Mithilfe unserer Mustertexte können Bank- und Sparkassenkunden die Erstattung von auf rechtswidrige
Erhöhungen entfallende Zahlungen oder auch die zur Vorbereitung der Forderung nötigen Auskünfte fordern.
An einigen Stellen unserer Textvorlagen finden sich Leerstellen mit Hinweisen in eckigen Klammern
• • Ergänzen Sie Ihre Daten, wo erforderlich.
• • Ersetzen Sie Platzhalter durch einen für Ihren Fall passenden Text.
• • Löschen Sie unsere Hinweise auch dann, wenn Sie an der betreffenden Stelle keine Angaben
machen können.
Schicken Sie Forderungsschreiben zunächst als einfacher Brief an die Bank. Bleibt die Eingangsbestätigung
bis zum genannten Termin aus, schicken Sie erneut als Einschreiben mit Rückschein. Oder geben Sie es
einem zuverlässigen Angehörigen oder Bekannten und bitten Sie die Person, den Brief zu lesen, in einen
Umschlag zu stecken und bei der zuständigen Bank- oder Sparkassenfiliale persönlich abzugeben oder in den
Briefkasten zu stecken. Die vorherige Lektüre ist wichtig, damit die Person bezeugen kann, was für ein
Schreiben er der Bank zugestellt hat.
Wenn Ihre Bank oder Sparkasse innerhalb der von Ihnen genannten Frist nicht reagiert oder die Forderung
zurückweist, können Sie sich beim zuständigen Ombudsmann beschweren. Bei Privatbanken ist das meist:
https://bankenombudsmann.de/, bei Volks- und Raiffeisenbanken oft: https://www.bvr.de/p.nsf/jump.xsp?
main=service&page=Kundenbeschwerdestelle und bei den meisten Sparkassen:
https://www.dsgv.de/verband/schlichtungsstelle.html
Sie können nach Ablauf der Frist, die Sie Ihrer Bank oder Sparkasse gesetzt haben, selbstverständlich auch
einen Rechtsanwalt einschalten. Sofern Ihre Forderung berechtigt ist, müssen Bank oder Sparkasse Ihnen die
Kosten dafür am Ende erstatten. Sie müssen dem Rechtsanwalt aber in der Regel einen Vorschuss zahlen,
bevor er/sie für Sie tätig wird.
Beachten Sie: Ihre Forderung auf Erstattung unterliegt der Verjährung. Wir hatten zunächst für
wahrscheinlich gehalten, dass Sie nur die Erstattung von ab 1.1.2018 gezahlten Beträgen noch durchsetzen
können und die Mustertexte entsprechend formuliert. Inzwischen hat der Europäische Gerichtshof aber
entschieden, dass die Erstattung aufgrund missbräuchlicher Klauseln nicht schon verjährt sein darf, bevor
Verbraucher überhaupt erkennen konnten, dass sie Erstattung fordern konnten. Wir denken jetzt, dass Sie die
Erstattung aller innerhalb der letzten zehn Jahre gezahlten Beträge durchsetzen können. Die Verjährung
wird taggenau berechnet. Erst die Einschaltung des Ombudsmanns oder gerichtliche Schritte stoppen diese
Verjährung. Warten Sie also nicht zu lang, bis Sie die zuständige Schlichtungsstelle oder eine/n
Rechtsanwalt/-wältin einschalten.
Wenn Sie bereits unsere ursprünglichen Mustertexte verwendet haben, finden Sie auf den letzten Seiten des
Dokuments Mustertexte für die Nachforderung von Beträgen, die Sie bereits vor 1.1.2018 gezahlt haben und
die nach dem Bundesgerichtshofsurteil von April als ungerechtfertigte Bereicherung Ihrer Bank oder
Sparkasse erscheint.
Wenn Sie nicht wissen, wie viel Ihrer Zahlungen an Ihre Bank oder Sparkasse auf unzulässige
Gebührenerhöhungen entfallen, hilft Ihnen eine Entgeltaufstellung Ihrer Bank und eine Datenkopie weiter.
Auf beide haben Sie ein Recht.
An
Hamburger Sparkasse
Direktberatung
Wikingerweg 1
20537 Hamburg
08.10.2021
ich führe das im Betreff genannte Konto bei Ihnen bereits seit vielen Jahren. Sie haben inzwischen mehrfach
die Gebühren erhöht. Dabei haben Sie entsprechend Ihrer Geschäftsbedingungen mein Schweigen als
Zustimmung gewertet. Das ist nach dem aktuellen Urteil des Bundesgerichts-hofs vom 27.04.2021,
Aktenzeichen: XI ZR 26/20 rechtswidrig. Ich schulde Ihnen damit nach wie vor nur die bei Kontoeröffnung
vereinbarten Gebühren. Die innerhalb der letzten zehn Jahre darüber hinaus gezahlten Gebühren haben Sie
mir zu erstatten.
Nach den Ansagen des Europäischen Gerichtshofs in Urteilen vom 10.06.2021, Aktenzeichen: C-609/19 und
C-776/19 bis C-782/19, darf die Verjährung der Forderung auf Erstattung aufgrund missbräuchlicher
Klauseln erfolgter Zahlungen nicht abgelaufen sein, bevor Verbraucher den Missbrauch überhaupt erkennen
konnten. § 199 Abs. 1 Nr. 2 BGB ist damit entgegen der bisherigen Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs
richtlinienkonform dahingehend auszulegen, dass die Verjährung erst mit Kenntnis von der möglichen
Missbräuchlichkeit der Klausel begann. Das war frühestens mit Verkündung des EuGH-Urteils zur
Denizbank (vom 11.11.2020, Aktenzeichen: C-287/19) der Fall, nachdem zuvor Sie, die ganze Branche, fast
alle Rechtswissenschaftler und soweit erkennbar sämtliche Gerichte die Klausel für wirksam hielten.
Bei Energieversorgungsverträgen müssen Anbieter die Energie selbst zu stark schwankenden Preisen
beschaffen und wussten die Kunden dies. Bei Kontoverträgen dagegen geht es lediglich um Entgelte für
Dienstleistungen und besteht kein Anlass dafür, die Herausgabe Ihrer ungerechtfertigten Bereicherung durch
eine ergänzende Vertragsauslegung zu beschränken. So hatte es der XI. Senat des Bundesgerichtshofs auch
bereits im Streit um Kreditbearbeitungsentgelte gesehen, obwohl dort Verbraucher dadurch im Ergebnis
besser standen, als sie das angesichts unter Berücksichtigung der unwirksamen laufzeitunabhängigen
Entgelte angegebenen Effektivzinssätze bei Vertragsschluss erwarten durften (Urteil vom 13.05.2014,
Aktenzeichen: XI ZR 170/13, Rz. 105 ff.).
Um prüfen zu können, wie viel meiner Zahlungen an Sie auf nach dem BGH-Urteil unwirksame
Gebührenerhöhungen entfallen, mache ich hiermit von meinem Recht auf eine Entgeltaufstellung nach § 10
Satz 1 des Gesetzes über die Vergleichbarkeit von Zahlungskontoentgelten, den Wechsel von
Zahlungskonten sowie den Zugang zu Zahlungskonten mit grundlegenden Funktionen
(Zahlungskontengesetz - ZKG) Gebrauch. Außerdem fordere ich eine Kopie der auf meine Person
bezogenen Daten im Sinne von Art. 15 Abs. 3 Satz 1 Datenschutzgrundverordnung, die Ihrer Verarbeitung
unterliegen. Daten, die schon in der Entgeltaufstellung enthalten sind, müssen Sie mir nicht erneut mitteilen.
Bitte bestätigen Sie zunächst den Eingang dieses Schreibens innerhalb von einer Woche ab Zugang. Sie
ersparen es damit mir und Ihnen, das Schreiben erneut und diesmal per Einschreiben mit Rückschein oder
per Boten zu übermitteln.
Den Zugang der Entgeltaufstellung[en] sowie der Dattenkopien für den genannten Zeitraum erwarte ich bis
22.10.2021. Ich bitte um Verständnis: Sollte die Entgeltaufstellung und die Datenkopie bis zum genannten
Tag ausbleiben, werde ich ohne weitere Ankündigung geeignete rechtliche Schritte einleiten, um mein Recht
darauf durchzusetzen. Dabei entstehende Kosten hätten Sie zu übernehmen.
Ich gehe außerdem davon aus, dass Sie ab sofort nur noch die wirksam mit mir vereinbarten Gebühren
kassieren. Sollten Sie mein Konto weiterhin mit den rechtswidrig erhöhten Gebühren belasten, werde ich
auch insoweit Erstattung der auf die Erhöhung entfallenden Beträge fordern.
Mustertext:
[Absender]
An
[Adresse der Filiale von Bank oder Sparkasse, die ihr Konto führt]
[Datum]
ich führe das im Betreff genannte Konto bei Ihnen bereits seit vielen Jahren. Die Gebühren lagen bei
Kontoeröffnung bei [Aufzählung der für Ihr Konto relevanten Gebühren, wie Sie bei Kontoeröffnung galten].
Danach hätte ich innerhalb der letzten zehn Jahre [Betrag] Euro an Sie zahlen müssen. Tatsächlich haben Sie
jedoch nach [ggf. verschiedenen] Gebührenerhöhungen [Betrag] Euro von mir kassiert. Da nach dem Urteil
des Bundesgerichtshofs vom 27.04.2021, Aktenzeichen: XI ZR 26/20 Gebührenerhöhungen unwirksam sind,
soweit mein Schweigen entsprechend Ihrer Geschäftsbedingungen als Zustimmung gewertet worden ist,
haben Sie mir die Differenz, also: [Betrag] Euro zu erstatten.
Außerdem haben Sie mir nach § 818 Abs. 1 BGB die Nutzungen herauszugeben, die Sie mit den
rechtswidrigen Gebühren erwirtschaftet haben. Nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs ist davon
auszugehen, dass Banken und Sparkassen 5 Prozentpunkte über dem jeweiligen Basiszinssatz erwirtschaften
und dementsprechend herauszugeben haben (Urteil vom 12.05.1998, Aktenzeichen: XI ZR 79/97, Urteil vom
07.06.2011, Aktenzeichen: XI ZR 212/10 m. w. N.).
Bei Energieversorgungsverträgen müssen Anbieter die Energie selbst zu stark schwankenden Preisen
beschaffen und wussten die Kunden dies. Bei Kontoverträgen dagegen geht es lediglich um Entgelte für
Dienstleistungen und besteht kein Anlass dafür, die Herausgabe Ihrer ungerechtfertigten Bereicherung durch
eine ergänzende Vertragsauslegung zu beschränken. So hatte es der XI. Senat des Bundesgerichtshofs auch
bereits im Streit um Kreditbearbeitungsentgelte gesehen, obwohl dort Verbraucher dadurch im Ergebnis
besser standen, als sie das angesichts unter Berücksichtigung der unwirksamen laufzeitunabhängigen
Entgelte angegebenen Effektivzinssätze bei Vertragsschluss erwarten durften (Urteil vom 13.05.2014,
Aktenzeichen: XI ZR 170/13, Rz. 105 ff.).
Diese Forderung ist auch nicht verjährt. Nach den Ansagen des Europäischen Gerichtshofs in Urteilen vom
10.06.2021, Aktenzeichen: C-609/19 und C-776/19 bis C-782/19, darf die Verjährung der Forderung auf
Erstattung aufgrund missbräuchlicher Klauseln erfolgter Zahlungen nicht abgelaufen sein, bevor Verbraucher
den Missbrauch überhaupt erkennen konnten. § 199 Abs. 1 Nr. 2 BGB ist damit entgegen der bisherigen
Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs richtlinienkonform dahingehend auszulegen, dass die Verjährung
erst mit Kenntnis von der möglichen Missbräuchlichkeit der Klausel begann. Das war frühestens mit
Verkündung des EuGH-Urteils zur Denizbank (vom 11.11.2020, Aktenzeichen: C-287/19) der Fall, nachdem
zuvor Sie, die ganze Branche, fast alle Rechtswissenschaftler und soweit erkennbar sämtliche Gerichte die
Klausel für wirksam hielten.
Schreiben Sie diesen Betrag nebst Zinsen bis spätestens [Datum mindestens zwei Wochen nach Zugang des
Forderungsschreibens bei Ihrer Bank oder Sparkasse] meinem Konto bei Ihnen gut.
Sollte die Gutschrift bis zum genannten Tag ausbleiben, behalte ich mir vor, ohne weitere Ankündigung
rechtliche Schritte gegen Sie einzuleiten. Die Kosten dafür würden Sie zu tragen haben.
Ich gehe außerdem davon aus, dass Sie ab sofort nur noch die wirksam mit mir vereinbarten Gebühren
kassieren. Sollten Sie mein Konto weiterhin mit den rechtswidrig erhöhten Gebühren belasten, werde ich
auch insoweit Erstattung fordern.
[nur fürs erste Forderungsschreiben ohne Zustellung per Einschreiben oder Bote:] Bitte bestätigen Sie
zunächst den Eingang dieses Schreibens innerhalb von einer Woche ab Zugang. Sie ersparen es damit mir
und Ihnen, das Schreiben erneut und diesmal per Einschreiben mit Rückschein oder per Boten zu
übermitteln.
Mustertext:
[Absender]
An
[Adresse der Filiale von Bank oder Sparkasse, die ihr Konto führt]
[Datum]
ich führe das im Betreff genannte Konto bei Ihnen bereits seit vielen Jahren. Das Konto war zunächst
kostenlos. Nach Einführung von Gebühren haben Sie von mir innerhalb der letzten zehn Jahre insgesamt
[Betrag] Euro kassiert. Da nach dem Urteil des Bundesgerichtshofs vom 27.04.2021, Aktenzeichen: XI ZR
26/20 Gebührenerhöhungen unwirksam sind, soweit mein Schweigen entsprechend Ihren
Geschäftsbedingungen als Zustimmung gewertet worden ist, haben Sie diesen Betrag zu erstatten.
Außerdem haben Sie mir nach § 818 Abs. 1 BGB die Nutzungen herauszugeben, die Sie mit den
rechtswidrigen Gebühren erwirtschaftet haben. Nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs ist davon
auszugehen, dass Banken und Sparkassen 5 Prozentpunkte über dem jeweiligen Basiszinssatz erwirtschaften
und dementsprechend herauszugeben haben (Urteil vom 12.05.1998, Aktenzeichen: XI ZR 79/97, Urteil vom
07.06.2011, Aktenzeichen: XI ZR 212/10 m. w. N.).
Bei Energieversorgungsverträgen müssen Anbieter die Energie selbst zu stark schwankenden Preisen
beschaffen und wussten die Kunden dies. Bei Kontoverträgen dagegen geht es lediglich um Entgelte für
Dienstleistungen und besteht kein Anlass dafür, die Herausgabe Ihrer ungerechtfertigten Bereicherung durch
eine ergänzende Vertragsauslegung zu beschränken. So hatte es der XI. Senat des Bundesgerichtshofs auch
bereits im Streit um Kreditbearbeitungsentgelte gesehen, obwohl dort Verbraucher dadurch im Ergebnis
besser standen, als sie das angesichts unter Berücksichtigung der unwirksamen laufzeitunabhängigen
Entgelte angegebenen Effektivzinssätze bei Vertragsschluss erwarten durften (Urteil vom 13.05.2014,
Aktenzeichen: XI ZR 170/13, Rz. 105 ff.).
Diese Forderung ist auch nicht verjährt. Nach den Ansagen des Europäischen Gerichtshofs in den Urteilen
vom 10.06.2021, Aktenzeichen: C-609/19 und C-776/19 bis C-782/19, darf die Verjährung der Forderung auf
Erstattung aufgrund missbräuchlicher Klauseln erfolgter Zahlungen nicht abgelaufen sein, bevor Verbraucher
den Missbrauch überhaupt erkennen konnten. § 199 Abs. 1 Nr. 2 BGB ist damit entgegen der bisherigen
Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs richtlinienkonform dahingehend auszulegen, dass die Verjährung
erst mit Kenntnis von der möglichen Missbräuchlichkeit der Klausel begann. Das war frühestens mit
Verkündung des EuGH-Urteils zur Denizbank (vom 11.11.2020, Aktenzeichen: C-287/19) der Fall, nachdem
zuvor Sie, die ganze Branche, fast alle Rechtswissenschaftler und soweit erkennbar sämtliche Gerichte die
Klausel für wirksam hielten.
Schreiben Sie diesen Betrag nebst Zinsen bis spätestens [Datum mindestens zwei Wochen nach Zugang des
Forderungsschreibens bei Ihrer Bank oder Sparkasse] meinem Konto bei Ihnen gut.
Sollte die Gutschrift bis zum genannten Tag ausbleiben, behalte ich mir vor, ohne weitere Ankündigung
rechtliche Schritte gegen Sie einzuleiten. Die Kosten dafür würden Sie zu tragen haben.
Ich gehe außerdem davon aus, dass Sie mein Konto weiterhin wie vereinbart kostenlos führen. Sollten Sie
mein Konto weiterhin mit den rechtswidrig erhöhten Gebühren belasten, werde ich auch insoweit Erstattung
fordern.
[nur fürs erste Forderungsschreiben ohne Zustellung per Einschreiben oder Bote:] Bitte bestätigen Sie
zunächst den Eingang dieses Schreibens innerhalb von einer Woche ab Zugang. Sie ersparen es damit mir
und Ihnen, das Schreiben erneut und diesmal per Einschreiben mit Rückschein oder per Boten zu
übermitteln.
Mustertext:
[Absender]
An
[Adresse der Filiale von Bank oder Sparkasse, die ihr Konto führt]
[Datum]
ich hatte Ihnen mit oben bezeichnetem Schreiben angekündigt, Erstattung von ab 1.1.2018 ohne wirksame
Vereinbarung gezahlter Gebühren zu fordern. Inzwischen hat der Europäische Gerichtshofs geurteilt: Die
Verjährung der Forderung auf Erstattung aufgrund missbräuchlicher Klauseln erfolgter Zahlungen darf nicht
abgelaufen sein, bevor Verbraucher den Missbrauch überhaupt erkennen konnten (Urteile vom 10.06.2021,
Aktenzeichen: C-609/19 und C-776/19 bis C-782/19). § 199 Abs. 1 Nr. 2 BGB ist damit entgegen der
bisherigen Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs richtlinienkonform dahingehend auszulegen, dass die
Verjährung erst mit Kenntnis von der möglichen Missbräuchlichkeit der Klausel begann. Das war frühestens
mit Verkündung des EuGH-Urteils zur Denizbank (vom 11.11.2020, Aktenzeichen: C-287/19) der Fall,
nachdem zuvor Sie, die ganze Branche, fast alle Rechtswissenschaftler und soweit erkennbar sämtliche
Gerichte die Klausel für wirksam hielten.
Darüber hinaus weise ich darauf hin, dass die vom Bundesgerichtshof für Energieversorgungsverträge mit
unwirksamer Preisanpassungsklausel vorgenommene ergänzende Vertragsauslegung, wonach nur Beträge zu
erstatten sind, deren Berechnung Verbraucher innerhalb von drei Jahren widersprochen haben, entgegen der
Ansicht einzelner banknaher Rechtswissenschaftler und etlicher Banken nicht auf Kontoverträge übertragbar
ist und meine Erstattungsforderung nicht beschränkt.
Bei Energieversorgungsverträgen müssen Anbieter die Energie selbst zu stark schwankenden Preisen
beschaffen und wussten die Kunden dies. Bei Kontoverträgen dagegen geht es lediglich um Entgelte für
Dienstleistungen und besteht kein Anlass dafür, die Herausgabe Ihrer ungerechtfertigten Bereicherung durch
eine ergänzende Vertragsauslegung zu beschränken. So hatte es der XI. Senat des Bundesgerichtshofs auch
bereits im Streit um Kreditbearbeitungsentgelte gesehen, obwohl dort Verbraucher dadurch im Ergebnis
besser standen, als sie das angesichts unter Berücksichtigung der unwirksamen laufzeitunabhängigen
Entgelte angegebenen Effektivzinssätze bei Vertragsschluss erwarten durften (Urteil vom 13.05.2014,
Aktenzeichen: XI ZR 170/13, Rz. 105 ff.).
Bitte schicken Sie mir über die bereits angeforderte Entgeltaufstellung hinaus nunmehr noch
eine Kopie der der auf meine Person bezogenen Daten im Sinne von Art. 15 Abs. 3 Satz 1
Datenschutzgrundverordnung zu, die Ihrer Verarbeitung unterliegen. Daten, die schon in der
Entgeltaufstellung enthalten sind, müssen Sie mir nicht erneut mitteilen.
[nur fürs erste Forderungsschreiben ohne Zustellung per Einschreiben oder Bote:] Bitte bestätigen Sie
zunächst den Eingang dieses Schreibens innerhalb von einer Woche ab Zugang. Sie ersparen es damit mir
und Ihnen, das Schreiben erneut und diesmal per Einschreiben mit Rückschein oder per Boten zu
übermitteln.
Den Zugang der Datenkopie erwarte ich bis [Datum in mindestens zwei Wochen ab Zugang des
Forderungsschreibens bei der Bank oder Sparkasse]. Ich bitte um Verständnis: Sollte die Datenkopie bis
zum genannten Tag ausbleiben, werde ich ohne weitere Ankündigung geeignete rechtliche Schritte einleiten,
um mein Recht darauf durchzusetzen. Dabei entstehende Kosten hätten Sie zu übernehmen.
Mustertext:
[Absender]
An
[Adresse der Filiale von Bank oder Sparkasse, die ihr Konto führt]
[Datum]
ich hatte mit oben bezeichnetem Schreiben Erstattung von ab 1.1.2018 ohne wirksame Vereinbarung
gezahlter Gebühren gefordert. Inzwischen hat der Europäische Gerichtshofs geurteilt: Die Verjährung der
Forderung auf Erstattung aufgrund missbräuchlicher Klauseln erfolgter Zahlungen darf nicht abgelaufen
sein, bevor Verbraucher den Missbrauch überhaupt erkennen konnten (Urteile vom 10.06.2021,
Aktenzeichen: C-609/19 und C-776/19 bis C-782/19). § 199 Abs. 1 Nr. 2 BGB ist damit entgegen der
bisherigen Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs richtlinienkonform dahingehend auszulegen, dass die
Verjährung erst mit Kenntnis von der möglichen Missbräuchlichkeit der Klausel begann. Das war frühestens
mit Verkündung des EuGH-Urteils zur Denizbank (vom 11.11.2020, Aktenzeichen: C-287/19) der Fall,
nachdem zuvor Sie, die ganze Branche, fast alle Rechtswissenschaftler und soweit erkennbar sämtliche
Gerichte die Klausel für wirksam hielten.
Darüber hinaus weise ich darauf hin, dass die vom Bundesgerichtshof für Energieversorgungsverträge mit
unwirksamer Preisanpassungsklausel vorgenommene ergänzende Vertragsauslegung, wonach nur Beträge zu
erstatten sind, deren Berechnung Verbraucher innerhalb von drei Jahren widersprochen haben, entgegen der
Ansicht einzelner banknaher Rechtswissenschaftler und etlicher Banken nicht auf Kontoverträge übertragbar
ist und meine Erstattungsforderung nicht beschränkt.
Bei Energieversorgungsverträgen müssen Anbieter die Energie selbst zu stark schwankenden Preisen
beschaffen und wussten die Kunden dies. Bei Kontoverträgen dagegen geht es lediglich um Entgelte für
Dienstleistungen und besteht kein Anlass dafür, die Herausgabe Ihrer ungerechtfertigten Bereicherung durch
eine ergänzende Vertragsauslegung zu beschränken. So hatte es der XI. Senat des Bundesgerichtshofs auch
bereits im Streit um Kreditbearbeitungsentgelte gesehen, obwohl dort Verbraucher dadurch im Ergebnis
besser standen, als sie das angesichts unter Berücksichtigung der unwirksamen laufzeitunabhängigen
Entgelte angegebenen Effektivzinssätze bei Vertragsschluss erwarten durften (Urteil vom 13.05.2014,
Aktenzeichen: XI ZR 170/13, Rz. 105 ff.).
Ich fordere deshalb zusätzlich zu dem bereits mit oben bezeichnetem Schreiben geforderten Betrag die
Erstattung weiterer [Betrag] Euro, die ich vor dem 1.1.2018 und innerhalb der letzten zehn Jahre ohne
wirksame Vereinbarung an Sie gezahlt habe. Auch insoweit haben Sie Nutzungen herauszugeben und die
Beträge deshalb ab Zahlung mit einem Satz von fünf Punkten über dem Basiszinssatz zu verzinsen.
Insgesamt haben Sie mir also [Summe der beiden Beträge, ggf: abzüglich der von Ihnen bereits gezahlten
[Betrag] Euro, also noch [Betrag] Euro nebst Zinsen zu zahlen.
Schreiben Sie diesen Betrag nebst Zinsen bis spätestens [Datum mindestens zwei Wochen nach Zugang des
Forderungsschreibens bei Ihrer Bank oder Sparkasse] meinem Konto bei Ihnen gut.
Sollte die Gutschrift bis zum genannten Tag ausbleiben, behalte ich mir vor, ohne weitere Ankündigung
rechtliche Schritte gegen Sie einzuleiten. Die Kosten dafür würden Sie zu tragen haben.
[nur fürs erste Forderungsschreiben ohne Zustellung per Einschreiben oder Bote:] Bitte bestätigen Sie
zunächst den Eingang dieses Schreibens innerhalb von einer Woche ab Zugang. Sie ersparen es damit mir
und Ihnen, das Schreiben erneut und diesmal per Einschreiben mit Rückschein oder per Boten zu
übermitteln.
Mustertext:
[…]
Die Klausel, nach der mein/unser Schweigen auf die Mitteilung von Bedingungsänderungen hin als
Zustimmung gilt, war auch mir als Unternehmer/in/meinen Unternehmen gegenüber unwirksam. Der
Grundsatz, wonach Schweigen keine positive rechtliche Wirkung hat, gilt auch gegenüber
Unternehmer/inne/n, soweit § 362 Abs. 1 des Handelsgesetzbuchs wie bei mir/uns nicht anwendbar ist. Der
Bundesgerichtshof hat auch bereits die Vereinbarung von laufzeitunabhängigen Entgelten in Kreditverträgen
Unternehmern gegenüber für unwirksam gehalten (Urt. v. 04.07.2021, Aktenzeichen: XI ZR 562/15) und
wird so auch über die hier maßgebende Klausel urteilen.
[…]