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Peter Döring
43
Teil V
–1,5
43.1 Grundsätzliche Überlegungen 9
ca.6 14
+0,5
0,6
–9,6
Alle Halbleitermaterialien werden bei Energiezufuhr von au-
ßen in Form von Wärme oder Licht niederohmiger, da neue 15
Ladungsträgerpaare gebildet werden, die die Eigenleitfähigkeit Typischer Aufbau LDR 03
erhöhen. Die Zahl der durch das auftreffende Licht freigesetzten
Elektronen wird umso größer, je größer die Beleuchtungsstärke Abb. 43.1 Typischer Aufbau und Bauform eines LDR
ist, weil erhöhte Lichteinstrahlung eine Energiezufuhr bedeutet.
Dieser Vorgang wird als „Innerer foto- elektrischer Effekt“ be- 10000
zeichnet. R
Ω
Trifft Licht auf eine pn-Sperrschicht, werden infolge der Ener-
1000
giezufuhr Kristallbindungen aufgerissen. Es entstehen bewegli-
che Ladungsträger-Paare, die in- folge des vorhandenen elek-
trischen Feldes sofort abfließen. Dabei wandern die Löcher in
die p-Schicht und die Elektronen in die n-Schicht. Ohne ange- 100
legte äußere Spannung wird die p-Schicht zum Pluspol und die
n-Schicht zum Minuspol einer Spannungsquelle.
verwendet.
43.2 Optoelektronische
Die spektrale Empfindlichkeit von LDR aus Bleisulfid (PbS)
Bauelemente und Indiumantimonid (InSb) liegt dagegen im Infrarotbereich;
die spektrale Empfindlichkeit von Germanium und Silizium
liegt zwischen 800 und 1600 nm.
Bauelemente zur Umwandlung elektrischer Größen in opti-
sche Strahlung und umgekehrt werden als optoelektronische Fotowiderstände haben die höchste Lichtempfindlichkeit unter
Bauelemente bezeichnet. Man unterscheidet dabei zwischen den fotoelektronischen Halbleiterbauelementen. Abb. 43.1 zeigt
lichtemittierenden (lichtabstrahlenden) und lichtabsorbierenden den typischen mäanderförmigen Aufbau eines LDR.
(lichtaufnehmenden) Bauelementen. Die wichtigsten Kennwerte von LDR sind der Dunkelwider-
stand und der Hellwiderstand, der in den Datenblättern meistens
Bei einigen, im sichtbaren Licht arbeitenden Fotohalbleitern
für eine Beleuchtungsstärke von 100 Lux angegeben wird.
führt auch die vom Auge nicht wahrgenommene infrarote Strah-
lung zu einer Änderung der Leitfähigkeit. Hier werden für Die Kennlinie des LDR 03 zeigt Abb. 43.2. Seine maximale
bestimmte Anwendungen optische Filter verwendet, um deren Versorgungsspannung beträgt UB D 150 V und seine maximale
Einflüsse gering zu halten. Verlustleistung Ptot D 100 mW.
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.
43.2 Optoelektronische Bauelemente 529
Dunkelwiderstand 101
20sec nach Lichtsperre
1000M
nach 5min Beleuchtung
RF mit E=
100M RF = f(t), E = Por. lFot
(Ω) 500Lx 100
µA
5Lx 5000Lx
10M 50Lx
1M
10–1
100k
5Lx
10k Hellwiderstand 10–2
50Lx
nach Einschalten
1k der Beleuchtung
500 500Lx mit E =
200
100 10–3
50 5000Lx
20
10
1 2 5 10 20 50 100 100 (msec)
0,1 1 10 100 1000 10–4
t
(sec) 10–2 10–1 100 101 102 103
Ev
lx
Abb. 43.3 Einstellträgheit eines Silizium-LDR
Abb. 43.5 Zusammenhang zwischen Fotostrom und Beleuchtungsstärke
UB
Teil V
Hellwiderstand RH D Widerstandswert bei 100 Lux oder bezogene Fotostrom multipliziert wird.
1000 Lux; RH100 D 500 ( : : : 50 k(.
Wie alle lichtempfindlichen Bauelemente haben auch die Fo-
Beim praktischen Einsatz von Fotowiderständen muss beachtet todioden eine spektrale Empfindlichkeit. Für die Fotodiode
werden, dass der Widerstandswert einer Änderung der Beleuch- BPW 32 ist die relative spektrale Empfindlichkeit in Abb. 43.8
tungsstärke mit einer relativ hohen Trägheit folgt. Abb. 43.3 dargestellt. Die größte Empfindlichkeit dieser Fotodiode liegt
zeigt prinzipiell die Einstellträgheit eines Silizium-LDR. bei einer Wellenlänge von 800 nm, was etwa einer Farbe
zwischen Dunkelrot und Infrarot entspricht.
Fotowiderstände sind daher nicht besonders gut für einen Ein-
satz geeignet, bei dem schnelle Änderungen der Beleuchtungs- Dies ist auch bei den meisten anderen Typen von Silizium-
stärke erfasst werden müssen. Bei E D 50 Lx benötigt dieser Fotodioden der Fall. Zu unterscheiden ist zwischen den pn-
LDR eine Zeit von 100 ms, um seinen Widerstandswert RF von Fotodioden und den pin-Fotodioden.
100 M( auf 10 k( zu mindern; bei E D 500 Lx noch eine Zeit Der großflächige pn-Übergang bei den Fotodioden hat eine
von 15 ms. große Sperrschichtkapazität zur Folge. Daher liegen die Schalt-
zeiten von pn-Fotodioden im Bereich von Mikrosekunden.
Fotodioden werden in Sperrrichtung an einer äußeren Spannung
betrieben; damit ist zu ihrem Betrieb nach Abb. 43.4 ein Vorwi- Um die Sperrschichtkapazität zu verkleinern, wurden die pin-
derstand und eine Betriebsspannung erforderlich. Fotodioden entwickelt, deren Schaltzeiten im Nanosekunden-
530 43 Optoelektronik
104 %
100
IRo
pA Srel
80
103
60
2
10
40
101
20
100 0
0 20 40 60 80 100
TU 400 600 800 1000 1200 nm
°C λ
Abb. 43.6 Temperaturabhängigkeit einer Fotodiode Abb. 43.8 Relative spektrale Empfindlichkeit der Fotodiode BPW 32
1,2 Lichteinfall
IFot –
IFot(25°C)
SiO2-Abdeckung
1,0 p-Gebiet
Instrinsic-Zone
II IF I mV
700 70
Leerlaufspannung U0
600 60
µA
Kurzschlußstrom IK
IK U0
500 50
–UF/V UF/V 400 40
U0
0,3
E = 0Lx
5 0,1 0,2 0,4 300 30
200Lx 10 200 20
400Lx IK
15 100 10
600Lx 20 0 0
800Lx 25 E
1000Lx 30 Kennlinien eines Fotoelements Meßschaltungen
Licht n-Schicht
Metallelektroden E
UA C
pn-Übergang –
+ B
C
E B
p-Schicht
Eine typische Solarzelle ist 10 cm 10 cm groß und besteht aus Solarzellen werden in zunehmendem Maße für die Energiever-
kristallinem Silizium. Der interne Aufbau und die Kontaktie- sorgung ortsfester Verbraucher mit niedrigem Verbrauch, wie
rung der Anschlüsse ist in Abb. 43.11 erkennbar. Die Oberfläche zum Beispiel Leuchtbojen, Sendeanlagen, Parkscheinautomaten
ist mit einer „Antireflex-Schicht„ (schwarzblaue Oberfläche) in Großstädten, kleinere Wochenendhäuser, verwendet.
versehen, damit möglichst viel Licht eindringen kann. Zur Er-
zeugung höherer Leistungen werden solche Zellen parallel und
in Reihe zusammengeschaltet.
43.2.3 Fototransistoren
Hundert solcher Solarzellen erbringen eine elektrische Leistung
von 100 W unter der Bedingung, dass die Strahlungsleistung der
Teil V
Sonne 1000 W=m2 beträgt. Der Wirkungsgrad liegt folglich bei Wie jeder Transistor enthält auch der Fototransistor zwei pn-
10 %. Zur Energieumwandlung trägt bei Verwendung von Sili- Übergänge, die lichtempfindlich sind, weshalb normale Tran-
zium nicht nur das sichtbare Licht bei, sondern nach Abb. 43.12 sistoren in lichtundurchlässige Gehäuse gegossen werden. Hier
auch Licht mit höherer Wellenlänge. wird die Kollektor-Basis-Sperrschicht als lichtempfindliche
Schicht benutzt. Die Wirkungsweise und damit das Ersatz-
schaltbild nach Abb. 43.14 entspricht einer Fotodiode parallel
% zur CB-Strecke. Der durch die freigesetzten Ladungsträger
100 hervorgerufene Strom wirkt wie ein Basisstrom. Die Lichtemp-
80 CdSe Si findlichkeit ist um den Verstärkungsfaktor B des Transistors
60 Sonnen-
40 spektrum größer als die der Fotodiode. Der Basisanschluss kann herausge-
20 führt sein, was die Einstellung eines Arbeitspunktes erleichtert
0 und die Steuermöglichkeiten vergrößert.
400 500 600 700 800 900 1000 1100
sichtbares Das Ausgangskennlinienfeld des Transistors nach Abb. 43.15
Licht
Wellenlänge λ hat nicht mehr den Basisstrom IB als Parameter, sondern die
Beleuchtungsstärke E. Bei E D 0 Lx fließt praktisch kein Kol-
Abb. 43.12 Strahlungsspektrum des Sonnenlichtes und Spektralempfindlich- lektorstrom IC . Mit größer werdender Beleuchtungsstärke steigt
keit von Solarelementen der Strom an. Die IC -Achse im Kennlinienfeld ist meistens lo-
532 43 Optoelektronik
100 100
IC %
0lx Vλ
E=300 80
Irel
10 1000lx 60
red
hyper-red
pure-gree
super-red
orange
300lx 40
yellow
green
blue
1 20
100lx
0
30lx 400 450 500 550 600 650 700
0,1 λ
Teil V
Da LED’s Schaltzeiten von 5 bis 20 ns haben, können sie auch wirksamen Spannungen von 1,5 bis 3 V und einem Strom in der
zur Abstrahlung von sich sehr schnell ändernden Lichtsignalen Größenordnung von 1 &A werden Anzeigen mit sehr geringen
verwendet werden, zum Beispiel in Optokopplern (siehe Ab- elektrischen Leistungsanforderungen erreicht.
schn. 43.4).
Bei den Laser-Dioden (engl.: light amplification by stimulated
emission of radiation) wird das im pn-Übergang erzeugte mo- 43.3 Anzeigeeinheiten
nochrome Licht im Inneren des Kristalls an den inneren Flächen
verspiegelt und tritt an der Stirnfläche mit relativ schmalem
Austrittswinkel, aber großer Lichtstärke aus. Abb. 43.19 zeigt Abb. 43.21 zeigt eine einfache Schaltung zur Kontrollanzei-
den grundsätzlichen Aufbau einer Laserdiode als Kantenstrah- ge der Betriebsspannung mit einer LED. Eine Umpolung der
ler. Wird das Licht impulsartig abgestrahlt, sind mit diesen LED macht die Schaltung zur Anzeige einer negativen Betriebs-
Bauelementen Leistungen bis ungefähr 100 W möglich. Sie spannung fähig. Soll eine solche Anzeige für Wechselspannung
eignen sich zur Nachrichten- und Datenübermittlung in Licht- installiert werden, muss die LED vor der hohen Sperrspannung
wellenleitern. Zur Abtastung von CD-Plattenspielern und als geschützt werden.
Lesestift in Scannergeräten werden sie ebenfalls benutzt. Laser Eine antiparallel geschaltete normale Diode übernimmt diesen
höherer Leistung sind zum Beispiel aus der Medizin (optisches Schutz, da sie eine Schleusenspannung von 0,7 V hat und dar-
Skalpell) nicht mehr wegzudenken. um die Sperrspannung an der LED unter 5 V hält. Die beiden
534 43 Optoelektronik
24V/50Hz a
b
1k2
f
CQY87 1N4148 g
c
e
390
CQY85 CQY87
RV D1 ... D3=1N4148
Abb. 43.25 7-Segment-Anzeige mit Dezimalpunkt und LED’s
150
D4
D1
D5 D6 D7 LED’s angeordnet, deren Licht über Lichtleiter nach außen ge-
+12V führt wird. Abb. 43.25 zeigt eine 7-Segment-Anzeige in ihrer
mechanischen Ausführung.
D8
D2 Erhöht man die Anzahl der Segmente auf sechzehn, können
D3 außer Ziffern auch Buchstaben und Sonderzeichen dargestellt
werden. Diese Sechzehnsegment-Anzeigen nach Abb. 43.26 be-
D4 ... D8 = CQY 85
zeichnet man als alphanumerische Anzeigeeinheit. Diese Anzei-
gen werden auch mehrstellig angeboten und können zu langen
Abb. 43.23 Polaritätsanzeige mit Symbolen
Zeilen erweitert werden.
Bei der Realisierung solcher Anzeigen mit LED’s stößt man auf
LED’s in Abb. 43.22 haben unterschiedliche Farbabstrahlungen, ein gewichtiges Problem. Diese Dioden haben eine Stromauf-
Teil V
übernehmen den gegenseitigen Schutz und zeigen die jeweilige nahme von ca. 20 mA und vervielfachen sich mit der Anzahl der
Polarität farblich verschieden an.
Abb. 43.23 zeigt eine Schaltung, bei der LED’s so geschaltet
1 2
sind, dass sie die Polarität in Symbolen anzeigt. Ist zum Beispiel
die Betriebsspannung positiv, so sind die Dioden D1 und D3 in
Sperrrichtung geschaltet. Auf diese Weise kann der Strom nur
den Weg über alle LED’s und die Diode D2 nehmen. Ist dagegen 8 9 10 11 3
die Betriebsspannung negativ, so fließt der Strom über die dann
in Durchlassrichtung liegenden Dioden D1 und D3 sowie über
die LED’s D5 bis D7. 16 12
Teil V
strahl kann durch einen dazwischengeschobenen Gegenstand
Schaltzeiten von ungefähr 3 µs.
unterbrochen werden.
Gabellichtschranken werden zur Prozessüberwachung verwen-
IE IA IE IA det, aber auch in Alarmanlagen, Positions- meldern, zur Dreh-
C C
C zahlüberwachung oder zur Informationsübernahme in Belegle-
U U
E
sern (Scanner).
E E
LED Fototransistor LED Fotodiode
IE IA IE IA
43.5 Faseroptische
C C
C
U
C
U
Übertragungsmittel
B E
E
E E
Die optische Nachrichtenübertragung über Lichtwellenleiter
LED B LED Darlington-
Fototransistor (LWL) gewinnt ständig an Bedeutung. Um hohe Frequenzen
Fototransistor
realisieren zu können, wird als Strahlungsquelle eine IR- oder
Abb. 43.27 Prinzipschaltbilder einiger Optokoppler eine Laserdiode und als Empfänger eine Fotodiode verwendet.
536 43 Optoelektronik