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net/publication/306066516
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1 63
1 author:
Daniel Berger
Curt Engelhorn Zentrum Archäometrie
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Bronze Age tin - Tin isotopes and the sources of Bronze Age tin in the old World (ERC project) View project
All content following this page was uploaded by Daniel Berger on 12 August 2016.
Barbara Niemeyer
Kantharos, Klapptisch und kannelierte Schüssel.
Zu Neurestaurierung und Herstellungstechnik
dreier großformatiger Objekte aus dem Hildes-
heimer Silberfund ..........................47
Rosemarie Lierke
Auf den Spuren der Amphora .................67
Dirk Böckmann
So nimm den Hut zum Abschied. Die Restaurierung
und Rekonstruktion eines hallstattzeitlichen Hutes
aus Birkenrinde ............................81
Stephan Brather
Zur Anwendung von Dichteangaben bei der
Bestimmung der PEG-Tränkkonzentration mit dem
Pegcon-Computerprogramm ..................91
Sie gelten gewissermaßen als eine Leitform der aus- von den Auvernierschwertern vorrangig Sattelknauf-
gehenden Urnenfelderzeit Mitteleuropas: Die Voll- schwerter vom Typ Mörigen und einige Mischfor-
griffschwerter vom Typ Auvernier – benannt nach men, seltener Lanzenspitzen, Arm- und Fußringe
der gleichnamigen Pfahlbausiedlung am Nordufer sowie Messer und Nadeln mit Tauschierungen ausge-
des Neuenburger Sees – sind aufgrund ihrer Verzie- stattet. Im Fall des Schwerttyps Auvernier treten die
rung markante Vertreter der Stufe Ha B3 (ca. 850- Einlagen sowohl anstelle der organischen Intarsien in
800 v. Chr.). Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von den großen Aussparungen als auch in Form von
der Westschweiz über Südwest- und Mitteldeutsch- Streifentauschierungen immer auf dem Griff auf.
land bis nach Mecklenburg-Vorpommern und Zwei dieser Schwerter mit Metalleinlagen, wovon
Schleswig-Holstein. Vereinzelte Exemplare tauchen eines aus Auvernier selbst (Abb. 2), das andere aus
in Polen, Dänemark, Südschweden sowie in den einem Hortfund aus Nächstenbach stammt (Abb. 3),
Niederlanden auf. Kennzeichnendstes Merkmal die- sollen Gegenstand der nachfolgenden Ausführun-
ser Bronzewaffen ist ein Knaufbesatz aus organi- gen sein. Dabei liegt der Fokus vordergründig auf
schem Material, der auf einem Mitteldorn oder -steg der Art des eingelegten Metalls, der durch chemi-
zwischen der Knauf- und einer kleineren Kopfplatte sche Analysen erstmals fundiert nachgegangen
liegt (Abb. 1). Er hat sich jedoch nur bei den wenig- wird. Darüber hinaus soll die angewendete Einlege-
sten Stücken erhalten. Hinzu kommen
in der Regel zwei große ovale Vertie-
fungen auf den Breitseiten der Griff-
stange, die gleichfalls für vergängliche
Materialien wie Holz, Knochen, Ge-
weih oder Elfenbein gedacht waren.
Sie wurden durch jeweils drei Niete in
Position gehalten. Eng verwandt sind
die Schwerter mit den Typen Kirsch-
gartshausen, Tachlovice und Stölln
(Wüstemann 2004).
Schon E. Sprockhoff (1934) stellte sei-
nerzeit heraus, dass die Schwerter des
Typs Auvernier gelegentlich Einlagen
aus Buntmetall oder Eisen aufweisen.
Dies ist insofern nur wenig überra-
schend, weil die Stufe Ha B3 hinsicht-
lich der Einlege- und Tauschiertechnik
die mit Abstand produktivste Periode Abb. 1 Terminologie der Komponenten an den endurnenfelderzeitlichen
der Bronzezeit ist. So sind abgesehen Schwertern des Typs Auvernier.
Tab. 1 Semiquantitative Ergebnisse der chemischen Analysen am Schwert aus Auvernier. Mittelwerte aus jeweils 15 Einzelmessungen
an den entsprechenden Messstellen. Geklammerte Werte besonders unsicher. Alle Angaben in Masseprozent.
treten dafür die jeweils 13 Rillen auf den Schmalsei- großen Platten gebildet, die den durchgeführten
ten der Griffstange in Erscheinung, an den Stellen, Analysen zufolge außer Kupfer nur wenige Verun-
an denen sich bei anderen Auvernierschwertern reinigungen enthalten (Tab. 1). Legierungselemente
sonst Rippengruppen befinden. Trotz ihrer weitge- sind nicht vorhanden. Die festgestellten Silicium-
hend regelmäßigen Abstände unterscheiden sich die und Schwefelanteile resultieren aus Korrosion und
0,6-0,7 mm breiten Furchen beider Seiten in ihrer Resten vom Bodenmaterial. Den Kupfereinlagen
Ansatzhöhe, wodurch ein leicht asymmetrischer Ein- steht der Griff mit ca. 1,5 % Blei und einem im Ver-
druck entsteht. Offenbar unterliefen dem Handwer- gleich zu anderen Auvernierschwertern hohen Zinn-
ker diese Flüchtigkeitsfehler schon bei der Konzipie- gehalt von etwa 16 % gegenüber (Riederer 2004).
rung der Rillen am Wachsmodell, denn aufgrund der Beide Angaben dürfen jedoch nicht überbewertet
äußerst exakten Linienführung, der gleichmäßigen werden, da die Analysen zerstörungsfrei und ober-
Breite der Vertiefungen sowie des Fehlens von flächlich an nicht vollkommen korrosionsfreien Stel-
Schlagmarken ist es abwegig, dass sie nach dem len erfolgten. Hierdurch kann v. a. Zinn durch ober-
Gießen durch Ziselierung entstanden. flächliche Anreicherung (Robbiola / Portier 1998)
Nach Feststellung von R. Wyss sollen die im Quer- oder Legierungsinhomogenitäten überrepräsentiert
schnitt rechteckigen bis leicht trapezoiden Furchen sein. Trotz dieser nicht unerheblichen Einschränkung
der Schmalseiten Zinntauschierungen enthalten wird dennoch klar, dass sich durch die Wahl des
(Wyss 1967) 9. Gesetzt den Fall wäre dieses Schwert kupferfarbenen Einlegemetalls ein farblicher Kontra-
neben einem Stück aus Bobenheim-Roxheim, Rhein- steffekt zum goldgelben Bronzegriff ergibt
Pfalz-Kreis, das einzige bekannte Exemplar mit
Weißmetalltauschierungen (Brandherm / Sicherl
2001). Nach eingehender Untersuchung der dunkel-
farbigen Überreste in den Rillen mittels Mikro-Rönt-
genfluoreszenzanalyse ließen sich jedoch keinerlei
Anzeichen für eine derartige Verzierung finden
(Abb. 10) 10. Die Zinnwerte entsprechen in ihrer
Größenordnung denen des Bronzegrundmetalls.
Dafür sind erhöhte Werte an Schwefel und Eisen
festzustellen, sodass es sich bei den Rückständen
mit Sicherheit um sulfidische Korrosionsprodukte
der Bronze handelt (Schweizer 1994). Diese Inter-
pretation macht zusätzlich die Ähnlichkeit mit der
chemischen Zusammensetzung der ebenfalls analy-
sierten Patina wahrscheinlich 11.
Abb. 12 Gusslunker in der Heftschulter des Schwertes aus
Die Einlagenverzierung auf den Schauseiten der Auvernier. Am unteren Rand der Heftflügel ist die geritzte
Griffstange wird aus 4,9 × 1,9 cm und 5,0 × 2,1 cm Linienbandverzierung schwach zu erkennen. – o. M.
Objekt Probestelle Fe [%] Co [%] Ni [%] Cu [%] Zn [%] As [%] Se [%] Ag [%] Sn [%] Sb [%] Te [%] Au [%] Pb [%] Bi [%]
Nächstenbach Einlage Vorderseite <0,02 <0,01 <0,01 99,8 <0,2 <0,01 <0,01 0,006 0,040 0,012 <0,005 <0,01 0,048 <0,01
Nächstenbach Einlage Rückseite <0,02 <0,01 <0,01 99,8 <0,2 <0,01 <0,01 0,005 0,018 0,009 <0,005 <0,01 0,092 <0,01
Nächstenbach Griff 0,23 0,05 0,28 88 <0,2 (0,16) <0,01 0,056 5,9 0,283 <0,005 <0,01 5,2 <0,01
Tab. 2 Ergebnisse der chemischen Analysen am Schwert aus Nächstenbach. Mittelwerte aus je drei Messungen. Werte in Klammern
aufgrund hoher Standardabweichungen unsicher. Alle Angaben in Masseprozent.
Objekt Probestelle Fe [%] Co [%] Ni [%] Cu [%] Zn [%] As [%] Se [%] Ag [%] Sn [%] Sb [%] Te [%] Au [%] Pb [%] Bi [%]
Dessau-Kühnau Einlage Vorderseite <0,02 0,24 0,18 91 <0,2 0,66 <0,01 0,070 6,5 0,118 <0,005 <0,01 0,73 <0,01
Dessau-Kühnau Einlage Rückseite <0,02 0,22 0,20 91 <0,2 0,53 <0,01 0,064 6,9 0,127 <0,005 (0,02) 1,21 <0,01
Dessau-Kühnau Griff <0,02 <0,01 0,03 90 <0,2 <0,01 <0,01 0,027 9,5 0,040 <0,005 (0,03) 0,69 <0,01
Dessau-Kühnau Klinge <0,02 0,09 0,12 89 <0,2 0,35 <0,01 0,087 9,7 0,113 <0,005 (0,02) 0,27 <0,01
Dessau-Kühnau Knaufeinsatz <0,02 0,15 0,14 89 <0,2 0,38 <0,01 0,121 9,4 0,097 <0,005 <0,01 0,38 (0,02)
Dessau-Kühnau Griffaufguss (0,1) 0,20 0,23 89 <0,2 0,65 <0,01 0,113 8,3 0,190 <0,005 <0,01 0,89 (0,02)
Tab. 3 Ergebnisse der chemischen Analysen am Schwert aus Dessau-Kühnau. Mittelwerte aus drei Messungen. Werte in Klammern
aufgrund hoher Standardabweichungen unsicher. Alle Angaben in Masseprozent.
Anmerkungen
1) E. Sprockhoff geht davon aus, dass Griff und Klinge der Auver- mit einem μ-Röntgenfluoreszenzspektrometer vom Typ EDAX
nierschwerter in einem Stück gegossen wurden. Eagle III XXL (Fa. Roenalytic) durchgeführt. Messbedingungen:
2) Als einzige genietete Ausnahme gilt ein Schwert unbekannten 20 kV / 100 μA / 1000 s, Spotgröße: 50 μm, Rh-Röhre, Si(Li)-De-
Fundorts (v. Quillfeldt 1995, Nr. 233). tektor, Vakuum, Auswertesoftware: Vision 32.
3) Für die zugrunde liegenden Röntgenaufnahmen sei Herrn Dr. 11) Wegen großer Schwankungen in der Zusammensetzung der
E. Lehmann vom Paul-Scherrer-Institut in Villigen/Schweiz Korrosionsschicht und der Rückstände in den Rillen wird auf
sowie Herrn B. Gölicke von der Schweißtechnischen Lehr- und die Angabe von Werten verzichtet.
Versuchsanstalt in Halle (Saale) gedankt. 12) Beim Tauschieren wird ein Dekormetall durch Schmieden rein
4) Der Klingenteil innerhalb des Griffes ist im Röntgenbefund mechanisch in einem Grundmetall befestigt.
meist nur durch Anhäufungen von kleinen und / oder großen
13) Das Fundstück gehört zum Bestand des Stadtmuseums Wein-
Gusslunkern zu erkennen bzw. zu erahnen.
heim, Rhein-Neckar-Kreis, Inv.-Nr. 2501/1, dessen Untersu-
5) Beim Überfangguss erfolgt anders als beim Schweißen oder chung und Publikation mit freundlicher Unterstützung von
Löten die Verbindung der Metallteile nicht auf metallischem Herrn W. Titze möglich war.
Wege durch Legierung, sondern lediglich mechanisch. Die Sta-
bilität wird durch Unterschneidungen sichergestellt. 14) Eine ältere Abbildung des Grifffragmentes zeigt, dass die Kopf-
platte ursprünglich fast vollständig vorlag (Stemmermann
6) Bronzezeitliche Eisenwerkzeuge zur Metallbearbeitung sind 1933, Taf. 1, 1). Der Verbleib des jetzt fehlenden Kopfplatten-
bisher offenbar nicht gefunden worden. teils ist unbekannt.
7) Das Schwert wird im Schweizerischen Landesmuseum Zürich 15) Die Analysen mit einem Röntgenfluoreszenzspektrometer vom
unter der Inv.-Nr. A-9290 verwahrt. Herrn Dr. S. van Willigen Typ ARL Quant’X EDXRF (Fa. Thermo Electron Corporation)
und Frau Dr. M. Wörle sei für die Erlaubnis zur Untersuchung
werden Frau N. Lockhoff vom Curt-Engelhorn-Zentrum Archä-
und Publikation besonders gedankt.
ometrie, Mannheim verdankt. Messbedingungen: 28 kV / 750 s
8) Wahrscheinlich ist die Patina bereits während der Lagerung im und 50kV / 1000 s, Rh-Röhre, Si(Li)-Detektor, Luftatmosphäre.
Gewässer instabil geworden. Locker anhaftende Partien wur-
16) Das Schwert befindet sich in der Sammlung des Historischen
den deshalb vermutlich nach der Bergung beseitigt.
Museums Köthen, Lkr. Anhalt-Bitterfeld; Inv.-Nr. 37/71. Für die
9) Diese Behauptung stützt sich auf rein qualitativ-chemische Möglichkeit zur Untersuchung und Beprobung sei Herrn A.
Pauschalanalysen vom 22.9.1966 im Landesmuseum Zürich: Geisler besonders gedankt.
»[…] Gefunden wurden Kupfer und Zinn. […] Aus dem Ver-
gleich mit Nr. 2 geht ein etwa 3-4 mal grösserer Zinngehalt her- 17) Durch Chloridkorrosion hervorgerufene Beschädigungen an
vor. Dies lässt sich nur dadurch erklären dass die eingelegten Bronze werden gern als Bronzekrankheit bezeichnet (Scott
Verzierungen aus praktisch reinem Zinn bestehen […].« (Voûte 2002, 125-129).
1966). 18) Analysiert wurde mit demselben Röntgenfluoreszenzspektro-
10) Die chemischen Analysen am Fundstück aus Auvernier wurden meter unter identischen Bedingungen wie beim Schwert aus
dankenswerterweise von K. Hunger am Landesmuseum Zürich Nächstenbach.
Berger in Druckvorber.: D. Berger, Neue Tauschierungen an alten Riederer 2004: J. Riederer, Ergebnisse metallanalytischer Untersu-
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Berger et al. im Druck: D. Berger / R. Schwab / C.-H. Wunderlich, Robbiola / Portier 1998: L. Robbiola / R. Portier, Electron Micro-
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ziertechniken nördlich der Alpen vor dem Hintergrund des tion Phenomena in Cu-Sn-Alloys. A Comparison Between
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gart 1995).
Archäometallurgische Untersuchungen zur Metall- Kühnau, Germany is a tin bronze; this material was for-
einlegetechnik einiger Auvernierschwerter merly thought to be organic. In all three cases, the metal
Der Beitrag behandelt drei Vollgriffschwerter vom Typ inlays were only fixed with rivets in the cast cavities. The-
Auvernier aus archäometallurgischer und herstellungs- refore, this type of decoration can not be described as a
technischer Sicht. Gegenüber anderen Exemplaren dieser real damascening as is the case of the inlaid iron strips on
Schwertgruppe der jüngeren Urnenfelderzeit (Ha B3) be- the pommel of the sword from Dessau. For the inlay tech-
sitzen alle drei Schwerter anstelle organischer Einlagen nique applied on the large cavities on all three swords, the
auf den Breitseiten des Bronzegriffes metallische Einsätze. creation of the term «rivet-damascening» seems to be
Diese bestehen den chemischen Analysen zufolge bei appropriate.
zwei Schwertern aus Auvernier und Nächstenbach aus rei-
nem Kupfer, das man in mitgegossene Vertiefungen ein- Etudes archéométallurgiques sur la technique d’in-
passte. Bei einem dritten Stück aus Dessau-Kühnau crustations métalliques d’épées de Type Auvernier
besteht die Einlage hingegen aus Zinnbronze. Allen drei Cet article s’intéresse d’un point de vue archéométallurgi-
Objekten ist gemein, dass die Metalleinsätze allein durch que à trois épées à poignées de type Auvernier et à leur
Niete fixiert werden, sodass es sich im Gegensatz zu den technique de fabrication. Au contraire d’autres épées
Eisenstreifen auf der Kopfplatte des Dessauer Schwertes appartenant à ce groupe de l’Âge du Bronze final (Ha B3),
nicht um echte Tauschierungen handelt. Vielmehr wird ces trois exemplaires présentent tous des inserts métalli-
hierin eine Art Niet-Tauschierung fassbar. ques en place des incrustations en matériaux organiques
sur les parties en creux de leur poignée. D’après les ana-
Archaeometallurgical investigation to metal inlays lyses chimiques, les inserts des épées d’Auvernier et Näch-
of some Late Bronze Age Auvernier type swords stenbach sont composés de cuivre pur inséré dans les
The article deals with three swords of the Auvernier type cavités moulées. L’insert de la troisième épée de Dessau-
which dating to the late Urnfield Culture (Ha B3) in Cen- Kühnau est par contre composé d’un bronze riche en
tral Europe. In comparison to other examples of this étain. Ces trois objets ont en commun la fixation des
group of weapons the three pieces are inlaid with metal inserts au moyen de rivets. Il ne s’agit donc pas d’une véri-
plates in large cavities on their handles. Chemical analyses table damasquinure, au contraire du décor en fer visible
show that these plates on the two swords from Auvernier, sur le pommeau de l’épée de Dessau-Kühnau. L’appella-
Switzerland and Nächstenbach, Germany are made from tion «rivetage-damasquinage» semble ici plus appropriée.
pure copper, whereas the inlay in the sword from Dessau-
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