Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
-->
-
KÄU
ÄT
sº - -- - - 73,
Sº
Ä
Äſº# –F
:
ÄÄÄ
es –OF
F ººy OF
51
Okkultistische
Unterrichtsbriefe
Zehn Lehrbriefe
zur Entwickelung der Willenskraft und
der Okkulten Fähigkeiten
Bearbeitet von
Johannes Balzli
6 D
als
mehr Zeit und Kraft auf die Übungen verwenden, ihm nach
zu
Lebensstellung und Pflichten Gebote stehen. Man muß ohnehin
Geduld haben, wenn man zu wirklichen Ergebnissen kommen will.
Wer nicht warten gelernt hat im höchsten und besten Sinne, der
taugt noch nicht zum Schüler dieser Lehrbriefe und der würde auch
keine Wirkungen erzielen, die größeren Wert haben. Auch der
kann nicht weit kommen, der nicht über sich bringt, eine Übung,
es
Der Bearbeiter
ſ
EINFUHRQUING
Das alte Wahre war schon längst gefunden,
hat edle Geisterschaft verbunden.
Das alte Wahre, – faß es an!
GOETHE
nicht eine bloße Sammlung von sog. Zufällen, sondern daß die
Menschheit die Bestimmung hat, sich aus einer rein äußerlichen
zu
an
ist
Armanismus, Brahma-Vidya, Gnostik, Gnosis, Humanität”) der
Naturwissenschaft, der Sinneserfahrung, durchaus nicht entgegen
ihre Neubelebung und Fortsetzung, die Er
ist
gesetzt,sondern sie
füllung von Hoffnungen, die den besten Denkern seit Jahr
in
herangereift (Wer scharf sieht, dem kann un
es
hunderten sind.
möglich entgehen,
daß die Naturwissenschaft seit Bacon und
Descartes unbewußt zur Uralten Weisheit wieder hinstrebt. Und
es
welchem Gebildeten fällt nicht auf, daß seit Herder das Suchen
der größten Geister auf die geheime Wirkungsweise des geistigen
Entwickelungsstromes der Menschheit gerichtet ist?) Für den
ist
er
in
anstatt
Zweifelsucht verfallen und hat seinen Blick verschlossen und
verweigert dem Lichtquell der Erkenntnis. Im Gegensatz
zu
ihm
erkennt die Geistesforschung (die Mystik) allem Dasein den ge
in
so
zu
ihre Aufgaben aus dem Leben selbst heraus. Alles Dasein enthält
die Anlagen der Zukunft in sich. Daher liest die Uralte Weisheit
ist
die Programme immer ab aus dem, was ist, und so sie auch
selbst Programm. Sie untergräbt und bekämpft nichts, sie reißt
–
nicht nieder, sie steht jenseits und über allen Parteien und bringt
ihnen Frieden. Aufbauen, vertiefen und erweitern will die Theo
sophische Anschauung. Infolge dieser weltumspannenden Parole
in
ihrer Eigenschaft als Zentral-
und Universal-Wissenschaft
macht sie auch keine Konvertiten, keine Proselyten; sie weist viel
mehr die Horchenden an, die Wahrheit allen Bekenntnissen zu
in
suchen: nicht nur bei Buddha, Zoroaster und Christus-Jesus, son
mithin jed
ist
dern auch bei. Lamarck, Darwin und Haeckel.*) Es
wede Gegnerschaft wider die Theosophische Anschauung (die
Geistesforschung) völlig unberechtigt, und alle Einwendungen
irgendwelcher Widersacher sind nichts weiter als willkürliche Ge
dankengänge und bewußte oder unbewußte Vorurteile.
tume (das man prätentiös »die Religion« nennt) drohe Gefahr durch die Theo
sophische Anschauung. Die Geisteswissenschaft lehnt das Christentum und die
Bibel nicht ab, doch sie verwahrt sich gegen die heute übliche materialistische
–
Auslegung. Sie will das Christentum nicht verdrängen denn sie bekämpft
nichts, weil sie für alles, was besteht, eine bestimmte Aufgabe sieht sondern –,
so
sie will erhöhen und erweitern. Wenn sie überhaupt etwas tilgen will,
es
ist
der Christianismus, das Pfaffentum. Damit aber handelt sie ganz im Sinne des
es
sie richtig anwendet, dem beweist sie sich dadurch, daß sie das
Leben gesund, stark und neu macht; dadurch, daß sie das Bewußt
sein erweitert und das ganze menschliche Wesen erhöht. Wenn
der Materialist sich seiner »realistischen« Denkungsart rühmt und
die Theosophische Anschauung für »tolle Phantastik«, für »graue
Theorie«, für »leere Abstraktion« erklärt, so macht er eben nur ein
Zerrbild von der Geisteswissenschaft zurecht und kämpft gegen ein
Etwas, das bloß in seiner Einbildung besteht, aber nie und nimmer
das Wesen und die Art der Theosophischen Anschauung wiedergibt.
Wer imstande (objektiv und vorurteilslos genug) ist, die wahre Gestalt
der Theosophischen Anschauung ins Auge zu fassen, dem fällt die
Widerlegung dieser Beschuldigungen gar leicht. Er bemerkt nämlich,
daß gerade der Materialist mit nichtssagenden allgemeinen Redens
arten operiert, während die Geisteswissenschaft eine Summe lebens
voller Tatsachen ist, eine realistische Sache für das Leben. Die
Unzufriedenheit vieler Gemüter zeigt am besten, daß die Natur
forschung in der Tat an ihrem toten Punkte angelangt ist. Hier
nun, wo die bloß gedachte Logik des Materialismus versagt, wo sie
ihre Zweckdienlichkeit vollendet hat, da setzt die Uralte Weisheit,
die wir heute Theosophie nennen, mit einer lebendigen Logik ein.
Diese Logik wird im Menschen zum lebendigen Wesen, so daß wir
statt dürrer Begriffe, wie bisher,
lebendig Waltendes erfassen und
durchdrungen werden von diesem lebendig Waltenden, um zu
ist
steigern alle Fähigkeiten. Die Theosophische Anschauung mit
hin nicht dazu da, daß man über sie debattiere, sondern dazu, daß
man ihre Erkenntnisse durch Anwendung fruchtbar gestalte und
so
zu
heit, sondern auch für jeden einzelnen Rat und Hilfe bringt selbst
Lebensfragen die Mittel und Wege
so
und
in
den elementarsten
aufzeigt, wie der Mensch sein Schicksal (Karma) überwinden und
wahrhaft frei werden kann.
zeigt sie auch, daß in der Erscheinung des Menschen ein Geist in
zu Ewigkeit
ist
einer Seele schlummert, der von Ewigkeit und den
zu
Körper überdauert. Diesen Gottmenschen sich selbst finden
in
zu
und damit seine Unsterblichkeit erkennen, leitet die Theosophische
Anschauung Menschen an. Die Geistesforschung zeigt also,
den
daß im Sinnesmenschen (der Persönlichkeit oder Tiernatur, dem
Schein-Ich), der nur Form und Werkzeug ist, ein Geistesmensch
GOTT
ist
lebt,der der wahre Mensch und uns mit verbindet.
Als Geistesmenschen (Iche, Egos, Individualitäten) sind wir aber Bürger
zweier Welten: der Sinnenwelt sowohl als auch der Überwelt.
zu
Auch kennen wir, wenn wir uns erheben diesem Höheren Selbst,
keine Trennung und keine Gegensätze mehr, wir halten uns nicht
mehr jeder einzelne für ein besonderes Reich, für eine Sonderheit,
die selbstsüchtige Interessen vertritt: wir leben im Ganzen und für
das Ganze, und das Ganze ist uns und für uns. So fußen wir
in
»Erde«, mit dem Haupte aber ragen wir den »Himmel«. Damit
in
aber sind wir nicht nur Ebenbilder, sondern auch Mitarbeiter und
Verbündete GOTTES, deren Aufgabe lautet:
Hilfe allen Wesen
!
im
in
für die Mitwelt leben und wirken will. Fichte sagt treffend: »Wer
kein wahrnehmendes Auge hat, der kann die Farben nicht sehen;
wer keine aufnahmefähige Seele besitzt, der kann den Geist nicht
der Tat so: Wer nicht Mystiker“) wird, ver
ist
schauen«. Es
in
Mystik ist nicht Mysticismus. Mystik ist klarstes Erkennen durch Erweite
*)
rung des Bewußtseins und läßt sich einzig von der Menschenliebe leiten; Mysti
cismus hingegen ist krankhafte Schwärmerei, die selbstsüchtig auf einen Extra
platz einem Schlaraffenland von Jenseits hofft.
in
XII
leugnet die Natur. Dem Menschen sind die Wege offen zur Wahr
nehmung des Ewigen und Übersinnlichen. Aber die erste Bedin
gung, Erkenntnisse der Wirklichkeit (der Überwelt) zu erlangen,
besteht doch darin, daß man eine Empfindung habe für die Möglich
keit der Erweiterung des Bewußtseins und diese Möglichkeit auch
anerkenne. Wenn der Materialist schon (irrtümlich) an die Ab
stammung des Menschen vom Affen") glaubt, wenn er eine so ge
waltige Entwickelung für möglich hält, –
sollte er da Denken und
Empfinden für starr und unbeweglich, der Erweiterung nicht für
fähig halten? Doch es genügt nicht einmal, Entwickelung zu kennen
und zu wissen: man muß sie auch leben. Der Mensch muß seine
schlummernden Kräfte –
die Organe der Menschheit der Zukunft
– so ausbilden, daß er das Ewige auch erkennt. Tut er das mit
Ernst und Treue, so dringt er vom Vergänglichen vor zum Unver
gänglichen und er erkennt dann das, was keine Zeit zerstören kann.
(Alles, was der Sinnenwelt angehört, unterliegt der Zeit. Die Zeit
aber zerstört auch, was in der Zeit entstanden ist. Das Wesent
liche hingegen ruht im Übersinnlichen und läßt im Physischen nur
Wirkungen schauen.)
Der Mensch nicht aus dem Affen hervorgegangen, sondern der Affe
5)
ist
ist
gesprochen werden könnten. Eins aber gewiß: dieses Buch macht
alle kostspieligen Traktate über »Christian Science« (»Christliche
Wissenschaft«), »Mental-Science« (»Mentale Wissenschaft«), »Mind
Cure« (»Gedanken-Heilung«), »Neugedanken-Lehre«, »Mazdaznan
Philosophie« usf. völlig entbehrlich. Unser Buch hat dabei noch
zu
den daß im
und Sekten unter dem Gesichtspunkte des Altruismus (der Hilfs
bereitschaft und der Menschenliebe), nicht aber der Selbstsucht und
der Habgier die Tore des Geistigen herantritt. Wir legen dem
an
nur aus Liebe zum Ganzen die Schulung einzutreten, nur mit
in
zu
soll einem jeden Schüler allezeit vor Augen stehen der Leitsatz:
»Jede Erkenntnis, die du suchst, nur um dein Wissen zu
bereichern, nur um Schätze dir anzuhäufen, führt ab dich von
in
Kraft; eine jede Idee hingegen, die dir zum Ideal wird, erschafft
dir Lebenskräfte«.
in
Bei einem Schüler, der von vornherein den rechten Pfad ein
schlägt, steigern sich alle Eigenschaften, die den Menschen tüchtig
ist
loses Sich-schenken wahrhaft frei wird. Immerdar eingedenk
er
zu
der Goldenen Regel: »Wenn du einen Schritt vorwärts machen
der Erkenntnis (Weisheit), mache zugleich drei
so
versuchst
in
Schritte vorwärts der Vervollkommnung deines Charakters zum
in
Guten Wie Herakles am Scheidewege entschließt sich voll
er
I«
Gesinnung Hingabe egoistische
an
heroischer zur das über (har
-
monistische) Leben und verzichtet auf die irdischen Genüsse. Ihm
geht auf die Weisheit des Brahmanen-Wortes: »Das bist du« (»tat
twam asi«), und so wird selbst ein Schöpfer.
er
Johannes Balzli
Brief I
Die Okkulte Schulung hat das Ziel, Geistnaturen heranzu
bilden: Menschen, die willensstark, ausdauernd, tüchtig, intuitiv,
selbstlos und erfolgreich sind; Menschen voller Selbstvertrauen, die
ein geordnetes, ausgeglichenes, reines und fruchtbares Gedanken
leben haben; starke, zielbewußte Charaktere; Menschen mit einer
gesunden Seele und einem gesunden, wohlorganisierten Körper.
Die Gewinnung absoluter Herrschaft des Geistigen über den
ist
göttlichen Ursprunges,
er
Halten wir den Körper, die Gedanken oder unser Gemüt nicht
so
uns
in
einer
muß sich erst der mühevollen Arbeit unterziehen, sein Instrument
die Verfassung zu bringen, die allein ihm erlaubt, seinem seeli
in
zu
VATER,
ist
sich das
unsere Hauptaufgabe, und nur zu diesem Zwecke soll der Mensch
1
2
ist
Kerker, in dem unser Göttliches Sein angeschmiedet mit eisernen
Ist
zu
uns einmal gelungen, diese Pforte sprengen, dann
es
Banden.
strömt auf uns ein die Fülle des Lichtes, das vom VATER kommt,
je
und heller um uns wird, desto leichter werden uns die Ketten,
es
bis sie endlich von selbst herabfallen und der Befreite eingehen
kann den Garten der Reife (Weisheit), das Land der Freiheit.
in
in
Wer sich aber verleiten läßt, das Tor aus anderen Motiven zu
öffnen, wer seine Kräfte entwickelt, nur um seinem materiellen
zu
Willen zum Siege verhelfen,
um das Göttliche im Menschen zu
–
zu
selbstsüchtigen Zwecken mißbrauchen, der wird Enttäuschungen
erleben und schweren Schaden nehmen an Leib und Seele. Nicht
dem Sonnenlichte hat das Tor seines Kerkers geöffnet, sondern
er
zu
aus sich offenbart und sich schmeichelnd ihm Füßen das legt,
wird mit der Zeit zur Qual und Pein für ihn werden. Wer die
Geisteskräfte sich weckt ohne den reinen Willen zur Hilfsbereit
in
zu
zugrunde. Die Praxis schwarzer selbstischer Magie hat
h.
d.
undurchdringliche Panzer,
an
ist
zu
Tiernatur, das Schein-Ich) ist seine niedere Hälfte, sie ist vergänglich und wech
selt jeder Inkarnation; die Individualität (das Ego oder Ich) ist des Menschen
in
höhere Hälfte, der wahre Mensch, der als Gottesfunke ewig war und ewig bleibt.
3
ist
Ungeheuer, wie diese Systeme es aus dem Menschen machen,
noch mehr denn ehedem ein Schädling: der alte Egoismus lebt
noch, aber nunmehr stehen ihm Kräfte zur Verfügung, die ihm er
lauben, auf Kosten der Mitmenschen sich noch mehr zu entfalten.
Freilich bleibt das böse Ende niemals aus; was wir säen, das ernten
wir auch, und wer die Saat des Unkrauts die Erde wirft, der
in
darf sich nicht wundern, wenn ihm eines Tages Dornen und Disteln
die Füße blutig reißen.
Das vorliegende System entwickelt den Schüler nach beiden
Richtungen, also auch teilweise von außen nach innen. Das geschieht
zu
voll fühlen,
werden wir auch gut, gerecht und liebevoll denken.
so
Gute, edle, reine und gerechte Gedanken werden aber auch reine
Die Individualität weiß nichts von Not und Tod; sie kennt keine Leidenschaften.
Sobald wir zum höheren Bewußtsein erwachen, leben wir der Individualität:
in
wir schauen GOTT uns selber; solange wir aber Wünsche, Leidenschaften, Be
in
gierden, Sympathie und Antipathie, Trauer und Übermut pflegen, solange wir am
Materiellen, am Scheine kleben, und nicht das Geistige, GOTT, jedem Ding,
in
der Persönlichkeit, im
an
Selbstwahn, solange sind wir Menschentier, nicht Gottmensch. Erst die Über
es
windung des Selbstwah der Persönlichkeit mit ihren Trieben öffnet das
d.
h
1*
4
ist
Der Praktische Okkultismus
fußt auf der (wenig bekannten) Tatsache der gei
Er
Idealismus).
stigen Strömungen und der stofflichen Realität der Gedanken:
er
Geisteswissenschaft.
ist
angewandte
Je
»kräftiger«
wir denken, desto intensiver haben wir die Gedankenformen belebt”)
Wenn man sich vor Augen hält, daß jede Gedankenform Schwin
gungen verursacht,die sich nach allen Seiten fortpflanzen, um sich
zu
formen dringen ins Herz ein und steigen von empor zum Kopfe (zum Gehirn),
da
auf daß die Seele sie beschaue und nach ihnen den Erdenleib bewege. Im Kopfe
werden die Gedankenformen deutlicher und schärfer, dann kehren sie zum Herzen
zurück, werden stark, treten aus dem Menschen heraus und gestalten seine Um
gebung. Bei Menschen, die noch der Persönlichkeit leben, die noch nicht die
in
rechte Liebe haben, erscheinen die Gedanken zwar auch im Herzen, sie werden
aber nicht im Herzen wahrgenommen, weil
zu
es
ist
zu
schenken. Diese
Übungen sind wohlerprobt. Sofern ihr praktischer Wert nicht so
gleich zutage tritt, wenn vielleicht ihre Einfachheit den Schüler
so
stutzig oder lässig macht, müssen wir betonen, daß das ganze
Lehrgebäude einem Mosaikgewölbe gleicht, das aus lauter kleinen
und kleinsten Steinchen erbaut wird und infolgedessen des harmo
nischen Gesamteindruckes wie der Festigkeit ermangeln muß, sobald
auch nur das geringste Steinchen fehlt.
Die amerikanischen Schulen bilden (um den Kursus die Länge
in
jeder Fähigkeit besonders aus, und
zu
es
ziehen) ihre Schüler
in
dauert dann ziemlich lange, bis kombinierte Übungen vorgenommen
werden können. Da aber erst die kombinierten Übungen richtige
Erfolge schaffen, sehen die Schüler meist erst spät die erwar
so
teten Fortschritte.
es
genügen täglich zwei Stunden für die verschiedenen Übungen, die
jeder Tageszeit durchgeführt
zu
Ausblick haben will, darf die Mühe des Aufstiegs nicht scheuen.
Nur die Geduld führt zum Ziel: Der Beharrliche findet immer
seinen Lohn; der Ungestüme aber schafft sich Mißerfolge.
Der Schüler soll schweigen.
2.
ist
Es
zu
klammerung der Erkenntnis ihrer göttlichen Wesenheit führen,
zu
da ihr nur diese Erkenntnis die wahre Glückseligkeit bringen kann.
Die Seele muß durch die Materie auf sich selbst wirken, soll sie
diese hohe Aufgabe vollenden können. Sie muß sich von der
Macht des Stoffes lösen, sie muß Herrin ihrer leiblichen Hülle und
werden, um ihre Schwingen
zu
ihrer Kräfte entfalten.
-
!
Die Beherrschung des Stoffes erfordert erster Linie Geduld und
in
Ruhe. dieser Beziehung versagen die meisten Menschen. Ganz
In
abgesehen davon, daß nur sehr wenige imstande sind, die Ruhe
des Herzens zu bewahren, ist für die meisten schon sehr schwer,
es
zu
unserem
zu
unserm
des bewußten Willens.
ist
Damit nicht gesagt, daß man einem Gartenpfosten gleichen solle,
wohl aber muß man darauf achten, die vegetativen (unbewußten)
zu
Muskelbewegungen beherrschen lernen und den Körper scharf
zu kontrollieren.
Das betrifft Linie das Gesicht. Alles unbewußte
in
erster
Mienenspielwährend des Sprechens muß vermieden werden. Das
Auge und die ganze Umgebung des Auges, die Stirne, die Wangen
müssen unbeweglich bleiben; nur die Muskeln müssen tätig sein,
ist
zu
die zum Sprechen nötig sind. Um das erreichen, folgende
Ubung durchzuführen:
Der Schüler setzt sich vor einen Tisch und nimmt eine leichte
und ungezwungene, aber aufrechte und völlig entspannte Haltung
sich während der Übung nicht
zu
ein: so, daß bewegen braucht.
er
Vor ihm auf dem Tische soll ein Spiegel stehen. Die Aufgabe des
Schülers besteht darin, sein Spiegelbild während einer Viertelstunde
Es
genau beobachten.
wiewohl das Auge nach allen Richtungen schauen hat, kein Lid, kein
zu
Muskel bewegen: das Gesicht muß wie aus Marmor gemeißelt sein.
Man muß alle Willenskraft aufwenden, um diese Übungen
fehlerlos durchzuführen. Das anfängliche Mißlingen darf den
Schüler nicht entmutigen; was ihm heute nicht gelingt, gelingt ihm
morgen. Auf keinen Fall darf die Übungen vor einer Viertel
er
so
in
Inhalt tüchtig und leert ihn dann auf den Tisch. Es des Schülers
zu
zu
schimpfliche Leidenschaft:
es
Der Schüler, auch der verheiratete, muß sich von heute an des
sexuellen Verkehrs enthalten. Sollte aber einmal eine einmalige
Befriedigung nicht hintanzuhalten sein, so müssen die Übungen für
36 Stunden unterbrochen werden. Ledige Personen dürfen keinen
Geschlechtsverkehr pflegen, sie müssen ihre Reinheit unter allen
Umständen bewahren. Der Keusche sammelt einen unverlierbaren
Schatz dadurch, daß er sich nicht ausgibt. Der Schüler muß in
sexueller Beziehung so kalt wie nur möglich sein. Die Keuschheit
verstärkt die odische Emanation und die geistigen Fähigkeiten.“)
Vor allem aber das Gedankenleben muß keusch sein: Gedanken
sünden sind schlimmer als Tatsünden, weil ihnen keine Schranken
vor
ist
gesetzt sind, weil sie die Seele vergiften. Die Keuschheit
nehmlich ein innerer Zustand, eine bestimmte Verfassung der
Seele, Unschuld der Sinne. Bloße physische Unberührtheit hat
keinen Wert.
Der Schüler halte sich streng zwei Mahlzeiten;
an
soll
er
zu
mittags und abends Speise sich nehmen. Man esse nur bis zur
leichten Sättigung, der Magen darf nie überladen werden.
Der Schüler muß ferner unbedingt nachts um Uhr schlafen.
12
Er geht Uhr zur Ruhe.
10
bald nach
Weiterhin muß sich der Schüler insbesondere abends der größten
Ruhe befleißigen, und hauptsächlich vor dem Einschlafen darf
er
sich weder Erregungen noch Leidenschaften hingeben. Die Abend
stunden gehören der Schulung, und die Zeit vor dem Einschlafen
muß mit bestimmten Übungen ausgefüllt werden.
Die für bestimmte Zeiten, für den Morgen oder den Abend,
B.
z.
geladen. Sie sind ferner das konzentrierteste Produkt der roten Blutkörperchen.
Ihre mutwillige Vergeudung bringt daher schweren Schaden.
13
Das Auge des Menschen birgt eine große Macht. Die odischen
(ätherischen, magnetischen) Ausstrahlungen des Auges sind von
hohem Werte beim Verkehre mit den Menschen. Sie wirken auf
die Umgebung nach Maßgabe unseres
Charakters. So spricht man
vom »Zauber des Auges«, vom magischen Blicke, vom »bösen Blicke«
(malocchio, jettatura) usf. Unser Auge muß erst geschult werden.
Unser nervöses, zerstreutes Schauen mit seiner Hast und Unruhe
unterbindet jede energische Strahlung und kann deshalb nicht den
großen, gewaltigen Eindruck machen, den ein ruhiges, geschultes
Auge mit dem konzentrierten Blicke erzielt. Dieser konzentrierte
Blick wird durch folgende Übung vorbereitet:
Der Schüler malt auf ein weißes Papier einen schwarzen Kreis
in der Größe eines Fünfmarkstückes. Er befestigt dieses Papier
in Kopfhöhe an der Wand oder an einem Möbelstück, setzt sich
dem Papier gegenüber in einer Entfernung von zwei Meter und
richtet seinen Blick auf den schwarzen Kreis. Es ist seine Aufgabe,
jedes Blinzeln und Zucken der Augen, jede Bewegung der Muskeln,
ja sogar des ganzen Kopfes streng zu vermeiden. Die Augen
müssen drei Minuten lang fest und unbeweglich auf den Kreis ge
richtet sein: es darf für den Übenden, außer ihm selbst, nichts mehr
existieren als der Kreis. Auch das Tränen der Augen darf daran
nichts ändern. Die Übung kann zu jeder Zeit gemacht werden;
nach der Übung soll der Schüler sein Gesicht in ein mit lauem
(169–189 R) Wasser gefülltesBecken tauchen, um unter Wasser die
Augen zu öffnen und hin und her zu drehen. Nach einer Weile
erhebt er den Kopf, um Atem zu holen, worauf er das Augenbad
noch sechsmal wiederholt. Diese Übung des Auges
ist
sehr wichtig,
Durch das anfängliche Tränen darf man sich nicht abschrecken
im
lassen. Das Auge wird Gegenteil mit der Zeit durch die Übung
gestärkt. (Dazu trägt auch das Augenbad mit bei) Nach dem
Augenbade trocknet man die Augen und verbleibt längere Zeit
in
Sº
für
ist
d.
h.
F
15
ist
Des Morgens bereits angekleidet
–
der Schüler macht
man nach der Atemübung noch folgende Übung: Man steht am
geöffneten Fenster (nur die Oberflügel sind geöffnet)
in
strammer
Haltung, alle Muskeln sind angezogen. Dann erhebt man die Arme
und streckt sie wagerecht nach links und rechts aus, spannt alle
Muskeln straff an, atmet tief durch die Nase und geht
in
dieser
strammen Haltung mit erhobenem Haupte und gehobener Brust sieben
oder acht Mal durchs Zimmer und hält dabei ohne Unterlaß den
einen Gedanken fest:
»Ich bin eins mit dem ALLGEGENWÄ TIGEN. Ich bin ein
Teil des All-Willens, und darum gibt für mich kein Hindernis,
es
keinen Mißerfolg. Die All-Macht ist weise, gut und edel, und auch
ich will weise, gut und edel werden. Ich bin ein Teil des All
Willens, darum verbanne ich jede Schwäche aus mir, jeden Klein
mut; ich bin Kraft, ich bin Gesundheit, ich bin Harmonie, und
nichts Erlaubtes kann meinem ernsten Streben versagt sein!«
Danach geht man die Arbeit. Erfolge werden sich bald ein
an
stellen; denn mit dieser letzten Übung wachsen die Zuversicht, das
Können, der Mut und die innere Ruhe!
den
folgenden Angriff nimmt.
in
Brief II
Mit der Entwickelung der Willenskraft und der Okkulten Fähig
keiten muß peinliche und sorgfältige individuelle Hygiene (Diät
und Körperpflege) Hand in Hand gehen. Ein schwächlicher Körper
ist
er
Er
sein Ziel gar bald erreichen. setze sich, sobald seinen Körper
er
durch blutlose Diät (–
alles Nähere ersieht man aus der Monats
schrift »Prana« –)
entgiftet hat, häufig dem Sonnenlichte aus, sorge
tagsüber für Zutritt von frischer Luft sein Arbeitszimmer, schlafe
in
Fenstern schlafen,
muß sich für den Anfang durch eine Bett
wand oder eine ähnliche Vorrichtung vor der direkten Berührung
mit der Nachtluft schützen. Empfindliche Personen sollen vorerst
das Fenster im Nebenraume geöffnet halten und erst dann, wenn
die Nachtluft gewöhnt haben, mögen sie das Fenster
an
sie sich
des Schlafzimmers geöffnet halten.
den wärmeren Jahreszeiten muß der ganze Körper des
In
2*
20
ist
Alle Hautbehandlung durch leichtes Einölen (Salben) mit
funktions-Ol (wir
M.
empfehlen
G.
E.
Gottlieb's Hautfunktions
zu
Öle »Diaderma«, die für jede Konstitution und Diathese haben
ist
zu
zu
wer täglich badet, hat somit für die Übungen wenig Odkraft
zur Verfügung. Die Haut besitzt Selbstreinigungskraft; das Baden
soll die Reinigung lediglich unterstützen, viel mehr aber das Nerven
system anregen. Selbstredend ist allezeit auf Reinlichkeit des
zu
zu
empfehlen:
es
gibt warme und dabei poröse Kleiderstoffe, die die Haut anregen
und einen dichten Wärmemantel um den Körper
zu
bilden.*) Die
landläufige Bekleidung stört und verdirbt die Funktionen der Haut.
Und gerade aus dem mangelhaften Hautleben erwachsen die ge
fürchteten Erkältungen. (Die Unterkleidung soll nicht nur porös
sein, sondern auch unserem Temperament entsprechen: Leinwand
ist elektrisch, Baumwolle, Wolle und Rohseide sind magnetisch.)
Man muß sich viel frischer Luft bewegen. Der Schüler soll sehr
in
im
Näheres über die metaphysische Seite von Hygiene und Hautpflege der
in
*)
Shakti) Peristaltik
d.
der Zusammenziehung (Systole) und der Ausdehnung (Diastole) des Herzens ent
spricht.
Bezugsquelle: Friedrich Hammer, Forst (Lausitz).
*)
21
ist
Zusammenbruch der Nerven. Wahre Abhärtung aber Wider
standsfähigkeit und Unempfindlichkeit gegen extreme Temperaturen
und schroffen Temperaturwechsel. Sie wird nur erzielt durch
gleichmäßige Verwertung der Kälte- und der Wärmereize sowie
durch Anwendung der Salbung (vor und) nach dem Bade oder
für sich allein.
Der Schüler kann die weiter unten erwähnten gymnastischen
Übungen mit dem Luftbad verbinden. Bevor wir diese Übungen
angeben, müssen wir betonen, daß auch Darmreinigung notwendig
ist (durch Diät); nötigenfalls nimmt man lauwarme Klystiere, denen
stets ein kleines (kühleres) Bleibeklystier folgen muß. Man darf
-
zu
zulassen.”)
so
auch gefährlich. Die Technik der Schulung, wie sie hier geschildert
wird, verlangt Körperstellungen, die ohne Vorübung und Vor
bereitung leicht schädigen oder –
erfolglos sind.
Für die körpergymnastischen Übungen gelten folgende allge
meine Vorschriften: -
(Eurhythmie) kommen. Doch kann davon hier nicht gehandelt werden. Die Übungen,
die hier gegeben werden, sind für den Anfang unentbehrlich.
23
Lunge nunmehr
I);
er
übt
mit folgendem Experiment:
Man atmet bei geschlossenem Munde stoßweise durch die Nase
ein. Es werden hintereinander zehn bis fünfzehn kurze Atemzüge
genommen (ohne dazwischen auszuatmen), bis die Lunge ganz mit
Luft gefüllt ist. Hat man mit ganz kurzen Atemzügen die Lunge
gefüllt, dann wird der Atem noch einige Sekunden gestaut, um
schließlich mit einem einzigen langen Zuge durch die Nase wieder
werden. Diese Übung, die stets dreimal hintereinander
zu
entfernt
gemacht werden soll, folgt vorläufig auf alle Atemübungen: sie dient
zur Reinigung der Lunge.
Auch die Übung mit dem schwarzen Kreise wird beibehalten.
Jedoch nimmt der Schüler fortan einen kleineren Kreis; der Kreis
25
soll nur mehr ein Markstück groß sein. Diese Übung läßt sich
auch noch dadurch fördern, daß wir tagsüber, bei jeder passenden
Gelegenheit, z. B. wenn wir uns in unserer Arbeit eine kleine Pause
gönnen, für einige Minuten einen scharf hervortretenden Punkt irgend
eines Gegenstandes in das Auge fassen, um ihn unverwandt anzu
sehen, ohne dabei die Stellung des Auges zu verändern und ohne
zu blinzeln oder mit den Lidern zu zucken.
Das plastische Vorstellungsvermögen muß weiter geübt wer
den, doch empfiehlt es sich, nunmehr die Augen bei der Übung
geöffnet zu halten. Dadurch wird das Experiment allerdings etwas
schwieriger; denn fortan sieht man die Gegenstände mit der größten
körperlichen Deutlichkeit vor den leiblichen Augen. Hier muß die
Vorstellungskraft sehr viel nachhelfen; man muß sich mit dem Auf
gebot der ganzen Willenskraft zwingen, bei offenem Auge die Gegen
stände in der Luft schweben sehen zu wollen!
Der Schüler muß überhaupt seine Aufmerksamkeit auf stetes
plastisches Denken richten. Die meisten Menschen denken nur mit
Worten und nicht mit Vorstellungen. Der Schüler muß sich be
streben,beides zugleich zu tun. Jedes Wort muß sich sofort mit
der zugehörigen Vorstellung verbinden, und zwar in lebenswarmer
Klarheit und Plastik. Wer z. B. einen Satz denkt, der von Gegen
ständen handelt, muß diesen Gegenstand und die zugehörige Hand
lung gleichzeitig mit dem gedachten Worte in plastisch greifbarer
Deutlichkeit vor seinem geistigen Auge aufsteigen lassen.
Nach und nach muß es gelingen, die ganze Gedankenwelt so
intensiv zu gestalten, daß die Gedanken im Augenblicke des Ent
stehens nicht nur mit plastischen Vorstellungen, sondern auch mit
lebenswarmen Empfindungen verbunden sind. Richtig denken heißt:
alles Gedachte geistig erleben!
Wir müssen auch beginnen, uns in der Gedankenkonzentration
zu üben. Je schärfer wir unsere Gedanken auf einen einzigen Mittel
punkt zu konzentrieren vermögen, gleichsam wie man die Sonnen
strahlen in einer Sammellinse auffängt, desto mehr ziehen sich die
Eindrücke der Außenwelt zurück.
Wir nehmen Gebrauchsgegenstand zur Hand, etwa eine
einen
Schere, ein Taschenmesser oder einen Bleistift. Der Anfänger soll
nicht allzu einfache Gegenstände wählen; denn je einfacher ein
26
ist
zu
Gegenstand ist, desto schwieriger es, sich auf ihn konzen
trieren. Ein Taschenmesser wird dieser Hinsicht gewiß
in
B.
z.
weniger Schwierigkeiten bereiten, als ein Bleistift oder gar ein un
beschriebenes Blatt Papier.
Der Schüler sucht einen abgeschlossenen Raum auf,
in
dem
nicht gestört werden kann, setzt sich bequem nieder und ver
er
schließt seine Ohren mit Wattepfropfen, die tüchtig mit Wachs durch
einer Schnur befestigt sind, damit man sie leicht
an
knetet und
wieder aus dem Ohre entfernen kann. Bevor man sie das Ohr
in
steckt, muß man sie immer erst etwas durchkneten, um sie weicher
zu
zu
gestalten und eine birnartige Form
in bringen. Hat man
auf diese Weise seine Ohren hermetisch verschlossen, so daß kein
Geräusch einzudringen vermag, dann legt man den gewählten Gegen
stand vor sich auf den Tisch und zwingt die Gedanken, sich aus
zu
B.
eine
z.
so
eine ovale Ausrundung, die zur Aufnahme der Finger dient. Die
ist
sich konzentriert, und er, der Schüler, selbst bzw. seine Gedanken.
Das Gefühl seiner Körperlichkeit sowie seine Umgebung müssen
vollständig versinken.
27
Der Schüler muß auch sein Gedächtnis üben und stärken. Später
wird er sein Gedächtnis durch besondere Experimente schärfen;
nötig, dieses Ziel teilweise auf mechanischem
ist
es
vorerst aber
zu
kraft gestärkt.
Alle erfolgreichen Menschen erfreuen sich eines guten Gedächt
nisses. Wer vergeßlich ist, versäumt günstige Gelegenheiten, viel
28
sie
Diese Übung kann zu jeder Tageszeit durchgeführt werden und
so
soll wiederholt werden, oft der Schüler Zeit und Gelegenheit hat.
Auch das Rückwärtsdenken übt das Gedächtnis. Man zwinge
sich, vorerst die Zahlen von bis 10, die Tonleiter, später das Al
1
zu
Übung, die unzählige Variationen zuläßt, empfehlen wir dringend.
Man stelle sich für den Anfang nicht allzu schwierige Aufgaben;
erst nach und nach steigere man die Anforderungen, gelingt,
es
bis
kleinere Aufsätze und Gedichte vorwärts und rückwärts fehlerfrei
zu
Das Gedächtnis hat seinen Sitz Ätherleib. Was kräftigend auf den
*)
Ätherleib wirkt, stärkt daher nicht nur die physische Gesundheit, sondern auch
das Gedächtnis. Näheres der Monatsschrift »Prana«.
in
–
29
ist
auch erwiesen worden
u.
a.
durch die photographische Platte, die, lichtdichter Kassette ein
in
geschlossen, sich der Form der Hand schwärzt, wenn man län
in
selbst). Und auf das Od, auf die Quantität und Qualität der Strah
lung, gründet sich im wesentlichen der »persönliche Eindruck«, den
ein Mensch auf den anderen macht. Da das Od der materielle
Träger der Gedanken und auch der psychischen Eigenschaften ist,
begreiflich erscheinen, daß ihm im »persönlichen Magne
es
so
muß
tismus« große Bedeutung zukommt. Unsere nächste Aufgabe besteht
–
zu
darin, diese odische Strahlung sehen, damit wir sie bewußt zur
Anwendung bringen können. Diesem Zwecke dient folgende Ubung:
zu
In
bzw. des Buchdeckels liegen kommt. Die linke Hand mag den
rechten Arm unterstützen, damit die Ermüdung länger hintangehalten
nötig,
ist
in
leichten Nebels, der sich nach und nach immer kräftiger von der
ist
schwarzen Fläche abhebt. Es ganz verschieden, wann der Erfolg
eintritt, bei dem einen Schüler vielleicht schon bei der dritten oder
vierten Sitzung, bei andern erst später. Eintreten muß der Erfolg;
ist
es
ist
u.
a.
teils im Verein mit Rochas, teils unabhängig von ihm, intensiv mit
diesen Experimenten beschäftigt und die gleichen Erfolge erzielt.
Der Schüler kann deshalb überzeugt sein, daß auch sein Körper
dieses Fluid entsendet:
es
es
wird auch sehen, sofern
er
er sehen
will. Er wird zuerst nur »einbilden«,
es
ebenfalls eine sehr wichtige Übung und soll daher vom Schüler
täglich und mit viel Fleiß ausgeführt werden, Folge
da
sie der
in
(eso“
terischen) Erkenntnissen und Erwägungen heraus richtig verstehen Exoterische
Anschauung muß hier fehlgreifen. Das Rot ruft im Innern des Schülers den Ein
druck von Grün hervor, und darauf kommt bei den Übungen
es
an.
Z1
ist
monie mit unbarmherziger Strenge ausmerzen. Dasaber nur
möglich, wenn wir uns einmal unserer Nacktheit erkennen, ohne
in
in
abends zurück und unterwerfen das vergangene Leben strengem
Urteil. Wir müssen über uns und unsere Handlungen
zu
Gericht
sitzen, nicht wie der Freund über den Freund, der Bruder über den
Bruder, sondern wie ein harter Richter über einen Angeklagten.
Vor den prüfenden Blicken des Richters unserm Innern muß aller
in
in
wir durch den Zorn oder die fleischliche Lust geraten, wir steigern
intensiv, daß wir beinahe Zorn oder Begierde emp
so
das Gefühl
finden, um uns dann blitzschnell die entgegengesetzte Verfassung
in
zu
zu
knebelt und lassen uns auch von derartigen Begierden für einen
Augenblick erfassen.
32
ist
sein, unsere Gedanken stark wie möglich auf unser Vorhaben
zu
so
zu
sammeln und fremden Gedanken keinen Einlaß gewähren.
Wir gedenken unserer göttlichen Abstammung und schauen auf
unser hohes Ziel, das weit jenseits und über allen tierischen Wün
schen und Begierden liegt.
Die Lehrbrief für den Abend und die Zeit vor dem Ein
in
I
schlafen vorgeschriebenen Übungen müssen fortgesetzt werden. Auch
fernerhin suche man nur einzuschlafen mit Gedanken des Segens
und des Friedens für alle Wesen, mit Gedanken der Ruhe und des
Geborgenseins. Die Morgenübung bleibt ebenfalls bestehen; nach
der Atemübung muß, wie früher, die Erfolgübung gemacht werden.
die
14
in
den Übungsstoff der beiden ersten Lehrbriefe sein eigen nennt.
er
zu
Jede Hast zwecklos: sie führt nur
mutigung. Wer langsam aufwärts steigt, erreicht den Gipfel ohne
Fährlichkeit; wer unvorsichtig vorwärts stürmt, steht fortwährend
in
Gefahr, zu fallen.
Brief III
Nach wie vor wird dem Schüler anbefohlen, eine edlere Lebens
führung einzuhalten und alles zu tun, was auch den Körper ver
bessern und verfeinern kann. Selbstverständlich müssen dabei alle
Extreme vermieden werden.
Schwammbad, Luft- und Lichtbad, Hautpflege, Nasenreinigung
usf. müssen dauernd beibehalten bleiben.
des Schülers
die Brust herausgehoben, die Wirbelsäule eingezogen. Der Kopf
sei weder nach vorn noch nach hinten geneigt, damit den Augen
nach allen Seiten freier Spielraum bleibe. Auch alle Atemübungen
ist
verlangen diese Haltung. Sie erlaubt nur einen Schritt und das
der Schwebegang oder das Ballengehen. Mit den Fersen darf man
immer nur ganz leicht antreten: bei einiger Übung läßt sich das
zu
bewerkstelligen. Wer mit den Fersen hart antritt oder gar auf
zu
Atmens beim Gehen) begreifen, warum (schon jetzt) auf Gang und
Haltung Wert gelegt wird.!!)
die des vorliegenden Lehrbriefes mit B. Der Schüler übt also fortan
Gruppe A den einen Tag, Gruppe B den zweiten Tag, Gruppe A den
dritten, Gruppe B wieder den vierten Tag usf. regelmäßig.
Gruppe A erfährt aber eine Abänderung bzw. eine Ergänzung.
Es werden Übung 1–4 nunmehr sechsmal, Übung 6 und 7 fünf
mal, Übung 9–11 dreimal mit jedem Beine durchgeführt, worauf,
wie bekannt, Punkt 12: Tiefatmen durch die Nase, folgt. Hierauf
werden zur Ergänzung die Übungen 13 und 14 bzw. 13–17 ange
schlossen, und zwar:
Man legt sich in gestreckter Lage mit dem Rücken auf den
13.
Teppich, so daß der Körper vollkommen wagerecht zu liegen kommt.
Die Hände werden hinter dem Genick geschlossen. Dann hebt man
den Rumpf langsam bis zur senkrechten Stellung, ohne aber im
geringsten die Beine zu bewegen; die Beine müssen sowohl bei den
Knien als auch an den Füßen fest geschlossen bleiben. Nur der
Rumpf allein hat die Aufwärtsbewegung bis zur sitzenden Stellung
zu machen. Sodann hat man auf die gleiche Art, wieder ohne jede
Beinbewegung, in die Rückenlage langsam zurückzukehren. Diese
Übung, die anfangs etwas schwierig sein wird, muß dreimal hinter
einander gemacht werden.
Man legt sich, lang ausgestreckt, mit der Brust auf den
14.
Teppich und legt die Hände flach auf die Erde auf. Nunmehr er
hebt man langsam den ganzen Körper, bis er auf den ausgestreckten
Armen und den Fußspitzen ruht. Auch bei dieser Übung müssen
die Beine fest geschlossen bleiben. Hierauf läßt man sich ebenso
langsam wieder auf den Boden zurücksinken. Diese Übung wird
ebenfalls dreimal hintereinander vollführt.
15. Tiefatmen durch die Nase.
16.
6
1
9
zweimal, Übung dreimal, Übung zweimal, Übung dreimal,
11
4
3
14
einmal.
17. Tiefatmen durch die Nase.
zu
Öl) reiben und kneten und sich dann eine Ruhepause von
zu
mindestens Minuten
in
Stellung verbringt. Wer noch nicht hinreichend abgehärtet ist, mag
sich dabei mit einer leichten Decke verhüllen.
höhe
voll nach rückwärts; alle Muskeln müssen dabei angespannt sein.
Diese Übung macht man sechsmal.
Die wagerecht vorgestreckten, straff gespannten Arme werden
2.
nach rechts und nach links mit kraftvollem Schwunge hin- und her
daß sie einen Halbkreis beschreiben. Diese Übung ent
so
bewegt,
spricht der Bewegung des Schnitters mit der Sense, nur muß der
Oberkörper aufrecht bleiben, auch darf die Fußstellung nicht ge
ändert werden. Die Beine bleiben fest geschlossen und die Knie
eingezogen. Man macht sechs Schnitterbewegungen hintereinander.
Die nach oben gestreckten Arme werden mit kräftiger An
3.
wegt, derart,
daß sie einen Kreis beschreiben. Man muß bei der
oberen Kreishälfte die Arme so nahe als möglich beim Kopf vor
beizuführen suchen. Diese Übung wird sechsmal hintereinander
ausgeführt.
4. Tiefatmen durch die Nase.
den Hüften. Dann streckt man abwechselnd das rechte und das
linke Bein wagerecht aus, soweit möglich ist. Bei dieser Be
es
wegung kann das Gesäß der Ferse des ruhenden Beines auf
Z9
liegen. Man suche diese Übung, die sehr schwer ist, dreimal hinter
einander durchzuführen. Wem diese Bewegung zu schwer fällt, der
mag es bei Übung 10 der Gruppe A bewenden lassen.
11. Tiefatmen durch die Nase.
12.
A:
Übung von Gruppe das Erheben des Rumpfes aus
13
in
B
-
fünfmal durchgeführt. -
A:
13.
in
lage. Gruppe soll diese Übung fünfmal durchgeführt werden.
In
-
15. Tiefatmen durch die Nase.
16.
5,
Kombinierte
1,
zweimal Übung dann dreimal Übung zweimal Übung zwei
3, 2,
9,
7, 6,
mal Übung 10, hierauf dreimal Übung zweimal Übung zwei
13.
Er
nicht
Finger darf zucken, kein Muskel sich bewegen. Auch die Gedanken
müssen zur Ruhe kommen. Man vermeide alle irgendwie erregen
den Gedanken (Beruf, Geschäft): man muß sich einer vollkommenen
Untätigkeit überlassen. Wichtig ist, sich vor dem Einschlafen
zu
es
40
genügt, wenn wir sie nunmehr jeden zweiten Tag durchführen. Wir
müssen fortan bei dieser Übung unsere Gedanken ausschließlich
konzentrieren auf hohe Tugenden Christi oder auf die Idee des Bildes,
das wir gebrauchen. Wir müssen uns sehnen, dem Ideale näher zu
kommen und seine Tugenden ebenfalls zu entwickeln. Unser Sehnen
muß sich vornehmlich auf Entfaltung der Harmonie und der Näch
stenliebe richten.
Die Spiegelübung wird täglich ausgeführt. Sie erfährt aber eine
kleine Erweiterung oder Umformung. Wir müssen in den Spiegel
sprechen; wir müssen uns mit unserem Spiegelbilde unterhalten,
ohne jedoch auch nur im geringsten die Gesichtsmuskeln in Be
wegung zu setzen. Nur die zum Sprechen bestimmten Muskeln
dürfen sich bewegen.
für
Wir stellen uns die Dauer der Übung vor, das Spiegelbild
sei unser Bruder oder unsere Schwester, und wir hätten ihm oder
zu
ihr eine wichtige Angelegenheit berichten. Das müssen wir
auch wirklich tun wir sprechen klar und deutlich auf unser
h.
d.
tadelt oder man ist sehr erzürnt Dann drückt man, immer
in
.
.
.
entströmen, das Auge muß Leid, Lust, Liebe, Verwirrung und Zorn
klar und deutlich ausstrahlen, ohne daß dabei die Umgebung des
Auges Mitleidenschaft gezogen wird. Kein Lid darf zucken, keine
in
Falte erscheinen. Auch die Stirne muß glatt und unbewölkt bleiben,
und der Mund darf nur die Bewegungen machen, die zum Sprechen
erforderlich sind; darf sich also auf keinen Fall, beim Aus
er
B.
z.
bezeugen durch
so
seine Strahlung, die stark sein muß, daß man sie deutlich dem
Spiegelbilde entströmen sieht.
41
als
diese Übung insofern erleichtern, den Spiegel ein drama
in
er
tisch sehr bewegtes Gesicht hineinspricht, dem alle eben ge
in
schilderten Gemütsbewegungen spielen. Selbstverständlich muß der
im
–
Effekt der gleiche sein: Eherne Ruhe Antlitz, Entwickelung
der geistigen Klaraugen.
Diese Übung erheischt hohe Willenskraft. mehr man im
Je
stande ist, die Gedanken auf die betreffende Gemütsbewegung
zu
sammeln (konzentrieren), desto kräftiger wird die Wirkung sein. Diese
Übung muß mindestens eine Viertelstunde währen.
Atmen durch die Nase hat auch den Vorteil, zum Voll- und Tief
atmen zu zwingen.
Bei den täglichen Atemübungen muß man jetzt für die ange
gebene Zeitdauer (15 Sekunden) den Atem bei fest geschlossenem
Munde durch das rechte Nasenloch ziehen, die eingezogene Luft
=
so
muß
in
je
15
zu
ersehen, daß alle aufgeregten Men
ist
schon aus dem Umstande
schen kurzatmig sind. nervöser, fahriger und aufgeregter ein
Je
ist
Mensch ist, desto oberflächlicher sein Atem. Wer dagegen ruhig
und harmonisch ist, atmet regelmäßig langen und ebenmäßigen
in
Zügen. Wir beginnen unser irdisches Leben mit der Atmung und
auch mit dem letzten Atemzuge. Der Atmungsprozeß
es
beenden
darum physiologisch von großer Bedeutung.”)
ist
in
regung befindet, kann durch folgende Übung sehr rasch wieder die
Herrschaft über sich selbst erlangen:
Man legt sich ausgestreckt auf den Rücken nieder. Dann schließt
zu
man die Augen und beginnt langsam tief und voll
Es
atmen.
ist
zu
"l.
bis
*,
in
brief der
im
und Stoffwechsel.
Alles atmet, selbst die Steine. Vgl.: Jakob Lorber, »Kleinere Naturzeug
1)
nisse«.
43
übung muß der Schüler außerdem noch auf folgende Weise erwei
tern: Nachdem er sie derart ausgeführt hat, daß er dem Kreise
gegenüber saß, befestigt er nunmehr den Kreis in gleicher Höhe
rechts von sich, behält aber seine Körperstellung bei und ändert
auch die Richtung des Gesichtes nicht. Dann dreht er langsam
die Augen (und nur sie!) so weit nach rechts, bis er den Kreis er
blickt. In dieser Stellung verharrt er 2–3 Minuten, ohne zu blin
zeln. Das Auge muß starr und unbeweglich sein. Hierauf befestigt
er den Kreis links, nimmt die vorige Stellung ein und dreht die
Augen langsam so weit nach links, bis er den Kreis erblickt. Auch
diese Stellung der Übung hat 2–3 Minuten zu währen, ohne daß
mit dem Auge geblinzelt oder gezuckt wird. Der Schüler muß dieser
Übung sehr viel Aufmerksamkeit und Geduld widmen, er muß aus
harren, auch wenn sie ihm anfänglich schwer fallen sollte. Sie soll
im Verein mit den ersten Übungen jeden Tag vorgenommen werden.
Diese Übung wird naturgemäß dem Auge anfänglich Schwierig
eine derartige Stellung nicht ge
ist
Übung vorzunehmen. Man setzt sich mit einem Zweiten ins Ein
vernehmen und läßt sich von ihm Hindernisse vor die Augen bringen,
die geeignet sind, Zucken oder Blinzeln hervorzurufen. Die betref
fende Person soll plötzlich mit den Fingerspitzen ganz nahe
B.
z.
vor die Augen fahren, soll scheinbar (und mit Vorsicht!) einen Schlag
gegen unser Auge führen, kurz: soll versuchen, uns mit allen Mitteln
zum Blinzeln zu reizen. Sie muß sich natürlich der äußersten Vor
zu
wegt, starr und ruhig halten: kein Lid darf zucken, kein Muskel
Bewegung kommen.
in
und erlernt
er
44
stand für einen Augenblick scharf ins Auge zu fassen, dann hin
wegzusehen und sich diesen Gegenstand nunmehr mit allen seinen
Einzelheiten zu beschreiben. (Das geschieht für den Anfang am
besten schriftlich.)
Auch den Spiegel nimmt man wieder zu Hilfe und sieht sich
in die Augen. Man muß sich bemühen, sein Spiegelbild, trotzdem
man den (ruhigen!) Blick nur an die Augen heftet, in allen seinen
Teilen klar und deutlich zu erkennen. Unser Blick darf sich von
den Augen des Spiegelbildes nicht eine Sekunde entfernen und
trotzdem müssen wir unsere Haare, Ohren, das Kinn usf. so voll
endet scharf sehen, als ob wir den Blick eigens dorthin gerichtet
hätten. Selbst an den äußersten Partien des Spiegelbildes muß alles
klar und deutlich vor uns stehen.
Wenn wir die Übung einigermaßen beherrschen, so können wir
sie auch an unsern Mitmenschen versuchen und zwar an den Vor
übergehenden auf der Straße oder an interessanten Gegenständen
usf. Bei jeder Begegnung mit einem Menschen gewöhne man sich
an, dessen Erscheinung sofort mit einem Blicke so zu erfassen, daß
wir besonders seine Gesichtsbildung in allen Teilen vollkommen be
herrschen: so, daß es gelingt, sich nach einiger Zeit dieses Bild
naturgetreu wieder ins Gedächtnis zurückzurufen. Man darf es auf
keinen Fall bei unklaren Vorstellungen bewenden lassen. Man rufe
sich das Bild immer wieder und so lange ins Gedächtnis zurück,
bis es gelingt, eine dem Originale unbedingt ähnliche Vorstellung
zu erhalten. So übt man das Physiognomien-Gedächtnis, das bei
den meisten Menschen kaum entwickelt ist. Ebenso verfährt man
bei Gegenständen.
So oft es Zeit und Gelegenheit erlauben, soll der Schüler die
Innenschau d. h. Selbstkritik (zweiter Lehrbrief) üben. Der Wert der
Übung hängt weniger davon ab, was man erschaut, als davon, daß
man in sich die Kraft findet, die innere Ruhe zu entwickeln, die in
jedem Augenblicke das Unwesentliche vom Wesentlichen zu unter
scheiden vermag.
Er soll ferner auch die Barmherzigkeit pflegen. Keiner hat so
wenig, daß er nicht imstande wäre, seinem darbenden Mitmenschen
ist
Schüler muß das Geben zur zweiten Natur werden. Wehe ihm,
wenn er bewußt an einem Darbenden vorübergeht, ohne ihm sein
Scherflein zu spenden. Er darf sich nicht scheuen, öffentlich Barm
herzigkeit zu üben. Andere Menschen mögen seine Mildherzigkeit
sehen; denn sein gutes Beispiel wird sie zu gleichem Tun erziehen.
Andererseits aber darf er die Gabe nicht zu dem Zwecke geben,
sich für seine Opferwilligkeit bewundern zu lassen, das wäre seiner
unwürdig.
Der Schüler muß selbstlos werden. Er darf, wenn er Hilfe
irgendwelcher Art spendet, nicht denken und erwarten, eine solche
Tat fördere seine ethische Entwickelung, noch weniger: sie könnte
ihm irdische Vorteile bringen. Er muß helfen aus dem mächtigen
inneren Verlangen heraus, nach bestem Vermögen Gutes zu stiften.
Wir alle sind Teile eines Urquells, sind im letzten Grunde eine
Einheit. Wen wir vor uns sehen, ob er in Armut und Niedrigkeit
ist, ob er im Reichtum prangt, ob er ungebildet oder gelehrt, fromm
nur die augenblickliche Erscheinungs
ist
Wesen selbst; denn wir sind nicht der Körper. Und alles strebt
zum Guten, Ewigen, Göttlichen. Wenn sich der Schüler dieser Wahr
bleibt, auch das geistige Band er
er
das
alles Beseelten erkennen, und wahre Nächstenliebe, Nachsicht, Dul
dung und Barmherzigkeit werden sein Herz einziehen.
in
ist
zu
Man muß imstande sein, sich selbst wie einem Fremden gegenüberzustehen.
*)
ihre Vor
so
züge, und man wird Kraft gewinnen; man tadle hingegen ihre Schwächen nicht
unausgesetzt, sonst raubt man sich selber Erkenntniskräfte. Über Mitmenschen
sprechen und denken, daß die Gedanken vereinbar sind mit der
so
Der Schüler nimmt sich (vorerst für die Dauer eines Tages) am
Morgen vor, den ganzen Tag über kein unnützes Wort zu sprechen.
Er denkt dabei an die Zersplitterung der geistigen Kräfte, die beim
unnötigen und unangebrachten Reden erfolgt. Es nicht gemeint,
ist
er solle dieser Zeit überhaupt nicht sprechen, wohl aber soll
er
in
alle überflüssigen Bemerkungen und alle nichtssagenden Redens
so
arten peinlich meiden; hat sprechen,
zu
er
bedient sich einer
er
kurzen, logischen und bestimmten Ausdrucksweise unter Vermeidung
aller Weitschweifigkeit und unnützer Wendungen. Trotzdem muß
sich jeder Schroffheit, Roheit und Herzenskälte enthalten, wozu
er
–
keinen Fall herrisch oder lieblos klingen darf,
sie soll nur sicher
und bestimmt sein. Hat man diese Übung einen Tag über befolgt,
so
setzt man einen Tag aus; am dritten, vierten und fünften Tage
(hintereinander) verwirklicht man den gleichen Vorsatz; danach setzt
man wiederum einen Tag aus; hierauf wird die Übung sieben Tage
(eine Woche) lang ausgeführt, dann setzt man wieder einen oder
zwei Tage aus usf. aufsteigender Linie. Hat man gelernt, die
so in
Schweigen des
im
zu
und Üben soll uns erst reif machen zum Prüfen und Urteilen.
Der Schüler wird bald erfahren, wieviel Kraft dem Umstande
er
verdankt, daß immer wieder allen Dingen gegenüber auf das Gute
er
daß
auch vom Innersten seiner Seele Besitz ergreifen läßt.
es
Hindernis sehen.
Der Schüler muß hierbei viel Geduld und große Willenskraft
47
zeigen. Er muß die Strahlung sehen wollen, und mit der Zeit wird
er sie wirklich sehen. Die Vorstellungskraft muß anfänglich sehr
rege sein; was man zuerst nur glaubt, zu sehen, ist schließlich
Wirklichkeit, wenn der Schülernoch an Einbildung denkt. Wir
wiederholen, daß das Strahlensehen sehr wichtig ist; der Schüler
darf sich durch anfängliche Mißerfolge nicht abschrecken lassen.
Geduld und Ausdauer bringen ihn auch hier zum Ziele, und er wird
dann mit Staunen erkennen, daß sein Körper fortwährend eine feine
Ausstrahlung zeigt.
Die Übung des plastischen Vorstellungsvermögens an Gegen
ständen bleibt beibehalten. Diese Übung wird nunmehr folgender
maßen ausgedehnt: man nimmt eine Photographie zur Hand und
betrachtet sie fünf Minuten lang andauernd und eifrig. Alle Ge
danken, die mit dem Bilde nicht in Zusammenhang stehen, müssen
sorgfältig ferngehalten werden. Man darf auch nur den Gedanken
Raum gewähren, die der äußeren Erscheinung des Originals ent
sprechen, nicht aber seinen Charaktereigenschaften oder Episoden,
die man vielleicht mit ihm erlebt hat. Hat man diese Konzentration
fünf Minuten lang einwandfrei durchgeführt, so legt man das Licht
bild beiseite und ruft es sich mit starker Willenskonzentration vor
das geistige Auge. Man darf nicht ruhen, bis man das Bild bei
geschlossenem Auge so klar und deutlich vor sich stehen sieht,
daß man imstande ist, alle Einzelheiten wahrzunehmen. Die be
treffende Person muß mit großer Plastik, mit greifbarer Schärfe vor
uns stehen. Gelingt das nicht, dann wiederholt man das Experiment
unverzüglich. Diese Übung soll jeden zweiten Tag durchgeführt
werden und möglichst stets zu der gleichen Zeit.
Auch folgende Übung ist wertvoll. Man schreibt auf ein Blatt
Papier einen kurzen Satz, z. B.:
Die Wahl des Satzes bleibt dem Schüler überlassen, nur soll er
Worte wählen, die zu seiner Entwickelung passen. Diese Worte
liest er einigemale mit voller Konzentration. Dann zwingt er sich,
sie an der Wand zu sehen. Auch dieses Experiment muß solange
durchgeführt werden, bis er die Worte klar und deutlich an der
Wand erblickt d. h. der Schüler muß immer wieder den Satz auf
48
sie
ist,
Diese Übung
ist
überaus wichtig. Sobald einmal gelungen
stellt man sich mit großer Willenskraft vor, die geistige Schrift
der Wand für das Auge fest haften bleiben. Danach geht
an
müsse
man zur Arbeit; jedenfalls entfernt man sich aus dem Raume,
in
dem man geübt hat. Nach einiger Zeit, anfänglich nach einer
Stunde, kehrt man wieder dieses Zimmer zurück, und auch jetzt
in
gelingen, den betreffenden Satz wieder
an
es
Er
einfacheren Gegenständen durchführen. soll auch die Dauer
der Konzentration langsam erhöhen.
Wenn man auf der Straße geht, bleibe man öfters vor schön
oder abwechslungsreich dekorierten Schaufenstern stehen. Man
zwinge sich (anfänglich innerhalb längerer, später aber ganz
in
49
Noch ein Rat sei dem Schüler ans Herz gelegt: er sammle Merk
sprüche für sein Gemüt, für seine ethische und okkulte Entwickelung.
Beispiele:
»Meine Okkulten Kräfte werden sich allseitig entfalten,
ich bin vom endlichen Erfolge fest überzeugt I«
langer) Gummischlauch
m
1
treten ist, legt man sich auf den Rücken und versucht durch Ein
54
ist
soll von der Dickdarm-Schleimhaut
leicht durchführbar, wenn man einige Minuten ruhig liegen bleibt.
(Neuerdings sind besondere Darmbadeapparate den Handel ge
in
kommen. Solche Apparate und ebenso Pflanzenfettseife, Hautfunk
tions-Öl, Hautreinigungs-Öl usf. liefert der Verlag dieser Lehrbriefe)
zu
Da wird
das Wasser den Körper einzuziehen. Man lasse sich durch an
in
zu
gungen, so muß um stets weitere Fortschritte erzielen, allezeit
die besten Körperpflegemittel verwenden. Die Alten haben vor
und nach Waschungen den Körper mit wohlriechenden Ölen einge
rieben. Diese Maßnahmen entsprangen hygienischen Erwägungen.
Wir reiben heute, im gleichen Sinne, nach Bädern und Waschungen
Öl
den Körper mit Gottliebs Hautfunktions-Öl ein. Das muß gut
die Poren gerieben werden. Man berücksichtigt dabei vornehm
in
in
in
man das
Längsstrichen eingerieben. Schließlich behandelt man auch die
Schläfen leicht mit dem Öle und zwar ebenfalls kreisrunden Be
in
Lanolin) sind
Hautart artfremd sind.
Der Schüler muß seine Diät blähungsfrei machen. Darum sind
zu
zu
bereiten.
ihm aus und macht ihn unabhängig von Speisehäusern. Anleitungen
im
Der Schüler soll mit allen Mitteln darauf bedacht sein, sein
die Speisen
zu
zu
36
Vor übertriebenem
ist
a.)
ist
bildung
individuelle Ernährung notwendig. Alle Extreme wirken auch hier
schädlich.
Er
Dem Rauchteufel muß der Schüler entsagen.
denschaften ablegen. Spirituelles Wirken steht ihm höher und be
glückt ihn mehr, als alle tierischen „Genüsse“. Die materiellen „Ge
böse Folgen, daß sie eine Versündigung
so
nüsse“ haben zudem
sind gegen den Willen GOTTES, der uns gesunde Körper bestimmt
hat. So rächt sich jede Leidenschaft durch Krankheit, Leid und
Schmerzen am Menschen, selbst
an
seinen Kindern.
Auch der Alkoholgenuß (in jeglicher Form) muß allmählich auf
gegeben werden. Das Verlangen nach Alkohol entsteht durch falsche,
gedankenlose und unreine Diät. Unsere Diät macht alles Trinken
überflüssig (sie schont daher die Nieren) und erweckt Widerwillen
gegen geistige Getränke. Die Spirituosen sind abnorme, satanische
Getränke, die böse Mächte uns brauen lehrten, um unsern Aufstieg
zu
zu
GOTT unterbinden.
in
Influenzen von
er
ist
meidet schädliche, unwürdige und irdische Genüsse, weil er frei
und über dem Ameisenkribbelkram der Herdenmenschen steht, nicht
sog. »Gelübde« abgelegt hat. Nur Schwächlinge und
er
etwa, weil
unsichere Kantonisten bedürfen eines Gelübdes. Es gibt eine wahre
und eine falsche Askese. Der falsche Asket übt Askese, weil ge
rade sie für ihn höchster Genuß oder auch –
Ruhm (daher keine
wahre Askese!) ist. Die »Askese« des Schülers ist Freiheit: sie
führt ihn vom Vergänglichen zum Unvergänglichen.
III)
Die Übungen Körpergymnastik (vgl. Lehrbrief
werden
in
der
fortgesetzt.Ebenso muß die Ruheübung ausgestreckter Lage auch
in
fernerhin vorgenommen werden; dagegen braucht der Schüler die
Ruheübung sitzender Stellung, mit geschlossenen Knien, noch
in
er
ist
zu
Es des Schülers Aufgabe,
Liebe bei allen Menschen
wecken, die mit ihm verkehren. Das ist keinesfalls so schwer, als
man glaubt. Selbst Personen, die uns feindlich gegenüberstehen,
zu
lassen. Wenn jeder Gedanke uns dahin zielt, dem Bruder und
in
zu
Mitmenschen helfen, wenn alles, was wir sprechen und tun, auf
dem Wunsche fußt, andern zu nützen, dann wird die selbstlose All
Liebe gar bald einziehen und sich auch nach außen offenbaren.
Durch zwei Methoden zugleich muß der Schüler dieses Ziel ge
zu
ist
»Übel« in der Welt nur Entwickelungs- und Erziehungsmittel.
Wer sich bewußt ist, daß alles »Unangenehme« seine nützliche Kehr
seite hat, daß alles Leid einen Schritt näher zur Erkenntnis bringt
und uns reifer macht, der wird auch Gewinn zu ziehen wissen aus
zu
allem, was ihn augenblicklich stört und aus dem Gleichgewicht
bringen droht. Wenn uns ein Leid widerfährt,
sollen wir sagen:
so
das Leid schmerzt mich jetzt wohl, aber aus einem guten Grunde
mir widerfahren. Das Leben ist Ursache und Wirkung. Die
es
ist
Wirkung hat mich empfindlich getroffen, aber wo liegt ihre Ursache?
Wer den ehrlichen Willen zum Guten hat und, anstatt kopfhänge
rischem Brüten und alberner Gefühlsduselei sich hinzugeben, eine
unparteiische Prüfung aller Umstände vornimmt, die ihm Leid ein
gebracht haben, der wird bald genug sehen, daß das Übel aus ihm
selber stammt. Er wird, wenn die ganze Kette von Ursachen
er
er
durch ein liebloses Wort, durch eine egoistische Handlung,
B.
ja z.
hingeben. Sie führen nichts und schaffen nur neues Elend, neues
Leid. Der Mensch muß sich vielmehr aufraffen, positiv werden
und künftig edler denken, reden und tun. Gute Gedanken, Gute
Worte, Gute Taten wollen wir vom Schüler sehen.
Der Schüler muß allen Fällen positiv denken. Er wird sich
in
sagen: »Ich habe Ursachen gelegt, die mir Leid eintragen mußten.
Doch ich habe gelernt aus dem Leide, ich will besser werden«.
Auch wenn nur indirekt der Urheber seines Leides war, so hat
er
59
ist
Erkenntnis zu bringen, uns zu bessern; das erreicht, dann hat
das Leid seinen erzieherischen Wert verloren,
es
und wir brauchen
nicht mehr. seiner Wunde; doch der Weise,
Nur der Tor wühlt
in
der des Leides Sinn versteht, wird alles tun, die Wunde zu heilen.
Dazu verhelfen ihm die Einsicht und die Willenskraft. Bei kleineren
Übeln gelingt das leichter, obwohl gerade sie für den Willens
schwachen den größten Stachel haben.
zu
Unbill tragen
hat oder ihn sonst ein Kummer überfällt, nehme
sich vor, nachdem ihre Ursache erforscht hat, eine bestimmte
er
er
so zu
Stunde des Tages nicht mehr daran denken. Das wird für den
Anfang nicht leicht sein und
je
ist
aber ernst
Entwickelung, wird
sich zur bestimmten Stunde heherrschen
der
und seine Gedanken durch nützliche anstrengende Tätigkeit ablenken.
Und mit Staunen wird bemerken, daß nach Ablauf dieser
er
er
dritten Tage Stunden lang usf. Nach Ablauf einiger Wochen wird
3
von seinem Schmerze geheilt sein oder doch mit voller Ruhe
er
Der Schüler muß jeden Tag wenigstens eine gute Tat voll
bringen, die anderen Menschen zum Besten dient. Und wer seinen
Werdegang veredeln und beschleunigen will, der sucht gerade solche
zu
B.
zu
auch und
wählen,
B.
auf ein Tier der Umgebung. Das beste Objekt für diese Kon
in
zentration
in
gabe schon schwieriger! Das Flattern des Vogels und das Herum
hüpfen allein schon werden anfänglich stören. Aber fleißige Übung
überwindet auch diese Schwierigkeiten. Später wählt man einen
Singvogel. Nach einigen anstrengenden Übungen wird uns auch
der Gesang des Tieres nicht mehr stören.
Die Übung des plastischen Vorstellungsvermögens darf nie
mals versäumt werden.
an
man die Augen auf sie gerichtet. Das Experiment dauert so lange,
bis man die kleinsten Einzelheiten scharf und deutlich erkennt.
Der Schüler vermag jetzt voll und tief zu atmen. Immerhin ist
seine Atmung noch etwas einseitig. Es gibt einen Hochatem und
einen Tiefatem. Der Schüler hat bis jetzt ausschließlich die gründ
liche Tiefatmung der Bauchatem, der allein schon
ist
erlernt: das
zu
imstande ist, den Körper gesund und kräftig erhalten. Durch
eingesogen werden,
da
das Tiefatmen kann am meisten Luft die
Lungenflügel bei ihm größeren Spielraum haben. Immerhin aber
wird dabei nur ein Teil der Lunge mit Luft versehen; die kleinere
zu
obere Lungenpartie kommt dabei kurz. Beim ausschließlichen
Hochatmen, das die meisten Menschen, vornehmlich die Frauen,
wie jedermann beobachten kann, aus Unwissenheit und Nachlässig
keit pflegen, erhält nur die oberste Lungenpartie das nötige Quantum
Luft, während die größeren unteren Lungenteile nur spärlich bedacht
werden. Das ist die bedenklichste Art, zu atmen. Der Schüler ver
bindet diese Atmungsarten und erreicht damit den Vollatem, wie
gesunden Säuglingen, bei denen die
an
mit Luft und gestattet somit die Aufnahme der größtmöglichen Sauer
stoffmenge (vitale Kapazität das größtmögliche ein- und aus
h.
d.
atembare Luftvolumen).
Atemzuge mit Luft anfüllen können, um
so
gewohnten Weise tief ein, indem durch einen leichten Druck auf
er
den Unterleib die Bauchwand vorwärts drängt. Der Druck soll sanft
von oben nach unten geführt werden.
Bei unausgesetztem Einatmen dehnt dann den untern Brust
er
korb etwas aus: dadurch füllen sich die mittleren Lungenteile; der
letzte Teil des Einatmens bewirkt Ausdehnung der oberen Brust,
wobei der Unterleib leicht eingezogen wird. Das sind einem
in
5
66
”) Die Salbung ist wichtiger als die Wasseranwendung. Wenn des öfteren
kein Wasser angewendet wird, so muß doch die Haut, so oft ihre Geschmeidig
keit nachläßt, geölt und gesalbt werden. Die Behauptung der Wasserfexen, das
Hautfunktions-Öl „verstopfe die Poren“, zeugt von absoluter Unkenntnis der
Physiologie.
70
ist
es
entzieht Lebens
d.
h.
wärme. Längerer Aufenthalt im Wasser wirkt also unserem Ziele,
zu
Od sammeln, entgegen. Dampfbäder sind nicht ungefährlich.
Allezeit muß sich der Schüler, ledig oder verheiratet ist,
ob
er
strengster Keuschheit befleißigen, Worten, Taten und hauptsäch
in
lich in Gedanken. Jede geschlechtliche Erregung bedeutet großen
Odverlust. Da uns Od aber als psychischer Mittler den Höheren
in
Welten dienen soll, darf diese Kraftquelle nicht geschwächt werden.
Bei der sexuellen Vereinigung der Geschlechter findet eine Ver
so
mischung der odischen Lohen statt, die intensiv ist, daß ein jeder
des anderen Od übernimmt und längere Zeit seiner Einwirkung
untersteht. Da erwachsen große Gefahren durch psychisch gefärb
tes Od. Das Od des zornigen Menschen vermittelt Zorn, das eines
disharmonischen Menschen macht disharmonisch. Wenn sich der
Schüler, der doch allen Leidenschaften entwachsen soll, trotzdem
mit irgendwem geschlechtlich einläßt, dessen Seele noch von tie
so
zu
Der Schüler wird gemahnt, seines Zieles allezeit eingedenk
sein. Er muß sich auch nach außen edler Haltung befleißigen. Alle
ist
zu
Der Schüler muß die bekannte, nunmehr für jeden zweiten Tag
angesetzte Ruheübung (geschlossene Beine, die Hände auf dem
Tische) auch weiterhin ausführen, nur soll das Bild ausschalten
er
in
Er
so
zu
Es
gleich
ist
zu
(das
gültig, welche Vorstellung sich von dem Aussehen dieses Nerven
er
doch kommt
71
ist
»Das Sonnengeflecht der Sitz meiner Lebenskraft, meiner
Empfindungen und meiner Gefühle. Es verteilt die Nervenkraft
(Prana) so, daß sie alle Regionen des Erdenleibes Gleichmaß
in
durchflutet. Jeder Gedanke, dem ich Raum gebe, beeinflußt diese
Zentrale meiner Lebenskraft. Die Nervenströme werden dadurch
zu
Trägern
meiner Gedanken, sie werden psychisch geladen und
durchwandern meinen Körper. Pflege ich positive (bejahende, wohl
wollende) Gedanken der Liebe, der Hilfsbereitschaft und der Barm
so
in
ein auf mein Sonnengeflecht: wird nur gute Gedankenformen
es
und gute Kräfte aus dem Universaläther aufnehmen und sie durch
den ganzen Körper senden. Diese Ströme werden aufbauend wirken,
sie werden mich gesund und glücklich machen. Sie werden mich
mit Liebe erfüllen, mit Kraft und Sicherheit, der ganze Organismus
wird ergriffen werden von diesen Gefühlen, und meine odische Aus
strahlung wird somit diesem Sinne meine Umgebung beeinflussen.
in
starken lassen, ich will sie aussenden allen Wesen. Ich will
72
er
sein. Er nimmt von jeder Farbe eine Perle, legt sie vor sich auf
den Tisch und reinigt sie folgendermaßen von dem anhaftenden
fremden Od: er fährt mit den Fingerspitzen von außen nach innen
(also von den beiden äußersten Perlen nach den inneren zu) über
die Perlen hin und nimmt mit festem Willen das fremde Od fort,
dann bewegt er sogleich die Hände im großen Bogen wieder nach
außen und schleudert diese Influenzen zur Seite. Diese Manipula
tion wird siebenmal gemacht. Darauf reinigt er die Hände und odet
durch das entgegengesetzte Verfahren den Perlen seine eigenen
Influenzen ein, indem er jetzt den Strich von den mittleren Perlen
rechts und links nach außen führt. Dann bringt er seine Finger im
großen Bogen wieder zur mittleren Perle zurück und wiederholt diese
Manipulation ebenfalls siebenmal.
Sieben Striche sind erforderlich zum Ausoden und sieben Striche
zum Einoden. Beim Einoden muß sich der Schüler plastisch vor
stellen, wie das Od seinen Fingerspitzen entströmt und sich den
Perlen mitteilt. Er muß den Willen haben, daß die Perlen mit ihm
in odische Verbindung treten und daß es ihm durch diesen Rapport
gelinge, jedesmal gerade die Perle aus einem kleinen Täschchen zu
ziehen, die er mit seinem geistigen Auge sieht. Das kleine Täsch
chen (eine kleine Börse, die man in der Westentasche trägt), wird
auf die gleiche Weise wie die Perlen aus- und neu eingeodet. Nun
mehr behaucht der Schüler Perlen und Täschchen sehr stark mit
der gewohnten Willenskonzentration und bringt die Perlen in das
Täschchen. –
Es ist Bedingung zum Erfolge, daß kein fremdes
Auge die Perlen erblicke; denn aus dem Auge strahlt Od, und ein
fremder Blick würde sofort den Perlen fremdes Od aufladen. –
Der Schüler schließt die Augen und sammelt sich auf die Farben,
die vor dem inneren Auge erscheinen; dann zieht er eine Perle aus
seinem Täschchen (ohne sie vorher zu besehen). Diese Perle soll
die Farbe zeigen, die er im Inneren geschaut hat, und diese Farbe
soll die Farbe des Tattva sein, das gegenwärtig schwingt. Der
Schüler soll auch auf den Geschmack achten, der sich bei dem
Experimente auf der Zunge zeigt. Nur durch Übung gewinnt man
das Ziel.
Der Schüler soll diese Übung bei jeder Gelegenheit vornehmen,
da er sich allein weiß. Er mag sie täglich 15–20mal durchführen,
76
*) Akasa ist der Resonanzboden der Natur. Er ist die Gottheit, das Eine
Leben, die Eine Existenz. Daher wurde Jupiter als höchster Gott »Vater Äther“
(rarP alſhºf) genannt. Auch Indra und Uranus galten als die ätherisch-himm
lische Ausdehnung. Auch der biblische GOTT wird als Äther (rveöpa), als Hei
liger Geist, beschrieben. Im Praktischen Okkultismus ist Akasa der Dritte Logos,
die schöpferische Kraft in der offenbaren Welt. (Logos = Iswara = Kwan Jin.)
ist
leuchtend).
Apas die wässerig-flüssige Substanz und Kraft.
ist
Prithvi die feste erdige Substanz, der irdische Geist, die irdische
Kraft; das niedrigste Tattva.
Während die Sanskrit- und Hindu-Philosophie von fünf Tattvas spricht,
nennt der Praktische Okkultismus deren sieben, die der Siebenheit der Natur
in
noch ebenso ferne, wie der sechste und der siebente Sinn. Exoterisch gibt
es
also tatsächlich nur fünf Tattvas, während dem Praktischen Okkultisten, dem
Esoteriker, Akasa erst das dritte Tattva ist: für ihn ist Akasa allein Göttlicher
Raum (Pleroma) und wird Äther nur der offenbaren Welt. Die fünf körper
in
lichen Sinne entsprechen den fünf niederen Tattvas, während die beiden noch
unentwickelten Sinne des Menschen Entsprechungen der beiden höheren Tattvas sind.
Die (sieben) Wurzelrassen (vgl »Rosenkreuzerische Unterrichtsbriefe«) werden
von den sieben Tattvas regiert. während jeder Rassenrunde regiert ein
D.
h.
ist
nennen. Prana mit seinen fünf tattvischen Aspekten
rische Kraft der Welt, die Lebenskraft (élan vital, spiritus vitae,
anima, ziveÜuo), die uns erhält.
Bevor der Schüler diese Kräfte anwenden lernt, muß sie erst
er
kennen. Dem eben erwähnten Experimente muß unendliche Ge
er
duld und Aufmerksamkeit widmen, wenn diese Kräfte will kennen
er
und beherrschen lernen.
atmung ab und wechselweise durch und zwar so, daß man bei
der ersten Atemgruppe (Einziehen, Stauen, Ausatmen) den Atem
links einzieht, staut und rechts ausatmet, bei der nächsten Gruppe
aber rechts einatmet, staut und links ausatmet usf., stets abwech
selnd, siebenmal. Am folgenden Tage macht man diese Wechsel
atmungs-Übung dergestalt, daß man rechts einatmet und staut und
links ausatmet, dann wieder links einatmet, staut und rechts aus
atmet; hierauf atmet man wieder rechts ein, staut und atmet links
aus; dieser Weise werden wieder sieben Atmungsgruppen geübt.
in
beobachten lernen. Der Schüler lege häufig den Daumen auf den
Er
Puls (arteria radialis) seiner Hand und zähle die Schläge. wird
78
Die Zeit von einem normalen Pulsschlage zum andern gilt als
Einheit. Nach solchen Zeit-Einheiten werden sowohl das Einatmen
wie das Stauen (Kumbhaka) und das Ausatmen gemessen. Auch
die Zeit, die zwischen zwei vollendeten Atemzügen liegt, zählt nach
Puls-Einheiten.
die Ausatmung darf länger dauern als die Einatmung, aber nicht
umgekehrt. Die rhythmische (individuelle) Atern muß dauernd an
die Stelle des angeborenen Mutteratems treten. Der »7-Sekunden
der beste rhythmische Atem.*) Dieser Atem überwindet
ist
Atem«
Schwäche und Krankheit, vitalisiert das Blut und vernichtet die
Suggestionen der Vorfahren (die Sünden der Väter); wer ihn sein
eigen nennt, der hat viel erreicht. –
Das rhythmische Atmen darf
nur zu besonderen Atemübungen unterbrochen werden.
in
links oder rechts stärker. Man versuche, den Atem durch die Nase
auf eine ungetrübte Spiegelfläche strömen zu lassen, und man wird
diese Verschiedenheit erwiesen sehen: der Spiegel wird auf einer
Seite stärker getrübt werden. Man halte sich ferner abwechselnd
das eine und das andere Nasenloch zu und man wird finden, daß
man durch das eine Nasenloch besser (und ohne Beschwerde) atmen
kann, als durch das andere. Wenn man zwei Stunden später das
Experiment wiederholt (vorausgesetzt, daß man gesund ist, daß weder
Erkältung noch Fieber bestehen),
so
*) Auch der Atem enthält die Sieben Prinzipien, vgl. »Die Wissenschaft
des Atmens« von Dr. med Franz Hartmann, »Prana«, VI. Jahrgang,
S.
150–153.
(Preis Mk. 8,50 gebunden; enthält viele wertvolle Aufsätze und die Grundregeln der
Diät und Körperpflege.)
80
Gegenstand – nicht
in der Abgeschlossenheit, sondern öffentlich
– durchzuführen. Gelegenheit hierzu bietet der Besuch eines öffent
lichen Lokales, am Abend allerdings nicht. Es darf auch kein Lokal
sein, in dem geraucht wird. Der Schüler konzentriert sich dort auf
eine Gabel, einen Teller oder einen sonstigen Gegenstand; von dem
Lärme der Umgebung darf er sich unter keinen Umständen beein
flussen lassen. Ein andermal lese er an einem derartigen
Orte die
Zeitung. Dazu wählt er einen kleinen spannenden Aufsatz, liest ihn
mehrmals durch, konzentriert sich scharf auf seinen Inhalt und ver
sucht ihn dann wörtlich aus dem Gedächtnisse niederzuschreiben. –
Bei beiden Übungen darf sich der Schüler nicht einen Augenblick
ablenken lassen. Werden die Übungen exakt durchgeführt, so be
reiten sie wohl Schwierigkeiten, gelingen aber stets dem Fleißigen
und Ausdauernden.
Sie dreht sich dreht sich dreht sich fort und fort das
der einzige Gedanke, den der Schüler darf aufkommen lassen. Vor
dem Einschlafen muß der Schüler auf der Hut sein. Das Experi
ment wird die Länge gezogen, bis die Weckuhr ertönt. Für den
in
6
82
ist
zu
Anfang verschließen, falls durch
es
gut, sich die Ohren
Straßengeräusche die Konzentration gestört werden könnte;
in
dem
Falle muß aber die Weckuhr dicht neben dem Ohre aufgestellt
werden, am besten auf einem hohlen Blechgefäße oder auf einem
umgestürzten Waschbecken. Der Schüler muß dieser Übung volle
Aufmerksamkeit schenken, damit sie später vertieft werden kann.
zu
Fähigkeiten auch behauptet werden.
Der Schüler mag fortan
beliebiger Zeit üben. Wem Zeit gebricht, der mag
an
es
B.
die
z.
für jeden Tag angesetzten Übungen nur jeden zweiten oder jeden
dritten Tag vornehmen; das verlängert lediglich die Entwickelungs
zeit. Keinesfalls aber dürfen die Übungen eines neuen Lehrbriefes
Angriff genommen werden, bevor der Schüler den Stoff der
in
-
früheren Briefe beherrscht.
wählt
83
der
wechseln die Rollen: der Schüler wird Empfänger,
in so
übt sich
er
6*
84
beitung, weil allgemein Nachfrage nach einem solchen Elementarbuche sich zeigte.)
ist
so
Wenn daher hier die Rede von telepathischen Übungen, darf man
B.
z.
nicht annehmen, daß solche Kräfte etwa Theosophie und Geisteswissenschaft
in
zum Auffinden von Erkenntnissen über Geistiges dienten. Alles das ist nicht
Geisteswissenschaft, sondern erst verfeinerte Physiologie und gehört das Ge
in
biet des phänomenalen Okkultismus bzw. der feineren Nuturwissenschaft. Hin
führen aber kann und soll solches Training zu Esoterik und geistiger (spiritueller)
Schulung.
Unser Buch soll den Schüler nicht erziehen zur Weltfremdheit, sondern zum
ja
tätigen Anteil am Leben, zur edelsten, verständnisvollsten Praxis. Der Schau
ja
es
platz unserer Schulung ist letzten Endes doch das Leben selbst, wie sich
abspielt zwischen Mensch und Mensch. Wer sich allmählich dem Leben im
Geiste zuwenden und sich von einem edleren Streben tragen lassen will, als von
dem Haschen nach sinnlich-alltäglichem Wohlsein, der darf nicht den Fehler be
gehen, daß die Flucht vor dem Leben ergreift. Das rechte Verhältnis zum
er
Leben seiner Seele soll der Schüler gewinnen, und daraus soll zur zweck
er
mäßigen Behandlung aller Lebensfragen und -aufgaben sich finden. Auch inner
halb der Dinge, die ihn umgeben, soll der Schüler den Geist erkennen. Denn
nicht diese Dinge und Erscheinungen, wenn sie auch nur Wirklichkeits-Oberflächen
zu
sind, sind geistlos, sondern der allein, der nicht die richtige Stellung ihnen
zu nehmen vermag.
Brief VI
Die Nahrungsaufnahme dient der Erhaltung des Erdenleibes.
somit ein wichtiges Moment im Dasein. Der Mensch kann
ist
Sie
auf zweifache Art Speise kann seine Speisen
zu
er
sich nehmen:
gedankenlos
zu
ökonomie.
er
in
duktion.
stark mit vitalen Kräften geladen, wie die Pro
ist
Nichts
so
Leben.
Die Liebeskraft muß für höhere Zwecke verwertet werden. Es
sie ist
zu
ändert, nur konzentriert man beim Einatmen den Willen darauf, daß
die sublimierte Liebeskraft an der Wirbelsäule entlang (Wirbelkanal)
bis in das Gehirn steige. Beim Stauen desAtems (Kumbhaka)
stellt man sich vor, wie diese Kraft vom Gehirn aufgesaugt wird.
Beim Ausatmen hat man den Wunsch und Willen, die ätherialisierte
sexuelle Kraft müsse der Entwickelung des Verstandes, des Gedächt
nisses, überhaupt aller geistigen Kräfte, dienen.
in
absolute Energie, die »Lebenskraft«. Prana ist alle Kraft im Ur
zustande, das tvsiua des Galenus, der archaeus bzw. spiritus vitae
des Paracelsus, das nephesh der Genesis, der élan vital der moder
ist ist
ist
es ist
Ohne Prana keine materielle Kundgebung möglich. Prana
nicht wägbar, nicht meßbar, nicht ohne weiteres sichtbar, aber
offenbart sich uns als das gestaltende Leben tausend Formen.
in
Prana meistern,
zuge saugt der Mensch Prana ein. Die Atemtechnik sondert das
zu
zu
sie und
stärken beleben. Obwohl Prana für die groben Sinne
nicht wahrnehmbar ist, muß der Schüler doch imstande sein, den
pranischen Strom seinem Leibe zu fühlen. Er sollte die Vor
in
stellung üben, sehe und empfinde Prana als eine unendlich feine,
er
sachen nicht entspricht, wird sie doch dem Schüler die späteren
Ubungen erleichtern und ihn schneller zum Ziele führen.
als möglich
im
Freien
vornehmen. (Jeder Spaziergang sollte für diese Übung, die vorerst
mindestens zweimal wöchentlich durchzuführen ist, verwendet wer
den.) Der Schüler muß besorgt sein, daß seine Schritte weder
er
zu
er
soll feststellen, ob sein Atem aus Chandra (links) oder aus Surya
er
sellschaft ablehnen, sich gerade halten und sich durch die Außen
welt nicht beeinflussen lassen. Dieses rhythmische Gehen schafft
ein erhebendes Gefühl der Zufriedenheit, der Kraft und der Har
monie. Das Gehen wird zum hoheitsvollen Schwebegang, und die
Haltung wird würdiger. Wer sich geistig oder körperlich abgespannt
fühlt, braucht nur eine Viertelstunde auf diese Weise in der frischen
Luft zu lustwandeln –
und er wird sich wie neugeboren fühlen.
Die beste Wirkung hat das rhythmische Gehen, wenn es mit
Surya begonnen werden kann. Strömt aber Sushumna, so soll
der Schüler die Übung nicht unternehmen.
in oft
Der Schüler soll außer den vorgeschriebenen Übungen, so
Gelegenheit hat, ein Pranayama durchführen. Er soll das
er
Beinen, die den Leib herangezogen sind.*) Dabei muß die Ferse
an
so
tung muß völlig aufrecht, das Rückgrat eingezogen und der Kopf
so
geneigt sein, daß das Kinn auf die Brust liegen kommt. Die
zu
ist
brauen,
an
zu
liegen;
an
Dieser orientalische Sitz hat auch den Vorteil, die Organe der unteren
*)
zu
zu
(Lebensleibes).
92
schenkel. Die Stellung ist nur dann richtig, wenn es gelingt, mit
den auf den Rücken gekreuzten Händen die Zehen zu erfassen, so,
daß man imstande ist, die rechte Zehe mit der rechten Hand und
die linke Zehe mit der linken Hand zu ergreifen. Ist diese Probe
gelungen, so werden die Hände auf den Schoß gelegt, der Kopf
nach vorn geneigt, bis das Kinn die Brust erreicht, und die Zunge
wird oben an den harten Gaumen gelegt, so daß sie an die Vorder
zähne stößt. Der Körper muß aufrecht, die Wirbelsäule gerade ge
halten werden. Diese Stellung heißt »Padmasana«.
Bei Stellung No. 1 wird der Atem nur durch das rechte Nasen
loch eingezogen und durch das linke wieder entlassen; dabei wird
jedesmal das zweite Nasenloch mit der Hand verschlossen. Bei
Stellung No. 2 wird der Atem mit beiden Nasenlöchern eingezogen
und durch beide wieder ausgestoßen. -
ist
und körperlich kräftige und von allem Niedrigen befreie. Das
die einfachste Form des Pranayama.
es
Der Schüler soll wöchent
lich mindestens zweimal (und zwar abwechselnd beiden Stel
in
lungen) vornehmen.
Sollten diese Stellungen dem Schüler trotz redlicher Mühe nicht
so
so
setzt sich auf den Teppich, daß sein Körper auf das Gesäß
ruhen kommt. Die Beine sind gekreuzt, und zwar liegt der
rechte Fuß unter dem linken Schenkel und der linke unter dem
rechten Schenkel.") Die Haltung muß, trotzdem der Kopf geneigt
”)
Unter »Arabischem Sitz« dagegen versteht man die kauernde oder sog.
Hock-Stellung, bei der die Knie der Brust anliegen und das Gesäß den Fersen
aufsitzt. Diese Stellung sollte der Schüler beim Stuhlgang stets einnehmen, da
sie den Darm entspannt, völlige Entleerung ermöglicht und
–
vornehmlich auf
–
B.
Wenn
z.
siert, aber auf der linken Seite strömen sollte, dann muß sich der
Schüler mit der rechten Seite auf den harten Fußboden legen und
sich ungefähr der Gegend der Rippe (von unten gezählt) ein
in
5.
sehr hartes Kissen unterschieben, auf das seinen Körper bzw. die
er
04
Gruppe A. –
Bei den Übungen 1 4 macht man vorerst Puraka
mit kräftiger Vorstellung von Prana. Bei Kumbhaka läßt man den
Prana-Strom in die Arme dringen; dabei macht man die Übungen,
doch jede nur einmal. Dann wird Rechaka eingeleitet. Während
dieser Übung stellt man sich vor, daß sich eine große (Lebens)-
*) Yoga
ist
werden
erzielen. Raja-Yoga der Weg zum Ego durch das Ego, der psycho
ist
zu
tum
Hatha-Yoga der Weg zum
ist
orientalischen Sitz) und vollendet die ganze Übung, indem man noch
dreimal das Pranayama macht, das ebenfalls mit der Verteilung von
Prana durch den ganzen Körper und mit der Vorstellung allgemeiner
–
Kräftigung des ganzen Organismus verbunden sein soll. Der
Schüler mag dabei leicht bekleidet oder auch unbekleidet sein.
Natürlich darf die Hautpflege nie vernachlässigt werden,
da
die
Haut ebenfalls ein Atmungsorgan ist, das kosmische Energien über
mittelt.
Gruppe
B.
ist
Die Übung
ganz ähnlich: Zuerst zieht man
(selbstverständlich durch beide Nasenlöcher), dann tritt
an
Puraka
Kumbhaka ein, wobei der Prana-Strom mit starkem Willen die
in
im
je
ist
nunmehr derart geschult, daß
er
Der Blick des Schülers
experimentell verwertet werden kann. Der Schüler muß den »zen
tralen Blick« schulen. Er setzt sich vor einen Spiegel und malt
sich mit einer leicht abwaschbaren dunklen Farbe einen etwa erbsen
großen Punkt auf die Nasenwurzel. Dann blickt konzentriert,
er
also starr und unbeweglich, auf sein Spiegelbild, jedoch so, daß
er
fixiert. Diese Übung soll vor
an
den. Der Zweck dieser Übung besteht darin, daß man lerne, die
Augen nicht eine Sekunde von dem Punkte an der Nasenwurzel
des Spiegelbildes abzuwenden, obwohl man gleichzeitig das ganze
Gesicht, also das ganze Spiegelbild, allen Einzelheiten sehen
in
daß die Scheibe langsam Größe abnimmt, mit aller Kraft ver
an
ist
–
periment Sobald der Schüler Erfolg hat, kann die
er
beendet.
Übung dahin ausdehnen, daß auch den Punkt verschwinden
er
sieht. Da erwächst ihm aber die schwere Aufgabe, an Stelle des
Punktes das »Nichts« zu setzen! Es existiert nichts mehr – keine
Scheibe – kein Punkt – keine Zimmerdecke – kein Gedanke –
nichts! Es wird dem Schüler nur für wenige Sekunden gelingen,
ist
diesen Zustand festzuhalten. Aber das schon ein großer Erfolg,
der als Vorbereitung für ein späteres wichtiges Experiment dient
Auch das Strahlensehen muß weiter geübt werden. Es muß
dem Schüler nunmehr gelingen, auch die odische Lohe der sog.
Der Tisch, das
zu
»toten« oder »anorganischen« Materie sehen.
Glas, das Messer, alles, was zur Hand nimmt, jeder Gegenstand
er
ist
kann dem Schüler nicht schwer werden, sich auch dieser Weise
in
vervollkommnen, wenn jede Gelegenheit zur Übung seiner
zu
er
Fertigkeiten wahrnimmt.
in
z.
zu
stande sein, sein ganzes Wesen mit der roten Farbe verbinden,
muß mit »Rot« völlig verschmelzen, selbst dann, wenn seine tat
er
und klebt die beiden Bogen einer jeden Farbe auf Pappe, so,
daß eine steife farbige Fläche von doppelter Bogengröße ent
steht. Wenn dann den roten Deckel vor sich hinstellt und sich
er
indem
Minuten oder einer Viertelstunde gelingen, sobald seine Augen
10
er
zu
von dem roten Papier entfernt, alles, was anblickt, rot sehen.
er
7
98
stufe des Kandidaten. Auch die gute Gesinnung kann zum dunklen
Aspekte der Schwarzen Magie führen, wenn nicht der entwickelte
und geschulte Wille und die innere Festigkeit die Okkulten Kräfte
überwachen und lenken.
Harmonie und (innere) Ruhe sind Bedingungen zum Erfolge.
Wer fürderhin noch disharmonischen Schwingungen unterliegt, wer
sich durch äußere Umstände seiner Seelenruhe stören läßt, der
in
wird das Ziel verfehlen. Augenblicke innerer Ruhe soll der Schüler
sich schaffen, und diesen Augenblicken soll das Wesentliche
er
in
Leben treten keine Störungen ein durch die Befolgung dieser Regel:
nicht nur wird der Schüler dem äußeren Leben und seinem Berufe
–
tigkeit jedem guten Sinne. Durch innere Ruhe wachsen vor allem
in
zu
je
zu
Er
sich durch die guten oder üblen Motive der Praktikanten und damit auch durch
die Folgen, die diesen Motiven entspringen.
4.–,
*)
geb. Mk. 5.–. Geschenkausgabe: eleg. Bände, Mk. 10.–. Theosophisches Ver
2
lagshaus, Leipzig.
Es gibt drei Arten von »Hütern der Schwelle« von Kräften, die
*)
h.
1. d.
dem Schüler den Zugang zum Höheren Leben verwehren: die Elementale
nichtmenschliche Bewohner der Astralwelt; die Gedankenformen unserer
2.
Manas), sofern der Mensch sie nicht überwindet (Transmutation), sondern sich
mit ihr identifiziert und ihr unterliegt, wobei seine Höhere Natur vergißt.
er
103
ist
Weise schädigen; denn
er Herr der Okkulten Kräfte, und vom
Schilde seiner Reinheit prallen alle feindlichen Geschosse ab.
Es
ist
besser,
zu
nate verteilen, so, daß der Schüler schon sein eigener Führer,
an
Herr und Lehrer geworden ist, bevor die höchsten Aufgaben
er
zu
herantritt, als übereiltem Studium versuchen, die Okkulten
in
brief darf Angriff genommen werden, bevor der Schüler die vor
in
Zeit stattfindet,
wirkt der Richtung, die der letzte Gedanke vor
in
ist
gestärkt sehen, die den Sieg erleichtert. Schwere Fehler lassen sich
auf diese Art ausmerzen: die für die Höherentwickelung unentbehr
liche dauernde Seelenruhe wird durch diese Übung gefestigt.
Alle Rückfälle müssen seltener und seltener werden. Der Schüler
muß die Begegnung mit niederen Influenzen meiden, wo sie ihm
überwinden wissen. Die Übung des pas
zu
oft
Bei der Übung des passiven Zustandes stellen sich Ver
suchungen ein, erst recht bei der Entwickelung des Hellsehens und
des Hellhörens. Da kommen dann unter der betrügerischen Maske
des „geistigen Führers“ niedere Wesenheiten, die dem Schüler der
art den Kopf verdrehen, daß alle Kritik und Selbstbestimmung
er
einbüßt und zum willenlosen Werkzeug unheimlicher Mächte wird.
Auf einen jeden Schüler wartet sein MEISTER.*) Eben darum
suchen niedere Wesenheiten, die (auf dem betreffenden Plan mit
Hilfe des Odes der Schüler) Unfug treiben, dem Eingreifen des wirk
lichen MEISTERS zuvorzukommen; sie suchen durch List und
zu
Schlauheit den unvorsichtigen Schüler übertölpeln, ihn für ihre
unsauberen Zwecke auszunützen und dem MEISTER den Zögling
zu verderben.
in
wickelung vor einer neuen Etappe, die ihn tiefer die okkulten
in
(geistigen) Reiche führt und ernsten Gebrauch der nach Gestaltung
ringenden Kräfte gebeut.
so
Das Strahlensehen muß weiter geübt werden, und zwar oft
als möglich, bei jeder passenden Gelegenheit; fortan aber muß sich
Er
der Schüler im Erkennen der psychischen Strahlungen üben.
diesem Zwecke auf den Solarplexus seiner Gegen
zu
konzentriert sich
über. Es kommt dabei hauptsächlich darauf an, die Strahlung des
Nervengeflechts klar und deutlich Diese Strahlen er
zu
erkennen.
scheinen dem ungeübten Auge anfänglich wohl weißlich-grau. Später
erlangt der Schüler durch die tattvischen Übungen die Fähigkeit,
zu
erkennen.
Aus diesen Farben wird an Hand der tattvischen Gesetze den
er
zu
vermögen, wichtig
im
9/10.
105
mit den Händen wieder in weitem Bogen nach auswärts und kehrt
die Handflächen abermals der Sonne zu, um neues Prana mit der
gleichen starken Konzentration aufzunehmen und es wiederum durch
magnetische Striche auf den Körper zu übertragen.
Der Schüler soll das Experiment anfänglich nur dreimal hinter
einander wiederholen. Es darf nicht länger als 5 Minuten währen.
Erst später darf es etwas ausgedehnt werden. Bedingung ist, daß
man bei der Übung unbeobachtet bleibe und daß man sich mit
ist
festem Willen auf den Zweck der Übung konzentriere. Es nur
ein Vorteil, wenn infolge dieser Übung der „Appetit“ nachläßt. Der
Körper wird jetzt von einer großen Kraftmenge durchflutet, daß
so
nur geringer Nahrungsaufnahme bedarf.”) Mehr als einmal des
er
Tages darf man die Übung nicht vornehmen, dagegen soll man
danach streben, sie unbedingt jedem sonnigen Tage auszuführen.
an
Eine weitere günstige Folge dieser Übung
ist
die Entwickelung
starker Positivität. Wer öfter diese Übung macht, der läuft weniger
Gefahr, die Beute niederer Einflüsse zu werden. Ihm wird auch die
folgende Übung leichter gelingen und gute Erfolge bringen.
er
odischen Schutzmantel umgibt. Auf der Eisenbahn, im Gedränge,
auf der Straße, Gesellschaft, überall wo allzu enge Berüh
er
in
in
soll sich
mit dem Schutzmantel umgeben, an dem alle unerwünschten odischen er
Strahlungen und alle gemeinen Einflüsse wirkungslos abprallen.
Das Experiment kann anfänglich nur der Abgeschlossenheit
in in
mit
plastischen Vorstellung, große Mengen
er
Kumbhaka bis zu
zu
„Appetit“ ist eine Krankheit des Geistes (des Ego), ein spiritueller Ban
*)
sogar zu sehen: Er
in
in
zu
nur im Beisein fremder Menschen, von denen keine Störung be
fürchten ist, vielleicht einem Parke, im Eisenbahnwagen oder im
in
erst dann, wenn man die Fertigkeit erlangt hat, Kumbhaka unauf
zu
Augenblicken durchzuführen.
Dieses Experiment verlangt geschulte Konzentrationsfähigkeit.
Zur Steigerung der Konzentrations-Kraft suche man Gelegenheiten,
die Ablenkung bringen. Inmitten des größten Lärmes und im Volks
gedränge muß man sich mit voller Klarheit andauernd auf einen
Punkt konzentrieren können. Die Meisterschaft
in
dieser Fähigkeit
hat der gewonnen, der bei derartigen Gelegenheiten imstande ist,
alles, was um ihn vorgeht, vollständig ins Bewußtsein aufzunehmen
108
falls mit einer Schere vor. Da es sich jetzt aber nur in unterge
ordnetem Sinne um Form, Farbe und Zweck des Gegenstandes
handelt, kann man bei der Meditation den körperlichen Gegen
stand, also hier die Schere, entbehren. Man konzentriert sich auf
das geistige Bild der Schere und versucht, sie mit plastisch-greif
vor dem inneren Auge erstehen zu lassen. Man
barer Deutlichkeit
muß dabei die lebhafte Vorstellung pflegen, daß alle Aggregate der
immerwährenden Substanz beseelt sind, daß alle Materie, in jeder
Dichtigkeit,in jeder Form, nur ein sinnfälliger (kristallisierter) Aus
druck des Geistes ist. Das Dasein der Schere an sich erfolgt aus
einem geistigen Willensakt, der den Erfinder überschattet und der
sich auch den Herstellern mitgeteilt hat. Die Schere hat demnach
eine Art »Seele«: Dieses Seelenprinzip ein Aspekt des Schöp
ist
fungsgedankens. Sie hat aber auch ein astrales Dasein, denn
es
gibt keinen Grobstoff, der nicht der feinstofflichen Welt ein
in
Spiegelbild hätte.
Bei diesen Meditationen muß der Schüler die plastische Vor
stellung der Lebensseite seiner Objekte aufrecht erhalten, ohne eineist
zu
Wesenheit. Indem sie den Menschen zu dem erhebt, was ihn mit
dem Geistigen [Ewigen]
verbindet, belebt sie ihm das, was
so in
in
wußtsein eins mit allen Wesen. fühlt und empfindet mit ihnen,
versteht sie. Und so lebt durch die Meditation die Erinner
er
und
110
ung auf an Erlebnisse, die jenseits von Geburt und Tod liegen:
was Theosophie (Mystik) und Geisteswissenschaft lehren, das schaut
der Meditierende selbst, er »beweist« es sich selber durch Werden
und Erleben. – Nicht schwelgen in Gefühlen soll der Schüler wäh
rend der Versenkung! Wie nur der eindringen kann in Theosophie
und Geisteswissenschaft, der allem Aberglauben und aller Schwär
merei abhold ist, so muß der Schüler während der Meditation auf
seine Gefühle achten, wie man im Physischen auf die Schritte achtet.
Aus solcher Meditation quillt dann nicht Lässigkeit, sondern Kraft,
Erkenntnis, Weisheit.)
Diese höheren Konzentrations-(Meditations-)Übungen sollen so
oft als tunlich vorgenommen werden.
ist
beherrschen.) Erst wenn er
in er
bereitet, dieses Experiment fortzusetzen. Sobald sich der
er
Übung sicher fühlt, kann das eigentliche Experiment ausgeführt
Zu
er
Er
odischen Schutzmantel. konzentriert sich auf die Verdichtung
der Nebelmassen (Od) an einer bestimmten Stelle; dann beobachtet
die Formen, die diese Nebelmassen annehmen, und zwingt sie
er
–
zu
zu
und fixiert ihre Nasenwurzel der angegebenen Weise, ohne
in
Dauer der Übung auf Minuten und darüber. Hat sich auf
er
5
entwickelt
dadurch, daß durch Willenskraft dem Auge eine vermehrte Od
er
kann
den Blick zum Träger seiner Gefühle und seines Willens machen.
Der zentrale magnetische Blick mit starker Odstrahlung hat mäch
tige Wirkung. Er kann schädlich, aber auch nützlich sein,
je
nach
den Motiven und dem Charakter eines Menschen. Man kann mit
diesem Blicke auf andere Menschen Güte, Zorn, Haß, alle Tugen
den und alle Leidenschaften, übertragen. Der niedrigen Individuen
ist
ist
sondern geistiger Art! Es eine Willensströmung, die von der
Zirbeldrüse (Epiphysis, Coronarium, Glandula pinealis) ausgeht und
sich über das ganze Gehirn verbreitet.
Der Schüler übe gerade dieses Experiment mit peinlicher Sorg
falt. Anfängliche Mißerfolge dürfen ihn nicht entmutigen; wird
er
das Ziel mit Geduld und Ausdauer doch erreichen. Er muß den
passiven (negativen, rezeptorischen) Zustand beherrschen lernen,
da
dieser Zustand die weitere Entwickelung vielen Beziehungen be
in
einflußt.
Literatur:
»Zentralblatt für Parität der Heilmethoden« (Heidelberg, Handschuhsheimer
Landstr. 41), »Archiv für rationelle Therapie«, Bände, jeder Band Mk. 5.–.
3
Wir empfehlen auch den Beitritt zum »Zentralverband für Parität der Heil
–
Staatsmedizin).
8
114
in
Sushumna ist aber günstig für die Meditation.
Die Beobachtung bzw. die Einleitung und Beherrschung des
an
jeweils erforderlichen Atems gibt dem Schüler ein Mittel die
zu
Hand, sich vor Unbill und Schaden bewahren. Er bilde sich
aber nicht ein, könne durch diese Manipulationen dem Willen
er
so
vorgreifen.*) Wenn ihm ein karmisches Leid widerfährt, kann
Fertigkeiten aufhalten;
er
es
in
diesem besonderen Falle die Umleitung des Atems gar nicht oder
nicht immer bewerkstelligen können. Nur vor Schaden und Unbill,
die aus menschlichen Ränken erwachsen, vermag ihn die Beherr
zu
nehmen. Bei Surya das Vayu-, das Tejas- und vielen Fällen
in
Karma ist das Schicksal, das wir uns selber schmieden. Das Schicksal
*)
ist
je
–
innerer Vorgang. Vgl.: Besant, »Karma«, Mk. 1.20, geb. Mk. 1.80.
A.
8*
116
das Bild einer Figur erscheinen, die einem Ohre ähnlich ist; ferner
die Vorstellung einer Wirbelbewegung und des alles durchdringen
den Äthers. –
Vayu: Mit der Vorstellung der grünen Farbe und
der Empfindung des sauren Geschmackes muß sich gleichzeitig
die Vorstellung einer ovalen Figur (Null) und der Bewegung im
spitzen Winkel sowie des luftigen Prinzips verbinden. Tejas: –
Mit der Vorstellung der roten Farbe und der Empfindung des schar
fen hitzigen Geschmackes sucht der Schüler die Vorstellung eines
Dreiecks und der aufwärtsstrebenden Bewegung sowie der Hitze und
des Lichtes zu vereinen. – Prithvi: Der Schüler verbindet mit
der Vorstellung der orangegelben Farbe und der Empfindung des
süßen Geschmackes die Vorstellung einer viereckigen Figur und der
horizontalen Bewegung sowie des klumpig-erdigen Prinzips. –
Apas: Der Schüler muß mit der Vorstellung der violetten Farbe
und der Empfindung des herben (zusammenziehenden) Geschmackes
die Vorstellung des Halbmondes, der abwärts gerichteten Bewegung
sowie des Wassers und der Kälte verbinden.
oft
so
verbinden. Wenn der Schüler sich
B.
z.
muß
empfinden. Zu gleicher Zeit muß vor seinem geistigen Auge ein
rotes Dreieck erscheinen, dem eine Flamme auswärts steigt, und
in
–
zu
Der vulgäre Ausdruck »Er hört das Gras wachsen« kann eine tiefe Be
deutung haben; denn ein Mensch, dessen geistiges Ohr sich geöffnet hat, hört
gewissem Sinne das Gras wachsen, kann feinere Vorgänge
er
tatsächlich
in
d.
h.
beobachten.
117
Anschluß
eine Vorübung zum geistigen Sehen stattfinden. Der Schüler setzt
sich einer Entfernung von ungefähr Meter vor einen dunklen
in
und
er
in
in
–
Er
dauernd ins Auge fassen, dabei aber das Auge selbst nicht umher
–
so
oft
die Umstände erlauben, liegt man mit dem Haupte nach Norden,
es
so
mit den Füßen nach Süden. Man verharrt dieser Haltung
in
als
nachlässigen, wenn sie auch nicht mehr häufig wie zuvor wieder
holt werden müssen.
Die Übungen für den Morgen und den Abend jedoch müssen
regelmäßig und unverändert fortgesetzt werden.
Brief VIII
Das mono - ideistische Experiment dient der intensiven Ent
wickelung der geistigen (okkulten) Kräfte.
Jeder konzentrierte Gedanke, der als absolut letzter Gedanke
mit in den Schlaf hinübergenommen wird, beeindruckt wirkungsvoll
den Astralkörper und zwingt ihn, in seiner (des Gedankens) Rich
ist
in
unsere Lage damit nur noch mehr. Nicht nur, daß wir am andern
Morgen der übelsten Stimmung erwachen und schon dadurch
in
122
sich
kein Gespräch Wenn außerdem nach diesem Ex
er
einlassen.
perimente vor dem Einschlafen die mono-ideistische Konzentration
auf die Entfaltung aller oder bestimmter geistiger (okkulter) Fähig
so
keiten
er ist
Der negative
(passive) Zustand ein Beruhigungsmittel. Er
hilft Leid und Schmerz überwinden, bringt Hoffnung und Zuver
sicht. Der negative Zustand öffnet die Pforte zur (inneren) Erleuch
tung. Seine praktische Verwertung setzt gute Konzentration voraus.
Allen Kopfarbeitern, Gelehrten und Künstlern, allen nach Erkennt
126
nis ringenden Menschen, allen, die sich in Nöten befinden, die keine
ist
Hilfe mehr wissen, kurz: in jeder Lage des Lebens der negative
Zustand ein Hilfsmittel, das direkte Verbindung mit den inneren
jeder
zu
(geistigen) Prinzipien bedeutet. Der negative Zustand kann
Zeit, jedem Orte, jeder Umgebung herbeigeführt werden.
an
in
Der Schüler muß lernen, diesen Zustand herbeizuführen, ohne
daß die Organe der sinnlichen Wahrnehmung schließt mit
er
d.
h.
offenem Auge, mit offenem Ohr, im Stehen und im Gehen.
Vorerst versucht seinem Übungszimmer bei der Einleitung
er
in
dieses Zustandes die Augen offen behalten. Vor ihm, auf dem
zu
der Wand, befindet sich ein ungefähr quadratmeter
an
Tische oder
großer Bogen reines weißes Papier. Der Schüler stützt der üb
in
lichen Art den Kopf die Hände und verschließt nur mit den
in
Daumen die Ohren. Die Augen dagegen bleiben geöffnet und sind
auf das weiße Papier gerichtet. Dann zieht den Atem ein und
er
staut ihn (Kumbhaka). Durch den bekannten Druck auf die Zirbel
drüse leitet dann den negativen Zustand ein. Das Auge darf von
er
Dieses Experi
–
der weißen Papierfläche keinesfalls abschweifen.
ment wird erst nach Wiederholungen gelingen.
Ist wiederholt Erfolg eingetreten, muß der Schüler den nega
so
Augen sozusagen
zu
starren.
erreicht, negativen
so
den
offenen Augen durchführen.
Der Schüler soll sich auch darin üben, sein Gehör auszuschalten,
zu
offenem Auge und mit offenem Ohr einzuleiten, im Stehen und bald
auch im Gehen.
127
in
schließen; der Schüler wird dann den Atem leichter stauen können
(Kumbhaka). Erleuchtung wird der Stille, der Abgeschieden
in
in
heit gewonnen, aber etwas weiter öffnet sich das Tor der Höheren
Welten erst dann, wenn der negative Zustand unter völligem Aus
schluß der Sinne der Einsamkeit vollzogen wird.
in
128
Vielleicht schon früh, meist aber erst dann, wenn der Schüler
den negativen Zustand beherrscht, wird sich in diesem Zustande
ein leuchtendes Bild vor des Schülers Geistesauge entfalten. Da
erwächst dem Schüler eine schwere Aufgabe. Er denke nicht, er
dürfe während des negativen Zustandes keine Eindrücke aufnehmen.
Das müßte ja Unterbrechung und Mißlingen des Experimentes zur
Folge haben. Er darf aber auch nicht staunen, nicht Verwunderung
oder Entzücken aufkommen lassen, er muß es unterlassen, die auf
ist
sich auf
Auf einer höheren Stufe der Entwickelung des Schülers will die
Er
scheinung dem Augenblicke, wo sie volle Klarheit erreicht, dem
in
Wer und was diese Erscheinung ist, das erfährt der Schüler
durch den negativen Zustand selbst.
Dem Geübten wird diese Erscheinung weiteren Nutzen bringen,
sobald er weiß, mit wem er es zu tun hat. So abstrus es dem
ist
Laien auch klingen mag, es doch wahr, daß der Geübte (der
Sensitive) imstande ist, ohne auch nur den leisesten Gedanken zu
–
haben, also bei völliger Leerung des Gehirnes von Ideen und
Gedanken –, dennoch die Bildung und Entwickelung eines Phäno
zu
in
uns, die ermöglicht, daß wir geistige Eindrücke ohne Gedanken
es
beobachten.
Wenn sich nun das himmlische Auge ernst und drohend, oder wenn
sich das geistige Angesicht kalt und starr dem inneren Schauen
zeigt,dann weiß der Schüler, daß eine Mißbilligung erfährt, eine
er
blicken.
zu
lassen.
Die Warnung des Phänomens wird vornehmlich dann eintreten, wenn
sich bei dem Experimente um einen Eingriff karmische Ver
es
in
Ex
zu
-
9
130
.
.
.
.
.
.
h
)(
g
D
mu
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
|
.
.
.
.
Der Grundton eines Menschen, der im Zeichen Stier (8) ge
boren wurde, demnach Cis. Dieser Ton, der seinem Wesen
ist
er
wecken.
gere Zeit diesen Ton hört, muß gelassen, friedvoll und harmonisch
er
werden.
Der Schüler muß seinen Grundton finden. Wer astrologische
Kenntnisse hat*), stellt
zu
oder läßt
er
-
9
Wir empfehlen für diesen Fall das Buch »Astrologie, ihre Technik und Ethik“,
Mk. 6.–.
*)
ist
die Farbe der
Unterströmung
zu
erkennen.
Diese Übung bringt noch einen weiteren Erfolg. Wenn der
der Lage ist, sie häufig anzuwenden, wird
es
Schüler ihm bald
in
gelingen, Strahlung Sonnengeflechtes
an
der des (Solar-Plexus) so
wohl seines eigenen Körpers wie an andern Menschen das
in
ihm
oder ihnen vorherrschende Tattva zu erkennen.
in
es
stande ist, durch die Knochen zu atmen«!
Folgendes Experiment wird dem Schüler den tiefen Sinn dieses
Wortes erhellen:
Er legt sich auf das Sofa, stimmt sich friedevoll und ruhig und
Er
er
seinen
Willen und seine Vorstellungskraft Während des Tätigkeit.
in
ruhigen rhythmischen Atmens zieht das Prana durch die Füße
er
in
die Knochen und stößt die verbrauchten Stoffe wieder aus. Seine
Vorstellungskraftmuß ihm das Bild der Hautfunktionen vor das
geistige Auge führen und sicher erkennen lassen. Mit seiner gei
stigen Empfindung muß das Prana der Luft der Haut wie
er
in
in
einem Schwamme aufsaugen und
es
in
die
Er
entfernt.
den Unterleib, den Magen,
schließlich durch die Brust, die Arme
und durch den Scheitel. Dann läßt gleichermaßen den pra
er
so
Sehr wichtig
die
den orientalischen
135
–
sie
des Lehrbriefes VII, die nicht erweitert worden sind, bleiben vor
läufig noch beibehalten. Der Schüler darf sie nicht vernachlässigen.
ist
Nicht ganz belanglos es, welcher Umgebung der Schüler
in
lebt und die Übungen vornimmt. Die Atmosphäre der Großstadt
ist durch den selbstischen »Kampf ums Dasein« ungünstig
so
B.
z.
beschaffen, daß sie unbedingt Einfluß hat auf die Entfaltung der
seelischen Organe. Es sind zwar die innern Entwickelungsgesetze
der feineren Fähigkeiten stark, aber schaden kann schlechte Um
gebung doch. Der stille Friede des Landlebens und die Anmut der
unberührten Natur muß helfend eingreifen. Der Anblick der Pflanzen
welt und sonniger Berge, das Miterleben der astralen Umwandlungen
im Leben der Erde während der Jahreszeiten (vgl. darüber: Mabel
Collins, »Wenn die Sonne nordwärts geht«), das Weben der Einfalt
treibt die Okkulten Fähigkeiten Harmonie aus ihrem Schlummer
in
auf. Wer die Stadt garnicht verlassen kann, muß wenigstens seinen
wachsenden Fähigkeiten inspirierten Lehren der Eingeweihten
die
und Menschheitsführer als Nahrung zuführen, muß sich umso
er
gewissenhafter versenken die »Bhagavad-Gita«, die »Nachfolge
in
Schlüssel aber
Begierde, die Fähigkeit der scharfen Konzentration, die sichere
Gewalt über die Gedankenwelt. Der Mittler, der zur Vollendung
ist
herigen Lehrbriefe
den Bergen der Er
zu
darf
lösung freizulegen, denn der bloße Besitz des Schlüssels öffnet das
zu
Tor noch lange nicht. Der Schüler muß das Schloß finden wissen
und den Schlüssel handhaben lernen, denn der ist von besonderer
Art und von eigentümlichem Baue.
Hat aber der Schüler das Tor zu den Gefilden der wahren Frei
heit geöffnet, dann muß darauf bedacht sein, dieses Land wür
in
er
zu
blütenweiß ist, der ledig aller irdischen Bürde, der alle Leiden
Er
ist
Nur in dieser Verfassung würdig,
er
einzutreten den
in
»Garten der Reife«, die Ewigkeit wohnt, das Land, wo
da
der
er
in
Wahrheit ins Antlitz sehen darf.
Der Schüler, der diese Stufe erreicht hat –
–
und allein!
er
mag getrost die Übungen des vorliegenden und die des nächsten
Lehrbriefes Angriff nehmen. Wer aber über das »Menschliche«
in
sich, über das Niedere Selbst, über die Persönlichkeit noch nicht
in
an
dem verschlossenen Tore
zu
Er vertiefe das Erlernte und harre des Tages, seine ethische Ent
da
wickelung die geforderte Stufe erreicht hat, sei
es
diesem oder
in
späteren
Leben. Kraftvoll halte das Errungene fest
er
in
einem
und sei für die Zeit seines Lebens immer bedacht, sein Inneres,
zu
das Höhere Selbst, fördern. Was erreicht hat, geht ihm nie
er
gün
es
des zehnten Lehrbriefes daher zum großen Teile nur für den
zur praktischen Anwendung bestimmt, der sich nach ehrlicher Prü
fung sagen darf, daß ein Sturz und Rückfälle bei ihm ausgeschlossen
–
lassen.
Lehrbrief VI
hat dem Schüler gezeigt, wie auf mechanische
er
durch Rippenpressung
zu
ist
zu
darauf achten, daß der Übende nicht beobachtet werde und
daß voller Harmonie und Ruhe sei, auch darauf, daß sich sein
er
in
Magen nicht Beginne der Verdauungstätigkeit befinde.
im
Es
es ist
verboten, durch diese Übungen Sushumna herbeizuführen.
Wenn beim Übergang des Atems von einer Seite zur andern
für ganz kurze Zeit von selbst eintritt, warte man den Wechsel
so
ruhig ab. Die Verbindung mit der Sonne bzw. mit dem Monde
wird dadurch erleichtert, daß man sich schon vor Beginn des Ex
perimentes dazu bereitet, indem man geistig mit den Sonnen- bzw.
Mond-Übungen Beziehung tritt und sich deutlich vorstellt, daß
in
der Plexus durch ein fluidales Band mit dem Monde bzw. mit der
Sonne verbunden sei und für die ganze Dauer der Übung auch ver
bunden bleibe.
Die willkürliche Änderung der Tattvas bedarf nur mehr einer
Einige Wochen lang betreibe
–
einzigen vorbereitenden Übung.
man die Umleitung vorerst auf folgende Art: liegender Stellung
In
ist
zu
–
–
leitet
man einem abgesonderten Raume die Übung mit rhythmischem
in
Atmen ein, das einige Minuten währen soll. Dann macht man ein
Pranayama. Beim Einziehen der Luft (Puraka) richtet man die
Gedanken auf die Natur des Tattva, das erreicht werden soll. Im
siebenten Lehrbriefe wurde bereits auf die Verbindung der Tattvas
mit dem rechtsseitigen oder dem linksseitigen Atem aufmerksam
gemacht. Dazu müssen wir bemerken: bei Chandra nur Apas ist
besonders günstig, höchstens noch Prithvi, bei Surya dagegen
Tejas und Prithvi. Ferner ist Vayu –
–
als vielmehr um die Erzeugung eines Tattva, muß man sich auf
die Natur des gewünschten Tattva konzentrieren.
–
der
üben.
Der gereinigte und vergeistigte Schüler bedarf dieser Meditation
nicht nur zur Erhaltung seines fleckenlosen Kleides, das stets
zu in
Sie eine Schulung der Seele, gleichwie man auch den Körper
zu
»trainiert und ihn durch bestimmte Übungen Gesundheit und
Tüchtigkeit erzieht.
ist
Sie das Sich-auf-sich-selbst-besinnen des
Göttlichen im Menschen.
Eine erfolgreiche Meditation setzt voraus, daß man Herr aller
seiner Sinne ist. Die Übungen der früheren Lehrbriefe liefen der
in
Mehrzahl auf diesen Zweck hinaus. Die Entwickelung der Willens
kraft erzielt sowohl eine Steigerung der Sinnestätigkeit als auch ver
leiht sie die Macht, die Sinne einzeln oder alle insgesamt auszu
schalten. Schon durch die Übung des passiven Zustandes hat der
Schüler sich vorbereitet, seine Sinne nach Belieben gebrauchen
-
zu lernen.
zu
Er muß weiterhin lernen, bei geöffnetem Auge nicht sehen,
bei unverschlossenem Ohre nicht zu hören. Er muß sich eine
in
Apathie (Lethargie)
versenken können,
es
gewisse der keine in
Außenwelt mehr für ihn gibt. Der Schüler soll sich
zu
diesem
möglich
so
Er übe sich, mit offenen Augen ein Nichts sehen und keine
in
ist
zu
gelingen müsse. Darauf atmet tief ein und staut den Atem
er
sich darauf,
In
alle seine Gedanken nur auf das Atmen gerichtet sind. Er darf
an nichts anderes denken, als an den rhythmischen Lauf des Atem
1O
146
sie
vertiefen und sich mehr und mehr ihrem eigentlichen Zwecke nähern.
Man nehme die Abendstunden oder die Nacht zu Hilfe und
#
zu
lerne, den Schlaf bekämpfen. Auch die Entziehung und Über
windung des Schlafes –
die natürlich nicht zur Regel werden darf,
am allerwenigsten zum Besuche von Lokalen! –
will geübt sein.
Wie man ohne Schaden für den Körper die leibliche Nahrung auf
–,
–
das geringste Maß herabsetzen kann durch Aufnahme von Prana
kann man auch durch entsprechende Pranayama den Schlaf be
so
in
eher eine Stärkung denn eine Schwächung des Körpers, besonders
dann, wenn man vor und nach dieser Übung das Zentralnerven
system durch das Pranayama auffrischt.
Ein oder zweimal der Woche soll also der Schüler, nachdem
in
er
des rhythmischen Atmens, also nach dem Kumbhaka, nicht mehr
auf den Atem konzentriert, sondern dauernder körperlicher Emp
in
Er
findungslosigkeit Betrachtungen pflegt.
ernste muß den Geist
beherrschen lernen und das Gewoge des Denkens mit eisernem
Er
EWIG UNGENANNTEN,
mit dem wir im innersten Wesen alle eins sind. Ist
er
bei diesem
beginnt sofort und ohne jede Unterbrechung
so
Punkte angelangt,
er
größere
in
ist
lichen Denken (cogitatio) nicht zugänglich sind. Es wichtig,
bei diesen Übungen die wachen Sinne so zu verschließen, daß sie
passiv sind und keine Störung verursachen können.
Die häufige Wiederholung dieses Experimentes schafft nach
und nach einen eigentümlichen körperlichen Zustand, der einer
leichten Bewegungslosigkeit (Pratyahara) gleicht. Die körperlichen
Funktionen werden während der Übung auf das Mindestmaß beschränkt.
Bei späteren Wiederholungen kann man auch nach Beendigung
der Meditation sofort den negativen Zustand herbeiführen, um ihn
so
halten.
Zustandes achtet man auf die Eingebungen, die von Oben kommen,
indem man noch einige Zeit dieser Stellung verharrt und die Sinne
in
Dinge und Gegenstände richten, mögen sie weit entfernt sein oder
nahe liegen, ferner auch auf einen Menschen, eine Nation, auf ein
bestimmtes Geschick, auf eine Pflanze usf. Nur muß man jedes
mal im Bewußtsein vollständig mit dem Objekte verschmelzen. Dann
wird sich auch das innere Wesen aller Dinge enthüllen.
ist
zu
als
eine odische Garbe entspringen, die machtvoll wirkt vermöge der
guten psychischen Eigenschaften, mit denen sie geladen ist.
Bevor er sich zur Ruhe begibt, muß er sich jedesmal mit dem
odischen Schutzmantel umgeben! Diese Vorsichtsmaßregel ge
ist
boten, weil sich der Schüler durch den negativen Zustand dem Un
sichtbaren jetzt schon mehr geöffnet hat. Es kann dem Feinde nicht
allzuschwer fallen, bei geöffnetem Fenster nächtlicherweile einzu
zu
steigen und den wehrlosen Schläfer kann nie
es
überraschen:
zu
deren Wesenheiten (Elementalen) glücken, den Schüler über
wältigen; denn der Ausfall (im Schlafe) des Wachbewußtseins macht
ge
ja
ist
ihn wehrlos, und seine Konstitution infolge der Übungen
so
aber den odischen Mantel um sich gelegt,
ist
öffnet. Hat
er
er
guter Hut, und alle Überfälle bleiben wirkungslos.
in
Der Schüler muß sein Gemüt stets heiter und fröhlich erhalten.
Darum raten wir ihm, viel zu singen, mag eine gute oder eine
er
schlechte Stimme haben. Ein ernstes erhebendes Lied hilft jede
Verstimmung überwinden!
Wenn singt,
so
mit offenem Munde wird seine Nerven
er
er
stärken.
Singt mit Aufbiß mit zusammengepreßten Zähnen (Sum
er
d.
h.
so
so
Geiste singt, auch Nutzen,
im
da
Wenn nur hat
er
er
diese
zu
º
Art
Gute Musik anzuhören, ist keine verlorene Zeit für den Schüler.
Die Harmonie der Töne beruhigt und erhebt das Gemüt und lehrt
zu
ihn, allen Dingen den verborgenen Rhythmus erkennen. »Musik
in
ist
im
abspielt Kosmos
sowohl wie Innern des Menschen. Stets
aber, wenn sich
einer größeren Menschenansammlung befindet,
er
in
er
ist
sie beim Schüler längst nicht mehr; die bis
herigen Übungen haben sie bereits teilweise erweckt. Um sie aber
zu
zu
voller Funktion bringen und dadurch die höchste Entfaltung
ermöglichen, dazu bedarf
zu
es
der Okkulten Kräfte -
bestimmter
Übungen.
engen Beziehungen
zu
Die Zirbeldrüse steht den verschie
in
denen Gehirnpartien,
zu
den Funktionen des Stirnhirns (Gyri
B.
z.
zu
Außerdem sie eng verbunden mit dem Rückenmark und mit den
Nervenpartien, die der Nasenwurzel liegen. Überhaupt unter
an
kräftiger Funktion
zu
zu
Um die Zirbeldrüse erziehen, kann der
Er
Schüler zwei Wege gehen. benützt sowohl die (in diesem Lehr
briefe angezeigte) Meditation als auch ein pranisches Experiment.
– Die Meditation befaßt sich mit der Zirbeldrüse selbst, mit ihrer
Bestimmung, ihrer Lage, ihrer Entwickelung: sie ist der buddhische
Brennpunkt der Entwickelung der Okkulten Kräfte.
*)
In
ihrem
Äußeren unterscheidet sie sich bei sehr jungen wie bei sehr alten
oder gar idiotischen Leuten von denen, die mittleren Jahren und
in
zu
–
Leichen machen die
Vivisektion des Menschen haben sie sich, bis heute wenigstens, noch nicht ange“
und daß, wie diese Kreise selber zugeben, die Gehirnmaterie sofort nach
–
maßt
dem Tode (am schnellsten von allen Organen!) ihre Form ändert und zerfällt.
im
Ferner spielen sich viele von den Vorgängen, die wir hier erwähnen, unsicht
–
baren Ätherleibe (Lebensleib) ab. Die Erweckung der Zirbeldrüse erfolgt durch
Vermittelung des Hirnanhangs (Hypophysis).
Die okkulten (geistigen) Kräfte werden als Siddhis bezeichnet.
*) *)
der
Zirbel finden und die aus phosphorsaurem und kohlensaurem Kalk sowie einer
sog. organischen Grundlage bestehen, erscheint erst bei Menschen, die älter sind
als sieben Jahre die das Prinzip Manas als Anlage besitzen. Bei kleinen
d.
h.
151
»Sitz der Seele«. Und in der Tat, ihre Lage als Brennpunkt des
Gehirns und ihre symmetrischen Beziehungen zu ihrer Umgebung
erweisen ihre wichtige Aufgabe. Tibetanische Mahatmas nannten
die Zirbeldrüse das »Auge Shivas«.*) –
Man meditiert also in dieser
Weise über die Zirbeldrüse und läßt die Meditation in dem kon
zentrierten Willen gipfeln, die Zirbel müsse zur höchsten Entfaltung
kommen. Ein MEISTER beherrscht die Zirbeldrüse vollkommen;
daher korrespondieren die Vibrationen seines Gehirnes mit der Syn
these des Tones und des Lichtes: Raum, Zeit und Kausalität (Karma)
empfindet er als das, was sie sind; denn er lebt nur mehr in dem
Einen Allgegenwärtigen.
ist
Das pranische Experiment zur Ertüchtigung der Zirbeldrüse
ein Pranayama einer Yogi-Stellung, bei der die Wirbelsäule unbe
in
–
Diese beiden Übungen Meditation und Prana-Experiment
–
Schülers zehnfach
kräftig als bei Philistern, weil seine
so
zum
die hohe Willenskraft, die der okkult Geschulte besitzt.
Kindern und bei Idioten fehlt der Gehirnsand (Acervulus). Berühmte Physiologen,
Margagni, bringen den Gehirnsand
B.
Shiva ist der dritte Aspekt der Höheren Atmischen Dreiheit: der zer
störend-wiederzeugende.
152
Der Schüler muß bereit sein, mit seiner Kraft allezeit da ein
zuspringen, wo ihm der Himmel ein leidendes Geschöpf entgegen
ist
führt. Damit nicht gesagt, daß sich der Schüler etwa zum Be
rufsmagnetiseur ausbilden müsse. Das berufsmäßige Magnetisieren
ist
um Geld ein verächtliches Handwerk. Wirkliche Heilung durch
Magnetismus kann nur die selbstlose Liebe zustande bringen. Die
höheren Mächte, die eines jeden Weltenwanderers Entwickelung
lenken, geben dem, der berufen und auserwählt ist, oft genug Ge
zu
legenheit, auch als Heiler Menschenliebe beweisen. Dazu dienen
auch die magnetisch-odischen Kräfte.
Der Heilmagnetismus war schon den alten Ariern und Ario
Indern bekannt. Viele Stellen den Veden legen dafür Zeugnis
in
Er
in
ab.
Griechenland und bei den Römern. (In der lateinischen Literatur
in
in
die Hinweise von Herodot, Xenophon, Homer, Pythagoras, Thales,
Platon, Aristoteles, Hippokrates, Apollonius. Vgl. auch Keil-Inschriften
im
und Papyrus) den Tempel-Zeremonien und Somnambulismus
In
der Pythonissen und Sybillen finden wir ihn wieder. Ärzte aller
Zeiten weisen auf ihn hin (Claudius, Galenus, Albertus, Magnus,
Bacon, Paracelsus usf., Mesmer, Papus, Durville, du Prel, Rei
v.
chenbach).
weit führen, hier Anleitungen zur heilmagnetischen
zu
Es würde
Krankenbehandlung
zu
geben.
Im Buchhandel sind Werke erschie
nen, die dieses Thema eingehend behandeln.") An Hand dieser
Lehrbücher kann sich der Schüler die zur magnetischen Heilung
erforderlichen Kenntnisse leicht aneignen. (Ausführliche Abhand
lungen »Prana«, Jahrg. VI, 310–317, und
im
»Archiv für ra
S.
in
Leipzig
*)
die Heilkraft des Odes verloren geht. Ferner darf während des
er
an
Od oder Prana].)
gelten.
Im
macht man, nachdem man die Weckuhr gestellt hat, daß sie
zu
t_1 …”
---.………
“… ºrae pae, ***** •*…- .**
—
Brief X
Wiederholung ist der Weg, der im Verein mit Geduld und
Ausdauer (Konzentration) zum Ziele führt. Das Grundwissen muß
vertieft werden, um ein dauerhaftes Fundament für neue Kennt
nisse und Fähigkeiten bilden zu können. Übereilung macht blind,
Übereifer unsicher. Der Schüler muß allezeit gelassen sein, er darf
das Ziel nicht aus dem Auge verlieren! Nichts darf verabsäumt
werden, was dem Fortschritt dient. Gerade das scheinbar Neben
sächliche zeugt die großen und die größten Wirkungen. Die Übungen
der bisherigen Lehrbriefe, insbesondere die des Briefes IX, müssen
gründlich vertieft werden, bevor der Schüler an das Studium dieses
(X.) Lehrbriefes geht. Zur Wiederholung der bisherigen Lektionen
sind 10–12 Wochen erforderlich. Der Schüler darf erst dann mit
dem Studium des vorliegenden Lehrbriefes beginnen, wenn er die
Grundlagen völlig beherrscht.
werden. Der Druck, mit dem man beim Atemstauen das Prana in
das Sonnengeflecht leitet, darf schon zu Beginn der Übungen nicht
groß sein, sollen Beschädigungen der Lunge, des Kehlkopfes und
des Zentralnervensystems verhütet werden. Dieser Druck soll weniger
körperlicher als vielmehr mentaler Art sein; die mechanische Kör
perarbeit soll also bewußten Willensakten weichen.
Die höchste Leistung in der Dauer der bewußten Atemstauung
ist
Im
bei den einzelnen Schülern sehr verschieden. allgemeinen
muß der Atem solange gestaut werden können, bis man spürt, daß
zu
das Prana den ganzen Körper vom Kopfe bis den Füßen kräftig
durchdringt.
d.
h.
in
im
(d.
Ätherleibe bekannt machen, die sowohl materiell
h.
durch
Atemübungen und durch Zuleitung von Prana) wie durch Meditation
verbessert werden müssen.
Diese Kraftzentren, die im Sanskrit Chakras oder Padmas heißen
(was bewegte Scheibe oder Rad bzw. Lotus bedeutet), sind Trans
formatoren für die Universalkraft.*)
einem jeden unserer Vehikel oder Körper (vgl. die Siebenfache Kon
*)
In
zu
Menschen) gibt Am leichtesten
es
dimensionalen astralen
Vehikels. Die ätherischen Kraftzentren korrespondieren nicht genau mit gewissen
Nervengeflechten (Plexus) des Physischen Körpers, wie häufig angenommen wird.
Außer den sieben Chakras, die wir nennen (siehe oben!), gibt
–
es
noch drei
niedere Zentren, aber diese Zentren gebrauchen nur die Magier der Linken Hand
(Dugpas).
Die sieben Wirbelzentren sind die Entsprechungen der sieben Farben (rot,
orange, gelb, grün, blau, indigo, violett), der sieben Töne (Sanskrit-Tonleiter: sº,
la,
ri,
ga, ma, pa, da, ni; italienische Tonleiter: do, re, mi, fa, sol, si), der sieben
Planeten (Mars, Sonne, Merkur, Saturn, Jupiter, Venus, Mond), der sieben Zahlen
7,
(10) bis sieben bestimmter Buchstaben des Alphabetes, der sieben Formen
1
163
Diese Kraftzentren sind an und für sich tätig, da sie durch die
Aufnahme und die Umwandlung der Universalkraft bzw. der sieben
Strahlen des Logos das physische Leben erst ermöglichen. Beim
Alltagsmenschen schlafen sie aber nahezu. Die Erweckung dieser
Kraftzentren differenziert und verfeinert die Okkulten Fähigkeiten
des Menschen.
Aber: die Kanäle (Disken) dieser Zentren ermöglichen, sobald
sie einmal geöffnet worden sind, allen Kräften den Zutritt, auch den
verderblichen. Allein der reine und redliche Schüler vermag diese
Kraftzentren straflos zu öffnen: der Reine zieht das »Böse« nicht
mehr an. Wenn aber der Unberufene, einer, der seine moralische
Entwickelung noch nicht vollendet hat, diese Zentren öffnet, so wird
er Geister rufen, die nicht nur sein moralisches Wachstum hemmen,
sondern ihm auch leiblich und geistig Schaden bringen. Ein jeder
prüfe sich ernsthaft, ob er sich rein und reif genug fühlt, diesen
Weg zu gehen.
Das wichtigste dieser Zentren liegt am unteren Ende der Wirbel
säule. In ihm schlummert die geheimnisvolle Kraft, die das Sanskrit
Kundalini (Schlangenfeuer, Welten-Mutter) nennt. Wenn diese Kraft
von Prana (der Lebenskraft) usf. In der Dichtung werden sie als »Blumen« ge
schildert, die sich durch die Zahl ihrer Blütenblätter unterscheiden.
Wenn die Wirbelzentren zu voller Tätigkeit erwacht sind, haben sie neben
der Erhaltung des Physischen Leibes die Aufgabe, alles das, was in den ent
sprechenden astralen Padmas als Eigenschaft, Erlebnis oder Erfahrung besteht,
ins Hirnbewußtsein herabzutragen.
11*
164
das Kundalini deshalb, weil der Lauf, den die Kraft nach ihrer Erweckung durch
den Körper aufwärts gehen soll, spiralförmigen Windungen gleich den Be
in
Band
I,
»Das Schlangenfeuer«.
165
Während dieser vier Wochen muß der Schüler auch die Haupt
übung zur Beherrschung der Tattvas, mit der wir ihn jetzt bekannt
machen, so oft wie möglich vornehmen, um die willkürliche Er
zeugung der Tattvas zu erlernen.
Zuvor aber muß folgende Übung einige Male während der Nacht
vorgenommen werden. (Bei einigem Erfolge kann man auch die
Tageszeit wählen.)
Der Schüler steht während der Nacht (nach der zwölften Stunde)
auf, wäscht sich den Scheitel und das Genick und macht danach
ein Pranayama mit dem konzentrierten Willen, die Beherrschung
der Tattvas nunmehr wirklich in die Hand zu bekommen. Er prüft
das Tattva, in dem er augenblicklich schwingt, und vergewissert
sich dann, auf welcher Seite sein Atem strömt. Danach nimmt er
die Stellung in der Himmelsrichtung ein, die dem gewünschten
Tattva entspricht. Akasa hat bekanntlich keine Himmelsrichtung
(Mitte), Vayu hat nördliche, Tejas südliche, Prithvi westliche, Apas
östliche Richtung.
Jetzt beginnt die Hauptübung.Nehmen wir an, der Schüler
habe gefunden, daß er in Tejas schwingt und den Surya-Atem hat,
und er wolle Apas erzeugen. Da wird er vorerst Tejas durch seine
samer wird sie auch sein. Danach leitet der Schüler Tejas ein.
Dieser Übung folgt ein siebenmaliges Pranayama, bei dem die
Augen abermals auf die Nasenspitze gerichtet werden. Der Schüler
führt den zum Aguha-Padma und zwar vom
pranischen Strom
unteren Ende der Wirbelsäule (Kundalini) aus spiralförmig durch
die mittleren Zentren. Die Konzentration während der Übung gipfelt
in dem Wunsche nach vollendeter Entfaltung der hellseherischen
Fähigkeiten. Der passive (negative) Zustand (von beliebiger Dauer),
dem einige Minuten lang rhythmisches Atmen folgt, beendet die Übung.
sichtigen, schöngeformten Stein (Kristall), eine Pflanze und ein Tier. Man suche
zuerst die ganze Aufmerksamkeit auf einen Vergleich des Steines mit dem Tier
in folgender Art zu lenken. Die Gedanken, die hier angeführt werden, müssen,
von lebhaften Gefühlen begleitet, durch die Seele ziehen. Und kein anderer Ge
danke, kein anderes Gefühl dürfen sich einmischen und die intentiv aufmerksame
Betrachtung Man sage sich:
stören.
»Der Stein hat eine Gestalt; das Tier hat auch Gestalt. Der Stein bleibt
ruhig an seinem Orte, das Tier verändert seinen Ort. Die Begierde veranlaßt
das Tier, seinen Ort zu ändern. Und den Trieben dient auch die Gestalt des
Tieres. Seine Organe, seine Werkzeuge sind nach diesen Trieben ausgebildet.
ist
Die Gestalt des Steines nicht nach Begierden, sondern durch begierdelose
Kraft gebildet.«
Wenn man sich intensiv diese Gedanken versenkt und dabei mit gespannter
in
Aufmerksamkeit Stein und Tier betrachtet: dann leben der Seele zwei ganz ver
in
schiedene Gefühlsarten auf. Aus dem Steine strömt die eine Art des Gefühls,
aus dem Tiere die andere Art unsere Seele.«
in
172
ist
welt ziemlich abgezogen und daher keine Kontrolle über die
brennende Lampe ausüben kann, muß eine ungefährliche Beleuch
tung gewählt werden.
Der Schüler leitet, sobald Tejas erzeugt hat, den passiven
er
(negativen) Zustand ein und blickt nach Beendigung dieses Zu
Er
standes ruhig und entspannter Körperstellung den Spiegel.
in
in
soll sich ruhig stimmen, abwartend verharren und alle Gedanken
möglichst ausschalten. Die Dauer der Übung
25 ist
nach oben hin
unbegrenzt, sie soll aber keinesfalls weniger als Minuten währen.
in
Er
gegend (Iccha) gilt. leitet Tejas ein und beginnt mit sieben
maligem Pranayama; dabei bleiben die Augen ebenfalls auf die
Nasenspitze gerichtet. Der Prana-Strom wird diesem Falle vom
in
Iccha-Zentrum
läßt. Die Konzentration gilt der Entwickelung der Fähigkeit, die
inneren physischen Organe und ihre Funktionen, den Blutkreislauf,
die Nerventätigkeit usf. sowohl am eigenen Leibe wie auch
an
werde
173
in
Er
anerkannt. So überliefert die medizinische Literatur einen Fall, dem eine Frau,
in
ist
artige) Erscheinung,in der er sich befindet, das Zentrum eines
weiten dunklen Raumes, der von diesem Zentrum aus strahlenförmig
vom Universaläther erfüllt wird. Zu gleicher Zeit muß der Schüler
die Silbe »Ham« seinem Grundtone laut und intensiv (in der
in
so
mittleren Tonlage) denken, dabei muß aber der Atem viel als
möglich herabgestimmt werden. Dann folgt ein siebenmaliges Prana
yama, bei dem der Atem durch beide Nasenlöcher eingesogen
wird. Beim Kumbhaka, das bei diesem Experimente lange als
so
möglich gehalten werden soll, wird der von diesen Vorstellungen
(die beim Pranayama gleicher Stärke betont werden müssen) ge
in
färbte Prana-Strom Ende der Wirbelsäule direkt (also
vom unteren
berühren) zum Kehlkopfe ge
zu
ohne die mittleren Kraftzentren
zogen, dessen Kraftzentrum mit den Eigenschaften des Akasa be
arbeitet werden soll. Nur wenn der Prana-Strom ausschließlich
in
der Mitte sich bewegt, nur dann kann Akasa erzeugt werden. Das
Ausatmen geschieht mit einer gewissen Zurückhaltung,
h.
d.
sehr
langsam; erfolgt ebenfalls durch beide Nasenöffnungen zugleich.
es
ist
scharfer Konzentration auf das Akasa. Nunmehr die Überleitung
des Akasa erfolgt und beendet. Von dem Erfolge überzeugt man
sich durch die bekannten Mittel.
Die Tattvas kann man nach Erweckung der entsprechenden
Empfindungen durch scharfe Willenskonzentration (also ohne Prana
yama) längere Zeit festhalten. Normalerweise dauert jedes Tattva
nur 24 Minuten = Charis; ein Tattva-Lauf = Charis = Stunden.
so 5
2
1
abermals
ein siebenmaliges Pranayama, bei dem wiederum durch beide Nasen
löcher ein- und ausgeatmet werden muß (langsam und ohne jede
Anstrengung).
–
Beim Atemstauen (Kumbhaka) wird der Prana-Strom
vom untern Ende der Wirbelsäule abermals und wieder mit Um
gehung der mittleren Kraftzentren
–
auch diese Übung mit dem passiven Zustande und mit rhythmi
schem Atmen.
An andern –
wieder mindestens zweimal wöchent
Abenden
lich –
wird das Hellhören selbst geübt. Der Schüler leitet Akasa
ein, macht das siebenmalige Pranayama mit der entsprechenden
Konzentration, setzt sich dann im schwach rot- oder violett-beleuch
teten Zimmer entspannt") nieder und hält (auf die bekannte Weise)
die Muschel Den negativen Zustand führt er zu mehreren
ans Ohr.
Malen hintereinander herbei. Die Augen richtet er dabei immer
auf die Nasenspitze.
Später wird die Muschel nach und nach entbehrlich. Man
lauscht dann mit verstopften Ohren den astralen Vorgängen. Schließ
lich kann man auch den Ohrverschluß entbehren. Das geistige
(astrale) Ohr entwickelt sich sehr langsam; es ist
daher notwendig,
daß der Schüler bei diesen Übungen seine Gedanken auszuschalten
verstehe und sich sehr passiv verhalte. Selbst wenn Erfolge schon
eingetreten sind, übt man weiter, solange, bis sich die okkulte
Fähigkeit des Hellhörens
so
lung auf den Äther durch die Willenskraft bedarf, um sofort und
zu
empfangen.
an
Telepathie
ist
der
daß sich der Schüler mehr als sein Partner zum Empfänger eigne.
Die folgenden Übungen werden ihm dazu verhelfen. Wenn aber
in
»Die Körperlage muß bequem (asanam) sein, damit der Geist nicht durch
physische Unbehaglichkeiten an das Dasein des Körpers erinnert werde, denn
So
ja
es
heißt
in
rischen Büchern. Esoterik aber sagt: »Die Konzentration des Geistes muß so
stark sein, daß alle körperliche Unbequemlichkeit vergessen wird«. (Der Fakir
stun
so
er
B.
z.
konzentriert sich
denlang auf einem Beine steht.)
176
ein und schließt ein siebenmaliges Pranayama an, bei dem er eben
falls die Augen immer noch zur Stirnmitte (den »Bergen«) richtet.
Der pranische Strom wird in Spiralen vom untern Ende der Wirbel
säule (Kundalini) durch alle Padmas (Kraftzentren) hindurch bis zur
Zirbeldrüse geführt. Die gleichzeitige Konzentrationsübung will Ver
vollkommnung der telepathischen Empfänglichkeit. Danach geht
man in den passiven (negativen) Zustand.
An den andern Tagen dieser Woche übt sich der Schüler direkt
in den verschiedenen telepathischen Experimenten, indem er (eventuell
auch sein Partner) vorher Vayu einleitet und das Pranayama wie
zuvor durchführt.
Die (gegenseitige) telepathische Übertragung erfolgt fortan in
der Weise, daß zwischen dem Empfänger und dem Aussender eine
Trennung stattfindet: Einer von ihnen begibt sich in ein ent
ferntesZimmer. Fürs erste mögen sich die Experimentierenden
durch eine lange Schnur verbinden, deren Ende ein jeder von ihnen
an die Stirne hält. Wenn der Schüler den Empfänger macht, soll
er mehrmals hintereinander in den negativen Zustand gehen. (Das
gilt auch für den Partner, wenn er ebenfalls Schüler ist.) Später
vergrößert sich der Zwischenraum zwischen den Experimentierenden
und zwar so, daß sich der eine von ihnen in einer andern Wohnung
in einer entfernten Straße, schließlich auch in einer andern Stadt,
befindet.
Die telepathischen Übungen lassen so viele Variationen zu, daß
hier unmöglich alle angeführt werden können. Die beiden Schüler
werden wohl selbst verschiedene Steigerungsmöglichkeiten finden
und ihre Experimente ausgestalten lernen.
ff.)
S.
u.
157ff. 201
atmet Geist.
179
die
Erlebnisse des Empfindungsleibes vorhanden.
läuft das physische Atmen. Umgekehrt fördert auch ruhiges physisches Atmen
die innere Sammlung des Gedankens; daraus dürfen aber keine falschen Schluß
folgerungen gezogen werden; denn der ewige Geist ist dem vergänglichen Körper
übergeordnet, nicht umgekehrt.
12*
180
tatsächliche Aufstieg zum Geist- und Übermenschen kann nur aus dem
Schüler selbst heraus –
durch Läuterung und durch Überwindung der
Persönlichkeit und durch die Verbindung mit dem Allgegenwärtigen
–
als
ist
und Ewigen erfolgen. Wichtiger alle Übungen der rechte
Glaube, die Seele muß feststehen im Bewußtsein der Wahrheit.
h.
d.
zu
Es wäre eine Narrheit, wähnen, man könne Gott und der ewigen
Seligkeit dadurchnäher kommen, daß man Atemübungen und
andere Künste ausführt! Nein, die Übungen dieser Unterrichtsbriefe
dienen lediglich dazu, den Schüler physisch, astral und mental
zu
(intellektuell) reinigen, ihn auf die wirkliche Schulung erst
d.
h.
vorzubereiten. Das bitten wir wohl zu bedenken und keine
zu
trügerischen Vorstellungen pflegen!
in
der Stille der Nacht), die sich mit dem Höheren Selbst beschäftigen.
er
in
ist
geordnet und der ihn durch Zeit und Raum beobachtet. Die
volle Erweckung des Schlangenfeuers (und mit ihm aller Kraftzentren)
wirkt eben auch auf die physische Natur des Schülers und ruft,
sobald sie unrichtig geleitet wird, große Störungen der mensch
in
so
hin verwenden.
B.
z.
Verhältnisse senden.
Kumbhaka Levitations-Phänomene (Überwindung der Schwerkraft,
Schweben) erzeugen, kann sich bei Apas gegen Feuer und Hitze
er
perliche Verletzungen
zu
schützen.
181
zu
veranlassen, nur um die Neugierde anderer Menschen stillen
zu
Diese Warnung
zu
wohl beachten!
ein
unentbehrliches Lebenselement. Auch sie enthält die Sieben Prin
zipien, und jedes von ihnen dient zur Ernährung des entsprechen
den Teiles unserer Konstitution. Selbst für die Physis bietet die
in
so
zum Teil auf alte indische Systeme zurück, sind sie moderne Errungen“
T.
z.
schaften. Für die Moral der Sekte Mazdaznan aber nur ein Beispiel: Ende 1916
fand Leipzig eine Zusammenkunft der wenigen Mazdaznan-Anhänger statt, die
in
von der früheren Herrlichkeit noch verblieben sind. Diese letzten Stützen, die
zu
bereits ebenfalls abzuschwenken drohten, suchte man dadurch fangen, daß man
ihnen Übungen vorführte, die angeblich vorbehalten geblieben waren für die »Ge
treuen«, die sich auch durch die schlimmsten Enthüllungen nicht abschrecken
lassen und der Sekte anhangen, bis sie von selbst zerfällt. Diese Übungen aber
waren nichts anderes, als Dalcroze'sche Exerzitien! So beutet die Sekte Maz
–
daznan die Gutgläubigen aus! Wer wird ihr noch glauben, wenn sie behauptet,
alle Atem-Übungen, die heute gelehrt werden, seien von ihr entlehnt?
187
graben, so daß alle vier Finger in einer geraden Linie liegen. Jetzt
preßt man den Daumen über den Zeigefinger, den Mittelfinger und
möglichst auch über den Ringfinger; je weiter man den Daumen
die Wirkung der
ist
über den Ringfinger führen kann, desto größer
Übungen.
Man übe jeden Finger einzeln, besonders den Mittelfinger; man
beuge einen jeden für sich, daß die Fingerspitze die Wurzel be
so
rührt, während die übrigen Finger unverändert der Faust liegen
in
bleiben.
BUNGEN
Ü
Erste Übung
Balle beide Fäuste und bringe die Arme links
Knie nieder.
1.
so
und rechts an den Hals, daß die Handrücken hinter den Ohren
am Halse, die Fäuste der Höhlung zwischen Lungenspitze (Pleura
in
kuppel) und Hals auf beiden Schultern liegen. Leere die Lungen
gründlich durch Singen oder durch Mantram-Sprechen, darauf atme
so
tief und kräftig ein, staue den Atem und beuge den Oberkörper
–
weit nach vorn, daß der Kopf den Boden berührt nicht bloß mit
der Stirne, sondern auch mit dem Kinn. dieser Stellung verharrt
In
Zweite Übung
Knie nieder. Balle die Fäuste und grabe sie (mit den Knöcheln
der Finger und den darüber liegenden Daumen) so tief als möglich
in die Armhöhlen hinein, ohne die Stellung der Faust zu ändern.
Entleere die Lungen, atme tief und kräftig ein, staue den Atem und
übe die erwähnten fünf Stellungen zunächst wieder einzeln, dann
alle hintereinander mit gestautem Atem.
Dritte Übung
Knie nieder.Balle beide Fäuste, bringe sie auf den Rücken
und schiebe sie so hoch wie möglich nach oben, mindestens bis
zwischen die beiden Schulterblätter, und zwar so, daß die Hand
rücken dem Rücken aufliegen und die Handknöchel die Wirbel des
Rückgrates berühren. In dieser Stellung übe in Kumbhaka die fünf
Beugungen. (Die Fäuste bilden gleichsam einen Ruhesitz für den
Rücken.)
O
Vierte Übung
Knie nieder. Man ballt die rechte Hand zur Faust, so daß der
Daumen auf den Mittelfinger gepreßt wird (nicht über den Ring
finger), und schiebt die Faust auf dem Rücken an den Wirbeln ent
lang bis zwischen die Schulterblätter. Dann atmet man tief ein,
staut den Atem, dreht den Kopf nach links, führt den linken Arm
vor dem Gesicht vorbei und über das rechte Ohr hinweg zum Nacken.
Man führt die geöffnete linke Hand immer weiter, bis sie das linke
Ohrläppchen erfaßt; daran zieht man herzhaft. Dann läßt man beide
Arme blitzschnell und entspannt herunterfallen und ausschwingen
und entspannt den ganzen Körper, insbesondere die Faust; dabei
wird gründlich ausgeatmet.
Beim zweiten Teile dieser Übung wird die linke Faust geballt
und zwischen die Schulterblätter gebracht, und mit der rechten Hand
erfaßt man das Ohrläppchen.
O
189
Fünfte Übung
Knie nieder. Balle die rechte Hand zur Faust und schiebe sie
am Rückgrat soweit wie möglich hinauf. Darauf lege die linke Hand
unter den rechten Ellbogen und lasse ihn im Handteller ruhen. In
dieser Stellung atmet man kräftig 5–5 Minuten lang. Darauf läßt
man die Arme fallen, entspannt den ganzen Körper blitzartig und
macht noch folgende Entspannungsübungen. Man hebt die Arme
hoch und schüttelt völlig entspannt die Hände; dann bringt man
die Arme nach vorn und schüttelt auch hier die Hände, zuerst vom
Körper weg, dann auf den Körper zu, wie um Luft zuzufächeln;
dann bewegt man die Handgelenke kreisförmig links und rechts,
schließlich schüttelt man völlig entspannt die Ellbogen und die
Schulterblätter. Man beendet die Übung durch ein Pranayama.
Beim zweiten Teile dieser Übung wird die linke Faust am Rück
grat hinaufgeführt, während die rechte Hand dem linken Ellbogen
als Stütze dient. Diese Stellung eignet sich gut zum Mantram
Sprechen.
P
O
Sechste Übung
Knie nieder. Man ballt die linke Faust und schiebt sie auf dem
Rücken so hoch wie möglich hinauf. Die rechte Faust bringt man
in die rechte Armhöhle, atmet tief ein und beugt den Oberkörper
vorwärts, bis das Kinn den Boden berührt; dabei hält man den
Atem an. Dann drückt man mit dem Knöchel der linken Faust die
Wirbel des Rückgrates bis zum letzten jeden einzelnen kräftig, mög
lichst schnell. Hierauf bearbeitet man mit der linken Faust über
die linke Schulter hinweg die obersten Wirbel des Rückgrates in der
gleichen Weise von oben nach unten bis zu dem Wirbel, bei dem
die vorhergehende Behandlung begonnen hat. Während der ganzen
sie
ist
zu
man
den ganzen Körper.
Beim zweiten Teile dieser Übung wird das Rückgrat der
in
gleichen Stellung mit der rechten Hand behandelt, während die linke
der linken Armhöhle ruht.
in
190
Siebente Übung
Man stützt den rechten Ellbogen in die linke Hand und bringt
die rechte Hand zum rechten Magennervenzentrum, das zwischen
Nacken und Schulter schräg abwärts vom siebenten Halswirbel liegt.
Dann atmet man und quetscht, drückt, schlägt und stößt dieses
Nervenzentrum unter stetem Ausatmen.
Danach macht man diese Übung auf der linken Seite.
Diese Übung hilft bei verdorbenem Magen und auch gegen
Halsschmerzen. Hat man Krämpfe im Fuße, so hebe man das lei
dende Bein und grabe die Fingerspitzen und die Nägel tief in die
Kniekehle und bearbeite das Knie ringsherum. Während der ganzen
Übung muß ständig ausgeatmet werden.
Achte Übung
Man bringt die rechte Hand mit der Handfläche über die rechte
Schulter auf das rechte Schulterblatt. Dann schiebt man die linke
Hand (Handrücken dem Rückgrat zugekehrt) von unten her am
Rücken so weit hinauf, bis die Finger der linken Hand in die Finger
der von oben kommenden rechten Hand einhaken können. In dieser
Stellung macht man die fünf Beugungen; dabei muß richtig ein
und ausgeatmet werden. Nach den Beugungen löst man die Hände
nicht plötzlich, sondern ganz gelassen und allmählich; erst wenn
die Hände gelöst sind, läßt man die Arme plötzlich entspannt fallen.
Beim zweiten Teile der Übung führt man umgekehrt die linke
Hand von oben und die rechte von unten her zusammen. Man
achte, wie bei allen Übungen, auch hier darauf, daß man –
stets
in Kumbhaka – zunächst eine Weile nur die erste Beugung macht,
erst nach einiger Zeit die anderen. Man unterlasse auch niemals,
die Prana-Exerzitien mit einem Pranayama abzuschließen.
O
191
Neunte Übung
Man kniet nieder und nimmt folgende Stellungen ein:
1. Man ballt die Fäuste, bringt die Ellbogen an die Hüften und
streckt die Unterarme mit den Fäusten wagerecht vorwärts.
2. Man ballt die Fäuste und streckt die ganzen Arme mit den
Fäusten wagerecht vorwärts.
3. Man ballt die Fäuste und streckt die Arme mit den Fäusten
senkrecht hoch.
In diesen drei Stellungen übt man die fünf Beugungen und
achtet dabei auf richtiges Einatmen, Atemstauen und Ausatmen.
Die Armstellungen bleiben bei den Beugungen unverändert: der
Körper muß sich den Arm- und Fauststellungen anpassen.
Zehnte Übung
Knie nieder. Man bringt die Knöchel der geballten Faust zu
den Halswirbeln unter dem Atlas (ersten Halswirbel) und übt in
dieser Stellung die fünf Beugungen. Dabei werden die Knöchel
recht tief in die Wirbel hineingegraben.
Zuweilen sollen nicht nur die Wirbel massiert, sondern der
ganze Körper soll mit den richtig geballten Fäusten – die Arme
–
müssen dabei völlig entspannt sein geklopft und gehämmert werden.
(Bei einiger Übung kann man schließlich nicht nur mit der Hand, son
dern auch mit der Faust jeden Körperteil erreichen und behandeln.)
Diese Übung kann bis zu einer halben Stunde ausgedehnt
werden; meist aber hat man schon nach einigen Minuten Erfolg.
als
Elfte Übung
Knie nieder. Man legt die Handflächen zusammen, den linken
Daumen über den rechten, die Finger richtet man nach oben und
drückt dann die Hand an das Herz. Dann hebt man das linke Knie
und stellt den linken Fuß auf den Boden, daß der linke Unter
so
rend nur noch das rechte Bein kniet. Darauf schiebt man den
linken Fuß in gerader Linie vorwärts, bis das linke Bein völlig
ausgestreckt ist, so daß also das Körpergewicht auf der linken Ferse
und dem rechten Knie ruht. Jetzt zieht man den linken Fuß in
der gleichen geraden Linie zurück und streckt das Bein so weit
rückwärts, bis das Körpergewicht auf der linken Fußspitze und
dem rechten Knie ruht. Diese Stellung
wiederholt man mehrmals
– in gerader Linie –
nach vorn und nach hinten so weit als
möglich. Dann kehrt man in die kniende Grundstellung zurück
und übt mit dem rechten Beine.
Diese Übung erreicht Muskeln und Nerven, die keiner anderen
Übung zugänglich sind.
Während der Übung bringe man den ganzen Körper durch
Singen im Grundtone in Schwingung. Da man aber während der
Übung den Atem stauen soll (Kumbhaka), so übt man am besten
in Gruppen: die eine Gruppe singt oder summt, während die andere
Gruppe übt und mit gestautem Atem dem Gesang im Geiste folgt.
Wird diese Übung neunmal hintereinander richtig ausgeführt,
so schafft sie vollkommenes körperliches und seelisches Gleichgewicht.
Zwölfte Übung
Die Kreuzigung des Körpers
Man ballt die rechte Hand zur Faust, bringt den
Knie nieder.
Daumen so weit als möglich über den Ringfinger, atmet tief ein,
staut den Atem und legt die rechte Faust auf die Brust. Dann
schlägt man mit der rechten Faust leicht auf die Mitte der Stirn
und danach in rascher Folge auf das Sonnengeflecht (Magengrube),
die Armgruben auf der Brust rechts und links und zuletzt wieder
auf das Sonnengeflecht. Man wiederhole das dreimal oder öfter
erst mit der rechten, dann mit der linken Faust. Dabei muß man
immer auf den Atem achten.
Diese Übung kann auch im Stehen vorgenommen werden. In
diesem Falle berührt man (mit der richtig geballten Faust!) an
Stelle des Sonnengeflechtes den Boden, ohne die Knie zu beugen.
NACHWORQT
Der Bearbeiter dieses Buches hat mehrfach betont, daß die
- Lehrbriefe keine Esoterische Schulung d. h. keine Anleitung zur
Einweihung sind, sondern nur ein vorbereitendes Training voll
bringen. Wer wirklich in die Geistessonne treten und die einzige
z Realität – das Ewige, Übersinnliche, Geistige –
erleben will, der
darf nicht stehen bleiben bei dem, was er durch die Anwendung
e des hier Gebotenen erreicht.
Das Bewußtsein und der Wissenskreis des Menschen erweitern
sich in dem Maße, als der Mensch sich selbst entwickelt. Der
Mensch kann sich, wie Goethe in seinem rastlosen Einheitsstreben
erkannt hat, durch die Entwickelung seiner Fähigkeiten zu einer
Höhe erheben, wo sein Geist nicht mehr bloß die Abbilder der ge
schaffenen Dinge wie im Spiegel der Wissenschaft sieht, sondern
wo er durch Einleben in das Schöpfungswerk die Urbilder in sich
erstehen Auf diesem Wege dringt der Mensch hinter die Ober
läßt.
fläche der Dinge zu den ewigen Ideen vor, die nicht schattenhafte
Abstraktionen, sondern die lebendigen Gestaltungskräfte der Dinge
und Wesen selbst sind. Wie das zu machen? Durch Hinhorchen
auf die Quellen, die auch in der Gegenwart aus dem Urgrunde des
Daseins fließen!
Die Perspektiven, die sich dem Schüler der Uralten Weisheit
(Theosophie) eröffnen, sind unermeßlich. »Wenn man sie zum ersten
Male erblickt«, sagt Eduard Schuré, »empfindet man die Schauer
des Unendlichen«. Dinge, die nicht erkennbar erscheinen, treten
in den Bereich der Erkenntnis, und es wiederbeleben sich Ideen,
die zwar für den Verstand im Schoße der Zeiten ruhen, im Men
scheninnern aber ewige Gegenwart haben. Das- Tor des Unsicht
13
194
baren springt auf, und der Mensch verwandelt sich in das, was als
das große Ziel der Menschheit vorgeschwebt hat von altersher.
»Wache, Jünger des Lebens, Schmetterlingspuppe, arbeite an
deiner künftigen Entfaltung!« ruft Amiel dem Erwachenden zu. Jede
Sphäre des Seins strebt einer höheren Sphäre entgegen, die sich
ihr öffnet durch Ahnungen und Offenbarungen. Die Stufen der Ent
wickelung sind zahllos, aber sie haben doch ein Ziel: das Göttliche
Leben. Indem der Mensch in sich alle Gesetze der Entwickelung
und die ganze Natur wiederholt und zusammenfaßt, beherrscht er
sie und erhebt er sich über sie, um »auf dem Wege des Bewußt
seins und der Freiheit in das unendliche Reich des Geistes zu
dringen«.
Schüler dieser Lehrbriefe, die weitere Beratung wünschen, mögen
sich vertrauensvoll an das Verlagshaus wenden: alle Anfragen wer
den sorgfältig und gewissenhaft beantwortet werden.
derer, die unbekannt sind mit der Weisheit des Ostens, unter
ihren Einfluß aber treten wollen. Mk. 2.– (geb. Mk. 3.25).
Blavatsky, »Die Stimme der Stille«. Mk. 3.– (geb. Mk. 4.–).
Krisnamurti, >Zu Füßen des Meisters«. Mk. 1.– (geb. Mk. 1.50).
B. Y. R., »Das Licht vom Himavat«. Mk. 1.50.
B. Y. R., »Aus dem Lande der Leuchtenden«. Mk. 1.50.
Wille zur Freude«. Mk.
B. Y. R., »Der 1.50.
>Yoga-Aphorismen des Patanjali«.
Heindl, »Rosenkreuzerische Unterrichtsbriefe«. Mk. 15.–.
Leadbeater, »Das Innere Leben». 2 Bände. Mk. 3.30 (geb. Mk. 4.50)
und Mk. 5.– (geb. Mk. 6.–).
Sinnett, »Das Wachstum der Seele«. Mk. 6.– (geb. Mk. 7.–).
Besant, »Eine Studie über das Bewußtsein. Ein Beitrag zur Psycho
logie«.Mk. 4.– (geb. Mk. 5.–). -
Paulk, »Das Buch des Mannes«. Mk. 3.– (geb. Mk. 4.–).
Faßbender, »Wollen: eine königliche Kunst«. Mk. 260 (geb.
Mk. 340).
13*
This book should be returned to
the Library on or before the last date
stamped below.
A fine of five cents a day is incurred
by retaining it beyond the specified
time.
Please return promptly.
-
24215.1452
--- Okkultische unterrichtsbriefe,
Widener Library
002842154