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Schwäbisch
Gesprochen in Deutschland
Baden-Württemberg
Bayern (Schwaben)
Österreich
Tirol (nur Außerfern)
Sprecher 820.000
Offizieller Status
Amtssprache i -
n
2. Entstanden ist das Schwäbische aus der Sprache der Alemannen. Sie prägten
über Jahrhunderte den gesamten südwestdeutschen Sprachraum bis hinein ins
Elsass, die Schweiz und Vorarlberg. 1803 wurde die Region zur "Bayerischen
Provinz Schwaben" zusammengeführt. Davor gab es mehr als 160
kleinstaatliche Gebilde, in dem jedes seine Dialekteigenheiten hatte. Bis heute
sind die Unterschiede deutlich zu hören.
Der schwäbische Dialekt spielt auch heute im gesellschaftlichen Leben eine
große Rolle: Wenn es nicht unbedingt sein muss, redet ein Schwabe kein
Hochdeutsch. Ist er dazu gezwungen, so ist es jedoch fast unmöglich akzentfrei
zu sprechen, genauso wie ein Hochdeutscher niemals so Schwäbisch reden
kann, dass er als Schwabe angesehen würde.
Neuere Tendenzen
In den letzten Jahrzehnten ist wie bei anderen deutschen Dialekten auch eine
starke Veränderung hin zum Standarddeutschen zu erkennen. Viele traditionelle
Aussprachemerkmale und Vokabeln sind nur noch bei älteren Sprechern in
ländlichen Regionen anzutreffen oder schon ausgestorben.
Besonders kleinräumige Phänomene (z. B. „Keed“ für „Kind“) verschwinden,
während Merkmale, die einen großen Radius aufweisen, lebendig bleiben (z. B.
„sch“ vor „t“ oder das Verkürzen der Vorsilbe „ge“ zu „g“).
Honoratiorenschwäbisch
(Honoratioren – Personen, die aufgrund ihres sozialen Status
besonderes Ansehe genießen)
An viele Wörter, nicht nur an Substantive, wird ein „-le“ im Singular und ein „-la“
im Plural angehängt. Bsp: „Wir haben Häusla mit einem Gärtle drumrum, und wir
trinken abends gerne unser eige’s Wei’le.
Ein paar weitere Beispiele können einen Eindruck davon vermitteln, wie es klingt,
wenn alteingesessene Schwaben miteinander reden: „a bissle“ – „ein wenig“, „a
bissle arg“ – „ein wenig sehr“, „a gloiss bissle“ – „ein klein wenig“ „A bissle isch
emmer no bessr wia gar nix“ – „Ein wenig ist immer noch besser als gar nichts.“
bei Körperteilen: mit „Fuaß“ wird das Bein bis zum Oberschenkel bezeichnet,
das „Kreiz“ (Rücken) umfasst den ganzen Rücken; in äußerst seltenen Fällen
werden Hand, Unterarm, Ellbogen und Oberarm bis zum Schultergelenk auch als
„Hand“ zusammengefasst, und der „Bauch“ umfasst den ganzen Korpus. Ein
Schwabe ist in der Lage, einen Krampf an der Stelle zu bekommen, „wo der Fuß
in den Bauch mündet“ (oder auch: „I han en Wadâkrampf em Fuaß“).
2) Die Schwaben sind für ihre Sparsamkeit bekannt. Nicht mal beim
Reden machen sie viele Worte. Ein einziges "noi" reicht, um alle
Nuancen der Be- und Verwunderung auszudrücken. Und nur die
Schwaben haben Silben ohne Vokale wie Fenschtrr (Fenster).
Als allgemeine phonetische Merkmale des Dialekts gelten zum Beispiel die
folgenden:
Ein häufiger Gebrauch von „sch“ statt „s“, zum Beispiel „Poschd“ statt „Post“
Eine Abschwächung der Konsonanten „t“, „k“ und „p“, zum Beispiel
„Schdual“ anstelle von „Stuhl“
Eine größere Anzahl an verschiedenen Vokalen als im Hochdeutschen
So gut wie kein Gebrauch der Umlaute „ä“, „ö“ und „ü“. Stattdessen wird
beispielsweise ein „e“ statt eines „ö“ verwendet.
Viele Nasal-Laute und Diphthonge.
4.Schwäbische Umschrift
Obwohl das Schwäbische oft auch geschrieben wird, hat sich kein Standard für die
Umschrift herausgebildet. Dies kann man beispielhaft am Laut [ɑ̃] sehen.
International ist dieser Laut durch das dänische å definiert. Dennoch wird er von
Mundartautoren- und dichtern als aa,oo,oa,ââ,ò,òò,ôô bzw. in Ostschwaben auch
als ao und au umschrieben, weil er dem entsprechenden lateinischen Laut am
nächsten kommt. Eine relativ einheitliche Schreibweise existiert dagegen bei den
Nasallauten, die meistens als a (oder seltener auch als e umschrieben werden).
Internationalen Standards zufolge müsste dieser Laut aber mit einem ã umschrieben
werden.
Eine Vielzahl an schwäbischen Wörtern/Vokabeln (vor allem von der älteren
Generation gebraucht) haben in der Standardsprache keine Entsprechung. (Daher
rühren die Wörterbücher „Schwäbisch – Deutsch“).