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Ernst Schulin (* 12. Oktober 1929 in Kassel; † 13. Februar 2017 in Freiburg im
Breisgau) war ein deutscher Historiker.
Schulin lehrte von 1974 bis 1995 an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg als
Professor für Neuere Geschichte. Neben universalgeschichtlichen Fragestellungen
befasste er sich mit der Geschichte Englands, der frühen Neuzeit und der Geschichte
der Geschichtswissenschaft. Anerkennung erwarb er sich in der
Geschichtswissenschaft auch als Herausgeber der Walther-Rathenau-Gesamtausgabe.
Inhaltsverzeichnis
Schulin forschte eingehend über Walther Rathenau. Er wurde Mitglied der Walther-
Rathenau-Gesellschaft. Er war ab 1977 Mitherausgeber einer vielbändigen Walther-
Rathenau-Gesamtausgabe. Über Rathenau veröffentlichte er 1979 eine Biographie.
Seine Rathenau-Forschungen führten ihn zur Geschichte des deutschen Judentums.
Schulin war auch ein Kenner des Denkens von Hannah Arendt.[7] Mit Bernd Martin
organisierte er die Freiburger Ringvorlesung (1980/81) über die „Juden als
Minderheit“ von der Antike bis zur Vernichtung unter der nationalsozialistischen
Diktatur.[8] Dafür konnten Historiker wie François-Georges Dreyfus, Jacob Goldberg
und František Graus gewonnen werden.[9] Die Rathenau-Forschungen führten Schulin
auch zur Geschichte der jüdischen Mannheimer Familie des Fabrikanten und Bankiers
Bernhard Kahn. Eine Rekonstruktion der Familiengeschichte durch eine Biographie
hatte Schulin mit seiner Frau angekündigt.[10] Dieser Plan konnte nicht mehr
umgesetzt werden.
Von 1968 bis 1995 gehörte er der Historischen Kommission zu Berlin an. Schulin war
von 1969 bis 1995 Mitglied und ab 1992 Vorsitzender im Britisch-Deutschen-
Historikerkreis, deren Bestrebungen zur Gründung des Deutschen Historischen
Instituts in London führten. Über viele Jahre war er Beiratsmitglied der
Zeitschrift Storia della Storiografia. Im Jahr 1981 wurde Schulin ordentliches
Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Ihm wurde 1999 das
Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Schulin wurde 2005 Ritter der Ehrenlegion
und erhielt damit den ranghöchsten französischen Verdienstorden.
Schulin heiratete 1957. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor. Im Alter von 87
Jahren verstarb Schulin am 13. Februar 2017 in Freiburg im Breisgau.
Schriften (Auswahl)
Monographien
Herausgeberschaften
Literatur
Weblinks
Anmerkungen
Antrittsrede von Herrn Ernst Schulin an der Heidelberger Akademie der
Wissenschaften vom 17. Juli 1982. In: Jahrbuch der Heidelberger Akademie der
Wissenschaften für das Jahr 1982, Heidelberg 1983, S. 81–83, hier: S. 81.
Antrittsrede von Herrn Ernst Schulin an der Heidelberger Akademie der
Wissenschaften vom 17. Juli 1982. In: Jahrbuch der Heidelberger Akademie der
Wissenschaften für das Jahr 1982, Heidelberg 1983, S. 81–83, hier: S. 82.
Ernst Schulin: Rankes erstes Buch. In: Historische Zeitschrift 203, 1966, S. 581–
609.
Benedikt Stuchtey: Ernst Schulin (1929–2017). In: Historische Zeitschrift. Band 305
(2017) S. 100–112, hier: S. 102.
Benedikt Stuchtey: Ernst Schulin (1929–2017). In: Historische Zeitschrift. Band 305
(2017) S. 100–112, hier: S. 103.
Ernst Schulin (Hrsg.): Universalgeschichte. Köln 1974.
Ernst Schulin: Hannah Arendt als Historikern. In: Jahrbuch der Heidelberger
Akademie der Wissenschaften für 1991. Heidelberg 1992, S. 49–58.
Bernd Martin, Ernst Schulin (Hrsg.): Die Juden als Minderheit in der Geschichte.
München 1981.
Benedikt Stuchtey: Ernst Schulin (1929–2017). In: Historische Zeitschrift. Band 305
(2017) S. 100–112, hier: S. 105.
Ernst Schulin: Die Mannheimer Familie Kahn und ihre kulturell-wirtschaftliche
Ausbreitung. Ein Beitrag zur deutsch-jüdischen Geschichte im 19. und
20.Jahrhundert. In: Mannheimer Geschichtsblätter 26, 2013, S. 41–51, hier: S. 51.
Ernst Schulin: Die Geschichte der Evangelischen Kirchengemeinde Freiburg 1807–1982.
Freiburg im Breisgau 1983.
Ernst Schulin: Luther und die Reformation. Historisierungen und Aktualisierungen im
Laufe der Jahrhunderte. In: Ernst Schulin: Arbeit an der Geschichte. Etappen der
Historisierung auf dem Weg zur Moderne. Frankfurt am Main u. a. 1997, S. 13–61.
Vgl. dazu Benedikt Stuchtey: Ernst Schulin (1929–2017). In: Historische
Zeitschrift. Band 305 (2017) S. 100–112, hier: S. 103.
Ernst Schulin: Kaiser Karl V. Geschichte eines übergroßen Wirkungsbereiches.
Stuttgart 1999.