nas- rvas ,,den Interessen der beiden Völ-
Maßnahmen zur Einschränliuna der ser irber innen- und. außenpciitische ker entspricht", wle es im Kommu-
Zahl der Kcrnnächte. Vor .mehr a1s I,'ragen verhanCelte, darunter auch niqu6 heißt. Die beiden Präsidenten
drei Monaten bcfürrvortete der Erste über die Mö.3iichkeiten einer Festi- haben erklärt, daß sie das Verhalten
Aussciruß der Vollversamrnlung die gung der militäris,:hen, poliiischen der syrischen Regierung zur Iraq
Initiative der Scrvjetunion, einen und lvirtrchaftlichen Zusammen- Petroleum Co. unterstützen, die
,,Verzicht der Staaten auf die einen arbcit der belden Staaien. Auch der auf die legitime Forderung Syriens
Vertrag über Nichtrveiterver'bieitr"rirg Konflikt z-lvischen der syrisclien nach fairen Konzessionsgebühren
der Kernwaffe n erschri'crcncler Hand- Regierung und der Iraq Fetroleum bei der Benutzung syrischen Gebiets
lungen" zLtr De,b:rtte af, stel1en. Co. ham zur Sprache. für die Fipeiine hin, deren Betrjeb
44 Staaten äußerten ihren Wunsch, Die Kairo-Reise Areis ist mehr :r1s und die Erdöigervinnung im Irak
Mitverfasser des sowjetischen Reso- ein üblicher offizieller Besuch, nicht schlankweg eingestellt hat.
lutionsentrvurfs zLt werden. Der nur, weil das sein erster Besuch in Darnit ist den von gewissen west-
Umstand, daß sogar der amerikani- der VAR r,var, nachCem er im vo::i- lichen Presseorganen verbreiteten
sche UiiO-Delegierte sich dem so- ,gen Jahr Siaatspräsident rvurde" Es Gerüchten über Spannungen zwt-
wjetischea Antrag prompt anschloß, handelt sich um eine Annliherung schen Syrien und dem lrak ein Rie-
ist vl€lsägei-ld. Fleutzutage ist es be- de;: beiden arabis.chen Staaten, deren ge vorgesclroben worden, dessen
reits unmöglich, sicir offen gegerr Beziehungen früher zt1 r,vünschen von den Kon-
Wirtscl-raft r:atürlich
eine Lösung der Frage der l{iciiiwei- übriglicßen. Ande:.'seil-s ist diese zessionszahhingen für das dort ge-
terverbreil,ung der Kernwafien zu Annäherung Teii eines gesetzrnäßigen wcnnene ErdöI stark abhängt.
sperren. Dic Llelegier.ten der 21. Voli- Prozes;res, r-lcr Abgrenzung der Kräf- Die Festigung und Erweiterung
versan-imlung nal:men rnit 1i0 Stirn- te im araL,isr"'hen Osten, dcr Festi- der Kontakle zrvischen den reiroiu-
men geg€n eine (ÄIb;rnicn) die Rc- gung des llündnisscs z.,viscircn den tionäi-demoi;ratischen arabischen
soluticn mit der Aufforrlerung an, Staaten, in denen lcvolutionlil-Cemo- 3'ührern zellgt dävon, daß sich im
,,a1ie crforcleriichen Schritte zu unter* kratigche Krriite an der L'lachi sind. IVahen Ostcn ein Kern der fort-
nehmen, um sobalC lvi€ mög1ich .den Im gemeinsamen Kornm,,rniqu6 vom schrittlichen arabischen Wclt mit
Abscirluß eines Vertrags tiber die 7. Februar nach clem Eesuch Arefs der VAR a1s Miitelpunkt konsoli-
Nlchtweiterverbrcitung der Kern- in der VAR hcilir es, daß vor allcn"r diert. Aber auch im anderen L:rger
rvaffen zu erleichtern und zu er- die Festigung der revolutionär.en ba11en sich die Kräfte zusammen.
reichen". Kräfte der arabischen Welt eine Dafü.r spricht nam.entlich die kürzli-
Ende Januar 1967 rvurde ein inter- Geurähr gegen Verscirwörungen der che Visite König Husseins von Jor-
nationaler Vertrag ül:er die Grund- arabischen ll.eaktion uncl des auslän- danien nach Saudiarabien zlvecks
sätze der Tätigkeit der Staaten zur dischen Imperialisrnus biete. Festigung des ,,Bündnisses der bei-
Erforschung und Nutzung des l1,re1t- Die Signatare des Kornmuniqu6s den Könige".
raums unterzeichnet. Der Vertrafl erkiären sich rnit der nationalen Die beiden reaktionären lilon-
hat ein u,'eiteres MaI gezeigt, daß Freiheitsber,vegung im arabischen archen stehen der VAli, Syrien, Je:nen
trotz der scharfen Gegensätze zrvi- Osien, naraentlich in Südarabien q.;nd ander,en demokratischen arabi-
schen den Staaten mit unterschied- und am Persischen G-o1f, clr-lrchaus schen Staaten immer feindseliger
lichem sozialem System diese in solidariscl-r. Sie äußerten ihre Ge- gegenüber. Die Spannungen und die
Fi'agen vom gemelnsamen Ilteresse nugtuung über den Fortschritt in Zusammenstöße an der Grenze zni-
übereinkommen können. Zu solchen den Beziehungen zwlschen der VAR schen Saudiarabien und dem Jemen

NEUE ZEIT .* Nr. I


23
ZEITGESCIiTIIEN @ UEITGESCI{EEIEN @ T,EIYGESCHEITEI{ @

werden im:rrcr häuliger. Anfang schrcibt, Israel sei durchaus berech- aus dem Wege gegangen", ste).1ten
Februar spoi:rtc S:rudiai'abien dic tigt, seine Politik ,,in Worten r-rnd die,,Oberösterreichischen Nachrich-
,Nieder'lassungen älj},plrischer Eanl;cn llateir" durchzufuhren und seine ten" fest. Lautstark gestritten wurde
im Lande, ciic eine wichtige Rolle Posiiicaen zu festigen. Berichten -tast nur über eine lrrage: Wer so,ll
bei der Oi'ganisiclung und Finar:zic- zr-lfcLge ircabsichtigt ma-n der-r halb- an die Spitze de:: Parteiführung
rung der Piigc'rfahrten ägyptischcr. totcn Mjlil,ih:blocl< CENTO zu gaiva- gestellt rverCen? Partciobma.nn lvur-
Möslems nach N,Ieliiia spielen. nisiei'cn, um ihn gegen die VAR und de Dr. Bruno I(reishy rnit 70 Pro-
'Der internationale linperialismLrs; ihre Vellrünrleten auszurichten. zcnt del Stimmen. Dr. Piltelmann,
setzt alle I'Iebe1 seiner pclitisciren Die Soliclarität der arabischcn r.1er frühei'e Parieivo::sitzende, rvur-
Mas:hine im arabischen Osten in Stilaten ist arigesichts der Spennun- de zum Leiter cler Parlamentsfrak-
Eervegung. In letzter: Zeit spielt dic gcn im aL'abischen Ostrr un3enrc:;r tion gervä-hIt.
ist'aelische Plesse auf die ,,reale ',vichtjg. Die Verhandiungen in Viele Kommentatoren äußern die
Möglichkeit" eines mllitär'ischen Zr-r- I(aiio ira.ben zi,veif ellos zur Festi- Ansicht, daß der neue Obmann der
samrnenstoßes mit Sylien an uncl gung iir:'ei: Solidalität beigetragen. SPÖ scinen Pos',cn in r-ielo: ITinsicht
Kreisen ar-rßer:halb der Far:tei z\]
verclenken habc. Die l:ürgerliche
tsterreich: Presse hatte u'ochenlang f':ir Dr.
Kreisky Propaganda gemacht. Zu
beachten ist, daß el auch nach der
Parlamcntsniederlage del SPÖ
Ftrhr:unsswecbasel in der SPü {ür das Veibiei}:en in dcr Regierung
eintrat, auch zu den von cier' ÖVP
gestellten und für dle SFÖ seibstmör-
f) er PalteiLag der SPö, der vom Erw-i.n derischen Bedingr-rngen.
u 30. Januar bis znm l. Februar Der erfahrene Diplomat Dr. Kreis-
stattfand, sollic Antrvort äuf dic Fra-
ZUCI{EB.SCHILLIT.{G ky zeigte sich auf dem Parteitag
ge geb--n, u'e1che SchIußfolgerung die sehr zurückhaltend und bat auf der
zweitstärkste Pat'tei des Landes aus durch einen administrativen Akt ersten Pressekonferenz um C'eduld,
dem schrveren ftückschlag zieht, den Ihre Überwindung ist
beseitigen. bis er ,,sein eigenes Konzept" vorle-
sie bei den Parlarnen[swahlen 1960 nur in einem längeren Piozeß der gen rverde. Weniger vorsichtig zei-
erlitt, offenen geistigen Auseinarrderset- gen sich einige Anhänger des neuen
Darübbr wird schon iange disku- zung möglich." Farteichefs. So sieht der Chef der
tiert und Unterschiedliches geäuf3ert. Hat nun der Parteitag Landesregierung Kärnten Dr. I{reis-
diese
^Oinige österreichische Sozialisten Auseinandersetzung gebracht? Nein. hys Konzept darin, möglichst bald
haben zugegeben, daß die Niederla- Dieser Pa.rteitag, der am Höhepunkt ,,aus der Opposition zu neuer Mit-
ge durch das grundsatzlose Paktie- einer politischen Krise ohne Beispiel sprache unC Nlitbestimmung in
ren der Parteiführung velursacht in der Geschichte der SPÖ stattfand, Österreich zu gelangen".
wurde, Diese Grundsatzlosigkeit, rvar ungeinein steril. Die 59 Debat- Der Parteitag tler SPÖ hat sich
verbunden mit der Abkehr voilr tenredner beschäItigten sich nur am auf Personenlragen beschränkt. Das
Klassenkampf, stärkte diePositionen Rande mit den Problemen, denc;-r ist aber bei rve.itern unzu::eichend,
jener Elemente in der Partei, die sich die Partei gegen'|iber sieht. ",Der
die Krise in der Partei zu überwin-
mit dem kapitalistischen System den.
Frage nach der grundsätzlichen Po-
ihren Frieden geschlossen iral-.en. sition der Partei ist man sorgsarn Wien, im Februar
Anzeichen der Krise machterr'sich
schon lange bemerkbar, unter ande-
rem" a1s cler damalige Innenminister
und stell.vertretende Parteivorsitzen-
de Franz Olah die Sozialistlsche
Partei auf einen rechtse>ltremen
Tansania:
Weg zu zerten versuchte. SchlieiSlich
wurde Olah aus seinen führenden
Fqnktionen und aus der Partei ar-rs* tr)ie Deklaration von Ärushra
gestoßen. Aber- erstens geschah das
viel zu spät, und zrveitens war die
PArteiführung nicht gewillt, die er- l-) ie Veleinigte Republil< Tansania Andrej DOLG OW
forderlichen ideologischen und pol.i- u stcht ar einer Wencle ihrer Ent-
tischen Schlußfolgerungen aus der wicklung. Am 5. Februar legte Prä- nische Nationalunion von Tanga-
Situation zu ziehen. Josef Hindeis, sident Nye|ere vor einer vieL- njika beschlossen w'orden war.
ein Sprecher der Linl<en in der SPö, lausendköpfigc-n I(undgebung in der Diese Deklaration honl<retisiert
schrieb: ,,Menschen können durch Flauptstadt Daressalam die Grund- die früheren Programmerklärungen
Beschluß aus einer Partei entferni sätze der Deklaration dar, die lcurz der Partei über ihre Absicht, in Tan-
werden, aber Geisteshaltungen wie vorher in Arusha vom Exekutiviio- sania cine sozialistische Geseilschaft
der Opportunismus lassen sich nicht mitee der Regier.ungspartei Afrilia- aufzuhauen, q.rnd verkündet, daß die

24 NEUE ZEII * Nr. 8


ZEINü ES CTTEE{ EI{ @ Z EI T GES C ITEET EN @ Biographisches
Macht im Staar'e den Ärbeitern und schr.'"'ung. Tiefgreifende sozial-öko-
Bauern gehören soll und daß es dort nomische Urr,gestaltungen erfolgen
weder i{apitallsten noch Feudalher-
ren noch Ausbeutung des Menschen
im Inselteii der Repul:lik, auf San-
sibar, q-intei: Ftihrung der Afro-
Kiiroly
durch den Menschen geben darf. Um
einen solchen Staat aufzubaren,
Schirazi-trartei "

Vor kurzem noch verließ sich dic


Csatorday
heißt es in der Deklare.tion, müsse Regier.u.ng Tansanias l:ei der Finan-
man die Lvichtigsten Produktionsmil- zierr;ng der Wirtschaftspläne haupt- Der Sländige Verlreler der lJngari-
tel ,unter die Kon'uro1le der Arbeiter säctrlich euf westliche Hilfe und aus- schen Volksrepublik in der UNO, K6roly
und Bauern stellen. Dieser Leitsatz 1ändisches Privatkapital. Die fünf- Csatorday, rarurde 1926 in einer Ärbei-
setzt'Verstaatlichung der Banken, jährigen Erfahrungen haben jedoch terfamilie geboren. Trolz der schweren
der großen Indr,tstrie- rund Handels* gezeigt, dall der bisherige WeH Lebensverhällnisse konnle er die Mi1-
betriebe sowie der großen Pflanzun- dem Land keine wirtschaftliche felschule absolvieren"
gen voraus. Selbständigkeit bringen und "das Während der Befreiung Ungarns aus
Wie ldyerere erläuterte, handelte es von der Regierungspartsi ver- dem Joch des Faschismus wurde Csator*
sich um e-ine Verstaatlichung r3er kr,indete sozialistische Ideal so nicht
Wir';schaftsz.;veige, rnit denen die Le- ver-wir'klicht werden kanl. Die west-
bensinteressen der Bevölker,ungs- liche i.Ijlfe wurde sehr häufi.g an er-
mehrheit zusammenhängen. niedrigende politische Bedingungen
Jrn Einklang mit der Deklaration geknüplt. 'Iansania wulde von den
übernahm die tansanische Regie- Westmächten wiederholt unter wirt-
rung schon am nächsten 'Iag, arn sciraftlichen Dr.uck gesetzt, weil es
6. Febru:r, alle Eanken, die briii- sich zLr wichtigen weitpolitischen
schem und indischern I(apital gehö* Froblemen unabhiingig verhi-.1.t"
ren, und übergab ihre Aktiva dem Die Deklaration von *Arrusha ver-
Schatzant. Dabei wurde bekanntge- weist ciarauf, daß ein Haupihebel
geben, daß solv'ohl eine ,,restlose und zu,m -Aufschwung der Wirtschaft
Iaire" Entschäd.igung, ,,wo clies nötig neben 'der Verstaatlichung der Pro-
erscheinen sollte", als auch die völ- duktionsmittel die Bernühungen des
lige Sicherheii der Einlagen garan- Volkes, sein Flejß und nicht die
tiert w'i.irden. v;estliche Hiife sein muß.
Am 10. Februar verstaatllchte die Die neue Sitr-ration verlangte von
Regier-ung achi; Großbetriebe der del Regierungspartei auch eine
Nahrungsmittelindustrie. Überprüf,ung der l\{ethoden" Wie
Eis zum 12. Februar lvaren 24 r.iele andere afrikanische Parteien,
große Firmen Eigentr"tm des Slaates, die die Völker ihrel Läncler day Soldat der Ungarischen Vclksarmee
zur
der auch das Kontrollpaket der Unabhängigkeit geführt haben, ist und lrat der KP Ungarns bei, dle s,ich
Aktien von sieben, anderen ä;ber- ciie Afrikanische Nationalunion von damals legal zu befä{igen begann.
nahm. Die Regierung kontrolLiert Tanganjika eine organisatcrisch
faktisch sämtliche Versicherungsge- Nach Kriegsende beieiligte sich
schrvache Vereinigung von Vertre- Csalorday aktiv an der pdlitischen
seilschaften sowie die ausländischen tern verschieiener Klassen und so-
Export- und Importfirrrren tirrd Si- Bewegung der jungen Arbeiter. Er ab-
zialer Gruppen. Nun beabsiclrtigt solvierte im Abendsfudium d,ie Rechts-
salpflanzungen. die Partel, im Kampf gegen die kapi- lakultät der Universiiäi und karn danach
Die Annahme des Progra,rnmdo- talistische Ausbeutung und die ans Außenministerium, zunächst in die
kumenis in Arusha war von der Uberrnacht der Auslandsmoncpole Ableilung Völkerrechl, dann als Mitglied
bisherigen Entlrzicklung des Landes sich auf die sozla]en Schichten zu der diplomatischen Verfretungen Un-
vorberertet r.vorden. In den Jahren str-itzen. die an den Umgestaltungen qartrs in Den Haag, in Peking und
der Unabhängigkeit bemühte sich am meisten interessieri sind 'r-rnd Hanoi, 1956 wurde er zurrr Prolokollchef
die Regie::ung tatkräftig um clle Fe- sich von ihnen ein besseres Le;ben im Außenministerium ernanni, 1960 wur-
stigung'de| u,'irtschaftlichen und versprechen. Her-rte befinrlet sich das de er Bofschafier in Tokio. Seit Januar
politischen Selbständigheit. BalC Land in ,einer neuen Eiappe, heißt 1962 ist er Ständiger Verlreter t,lngarns
nach J.961, a1s die Unabhängigkeit es in der lleklaration, un.d man solle in der UNO, Auf der 17. Voiiversamm-
ausgerufen wurde, gingen einige mit der Farteimitgliedschaft umsich- lung (1962) war er Berichterstofter des
'Wirtschaftszweige, die der Kolo- tiger sein, in die Fartei sollten vor Ersfen (poiilischen) Ausschusses, 1 963
nialverwaltung gehöri hatten, darun- al1em Arbeiter und Bauern aufge- s{ellvertretender Vorsilzender und auf
ter die l(raftlrrerke, das Verkehrs- xlornmen werden. der 2A, Vollversammlung Vorsifzender
und das Fer.nrneldewesen, in die Das in Arusha angenommene Pro- des Ausschusses, 1966 inierimislischer
Hände des S,taates über. Es wnrden gramm ibietet dem Lande die Aus- Slellverfreter Ces Vorsitzenden cier
Gesetze eingefü-hrt, die die Rechte sicht einer nichikapitaiislischen Ent- Komrnission zur Untersuchung der
der -Ai.l:eiter schiitzen. Der gesell- wicklu.ng. Dieses Frogramm kann Finanzgebaren der Ul.iO und ihrer
schaftliche V/irtschaftssel<ior nahm nicht nur für Tansania, sondern Fachkörperschaften, Csaforday be"
zu. In ifansania er{uhr Cie Genos- auch für ganz Afrika große Eedeu- herrschf Russisch, EnElisch, Deulsch,
senschaf ts'be-"veguDg besonderen Anf - tung haben. Französisch und Chinesisch.

NEUE ZEIT * Nr. I 75


I hITERFI/\TE OE\H4\E-C U F4 S C $:EAq.F
HOLLAND de zu einem Skandal in der aUan- 250 Eauer"n, die von den Pläneq
tischen Familie. des USA-I(ommandos erfuhren, be-
Was hat aber das holländische Par- setzten mit dem Dorfältesten an der
Absolution Spitze schon frühmorgens das Feld,
lament damit zu tun? Auf Beschluß
Der außenpolitische Ausschuß des dcs NATO-Rats von Oktober v. J. das als Landungsplatz vorgesehen
holländischen Parlaments hat kürz- u'ird der NATO-Stab Europa Mitte war. Da half keine Überredungs-
aus Frankreich nach der holländi- hunst, die Eauern lleßen sich von
Iich die undanhbare Aufgabe über- den Amerihanern nicht verscheu-
norrurren, einen Mann reinzuwasehen, schen Provinz Limburg verlegt, Am
dessen branne Vergangenheit und 1. April d. J. soII er sich in Bruns- das USA-
chen. Schiießlich mußte
schwarzes Sündenregister welibe- sum und Maastricht etablieren. Kommando die Manöver wegen
kannt sin.d. Davon sind bei rveitetn nicht alle ,,Schlechtwetters" aufschieben.
Am 9. Februar setzte sich de,r Aus- Hol1änder erbaut. Viele äußern Em- Fär den amerikanischen Militär-
sch'uß mit dem Letenslauf des west- pörung, daß ein frr,iherer Nazi-Hau- kilingel herrscht auf den japanischen
deutschen Generals von I(ielman- degen auf ho1ländischem Boden Inseln w.ilklich schlechtes Wetter.
segg, der im vorigen Jahr zum Ober- schalten und watrten sol1, In de-n
befehlshaber der Vereinigten NATO- Zeitungen erschienen Berichte, die
Streitkräfte EuropaMitte bestelit an die veri:recherische Vergangen- TDqI
wurde. Dieser Erznazi rvütete wäh- heit dieses hol-len NATC)-Tiers erin-
llel'n. Mamnoon
rend des zweiten iVe)tkrieges unter
den Patricten Frankreichs und Po- Nun hat der :rußenpolitische Aus- Als nicht eia Rolls-Royce-Wagen,
lerrs und bi'üste te sich damit, IIit- schul3 prompt er{<lärt, daß diese Be- den sich ja nur Kr'ösusse leisten kön-
Jers ,,Aufirag .durchzuführen - die richtc,,keinc Grundlage zu
einer nen, sondern eine ganze Kolonne
Vernichtung Englands". Anklage gegen von Kielmansegg bie- dieser gleißenden Luxuslimousinen
Nach dem Klieg machte von Kiel- ten". Die A,bsolution für den Nazi- auf den staubigen Landstraßen in
mänsegg in der BundesrePublik verbrecher hat mit Wahrheitsfin- der Nähe der indischen Stadt Agra
Kairiele und erklomm höchste dunq nicht das geringste zu tun. elschien, erregte das natürlich Auf-
NATO-Rlin ge. Seine Ernennung lvur- sehen. Wie Reuter aus Delhi betich-
JAPAN
tete, machte der l/Iaharadscha von
iShalatpur nnd sein Anhang auf die-
se trVeise eine Vy'ahltour durch di€
Schlechiwetter urnliegenden Dörfer.
Dcr Nl.aharadscha von Bharatpur
Die kleine Fazifii inscl Iejima liegi ist einer der Feuclaiherren, die vor
rveitab vom W-.e1tgetürirmel. Die Be- 19 Jahren, als Indie;r die Unabhän-
';;ohner der Inse'I, tiie zum Riukiu- gigkeit errang, rron der politischen
Archipe.l gehört, beste lten Reis, Ba- Rühne verdrängt lvurtlen. Heute ge-
tatcn, Zuckerrohr und trieben Fisch- dcnken rund 100 Kleinfürsten er-
fang. neut, die p<-riitische Oberhancl zu ge-
Unverhofft wurde das frieclliche $/innen, und woilen bei den am
L,el--,en auf der Insol mit Brachialge- 15. Februar beginnenden Wahlen
rvalt unierbroc.i-rcn. Die auf Riu.l<iu zum ZenttaTparlarnent und zu .den
hausendcn amerikanischen X'{ilitärs geseizgellenden Versammlungen Cer
faßten das Inselchen ins Auge und Unionssiaaten kandidieren. Der l\Ia-
L,eschlossen, es a1s Driligelände lür haradscha von Bharatpur hat sich
Luftlanclelruppen zu benutzen. als ,,unabhängiger liandidat" für die
Die ersten Ma.nti.".cr amerikani- Volksk-ammer nominieren lassen.
scher FalischilmjäSier rr,rurden für Natüriich stehen ali diese Fürsten-
clen B. Februnr :rnge;,;etzt. Mannschaf- sprößlinge, rvelcher Partei sie auch
ten und l\{aterial wurden auf dem ilngehöl'cn mögen, auf konser-
i*ir't1i
Sttitzpunl<.t I{aclena in Transport- vativslcn, erzreaktionärsten Fosi-
.: ':
.l'r tionen.
, :t. flugzeugen in Startbercitschaft ge-
halten. Am bel<anntesten ist von dieser
,,Sclruhe putzen, lieber Herr!" Das Sta.rtsignal blieb jedoch aus, erlauchten Kandidatenschar eine
l'la'-rldin, .,Nerv York Heraltl dcnn inzw.ischen hatte sich folgeu- Dame: Die Maharani Cayatri Devi
Tribune*Washington Fost" de's zirgctragen. von Jaipur, die rror fünf Jahren
NEUE ZEIT * Nr. E
einen Parlamentssitz ergattern konn- schaft für die Eegierung i,unantast- Restiturtion verstaatlichten Eigen-
te. Sie steht der Ortsgruppe der ,bar", da sie laut Statuten nicht a-ls tums, darunter Goodyear und Dun-
rechtsextremistischen Swatantra- Bundes-, sondern a1s Provinzfirma lop (USA) und die British-Amelican
Partei im Unionsstaat Rajasthan vor. giit. Tobacco Ltd.
Der Maharadscha von Patiala kan- Damit hat offensichilich die zwei-
te Nach dem Abkornmen mit Unilever
didiert a1s ,,Unabhängiger" für die Runde der Auseinandersetzung
zu schließen, verhält sich die jetzige
gesetzgeben.de Versammlung des begonnen.
indonesische R.egierung günstig da-
Unionsstaates Punjab, rvährend sei-
ne Gemahlin, die Mahar:.ni fuiohin-
zu, daß die Auslan'dsmonopole ihr
INDONESIEN Comeback feiern und ihre fräheren
der Kaur, es auf c'las Zentralparla- Po:itionen in der indonesischen Wirt-
ment abge-sehen hat. Sie gehört der
schaft einnehmen sollen. Im Dezem-
Regierungspartei Indischer National- Comeback d,er Monopole ber v" J. erteilte die indonesische Re.
kongreß an. p;ierung zr'vei amerikanischen und
Das Ilauptargument und der Die indonesische R.egierung und zrt'ei japanischen trrCölgesellschaften
Haupteinsatz der Rad-schas und A{a- rler britisch-holländische Unilever- Schürfu-ngs- und Gcwinnungsrechte
.Konzern sind übereingekommen, daß
haradschas ist der Ä{ämmon. Um bei ab 1967. Vertreter von neun ancleren
clen Wählern trindruck zu schinden, dieser seine 1962 verstaatiichten Be-
ausländischen Petrolenml<onzernen,
ist ihnen jeder Ar:fv;and, lril1ig, uncl triebe zur'ücicerhält. lMi.e verlautet, darunter von Standard Oi}, Esso und
die Entsendung einer Roiis-Royce- sollen die trigentumsweite cles Kon- Nlobil Oi1. verhandein mit d€r inCo-
I{olonne ist fLir sie ein Kindersniel" zerns clen fr'üheren Besitzern ohne nesischen Regierung äber neue Kon-
trntschädigungszahlungen zurücl<er- zessi onen.
slattet werden. Es heißt ferner', daß
KAl...IADA der Konzern seine Investitronen in Die Wlrtschaftsschrvierigkeiten In-
Indonesien errveitern wird. cioncsiens sind jetzt enorm, und clie
trs gibt aber auch andere Aus- ildcnesische Regierr:ng sucht sie zu
Die eweite Runrlc Jandsmcnot:ole, die sich in der in* bekämpfen. V/ie rrian sieirt, ist man
doncsischen \,Virischaft rr'ieder breit- dort bestrebt, nicht die lnneren Res-
Die Cescirichte mit der Mercantile rn:rchen rl'oilen. Zur Zeit rrei'irancleln süurcen zu mcbiiisieren, .son{icrn clen
Bank of Canada, da die kanadischen v,'eiie::e 1ü r.l'esl1icl-re Firtnen mlt clen Auslandsmonopolcn in Indonesien
Behörden sich gegen clas Schslten indonesischen lfehörclen ril:er clie neue lhancen zu hieten.
und Walten dieser Niederiassung des
mächtigen Rockefeller'-Insiitu.ts First
Nationai Ciiy Bani< of Nerv York
auflehnteu, hat eine r.veitere Ent- Elographjsclies
rvicklung erfahren. Nach kanadi-
schen Presseme,-idungcn jst üitawa schen und in{ernationalen Jugendtref{en
aus der ei:sten Runde des Ztvt'i- R.icarc{o leil:
kampfs mit dem Rochcfellerschen
!'inanzriesen als Sieger hervorgoga,n-
gen.
Alarcon 1963 wurde Ricardo Alarcon Abtei-
Iungsleifer im kubanischen Außenmini-
sterium. 1964 qehör*e er der kubsni:
Nach einer Räcksprache des kana-
clischen Fjnanzrrrinisters M. Si-r;rrp
de Quesada 1:,:l:':::::l:]:1::,11,,:l:::::]i

rrrit Vertretern del Rockeieller-Bank 51äniiger Ver{reler der Republik


erklärten sle sicl"r bereit, den Kana- Kuba in der UNO isf Rica,rdo Älarcon
diern ?5 Prczent der Al<tien ihrer de Quesada.
Mercantile Bank of Canada zu ver- Er wurde am ?i. Mai 1937 geboren,
kaufen. Dafür hat die kanadische
absolvierle die Fakuliät für Philosophie
Regierung versprochen, gegen die
Bank keine,,diskriminierenden Maß- und Philologie an der Universiiät Ha-
nehmen" zu ergrelfen, falls das Kon- vanna, war Teiinehmer der revolufionä-
trcllpaket der Aktien sich 'ois Jahres- ren Bervegung und leite{e als Führungs-
ende im kanadischen Schatzamt be- milglied der Bewegung des 26. Juli von
finden sollte. 1957 bis I 959 den S*udentensekfor in
Die Rockefeller Bank wiLl sich Cer Provinz Havanna,
aber aus Kanada nicht rrerdr'ängen Nach dem Sieg der Revolu{ion war
ifit,.i
lassen. \,Vie dic Zeitung ,,Torolto Ricardo Aiar.con ein Führer der Sfuden-
Daily Sbar" am 9. Fehn:ar meldete, fen- und Jugendorganisafionen des Lan-
,ging vor einer 'vVoche d.ie del Rocke- Ces. Vcrr 1959 bis 1961 war er Vizeprä- schen Delegation auf der 2, Konferenz
f,ejler-Bank gehörende Versiche- sidenl cles Ur.riversilälsverbands der
rungsgesellschalt Intern:ltion:r1 f iust der Staajs- bzw, Regierungschefs der
Sfudenlen. von 1951 bis 1962 Präsident bl,ockfreien Länder in Kairo an" 1?65
Co. eine Fusion mit der gloßen ka*
nadischen Investitionsfirrna !'u1lel'- des Verbandes. 1962 wurde er Miiglied und 1966 war er Mitglied der kuba,ni-
ton Mcl(enzie and Associates Ltd. des Nationalkomiiees des Bundes der schen Delegation aul der 20. und
eln, was der First National City Jungkommunislen und dessen Sekretär 21. UNO-Vollversammlung. Seif Okfo.
Eank ermö.glicht, ihre FinanztätiA- für internationale Verbindungen. Als ber 1966 ist er Siändiger Vertreler det
keit in Kanada beträchtlich zu er- Chefclelegier{er der kubanischen jugend Revolu{ionären Regierung der Republil
rveitern. Dabei ist die ner,re Gesel1- nahm er an mehreren la{einamerikani- Kuba ,in der UNO.
NEUE ZEiT * Nr. 8
27
Z*zilia K I N

Italien und
s;e rier Notrvendigkeit entheben, der
\iririilichl.:eit gegenüber einen klalen
moi;rlisrhen Standpunkt zu beziehen.
Übrig,ens: Der Sel<retär des Akade-
riischen instituts, rler beste Helfer
der beiclen höchst namhaften Ver-

se ine Äf {erffi{wr
treter cler,,wirtsci-raftlicheu Sphären",
ist cler ]:elianr.tr: Schriftsteller Ele-
rniie Zolla, del behauptet, Ideologien
seien sinnlos.
Das alies ist höchst bezeichnencl.
llario Vaieri-illanera, ein ungemein
T-I
u ieNatur'katastrophen, die vor christen eingehen wollteir. Der lühriger l,{ann, der,u'mfangreiche
einigen lvlonaten Italien heim- Schrif+.stel1er Umberto Eco leugnet Beziehungen zur l(ün.stler*/e1t ange-
suchten, hab.en die tlblichen IVeu- in einem Brief an die Redaktion ries knüpft hat (seine Cocktailpartys sind
jahrsthemen natürlich in den Hin- ,,Espresso" den Besuch bei Rurnor, berühmt), figuriert schon in einem
tergrund treten lassen, Deshalb hai dle Zeitschrift besteht aber darauf, \4rerk der Literatur: Der Schriftstel-
sich die italienische Presse nicht wie daß ihre Information richtig geiÄresen 1er Giuiio Raiola hal ihn ziemljch
sonst mit der Bilanz des.Literatur- sei. i:'issig in einel Novelle geschil-
jahres befaßt unci hat nicht unter- Es gibt jedoch Tatsachen, die lieiner dert, el ner:nt ihn Vajerio Men'dera,
.sucht, was in letzter ZeiI inr zü besirejten versucl-tt, z. B. d.ie den ..reichsten llann rles ganzen
italienischen Kulturrvesen vor sich größere AI(ti\rität des italienischetr Sonnensystens".
gegangen ist. Dabei steuert es jedes Indusfi"iellenverbandes (der Conf- Urn sich besser vorsiellen zu kiin-
Jahr, selbst rvenn es keine über- industria) aui l<ultnreiiem Gebiet. Irn nen, lvas henie in der italienischen
ragenden Kunstrverke hervorbringt, Jahre 1966 wurtle in Rotn eitr Literatur volgeht, muß man kurz
doch etwas Eigenes, Neues zur Lite- Akademisches Institut ins Leben Rückschau iultcn. An der anti-
faiur bei, obzlvar sich manche gerufen, eine Einlichtung mit ziem- f as;cl-risti scheu Widerstandsbewegung
Erscheinungen und Tendenzen erst lich verschwommenen Satzungen, l'ährend des z*reiten Weltkriegs
dann leichter beurteilen lassen, wenn aber vermutlich mit ganz bestimm- nahmen r-iele Intellektuelle 1eil. Die
sie nicht noch irn Keimzustand sind, ter Zi.elsetzung. Die vielen Hundert iialieniscl-re Kultur der ersten Nach-
sondeln sich schon kristallisieren. Millionen Lire zu ihrel Gründung kriegsjahre war urrstreitig linhs
Im August 1966 brachte die kamen 1,on Privatunternehn-'.ern. gerichtet urr.d nahnr elnen Stand-
Wcchenschrift ,,L'Espresso" einen Präsident des Instituts ist Pietro Ixrnkt ein, der in Italien gervöhnlich
Aufsatz ihres l\{itarbeiters Sandro Cämpilli, ein Lenker der Wirtschafts- in-r:oegno genannt urird. Für' diese.s
Viola mit der großen Übersthrlft: politik der demochristliche.n Partei; italienische Wort rvird im Deutschen
3.Die Cl-rristliche Demoltratie und die sein Stellvertreter Mario Valeri-Ma- das französische Wort engagernent
Cbnfindustria wollen die itaiienische nera ist Vizepräsident der Conf- geb,raucht. lfen Äusdn:ck benutzte
Kultur bevormrunden". Viola führt indr"rstria. Praktisch haben cliese zum ersten Male S.artre für die von
Tats.achen an, die zeigen, daß die Männer über alles zu bestinmen. In Kuiturschaffenden freiw.iilig über-
Regierungspartei, nachdem sie sich seiner €rsten Anspri'Lche }:ci Er- ronlnenen mr:ralischen und politi-
endgültig davon iiberzeugen mußte, öffnung des Instituts machte Cam- schen Verpflichtungen, rnit anderen
daß sie in den ,,20 Jahren ihrer poli- pilli sehr vielsagende Atrdeutungcn. lVolten. fi.ir die aktive, klare Stel-
tischen Hegemonie", so sonderbar' Er erkiärte, daß man sich in den l';ngnahme .des Künstlers zur Wirk-
das auch scheinen mag. auf kulturel- ,,r'virtschaftlichen Spltäten" ül:er das lichkeit (engagierte Kunst).
lem Gebiet Fiasi<o gemacht hat, in ,,Heilile" und Becleutsamc <ier Über- Die von der Vr/iderstandsberve-
Letzter Zeit entschlossen zum Angriff gangsphase klal sei, in der sich die gurrg hervorgebrachte neorealistisehe
übergegangen ist. Im März 1966 tagte G.eselischaft Italiens heute befinde, Kunst vrar hcchgradig impegnato,
in Castellammare di Stabia eine und da{l man einsehe, lvre rvichtig d. h. sie zeugte von ciem Bewußtsein
Ko:rferenz über das Velhältnis zrvi- und dringend es sei. ,,die schöpfe- dei' Künst1er, daß sie vor dem Volk
schen der demochristlichen Partei rischerr Kräfte zn unterstiltzen" und eine Veran.tr'r'oltung tragen. Leider
unC der italienjschen Kultur. ,,L'Es- sie von Einflüssen {rei zu rnachen, neigen jetzt -<elbst einige angesehene
presso" beruft sich auf einger,r'eihte die sie daran hindem l<önnten, ihr italier-rische liritiker zu der Ansicht;
Kreise und behauptet auch, der Se- inneres Erleben frei auszudrücken. dafi clel Neorealis:nus heine beson-
kretär dieser Partei, Mariano Rumor, Das ist verschwommen formuliert, deren Kunstt'erte hervorgebracht
habe elnige Schriftsteller von der aber ,,L'Espresso" und nach i'hm irabe. Ich halte das für ganz unge-
neoavantgardistischen Gruppe 63 auch andere Zeitschriften haben rechtfertigt. Wel dächte nicht an
empiangen. Dabei soll von der leicht herausgefr"rnden, rvas dahinter- die rvunderbaren neorealistischen
Gründung eirrer neueil Literatur- steckt: Man rvill die italienische Kui- Filme, die den &{iliionen in aller
tr,rr und die italienischen Schliftstel- trVclt ciie Scele des italienischen Vol-
zeitschrilt aus lVlitteln dei Paltei die 1er und l{ün-stler .,aus dem Bann liu- kes offerr,bart haben ! Die Neorea-
Rede gewesen sein. I)araus ist aber lier ldeen und Stimmungen befreien", listen u'aren eine wirkliche Avant-
r:ichts geworcien, rveil nicht alle iVIit- in clem sie seit dem Zusammen- garde. .,veil sie <lanach st1'ebten, die
gliecler der Gruppe 63 diese offen- bruch des Faschismus stünden. Um lvirktichkeit unci nicht nur die Kul-
kr"rndige Aliianz mit den Demo- es noch genauer zu sa-gen, rvill man tu:: zu *'andeln. Ihr Realismus war

2E NEUE ZEiT * Nr. I


oft etwas unausgegoren, er war zu wirtschaftlichen Enitr,vicklung und Ltns immer v/eniger zu interessieren.
eirwertig, die Hauptsache aber ist, aus einigen ancleren Gründen noch Nicht umsonst \,verden jetzt bei
daß diese Kun;t, aus der anti- irnmer ganze Bezirke gibt, deren einerm großen Teil der westlichen
faschistischen Revolution hervorge- Bowohner ein Elendsdasein frlsten. Leserschaft Asthetik, Soziologie,
gangen, zutiefst dernokratisch, wahr Es entstanden nelte, bisher unbe- Geschichtschreibung, Ethncgraphie,
und menschlich gewesen ist. kannte Gegensätze, es entstanden kurz nichtkünstlerische Formen <ler
Jahre gingen hin, qnd es zeigte neue Probleme, die so oder anders Erkenntnis des lchs und der llpcche,
sich, daß die Wirklichkeit viel kom- rr:it dem Geschick des Menschen in so populär."
plizierter ist, als man sie sich zur der ,,neokapitalistischen" Gesell-
Zeit des Partisanenk::iegs vorstellte. schaft zusarnmenhängen. Arderseits bildete sich schon da-
Damals glaubten die Menschen, man Unter diesen Urnständen :nußte mals, nämIich Nlitte der 50er Jahre,
brauche nur den Hitleriaschismus zu die neorealisLiscire I(unst, nachdem eine Richtung heraus, die später zum
schlagen, dann l<äme alies von selbsi sie ihre Missic;n mil E;:folg erfüLlt Entstehen der Gruppe fi3 lirihrte. Der
wieder ins Lot, darur hätten die so- hatle, etu'as Ner-tcm Ple.tz machen. I(ern, um den sie sich bildete, rn'ar
ziale Ungerechtigkeit und a1le alten, Man mußte von- der eir,vas ,,ein- dle Zeiischrift ,,Verri", die seit 195?
herirömmlichen Gebrechen der dimensionalen" Lebenssicht, von de::
erscheint und deren Themen vor
Gesellschaft Italiens ein Ende. Aber Darstellung der allein Sprachforschung, Asthctik,
,,schrvarz-r,rrei13en" Poesie und Philosopl-rie sind. In l{eft
schon zu Beginn der 50er Jahre Wirklichkeit dazu ül:ergehen, Geslal-
1 vcn l9{i0 wur:cie fast ausschließlich
wurde clie innerpolitische Lage in ten zu mcCellieren und psychologisch
Italien vöi1ig anders. Es gelang der tiefer in das Leben mit all seinen auf die Lage in der modernen itaLie-
italienischen Bo;Lrrgeoisie niclrt Kompiikationen und Wiclersprüchen nischen Prosa eingegangen, und naan
ohne auswärtige Hilfe -, Herr der hineinzuleuchten. Als l,{ltte der 50er merkte, daß die verschiedenen Auto-
Situation zu werden; die Arbeiter- Jahre die marxistische Klitili es a1s ren denselben Ton anschlugen. Sie
bewegung fiaute vorilbergehend ab, drin'glichsle Aufgabe bezeichnete, kritisierten scharf die ideologie und
und viele Illusionen zerstreuten sich. eine Kunst der Vernunft, der Ideen Asthetik t-lcs Neorcalr;mus und grif-
Irn LancIe traten krasse Ver:ände- entstehen zLr lassen, da entspra"ch das
fen fast alle Schriftsteller der ä1te-
ruirgen ein, seine rvirtschaftl"iche schon eine.m sczialen Bedürfnis. len und mltileren Generation, beson-
Struktur r,'urde enders, Italien ver- Der bel<annte kommnnistische dcrs },Ior:.:via uncl Piatolini, an, weil
wandelte sich aus einem Agrar- uncl Kritiker Vittorio Strada hat tref- ,,sie sich bestimmter: ideologi_qcher
Industriela:rd (mit vor\.viegender iende Worte für ,die Anforderungen Postulate viel zu gevr'iß,, seien; eben-
Lanrlwirtschaft) jn ein Industrie- gefunden, die heute an die Liter:a.iur so wegen iirrer ,,Neiguni4 zum Mora-
und Agrarland (mit vorrviegender gestellt vrer"den. Strada hat fest- lisier:en". lVach Ansicht der Zeit-
InCustrie). Aucjr erhelrliche soziale gestel1t, daß man de:r Neorealisrnus sc'hrift ,;Verri" entspreche das alies
Vct iagc'rungen 1r'aten ein. Masscn gründli::h stuclieren uncl seine poe- nicnt ..cier. hclltjltr,n Denkrveise,.,
wanderlen aus den Dörfern in die tischen Werte zutage fördern muß; Als sich ciie Schriftsteller, Maler
Stäcite ab, die Zu,"qammenseizung cler vu'enn heute ein Schriftsteiler unfähig und Musikei, dic die Gruppe 63 ge_
ArLeiterklasse wurde eine anclere, sei, rlen organischen Zusammenhang bildet haben, im llerbst 1983 zum
und eine reue Sch.icht von Techni- zwischen den Vorgängen ,,auf loka- erstcl l{alc in palcnno zusammen_
hern und humani"sti schen Intellei<tue1- l.er Ebene" LrnC 'der .,tiefen Berve- fanden, zeigte es slch ganz klar, daß
len tr:rt auf den Pian, die her-ite in gung anf alicn Ceb'ieten, auch in der vieie a.ngcsehenste Neoavantgardi-
der Industrie täiig ist. Der Lebens- Sphäre cler ldeen, in lVtrcsl<au, New sten die Rolle der Ideoiogie und der
stanclard vi eler Ilervöikerungsscirirh- Yolir, -Asien odef Paris zu fülrlen moralischen \,vie politischen Verant-
ten stieg, cbtvohl es, besonders im und ihn st-.itie Leser fiihlen zu lassen, \\'ollung dcr KulLu:.schailenden
S|iden, wegen der r-rnproi:ortionierten dann iregir:ne dieser Schriftstelier, neuerdings rundweg leugneten. An-
cleie nahmen einen anderen Stand-
puniit ein, wieder ündere suchten
nach c.inem l\{ittehveg. Dem Treffen
j.n Palermo fcigte kein Menifest und
konnte auch keins folgen, denn die
Meinungen waren viel zu sehr ge-
teilt. Im nächstcn Jahr (1964) er-
schien im Verlag Feltrinelii ein Euch
mit ciem Titel ,,Die Gruppe 68,,. Es
r,var eine Anthologie. Die Äutoren,.
bekannte Avantgarclisten, verglichen
ihre Eewcgung mit e inenr Aulobus,
in den Eanz vei schicclcne Lerrte
einsieigen und wo vielleicht noch
ln einer New-Yotker Ear: ein päar Flät,ze frei sind. Sie schrie-
',ln einer Weli, die von
frÄrs, Mao und Gouverneu-
ben: ,,Wir a1le sind clie Avantgardq
also: B1oß Nicht Den Autobus Ver-
rin Lurleen Wallsce regierl
wirel, ist es sinnlcs, ni.lch- säumen, Solange Noch Zeit Ist!,.
lern zu sein." Der Verglelch mit einem Autobus
,,Ne'"v York Herald ist höchst charal.;teristisch. Als irn
Tribune-\Vashington November 1,964 Neoavantgardisten
D^^+.t
bei einem Treffen in Reggio Emilia

NEUE ZEIT * Nr. 8


ep
aus ihren lVerken vorlasen und dar- Jetzt rnöchte ich aber auf die er- in der modernen Gesellschaft zu er-
über diskuticr'lcn, kam es zu einem 'wähnte Ausgabe dcs .,Espresso" und gr'ünden. Icir möchte nur e.iri.ige nen-
Skandal. Die Redner warfen einaa- auf den Altikel von Sandlo Viola :ren: Paolo Volponi, Goffredo Farise,
der Faschismus, Neorealismus oder z:-irückkcmmen. dcssen Charakteli- O-;tiero Ottieli, Libero Bigiaretti,
,,geiarnten sozlalistischen Realismus" sriiien und trVert'.rlteiic sehr ungnä- Iuisero Clemaschi und Luciano Bian-
vor. Die Gruppe 03 besteht seit melrr dig formuliert sind. Er isi übeizeugt, cjald.i. Diese Schriftsteiler sind ja
ais dr"ei Jahren, aber die dazu ge- daß die,,\.r'iriscnaftiichen Sphären", u'ohl ganz verschieCen, und ich will
l-rörencien Schriftsteller haben in die- dle Vertreter ies itaiienischen Neo- sie durchaus nlcht künstlich zu einer
ser Zeit kein halbrvegs i:ei:vorragen- kapitalismus, jetzt unverhohlen dar- Art Strön-iung zusairlnenfassen. Sie
des Prosau'erk geschrieben (in der auf ausgehen, die Intelligenz ideolo- interessieren sicir aber ILir Probleme,
Dichtkr,rnst leisten sie manchmal gisch zu entrvaffnen, c1. h. auf ein die mit der Stellung des Individuums
etrvas Beachtensr'vertes). Einer der zum Prinzip erhobenes Fehlen jeder der ,.industriellen Reaiität" - also
bedeutendsten Repräsentanten cler Verpflichtung des Khnstlers vor dcr <ler modernen kapitalistischen Ge-
Gruppe, Francesco Leonetti, der bei Allgemeinheit. Vicla kennt keine sellsciraft - gegcnübcl zusanlmen-
denr llreffen in Palermo versucht Schonung: Br steilt <iic rücl<ständiil- hängen. Sic machen sich keine Illu-
haite, die schalfen Gegensätze zwi- sten Katholiken von cler Zeitschr'.iIt ,g.icrnen und gel:en sich ar-rch Mi.ihq
schen der letteratura impegnata und ,,Studi ca'utolici", die Confindusii:i:r, nicht jn Vr,-r'zrr,.eiflung zu r.'erfallen,
rlem Neoaväntgslrdismus zri rnil- die Vet'leger', 'die den Eüchermar']rt c,bwohl vlele ihrer Bücher sehr bit-
dern nnd zrr g1ätten, hat ohne alle mit Unteriral'rungslektirre belieferr-r ter: sind. Sie suchen c1ualvoll nach
Umschrveife zugegeben, daß den wollen, und die Gruppe 63 alle auf einer Antrvort euf sehL komplizierte
N.'oevantgärclisten nicLr ts Wertvolles eine Stufe. und manchmal peinirollc Fragcn, vor
gelungen ist. Vielleicht ist Violas Urteil über die die sie das Leben stelit.
Nun abei: eine überraschende Tat- Gruppe 63 Zu kalegorisch. Die Grup- Zsr Zeit der \,iriclerstandsbewegung
sache: In den drei Jahren ihres Be- pe ist uneinireitlich, und vicle ihrer war es klar, wer Freund und wer
stehens hat die Gruppe 63, die sich Nlitglieder ahnen r'vohl kaum, lvas Feind, ra'as gut und rvas böse ist.
ke.ner besondelcn kü nstlerischen Er- für einen Dienst sie rlen Ideolcgen Jeizl ist vieles kaschiert. Dic heutige
folge rühmen l<ann und wahrschein- des Neokapiiaiismus elweisen. l"{ir italienische Lii,eiatur ist die eines
Lich keine festen sozialen Wurzeln persönlich scheint eins au!3er jedem hochentlvickelten kapitalistischen
hat, in der prakiischen Tätigkeit Zweifel zu stehen: Die Liieratur der Landes, und \,vie rvir sehen, greift
sehr gründlich Wr-rrzel schlagen ,,neuen Avantgarde" ist nur das dieser Kapitalismus sehr tatkräftig
können. Das ist natürlich Alltägs- Symptcm einer l(rise, erber keines- in die Sphäre 'ler Kuliur ein. Italien
prosa, aber die Neoavantgardisten lvegs die Bahn, <iie die italienische ist al:er zug\eicyt ein Land mit einer
haben in der sogenannten Kuitur- Prosa einschlagen kann. machtvollen, ausgezeichnet organi-
indi-istrie (Vellagsanstalten, .Redek- 'Während der letzten Jahre sind sierten Arbeitei-bewegung, wo eine
in
tioncn usw.) viele Schlüsselpositio- Itaiien einige lesensrvcrte Schrift- der größten kcmmunistischen Par-
slen besetzt. Übrigens u'aren sich steller hervorgetreten, die auf ver- teien Westeuropas die ganze Sphäre
schon in den ersten Monaten nach schiedene Weise - manche traditio- des gcsellsciralthchcn Seins und Be-
dem Treffen in Palermo viele ita- neller, andere experimcntelier - eln wußtseins schon durch ihr bloßes
lienische Putrlizisten darr-iber einig, außerordentlich wichtiges Problem Bestehen stark beeinflußt. Die Frage
daß die lv1itglieder der Gruppe 6ii anschneiden. Sie versuchen, mehr vom impegno des Künstlers ist von
offen ganz reaie, p:.'aktiscite Ziele oder weniger schalfsichtig und ta- erstranEigcr' 1-).'rJcutuni;. Das gilt
anstreben. lentiert die Stellung des Individuums nicirt allein frir seine Stellun:{n.ahme
als Staats- und Weltbürger (zur Ehre
Cer italienischen Kultulschaffenden
sei gesagt, daß sie einmüiig gegen
die ameliiranisclie Aggreßsion in
Vietnarr auftreten). Es ist Pfiicht
cies Klinstlers, gegen cine Nivellie-
rung des Bewu-ßtseins anzukärnpfen,
gegen die Gefahr, daß das Indivi-
duum zu einem einfachen ,,Produkt
der Wchlfahrtsge-sellschaft" gemacht
wird, gegen clen I(onformismus, für
soziale Gcrechtigkeit unC Menschen-
würde.
Es ist wohl kaum übertrieben,
rvenn ich sage, daß jeizt in Italien
ein neues C.enre der Literatur ent-
steht, das noch l<einen Namen hat.
Aus dcn besten Büchern iialienischer
Prosaiker spricht eine fast unve!-
hohiene, nuL eben emotional gefärb-
te Soziologie. Diese Bücher sind
sarkastisch, sie zeugen vom glühen-
den Paihos der Enthüllung und des
Zorns. Und dcch spricht aus diesen
Büchern eine Hoffnung.

r'iEUE ZEIT * Nr. 8


Frei erfexxadesg;,
lViadimir BO S BII

Eüuse sCIw$etäscfue fuäata Füarü


tJ mbrua.
Päriser ,,Figaro" vo:n 1. Fe-
stachen mir die folgcnden
seit einem Jahr nichts über
das Schicksa-l der Mata Hari von
Komitees der Akademie der Wis-
senschaften der UdSSR.
Zeilen ins Auge; ,,Was ist mit der d.er See bekannt ist. Allem Anschein Dr. Troizliaja ist flohsinnig von
Mata Hari von der See geschehen, nach befindet sie sich irgendwo i.n Natur urrd nallm die Provokation
die vor Palomar'ös nach einer Atom- Haft und brütet bitterlich über die des .,Figaro" humorr-o1l auf.
bomb,e fischte?" Es folilt ein Text, lieugier der spanischen Fischcr." ,,Cestehcn Sie also, rvie es wirk-
der hier inr Wortlaut zil.iert sci: Das !var, fr-il mich zuminclest, lich rvar", forderr;e ich sie auf,
,.Eine Episode, die es veldient, eine velblüffende -liachricht, clenn ::rachdem sie dt-n Beitrag im ,,Figa-
in einen Jarnes-Bond-Film aufge- ich kenne diese rätselhafte sowjeti- ro" gelesen hatte.
nommen zu werden, ist vor kurzem sche NIata Ifäri gut. Als ich den Be- ,,Ich rvar voligen Winter u'irl;liclr
von der Zeitung ,Boston Globe' ein richt über ihr tristes Los gelescn hatte, in Paris, u'o ich in der llcole Natio-
Jahr nach dem aufs,ehenerrcgenden nah:n ich den Hörer ab und wäh]t.e nale Sup6r'ieule des t<il6comnrunica-
Fall Palomarös veröffentlicht wor- die Nurnmer- Es ist gar nicht ange- tions im Zusanrnenhang mit den
den. Bckanntlich siieß am 17. Januar nehrm,in der Wohnung eines NIen- französisch-scrvjetlschen Versuchen
Lg66 ein amelikanischer B-52-Bom- schen anztri:ufen, der schon seit an MagnetlinienpunkLen arbeitete.
l:er über" dem spanischcn Städtchen einem Jahr spurlos verschwunden Solcher Punlite gibt es auf dem
Palomarös mit einenr Tankflugzeug ist und in einem unbekannten Ker- FestlanC, besonders in der östlichen
zusanlmen und sluirzte mitsamt sei- ker schmachtet. Zaghali fragte ich; I-Iemisphäre, sehl wenig. Die Versn-
ner Atcmbombenlast ab. Drci von ob das die lVohnung Valelia Troiz- che sind al:er sehr wichtig, vor
den vier Bornben, die glückiicher- allem für den Bodendienst der
weise ohne Zün<ikapsel vuaren, konn- Raumforschungen. Gemeinsam mif
ten sofort ermittelt werden. Die ;,Das bin ich selbst.q franz.ösischen Kollegen rvählten u'ir
vierte fieL ins Meer und rvurde erst Als sie erfuhr, daß der ;,Figaro'. die Siedh-rng Sogra im Gebiet Archan-
nach längerer Suche entdeckt. si.e in ejne sowjetische Mata llari gelsk und die Kerguelen-Insel im
;Boston Globe' berichtet, daß am verwandelt hat, lachte sie herzhaft Indischen Ozean, In dieser Zeit
Tag nach dern Unfall, am 13. Ja- und bat mich, ihr die Zeitung zu mußte ich Paris einige Male verlas*
nuar, die junge sorvjetische Wissen- zeigen. sen; kann lhnen aber versichernj
scha.ftlerin Valeria Troizkaja, die in daß ich nicht in Palomarös war.
Paris wohnte, in al1er IJast ihren Elnc Viertelstunde später war ich Französische Wissenschaftler uncl
Kofter packte und ihren Freunden bei Valer:ia Troizkaja, e.inerweit Seeleute luden mich ein, an geophy-
beim Abschied sagte: ,Ich rnuß aach über die Crenzen der Sowjetunion sikalischen Versuchen der französi-
Le llavre'. bekannten Ceophysikerin, Doktor schen Taucherglocke ,Archimöde:,i
Tage später sah ein Fischer,
Z-r^,'ei
der Physik und Mathematik, Steil- teilzunehmen, die mit 10 000 Wletef
der unweit von Palomarös seinel.iet- x'ertletender Vorsitzender des zwi- Tiefe den Weltrekord geschlagen
ze legte, aus rlen Fluten ctvras ti:Lr;- schenamtlichen Geophysikalisclren hat" Gen:reinsam mit dem Kapitärr,
chen, das er in seinem Sclireck für
:.:ir]::i
einen Walfisch hie1t. Vor: den Augen ::: r: :: r::: :
r: i
i:iii i
: ::
I
:
I

;
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des verdutzLell Fischers entstieg clem


,ffi
iii.li::.,.lir.iri:r

Walfisch, der sich als ein Zrvcri;-U- .'l:iiii.iii:i


Boot herausstellte, eine Frauerligur
in einem scltwai'zen, mit za.hlreichen
Apparaten und Instrumenten be-
hängten Tauche;:anzug. A1s siclr die
ungewöhnliche Nixe ertappt sah,
leistete sie nicht den geringstcn
Widerstand. Niit lliLfe der alarmier-
ten Behörden wurde sie än Ort und
Stelle fesigenornmen. Bald daraul
lionnten jhle Pelsonalien festgestellt
wenlen: I)as rvai: Valeria Troizkaja.
,Boston Globe' fiigt hinzu, daß
bisher niemand etlas unternom-
men hat, unr die Freilassung 'der jun-
gen Frau zu veranlarssen, ob'"voh1 sie
offenbar einen soliden Rr-ickhalt hat.
Jemand dürlte sie ja mit einem
U-Boot unmittelbal in den Opera-
tionsraum bei Falomaräs geblacht An Bord des Schiffes, das die Taucherglockc ,,Archimäde,r beim Tauchversucli
haben. 1\{aa weiß lur, d:,rß vcm 'i0. Februar 1966 begleitefe. .V- 1..n..r.;- De.-Frcberville,--Dr. -Jroizkaja, 5elze1

NEUE ZEIT.''* Nr. e


3t
und Steuermann der Taucherglocke, zählte davon äuch im Fernsehen", st€'l.lwng in Montreal eingeLaden, dort
de lrrol:erville, und dem französi- .tr-rhr Dr. Troizkaja folt, ,.Zur Er:in- einen Vcltra.i; zu halten. Die ,,unter
schen Wissenschaltler Selzer von der nerrlng an den Versuch scheni<ten rätsrelhaften Umständen verschwun-
Sorbonne tauchten wir i.m Febru.ar rnir französische Kollegen ein klei- riene" Dr..Troizkaja war im Septem-
1966 bei Toulon 2500 Meter tief. nes foIodell der ,Archimöde' und, ber 1966 in r/enedig auf der Tagung
Dabei nahmen wir Messungen des was ich besonders rührend fanC, den del Internationaien Union für Geo-
'rnagnetischen und elektrische-n Felds französischen Wimpel rrcm Heck der dätik und Geophysih, der sie ange-
in großer Tiefe vor. Da es sich um Ta,uchergiocke." l:ört, und be:rbslchtigt, demnächst
hen ersten Tauchversuch in soLcher Auf clem l<l.einen Wimpel lese ich wieder nach Paris zu fahren,
Tiefe unter Teilnahme einer Frau die folgende Inschrift mit Tusche: Das amerikanische Provinzblatt
handelte, schrieb die französische ,,Tetlnehmer: de Froberville, . Trciz- hat seinen Lesern ein Spionagemär-
und die sowjetische Presse einge- kaja, Selzer" und auf der Rücksei- chen aufgetischt. Was hann man
hend darüber. Belichte brachten ,Le te:,.Tairehversuch. Madame Troiz- von einem solchen Käseblatt schon
l\4oncle' und, wenn ich niclrt irle, liaja. Tor-rlon, 10. 2. 1,986." l'er'larrgen? Wozu het aber die Psri-
auclr .I'igaro'." Als ich das iäs, n,ulSte ich cien- ser Zei'Lung, clie in Moskan einen
Sie zeigte mir Zeitungsausschnitte J<en: Wozu v..ar diese dlrmme Eliin-
und einige FoLos, von denen lvir dung voll einer stJndigen und zuclem recht rtihrigen
.,sc;rvjeti-qchen lVlata
Itier eines veröffentlichen. I'{ari" nötig? Dr. f i'oizkaja urrd jhre Korrespondenten, M. Simon, hat, die
,,Übel den Tauchr,'ersuch wurde Tätigkt-.it sind i;r unci iu-rch. außer- .ganze Ceschichte kolportiert?,{trch
irn Rundfirnl<, in cler Zeitr-rng, ,So- halb dr-r u.is:senschaflliciteir Welt 1,4. Sirnon hätte ja die beliannte
rvjetskaja Rossija'Llnc1 jn cler Zeit- heiietrrt. Vul hLrlzern rt'rrit-le.sie z. R. \lrlssenscl-raftlerin Dr. Troizlaja mü-
sclrrift .Ogonjok' berichtet; ich er- von clen Veranst:ltern cler l?eltar-rs- helc:l auslindig machen }<önnen.

' Februar 1967 Botschaft in Peiiing r.rnd die Ge-


\i'arhlleistünil der IrrcizügiEkeit ihrer
6. In Venezuela fltrchtelr die I{P- ll{! t:r t'bei tc'r.
F'-lhrer Pompey0, lVta|c1uez, .Gi Dic- "Sol'!'j€tplesse bi"ingt eine Note
.Guillermo Garciir Ponce uncl Teorloro
tler',Sorvjeti'eg-iL-rLlng ;rn clie Regie-
,Petko1t alrs clel Festun.g San Crrlos. .ler llunile:;r*puolik Der-rtsch-
6.-13. -r\r-rf Iiinladung der britisrhen
Regierung stattet cier Vor-
tr r''.1rrg;
'.larici im
Zlis:lmmenil:rng m.i1 der Wie-
cr^er'zrui'r'iclrtun3 cies !{it:zismus und
sitzende ctes ivliniste!'rats dcr UdSS-tl, -l\,{iliiiuisrrlr-,s irr Wesidc"rtschland
A. N. Kossygin. Englrnrl einen offi- ulcl det:-r Arrspli-rc)r cir:)r Bunddsre-
ziellen Besuch :rb. Nzlch den Ver- im Staate Nevaill (USA) rvir.cl cirre flir|Lir]g ,.im l\'nmen Ces gangen
hancllungen u' jrcl eine Gerrreittsnme run.telirclische Iiern.ex1:1osion aus!{c- deutsciren Volkes" :l'.rfzutreten.
Erl<1ärr,r ng u nterzeichnet. liisi. Sr f):rs indonesische Parhment for-
7. Das ArrlJenministerium def Mon- l$, Ini Londoner VrctuL.i:l- unC A1- dert .clie Absetzur-g ltrr;isident .Sr,rkar-
golischen Volksrei,r-rblili Fr0- berL-iVluserlrn rvii't1 eine'ei-rgli:ich- t'i3si.
l'estiert beim chinesischen Geschlifts- solvjel,iscl're historische r{'-isstellung
tfäger a. i. iir det' I'IVi1 schärfstens von A. N. I(ossygin er'öIfnet. 1ü. I)as Smitll-Re3ime künrligt aIle
gegen die frechen Llnd grcben Aus- Hä nde lste"rljrr rls tig, u n gen. f trr
ts gegr:n
6chrei-"ungen cLrirresischersei 8.*9. In Washinlto:r r.crhrnr'ltr'it ancltre Li.lnclet, crai'Lilttet f ür alle
der Vi:zekanzler r:nd Aulicr.r- (':111;11cnrr,.i il i lt-Sia1len.
Ilitarbeiter cler mongolischen Bot-
schaft in Pehing. nrinister der BRD, Blirndi, mit S;:it- St "tn Delhi rr,'ircl eii:e Noie .der in-
@ Die Preqierung- Cer Vcil:srepul:llli zen Cel US.A-Il.e3ierung- <1,:. lr'n ftL q.u|r.rn'] :)1.; -\nt\1'()r1 :tuI
Bulgarien legt bei der Reglet'irng det' 8,-1CI. ln !\ralschau ta:t;t ejr-re rl-t. \';'.rr tier' Vli Chine ver5ilcnf-
Volksrepublik China entsctrie'den A r"t lJenrnin i sterl<on Iel en z tlri' jichi, in c'lcl A:isitr''licht-- a:rf indisihes
P|r:'rest ein r'r'egen de|
P,r'oben uncl Teilnehruerlärrciel des W:irsciiar-rer T'ct'ii icii u m c'i'ho i;en \i;erd!.n.
trnbep,ründeten Plovolial.jonen tler' Vel trres. Es rverclcn lvl:inlr:r4.'11 iio,'r. 1?. f)r: l,.l slJ Vizrpr':sicierri: und
chinesischen Rehöi'den 1\{it:lrbeitern die Ilemühr-rngen del sczialistiscjri:n "!teiit'ertr:etelrcle Oberbclehlshe-
der bulgarischen Bot'scha{t r-rnci dem Ländei' um Ontspanlr-rn,;, Ircsiillui-t1 l:cr rlel Sfi'citLräfte der V,^rR, Mar-
I(crrespondenten der BTA in Pelcing <-les Flicclens. tlel Srcirelirt'iL urrcl tlci' s;cb:rll hmei:, r,'orbietet iu einem Tl-
dadahii höP Zusammenarbcit in ELlrolla aLls:a.J- 9,.:sbr'fehl der-r anerikanischen und
8. In der Scrvjetunion wir'd ein tauscl-rt. b,r'itisclteir X,tililärllugzeugen, auf
künstlicher Erclsateilii Kosrros 8.-11. in der U*qA hLrn-
412 Städten FlLrgJrl:llzen cler VAR zu landen.
141 gestartet. gern rnel-rl als eine I\,Iillion @, In Dsr:hamrr"rr-r (Incl.ren) '"verden In-
Q, Vom französischen Stützpunkt GeistLiche und Glär-tbige aLls Plotcst telnationale Pilnfesispiele eröifni:t,
Famm.aguir in der Sahara rvird ein gegen die anerilianische Aggre:sior-r anf Cenen clie So'.yjetunion., clie
französischer: künstlichcr grdsatellit in Vietr"iarn. Tscl-:ecl'ioslori'ai;ei. Polen. die USA,
Diedöme gestartet. 9. Das Außenministerjr.lm cier England, frraniileich. Italien u. a,
G In Pnris beginnt die .Taeung cler UdSgIl. fordelt in ciirel Note :ln L:inilcr ver'1r'eten sind.
l'ranzösisch-Sorvietisciren Kommis- tlie Botscha.ft c'ler VR Cirina in N'Ios- 13. Die iiSA nL-hrnen ihre barbari-
sion für' l<ullurelle uncl rvlss;enschaft- kau im Nametr der Sot'jetre:.lieiiing scir:n l:,om'oeniiberfü]le auf clie
lich-technisci-re Zrrsammenalheit. d!.: unverzi-igliche Ilinstellunq der Dlnrr,ir':r,iscirr' Hcpu'r:l)k Vielnem
O euf dern Atomversuchsgelände \4rillkiirakte gegen clie so.-v ie tische r,,'ictiel au{.

R.edakt.ion: Moskan K-6,


MaLy PtLtintrcot-uski
Stellvertretene':le f[.-lr..1okteure: V. Bereshkow, L. Säa;n, N. Sluzker
pere'ulclt 7;2
Redoktionskollegiurn: i. Andrcncrnr, L. Besymenski, p. Julinlo*,
[']. Krernnjow, l. Trofimitwa, D, Wolski
Printed : the Union af Soüiet Sociolisü Republics
PIAKATE EHR REVSä"UTHON

ffi

t
,,,ffi;ffiffffiiffiffiffi
ititr;"#ff,$ffi,tHi&

Diese beiden sowje{ischen Plakate aus den ersten Jahren {i:chen Ausdrucksnröglichkeilen." Der Verlag hebt die Grafiken
der Revolulion \A,aren in der Hamburger ,,Welt,, vom von Moor, Lissizki und selbsfvers{ändlich die von Majakowski
12. Januay abgebildei. Die Zeif ung schreibl, daß der wesf- hervor. Die Herausgabe sei ,,risikoreich", da die Reproduktione,n
deutsche Gerhardt-Verlag eine Sammelmappe ,,Piakale der ln _ OriginalgröBe . vorliegen und die 40 staltlichen Bogen
Russischen Revolufion 1917-1929" herausgebracht hat. Und 1_1 0 DM kosfen; dieser Preis erschejne
,,bei Berücksichtig;ng
weiler:,,Eine Kostbarkeil sind heufe die Plakate, mit denen des guten Drucks aber nichtr zu hoch",
russische Künstler in den ersten Jahren nach der Oktober- Dazu wollen wir bemerken, daß diese kosfspielige Ausgabe,
revolufion für die Ziele der Partei warben. . . Die Gra{iken die dennoch nach Ansichl des Verlags lbia+z iinden -wird,
.ind im Wesfen jedoch nur wenig bekannt." au{ das große lnteresse hinweis*, dai die Oktoberrevoluiion
,,Die Well' stellt fest, daß die Bläf{er ,,einen euerschni,ff und die sowjelische Kunsf als Träger ihrer ldeen im Westen
dureh die damals in Rußland verlrelenen Sl,ile repräsenlieren. . , f in'det.
Entsprechend breit isl der Fächer der hier versammelten gra-
Vngewe 70624

58 -f ahre Sowjetmacht

In Sofia ist das Fuch ,,Sowjetische Meridiane" von Krum Eossew im


Verlag des Nationalrates der Vaterländischen Front Bulgariens erschienen.
Der .A.utor, ein bulgarischer Journalist und Diplornat, lebte sieben Jahre
in der Sorvjetunion, karn viel im Lande herum und traf sich rnit verschie-
denen Menschen. Das der 50. Wiederkehr der Grollen Oktoberrevolution
gewidmete Buch wird in dieser Nurnmer rezensiert. Wir reproduzieren
hier seinen Umschlag.

Ha Hel'reqrtont Rer-rne

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