W UNDHEILUNG .................................................................................................. 11
Physiologie der W undheilung 11
Phasen der Wundheilung 11
Formen der Wundheilung 11
Polarer Aufbau einer Wunde 11
Voraussetzungen für eine erfolgreiche Wundheilung 12
Ursachen einer gestörten Wundheilung 12
Akute W unden 12
Anamnese 13
Inspektion 13
Eine Wunde sollte nicht genäht werden: 13
Instrumentarium 13
Technik 14
Tetanus 14
Antibiotika 14
Komplikationen nach Wundversorgung 15
Beispiele 15
Chronische W unden 15
Inspektion 15
Wundinspektion 16
AB-Gabe 16
Erhebung des Gefäßsstatus 16
Polyneuropathie 16
Wundinfektion 16
Risikofaktoren für verzögerte Wundheilung 17
Herausvorderung chronsiche Wunde 17
Zusammenfassung 17
PROKTOLOGIE .................................................................................................... 35
Proktologische Untersuchung 35
Häm orrhoiden 36
Perianalvenenthrom bose 37
Marisken 37
Rektum prolaps 37
Anorektale Fisteln 38
Analkarzinom 38
ÖSOPHAGUS ...................................................................................................... 44
Ösophagus-Tum ore 44
Ösophagus-Karzinom 44
Gutartige Ösophagustumore 45
Diagnostik Ösophagustumor 45
Ösophagus-Op 46
Therapiealgorithmus 46
Transthorakale Ösophagusresektion 46
Amdomino zervikale Resektion 46
Positive Beeinflussung: Fast-Track 47
Minimalinvasive Ösophagusresektion 47
Nach Magenhochzug: 47
MAGEN .............................................................................................................. 47
W iederholung der Anatom ie 47
Probleme mit dem Magen: 47
Gastroskopie 48
GERD 48
Maligne Erkrankungen 49
Magenkarzinom 50
Ösophagusvairzen 51
OP-Verfahren 52
Gastrektomie 52
PEG 52
Bilroth I 52
Bilroth II 52
Bariatrische Chirurgie 52
Grundsätze für die BEhandlugn der Adipositas 52
TRANSPLANTATIONSCHIRURGIE ......................................................................... 52
Allgem ein 52
Leber-Tx 53
THORAXCHIRURGIE ............................................................................................ 59
NSCLC 59
Epidemiologie 59
Symptome 59
TNM 60
Diagnostik 60
Qualität diagnostischer Verfahren 60
Detektion N-Stadium 61
Zusam m enfassung 62
GEFÄßCHIRURGIE .............................................................................................. 63
Erkrankungen der Aorta 63
Aneurysm a 64
Topographie 64
Einteilung 64
Epidemiologie 64
Prognose 64
Thorakales Aortenaneurysm a 65
Therapie 65
Abdom inelles Aortenaneurysm a 66
Therapie 67
Thorakoabdom inales Aneurysm a 68
Peripheres Aneurysm a 68
Aortendissektion 69
Aortenruptur 70
Extrem itätenischäm ie 71
HERZINSUFFIZIENZ ............................................................................................ 81
Stadieneinteilung 81
Therapie 81
Herztransplantation 81
Herzunterstützungssystem e (ventrikuläre assist devices VAD) 82
ECLS (Extracorporal life support)/ECMO (extracorporal membrane oxygenation) 82
Definitive Herz-Kreislauf-Unterstützung 82
Sprunggelenksdistorsion/Außenbandruptur 106
Achillessehnenruptur 107
Calcaneusfraktur als Beispiel für Fußwurzelfrakturen 107
Mögliche Prüfungsfragen 108
Hochdruckinjektionsverletzungen 150
Defektdeckelung 150
V-Y-Plastik (tranquilli Leali) zur Stum pfdeckung 151
neurovaskulär gestielter Insellappen 151
Dehnungslappen 151
heterodigitaler neurovaskulär gestielter Insellappen 151
Daum enam putation 151
Abhärtungsm aßnahm en nach Am putation/Stum pfdeckung 151
Wundheilung
Physiologie der Wundheilung
Phasen der W undheilung
1) Inflam m ationsphase / Exsudationsphase / Resorptionsphase
o Erster wichtiger Schritt zur Heilung durch Thrombozyten, dauert insgesamt ca. 4 Tage
o Aktivierung der Blutgerinnungskaskade, Fibrin bildet mit koaguliertem Blut den Wund-
schorf, der vor Infektion und Austrocknung schützt.
o Einwanderung von Makrophagen, die die Wunde reinigen (Resorption des Exsudats)
und neutrophilen Granulozyten à Granulationsgewebe
2) Proliferationsphase
o Dauer: ca. 3 Tage
o Angioneogenese ausgehend vom Wundrand
o Proliferation von Fibroblasten und Kollagenbildung
3) Ausheilung / Reparationsphase
o Dauer: ca 5 Tage → Reg enera tion = g ew eb es p ezif isc her
Gewebeersatz, kein e N arb enbildung
→ Rep ara ti on = Geschädigtes Gewebe wird
durch u ns pezif isch es Binde- und Stützge-
webe ersetzt, N arb enb ildu n g
Form en der W undheilung
− Prim äre W undheilung (= Sanatio per priman intentionem)
o Saubere nicht infizierte Wunde ohne Fremdkörper
o Glatte, adaptierte Wundränder
o Intakte Durchblutung
à Heilung durch Naht = minimale Narbenbildung und Granulationsgewebe
− Sekundäre W undheilung:
o Verschmutzte, infizierte Wunde mit Fremdkörpereinschluss
o Klaffende, nicht adaptierte Wundränder
à Granulationsgewebe füllt den Defekt aus und wandelt sich um in Narbengewebe
à Defektheilung, offene Wundbehandlung notwendig
à Schorf wirkt auf die Heilung im ggs. zu oberflächlichen Wunden verzögernd
Tertiäre W undheilung
Kombination von sekundärer Wundheilung mit anschließender Hauttransplantation.
è Um die Voraussetzungen für die primäre Wundheilung zu erfüllen, wird ein sogenanntes De-
bridem ent durchgeführt, bei dem zerklüftete Wundränder en bloc (Exzision nach Friedrich)
ausgeschnitten werden.
→ KM der NAD(P)H-Oxydase ist sehr hoch, d.h. das erste Problem bei M angeldurchblu-
tung ist die erhöhte Infektanfälligkeit
→ Das Risiko für subkutane Wunddefekte steigt mit mangelnder Durchblutung
Akute Wunden
− Schürfwunden
Entstehung durch Abschürfung der Oberfläche
− Schnittwunden
haben glatte Wundränder (chirurgische Inzision)
− Riss-Quetschwunden
häufig Gewebetrauma, asymmetrische, minderdurchblutete Wundränder-
à muss gereinigt werden, d.h. geschädigter Wundrand muss entfernt werden
Bsp. Decollement
− Stichwunden
Wundgrund nicht einsehbar, CAVE: darunterliegende Strukturen, Ansammlung von Blut
oder Wundflüssigkeit kann zu Infektionen in der tiefe führen
− Schusswunden
Trauma in tieferen Schichten.
− Bissverletzungen
Kombination aus Schürf-, Stich- oder Riss-Quetschwunden. Ausgeprägte Kontam inie-
rung, man würde nie verschließen, AB!
Anam nese
− Unfallhergang, Unfallmechanismus genau erklären
− Alter der Wunde: Je länger die Wunde offen, desto höher Infekt-Risiko, früher war die Grenze
bei 6h, heute 12-24h, je nach Durchblutungsverhältnis
− Gerinnungsstörung
− Medikamente / Begleiterkrankungen
Inspektion
− Nerven
à Motorik und Sensibilität distal der Verletzung
− Sehnen
à Bewegungsumfang
− Größere Blutgefäße
à Extremitätenpulse distal fühlen
− Knochen
à Röntgen
à pDMS, immer dokum entieren!
Instrum entarium
− Nahtm aterial:
o Resorbierbare Naht: Vicryl, Dexon
o Nicht-resorbierbare Naht: Prolene, Seralone-
à Hautnaht, da nicht gewebetraumatisch, löst weniger Infektion aus
− Fadendicke:
o 2-0, 1-0 dünner
o 0 = 0,3mm
o 1, 2 dicker
→ Gesicht: 6-0 oder 5-0
→ Stamm und Extremitäten: 4-0 oder 5-0
Technik
− Rasur, nur knapp über Wundrand
− Asepsis-Regeln
− Großflächige Desinfektion
− Betäubung
o Leitungsanästhesie nach Oberst: nur bei Extremitäten
o Infiltrationsanästhesie: Rautenförm ige Um spritzung der Wundränder: Wunden
an Kopf, Stamm und Extremitäten
− Abdecken
− Inspektion: Fremdkörper, Verletzung tiefer liegender Strukturen
− Blutstillung
− Ausspülen der Wunde
− Debridem ent: Sparsame Exzision von devitalisiertem Gewebe unter Schonung von Sehnen,
Nerven und Gefäßen
− Naht: Techniken
o Einfache Einzelknopfnaht: Adaptierung ohne Stufenbildung
o Donati-Naht: Kombination einfache Naht mit intrakutaner rückstich, ermöglicht genauere
Adaptierung, schpptztt
− W undverband
Primär heilende Wunden gelten nach 24h ausreichend verklebt und dürfen offen heilen.
− Fadenentfernung nach…
o Kopf: 6-8d
o Gesicht: 4-6
o Körper: 10-12
o Fuß: 14d
Tetanus
− Erreger: Clostridium tetani
− Häufigkeit: 15 Fälle/Jahr
− Reservoir: Erdreich, Darminhalt von Pferden und Rindern
− Infektionsweg: Verletzungen, auch Bagatellverletzungen
− Sym ptom atik: Risus sardonicus, Kieferklemme, Trismus, klonische Krämpfe
− Im pfstoff:
o Tetanol: aktive Imfpung
o Tetagam : passive Imfpung
Antibiotika
− Prophylaxe:
o Bis ca. 3h nach Kontaminaition sinnvoll
o Parenteral
Beispiele
− Nekrotisierende Fasziitis:
Fascienbefall mit Streptokokken pyogeneses
− Fournier‘sches Gangrän:
äußeres Genital betroffen (mehr Männer als Frauen): ebenfalls radikale Depedement
Chronische Wunden
− Definition: Keine Heilungstendenz trotz 4 W ochen konsequenter Lokaltherapie
− Prävalenz: >4Mio. Erkrankte in D
− Patient:
o Eingeschränkte Lebensqualität
o Schmerzen
o Soziale Isolation
o Finanzielle Probleme
− Therapie-Strategie:
o Lokale W undbehandlung
feuchtes Wundmilieu
o Kausale Therapie:
• pAVK à Mangeldurchblutung/Sauerstoffmangel
• chronisch venöse Insuffizienz (CVI): sehr dicke Muskelhüllen am Unter-
schenkel, und Faszien: Durch den Rückstau kommt es im Kompartiment zur Druck-
erhöhung, die den arteriellen Zufluss abdrücken.
à Mangeldurchblutung/Sauerstoffmangel
• Diabetes m ellitus
Inspektion
− Lokalisation der Wunde
W undinspektion
− Unterm inierung? (Haut ist am Wundrand nicht mit dem Wundgrund verwachsen)
− Nicht infiziert, trotz der 5 Kardinalsymptome
o Mazeration (=Aufweichung eines Gewebes bei längerem Kontakt zu Flüssigkeit)
Bei falschem Verband, aggresives wundwasser zersetzt die Haut, zu nass
o Kontaktekzem
auch aufgrund Verband
AB-Gabe
AB-Gabe nur bei hinreichendem V.a. Infekt! Wenn Verdacht besteht, breite AB starten, Abstrich
machen und AB anpassen
Kontam ination vs. Infekt!!!!
− Kontam ination – Keime sind vorhanden
− Kolonisation – Keime sind vorhanden und vermehren sich, aber keine (klinisch bedeutsa-
me) immunologische Wirtsreaktion
− Infektion – Keime vermehren sich, es erfolgt massive immunologische Wirtsreaktion
Polyneuropathie
Keine adäquates Schmerzempfindung!! à Bei DIabeter ist externe Wärmeanwendung VEBROTEN
W undinfektion
− Rötung
− Schwellung
− Eiter à Abszessentlastung
− Wärme
− Schmerzen
− Fieber
Zusam m enfassung
− Molekularer Sauerstoff essentiell
− Guter Ernährungszustand, frei von Schmerzen, Angst und Exsikkose und ausreichende Gewe-
beperfusion
− Beachtung der physiologischen Voraussetzungen ist für Heilung wichtiger als Anwendung
teurer Lokaltherapeutika
Ernährung
Problem : W ie erfasst m an die Mangelernährung?
− BMI: Viele adipöse Patienten haben trotz Mangelernährung einen hohen BMI
− Ungewollte Gewichtsabnahme
− Wie viel schafft der Pat. von seiner normalen Portion zu sich zu nehmen
− Blutwerte: erniedrigtes Prä-Album in deutet auf Mangelernährung hin
→ Welcher Test/Parameter
→ Zu welchem Zeitpunkt
→ Bei welchen Eingriffsarten ist dies relevant?
Entlass-Kriterien:
− Versorgung zu Hause
− Komplikationen?
Bauchwandhernien
Epidem iologie
Häufigster allgemeinchirurgischer Eingriff: 4% der weltbevölkerung betroffen
− > 200.000 Leistenhernienoperationen pro Jahr
− Ca. 50.000 Narbenhernien pro Jahr
− Prävalenz 2% pro Jahr für Nabelhernien
Einteilung
− Epigastrische Hernie
− Nabelhernie (auch bei Appendektomie Narbe
− Leistenhernie
− Schenkelhernie
Definitionen
Vorfallen von Bauchfell durch eine angeborene / erworbene Lücke in der Bauchwand oder im
Zwerchfell
− Bruchpforte:
Durchtrittsöffnung für den Bruchsack / Inhalt
− Bruchsack:
Ausstülpen des parietalen Peritoneum durch die Bauchwand
− Bruchinhalt
Dünn/Dickdarm, Netz, Blase, Adnexe, Appendix, Aszites
Leistenhernien
− Beschwerden:
o Vorwölbung; Schwellung, Resistenz
o Schm erzen: Pressen, Heben, Sport
o Stuhlverhalt: Subileus
o Ieus: Akutes Abdomen
− Kom plikationen:
o Irreponible Hernien:
lässt sich nicht wieder ins Abdomen zurückführen
o Mazeration der Haut
o Inkarzeration:
Durchblutung des Darms ist unterbrochen, Darm geht zu Grunde
− Diagnostik:
o Körperliche Untersuchung
o Sonographie
Kleine Hernien, Vergleich zur Gegenseite
o Röntgen
Spiegelbildung à Ileus
o CT
Narbenhernien (Adipositas)
Ursachen
− W undinfektionen
− Erhöhter intraabdom ineller Druck
o Adipositas
o COPD
o Pneumonie
o Obstipation
− Diabetes
− Nahtm aterial
− Bindegewebsschwächen/ -störungen
z.B: Marfan-Syndrom
− Im m unsuppression
Medikamente (Transplantation, Onkologie)
− Chem otherapie
− Radiotherapie
− Leberzirrhose
− Malnutrition
− Lebererkrankungen
o Fettleber
o Leberzirrhose
o Leberversagen
o Maligne Ursachen
o Synthesefunktionsstörungen
Problem e für Chirurgie:
− Blutungen
− Infektionen (Peritonitis)
Jucken à Patienten kratzen auf à Aszites läuft raus
− Rezidivrate↑
Operationsindikationen
− Absolute Indikationen:
o Irreponibilität
o Inkarzeration (Notfall!)
o Rezidivierende Einklem m ung
− Relative Indikationen:
o Verbesserung der Lebensqualität
o Vermeidung von Inkarzeration
− Kontraindikationen:
o Inkurable Leiden
o Allgemeine Inoperabilität
Operation
− Letalität
o elektiv: 0%
o Notfall bis 7%
Vorteil für Risikopatienten:
Offene OP ist auch in Lokalanästhesie möglich
− Offene Verfahren:
o Konventionelle offene Nahtverfahren (unter Spannung, ohne Fremdmaterial)
• Shouldice: Fasziendopplung der Fascia transversalis
• Bassini: Einfaches zusammennähen der Fascia transversalis
→ Nachteil Spannung: Schmerz, Sensibilitätsstörungen/Taubheitsgefühl
→ Vorteil: Kein potentiell allergenes Fremdmaterial
o Spannungsfreie offene Netzplastiken (Fremdmaterial)
• Lichtenstein
Zusätzlich wird ein Kunststoffnetz mit Loch für den Samenstrang zwischen die
Bauchwände gelegt und meist nicht mehr vernäht à steht nicht unter Spannung
• Rutkow (plug and patch)
Wie Lichtenstein aber mit anderem Material
o Minim al invasive Verfahren (Fremdmaterial)
• TEP (total Extraperitoneale Patch)
Es wird ein feiner Gewebespalt ausgenutzt, der sich natürli-
cherweise zwischen Haut und Peritoneum befindet à Keine
Eröffnung des Peritoneums notwendig.
• TAPP (Transadominale Preperitoneale Patchplastik)
CAVE: Blutungen im Retroperitonealraum müssen unbedingt
gestillt werden, da unbemerkt viel Blut veloren gehen kann.
→ Die Netze haben jeweils keinen Darmkontakt und müssen daher nicht beschichtet
sein (Sonst Adähsionsgefahr).
− Anatom ische Regionen, die verboten sind zu tackern:
− Triangle of doom :
o mediale Begrenzung: Ductus deferens
o laterale Begrenzung: Vasa testicularia
o Spitze zum inneren Leistenring
→ Enthält Vasa iliaca interna + begleitende Lymphgefäße
− Triangle of pain:
o kraniale Begrenzung: Tractus iliopubicus
→ Enthält die Äste des N. genitogermoralis, des N. cuta-
neus femoris laterale und in der Tiefe des N. femoralis
− Triangle of Disaster (iliacalgefäße)
− Leitlinien Hernienchirurgie (neuste Studien):
− Shouldice: Beste offene Methode OHNE Netz
− Lichtenstein: Beste offene Methode MIT Netz
ABER
− Laparaskopie
o Weniger Wundinfektionen
o Weniger Hämatome
o Weniger Schmerzen/Taubheit
o Schnellere Rekonvaleszenz
è Als Lichtenstein
Für Patient ist Laparaskopie besser, für Krankenhaus Lichtenstein, da günsti-
ger (im niedergelassenen Bereich wird fast nur Lichtenstein durchgeführt)
− Nachteil Laparaskopie:
o Mehr Serome
o Längere OP-Zeit
o à als Lichtenstein
− Em pfehlung:
Ein männlicher Erwachsener (<30J) mit einer symptomatischen Nabelhernie sollte mit Netz-
Technik operiert werden.
Narbenhernie
− Multim orbide Patienten:
o Diabetes
o Kardiale Erkrankungen
o Pulmonale Erkrankungen
o Adipositas
− Sehr großes Zugangstraum a, Rekonvaleszenz
Aber:
>2 Mio abdominale Ops in USA à 3-10% entwickeln eine Narbenhernie, ca. 90.000 Narben-
hernien/Jahr operiert
à Inzidenzsteigerung in den letzten Jahren
− Nahttechniken:
o Ohne Netz:
• Stoß auf Stoß Rezidiv: 12-63%
• Fasziendopplung nach Mayo Rezidiv: 20-50%
o Mit Netz:
• Onlay-technik: Netz wird aufgenäht Rezidiv: 10%
• Sublay-technik: Netz wird unter Rectusmuskel gelegt Rezidiv: 1-7%
à zu favorisieren
• Inlay obsolet
Rezidivrisiko
− 4x erhöht durch Infektionen
− 5x erhöht durch BMI > 30kg/m²
Nabelhernien
− Hohes Inkarzerationsrisiko bis 30%
(so hoch, da Bruchlücken sehr klein, Bruchinhalt schwillt und kann nicht mehr zurück)
− Techniken
o Stoß-auf-Stoß
à sehr hohe Rezivrate
o Fasziendopplung nach Mayo
à wenn man kein Netz einlegen möchte am besten
o IPOM (offen/minimalinvasiv)
à wenn man ein Netz einlegen möchte am besten
Zusammenfassung
− Vielzahl an Versorgungstechniken der Bauchwandhernien
− Elektive OP m it besserem Outcom e
− Vorteil der MIC:
o Wundinfektionen, Hämatome
o Rekonvaleszenz
o Postoperative Schmerzen/Neurologie
− Narbenhernie: meistens mehrere ineinander fließende Löcher - "swiss cheese defects"
à Vorteil der Laparoskopie ist, dass man besser sieht
− Ausreichendes Overlap bei Netzim plantationen (3-6cm)
Operation
− OP-Zugang:
o Rippenbogenrandschnitt mit medialem Schnitt nach oben („Lamborghini“)
o Sternschnitt („Mercedes“) à deutlich höhere Narbenbruchrate
− Anästhesiologisches M anagem ent:
o wichtigster Parameter: niedriger ZVD ~ 5 mbar (K!)
o restriktives Flüssigkeitsmanagement
o Stützen des Kreislaufs mit Katecholaminen
− Leberm obilisierung:
Lebertumoren
− Prim äre m aligne Tum oren:
o Leberzelle
HCC (Resektion durch begleitende Leberzirrhose meist limitiert)
o Gallenwegen
• CCC
• Cystadenocaricom
− Metastasen:
o Kolon-Rektum
o Endokrin/neuroendokrin
o Andere (Mamma, Melanom etc.)
− Prim är benigne Tum oren:
o Ausgehend von der Leber
• Adenom (schlecht zu diagnostizieren)
• FNH (Fokal noduläre Hyperplasie)
§ CT: sichere radiologische Diagnose möglich
§ Mit Pille assoziiert
• Cystadenom (ebefalls schlecht zu diagnostizieren, da mit hochdifferenzierten HCC
verwechselbar)
Müssten eigentlich nicht operiert werden, außer mechanische Probleme
o Ausgehend von Gallenwegen:
Gallengangsadenome
o Ausgehend von Gefäßen
• Häm angiom
• Hämangioendotheliom
o Mesenchymal
Hamartome, Teratome
− Infektiös:
o Abszesse (bakteriell)
o Parasiten (Echinokokkus)
− Zysten:
o Leberzysten
o Zystenleber
Leberm etastasen
− Prognosefaktoren Lebermetastasen CRC: Fong-Score
jeweils 1 Punkt für
o Größe der Einzelmetastasen > 5 cm
o Krankheitsfreies Intervall < 12 Monate
o Anzahl der Metastasen > 1
o nodal positiver Primärtumor
o CEA präoperativ > 200 ng/ml
è abschätzen des 5-JÜ (ab 3 Punkten deutlich gem indert)
è bei hohem Fong-Score kein grundsätzlicher OP-Ausschluss, eher neoadjuvante
CTx
− bei bilobären resezierbaren Metastasen 5-JÜ praktisch gleich wie bei unilobären Metastasen
à mehrzeitiges multimodales Vorgehen kombiniert mit RFA
− Leitlinie:
Zusammenfassung
− Optimale präoperative Diagnostik
− Interdisziplinäre Therapieplanung
− Multimodales radikales Vorgehen
− Mortalität <3%
− Erfahrender hepatobiliärer Chirurg
− Zentrumschirurgie
Akute Pankreatitis
− Lebensbedrohlicher Zustand, Mortalität >50%
− Ätiologie: 80-90% durch Alkohol und/oder Gallensteine, 0-5% idiopathisch
− CAVE: Höhe der Lipase korreliert nicht mit dem Schweregrad
− Sym ptom e:
o Darmatonie
o Gummibauch
− Staging:
o akute exsudative/ödem atöse Pankreatitis (80%) à leichtere Form
• selbstlimitierend, Mortalität < 1%
• Diagnostik: Amylase/Lipase ↑, GOT, Bili ↑, Sono: Cholelithiasis
• Therapie: Nahrungskarenz, Infusionstherapie, Blasenkatheter, Analgesie
• Sonderform: akute biliäre Pankreatitis à Cholecystektomie
o akute nekrotisierende Pankreatitis (10-20%) à schwere Form
• Verlauf in 2 Phasen:
1) SIRS (ohne Keimnachweis) à konservative Behandlung
2) Sepsis mit infizierten Nekrosen
o AB meist unzureichend
o Nekrosektom ie endoskopisch durch Magen
o chirurgisches Débridem ent (Drainagen, Bursalavage)
o Spätfolge: Pankreaspseudozyste à Drainage in den Magen
• Diagnostik: Amylase ↑, CRP, Kreatintin, CT: Pankreasnekrosen
• Therapie: Intensivtherapie, Hämofiltration, maschinelle Beatmung, Katecholamine,
AB, OP
à Intensivpflicht, Mortalität 20-50%
Chronische Pankreatitis
− Ätiologie: 75-90% Alkohol
− Morphologie: Chronische Entzündung des exokrinen Pankreas m it Fibrose des
Parenchyms
− Verlauf: Keine Ausheilung, meist fortschreitende Funktionseinschränkung
à fibröser Umbau (meist vom Pankreaskopf aus) mit Funktionsverlust
à exokrine Insuffizienz (Maldigestion); endokrine Insuffizienz (DM)
− Klinik: Rezidivierende oder persistierende Oberbrauchschmerzen, Fettstühle (exokrine In-
suff.)
Hauptproblem sind die Schm erzen, über die Jahre nehmen diese aber ab, da Pankreas
immer weiter zu Grunde geht
o Neuroimmunologische Interaktion
o Eosinophile Nerveninfiltration
o Anzahl und Durchmesser der Erven im Pankreas erhöht
o Lymphozyteninvasion in Nervengewebe
o Pankreaskopf = Schrittmacher (à Pankreaskopfresektion)
− Im Verlauf oft Kom plikationen:
o fokale Nekrose (Fibrose)
o segmentaler/diffuser Fibrose
o Mit/ohne Verkalkungen
− Sonderform: obstruktive chronische Pankreatitis (z.B. Tumor/Narbe), Autoimmunpankreati-
tis
− OP-Indikationen:
o nicht therapierbare Schmerzen
o mechanische Komplikationen
• entzündlicher Pseudotumor im Kopfbereich
• Steine im Gangsystem, die nicht endoskopisch entfernbar sind
o Malignitätsverdacht
− OP-Techniken:
o W hipple-Operation
o Duodenum-erhaltende
Pankreaskopfresektion (Beger-Operation)
• Pankreasanastomose End-zu-End auf das abgesetzte Jejunum
• End-zu-Seit-Anastomose des Duodenums auf das Jejunum
o Drainage-OP (Partington-Rochelle)
• Large duct:
§ langstreckige Eröffnung des Pankreasgangs, Gangdrainage
§ Zystojejunostomie: Anastomose auf gesamter Länge an abgesetzte Jejunum-
schlinge
§ End-zu-Seit-Anastomose des Duodenums auf das Jejunum
§ Beseitigung des Schmerzsyndroms
§ Behandlung der Komplikationen
§ Erhaltung der exokrinen und endokinen Pankreasfunktin
• Bei small duct Drainage-Op nicht möglich:
§ Segmentresektion
§ Pyloruserhaltende Whipple-OP
§ Duodenumerhaltende Pankreaskopfresektion
− Problem atik:
o Schm erzfreiheit nur bei 60-80%
o endokrine und exokrine Funktion nicht wiederherstellbar
Zysten
− Dignität:
o m ucinös zystische Neoplasien
• hohe m aligne Potenz (vgl. Adenom-Ca-Sequenz)
• Sonderform IPMN (intraductal papillär muzinöse Neoplasien), Histologie
§ „main duct type“ im Pankreashauptgang
§ „branch duct type“ in den Nebengänge: weniger aggressiv, bessere Prognose
§ Mischformen
o serös zystische Neoplasien
niedrige maligne Potenz
o Pseudozysten
• Folge einer Pankreatitis
• gutartig
• meist selbstständige Rückbildung
− Diagnostik zystischer Neoplasien
o CT und/oder MRT/MRCP
• Differenzierung m uszinöser vs. seröser Inhalt
• Verlaufskontrolle
o ERCP
• Kom m unikation mit Pankreasgang? à IPMN, Pseudozyste
• massenhaft Protrusion von Schleim aus der Papille
o Endosonographie
o Aspiration von Zysteninhalt
Pankreas-Ca
− Klinik:
o unspezifisch è oft späte Diagnose
o Courvoisier-Zeichen (tastbar vergrößerte, nicht schmerzhafte Gallenblase)
o schm erzloser Ikterus
o Mittelbauchschmerzen (in den Rücken ausstrahlend)
o Gewichtsverlust, Inappetenz, Leistungsminderung
− Diagnostik:
o Anamnese, klinische Untersuchung, Labor
o CT Abdom en (Throax), MRT
o Endosonographie
o Laparoskopie: Peritonealkarzinose, Metastasen
o Tumormarker (Ca 19-9, CEA)
o NDP Gastroduodenalskopie (Infiltration Magen oder duodenum)
o ERCP unklare Diagnose und passagere Stenteinlage
à spielt KEINE Rolle, hohes Risikopotential für Kontamination des Pankreasgangs,
nur wenn Gangstenose behandelt werden soll, also nur zur Ikterus-Vorbehandlung
o (Angiographie)
o Alternative: One-stop-MRT (K!)
• Axiales MRT
• MRCP
• MR-Agio
o Detektion und Tum orausschluss: MRT und CT Verfahren der Wahl
o Abgrenzung gegenüber benignen Erkrankungen: schwierig bis unm öglich
(FDG-PET ohne Stellenwert)
o Lokale Irresektabilität mit Einschränkung möglich
o Lokale Resektabilität von keinem Verfahren zuverlässig vorhersagbar
o Trotz kompletter Bildgebund
• Ca. 30% frustrane Laparotomien
• 10% durch Laparoskopie vermeidbar?
o 36% sind bei Exploration nicht mehr resektabel
− OP-Kontraindikationen:
o Infiltration der A. mesenterica sup. è Gefahr von Blutung, Darmverlust
o (Infiltration der V. mesenterica sup. – heute Anastomose möglich)
− Pankreasresektion:
o Pankreaskopfresektion (Whipple-OP, s.u.)
o Pankreaslinksresektion inkl. Splenektomie
− Histologie:
o Duktal:
• Duktales Adeno-Ca (am häufigsten)
• Adenosquamöses Ca
• Muzinöses Adenokarzinom
o Azinär:
• Azinuszell-Ca
• Azinäres Zystandenokarzinom
− Stadieneinteilung:
2cm kritische Größe, darunter niedrige Wahrscheinlichkeit von LK-Metastasen, bessere The-
rapie. Bei LK-Metastasen Palliativsituation.
Operationsverfahren:
− OP-Prinzipien:
o Mitnahm e des Lym phabflusses
• peripankreane LK
• evtl. LK des Lig. hepatoduodenale
• evtl. LK entlang der A. hepatica communis bis Tr.coeliacus
o radikuläres Absetzen der Gefäße
• Linksresektion: A. lienalis am Abgang Tr. coeliacus
• Kopfresektion: A. gastroduodenalis am Abgang aus A. hepatica
o En-Bloc-Resektion
• Mitnahme infiltrierter Strukturen
• insbesondere auch Pfortader mit Gefäßrekonstruktion
− Problem atik:
retroperitoneale Lage à keine Füllfaszien, Infiltration per continuitatem
è meist keine R0-Resektion möglich
è schlechte Prognose (Lokalrezidiv, Fernmetastasen)
− Vorgehen bei Kopfbefall:
o Zunächst Partielle Duodenopankreatektomie (Whipple-OP)
o Im schnellschnitt nicht R0 à subtotale oder totale Duodenpankreaektomie
− Kausch-W hippel’sche OP (Kausch als erstes durchgeführt)
o Mortalität von 30-60% auf 3-5% gesunken, keine wesentlichen Veränderung des 5JÜ
o Resektion von
• Pankreaskopf
• Gallengang + evtl. Gallenblase
• Duodenum
• distalem Magen (Antrum)
Ist die Erkrankung nicht Fortgeschritten, keine Magenresektion, sonder pyloruserhal-
tende Variante (klassisch) à weniger Spätkomplikationen
o Rekonstruktion:
a. Roux Y mit 2 Jejunalschlingen
b. Omegaschlinge mit Fußpunktanastomose
c. Hepaticojejunostomie, Pankreatogastrostomie, Gastrojejunostomie + Omegaschlin-
ge
nichtoperative Therapie
− präoperative Therapie:
o endoskopische oder perkutane Stentimplantation bei Ikterus mit Bilirubin > 20 mg/dl
o neoadjuvante Therapie nur im Rahmen von Studien
− palliative Maßnahm en:
ca. 30-50% der Patienten sind bei ED inoperabel
o Stent bei Ikterus
o Behebung von Magenentleerungsstörungen
o Analgetika bei Schmerzen
o palliative CTx mit 5-FU
− Aufgrund der starken Fibrosierung kommen Medis wie Chem otherapeutika nicht
an
Pankreastransplantation
− Indikation und Rationale:
o Insulinpflichter DM mit Komplikationen
o Verbesserung der Lebensqualität
− Man kann auch nur Inselzellen transplantieren, werden in die Pfortader gespritzt und landen
in der Leber, halten allerdings nicht lang, da sie dort dem Immunsystem ausgesetzt sind
− Diabetiker an Dialyse 5JÜ: 20%
Mit Pankeastransplantation 5Jü:>90%
Pankreas + Nierentransplantation 10JÜ: 80%
Nur Nierentransplantation: 20% (alle an Gefäßkomplikationen verstorben)
Proktologie
Proktologische Untersuchung
− Inspektion:
o Periphere Ekzeme
o Entzündlcihe Veränderungen Rhagaden Fissuren
o Fistelöffnungen
o Raumforderungen: Abszesse, Tumore
o Prolapse
− Digitale Untersuchung:
o Prüfung der Kontinenzmechanismen (Funktion des Schließmuskel)
o Raumforderungen durch Palpation der Umgebung
Hämorrhoiden
− Definition:
o Sphinkter ani internus verhindert physiologisch die Entleerung der Vene à coprus
cavernosum entsteht
o Vergrößerung des corpus cavernosum = Hämorrhoiden
− Sym ptom e:
o Brennen
o Nässen
o Juckreiz
o Stuhldrang (wenn Schleimhaut oberhalb der linea dentata in den Analkanal tritt, wird
diese als Fremdkörper wahrgenommen)
(Copus cavernosum oberhalb der Linea dentata, hier keine Sensibilität der Schleimhaut)
o Blutung (durch mechanische Belastung)
Blutung ≠ Häm orrhiden
o Thrombose
− Stadieneinteilung (nach Parks)
o Stadium I: leichte Vergrößerung des Corpus Cavernosum, nicht sichtbar, nur un-
ter Proktoskopie. Können allerdings schon Symptome verursachen
o Stadium II: Prolaps beim Stuhlgang, gehen nach Ende des Stuhlgangs
wieder zurück
o Stadium III: Prolaps beim Stuhlgang, ziehen sich von selbst allerdings nicht
mehr zurück
o Stadium IV:Prolaps, sind nicht reponi-
bel
• A: akut prolabierend, nach gewisser
Zeit wieder reponibel
• B: narbig fixiert, auch in Zukunft
nicht mehr reponibbel
− Therapie:
o Therapie ist:
• Stadienorientiert
• Symptomorientiert
• Individuell
• Situationsorientiert
o Anforderungen an die Therapie:
• Beseitigen des Symptome (und Rezidivfreiheit)
• Wiederherstellung der anatomie
• Wiederherstellung der Funktiion
o Stadium I: Ballaststoffe / Sklerotherapie
• Basistherapie: ausreichende Flüssigkeitszufuhr, ballaststoffreiche Ernährung, Stuhl-
kontrolle, wenn diese nicht funktioniert
• Sklerotherapie: Man spritzt Substanzen in die Hämorrhoiden, die sklerosierend
wirken à Hämorrhiden verkleinern sich (Vorteil: schm erzfrei, da oberhalb linea
dentata, Nachteil: Rezidivgefahr
Perianalvenenthrombose
− Früher = äußere Häm orrhiden
− Schmerzhafte Schwellung bei Thrombose
− Notfall-OP: Ausschneidung, herausholen des Throm-
bus, schmerzstillende Salben/Zäpfchen, Stuhl-
Weichmacher bis Abgeschwollen (meist sofort danach
schmerzfrei)
Marisken
− Meist Residuen ein Häm orrhoiden/Perianalvenenthrom bosen
− Haben keinen krankheitswert, Behandlung nur, falls in Hygiene beeinträchtig
− Wird abgetragen und kann offen zuheilen
− CAVE DD Analkarzinom , daher Wiedervorstellung nach ca. 3
Monaten und abgetragene Meriske zum Pathologe schicken
Rektumprolaps
− Rektumprolaps ≠ Analprolaps (4-gradie Hämorrhoiden) genannt!
DD: Rektumprolaps = zirkuläre Falten; Analprolaps = radiäre Falten
− Ungefährlich, nie akut schm erzhaft wie häm orrhoiden-Prolaps
− Ätiologie:
o Abnorm tiefer Douglas
o Schwache Beckenbodemuskulatur
Anorektale Fisteln
− Verbindung von Anorektum und Haut
− Ätiologie:
o Kryptoglanduläre genese 90%
Proktodealdrüsen verstopfen, das Sekret sammelt sich in den anorektalen Drüsen, wel-
che von Bakterien besiedelt werden à Abszess à Wachstum in Richtung des geringsten
Widerstands
o Entzündliche Darmerkrankung 3% (sehr häufig)
o Postoperativ, truamatisch 3%
o Analfissur 3%
o Tbc
o Tumoren
o Radiogen
− Fistelverlauf:
o Intesphinktär
o Transsphinktär 70%, Behandlung erschwert, Kontinenzerhaltung wichtig
o Suprasphinktär
o Extrasphinktär
− Ohne Therapie entleert sich der Abszeß jeweils in eine andere Richtung, es entsteht ein soge-
nannter „Fuchsbau“
− Therapie:
o Abszessspaltung und Entleerung des übelriechenden Eiters
o Silikonfaden wird in die Fistelöffnung gelegt. An ihm bildet sich mit der Zeit ein Epithel
und eine Abflussmöglichkeit
o Spaltung und offene Heilung geht nur, wenn Sphinkter nicht darüber zieht
o Bei Transsphinkterer Fistel wird nach 3 Monaten die Fistel ausgeschnitten, ein Rektum-
Verschiebelappen über die innere Öffnung gelegt, so dass kein Stuhl mehr eindringen
kann
Analkarzinom
− Epidem iologie:
o <2% der GI-Tumoren
o 60- LJ
− Prognose abhängig von
o Lokalisation
o Größe
o Tiefenausdehnung
o Histologie
− Einteilung:
o Analkarzinom
• Plattenepithel-Ca (75%)
• Adenokarzinom
o Analrandkarzinom (Hauttomoren)
• Entstehen aus Präkanzerosen
• Plattenepithel-Ca
• (Basalzell-Ca)
• (M. Paget des Analrandes)
− Biopsie:
Am besten den ganzen Tumor Entfernen, sonst Stanz- oder Inzisionsbiopsie bei Tumoren grö-
ßer 1cm
− Prätherapeutsiche Diagnostik bei gesichertem Analkarzinoms
o Tumormarker (CEA, SCC)
o Edosono für lolales Staging
o CT zum Staging bzw MRT des Beckens
o Fallweise urologische oder gynäkologische Untersuchung
− Therapie:
o Analkanal-Ca
• PEC prim är Radiochem otherapie, 5Fu / Mitomycin C
• Adeno-Ca prim är chirurgische Therapie analog zum Rektum-ca (Anuas präter,
herausnehmen des Schließmuskels)
o Analrand-Ca prim är chirurgische Therapie
Colitis Ulerosa
− OP-Wahrscheinlichkeit steigt mit Krankheitsdauer
o Proktokolektomie im Schnitt 10-20 Jahre nach ED (Entartungsrisiko!)
o OP-Rate hängt von Schwere der Krankheit ab
M. Crohn
− Chirurgische Interventionen: Besonderheiten
o Rezidivneigung
o Keine Heilung durch chirurgische Maßnahmen
→ Indikation zur chirurgischen Intervention ist zurückhaltend zu stellen
→ Chirurgische Therapie bei konservativ nicht behandelbaren Komplikationen
→ Darmerhaltende Resektion
→ Individuelles Vorgehen
− Kom plikationen:
Häufigkeit Dringlichkeit
↓ ↑
++++++ Stenose/Striktur, +
+++++ therapierefraktäre Enterololitis, ++
Peritonealkarzinose
− Charakteristika:
o Prognostisch ungünstig
o System ische CTx wenig effektiv
o Mittleres Überleben ca. 12(max. 20) Monate
o Eingeschränkte Lebensqualität
o Problem Diagnostik
− Offene Frage: system ische Tum orerkrankung?
Chirurgie betrachtet sie eher lokal
è Palliative Ctx (BSC) Standard
Chirurgischer Ansatz
− Peritonealraum = Kom partm ent
Rationale: alles was man sieht muss entfernt werden
− kurative Option à Multimodale Therapie = CRC (komplette Zytoreduktion) + HIPEC +/- CTx
Mögliche Indikationen
− Kolorektales Ca
− Peritoneales M esotheliom
− Appendix-Ca / Pseudom yxom a peritoneo (semimaligne, bleibt nur im Peritoneum,
verschleimend)
− Dünndarm – Duodenal-Ca
− Ovarial-Ca (prim är und sekundär)
− Magen-Ca (wenig Benefit)
− Blasen-Ca
− Tuben-Ca
− Zervikal-Ca
− Sarkome/GIST (keine HIPEV)
à Bei Pankreas-Ca + Gallen-Ca wirkungslos!
Behandlungsschem a:
− Behandlungsschem a:
o Radikale Resektion des Primärtumor/Rezidivtumors
o Parietale (+ viszerale) Peritonektomie (max. Zytoredution – z.T. Multiviszeralresektionen),
aber nicht total (je mehr Peritoneum abgezogen wird, desto mehr wird Chemo syste-
misch à NW)
o Hypertherme intraperitoneale Chemoptherapie (HIPEC):
90 m inütige hypertherme Chemotherapie (42°C intraabdominell)
o Anastomisierung des Intestinaltrakts (besser vor HIPEC aufgrund Ödembildung)
o OP-dauer 8-12h
− Monitoring und Logistik:
o Tem peratursonden ösophageal, rektal, intraabdominal
o Schutzbrillen, spezielle OP-kleidung und Handschuhe
o Thorakaler Periduralkatheter (Koagulopathie!)
o Modifizierte Rollerpumpen / Wärmeraustauscher (Kardiotechnik)
o Abfallentsorgung
− Kontraindikationen:
o Infiltration Pankreasloge/Retroperitoneum
o Infiltration des Mesenterialstiels (Class II, Sugarbaker)
o Massiver Dünndarmbefall (Kurzdarm)
o Nicht resektable intra- oder extraabdominelle Metastasen
o Inkurables Zweitmalignom
o Schlechter aZ
o Karnofsky -Index < 70
o (ileus > Stenosen
o Allgemein Inoperabilität
Prognosefaktor: Resttum or
− R0: CC-0 und CC-1 <0,25cm à gute Prognose!
− CC-2 0,25-2,5cm
− CC-3 > 2,5cm
à Überleben abhängig von Radikalität
HIPEC
W irkung nicht erwiesen à (noch) nicht Bestandteil der Leitlinien
Medikam ent
− meist Einsatz von Mitom ycin C
− v.a. bei gynäkologischen Tumoren oft auch Platin-Präparate
− Einsatz vieler weiterer Substanzen
Zusammenfassung
− System ische Chem otherapie:
o Medianes Ül ca. 20 –Monate
o 5J ca. 5%
− CRS + HIPEC:
o Medianes ÜL bei CC-0/1 ca. 35-60Monate
o 5J-ÜL 40%
− Komplikationen vergleichbar mit anderen Operationen
o Anastomoseninsuffizienz
o Leukopenie, je mehr Peritoneum abgezogen wird, desto eher geht Chemo systemisch
o Erhöhte Thrombosegefahr
Ösophagus
Ösophagus-Tumore
Ösophagus-Karzinom
− Histologie:
o Plattenepithelkarzinom , Risikofaktoren: Rauchen und Alkohol
• 14% cervical (fast alle cervicalen Ösophagus-Ca)
• 51% Bezug zum Tracheobronchialsystem
• 36% distal
o Adenokarzinom , m ittlerweile häufiger, überwiegend distales Drittel
− Besonderheit: Keine Serosa, nur Adventitia
− Epidem iologie:
o 5 Neuerkrankungen / Jahr und 100.000 à sehr selten
o M:w=5:1
− Sym ptom e:
o Dysphagie: „essen geht nicht mehr runter“
o Druckgefühl/Schmerzen retrosternal
Diagnostik Ösophagustum or
− Ziele:
o Lokalisation gibt Aufschluss: PEC eher distales drittel, Adeno eher proximales
o Zweit-Ca?
o Endosono. LK-Befall, Ausdehnung
o T-Kategorie: wie weit infiltriert Tumor in umliegendes Gewebe
− Endoskopie
− Biopsie zur Diagnosesicherung
− CT Abdom en für LK-befall + CT-Thorax für Lungenm etastasen und Infiltrationen
− PET-CT
o Fernmetastasen?
o Ansprechen auf neoadjuvante therapie
− Laparoskopie – Peritoneal-Ca à beim Adeno-Ca
− Bronchoskopie: Tm-Infiltrationà beim PEC
Ösophagus-Op
Streitfrage: 2 oder 3-Felder-Resketion (wie weit Nacht zervikal)
Therapiealgorithm us
− Neoadjuvante therapie (adeno-ca) = nur chemotherapie
− Definitive Radio/Chemotherapie = nur diese, nichts weiter
− Abdomino rechtsthorakale Resektion
o Thorakaler oder cervikaler Anschluss
o Magen oder koloninterponat
− Schraubenlagerung: schulterbereich um fast 90° nach links gedreht
Transthorakale Ösophagusresektion
− Ersetzung durch
o Colon-intepronat: colon ascendens,
Nachteil
• Fötor aufgrund der Bakterien
• Durchblutung, A. iliocolica à arcaden
o Magenhochzug
• Alle Gefäße zum Fundus werden reseziert
• Gastroepoploica/gastroomentalis dextra bleibt erhalten, die gastrica sinistra mit
komplettem Lymphabfluss (!) wird entfernt.
• Magen wird nach oben gezogen
− Langzeitüberleben T3 sowohl bei Adneo als auch bei PEC schlecht (<20%) à Frühdiagnostik
äußerst wichtig
o Infektiöse
Nach Magenhochzug:
− Zuerst nur kleine Mengen essen, nicht zu viel auf einmal
− Mindestens 30° Oberkörper hoch, IMMER à dauerhafte aspiration bei flachlagerung
− Intrinsic factor, vitam in b12 kontrollieren
− Magensäure muss nicht neutralisiert werden, da sonst keimbesiedlung, allerdings gefhar
eines erneuten barrets à kontrolle
− Kein vaugs mehr à gefahr pylorusstenose und Megamagen, ösophagusmotilität ↓ à mano-
metries
Magen
Wiederholung der Anatomie
− Hintere Kuvatur wächst schneller als vordere + Magen dreht sich um 90°
− omentum minus, omentum gastrosplenicum
− Zugang Bursa omentalis
o Omentum minus
o Zwischen magen und colon, Lig gastrocolicum
o Lig. Gastrosplenicum
− 3 Muskelschichten, Wanddicke 1cm à sehr gute Heilung
− Wenn 2 von den 4 Gefäßen erhalten bleiben, ist Blutversorgung ausreichend
− Erneuerung der Schleimhaut alle 48h
o Schmerzen
• Retrosternal / epigastrisch
DD Herzinfarkt
• Seit wann
• Nüchternschmerz / nach dem essen
• Ausprägung
• Schmerzqualität
o Dyspepsie
− Untersuchung:
o Inspektion
o Palpation (alle 4 Quadranten)
o Perkussion (alle 4 Quadranten)
− Diagnostik:
o Sono
o Röntgenuntersuchung (stehen/Linksseitenlage)
o Gastroskopie
o CT (bei Magenwandtumoren eher schlecht, besser Gastroskopie + flexible Endoskopie)
à v.a. zum Staging
Gastroskopie
− Absolute Indikation
Sofort bei Alarm sym ptom en (z.B. Dysphagie, Blutungszeichen, Gewichtsabnahme)
− Relative Indikation:
o Refluxbeschwerden >2/W ochen über 6 Monate
o Therapierefraktärer Verlauf oder Rezidiv nach Absetzten der Medikamente
− Vorgehen:
o Gastroösophagealer Übergang
Scharfer Übergang
o Exploration der Magenhöhle
o Angulusfalte wichtige Lokalisation für Ulcera
o Biopsie:
• Keilförm ig: v.a. Mucosa, etwas Submucosa, aber keine M uskelschichten
mehr
• Mehrere Biopsien
Verlauf der A. gastroduodenalis sehr nahe am duodenum entlang, Problem wenn Ulcera dorsal
das duodenum durchbricht herrscht direkter Kontakt zur A. gastroduodenalis à starke Blutung
(selbst wenn oben abgeklemmt, kommt weiter Blut von unten, A. mesenterica superior)
GERD
− Symptome und Gewebeschäden, die durch Rückfluss von Magensaft (Magensäure) in die
Speiseröhre ausgelöst werden
− Leitsym ptom e:
o Sodbrennen
o Sauers aufstoßen
o Oberbauchschm erzen
o Schlaflosigkeit
− Begleitsym ptom e:
o Kehlkopfentzündung
o Heiserkeit
o Asthma
o Chronische Bronchitis
o (schlechter Zahnstatus)
Nicht jeder mit Reflux wird heute operiert, sondern in erster Linie beobachtet, Eingriffe
nur, um die Lebensqualität verbessern
− Anam nese:
o Lebensqualität
o Symptome
o Andere Erkankungen (Ausschluss anderer ZRsachen für Symptomatik, z.B. Herz)
o Klinische Untersuchung
− Diagnostik:
o Funktionsdiagnostik
• 24h pH-Metrie/Im pedanz
• Manometrie/Impedanz
o Gastroskopie
o MDP-Ösophagogramm (besser: Kinematographie)
o ggf. Konsile (Anästhesie, Innere Medizin)
− Einteilung der erosiven Ösophagitis:
o Grad I linear
o Grad II konfluierend
o Grad III zirkulär
o Grad IV Stenose (Barret-Ösophagus)
Ca. 1% muss operiert wreden
− Therapie der Refluxösophagitis:
o m edikam entöse Therapie (PPI)
o chirurgische Maßnahme (Fundoplicatio)
o endoskopische Maßnahme
o Lifestyle-Veränderung
• Diät (wenig Schokolade, Alkohol, Fett), Gewichtsreduktion
• Nikotinkarenz
• postprandiale Stimulation des Speichelflusses (Kaugummi, viel Nachtrinken)
à bessert aber nur die Beschwerden, nicht die Dysplasie
Laparoskopische Fundoplikatio
− Magenfundus wird als Manschette um Mageneingang gelegt
− Fixierung mit Einzelnähten
è erhöhter Druck, besserer Verschluss
− CAVE: 6 Wochen postoperativ noch deutliche Schluckschwierigkeiten möglich
Maligne Erkrankungen
Adenocarcinom des Eosophagealen Gastralen übergangs
Klassifikation wichtig!!!!
− AEG I je nah T, limitierte oder abdominothorakale resektion
− AEG II und III
o frühkr
Magenkarzinom
− Risikofaktoren:
o Heliobacter pylori
o Alter
o Niedriger sozioökonomischer Status
o Ernährung- und Umweltfaktoren
• Tabakrauchen
• alkoholkonstum
o Leben in einer hochrisikopolulation
o Präkanzerosen:
• Magenadenome
• Chronisch atrophische Gastritits
• Perniziöse Anämie
• Z.n. Magenoperation
• Lynch-Syndrom/HNPCC
− TNM-Klassifikation:
o I Mukosa
o II muscularis moce durchbrochen in subuksea
o III muscularis propria
− Sym ptom e:
Keine spezifische Symptomatik!!! à erst spätsymptome wie B-Symptomatik etc.
− Untersuchung:
o Palpation des Epigastrium: Tstbarer Tumor
o Palpable supraxlavikuläre LK-Virchow-Drüse
− Diagnostik:
o Endoskopie (OBLIGAT)
o Endoskopie mit histologischer Diagnosesicherung (OBLIGAT!)
o Endosonographie
Bestimmung der Tiefeninfiltration
o Staging
• CT THroax / Abdomen / Becken
• Ab und T3: diagnostische Laparoskopie mit Peritoneallavage
• (Thoraxröntgenaufnahme, Abdomenübersichtaufnahme
− Therapie:
o T1 limitierte Resektion
o T2 radikale Resektion
o T3/4 evtl. neoadjuvante CTx à radikale Resektion oder definitive CTx oder RTx
o Fernmetastasen, Peritonealkarzinose à Palliation
o Inoperabilität à definitive CTx oder RTx
o Neoadjuvante chem otherapie (Cisplatin/5-FU) à Downstaging
− Chirurgie:
o R0 Resektion anstreben
o Mitnahme von Omentum minus und majus
o Standardlymphadenektomie der Kompartimente D1 und D2 (Kompartiment D3 bringt
keinen Überlebensvorteil lediglich eine gesteigerte Morbidität und Mortalität)
o Eine Splenektomie sollte, wenn möglich, vermieden werden
o Sicherheitsabstand:
Ösophagusvairzen
− Einteilung der Blutung:
o Forrest I: aktive Blutung während Endoskopie erkennbar
• Ia: aktive arterielle Blutung
• Ib Sickerblutung
o Forrest II: stattgehabte Blutung ncoh erkennbar
• IIa nicht blutender, sichtbarer gefäßstumpf
• IIb Anhaftendes Koagel
• IIIc Hämatin am Ulkusgrund
o Forrest III: keine sichtbare Blutungsquelle bzw. keine Blutungsstigmata erkennbar
− Endoskopische Therapie bei Ulkusblutung
− HLO-Test + Hämostase mittes
o Clips
o Unterspritzung
• Suprarening
• Fibrinkleber
• Polidocanol ethanol
o Lokale hitzeanwendung
OP-Verfahren
Gastrektomie
PEG
Bilroth I
Bilroth II
Frühdumping: Volumenmangel durch unverdauten Speisebrei
Spätdumping: massive Insulinsfreisetzung bei KH-haltiger Nahrung
Bariatrische Chirurgie
Take home
− Persisiterendes ulcus à V.a. Ca
− Späte symptoem
− Dysphaige biszu m beweise des gegentils schlecht
− Bariatrische chirurgie als möglicher support zur signifikanten gewichtsreduktion
Transplantationschirurgie
Allgemein
− Häufig transplantierte Organe:
o Niere
o Leber
o Herz
o Lunge
o Pankreas seltener
o Darm Rarität
− Möglichkeiten der Organspende:
o Lebendspende: Teil der Leber, Niere, Teil des Darms, evtl. sogar Pankreas, Lunge
o Verstorbene:
• Hirntod auf Intensivstation
Transplantationsgesetz in Deutschland: Tod nach Erkenntnisse der Wissenschaft
festgestellt + vollständiger und irreversibler Ausfall aller Hirnfunktion
• Asystolie nach M aastricht-Kriterien (nicht in D)
§ Tod bei Ankunft
§ erfolglose Reanimation
§ lebenserhaltende Maßnahmen abgebrochen
§ nach Hirntodfeststellung
o Xenotransplantation vermutlich nicht zu verwirklichen à Zoonosen
− Lage des Transplantats
o Orthotop: an der gleichen Stellen: z.B. Leber
o Etherotop: an anderer Stelle: Niere wird i.d.R. in die Fossa iliaca transplantiert
− Ischäm iezeit:
o kalte Ischäm iezeit: Zeit zwischen Entnahme vom Spender bis zum Einsatz bei
4°C
Herz, Lunge: max. 4-6 Stunden; Leber: max. 12 h; Niere: max. 24 h
o warm e Ischäm iezeit: Zeit zwischen Entnahme aus Kühlbox bis Reperfusion stark vom
Operateur abhängig (20 min. bis 1,5 h bei Leber)
Leber-Tx
− Indikationen:
o Erwachsene:
• Hepatitis-Zirrhose, v.a. Hepatitis C
• In D in 50-60% alkoholbedingte Zirrhose +/- Lebertumor
→ Kontroverse Diskussion über Transplantationen nach selbst-verschuldeter Le-
bererkankung!
→ Alkoholkonsum nach Leber-Tx verschlechter die Prognose
→ Voraussetzung ist eine m indestens 6 m onatige Abstinenz, psychoso-
m atische Evaluation vor Listung und Betreuung während der W arte-
zeit
• HCC – Milano-Kriterien: Transplantation nur, wenn
§ 1 Raumforderung < 5cm oder
§ 3 Raumforderung < 3cm
→ Innerhalb Milano: 5Jahres überleben 80%
→ Außerhalb Milano: 5Jahres überleben 50%
(wird nur wg. Organmangel nicht durchgeführt)
• Primär biliäre Zirrhose (PBC)
o Kinder:
• 0-2 Jahre: Hauptindikation ist Gallengangsatresie
• 2-16/18 Jahre: Akutes Leberversagen, auch biliäre Erkrankungen
− Ko-Morbiditäten:
o Kardiovaskulär: Kardioymopathie
o Gastrointestinal:
• Chronische Pankreatitis
• Hep B und C
o Alkoholdement
o Wernicke, Korsakov
o Malignom
− Organisation: Eurotransplantat
Zuvor:
o Dringlichkeit (T1-T4) 40%
o Wartezeit 40%, begrenzt auf 12 Monate
o Kalte Ischämiezeit 20%
ABER: Wartezeit wurde zu wichtig und stellte sich nicht als guter Indikator für die medizini-
sche Dringlichkeit dar
Heute: Model for End-stage Liver Disease (MELD)
o Der kränkste Patient zuerst
o Nach objektiven Parametern an Bedarf zu LTx klassifiziert
Berechnet durch drei objektive Laborwerte:
o INR
o Bilirubin
o Kreatinin
Je höher der MELD-Score, desto höher die W ahrscheinlichkeit innerhalb von 3 Mo-
naten ohne Transplantation zu versterben.
CAVE: Niedriges M ELD = Niedriges Risiko???
Alkoholiker mit MELD 13: Hohe Morbidität und Moralität wegen Kachexie, Aszites, Portale
Hypertonie, Blutung, Infektionen
Für verschiedene Krankheitsbilder wurden Standardausnahmen (Standard exceptions, SE-
MELD) festgelegt, falls z.B. ein hohes Risiko für drop-out besteht
− Betreuung während der W arteliste: Hämatologisch, onkologisch und psychologisch
− Verfahren:
o Vollorgan:
• Absetzen aller Gefäße
• Entfernen der Gallenblase
• Transplantat ohne Gallenblase (wg. Denervierung) anführen:
§ zuerst Cava-Anastomose, dann Pfortader, A. hepatica
§ Gallengangsanastomose zuletzt (End-zu-End)
§ bei Kindern m it Gallengangsatresie : biliodigestive Anastom ose
Hauptkomplikation: Strikturen, aufsteigende Bakterien können zu Cholangitiden
führen (aszendierende cholangidis)
o Split:
Segmentale Lebertransplantation, Lebendspende
§ Für kleine Kinder I und II
§ Erwachsene 5-8 / gesamter linker Leberlappen (II, III + IV),
rechter Leberlappen + IV = erweiterte Hemipatektomie
o CAVE: auch Lebendspender verliert Gallenblase
o Risiko zu Sterben als Spender ist 0,5% (recht 0,7%, links 0,1%)
o Komplikationen allerdings häufiger, Haupt-Komplikation schmerzende Narbe
o LDLT
− Technische Kom plikationen:
o Stenose:
Kolorektales Karzinom
− Epidem iologie: Inzidenz steigend
− Ätiologie:
o Adenom-Karzinom-Sequenz
• 90% auf dem Boden eines Adneoms
• Risikofaktoren; FAP
o Metachrone Multiplizität
o Erbliche Belastung (HNPCC) à Am sterdam -Kriterien
• ≥3 Familienmitglieder mit kolorektalem Ca
• Mind. 2 aufeinanderfolgende Generationen
• 1 Familienmitglied erstgradig verwandt
• 1 Erkrankter zum Zeitpunkt der Diagnose ≤ 50 Jahre
• Ausschluss einer FAP
o Chronisch entzündliche Darmerkranungen
− Adenom :
o Tubuläre Adenome (75%)
• <1cm: 1% Entartugnsrisiko
• 1-2cm: 10% Entartungsrisiko
• >2cm 30%
o Tubulovillöse Adenome (15%):>1cm: 20% Entargunsrisiko
o Villöse Adenome (10%) 40% Entartungsrisiko
− Klinik:
o Häufig unspezifisch
o Perianaler Blutabgang, Eisenm angelanäm ie
o Symptome durch Obstruktion
• Veränderung der Stuhlgewohnheiten
• Paradoxe Diarrhöen (Verstopfung und Durchfall wechseln sich ab: aufgrund ei-
ner Stenose kommt der Stuhl erst wieder durch, wenn er bakteriell verflüssigt wur-
de)
• Ileus
o Leitsym ptom e:
• Rechtes Hemikolon:
§ Okkultes Blut
(Hämoccult falsch positiv bei Fleischgenuss)
§ Teerstuhl
§ Anämie
§ Leistungsknick
• Linkes Hemikolon:
§ Blutauflagerung
§ Stuhlunregelmäßigkeit
§ Paradoxe Diarrhö
− Kom plikationen:
o Ileus
o Perforation
o Penetraiton in Nachbarorgane
o Fisteln (Blase, Vagina etc)
o Fernmetastasen
− Diagnostik:
o Anamnese, Untersuchung (inclusive rektal-digital!)
o Koloskopie: immer vollständig!
o Kolon-Kontrasteinlauf: nur wenn Koloskopie unmöglich
Stuhl kann aussehen wie Tumor, apple core
o CT--/Sonographie-Abdomen: Lebermetastasen, LK
o CT-/Röntgen-Thorax: Lungenmetastasen
o MR-Becken/Endosonographie: Staging bei Rektum-Ca
o Labor: Tumormarker als Verlaufskontrolle (CEA und CA 19-9)
− Stadieneinteilung:
o T1 Submucosa
o T2 muscularis mucosae
o T3 Subserosa, perikoli-
sches/rektales Fett
o T4 Peritoneum überschritten, In-
filtration Nachbaror.
o N0 keine LK-Metastasen
o N1 1-3 LK-Metastasen
o N2 > 2 LK-Metastasen
o M0 keine Fernmetastasen
o M1 Fernmetastasen
o UICC I T1/T2
o UICC II T3/T4
o UICC III alle N+
o UICC IV alle M+
− Therapie:
o Kurativer Ansatz:
Resektion des lokal begrenzten Tumor mit radikaler LNE und TME (total mesorektaler
Excision) beim Rektumkarzinom
o Palliativer Ansatz: (Fernmetastasen)
Vermeidung von Komplikationen, Sicherstellung Darmpassage (Umleitungsverfahren, AP)
o Notfallindikation
• Ileus bei stenosierendem KRK
• Tumorperforation mit akutem Abdomen
Standard-Operationen
− En-bloc-Resektion des Primärtumors m it Dissektion des Lym phabstrom gebiets
− Standard-OPs:
Ort der Ca OP Anastom ose
Ca der Appendix, Hem ikolektom ie rechts Ileotransverostomie
Coecum, Colon
ascendens
Rechte Kolonflexur erweiterte Hem ikolektom ie
rechts
Colon desendens, (erweiterte) Hem ikolektom ie links Transversosigmoideostomie /
linke Flexur Transversorectostomie
Colon transversum Selten Transversum resektion,
eher erweiterte Hem ikolektom ie
li / re
Sigma Sigm aresektion Descendorectostomie
− Anastom osetechniken:
o End zu End Anastomose
o Seit zu Seit Anastomose
à da Durchblutung des Mesentericums von der Seite kommt
à Variabel in Breite der Anstomose
o End zu Seit Anastomose
− Kom plikationen der Colon-Resektion:
o Organverletzungen;
Ureter, Milz, Blase, Duodenum…
o Anastom oseninsuffizienz:
• Tritt zwischen ca. 4-7 Tagen postoperativ auf
• Therapie: Relaparotomie, evtl. Analge passageres Stoma
• Häufiger bei Palliativeingriffen
• Seltener rechtes Hemikolon
• Bei Vorbestrahlung Risiko erhöht à zweizeitige OP wird favorisiert
o Wundinfektion:
<10% bei perioperativer „single shot“ Antibiose
o Postoperative Darmatomie
Rektumresektion
− Chirurgische Aspekte:
o Kontinenz für Stuhl und Urin à Schonung der Nerven im Becken
o Potenz à Schonung der Nerven im Becken
o Radikalität à Sicherheitsabstand (2cm nach distal) + totale m esorektale
Exzision (TME)
• Entfernung des Mesorektums inkl. Fascia pelvis visceralis
• dadurch Entfernung der Gefäße und Lymphbahnen des Rektums
• deutliche Reduktion der Lokalrezidivrate (20% à 5%)
CAVE: Faszie darf nicht eröffnet werden
o Rekonstruktionsformen (pouch)
− Technische Aspekte:
o Je weiter distal der Tumor, desto schwieriger die Präparation (colorectale vs. co-
loanale Anastomose)
o Evtl. Vorschalten eines protektiven Stomas
o Evtl. neoadjuvante Therapie (Bestrahlung!) à schwierige Präparation
− Standardoperationen:
o „High risk“-Rektum-Ca
• Abstand zur Linea dentata > 2cm anteriore Rektum resektion mit totaler
mesorektaler Exzision (TME)
à Erhalt des Schließmuskels
• Abstand zur Linea dentata ≤ 2cm abdom ino-perineale Exstirpation + TME
àohne Erhalt des Schließmuskels
o „Low risk“- Rektum-Ca
G 1-2, < 3cm, uT1, N0 lokale chirugische Vollwandexzision, keine
Rektumexstirpation
− Rekonstruktionsform en nach Rektumresektion
o Die Reservoirfunktion des Rektums fehlt
à Imperativer Stuhldrang, höhere Stuhlfrequenz
o Idee: Bildung eines neuen „Reservoirs“: Pouch
• Coloanale Anastomose
• Colorectale Anastomosen = Descendorectostomie
o Operation nach Miles:
• Steinschnittlage, Zugang von anal
• Präparation zu Levatorschenkeln
o Operation nach Holm es:
• Präparation bis Levatorschenkeln, Sacralspitze und Samenbläschen sichtbar
• Umlagerung Knie-Ellenbogenlage, Zylinderförmige Resektion anstatt Kegelförmoger
Resektion
− Kom plikationen nach Rektumresekion:
o Organverletzungen
Ureter, Milz, Blase, Prostata, Ducuts deferns…
o Anastomoseninsuffizienz tritt zwischen 4-7 Tagen postoperativ auf
Vorbestrahlte Patienten und bei tiefsitzenden Tumoren bekommen die Patienten immer
passageres Ileostoma
o Inkontinenz für Stuhl / Veränderung der Stuhlgewohnheitne
o Blasenentleerungsstörungen (Überlaufblase)
o Im potenz
Thoraxchirurgie
NSCLC
Epidem iologie
− Ca. 45.000 Neuerkrankungen pro Jahr
− 15% bei Männer, 6% bei Frauen aller Krebserkrankungen
− Ca. 40.000 Todesfälle pro Jahr
− Häufigste Krebstodesurache in Industrienationen
− 5JÜ über alle Stadien 15%
− Die Dauer des Racuhens hat den größten Einfluss
− Risiko ist propoeriontal zur Anzahl geracuhter Zigaretten
− Prognose bei manifester Erkrankung im Staidum I-II
o 5-Jahres Überleben bei aktiven Rauchern 50%
o 5-Jahres Überleben bei Ex-rauchern (8 Jahre) 54%
o 5-Jahres Überleben bei Ex-Rauchern (17 Jahre) 59%
o 5-Jahres Überleben bei Nichtraucher 74%
Passivrauchen führt zu einer Verdoppelung des Karzinom risikos
Sym ptom e
Nicht prüfungsrelevant!
TNM
N0 N1 N2 N3
T1 IA IIA
T2a/b IB/IIA IIA/B Gelb à meistens Chirurgie
T3 IIB IIIA IIa à neoadjuvant + Chirurgie
T4 IIIB
Stadium IV: M1
T1a: ≤2cm
T1b: ≤3cm
T2a: ≤5cm
T2b: ≤7cm/ Invasion in viszerale Pleura, Atelektase, Obstruktion
T3: >7cm/ Invasion in Brustwand, Zwerchfell, Perikard, mediast. Pleura, Metastasen im glei-
chen Lungenlappen
T4: Invasion in Mediastinum, Herz, Gefäße, Ösophagus, Trachea, N. recurrens, Metastasen in
anderem ipsilateralen Lungenlappen
N1: ipsilateral peribronchial oder hilär
N2: ipsilateral mediastinal oder subcarinal
N3: kontralateral hilär oder kontralateral mediastinal
M1a: maligner Pleura-/Perikarderguss
M1b: Fernmetastasen
Diagnostik
Qualität diagnostischer Verfahren
− Sensitivität
True positive / (true positive + false negative)
− Spezifität
True negative / (true negative + false positive)
− Negativ prädiktiver Vorhersagewert (NPV)
True negative / (true negative + false negative)
− Positiv prädiktiver Vorhersagewert (PNV)
True positive / (true positive + false positive)
Detektion N-Stadium
− CT-Thorax
• Selektiertes Kollektiv
• Moderne Technik mit wenig verfügbaren Daten
• Gute Ergebnisse durch selektierte Patienten à gut, wenn m an LK treffen
m öchte
• Bei LK<10mm keine Ergebnisse derzeit
• Nicht für alle Stationen geeignet
o Endoösophagealer US EUS-FNA Spezifität bei EUS-FNA und
MESK per Definition bei 1
• Hälfte der falsch negative stammt von LK-Stationen, die nicht durch MESK erreich-
bar sind
• Nicht alle LK-Stationen beurteilbar
• PET-CT und MESK vergleichbare NPV à PET-Ct aber nicht-invasiv
à MESK zum sicheren Ausschluss, da bei PET auch falsch-positive Ergebnisse
Zusammenfassung
− Als alleiniges Verfahren zur Beurteilung des Mediastinums ist das PET/CT nur bei gesi-
cherten Plattenepithelkarzinom en im Stadium Ia verwertbar
− Positive PET-Befunde m üssen vor einem Therapieentscheid abgeklärt werden
− EBUS/EUS müssen bei negativer Zytologie oder Histologie durch eine Mediastino-
skopie ergänzt werden
− Die Mediastinoskopie bleibt der Goldstandard in der Abklärung des Mediastinums
→ Die neoadjuvante Therapie kann sowohl das T downgrading, als auch (seltener) das N
→ so kann man einen von Stadium III in Stadium I bekommen
→ wenn durch neoadjuvante Therapie T0 erreicht wird, wird trotzdem operiert
Indikationen
− Hyperhidrosis
übermäßige Schweißproduktion
− Pleuraem pyem
o Ansammlung von Eiter innerhalb des Brustfells
o Relativ komplex und unübersichtlich
− Pleurektom ie
o Nach rezidivierenden Spontanpneumothoraces
o Verwachsung der Lunge mit der Brustwand verhindert erneuten Kollaps
− Bullektom ie
− Mediastinaltum or
Diagnostisch und therapeutisch bei benignen Tumoren
− Lobektom ie
− Videoassistierte m ediastinoskopische Lym phadenektom ie VAMLA
Entnahme von Lymphknoten im Bereich des Mediastinum. Sie dient meist diagnostischen
Zwecken bei Verdacht auf Bronchialkarzinom.
Gefäßchirurgie
Behandlung von Gefäßverletzungen, sowie von Fehlbildungen und erworbenen Erkrankungen der
makroskopisch sichtbaren Gefäße
Lernziele
− Aortenaneurysma
− Aortendissektion/- ruptur
− Akute Extremitätenischämie
− Chronische Extremitätenischämie
Aneurysma
Topographie
− Thorkale Aortenaneurysma
− Thorakoabdom inelles Aortenaneurysma
− Abdominelles infrarenales Aortenaneurysma
− Viszeralarterien Aneurymsen
− Popliteaaneurysmen
Einteilung
− Aneurysm a verum
o Häufigste Form
o Erweiterung aller 3 Gefäßschichten (Intima, Media, Adventitia)
o Typischerweise durch Arteriosklerose
− Aneurysm a spurium
o Nicht alle W andschichten an der Erweiterung beteiligt
o Durch W anddefekt dringt Blut nach außen und bildet extravasales Hämatom
o Organisation des Hämatoms führt zur Bildung einer Kapsel als Hämatommembran
o Typischweise traum atisch oder iatrogen
• Fusiform: gesamte Wand ist regelmäßig über alle Seiten erweitert
• Sacciform: Ausbuchtung nur unilateral
• Fusisacciform: sacciforme Ausbuchtung innterhalb fusiformer Erweiterung
− Aneurysm a dissecans
o Intim aeinriss in der vorgeschädigten Gefäßwand, Spaltung der Gefäßwand
o Es entsteht ein Doppellum en
o Dissektionsmembran führt zu relativer Lumenverengung mit Gefahr der Stenosierung
von Gefäßabgängen
Epidem iologie
− Inzidenz: 36,1/100.000 EW/a
− Abdom inelles > thorakales > thorako-abdominelles Aneurysma
− Thorakales Aneurysma: Ascendens > descendens > Bogen
− Typischweise haben Patienten mit einem Aortenaneurysma weitere schwere Begleiterkran-
kungen: KHK, pAVK, Hypertonie, Herzinsuffizienz, Diabetes mellitus
Prognose
− Abdominal: 5-Jahres-Überleben 23,9% ohne OP
− Thorakal: 5-Jahres-Überleben 19,3% ohne OP
− Eine Ruptur überleben durchschnittlich nur ~50% der Patienten
Thorakales Aortenaneurysma
− Definition
Oberhalb des Durchtritts der Aorta durch das Zwerchfell
− Pathogenese/Einteilung
o Dissektion
o Arteriosklerose
o Entzündungen (Lues, M. Takayasu, Riesenzellarteriitis)
o Zytitische Medianekrose
o Syphilis
o Dezelerationstrauma
− Sym ptom e
o Verläuft klinisch lange stum m – häufig Zufallsbefund
o Verdrängung anderer Strukturen:
• Druckgefühl hinter Jugulum und Sternum, Thoraxschmerzen (oft zwischen den
Schulterblättern)
• Heiserkeit - Kompression stimmbandnerv
• Luftnot - Kompression der luftröhre
• Zwerchfellhochstand – phrenicuspares
• Obere Einflusstauung bei Kompression der V. cava
• Horner-Syndrom: Miosis, Ptosis, Enophthalmus (Irritation des Grenzstranges)
o Bluthusten– Einbruch in die Lunge
o Verlauf: Progredient, Aneurysma in der Descendens wächst ~0,12 cm/Jahr
− Kom plikationen
o Ruptur
o Dissektion
− Diagnostik
o Auskultation: systolisches Strömungsgeräusch, Schwirren
o Röntgen: verbreitertes Mediastinum
o TTE (transthorakale)
o TEE: besser als TTE
o CT-Angiographie: alle Abschnitte objektiv darstellbar
(vorzuziehen, da man auch abdominell beurteilen kann)
o M RT-Angiographie: bei KI gegen CT, gleiche Sensitivität
o Angiographie: Darstellung abgehender Gefäße
o Merke: Suche nach anderen Aneurysm en, da Inzidenz hierfür erhöht!
o DD: AP, AMI, Lungenembolie, Spontanpneumothorax, Reflux, mediastinale Raumforde-
rungen (Lymphom, Struma)
− Verlauf: stetige Größenzunahm e
o Thorakal: 0,1cm Größenzuanhme/a
o Descendens 0,3cm/Jahr
Letalität bei Ruptur 50% à regelmäßige Kontrolle
− Behandlungsindikation
Ncht-M arfan M arfan
Aorta ascendens 5,5cm 5cm
Aorta descendens 6,5cm 6cm
Ebenfalls wird die Dynamik berücksticht: >0,5cm Größenzunahme in 6 Monate
Therapie
− Einsatz der Herz-Lungen-Maschine ist notwendig!
− Aorta acendens:
Abdominelles Aortenaneurysma
− Definition
Distal des diaphragmalen Hiatus aorticus gelegen
− Epidem iologie
o M:w 4:1
o Altersgipfel 60-70. Lebensjahr
o 85% infrarenal
− Ätiologie/Pathogenese
o In 95% Arteriosklerose
o Genetische Disposition
o Risikofaktoren: Hypertonie, deg. Gefäßerkrankungen, Nikotin, Hypercholesterinämie
o Bakteriell infiziert, Mykotisch (Osler), inflammatorisch
o Poststenotisch
o Nahtaneurysma
− Klinik
o Meist asym ptom atisch
o Erst bei Größenzunahme unspezifische Beschwerden
o Schmerzen durch Kompression von Nachbarorganen (häufig fehlgedeutet)
• Kompression des Ureters (Nierenkolik)
• Kompression von WK (degenerative WS-Schäden)
• Kompression von Nerven (Lumboischialgie)
o Bei unspezifischen Bauch- und Rückenschmerzen immer das Aortenaneurysma im Hin-
terkopf haben!
− Verlauf: Hohe spontane Mortalität (24% 2-Jahres Überleben), hohe pe-
ri/frühpostoperative Mortalität
Therapie
− Indikation zur OP:
o Bei jedem Bauchaortenaneurysma >4cm kann, bei jedem >5cm sollte bei allgemei-
ner Operabilität operiert werden!
o Asymptomatische Aneurysmen ≤5cm : alle 3 Monate Kontrolle durch Sono/CT
o Sym ptom atische Aneurysmen stellen eine absolute Indikation dar
o Größenzunahme von ≥ 0,4cm /Jahr gilt als OP-Indikation
o Exzentrisch
o Ruptur: Notfall-OP
− OP-Technik:
o Offene Protheseninterposition (OAR): Inklusionstechnik, d.h. das Aneurysma wird
eröffnet, der Thrombus ausgeräumt, die Prothese eingesetzt (Rohr oder Y) und der Aneu-
rysmasack über der Prothese wieder verschlossen (A. m esenterica inferior kann
meist folgenlos ligiert werden (Riolan-Anastom ose)
Komplikationen:
• Intraoperativ: AMI durch Linksherzinsuffizienz nach Abklemmen der prox. Aorta
• Nahtinsuffizienz mit Nachblutung
• Ischämische Kolitis
• Embolisation (trash foot) 1-4%
• Niereninsuffizienz 1-6%
• Nachblutung 2-5%
• Wundinfektion <5%
o BAA-Stent-Therapie (EVAR): Einbringung des Stens über die Femoralarterie
aortobiiliakal oder aortouniiliakal mit Bypass für verschlossene Iliaca communis
Thorakoabdominales Aneurysma
− Klassifikation
Peripheres Aneurysma
− Poplitealaneurysm a
o pathognom onisch: tastbarer Puls bei gestrecktem Bein zu tasten
o meistens beidseits auf, Gefahr für weitere Aneurysma sehr hoch à Suche
o Komplikation: periphere Em bolien à Therapieindikation, wenn vollkommen zu, kann
man nicht mehr operieren
o Therapie:
• Ersatz durch Vene (non-reverse mit entfernten Klappen)
• Resatz durch flexiblen Stentgraft (Problem ist die hohe Differenz im Durchmesser
zwischen Oberschenkel und Unterschenkel)
− Aneurysm a der A. fem oralis communis und superficialis, carotis
Aortendissektion
− Pathologie:
o Zerreißung der Aortenwand in der Media (entry)
o Bildung eines zweiten falschen Lumens (intim al flap)
o Fluss des Blutes durch beide Lumina
o Evtl. erneuter distal gelegener Einriss der Media (reentry)
− Ätiologie
o Degeneration: chronischer Hypertonus (75%)
o Strukturschwäche der Aortenwand- Störung der Kollagensynthese
• Marfan-Syndrom
• Ehler-Danos-Syndrom
• Zystische Medianekrose Erdheim-Gsell
o Hormonelle Umstellung- SS
o Thoraxtrauma-Rarität
o Noxen, z.B. Kokain
− De Bakey-Klassifikation - Kriterien: Lage des Entrys und Ausdehnung der Dissektion
− Stanford-Klasifikation - Kriterien: Befall der Aorta ascendens
Aortenruptur
Verletzungsmechanismus
Extremitätenischämie
Epidemiologie
− Kongenitale Herzfehlbildungen gehören zu den häufigsten angeborenen Fehlbildungen
− Ein Kind von 125 Neugeborenen wird mit einem Herzfehler geboren
− In Deutschland pro Jahr 4.000 Kinder
− Häufigkeit der verschiedenen Herzfehler
Biskuspide Klappe formal am häufigsten, diese wird aber chirurgisch sofort versrogt
o VSD (31%)
o ASD (7%)
o PDA=Persistierender Ductus arteriosus (7%)
o PaV=Pulmonalklappenstenose (7%)
o ISTA=Aortenisthmusstenose (5-6%)
o AoV=Aortenklappenstenose (3-6%)
o TOF=Fallot-Tetralogie (5,5%)
o AVSD=Atrioventrikulärer Septumdefekt (4,8%)
o TGA=Transposition der großen Gefäße (4,5%)
o HILHS=Hypoplastisches Linksherzsyndrom (3,8%)
o PA+VSD Pulmonalatresie mit VSD (2,5-3,4%)
o PS= Pulmonalatresie ohne VSD
o TrA Trikuspidalatresie
Pathophysiologische Einteilung
− Herzfehler m it norm aler Lungendurchblutung
o Pulmonalstenose
o Aortenstenose
o Aortenisthmusstenose
o Aortenbogenanomalien
− Herzfehler m it verm ehrter Lungendurchblutung
o VSD
o ASD
o Ductus arteriosus persistens
à Bronchitiden und Pneumonien, Dyspnoe
− Zyanotische Herzfehler
o Fallot-Tetralogie
o Transposition der großen Gefäße
Aortenisthmusstenose
− Pathophysiologie
o Isthm us entspricht Aorta von linker A. subclavia bis zur Einm ündung des Duc-
tus Botalli, also Einengung der Aorta nach Abgang der linken A.subclavia
o Theorie: Einengung durch Einwanderung duktaler Zellen
o Druckbelastung linker Ventrikel
o Hypertension obere Körperhälfte
o Hypotension untere Körperhälfte
o Häufig poststenotische Dilatation durch Blutverwirbelung
o Bei präduktaler Form fehlt der O2-Reiz für den Verschluss des Ductus
Botalli und dieser persistiert, Rechts-Links-Shunt mit Zyanose der unte-
ren Körperhälfte
Cave: Kritische Isthmusstenose
− Therapie:
o Linksseitige Thorakotomie
o Abklemmung des Bogens (tangential, damit Carotiden durchblutet werden) und der
Descendens (bis 30 min problemlos)
o Ausschneiden der Stenose und des Ductusgewebes mit End-zu-End-Anastomose
o Bei nicht möglicher End-zu End-Anastomose Interponat
o Mortalität 0-3%
o Kom plikation: Minderperfusion des RM v.a. bei jungen Kindern (keine Kollatera-
len), Blutungen, Recurrensparesen
à Vrmeidung: Probeklem m ung, medikamentöse RR-Einstellung >40mmHg, Einsatz
HLM
o Exzellente kosmetische Ergebnisse
o Interventionelle Therapie bei Rezidiv möglich
ASD – Vorhofseptumdefekt
− Form en
o Typ I: unterster Abschnitt des Vorhofseptums (Ostium primum)
o Typ II: einfachste Form, offenes Foramen ovale (Ostium secundum), am häufigsten (je-
der 3.)
o Sinus venosus-Defekt: fast immer mit Lungenvenenfehleinmündung (in den rechten
Vorhof)
− Charakteristika
o Klinik abhängig von Defektgröße: Links-Rechts-Shunt, Lungengefäßwiderstand
o Ohne Therapie pulm onale Hypertonie mit Shuntum kehr (Eisenm enger)
o Echo diagnostisch ausreichend
o Spontanverschluss m öglich à Verschluss im Vorschulalter (da „nur“ Volu-
m enbelastung)
à VSD wird wegen Volumenbelastung dagegen zügig operiert
o Risiko paradoxer Em bolien, pulmonaler Hypertension, Arrhythmien
− Therapie
o Häufig interventioneller Verschluss möglich: Occluder, Rand zur Verankerung nötig
o Sehr große ASDs und Kinder <10 kg müssen offen mit HLM versorgt werden
• Untere Sternotomie
• Verschluss durch autologen Perikardlappen
• Postoperativ Versorgung mit Drainagen, evtl Pacer
o 94% kom plikationslos
o 0% Mortalität
o 0,9% Re-OP
o 4 Tage Liegedauer
VSD – Ventrikelseptumdefekt
− Links-Rechts-Shunt
− Druckbelastung des rechten Herzens und des Lungenkreislaufs
− Irreversible Schädigung der Lungengefäße
− Pulmonale Hypertension mit Shuntumkehr (Eisenm enger)
− Therapie
Frühe OP, vor Abschluss des 2. Lebensjahres
Pulmonalstenose
− Valvuläre Form: Verklebung der Kommissuren
− Subvalvuläre Form
− Supravalvuläre Form
− Pathogenese
Druckbelastung des rechten Ventrikels mit konzentrischer Rechtsherzhypertrophie und
schließlich Rechtsherzinsuffizienz
− Therapie
o Sprengung der Klappe ohne HLM
o Ausnahme: Bei schon ausgeprägter Rechtsherzinsuffizienz mit HLM
Fallot-Tetralogie
− Pathologie:
A) Pulm onalstenose
B) VSD
C) nach rechts verlagerte, über dem VSD reitende Aorta
D) Rechtsherzhypertrophie
− Pathogenese
Der Grad der Pulmonalstenose bedingt das Ausmaß des Rechts-Links-Shunts
und damit den Grad der zentrale Zyanose
− Therapie
o Am besten im 1.-2. Lebensjahr
o Verschluss des VSD mit Patch
o Erweiterung der Pulmonalisstrombahn
o Palliativeingriff (Blalock-Taussig-Anastomose),
wenn OP vorerst nicht möglich
Klassische und modifizierte
B laloc k-Ta us sig -
Transposition An a stom ose
− Aorta entspringt aus dem rechten, Truncus pulm onalis aus dem linken Ventrikel
− Pathogenese
o Blut fließt also aus dem rechten Herzen in die Körperperipherie und wieder in das rechte
Herz zurück, das Blut aus dem linken Herzen fließt in die Lungen und wieder ins linke
Herz zurück
o Kinder nur lebensfähig, wenn sie gleichzeitig einen Shunt durch VSD, ASD / PDA
haben
o Zyanose und Dyspnoe
− Therapie
o Palliativeingriff in den ersten Tagen: Atrioseptomie nach Rashkind mit Ballonka-
theter
o Prostaglandin E1 um Botalli offen zu halten
o Endgültige Korrektur
o In den ersten Lebensm onaten
• Anatomische Korrektur (Switch-OP): Aorta + Pulmonalarterie werden ausgetauscht
• Funktionelle Korrektur auf Vorhofebene nach Mustard/Senning: rechtes Herz bleibt
Systemkreislauf Umleitung der Gefäße auf Vorhofebene
EMAH
− = Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern
− Zunehm ende Prävalenz durch besseres Überleben der betroffenen Kinder
− Häufige Probleme
o Herzklappeninsuffizienzen (werden nicht gleich ersetzt, da sie nicht mitwachsen und
nicht ewig halten)
o Rechtsherzversagen (z.B. Fallot-Tetralogie)
o Restdefekte
o Reststenosen
o Herzrhythmusstörungen
Ätiologie
− Immunologisch (rheumatisch)
− Degenerativ
− Endokarditis
− Ischämisch
− Libman-Sacks-Syndrom: verruköse Endokarditis bei LE
− Löffler-Syndrom II: Endocarditis fibroplastica
Anatomische Grundlagen
− Aortenklappe
o Taschenklappe: keine Segel, sondern CUSPEN
o Bei Entfernung von Verkalkungen kann der AV-Knoten verletzt werden à AV-
Block 3. Grades
o Dann muss Schrittmacher eingesetzt werden, der die Vorhofkontraktion misst und dem-
entsprechend die Ventrikel erregt (nicht beim Vorhofflimmern, hier nur eine Sonde im
Vorhof, Messung im Ventrikel macht kein Sinn)
o Aortenklappenstenose à Hypertrophie à Durchblutungminderung à Infarkt
o Nähe der Koronarostien zum Klappenring muss bedacht werden
− Mitralklappe
Cave: His-Bündel, Sinus venosus, Ramus cicrumflexus, Aortenklappe (nahe Strukturen)
− Bei symptomatischen Klappen, nimmt das Überleben drastisch ab ohne OP, ohne Eingriff
max. 1-2Jahre
− Symptomatisch wird eine Herzklappe, wenn Angina pectoris oder Synkopen auftreten
− Erstes Zeichen der Insuffizienz: Gradient Ventrikel zu Aorta < 40mmHg
Klappenersatz
Mechanisch Biologisch
Lebensalter <60. Lebensjahr >65. Lebensjahr
Patient
Haltbarkeit Hält 3 Lebenszeiten, „unbegrenzt“ Begrenzte Lebensdauer: 15-17 Jahre
M edikam ent Lebenslang Marcum ar Aspirin 100 mg
(Thrombenbildung an Scharnieren)
Biologische Klappe: Für die Herstellung einer Klappe sind 60 Schweineherzen notwendig
Aortenklappenstenose
− Heute häufigster erworbener Herzklappenfehler
− Ätiologie
o Degenerativ
o Selten angeboren
− Pathogenese
Druckbelastung des linken Ventrikels mit konzentrischer Linksherzhypertrophie und schließ-
lich Insuffizienz
− Klinik
o Synkopen
o AP
o Dyspnoe
o Verminderte Leistungsfähigkeit
Mit Auftreten von Sym ptom en nimmt Überlebensrate drastisch ab! (1-1,5 Jahre ohne
OP)
− Therapie
o Indikation
• Großzügig!
• Symptomatik
• Gradient >40mmHg über die Klappe
• Öffnungsfläche <1cm2
• EF<50%
• Andere Herz-OP
o Zugang
• Sternotomie
• Problem bei Osteoporose (schlechte Fixierung, Risiko für Instabilistä)
à Alternative: Partielle Sternotomie, sehr viel geringere Letalität
• Weil Problem: Osteoporose bei älteren Patientinnen, kann zu instabilem Sternum
führen
o Technik
• Im m er m it Hilfe der HLM zur Oxygenierung und Decarboxygenierung
• Kardioplegie: Blut + Kalium u.a., alle 20 min mit diastolischem Herzstillstand
• Entfernung der Klappe m it allen Verkalkungen (mit Inkaufnahme eines AV-
Blocks)
• Verankerung der Ersatzklappe im Anulus
• Ausspülen der kardioplegen Lösungen lässt Herz wieder schlagen
• Vor OP-Ende Abklemmung des Zufluss zur HLM + Aufblähung der Lunge um venösen
Rückstrom zu steigern
à Luft wird aus eröffnetem Herzen eliminiert
o „Nahtlose“ Klappenim plantation (biologisch)
• Ziel: Verkürzung der ischäm ischen Zeit für das Herz
• Klappe wird weich bei Kälte, wird in die Aorta eingebracht, bei W ärm e ex-
pandiert sich die Klappe von selbst und muss nicht vernäht werden
• Nachteil sind die Kosten (10.000 vs. 1.500 € bei normaler Klappe)
• Komplikation: paravalvuläre Insuffizienz, da sich die Klappe nicht an Uneben-
heiten des Anulus anpasst
o Katheterklappe (TAVI = Transcatheter Aortic Valve Im plantation)
Transapikal Mandy 11.2.13 08:35
• Links anterolaterale Minithorakotomie Kommentar [1]: Für Hochrisikopatienten über
Herzspitze oder Leiste
Degenerierte Aortenklappe
Ross-OP: Aortenklappe wird rausgeschnitten und durch Pulmonalklappe ersetzt, welche wiede-
rum durch eine Homograft ersetzt wird
Aortenklappeninsuffizienz
− Ätiologie
o Aortenwurzeldilatation
o Endokarditis u.a.
o Pathogenese
o Volumenbelastung des linken Ventrikels in der Diastole
o Exzentrische Ventrikelhypertrophie
− Therapie
o Indikation
• Symptomatik
• Deutliche LV-Dilatation
• EF <50%
• Andere Herz-OP
− Aortenklappenrekonstruktion nach DAVID (klappenerhaltender
Wurzelersatz)
o Einbringen einer Aortenprothese, in die die eigene Klappe einge-
näht wird und die Koronarien reimplantiert werden
o Zusammenraffung des anulus, damit Kuspen wieder erhöhte kon-
taktfläche
o Aorta ascendens wird reseziert und durch Graftprothese ersetzt,
wird über anulus gezogen, so dass insgesamt kleiner wird, Nachteil, dass Koronararte-
rien ausgeschnitten und wieder angefügt werden müssen
o Nur Aspirin nötig
o Langzeitüberleben vergleichbar mit Normalbevölkerung
Mitralkappenchirurgie
Mitralklappenstenose
− Ätiologie
o Rheumatisch (heute selten)
o Pathogenese
o Druckbelastung und dadurch Dilatation des linken Vorhofs
− Therapie
o Ersatz (minimal invasiv möglich)
o Kommissurotomie
Mitralklappeninsuffizienz
− Ätiologie
o Strukturell/degenerativ
o Ischämie/funktionell
− Pathogenese
Volumenüberlastung des linken Vorhofs mit Dilatation
− Therapie
o Indikation
• Regurgitationsvolumen >50%
• Dilatation des linken Vorhofes
o Technik
• individuell
• Ersatz mit biologischer Prothese
• Rekonstruktion:
§ Schwierig und nur im Einzelfall sinnvoll
§ Dilatierter Anulus verkleiner, in dem vom posterio-
iren Segel ein Teil entfernt und insgesamt zusam-
mengerafft wird. CAVE: His’sches Bündel, Coronarsinus, Coronararterie (Ramus
circumflexus)
§ Gefahr, dass der Anulus der Aortenklappe in Mitleidenschaft gezogen wird,
• Minim al-invasiv:
§ Quadranguläre Resektion des posterioren Segels und Anuloplas-
tiering (verhindert Dilatation), künstliche Sehnenfäden, über rechtslaterale
Minithorakotomie
§ ASS
§ Geringere Mortalität, kürzerer Intensivaufenthalt und Beatmung als bei media-
ner Sternotomie
• transvaskulär über Mitral-Clip, Zugang über V.cava, Punktion des Vorhofssep-
tums à Clip heftet Mitralsegel mittig zusammen.
Patienten m it hohem Euroscore profitieren
Trikuspidalklappeninsuffizienz
− Ätiologie
o Strukturell
o Funktionell
− Therapie
o Indikation: Symptomatik
o Rekonstruktion +/- Anuloplastiering
Pulmonalklappenstenose/-insuffizienz
Ätiologie: Angeboren/EMAH
Perkutane Koronarintervention
− Koronaroperationen nehmen wieder ab, perkutane Koronarintervention nimmt dagegen zu
− Vorteile:
o Geringere Invasivität
o Periprozedural geringere Beeinträchtigung
o Zunehmend bessere technische Machbarkeit
− Aber
o Technische Machbarkeit stellt noch keine Indikation dar
o Höhere Reinterventionsrate
− Nach 2-5 Jahren ist die Mortalität der Stent-gruppe der Bypasschirurgie überlegen,
das gleiche gilt für die Revaskularisation
− Bei kom plexer coronarer M ehrfacherkrankung hat die Bypasschirurgie auf Dauer
die bessere Prognose
Herzinsuffizienz
Stadieneinteilung
NYHA I: keine subjektiven Beschwerden
NYHA II: Beschwerden bei stärkerer Belastung (z.B. Treppensteigen >2 Etagen)
NYHA III: Beschwerden bei leichter Belastung
NYHA IV: Beschwerden in Ruhe
Therapie
− Stufe A: Reduktion von Risikofaktoren
− Stufe B: ACE-Hemmer/β-Blocker/Angtiotensin-R-Blocker/Diuretika
− Stufe C: Resynchronisation, Revaskularisation, kurz vor Tod OP, erst bei
NYHA III/IV
Herztransplantation
− Indikation
o NYHA III/IV
Definitive Herz-Kreislauf-Unterstützung
− Pum pe sitzt unter dem Herz
− LVAD pumpt Blut aus dem Ventrikel in die Aorta (bis zu 10L/min), z.B. Heart mate II
à das linke Herz wird umgangen (L = linksventrikulär)
o Vorteil: klein, leise, unsichtbar
o Nachteil: nur Unterstützung des linken Herzens
− BVAD (biventrikulär): pumpt Blut aus dem rechten ventrikel in die
Arteria pulmonalis und aus dem linken Ventrikel in die Aorta
o Vorteil: Unterstützung beider Ventrikel
o Nachteil: Größe, Haltbarkeit, Komfort
− Längste Unterstützungsdauer 7 Jahre
− 6-Monats-Überleben: 91%
Osteosyntheseprinzipien - Extremitätenfrakturen
− Extremitätenfrakturen: Brüche der langen Röhrenknochen
− Während Gelenkfrakturen immer anatomisch korrekt fixiert werden müssen, genügt bei
Schaftfrakturen die Richtigstellung von Achse, Rotation und Länge
Frakturursachen
− Direkte Fraktur direkte Gewalteinwirkung am gesunden Knochen (z.B. Fraktur
durch Stoßstange)
− Indirekte Fraktur durch Hebelwirkung am gesunden Knochen (z.B. Torsionsfraktur
beim Skifahren)
− Pathologische Fraktur inadäquates Traum a (spontan) führt zur Fraktur am
vorgeschädigten, vermindert belastbaren Knochen (z.B. Metastase,
Zyste, Osteoporose)
− Erm üdungsfraktur: m echanische Überbeanspruchung am gesunden Knochen
(z.B. Marschfraktur Mittelfuß)
Frakturtypen
− Biegungsfraktur: Biegungskeil an konkav deformierter Knochenseite
− Torsionsfraktur: durch Drehung entstehende Zugspannung führt zu spiralförmi-
ger Fraktur
− Abrissfraktur: Knochen reißt am Sehnenansatz
quer zur Zugrichtung
− Abscherfraktur: Zugkräfte und Scherkräfte im Gelenk-
bereich, Bruchspalt verläuft senkrecht
zur Scherkraft
− Kom pressionsfraktur: spongiöser Knochen der Epi- bzw. Me-
taphysen wird eingestaucht, irrever-
sibler Substanzverlust
− Trüm m erfraktur: starke, breitflächige Gewalteinwirkung,
Versprengung der Fragmente und Ver-
letzung der Weichteile
AO-Klassifikation
à Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthese, hat sich weltweit durchgeführt
à Gilt für alle Schaftfrakturen!
− Einfache Fraktur (einfache Frakturlinie) à m eist kein großer W eichteilschaden
o A1 spiralförmig
o A2 schräg, ≤30°
o A3 quer ≤30°
− Keilfraktur à m eist m it W eichteilschaden CAVE: Kom partm ent nach Nagelbe-
handlung
o B1 Drehkeil
o B2 Biegunskeil
o B3 Keil fragmentiert
− Kom plexe Fraktur (irreguläre Fraktur, bei hohe Gewalteinwirkung)
à hohe Gefahr der Weichteilschwellung, schnelle Ruhigstellung wichtig CAVE Kom part-
m ent
o C1 spiralförmig
o C2 etagenförmig
o C3 irregulär
Weichteilmantel
− Infektrate abhängig vom W eichteilm antel: Am Oberschenkel ist die Infektrateviel
geringer als am Unterschenkel, da Muskeln und Durchblutung (Leukozyten-Transport)
− Erkennbarer Weichteilschaden: Schwellung, Rötung, Spannungsblasen
− Anstatt „Fraktur mit Weichteilschaden“ besser „Weichteilschaden mit Fraktur“
1. Priorität: W eichteilschaden
2. Priorität Stabilisierung der Fraktur mit schonenden OP-verfahren
CAVE: Kom partm ent kann bereits durch Gipsanlage ausgelöst werden
à Blasenbildung (hart), da Gewebeflüssigkeit nach außen tritt
à 4 Kompartimente
o Tiefe und oberflächliche Beuger
o Peroneus anterior
o Tibialis anterior à am häufigsten, da vorne
− Beim kreislaufstabilen Patienten
o Drohendes KS Logendruck > 30mmHg
o Manifestes KS Logendruck > 40mmHg
− Beim kreislauflabilen Patient:
Differenzdruck arterieller Mitteldruck zu Kompartmentdruck < 40mmHG
Schaftfrakturen
− Fahndung nach Kom partm entsyndrom
− Großzügige Indikationsstellung zur Faszienspaltung zur Vermeidung einer Muskelnekrose
− Temporäre Verschluss mit Epigard, sekundärer Weichteilverschluss durch dynamische Na?
− Extremitätenerhalt vs. Amputation
o MESS-Score
• Knochen- und Weichteilschaden
• Extremitätenischämie
• Schock
• Alter
o NISSA-Score (Nerve Injury, Ischemia, Soft-tissue-Injury, Skeletal Injury, Shock und
Age)
• Knochen- und Weichteilschaden
• Ischämie
• Schock
• Alter
• Nervenverletzung
Knochenheilung
„Knochen heilen nicht, weil wir sie operieren, sondern obwohl wir sie operieren.“
− prim äre = direkte Knochenheilung à nicht physiologisch!
o Bruchkanten stehen direkt und unbeweglich aufeinander (=anatom ische Repositi-
on)
o interfragm entärer Druck / wasserdichte Stabilisierung (Spannung Plattenosteosyn-
these)
o Osteoklastenheilung: „Tunnelbildung“ durch Osteoklasten und unmittelbare Auffül-
lung durch Osteoblasten, keine Kallusbildung
o Vorteil: perfektes Remodeling
o Nachteile: Beurteilung der Heilung erschwert, längere Liegedauer des Implantats
o Bei Gelenken genaue Reposition notwendig, keine sekundäre Heilung, da Kallus zur
Stufenbildung auf der Gelenkfläche führen würde
− sekundäre = indirekte Knochenheilung
o Es bildet sich einen Blutkuchen um die Bruchstelle, es kommt zum fibrösen Umbau und
einlagerung von Phosphat à Kallus Narbe
o Bildung von Knorpel und später Verknöcherung
o auch Prinzip der Zahnregulierung
o Vorteile: Stabilitätsgewinn durch Kallus, Beurteilung der Belastbarkeit vereinfacht,
frühere Implantatentfernung
o Nachteil: Kallusbildung gelegentlich störend
Stabilisierung nur:
− Damit frühe Belastung möglich wird
à etwas Stress beschleunigt die Heilung des Knochens
à Anpassung des Knochens an Anforderungen
− Damit angrenzende Gelenke bewegt werden können
à sonst schnelle Versteifung
Osteosynthese-Techniken
Material ist m eist Titan, da dieses im Gegensatz zu Stahl MRT-tauglich ist
− Plattenosteosynthese
− Fixateur externe
Entwicklung:
Platte à Fixateur externe à Marknagel à Fixateur interne, LDCP
Plattenosteosynthese
− Interne Osteosynthese, Stabilisierung
− anatom ische Reposition
CAVE: kortikale Perfusionsstörungen à Heilungsstörungen, Nekrose, Infektionen
à limited contact dynamic compression plate (LCDCP): wenig Kontakt, geringere Störung der
kortikalen Durchblutung
− Klassische Plattensteosynthese:
o Ziel war die prim äre Knochenheilung (keine Kallusbildung)
à anatom ische Reposition + Interfragm entäre Kom pression
à Cave: Darstellung des Bruchs verursacht zusätzlichen W eichteilschaden
o Ridide Implantate, Platte sitzt dem Knochen direkt auf
à Cave: kortikale Perfusionsstörungen durch Druck auf Knochen
à Cave: Heilungsstörungen, Infektionen
− biologische Osteosynthese:
o Ziel ist die biologische sekundäre W undheilung mit Kallusbildung
à keine anatomische Reposition (z.B. bei multiplen Fragmenten)
à minimal invasiv
o Überbrückung der Fraktur, keine rigide Stabi-
lität
à DC-Platten (dynamic compression) à schrä-
ge Löcher pressen beim Zuschreiben die Bruch-
stücke gegeneinander à LC-DCP (limited
contact) schonen die Kortikalis
o Achse – Länge – Rotation wird ausgerichtet
è Kallusheilung (durch Bewegung im Frakturbereich im Bereich von 0,5mm)
Fixateur externe
− Vorteil: geringer Weichteilschaden à heute können aber auch Platten minimalinvasiv einge-
bracht werdne
− Primärstabilisierung beim Polytraum a („kann ein Chirurg alleine machen“)
o Mit Fixateur externe auf der sicheren Seite
o Auch bei Thoraxtrauma, da Schrauben Embolien verursachen können
o Nach Stabilisierung des AZ definitive Stabilisierung mit Kallusbildung
− vorübergehende Stabilisierung
o keine anatomische Reposition
o 2 Schrauben pro (Haupt-) Fragment
o bei gelenknaher Fraktur evtl. gelenkübergreifende Stabilisierung
Marknagelung
− Keine anatom ische Reposition ! Wiederherstellung von
o Länge
o Achse
o Rotation
− Form en der intramedulären Stabilisierung
Aufbohrung des Markraumes: Gefahr von Fettembolien à unaufgebohrte Nägel sind mas-
siver aber dünner und Schädigen die Gefäße im Mark somit nicht
Verriegelung: Querbolzen fixieren den Marknagel und verhindern den Rotationsfehler
o unaufgebohrte, unverriegelte intramedulläre Stabilisierung (Prevot-Nägel)
o Aufgebohrte intramedulläre Stabilisierung (Marknagelung)
o Aufgebohrte, verriegelte intramedulläre Stabilisierung (verrgielungsnagleung)
o unaufgebohrte verriegelte intramedulläre Stabilisierung (unreamed nail)
à Heute eher verriegelt (Rotation) und unaufgebohrt
à Verriegelung kann auch nachträglich entfernt werden, um Dynamik zu erhöhen
à aufgebohrte Nägel werden bei Pseudarthrosen und sekundären Korrekturen
verwendet
− Vorteile:
o Kein zusätzliches Trauma im Frakturbereich
o Frühfunktionelle -nachbehandlung möglich
o Option der sekundären dyamisierung
− Indikation: v.a. für Schaftfrakturen geeignet, da je weiter proximal sich der Bruch befin-
det, desto mehr Stabilisation ist geeignet.
− Retrograder Nagel:
o Distale Femurfrakturen: keine Verletzungen des Kniegelenks,
mit antegraden Nagel weniger Stabilität
o Infrapatellareer Zugang
o Schonung des hinteren Kreutzband
o Alles unter Bildkontrolle
o Weitere Indikationen:
• Adipöse Patienten
• Floating knee
• Spezielle Indikation
• Femruschaftfraktur bei Osteoporose
Schrauben
− Zugschrauben:
o kein durchgehendes Gewinde (nicht am Teil der angeschraubt werden soll) oder
o Gleitloch an dem geschraubt wird ist größer als die Schraube, damit das Fragment spiel
hat und sich nicht mitdreht
− Federschrauben: durch Spiel an der Platte kommt die Kompression bei Belastung nicht nur
auf der Gegenseite der Platte sondern auch direkt unter der Platte statt
Kom pressionsplatte
− (v.a. im Gelenk) verbogen und nicht verbogen:
− verbogene Platten erhöhen Druck auf die gesamte Frakturfläche und nicht
nur direkt unter der Platte
Metallentfernung
− In Amerika kommt nichts raus, da Patient selber zahlen müsste
− In England sterben die Patienten, bevor sie von der Warteliste dran wären
− In Deutschland kom m t alles raus, da DRG-Fall und man verdient
à aber einziger Grund Marknagel raus zu machen ist, wenn man angrenzendes Gelenk ver-
sorgen muss und dann nach 40jahren Nagel entfernen müsste (z.B. künstliches Kniegelenk)
Konservative Frakturbehandlung
− Vorteile: keine OP, keine Infektionsgefahr
− Nachteile: viel Aufwand für Überwachung und Kontrolle, Funktion gefährdet, ver-
zögerte M obilisation, W eichteilschaden unter Gips
− Indikationen:
o Geeignete Frakturformen (stabil)
o Keine/geringe Dislokation
o Geringer Weichteilschaden
o Fraktur im Kindesalter
o Kein Vorteil durch OP
− Beispiele:
o Schädelfraktur o Bestimmte Frakturen der oberen Extremität
o Stabile Wirbelfrakturen (Clavicula, langstreckige Frakturen Oberarm)
o Rippenfrakturen o Bestimmte Frakturen untere Extremität
o Sttabile Beckenfrakturen (Fersenbein)
o Bestimmte Gelenkbrüche (z.B. Acetabulum) o Bestimmte Frakturen des Fußes (Mittelfuß-
knochen)
− Techniken:
o Immobilisierender Verband
o Gip/Kunstharzverband
o Schlauchverband (Gilchrist)
o BRace
o Schienen
o Extensionen (selten)
Zusammenfassung
− Extremitätenfrakturen: immer an KS denken
Epidemiologie
− Ca. 35.000 pro Jahr
− Letalität insgesamt ca. 20%
− Häufigste Todesursachen bei < 45jährigen
− Lebenserwartung wird bei Unfalltod um 35 LJ gesenkt
à Ziel des Staates: Schnelle Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit, damit in Rentenkasse
eingezahlt werden kann
o Krebs: minus 16 Jahre
o Herz-Kreislauferkrankungen: minus 12 Jahre
Todesursache PTR
− < 24h: Verletzungsschwere, Verbluten
− >24h: Multiorganversagen
Sofortmaßnahmen
− Mindestens 2 großvolumige i.v. Zugänge
− Volumensubstitution (Gelafundin, NaCl, …)
− Sauerstoffgabe
− HWS stabilisieren (Stiffneck)
− Analgesie, Sedierung ggf. Intubation, Beatmung
− Bei Blutungen: manuelle Kompression / Druckverband
− Rettung (schaufeltrage), Lagerung (Vakuummatratze)
− Wunden steril abdecken
− Ggf. Schienung von Frakturen
− Wärmeerhaltende Maßnahmen
− Transport
Schockraum
− Narkosegerät mit Zubehör
− EKG, Defibrillator
− Sets für Katheter, Thoraxdrainagen, ZVK
− Röntgen-C—bogen oder CT (BG-Klinik nur auf 1,50m ausgelegt)
− Sonogerät
− Notfall-OP
Traum a-Team
Das interdisziplinäre Konzept: Wer macht was? à ALTS
− Traum a-Leader (meistens Unfallchirurg)
o Koordination Diagnostik
o Koordination Therapie
o Erstellung Prioritätenliste
o Organisatin Primärversorgung
o Einbeziehung Konsilarien
− Anästhesist:
o Überprüfung der vitalen Funktionen mit entsprechendem Monitoring
o Schocktherapie
o Periodische Bestimmung der wichtigsten Laborparamter
o Kontinuierliche Einschätzung der Operationsfähigkeit
o Abstimmung mit Chirurgen
− Ärztliche M itarbeiter:
o Sonographie Thorax und Abdomen
o Überwachung und Mithilfe bei Röntgendiagnostik
o Blasenkatheter
o Ggf. suprapubische Blasenfistel
o Evtl. Thoraxdrainage
o Notverbände und Schienen
o In Ausnahmefälle Pertitonenallavage (großlumge Drainage wird ins Abdomen gelegt um
freie Flüssigekti nachzuweisen)
o Dokumentation
− Konsilarien:
Hauptprobleme Polytrauma
− ARDS
− MOV (Multi-Organ-Versagen)
Respiratorische Insuffizienz
− Pathom echanism us:
o Fettem bolie-Syndrom
o Protrahierter Schock = Schocklunge, ARDS
o Erzwungene Rückenlagerung
o Instabilität stammnaher Frakturen
− Prävention:
o Schockbekämpfung
o Blutstillung
o Frakturstabilisierung
o Wechsellagerung (durch Frakturstabilisierung möglcih gemacht)
− Prim ärstabilisierung mit Fixateur externe, Vorteile:
o Geringer Zeitbedarf
o Unerheblicher Blutverlust
o Individuelle Montage
o Suffiziente Stabilität verbesserte Pflege/Lagerung
o Erleichterte Sekundärdiagnostik
− Verfahrenswechsel bei Polytrauma:
o Stufenweise Behandlung
o Abhängig vom Lokalzustands
o Abhängig vom AZ
o Kombiniert mit anderen Eingriffen
o Beispiele:
Fixateur externe à Platte bei gelenksnahen Frakturen
Fixateur externe à Marknagel bei diaphysäre Frakturen von
• Femur
• Tibia
• Humerus
è W eggesprengte Fragm ente wachsen meist von selbst wieder an Knochen an!!!!
− Ausnahme: Kein Verfahrens Wechse, sondern Fixateur externe bei sehr jungen Patienten
Traumanetzwerk
Notärzte sind darüber informiert, wo Patient hingebracht werden können
− Maximalversorgung: UC, NC Visceralchirug, intensiv 24h/tag
− Schwerpunktversorgung: keine NC
− Grundversorgung: nur Allgemeinchirurgie
Beckenverletzungen
− oft Teil des Polytraumas à deutlich erhöhte Letalität bei instabiler Beckenringfraktur (B3-C)
− Ätiologie
High-Energy-Trauma/Polytrauma: Verkehrsunfälle, Überrolltrauma, Sturz aus großer Höhe
− Epidem iologie:
o Insgesamt selten
o Prädispositionsalter: 20-30 Jahre (Polytrauma) und >70 Jahre bei Frauen (Bagatelltrau-
ma bei Osteoporose)
− Einteilung:
o Beckenrandfrakturen
• Beckenschaufelfraktur
• Steißbeinfraktur
• Sitzbeinfraktur
• Abrissfrakturen Tuber ischiadicum (Adduktoren), Spina iliaca anterior superior
(M.sartorius), Spina iliaca anterior inferior (M. rectus femoris)
o Beckenringverletzungen
• Einseitige Beckenfraktur am vorderen Beckenring (Schambein und Sitzbein) oder
hinteren Beckenring (Os ileum)
• Beidseitige vordere Beckenringfraktur = Schm etterlingsfraktur
• Sym physenruptur
(Open-book-Verletzung à mit Verletzung des hinteren Beckenringes)
• Ileosakralfugensprengung
• Sakrumfraktur
− Klassifikation:
Kriterien: Stabilität und vertikaler Kraftfluss der LSW auf die Hüftgelenke
A) stabile Verletzung: Stabilität im hinteren Beckenring
intakt, vertikaler Kraftfluss stabil (z.B. nur vorderer
Beckenring. Abriss)
Therapie
− Prim äre Beckenstabilisierung:
o Beckengürtel als Primärmaßnahme (durch Notarzt)
o Beckenzwinge (s.u.)
o evtl. Fixateur externe (supraacetabulär)
o weniger Platz für weiteren Blutaustritt
Beckenzwinge:
o Notfallmaßnahme in der Klinik
o Reduktion des intrapelvinen Volumens
o Kompression des dorsalen Beckenrings
o Verminderung/Stoppen der pelvinen Blutung
o Anlage
• perkutane Applikation
• Bildwandlerkontrolle
− Konservativ
stabile Frakturen (A-Frakturen, insbesondere im Alter, z.B: einseitige vordere Beckenringfrak-
turen/-randfrakturen → kurze Bettruhe (schmerzabh. Mobilisation), KG, Analgesie, Throm-
boseprophylaxe
− Operativ
offene Frakturen, urologische Komplikationen, starke Blutung, instabile B- und C-Frakturen
− Notfall-OP
Blutstillung am Becken = Beckenzwinge/Fixateur externe, evtl. angiografische Blutstillung
(Coiling)
− Symphysenruptur + Sacrum-Fraktur/ Ileosakralgelenkssprengung (=open book)
Kombination aus Plattenosteosynthese der Symphyse und Schraubenosteosynthese des dor-
salen Beckenringes, evtl Fixateur externe
Untere Extremität
Femur
4 Abschnitte:
− Hüpftkopf und Schenkelhals
− Trochanterer Abschnitt
− Femurschaft
− Supra- und diakondylärer Abschnitt
Caput-Collum -Diaphysen-W inkel 125-130°
Hüftkopffrakturen
− Ursache: Begleitverletzung bei Hüftgelenksluxationen durch indirekte Gewalteinwirkung
(Stauchung): Dash-board-Verletzung (Schienbein gegen Amaturenbrett)
− Klinik: Bewegungsschmerz, Hämatom, Beinfehlstellung und federnde Fixation im Gelenk bei
Hüftgelenksluxation
− Klassifikation nach Pipkin:
Frakturverlauf in Bezug auf das Lig. capitis femoris
I: Horizontale Fraktur distal des Lig. capitis femoris
II: Vertikale Fraktur, Lig. capitis femoris im Fragment
III: Typ I/II + Schenkelshalsfraktur
IV: Typ I/II + dorsokraniale Pfannenrandfraktur
− Diagnostik:
o Anamnese und klinische Untersuchung
o Röntgen: Beckenübersicht und Hüftgelenk a.p. und axial, Ala- und Obturator-
Aufnahm e (Pfannenrand), CT 2D+3D-Rekonstruktion
− Therapie:
o Ziel: W iederherstellen der Gelenkfläche , Kontakt des Fragments wiederherstellen
o Problem : Patienten immer älter, Limitation durch Osteoporose
o Konservativ: bei kaudalen, nicht dislozierten Frakturen (Typ I) mit Entlastung für 6 Wo-
chen
o Operativ: Chirurgische Hüftgelenksluxation und Schraubenosteosynthese, H-TEP
− Prognose: Insgesamt eher schlechte Prognose, da das Fragment schlecht durchblu-
tet wird
à Nekrose, Arthrose à endet oft in Prothetik
− Kom plikationen: posttraumatische Arthrose, Knorpelschäden, Hüftkopfnekrose
Hüftkopfnekrose
− Ursachen:
o Septische Knochennekrose: indirekte, häm atogene Infektion
o Aseptische Knochennekrose: posttraum atisch, Durchblutungsstörung oder
Mikrotraumen, M. Perthes (Kind)
o Toxisch: Alkohol, Kortikoide, Dialyse
− Pathologie: Trauma/Infektion/Dysregulation à Gefäßverschlüsse à ischämische Nekrose
− Klinik: Belastungsschmerz, Schmerzausstrahlung Leiste, Oberschenkel oder auch Knie, Be-
lastungshinken
− Diagnostik:
o Anamnese und klinische Untersuchung: eingeschränkte Beweglichkeit im Hüftge-
lenk
o Röntgen: Hüftgelenk in 2 Ebenen: Kopfentrundung und –abflachung, Zystenbildung, Os-
teopenie, subchondrale Sklerose, Verbreiterung Gelenkspalt, Kopffragmentation und –
arthrose
o MRT bei unklarem Befund
− Therapie:
K!
Oberschenkelhalsfrakturen
− Auch hier Problem der Nekrose des Femurkopfes wegen Unterbrechung der Durchblutung,
die von distal kommt
− Ursache: 80% der Patienten > 70Jahre à Osteoporose (Knochen sehr spröde)
− Einteilung:
o Medial: Fraktur nah am Hüftkopf
o Zentral
o Lateral: Fraktur direkt am Trochanter major (meist pertrochantäre Frakturen, also keine
schenkelhalsfraktur mehr)
− Einteilung nach Pauwels: Stabilität
o I: <30°
o II: 30-70°
o III: >70° (instabil!!)
à Winkel werden größer à Instbailität ↑
− Einteilung nach Gaden: Prognose
Abkippung des Fem urkopfes zur Femur-Schaft-Achse
o I: Keine Dislokation gute Prognose
o II: axial leichte Einstauchung gute Prognose bei schneller Reposition
(keine echte Dislokation)
o III: starke Dislokation,
keine Unterbrechung ungünstige Prognose
der Durchblutung der der dorsalen Kortikalis
o IV: komplette Dislokation
+ Gefäßdurchtrennung schlechte Prognose
− Diagnostik:
o Anamnese und klinische Untersuchung
o Röntgen: Beckenübersicht a.p., Hüftgelenk, Oberschenkel und Kniegelenk in 2 Ebenen
− Therapie:
o Kopferhaltend
Bei jüngeren Patienten (bis 50 Jahre biologisches Alter)
à Aufklärung über das Arthose- und Nekroserisiko bei Verletzung der Blutversorgung
• Winkelplatten nur noch selten angewandt
• Dynam ische Hüftschraube (DHS), durch Bewegung der Schraube in der Platte
bessere Heilung, am häufigsten angewandt, zusätzlich oft Antirotationsschraube
• Verschraubung pertrochantär mit 3 Zugschrauben, auch hier Dynamik da die
Schrauben nur ein kurzes Gewinde haben, bei jedem Schritt hoher Anpressdruck
und bessere Heilung (allein durch Muskulatur 20kg-Belastung des Hüftgelenks)
Nachteil: Schrauben können herausrutschen, Implantatversagen bei Vollbelastung
o H-TEP
Pertrochantäre Frakturen
− Fraktur zwischen Trochanter major und minor
− Therapie:
o Früher DHS
o Heute hauptsächlich Marknagelung (proximaler Femurnagel), proximale Stabilisierung
mit mobilen Schrauben
Vorteil: Achse wird nach medial gerückt (bessere Belastungsverteilung), kleiner Eingriff,
einfach, wenig Implantatversagen
o Bei Älteren H-TEP
Oberschenkelschaftfrakturen K!
− Epidem iologie:
o Jüngere sportliche Patienten
o Hochrasanttraumen
− Marknagelung Mittel der ersten Wahl
o unreamed femur nail (UFN): einfach durchzuführen, Stabilisierung auf langer Strecke
o Fraktur wird belassen, sekundäre Knochenheilung (callusbildung)
o Rotation einstellen
• Einschränkung der Außenrotation bis 20° macht keine Probleme
• Innenrotation ist aber immer ein Problem
à Planungs-CTs, um richtige Rotation einzustellen
− Kom binationsfraktur: Schenkelschaftfraktur + Schenkelhals
o Schenkelhalsfraktur wird zuerst mit DHS versorgt, um Rettung des Hüftkopfes zumindest
zu ermöglichen à Marknagel nicht mehr möglich
o MIST (minimalinvasive Stabilisierung): Retrograde Nagelung oder Plattenosteo-
synthese
o Implantate dürfen nicht zu nah bei einander sein, da sonst auf einer sehr kurzen Strecke
sehr hohe Belastung steht à Gefahr von Stressfrakturen
Unterschenkel
Patellafrakturen K!
− Ursache: meist direktes Anpralltrauma
− Pathologie: durch den Zug des Quadriceps disloziert die Fraktur = Traktionsfraktur, Retina-
culae patellae und Pes anserinus können Reststreckung ermöglichen
− Einteilung
o Obere und untere Polabrissfrakturen = knöcherner Ausriss
o Fissuren oder osteochondrale Absprengungen (auch bei Luxation)
o Querfraktur (häufigste, 80% der Fälle), Längsfraktur, Schrägfraktur
o Mehrfragmentbruch, Sternfraktur, Trümmerfraktur
− Klinik: Weichteilschwellung, tastbarer Frakturspalt, schmerzhaft eingeschränkte Kniestre-
ckung, Hämarthros
− Diagnostik:
o Anamnese und klinische Untersuchung
o Röntgen: Knie in 2 Ebenen + Patella axial mit Gleitlager
− Therapie:
o Konservativ: nur nicht-dislozierte Frakturen/Fissuren, Längsfrakturen müssen auch
nicht unbedingt operativ versorgt werden
o Operativ
• Bei Querfraktur Zuggurtungsosteosynthese: Bei Anspannung der Oberschen-
kelmuskulatur wird die Fraktur durch die Zuggurtung komprimiert, bei mehreren
Fragmenten zusätzlich Äquatorialcerclage
• Bei Längs- und Schrägfrakturen: Zugschrauben- und Zuggurtungsosteosynthese
Postoperativ: Frühfunktionelle Nachbehandlung
− Kom plikationen: Pseudarthrose, Lockerung der Zerklage, Posttraumatische Retropatellar-
arthrose, Knorpelverletzungen der Femurkondylen
Tibiakopffrakturen
− Extraatrikulär
− Partial artukulär
− Komplett artikulär
− Ursache: indirektes Trauma durch Sturz auf Bein, direktes Trauma auf Knie
− Einteilung
o AO-Klassifikation
A Extraartikuläre Frakturen
B Partiell artikuläre Frakturen
C Komplett artikuläre Frakturen
o Nach Tscherne
• Plateaufrakturen (Kräfte entlang der Beinachse)
• Spaltbruch (Meißelfraktur)
§ Ohne Dislokation
§ Mit Dislokation = Depressionsfraktur: mono-bikondylär (V/Y-Fraktur)
§ Impressionfraktur
§ Kombiniert: Impressionsfraktur + Depressionsspaltbruch
• Trümmerfrakturen
• Luxationsfrakturen
− Klinik: Weichteilschwellung, Hämatom/Hämarthros, schmerzhafte Bewegungseinschrän-
kung, Druckschmerz
− Diagnostik:
o Anamnese und klinische Untersuchung
o Röntgen: Kniegelenk in 2 Ebenen, ggf. Schrägaufnahmen, CT
− Therapie:
o Konservativ: absolute Ausnahme bei nicht dislozierten Spaltbrüchen
o Operative
• Bei allen dislozierten Frakturen notwendig
• Meist Gelenkdarstellung notwendig
• Stößel bringt Bruchstück des Tibiaplateus wieder nach oben, wenn komprimiert,
Auffüllung mit Eigenmaterial aus Beckenkamm oder Fremdmaterial
• Stabilisation mit winkelstabilen T-Platten und Verschraubung
• Ballonkyphoplastie in der Erprobung
• Postoperativ: frühfunktionelle Mobilisation unter Entlastung
• Ob der Knorpel überlebt hat zeigt sich meist erst nach 4-5 Jahren, Meniscus hat
meist keinen Schaden
− Kom plikationen: Traumatische Kapsel-Band-Rupturen, Knorpelläsionen, Meniskusriss,
Fibulaköpfchenfraktur, Läsion N. peroneus, posttraumtische Arthrose, postoperativer Infekt,
Kompartment
Tibiaschaftfrakturen
− Anatom ie: geringe Weichteildeckung → häufig offene Frakturen mit postoperativen Kompli-
kationen
− Ursache: meist Anpralltrauma (Stoßstange)
− Einteilung
o Isolierte Tibiafraktur
o Isolierte Fibulafraktur
o Komplette Unterschenkelschaftfraktur
− Klinik: häufig Weichteilschaden (offen), Hämatom, Weichteilschwellung, tast- und sichtbare
Fehlstellung, Krepitation, Schmerz bei Bewegung
− Diagnostik:
o Anamnese und klinische Untersuchung
o Röntgen: US in zwei Ebenen, inkl. Knie- und Sprunggelenk
− Therapie
Sprunggelenksfrakturen K!
− Anatom ie
o Innenbandapparat: Lig deltoideum vebindet Tibia mit Talus
o Außenbandapparat: Lig. fibulotalare anterius und posterius verbindet Außen-
knöchel und Talus, Lig. calcaneofibulare verbindet Fibula mit calcaneus
− Ursache: Trauma und Luxation durch Um knicktraum a
− Epidem iologie: häufigste Fraktur an der unteren Extremität
− Klinik: Hämatom und Druckschmerz über dem Außen- und evtl. Innenknöchel, schmerzhafte
Bewegungseinschränkung, Sprengung der Sprunggelenksgabel
Sprunggelenksdistorsion/Außenbandruptur
− Ursache: typisch Um knicktraum (als erstes Lig fibulotalare anterius, dann calcaneofibula-
re)
− Epidem iologie: häufigste Bandverletzung des Menschen
− Einteilung
o Akute OSG-Distorsion = Überdehnung und Zerrung
o Ligamentruptur= Einband-, Zweiband- oder komplette Außenbandverletzung
o Chronische rezidivierende Distorsion= Außenbandapparatinsuffizienz
− Klinik: Weichteilschwellung, Bewegungseinschränkung und Hämatom (bei Verletzung Bän-
der/Gelenkkapsel), Druckschmerz über dem Außenknöchel und Überdehnungsschmerz n der
Supination
Chronische Instabilität: rezidivierende Umknicken, Instabilität, Belastungsschmerzen
− Diagnostik
o Anamnese und klinische Untersuchung: Aufklappbarkeit und Talusvorschub im Vergleich
zur Gegenseite, Druckschmerz über Bändern, Hämatom
Achillessehnenruptur K!
− Ätiologie: indirektes Trauma- extreme Muskelanspannung
− Einteilung
o Kom plette Ruptur (meist 2-6 cm über Kalkaneusansatz) oder Teilruptur
o Abrissfraktur der Achillessehne am Kalkaneus = Entenschnabelfraktur (selten)
− Klinik: Peitschenartiger, reißender Schmerz, hörbares Rupturgeräusch, tastbare Dehiszenz
im Verlauf der Sehne (Delle), Druckschmerz, Schwellung, Hämatom
− Diagnostik
o Anamnese und klinische Untersuchung: Zehenspitzenstand kann nicht durchgeführt
werden, tastbare Lücke im Verlauf der Achillessehne, Thomson-Test
o Röntgen: Fersenbein in 2 Ebnen zum Ausschluss eines knöchernen Ausrisses
o Sono: Darstellung des Defektes der Achillessehne, Annäherung des Stümpfe?
− Therapie
o Konservativ/Funktionell: Gips/Vacoped in Spitzfußstellung für 6 Wochen
o Operativ
• Perkutane Naht über 6 kleine Inzisionen an den Rändern der Achillessehne
• Offene Naht: medialer Zugang, feinadaptierende Naht
• Alte Ruptur: Umkippplastik- ein Teil der proximalen Sehne wird gestielt, Umgekippt
und auf das distale Ende aufgenäht
• Entenschnabelruptur: Reposition und Verschraubung
− Postoperativ: Unterschenkelorthese für 6 Wochen in Spitzfußstellung → voll Belastbarkeit
frühestens nach 3 Monaten, Absatzerhöhung zur Entlastung der Sehne
− Prognose: bei Leistungssportlern wird OP bevorzugt, nach Ausheilung bleibt die Sehne an
der Rupturstelle verdickt
− Kom plikationen: Reruptur (2%), TVT, Tendinosis calcanei mit Verkalkungen, Nervenläsion,
Wundheilungsstörungen, Achillessehneninfektionen
Mögliche Prüfungsfragen
− Proximale Femurfrakturen
− Schaftfrakturen
− Gelenkfrakturen
− Formen der Osteosynthese
− Frakturen mit Weichteilschaden
− KS
− Patellafrakturen
− Sprungelenksfrakturen
− Achillessehnen Ruptur
− Klassifikationen:
o Weber A-C reicht
o AO-Klassifikation (A außerhalb C inneralb)
Obere Extremität
Schultergürtel
− Sternum – (SC-Gelenk) – Clavicual + Scapula – (AC-Gelenk) – Acromion
− Bänder:
o Sternoclaviculargelenk (SC): Lig. Sternoclaviculare, costoclaivuclare, interclaviculare
o Akromioclaiculargelenk: Lig. Acromioclaviculare, lig corcoclavicular
Klaviculafratkur
− Ursachen: Indirekte > Direkte Gewalt > Perinatal
− Epidem iologie: häufig
− Einteilung: Fraktur (Fx) Schaftm itte (80%) > Laterale Fx > Mediale Fx (selten)
− Klinik
o Schwellung + Schmerz
o Funktionsverlust + Krepitation
o m edialer Fraktur: mediales Fragment wird nach oben gezogen wegen Sterno-
cleido
− Diagnostik
o Anamnese
o Klinik (pDMS, Auskultation der Lungen)
o Röntgen: Klavicula ap und tangential
− DD:
o Analgesiestörungungen wie kongenitale Pseudarthrose, Kleidokraniale Dysostose
o Pathologsiche Fraktur (Bagatell-Trauma): Tumormetastase
o ACG/SC-Gelenklugxation
− Indikation / Therapie
o Konservativàverschoebe Frakturen
• Fraktur Schaftm itte/Medial: Rucksackverband für 3-4 Wochen
• Laterale Frakturen: Gilchirist-Verband für ca. 3-4 Wochen
• Perinatale Fraktur: meist Grünholzfraktur à keine Therapie
o Operativ:
• Begleitverletzung des Plexus brachials oder A., V. subclavia
• Hämato-, Pneumothroax
• Floating Shoulder: Claivcula- und Scapulafraktur
• Offene Fraktur der drohende Durchspießung der Haut
à um Knocheninfektion zu vermeiden
• Fraktur bei Kindern mit Herauslösen des lateralen Drittels der Clavicula aus dem Pe-
riostschlauch
• Fehlende Heilung nach 6 Monaten (Pseudarthrose)
• Bei stark dislozierten Frakturen à relative OP-Indikation zur schnellen Mobi-
lisation, damit Belastungsfähigkeit wieder hergestellt wird, wenn Patient keine
Schmerzen haben möchte
− Operative Methoden:
o Mediale Fraktur /Schaftmitte: Plattenosteosynthese oder SIN (=elastic stabe in-
tramedullary-nailing)
o Laterale Fraktur: Hakenplatte oder Zuggurtungsosteosynthese
− Prognose: sehr gute Heilungstendenz
− Kom plikationen: Pseudarthrose, Plexus- und Gefäßirritationen durch zu starke Kallus-
bildung (tritt allerdings eher bei konservativen Therapie auf).
− DD
o Anlagestörungen, kongenitale Pseudarthrose, Kleidokraniale Dysostose
o Pathologische Fraktur (Bagatell-Trauma): Tumormetastase
o ACG/SC-Luxation
AC-Gelenksluxation
− Ätiologie: Sturz auf die Schulter bei abduziertem Arm
− Einteilung
o Nach Tossy
I: Überdehnung oder Zerrung der Bänder
II: Ruptur Lig. acromioclaviculare + Überdehnung Lig Coracoclaviculare + Subuxation
III: Ruptur Lig acromioclaviculare + coracoclaviculare + Luxation
o Nach Rockwood: 3 weitere Formen
IV: Tossy III + Disokation der Clavicula nach dorsal
V: Tossy III + Abriss M. deltoideus und trapezius vom distalen Klavikulaende,
AC-Spalt 2-3 m al so weit wie Gegenseite, radiologisch Arm und Skapula nach
inferior disloziert
VI: Typ V + Disokation der Clavicula unter das Coracoid oder Acromion
− Klinik: Schmerz Schultereckgelenk bei Bewegung, evtl. Schwellung, Klaviertastenphä-
nom en (Tossy III): federnder Widerstand bei Klavikulahochstand und Stufe
− Diagnostik
o Anamnese und klinische Untersuchung
o Röntgen: Schulter a.p. zum Frakturausschluss, Aufnahm e m it Belastung (Panorama-
Stressaufnahme) = Gewicht von 10 kg an den Armen à Subluxation/Luxation? (Da-
her zuvor Ausschluss Fx) à um zu unterscheiden ob Zerrung / Riss
− Therapie
o Konservativ (bis Tossy III, Alter >60 Jahre): Ruhigstellung im Gilchrist-Verband
o Operativ: <35 Jahre ab Tossy III
• Tem poräre Arthrodese mit Hakenplatten und Zuggurtung(Haken unter Acro-
mion à stört Rotatorenmanschette) für 8 Wochen (dann ME = Materialentfernung)
• Tight-Rope (arthroskopisches Vorgehen)
• Veraltet: wenn keine primäre Heilung der coracobänder mehr möglich, Weaver-
Dunn-Operation: ursprüngliches acromioclaviculäre Band wird entfernt und an Clavi-
cula gesetzt
− Postoperativ: funktionelle Mobilisation bis 90° für 6 Wochen
− Prognose: gut
− Kom plikationen: bleibender Hochstand der lateralen Klavikula, Arthrose des AC-Gelenks,
chronische Instabilität des AC-Gelenkes
SC-Gelenksluxation
− Ursache: direkte/indirekte Gewalt auf die Klavikula
− Epidem iologie: sehr selten
− Einteilung
o Luxatio praesternalis: nach oben vorne (am häufigsten)
o Luxation suprasternalis: nach oben
o Luxation retrosternalis: nach hinten unten
− Klassifikation nach Allm ann
I Kontusion oder Distorsion ohne wesentliche Dislokation
II Subluxation des Gelenkes durch Teilzerreißung der sternoklavikulären Bänder
III Komplette Zerreißung der Bänder, deutliche Stufenbildung, radiologisch leere Gelenk-
pfanne
− Klinik: Bewegungs- und Druckschmerz mit evtl. tastbarer Delle/Vorsprung
− Diagnostik
o Anamnese und klinische Untersuchung
o Röntgen: CT, Röntgen; Aufnahme nach Rockwood (bei liegendem Patienten Aufnahme in
40° auf das Sternum)
− Therapie
o Konservativ:
• Reponieren in Lokalanästhesie
• Rucksackverband für 4-5 Wochen
o Operativ: Versagen der konservativen Therapie, insbes. Funktionelle Beeinträchtigung
bei retrosternaler Luxation
− Kom plikationen: Verletzung Trachea Ösophagus, Ductus thoracicus, Aorta Vena cava, Lun-
ge, Contusio cordis, Myokardverletzung insb. bei der Luxation retrosternalis, Mitverletzung
des AC-Gelenks, chronische Instabilität
Scapulafrakturen (Schulterblattfrakturen)
− Ätiologie:
o Starke direkte Gewalteinwirkung - Sturz auf die Schulter,
o Indirektes Trauma - Sturz auf den Arm ,
o Luxationen des Schultergelenkes mit Pfannenrandfraktur
− Einteilung:
o Extraartikuläre Schulterblattfraktur / Scapulahalsfraktur
o Abrissfrakturen Akrom ion, Coracoid
o Frakturen des Glenoids
o Floating shoulder
− Therapie
o Konservativ
Extrartikuläre Fraktur à Gilchrist-Verband 2 Wochen + funktionelle Nachbehandlung
o Operativ
• Dislozierte Pfanne/Glenoid-Fraktur, starke Dislokation Akromion oder Coracoid
• offene Reposition + Schrauben-/ Plattenosteosynthese (wegen Luxations- und Arth-
rose-Gefahr)
− Klinik
o Bewegungs- und Druckschmerz
o Bewegungseinschränkung
o Sichtbare Veränderung der Schulterkontur
− Diagnostik
o Anamnese und klinische Untersuchung
o Röntgen: Schultergelenk/Schulterblatt in 2 Ebnen, evtl. Schrägaufnahme
− Kom plikationen: Verletzung Plexus brachialis- N axillaris, suprascapularis, Thoraxverlet-
zungen
§ Offene Frakturen
§ N. radialis oder Gefäßbeteiligung
§ Beidseitige Frakturen, Rippenserienfrakturen, Polytrauma
§ Pseudarthrose
§ Methoden
• Notfall: Fix externe
• ohne Radialisschaden: Antegrade/retrograde Marknagelung bei Fx
• Mit Radialisschaden: offenen Reposition, Exploration N. radialis und Platte-
nosteosynthese bei Fx
• Kinder: intram edulläre Schienung
− Prognose: sehr gut, abhängig von Radialisschaden
− Kom plikationen: Radialis-Verletzung, Pseudarthrose, Gefäßverletzung
Distale Oberarmfraktur
− Ursache:
o indirektes Traum a durch Sturz auf den gestreckten Arm à Extensionsfraktur,
o direktes Traum a: Sturz auf den Ellenbogen à Flexionsfraktur (Selten)
− Einteilung nach AO-Klassifikation
A: Extraartikulär, supra- oder perkondylär, ohne Gelenkbeteiligung, Abrissfrakturen der
Epikondylen
B: einfach, intraartikulär unikondylär
C: intraartikulär bikondylär: Y-förmiger Gelenkbruch, Trümmerfraktur, Trochlea oder Capi-
tulum humeri-Fraktur
− Klinik: Schmerzhafte Bewegungseinschränkung, Schwellung, Hämatom, Nervenbeteiligung:
N. ulnaris, medianus, radialis
− Diagnostik
o Anamnese und Klinik
o Röntgen: Ellenbogen in 2 Ebenen (+CT)
− Therapie
o Konservativ: nicht-dislozierte Frakturen
• OA-Gips/Orthese 4-6 Wochen
• Kind: nicht dislozierte suprakondyläre Frakturen
à Blountscher-Schlinge fixiert Arm in maximaler Flexionsstellung
o Operativ: Dislozierte Fraktur
• geschlossene/offenen Reposition+
• Kirschner-Draht (Kinder), Schrauben-Plattenosteosynthese
− Postoperativ: Schienung/Gipsruhigstellung, funktionelle Nachbehandlung
− Kom plikationen: periartikuläre Verkalkung (eingeschränkte Bewegung), Arthrose,
Gefäß- und Nervenschäden, Ausheilung in Achsabweichung
Olekranonfraktur / Ellenhakenbruch
− Ursache:
o direktes Trauma: Schlag, Sturz auf gebeugtes Ellenbogengelenk,
o Indirektes Trauma: Schermechanismen (selten)
− Pathologie: Zug des M.triceps brachii am Olecranon nach kranial
− Klinik: Tastbarer Spalt, fehlende Kraft bei Streckung, fehlende Kraft bei Streckung,
schmerzhafte Bewegungseinschränkung
à Cave Abschürfungsbereich birgt Infektionsgefahr
− Diagnostik
o Anamnese und Klinik: (Wundverschmutzungen bei direkten Traumen)
o Röntgen: Ellenbogengelenk in 2 Ebenen
− Therapie
o Konservativ: Nur nicht dislozierte Fraktur im Kindesalter
o Operativ: fast im m er obligat
Zuggurtungsosteosynthese, evtl. Schrauben + Plattenosteosynthese v.a. Ältere (direkte
Knochenheilung durch Osteosynthese ) à funktionelle Nachbehandlung
− Kom plikationen: persistierendes Bewegungsdefizit, Pseudarthrose, Arthrose
Radiusköpfchenfraktur
− Ursache: Sturz auf ausgestreckte Hand
− Einteilung
o Meißelfaktur = Spaltbruch
o Stauchungsfraktur
o Trüm m erfraktur
o Kinder: epiphysäre Fraktur (Aitken I) = Radiushalsfraktur
− Klinik: Druckschmerz + Rotationsschmerz, Schwellung und Hämatom, evtl. Instabilität im
Ellenbogengelenk
− Diagnostik
o Anamnese und Klinik
o Röntgen: Ellenbogengelenk in 2 Ebnen und Rdiusköpfchenzielaufnahme
− Therapie
o Konservativ: relativ häufig, bei nicht dislozierter Fraktur, Oberarmgipsschiene für 3-
5 Tage, dann funktionele Nachbehandlung
o Operativ
• >1/3 der Gelenkfläche + Dislokation > 2mm:
Offene Reposition und Minifragmentschraube
• Trüm m erfraktur und stabiles Gelenk: Resektion des Radiusköpfchens
• Trüm m erfraktur und Instabilität: Prothesenversorgung
• Kind: Radiusköpfchen >30-40°/stark disloziert, geschlossene Reposition, in-
tram edulläre Schienung
− Kom plikationen: Bewegungseinschränkung (Pro- und Supination), Instabilität im Ellenbo-
gengelenk, Arthrose, beim Kind Wachstumsstörungen
Unterarmfraktur
− Ursache: direkte oder indirekte Gewalt
− Einteilung
o Nach der Lokalisation: proxim ales, m ittleres oder distal 1/3, Fraktur von Radi-
us +/- Ulna (Parierfraktur isoliert)
o Luxationsfrakturen:
• MONTEGGIA (proxim ale Ulnafraktur + Radiusköpfchenluxation)
• GALEAZZI (distale Radiusfraktur + Ulnaluxation)
© Mandy Kim Rau
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Endoprothetik
− Definition:
o endos = innen (gelegen)
o pro thesis = das Vor(an)gestellte
Künstlicher Gelenkeinsatz, welcher dauerhaft im Körper verbleibt
− Allgem eine Indikation
o Erkrankungen
• Gelenkverschleiß
• Knochennekrosen
o Nach Verletzungen
• Schenkelhalsfrakturen
• Tibiakopffrakturen
− Ursachen für Arthrose
o Verletzungen: Meniskus, Bänder, Knochen, Knorpel
o Rheuma
o Infektionen
o Anlagebedingt
− Prim äre Endoprothetik Hüft- und Kniegelenk
o Elektive Hüftgelenkendoprothese
• Ca. 209.000
• Steigerung um 18% seit 2003
o Elektive Knieendoprothetik
• Ca. 175.000
• Steigerung um 52% seit 2003
• M:w 1:2
− Revisions-Endoprothetik Hüft- und Kniegelenk
o Revisionen am Hüftgelenk
• Ca. 30.000 Revisionen
• Steigerung um 41% seit 2003
o Revisionen Kniegelenk
• Ca. 23.000
• Steigerung im 117% seit 2003
Therapieoptionen Schenkelhalsfrakturen
− Kopferhaltend (Osteosynthese)
o Nicht dislozierte mediale Schenkelhalsfrakturen
o Junger Patient
o Muss aber schnell gehen, innerhalb von 6-8h
o Antirotationsschraube sorgt dafür, dass sich das Fragment beim Eindrehen der großen
Schraube nicht mit dreht
− Resezierend (Endoprothetik)
o Dislozierte mediale Schenkelhalsfraktur
o Massive Coxarthrose
o Alter Patient
o Fem ukopfprothese = Duokopfprothese
Hüft-Endoprothetik
Im plantate
− Verankerung im Knochen: 3 Möglichkeiten
o Zem entiert
o Hybridprothese: 1 Teil zementiert, der andere zementfrei, (meistens Schaft zementfrei
mit Titanlegierung, Pfanne zementiert)
o Zem entfrei (Standard bei jungen Patienten)
• Reintitanbeschichtung PLASMAPORE zur Osseointegration: Oberflächenvergröße-
rung, Rauhigkeit und Porosität, Mikroporöse Struktur, Reintitan à Langzeitstabilität
durch Einwachsen der Spongiosa in die poröse Oberfläche
• Viel Erfahrung notwendig, da man Knochen leicht überlastet (Fx-Risiko!) bzw. unter-
schätzt und die Prothese noch locker ist
• Vorteil: Primärstabilität über Pressfit (Verspannung)
o Das Kugelgelenk besteht aus drei Teilen: der Pfanne, dem Pfanneneinsatz (Inlay)
und dem eigentlichen Kugelkopf. Inlay Kugelkopf = Gleitpaarung à meist Keramik-
Keramik
o Grundsätzlich verwendet man eher Nickel-freie Endoprothesen mit m ultilayer-
Beschichtung, da die relativ häufig auftretenden Nickelallergien postoperativ zu Kom-
plikationen führen können.
o Aktuelle BiContact-HTP: zementfrei (Pfanne und Schaft), aus Titan, Gleitpaarung- Ke-
ramik (Kopfdurchmesser 28/32/36cm)
− Monoblock Schaftprothese m it Großkopf und Prothesenkragen
Schaft und Hals an einem Stück, Schaft mit Öffnungen für Knochen/Zement zur besseren
Implantatintegration
o Indikation
• Hinfällige Patienten mit vorbestehender Bettlägerigkeit
• Als Lösung zur Schm erzbehandlung und Lagerungsfähigkeit
o Vorteile
• Geringes OP-Trauma
• Niedriger perioperativer Blutverlust
• Vernachlässigbare Luxationsrate
• Kurze Schnitt-Naht-Zeit
• Deutlicher Preisvorteil gegenüber Duokopf und TEP
o Nachteile
• Hohe Rate an Pfannenprotrusionen
• Schlechte Funktion im HHS (Schmerz, Funktion)
• Aktuelle Studien: Kompromiss für Ausnahme Indikationen bei schwerstkranken,
bettlägerigen Patienten
− Duokopfprothese
o Guter Kom prom iss zwischen TEP und Fem urkopfprothese
o Lediglich Hüftkopf und Schenkelshals werden ersetzt (nicht Hüftpfanne),
wobei eine Rotation zwischen Prothesenkopf und einer aufgesetzten Kopfschale erfolgt
o Prinzip: Verlagerung der Kraftübertragung aus der Risikozone Prothesen-
kopf/knöchernes Acetabulum in ein Gelenk zwischen Prothesenkopf und künstlicher
Duokopfpfanne
o Indikation: für Patienten >75 Jahre mit geringem Aktivitätslevel, vorbestehen-
der Bettlägerigkeit, multiplen Vorerkrankungen
o KI
• Höhergradige Veränderungen des Acetabulums
• Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises
• Hochgradige Osteoporose (Gefahr Protrusio acetabuli)
o Vorteile Duokopf gegenüber TEP
• Kürzere OP-Zeit
© Mandy Kim Rau
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Knie-Endoprothetik
− Anatom ie: Reibungswiderstand 15x geringer als Eis auf Eis
− Epidem iologie
o 27-90% der >60-Jährigen mit Kniegelenksarthrose#
o Hohe sozialm edizinische Bedeutung (Arbeitsfähigkeit)
o Lebensqualität
− Ursachen
o Prädispositionen
• Verletzung Menisken, Kreuzbänder à Instabilität à Verschleiß
• Frakturen: Tibiakopf
• Entzündliche Kniegelenkserkrankungen
• Rheuma
• Systemische Erkrankungen, z.B. Hämophilie
• Infektionen
• Instabilität
• Dystopien der Patella (Fehlangelegt)
• Dysplasien des Gelenkes
• Muskuläre Dysbalance
• Osteonekrose
• Chondromatose
• Stoffwechselerkrankungen
o Begünstigende Faktoren
• Übergewicht
• Sport
• Fehlbelastung
• Endokrine Faktoren (postmenopausal)
• Instabilität nach Kreuzbandriss
• Arthrose
• Zunehmende Schädigung der Gelenkflächen
• Zuerst Knorpel, dann auch Knochen betroffen
• Entzündliche Komponente „Arthritis“
− Lokalisation der Gonarthrose
o Medial
o Lateral
o Retropatellär
o Tibiakopf/plateau
o Femurkondylen
Alle 3 Gelenkanteile betroffen: Pangonarthrose
− Diagnostik
o Anamnese
Lokalisation, Dauer, Intensität, Ausstrahlung, Belastbarkeit, Hinken, Beweglichkeit, Ein-
klemmung, Blockierung, Instabilität, Schmerzfreie Gehstrecke, Schwellneigung, Pa-
tellaluxation, frühere Kniegelenkserkrankungen, vorherige Behandlung
o klinische Untersuchung: Inpsektion, Palpation, Funktionstest und Schmerztest
o Röntgen Kniegelenk in 2 Ebnen
o Ggf. Sono, CT
o MRT bei Bandstrukturen usw.
o Skelett-Szinti
o Labor
o Punktion Kniegelenk mit Synoviaanalyse
Therapie Arthrose
− Ziele:
Verbesserung Schmerz, Lebensqualität & bei früher Behandlung Einschränkung der Arthrose
− Konservativ
o Beratung
o Medis
o Physikalisch
o Orthopädie (Schuhe, Einlagen, Orthese, Bandage…)
o Handstock oder Unterarmgehstützen
− Operativ
o Indikationskriterien
• Ätiologie der Arthrose, Stadium, Verlauf
• Schmerzen, Leidensdruck
• Andere Gelenkerkrankungen
• Alter, AZ, Begleiterkrankungen
• Compliance
• Arbeitssituation, sozialer Status, Aktivitätsgrad
o Verfahren
• Arthroskopie
• Lavage
• Beseitigung m echanischer Irritationen
• Synovektom ie (Entfernung der Gelenkschleimhaut)
• Weichteileingriff zur Verbesserung Patellaführung
• Gelenknahe Osteotomie (zur Korrektur von O- oder X-Beinen)
• Knorpel-reparative Maßnahmen
o Aufbau Knieprothese
• Oberschenkelkomponente
• Unterschenkelkomponente
• Ggf. Patellakomponente
• Zementiert oder unzementiert je nach:
§ Vollbelastung
§ Antibiotikumbeschichtung
§ Kunststoffzement: PMMA = Polymethyl-Methacrylat
o Im plantattypen
• Teilprothesen:
§ Schlitten: Hemiprothese, m edial/laterale Arthrose mit intakten Kreuz-
bändern, unikompartimental, Vorteil: knochensparende Resektion und gerin-
ger Abrieb, lateral schwierig weil hohe Rate an Inlayluxationen
§ Fem oro-Patellar-Ersatz (Uni-bikompartimentell): selten, bei isolierter
Femoropatellararthrose, Patellarfraktur, Patellardysplasie
• Totalendoprothesen:
§ Ungekoppelt
§ Teilgekoppelt
§ Gekoppelt
• Revisionsendoprothesen
o OP-Technik:
• Laminar air flow
• Schutzanzüge m it Luftzufuhr im Helm
• Möglichst keimarme Umgebung
• Computergestützte Navigation: höchste Genauigkeit
§ Höchste Genauigkeit
§ An Navigation angepasstes Instrumentarium
§ Ausgleich verminderter Sicht ohne Röntgenbelastung
Verletzungen der WS
3 Funktionen der WS
− Statik
− Bewegung
− Schutz des RM im Spinalkanal
o Röntgen
• Komplette HWS C1 - C7 a.p. + seitlich (Beurteilung Foram ina intervertebral-
ia)
• Dens-Zielaufnahme
• Funktionsaufnahmen HWS in In- und Reklination
• Frakturen?
• Versatz an der Hinterkante?
à Versatz bei jungen Frauen harmlos, keine Instabilität
à Versatz > 3mm/ Winkel zwischen WK < 11° à Instabilität
• Prävertebraler Weichteilschatten?
• Intervertebraler Raum (Einblutung bei Einriss vorderes Längsband)?
• Abstand Dens axis und Atlas
o MRT: Hämatom, Ödem des Myelons/Wirbelkörper, Ausschluss discoligamentärer Verlet-
zungen, Einengung Spinalkanal)
o CT: Ausschluss knöcherne Begleitverletzung
o Doppler: Ausschluss Verletzung Halsgefäße
− Therapie der HWS – Distorsion
o Adäquate Aufklärung des Patienten, dass es sich um eine banale Verletzung
handelt, die i.d.R. von selbst ausheilt
o Suffiziente Analgesie (NSAR)
o Ruhigstellung nur in Ausnahm efälle
o Phyiotherapie mit Anleitung zum Eigentraining z.B. allein durch Augenbewegungen sind
am effektivsten, je weniger Fremdtätigkeit desto besser
o Die Schaz’sche Krawatte (Reflexverordnung / Behandlungsfehler)
Eine längerfristige Ruhigstellung führt auch bei Gesunden zu Nackenbeschwerden!
Bei ausgeprägter subjektiver Symptomatik und Halteinsuffizienz des Kopfes kann die
Schaz’sche Krawatte zu einer Schmerzreduktion führen
à Verordnung in Ausnahm efällen
à Abtrainieren so rasch wie möglich
o Durch Augenbewegung wird HWS-Tonus gestärkt: Wenn sich die Augen
bewegen, darf der Hals sich nicht bewegen
ohne Spritzen / Ziehen usw. ist viel besser
à je weniger Frem dtätigkeit desto besser
Wirbelsäulenfrakturen
− Ätiologie
o Indirektes Traum a: Sturz auf die ausgestreckten Beine, Gesäß oder Kopf, Extreme
Verbiegung/Überbiegung
o Direktes Traum a: Schlag-/Stich- oder Schussverletzung
o Pathologische Frakturen ohne adäquates Trauma- Knochenmetastasen, Plasmozy-
tom, Myelosen, Leukämien, hochgradige Osteoporose
− Pathologie
o 90% stabil
o 10% instabil
− Epidem iologie: L1 und Th12> L2 > C5-7 > untere LWS > obere LWS
− Klinik
o Cave: bei polytraumatisieren Patienten oder SHT werden WS-Frakturen häufig übersehen
o Stabile Verletzungen können gelegentlich völlig sym ptom los sein
o Druck-, Klopf- und Stauchungsschmerz im betroffenen Abschnitt
o Evtl. sichtbarer Gibbus (Buckel), tastbare Lücke in der Dornfortsatzreihe, paravertebrales
Hämatom
HWS
Frakturen der oberen HW S
− Einteilung
o Atlasbogenfraktur (C1) = Jefferson-Frakturen
o Hanged-m an-Frakturen: traumatische Spondyolyse C2- Frakturen der Bogenwurzeln
des 2. Halswirbels, Klassifikation nach Effendi (Densfrakturen)
o Dens-Frakturen: Einteilung nach Anderson und D’Alonzo
Typ I: Abriss an der Densspitze
Typ II: Fraktur am Übergang des Dens zum Corpus à am häufigsten
Typ III: Frakturlinie zieht in den Corpus
− Diagnostik
o Die HWS gilt so lange als instabil, bis das Gegenteil bewiesen ist
à KEINE passive Beweglichkeit/Funktionsuntersuchung, nur Palpation
o Stufendiagnostik
• Röntgen, V.a. auf knöcherne Verletzungen
• CT: V.a. Bandverletzung, bei neurologischen Sympt. kann CT übersprungen
werden
• MRT
• Funktionsuntersuchungen bei instabilen Verletzungen
− Therapie Densfraktur:
BWS / LWS
− AO-Frakturklassifkation
o A-Kom pressionverletzung (axiale Krafteinwirkung) ventrale Säule
A1: stabiler Impressionsbruch (v. Säule) à konservativ (KG, Mobilisation)
A2 Berstungsbruch (v. Säule + WK-Hinterkante) à konservativ (KG, Mobilisation)
A3: Instabiler Berstungsbruch (v. Säule + BoWu) à immer OP
o B-Flexions - Distraktionsverletzung m ittlere Säule
B1: intraartikuläre Zerreißung
B2: transossäre Verletzung (Chance-Fraktur)
B3: Distraktions-Hyperextension
à Im m er instabil und im m er
OP
o C- Rotations - Scherverletzung hintere Säule
C1: Torsions-Kompression
C2: Torsions-Distraktion
C3: Sonderfälle (z.B. Translation)
à Im m er OP, Quer-
schn.versorgung!
− Therapie
o Bisegmentaler dorsaler Fixateur interne mit transpedikulär eingebrachten Schrauben
o Ventrale Spondylodese: Indikation zur Vermeidung eines Korrekturverlustes
o Wirbelkörperersatz mit Beckenkammspan oder Cage
o 20° Kyphose im thorakolumbalen Übergang nach Metallentfernung à wird durch
LW S ausgeglichen à gehäuft Bandscheibenvorfälle
à OP-Indikation für erneute ventrale Stabilisation
• Kyphosewinkel >15°,
• frakturbedingte Skoliose,
• Spinalkanaleinengung >30°
Osteoporotische WS-Frakturen
− Konservativ: Bettruhe, Analgetika,
− Operativ: Vertebro- /Kyphoplasie
o Knochenzement wird über eine transkutan transpediculär eingeführte Nadel mit hohem
Druck in den WK eingebracht
CAVE: Zement im Spinakanal / V. cava mit Zementembolie
o Evtl. Kombination mit Kyphoplastie : komprimierten Wirbelkörper wird mit Hilfe eines Bal-
lon aufgerichtet. Der entstandene Hohlraum kann unter geringem Druck mit Knochen-
zement aufgefüllt werden
o Indikation: osteoporotische Sinterung, nicht Berstungsfraktur (Zement läuft über-
all hin)
o Prognose: gut, sehr effektiv gegen Schm erzen
o In den ausgehärteten Zement kann auch eine Schraube eindrehet werden.
Sportmedizin
Grundsätzlich werden akute und chronsiche Schädigungen des Kapselbandapperates unter-
schieden.
Schultergelenksluxation
− Röntgen: Eine Ebene kann ausreichen, Patient zweite Ebene ersparen
− Rezidive:
o Im pressionsfraktur / Hill-Sachs-fraktur: Vorderrand des Glenoids ist sehr hart
gegenüber der Hinterkante des Oberarmkopfs und gräbt sich dort hinein
o Kapsel-Labrum -Läsion (Bankart Läsion): Abriss der vorderen Gelenklippe am
Schulterpfannenrand
− OP bei m ehrfachen Rezidiven nötig (meist beim 1. Mal nach traumatischen Ereignissen,
dann immer leichter)
Kapsel-Labrum -Refixationen = Bankart-OP
o > 5 Rezidiven Kapselraffung am besten bei offener OP
o < 5 Rezidive athroskopisch (keine so gute kapselraffung möglich)
Kniegelenk
− Anatom ie
o Dorsaler kapselbankkomplex à sehr früh operativ versogen
o Medial schlecht zu rekonstruieren
o Lateral
− Knieverletzungen
o Direktes Trauma (Dash board injury, Motoradunfall, sportvereltzung)
bei unterschiedlicher Beugung (ca. 80-110°) kommt es zur direkten nach dorsal gerich-
teten Krafteinleitung auf den Tibiakopf à HKB-Verletzung
o Indirekte Trauma durch Distorsion (häufigste Sportverletzung, Bagatelltrauma):
Innnenrotations-Trauma oder kombiniertes Valgus-Außenrotations-Trauma à VKB-
Verletzung
− Diagnostik:
o Erguss (Cave isoliertes HKB häufig ohne Ergussbildung + anfangs symptomloser Verlauf)
o DMS?
o Bewegungsausmaß (insbesondere Überstreckbarkeit oder Streckdefizit?)
à immer im Seitenvergleich
o Stabilitätsprüfung der Kreuzbänder
• Qualität des Anschlags (hart=intakt oder weich=Band wahrscheinlich ein-
geblutet, wenn kein Anschlag sondern nur muskuläre reflektorische Anspan-
nung der Muskulatur band nicht m ehr intakt)
• Quantifizierung:
§ I° bis 5mm
§ II° 5-10mm
§ III°>10mm
• Tipp: Ab besten zunächst hinteres KB testen, da bei einer HKB-Läsion das Knie
eingesenkt ist und bei der vorderen KB-Prüfung relativ gesehen weit nach vorne be-
wegt wird, so dass dies als VKB-Läsion mitinterpretiert werden könnte.
o Meniskuszeichen
− Kritische Grenze zur Kolonisation : 10 5 Keim e / Gram m Gewebe bei den meisten
Keimen
à werden die Immunzellen durch die Proteinasen verdaut, ist die Kolonisation überschritten
− Häufigkeit: 0,1-1,7% bei geschlossenen, 2,7, 43% bei offenen Frakturen
o Korrelation mit Topografie, Verletzungstyp, Ausm aß W eichteilschaden, Im -
plantatart, Osteosynthesestabilität, Weichteildeckung der Osteosynthese
à Verlängerung der stationären Behandlungsdauer à Mehrkosten
o In 10-30% entwickelt sich eine chronische Osteitis
− Pathophysiologie
1. Lokale W irtsfaktoren
• Makrozirkulation: Knocheninfekte häufiger als Gelenkinfekte (Grund: Synovia
wirkt antibakteriell), Infekte häufiger in schlecht durchblutetem Gewebe
(Unterschenkel und Fuß häufiger als Becken, WS oder Schulter)
Posttraumatisches Ödem/ Kompartmentdruck/ Blutleere à eingeschränkte post-
traumatische reaktive Revitalisierung
• Mikrozirkulation: Folgen akute Knochenentzündung à Anstieg Arachidonsäu-
remetabolite à Störung der Mikrozirkulation à Ischämische Knochennekrosen
à Migration von Leukozyten à O2-Mangel à Freisetzung von Oxidantien
2. System ische W irtsfaktoren
• Endogene Faktoren: Alter, Geschlecht, AZ, Tumorkachexie, Mangelernährung,
RA, DM, Immunsuppression, Adipositas, art. Minderdurchblutung, Neuropathie,
periphere Ödem e/Lym phangitis, Leberinsuf-
fizienz Bei L ymp h ödem sind Ze-
• Exogene Faktoren: Polytrauma, Schock, Infekti- h en m it b et roff en, im
on alio loco, Sepsis, Massentransfusion, Ischämie, Geg ens at z zum ka rdi a -
Verbrennungen, Medis (Immunsuppressiva, Kortison)len Öd em
3. Keim faktoren
• Zahlreiche keimspzifische Unterschiede (zelluläre und humorale Aktivatoren, Bio-
filmbildung, Resistenz, Snergie, Quorum sensing)
• Kritische Keimmasse: beim Im plantat 10 2 , ohne Im plantat 10 4
4. Im plantatfaktoren
Reaktionsfaktoren durch metallische Implantate, mechanisch-biologische Reaktion,
chemisch lokaltoxische Reaktion, Im m unologische Reaktion (3-15% Nickel Kobald,
Chrom à generalisiert immunologisch oder fokaltoxisch)
Wunde
Unterbrechung der Gewebsintegrität und somit Aufhebung der Grenzschicht zwischen
äußerem und innerem Milieu. Dadurch ist eine Penetration von Bakterien, Viren und Pil-
zen in den Organismus möglich. Sie kann aus äußerer oder innerer Ursache entstehen.
Die Wundheilung unterliegt einer komplexen biologischen Ordnung, die relativ uniform und pha-
senartig abläuft. à starke Verzahnung von W undheilung und Im m unsystem
W undheilung
− Zelltypen in der initialen Phase
o Throm bozyten à Degranulation, Anlockung von
o Monozyten/Makrophagen
− Mesenchym aler Reparationsprozess
o Fibroblasten bauen die Gewebestruktur wieder auf
o werden u.a. durch Gerinnungsprodukte (z.B. Fibronektin) und Makrophagen aktiviert
o besitzen multiple Zytoskelettelemente (teils ähnlich der Muskulatur, z.B. Aktin): Fibronec-
tin, Vimentin, Alpha-Aktin, Tubulin
Chronische W unden
− Diabetiker: Charcot-Fuß, Arthropathia diabetica, bedingt nur durch neuro- und Vas-
kulopathie
− keine exakte Definition
− häufige Definition: keine Wundheilungstendenz nach 3 Monaten trotz Behandlung
− oft auch durch falsche Behandlung (z.B. Trockenlegen feuchter Wunden)
− Bei chronischen Fisteln entwickeln sich oft PEC
vermehrte
Gewebsschädigung Gewebsschädigung
erhöhte
Entzündungsreaktion erhöhte
Proteinaseaktivität
(Zytokine, Radikale)
o Nikotinabusus
− Kom plikationen
o Rezidiv (15-80%)
o In Fehlstellung verheilte Fraktur
o Spontanfraktur
o Postinfektiöse Arthrose in Nachbargelenken
o Infektpseudarthrosen
o Fistelkarzinom (Plattenepithelkarzinom nach Wochen bis Jahren)
o Myositis ossificans
Gelenkinfektion
− Definition: Befall eines Gelenkes durch pathogene Erreger und eine sich anschließende
Entzündung
− Einteilung
o Zeit
• Frühinfekt (<6 Wochen)
• Spätinfekt (>6 Wochen)
o Morphologie
I: Synovialitis purulenta
II: Empyem
III: Infektpanarthritis
IV: chronische Infektarthrose
− Epidem iologie Selten, Knie > Schulter
− Ursachen
o Endogen
Spezifische (Staphylokokken, Streptokokken, Gramnegative) und unspezifische bakteriel-
le Infektionen
o Exogen
Punktionen, Injektionen, Spiegelungen, OP, Perforationen, paraartikulär fortgeleitet
− Klinik des Frühinfektes
o Reizerguss
o Periartikuläre Schwellung, evtl Rtung
o Überwärmung
o Schmerzen
o Funktionseinschränkung
o Lymphangitis/-adenitis
o Fistel?
o Erhöhte Körpertemperatur → evtl. Blutkultur
− Diagnostik
o Anam nese: Injektionen, OPs, Perforationen, Fremdkörper, generalisierte Abwehrschwä-
che, Vorerkrankungen Vor-OPs, gelenkferne Infektionskrankheiten/Streuherde ( Tonsilli-
tis, HWI)
o Labor: Leukos, CRP, BSG
o Punktion/Gewebeprobe (Synovia): trüb, Leukos >35.000/µl
o Kein Keimnachweis: könnte es eine TBC oder Pilzinfektion sein?
o Histo: granulomatöse Entzündungsreaktion
o Bildgebung
• Röntgen: bei Frühinfekt keine Aussagekraft, bei Spätinfekt Sequestrierung, ossäre
Destruktion, Gelenkspaltverschmälerung
• Szinti: hochsensitiv, wenig spezifisch
Periprothetischer Infekt
− Definition: Befall und anschließende Entzündung eines alloplastisch ersetzten Gelenkes
und der umgebenden Gewebe durch pathogene Keime (Bakterien> Pilze)
− Einteilung
o Frühinfekt (<6 Wochen)
o Spätinfekt (>6 Wochen)
− Epidem iologie
o Zunahm e in den letzten Jahren
o Posttraumatisch > idiopathisch
o Gekoppelte- voluminöse Prothese > Schlitten
− Risikofaktoren
o Adipositas
o HWI
o Kortikoide
o Anzahl Vor-OPs
o Chronisch Ulcus cruris
o DM
o Immunsuppression
o Neoplasie
o Chron. Niereninsuffizient
o Alkoholismus
o Kachexie/Mangelernährung
o Psoriasis vulgaris
o Alter
o Präop. Hospitalismus
− Ursachen
o Postoperative, chirurgische Infektion
o Intraartikuläre Injektion
o Reaktivierung vorangegangener lokaler Infekte
o Hämatogene Infektion
o Auslösende Keime
o Grampositive Kokken: 60-90 % Staph. aureus/epidermidis > Streptokokken >
Enterokokken > gramnegative Keime
o 25% Mischinfekte
− Diagnostik
o Anam nese: Schmerz, schleichende Funktionsverschlechterung, erhöhte Temperatur,
Schüttelfrost, Schweißausbrüche, lokale Infektionszeichen
o Klinik: Rötung, Schwellung, Lymphknotenschwellung, Fluktuation, Fistel
o Labor: CRP (v.a. Verlauf), Leukos akut gut, chronisch wenig aussagekräftig
o Bildgebung
o Röntgen: Lockerung mit Lysesaum und Aufhellungszone
o Szint: Leukozytenszintigrafie
o Bakteriologie: beweisendes Diagnostikum, intraoperativeAbstriche/Gewebeproben aus
mindestens 5 unterschiedlichen Lokalisationen mit Langzeitbebrütung, Punktion unsi-
cher
− Therapie
1. Konservativ
o Obsolet: nur für multimorbide Patienten ohne OP-Fähigkeit oder bei Ablehnung der OP
o Heute resistenzgerechte orale AB-Therapie bei radiologisch ungelockerter Prothese
o Komplikationen: Pseudomembranöse Kolitis, Keimresistenz, Chronifizierung des Infektes
2. Operative Sanierung m it Prothesenerhalt
o Indikation: Frühinfekt, chronischer periprothetischer Infekt bei multimorbiden Patien-
ten
o Nur beim Frühinfekt erfolgsversprechend, sonst hohe Rezidivrate
o Bakteriologie, Arthroskopisches Debridement/Lavage
à offenes Vorgehen mit Austausch PE
o Testgerechte Antibiose
3. TEP-Ausbau
o Indikation: chronischer periprothetischer Infekt
o Ausbau, Debridement, Lavage, Antibiotika-Spacer
o Eventuell programmierte Revisionen
o Testgerechte Antibiose
o Nachfolge-OP nach TEP-Ausbau
• Revisionsendoprothetik
§ Zweizeitig
§ Zementiert mit antibiotikahaltigem Zement bei gutem Knochenstock und aus-
reichender elastischer Weichteildeckung
§ Eventuell plastischer Weichteildeckung erforderlich
§ Hohe Patientencompliance, lange Reha
• Arthrodese
§ Indikation von Alter und Größe des Defektes abhängig
§ Kniegelenk bei Verlust Streckapparat > OSG > Ellengelenk
§ Implantat: Fixateur externe, Marknagel, Platte
• Resektion
§ Hüfte (Girdlestone), Schulter, Ellengelenk
§ Infektionsfreiheit
§ Funktionelles Defizit
• Am putation
§ sehr selten
Kinderunfallchirurgie
− Röntgen-Diagnostik:
o Kenntnis der Knochenkerne
o Lange Röhrenknochen vollständig!
o In 2 Ebenen
o Nicht Gegenseite röntgen, sondern mit Röntgen-Atlas vergleichen
− Besonderheiten
o Achsenknick gleicht sich durch Dickenwachstum aus
o Viele Schaftbrücke zeigen überschießendes Längenwachstum
o Rotationsfehler bleiben bestehen!
− Konsequenzen
o Selbst erheblicher Achsenknick tolerierbar
o Schaftfrakturen sollen unter leichter Verkürzung (fixiert werden)
o Reposition und Fixation primär definitv, Nachreposition schwieriger
− Konsolidation
Sekundäre Frakturheilung (Kallus)
− W eitere Eigenheiten
o Kaum Ruheschäden
o Raschere Rehabilitation
Frakturtypen
− Schaftfrakturen (Metaphyse, Diaphyse)
o Diaphyse
• Quer
• Torsion
• Biegung (Grünholz)
o Metaphyse:
• Biegung
• Stauchung (Wulst mit intaktem Periost)
• Epiphysenlösung (SH I und II)
• Apophysen-Avulsion (eigenes Ossifikationzentrum, das allmählich mit dem
Hauptkern der Epiphyse verschmilzt)
− Epiphysenfrakturen = Gelenkfrakturen
Frakturen im Wachstumsalter
− Große reparative Potenz
− Aber Wachstumsfuge = sehr verletzliches Organ
− Klassifikation im Gelenkbereich nach Aitken und Salter-Harrys
− Verknöcherung der Fuge im Wachstumshaltung à Varus / Valgus-Stellung
− Reposition im Gips
− Bei Bandausrissen schwierig von Knochenwachstumskernen zu unterscheiden
Therapie
− OP-Indikation
o Beteiligung der Wachstumsfuge
o Offene Fraktur
o Polytrauma
o Begleitende Gefäß/Nervenverletzung
o Pseudarthrose
− Hum erusfraktur im Bereich der Wachstumsfuge à Epiphysiolyse Oberamkopf mit Ein-
schlagen der Bicepssehne à schnell operieren à mir Kirschner-Drähten fixieren,
Wachstumsfuge hat noch genug Platz
TEN: Titan-elastic-mails mit glatt gebogenen Ende à man kann sie im distalen Humerus ein-
führen und so drehen, dass sie sich gegenseitig blockieren, werden nach 4-6 Wochen wieder
entfernt
− Schenkelhalsfraktur: man versucht mit Schrauben außerhalb der Wachstumsfuge zu
bleiben
− Fem urschaftfrakturen:
o overhead-Extension < 2. LJ unter Zug à bei dislozierten instabilen
o Alternative: Fixateur externe
− Isolierte Tibiaschaftfraktur
o Häufigste Verletzung der unteren Extremität
o Platte, aber nicht über Wachstumsfuge
o Übergangsfraktur (multiplanare Fraktur des epiphyseo-metaphysären
Übergangs bei physiologischem partiellen Schluss der Wachstumsfuge in
der Adoleszenz)
• Twoplane Fraktur:
rein epiphysäre Läsion mit horizontaler und sagittaler Frakturebene
• Triplane I Fraktur:
zusätzlich Fraktur in der Forntalebene mit metaphysärer Beteiligung
• Triplane II Fraktur:
metaphysäres Fragment mit zusätzlichem epiphysärem Frakturaus-
läufer
Battered Child
− Alter
− Anamnese
− Verschieden alte Frakturen
− Multiple Läsionen
− Spezielle Lokalisationen
Zusammenfassung
− Kindgerechtes Vorgehen
− Korrektur und Remodellation möglich
− Toleranz < 10 Jahre
− Möglichst schnell korrigieren
− Gelenknahe Frakturen genau analysieren
Obere Extremität
− Hum eruskopf, subcapitale Hum erusfraktur à winkelstabile Platte
− Oberarm schaftsfraktur
o Konservativ mit äußerer Schienung (sonst hohes Risiko Weichteilschaden, N. radialis
erholt sich schlecht)
o Pseudarthrose, wenn Patienten nicht richtig teilbelasten = bindegewebiger
Übergang im Frakturbereich à Spongiosaplastik (gesunde Knochenzellen aus dem
Beckenkamm)
− Ellenbogengelenksnahe Frakturen
o Fixateur externe (zuerst Bewegungsfixateur zu Humerus und Ulna à Beugung geht,
Rotation geht auch, da Radius nicht fixiert)
o Ruhigstellung möglichst verm eiden
o Bohrdraht-Osteosynthese perkutan = semikonservative Therapie
− Distale Radius-Unterarm fraktur:
o W inkelstabile Platten
o Eher von volar eingebracht, kann unter M. quadratus eingelegt werde, wenn man dorsal
einbringt, müssen Sehnen immer darüber laufen
Rumpf
− W irbelfrakturen
à überwiegend Kompressionsfrakturen, WS verkürzt, nach vorne gekippt
10 Jahres Wahrscheinlichkeit für WK-fraktur bei 50-80jährigen Frauen liegt bei 10%
− Beckenringsfrakturen
Klinische Untersuchung bei V.a. Beckenverletzung:
o Schmerzeh, Prellmarken, Hautabschürfungen
o Instabilität
o Blutiger Urin
o Instabiler Kreislauf / retroperitoneale – intraabdominelle Blutung à Plexus sacralis
Rö-Aufnahme
o Ap
o Intel – Rotationsinstabilität
o Outlet – vertiale instabilität à geht oft mit Fraktur des Processus LWK5 einher
− Acetabelum frakturen: Klassifikation nach E. Letournel
− Rippenfrakturen
− Pathologische Frakturen ubiquitär
Technik Vertebroplastie
− Mit flüssigem Zement und Druck wird der WK wieder aufgerichtet
− Vorderes Längsband wird wieder aufgezogen
− Vorteil: wenig Instrumente, relativ einfache Stabilisation
− Nachteil: flüssiger Zem ent à Risiko, dass aus Fraktur aus- und in Venen eintritt ist hoch
à Zem entem bolie
Technik Kyphoblastie
− Ballon bildet einen Hohlraum
− Hohlraum kann m it Zem ent unter geringem Druck aufgefüllt werden
− Eierschalen-Technik:
flüssiger Zement kleidet zunächst Höhle aus, dann mit dickem Zement auffüllen
− Häufig zeigen WK darüber und darunter häufiger osteoporotische Fragmente auf, wegen ge-
ringerer Dehnbarkeit
Instabile Beckenverletzung
− Primäre Stabilisierung des Beckens
− Schlüsselfrage: ist der hintere Beckenring intakt?
o A. ohne Verletzung des dorsalten Beckenrings, stabile Verletzung
o B: inkom plette Verletzung dorsaler Beckenring, partiell stabil (horizontal instabil)
à Bandstruktur dorsal noch intakt, Stabilisation vorne mit Fixateur externe führt
auch zur dorsalen Heilung
o C: Kom plette Verletzung dorsale Beckenring, vertial stabil
− Allgem ein
o Nicht bagatellisieren
o Klinisch untersuchen auf dorsalen Druckschmerz
o Bei klinischem Verdacht CT
o Adäquat behandeln mit
• Schmerztherapie
• Mobilisation mit Gehwagen / Gehstützen
• Teilbelastung
− Contra:
o Keine frühe M obilisation
o Extension: lange Bettlägerigkeit, keine dauerhafte Reposition
o Ausheilung in Fehlstellung und früh sekundäre TEP: verlängerte Behandlungs- und
Rehazeit / Pfannenimplantation erschwert
o Ungenügende Gesamtergebnisse
Chirurgische W underversorung
− Wunddepridement
− Primärer Wunderverschluss
− Sekundärer Wundverschluss
− Kein Wundverschluss
− Defektverschluss wenn nicht spannungsfrei möglich
à Plastische Deckung
Dekubitus
− Definition:
Durch äußere (längerfristige) Druckeinwirkung mit Kompression von Gefäßen und lokaler
Ischäm ie hervorgerufene trophische Störung von Geweben (v.a. Haut und Unterhautge-
wbe) mit Nekrose, Mazeration, Infektion
− Patientengruppen
o Querschnitt
o Intensivpflegepatienten
o Geriatrische Patienten
o Drogenabhängigkeit
− Ursachen
o Druck
o Reibung
o Scherkräfte
o Feuchtigkeit
o Thrombose, arterieller Verschluss, Anämie
o Chronischer Infekt, Hyperalbuminämie, DM
o Medis, Sedatin, Allergie
− Gradeinteilung
o 1: um schriebene Rötung bei intakter Haut
o 2: Hautdefekt
o 3: tiefer Hautdefekt Muskeln, Sehnen und Bänder sind sichtbar und evtl. betroffen
o 4: tiefer Hautdefekt mit Knochenbeteiligung
− Prophylaxe
o Hautpflege und Hautschutz (Feuchtigkeit vermeiden)
o Durchblutungsförderung: Einreibung mit hyperämisierednen Mitteln und Massage der ge-
fährdeten Stelle (nicht bei Rötung, Grad I)
o Weichlagerung, Spezialmatratzen
o 2h Umlagerung nach Lagerungsplan (Rückenlage, Seitenlage usw.)
Hauttransplantation
− Vorgehen bei W undverschluss:
1) Primärnaht
2) Spalthaut
3) Nahlappen
4) Großer Verschiebelappen
5) Muskellappen
− KI:
o schlechter Wundgrund
o keine Gleitgewebe
− Voraussetzungen
o sauberer W undgrund
o gut durchblutetes Granulationsgewebe
o intaktes Gleitgewebe
Spalthauttransplantation
− Übertragung der Epidermis allein oder mit Teilen der Dermis
− bei unsicherem W undgrund, großen Wundflächen, Verbrennungen
− zum passageren Wundverschluss (Keimvermehrung à sollte nach spät. 6 h erfolgen)
− Anpressen der spalthaut mit VAK-Verband (Unterdruck)
− Spenderstellen
o Schädel (haartragende Anteile, Haare wachsen nach, man darf aber nicht zu tief gehen)
o Rumpfwand
o Oberarminnenseite, Unterarme
o Gesäß,
o Oberschenkelvorder-/außen-/innenseite
Vorteile Nachteile
− Deckung großer Defekte − geringe mechanische Belastung
− einfache, schnelle Einheilung − fehlende oder geringe Resensibilisierung
− schnelle Reepithelisierung − höchste Transplantatschrum pfung
− Sekretabfluss möglich − Pigmentveränderungen
− zuverlässiger Defektverschluss
Vollhauttransplantation
− Übertragung von Epidermis und kompletter Dermis
− in Belastungsarealen und Gesicht möglich, da belastungsstabiler
− Spenderstellen
o Abhängig von Größe, Hautqualität (Farbe, dicke), Funktion und Ästhetik im Hebedefekt
o Mediale Ellenbogenbeugeregion
o Oberarminnenseite, palmarer Unterarm
o Inguinalregion
− Da der Wundgrund nicht ganz ausgefüllt wird entsteht eine Mulde
Vorteile Nachteile
− hohe mechanische Belastbarkeit − höchste Abhängigkeit vom Empfängerlager
− gute Resensibilisierung − Spalthautdeckung bei großen Defekten,
− normales Wachstum bei Kindern hier Vollhaut nicht möglich
− geringe Transplantatschrumpfung
− direkter Verschluss im Spendergebiet
− Ursachen für Transplantatverlust
o mangelnde Ruhigstellung
o Serom/Hämatom
o Infekt
o ungeeignetes Transplantatbett
− Auch hier Kompressionsverband
Lappenplastik
− Gewebsumlagerungen von Haut, Fettgewebe, Muskel, Knochen, Knorpel
è Lappen beinhalten ein vaskuläres System (Arterie und Vene)
− Angiosom : Gewebeblock aus Haut, subkutanem Fettgewebe, Muskeln, Nerven, Sehnen und
Knochen, der von einem Gefäß versorgt wird
à Innervation bleibt erhalten
− Voraussetzungen
o gründliche körperliche Untersuchung
o sauberer Wundgrund (präoperative VAC-Behandlung kann säubernd wirken, da
seröses Material direkt abgeführt wird)
o präoperative Gefäßdiagnostik
o Lappenplanung
• Welcher Lappen/welche Spenderregion ist geeignet?
• Wahl des richtigen Zeitpunkts – akut/verzögert
− Benennung nach Gefäßverlauf
o retikulär: „random pattern flap“ (Gefäßplexus)
o segmental
o axial
− Benennung nach Lokalisation zur Em pfängerzone
o Nahlappen/Lokallappen à Rotation um Drehpunkt
o Fernlappen
• gestielte Lappen
• freie Lappen
− Benennung nach dem verpflanzten Gewebe
o fasziokutane Lappen (z.B. Suralislappen = axial pattern flap mit A. suralis)
o osteofasziokutane Lappen (z.B. Radialislappen zum Daumenersatz)
o Muskellappen
• Einteilung nach Gefäßversorgung
• z.B. Gastrocnemiuslappen
o myokutaner Lappen (z.B. Trapeziuslappen, Latissimus-dorsi-Lappen)
− größerer Rotationsbogen
− Insellappen (z.B. Radialislappen [à Allen-Test!],
− Interossea-posterior-Lappen
Latissimus-dorsi-Lappen
− freie Lappenplastik à obere und untere Extremität
− gestielt à Thoraxwanddefekte, Brustaufbau
gestielte Fernlappen
− z.B. Leistenlappen bei Defekten am Handrücken (A. circumflexa iliaca superfic.)
o Einnähen der Hand in den gehobenen Lappen
o Belassen in situ für 3 Wochen
o danach zeitweise Stielabklemmung
o Trennung, wenn nach 60 Minuten Abklemmung der Lappen noch rosig ist
− z.B. Radialislappen
o proximal gestielt à Defektdeckung am Ellbogen
o distal gestielt à Defektdeckung am Handrücken
− z.B. Colson-Lappen = Cross-Arm-Lappen
Postbariatrische Chirurgie
Indikationen
− Nach massiven Gewichtsverlust und Erreichen des Wunschgewichtes
− Behandlung lokaler Fettgewebsvermerhung
− Korrektur der großen überhängenden Hautlappen (Gefahr von Deramtosen, Mokosen)
− Keine Behandlung der generalisierten Adipositas
Friedrich’sche W underversorgung
1) Wunde sollte innerhalb von 6-8h versorgt werden à wegen exponentiellem Keimwachs-
tum
2) Reinigung der Wunde mit Debridement (je nach Wundart)
à Ziel ist Keimreduktion um den Rest dem Körper zu Heilung zu überlassen
3) W undverschluss ohne Spannung
Bei starkem Druck entsteht eine Wundrandnekrose, da Gefäße komprimiert werden, durch
den Zug wird das Lumen des retikuläre subcutanen Gefäßnetzes außerdem verkleinert, so
dass insgesamt die Durchblutung vermindert wird und die Wunde dadurch schlechter heilt.
„rekonstruktive Leiter“
mit zunehmendem Schwierigkeitsgrad und Aufwand
1) Primärverschluss
2) Hauttransplantation
3) lokale Lappenplastik
4) gestielte Lappenplastik
5) freier Gewebetransfer
Prim ärverschluss
selten bei chronischer Wunde! à hohes Risiko von Dehiszenz und Infektion
1) Exzision/Débridement der Wunde
2) Mobilisierung des Wundrands
3) Wundverschluss, evtl. Drainageanlage
Hauttransplantation
− Spalthautentnahme (0,2-0,4 mm dick) mittels Dermatom
o häufig Zuschneiden zu einem Netz = Meshgraft
o am Handrücken maximal übergangsweise geeignet
− vollständige Dermisexzission = Vollhaut
Voraussetzungen Spalthauttransplantat
− sauberer Wundgrund è Débridem ent
− gut durchblutetes Granulationsgewebe
− intaktes Gleitgewebe
m ikrochirurgische Gefäßnähte
− End-zu-End-Naht
o Abklemmen der Gefäßenden, Ausspülen der Stümpfe
o Entfernen der Adventitia, Approximierung der Stümpfe
o erste Naht, dann zweite Naht im 120°-Winkel zur ersten
o Drehen des Gefäßes und Naht der Rückwand
o Durchgängigkeitsprüfung; vorher 1000 IE Heparin i.v.
− End-zu-Seit-Naht
o erste Schritte wie bei End-zu-End-Naht
o dann tangentiales Anschneiden des Spendergefäßes, Einnähen im stumpfen Winkel
o Setzen der Ecknähte, dann Rückwandnaht, dann Vorderwandnaht
o Durchgängigkeitsprüfung; vorher 1000 IE Heparin i.v.
komplexe Handverletzungen
= multistrukturelle Verletzungen
− mit Funktions- und/oder Sensibilitätsverlust
− mit Verlust des betroffenen Körperteils
− Multistrukturen sind
o Weichteilmantel
o Knochen
o Gefäße
o Nerven
o Sehnen
Handknochen
− Elle, Speiche
− 8 Handwurzelknochen
− 5 Metakarpalknochen
− 5 Grundglieder
− 4 Mittelglieder
− 5 Endglieder
è 29 Knochen
Spalthaut v.a. auf Handrücken nicht m öglich, da kein ausreichendes „Angehen“ auf Kno-
chen
Frem dkörperverletzungen
− Problem atik
o unbemerkt
o unvollständig entfernt
o nicht genau erinnerlich
o nicht genau lokalisierbar durch Patienten
o Fremdkörper evtl. immer weiter in Tiefe gewandert
è Schnitterweiterung nach proxim al und in die Tiefe
o bis kein Eiter mehr kommt
o bis der Fremdkörper gefunden wurde
Débridem ent!
Hochdruckinjektionsverletzungen
Problematik
− oft als Bagatellverletzung verkannt
− injiziertes Material wandert entlang Sehnenkanal evtl. bis Ellbogen
Defektdeckelung
− lokale Betäubung
Dehnungslappen
− Ausschneiden eines Lappens proximal des Defekts
− Hochziehen über Defekt, dadurch leichte Ausdünnung der Haut
Daumenamputation
− Hautplastik vom Zeigefinger
− evtl. Zehentransplantation der 2. Zehe inklusive Gefäße und Nerven
− bei OP-Ablehnung Gegengriffprothese möglich
Verbrennungschirurgie
Pathophysiologie
− Störungen der physiologischen Regulationen
→ Verlust von Wasser, Elektrolyten und Preoteinen
→ Wundexsudat, Evaporation an der verbrannten Hautfläche und Ödembildung
− Störung der Therm oregulation
à Hypothermie
− Resorption von toxischen Abbauprodukten
→ Schwächung körpereigener Abwehr (RES, Gammaglobuline)
→ Resistenzminderung und Infektanfälligkeit
Nekrose kommt erst später, zunächst relativ unscheinbarerer weißer Fleck mit umgeben-
der Rötung möglich. Weiß, da Rekapillarisierung fehlt, bei Sehnenverletzung Beugekontraktur
Verbrennungsschock
Verbennungstrauma + MEdiatorenfreisetzung
→ Kapillarschaden
→ Ödem
→ Volumenverluste
o Katecholamin-Wirkung
o Verminderte Herzleistung
o Metabolische Azidose
o Mikrozirkulationsstörung
→ Verbennungsschock
→ Sekundäres Organversagen, Verbennungskrankheit, Sepsis
Epidemiologie
− 350.000 thermische Vereltzungen
− 15.000/a stationär behandelt
− 10% Intensivmeidzinisch
− 60% Häusliche Unfälle
− 25% Arbeitsunfälle
− Jeder 10. Unfall in suizidaler Absicht
à zentrale Bettenvermittlung
− Bei Erwachsenen:
o Flam m e 48%
o Explosion 19%
o Verbü4hung 17%
o Stromverbrennung 12%
o Säuren/Lage 4%
− Bei Kindern:
o Verbrührung 85%
o Feuer 13%
o Strom / chemische Noxen 2%
Verbennungtiefen
I + IIa = oberflächlich
Grad I
− W egdrückbare Rötung, da subdermaler Plexus noch intakt
− Trocken
− Weich
− Schmerzhaft
− Haare halten auf Zug
− teils schon systemische Wirkung: Schlappheit
− Schmerzen reduziert
− Haare halten schlecht
Grad III
− Nicht wegdrückbar weiß/roter Wundgrung (nach Debridement)
− Trocken
− Hart In dika t ion zur Tra ns pla n ta ti-
on :
− Schm erzlos
− Ab IIb-Verbrennung und
− Keine Heilung nach 3 Wochen
Grad IV
Beteiligung aller Hautschichten
Therapie
− Erstversorgung – Akuttherapie
o Rettung aus der Gefahrenzone, Selbstschutz bei:
• Inhalationstrauma
• Nach Explosion
• Einsturzgefahr
Menschenrettung ist Aufgabe der Feuerwehr!
o Entfernung des Verletzen aus der Gefahrenzone
o Löschen von brennender oder schwelender Kleidung
o Entfernung der Kleidung (nicht mit Gewalt)
o Wasserkühlung (nicht zu kalt, wegen vasokonstriktion
• 10-20°
• Sofort für max. 10m in
• Bis 10% VKOF (Verbrannte Körperoberfläche, nur bei kleinen)
Vermindert die Abtiefung und wirkt analgetisch
Zur Schätzung der VKOF:
• 9er-Regel
• Handregel (des betroffenen)
− Präklinische Versorgung durch den Notarzt
o Analgesie Dormicum
• Ketamin und Midazolam, Opiate
• keine Kortikoide, keine Diuretika, kein ungezieltes NaHCO3!
o Lokaltherapie
• Keine Reinigung
• Verbennungsblasen nicht abtragen
• Keine salben, Antiseptika, o.ä.
• Sterile Abdeckung mit sekretaufnehmendem, nicht klebendem Material
o Schocktherapie in den ersten Stunden
• i.v. Zugang, auch in verbranntem Gebiet (zunächst steril)
• sichere Fixierung
• Flüssigkeitstherapie mit Ringer-Laktat
§ Nebraska Brun Manual
§ Parkland: am häufigsten verwendet
§ Baxter
§ Galveston (Kinder)
§ Cincinnati (Kinder)
− Klinische Akuttherapie
− Klinische Folgetherapie
− Nachsorge
Inhalationstraum a
− Klinische Kriterien
o Unfall in geschlossenen räumen
o Anwesenheit von giftigen gasen und rauch
o Verbennungen im gesichtsbereich
o Rußiges Sputum
o Heiserkeit
o Feuchte und trocken RG’s
− Destruktionen, vorwiegend der oberen Atemwege, Gefahr Glottisödem
o Geringe spezifsiche Wärmekapizität heißer gase
o Effektiver Wärmeaustausch in den oberen Atemwegen
o Reflektorischer Glottischluss (Stim m ritzenkram pf)
− deutlich erhöhte Mortalität bei gleicher VKOF
è Sedieren und Intubieren
Strom unfall
− Niederstrom < 1000 V à lokale Schädigung
− Starkstrom > 1000 V à Tiefenschädigung
− W echselstrom à tetanische Kräm pfe und Herzrhythm usstörungen
− Lichtbogen à Temperatur 4000°C
CAVE: tiefe Gewebsschädigung bei intakter Haut
Verbrennungschirurgie
− Entfernung der avitalen Gewebe mit temporärer oder definitiver Deckung
− Wiederherstellung der Oberfläche, Funktion, Ästhetik unter Verwendung plastisch-
chirurgischer Techniken
Technik
− Escharotom ie bei zirkulärer Verbrennung
o Gefahr des Kom partm entsyndrom s
o Entlastungsschnitte: Z-förm ige Schnittführung an Beinen und Thorax
− epifasziale Nekrektomie
− tangentiale Nekrektomie
definitive Deckung
− Spalthaut
− Meek („Hautinselchen“)
− Kulturhautverfahren
Plastische Burstchirurgie
Teil von
− plastischer Chirurgie
− rekonstruktiver Chirurgie
− Verbrennungschirurgie
Mammahypoplasie – Mammaaugmentation
Im plantate
− doppelwandige Silikonschicht als Hülle
− Füllung: Silikon (heute kohäsiv – „tropft“ nicht), selten Kochsalz; früher Sojaöl (karzinogen)
− Form: rund, anatomisch (Tropfenform )
Zugangswege
− infram am m är 80%
o Schnitt ca. 4 cm lang
o Schnitt unterhalb unterer Implantatlinie
o ober- oder unterhalb des Muskels
− axillär selten
o CAVE: Lage der A. m am m aria/thoracica
o evtl. endoskopisch gestützt
− periareolär: Narben fallen weniger auf
− um bilical: nicht etabliert
Im plantatlage – Tiefe
− subglandulär
− submuskulär
o gut versteckt – kaum zu sehen/tasten
o optischer Effekt geringer
o „Jum ping Im plants“ bei starker muskulärer Belastung
− subfaszial
Nachbehandlung
− 6 Wochen
o Brustgurt bei axillärem Zugang
o bügelloser Sport-BH bei inframammärem Zugang
− 3 Monate Sonne verm eiden (Gefahr der Häm osiderineinlagerung in Häm atom en)
Kom plikationen
− allgemein: Infektion, Hämatom
− asensible Brustwarze (Verletzung des 4. ICN – 10%)
− „Snoopy-Phänom en“ (Brustwarze schaut nach unten)
− Double-bubble-Phänom en
o nur bei subglandulärer Lage
o Implantat wölbt sich unter Brustdrüse hervor
− Jumping Implants (submuskuläre Lage bei Sportlerinnen)
− Rippling (obere Quadranten, underfilling, textrierte Implantate)
− Kapselfibrose (submammär, 20% nach 13a)
− Asymmetrie
− Galaktorrhoe – durch Reizung des 4. ICN; sistiert meist
− Symmastie – starke Schmerzen, v.a. bei zu großen Implantaten
Facts
− kein Zusammenhang zu Autoimmunerkrankungen
− keine erhöhten Siliconwerte in der Mutterm ilch
− niedrigere Karzinomrate (weniger Brustgewebe)
− Detektion eines Mam m akarzinom s im gleichen Stadium und zu gleichen Raten
− Mam m ographie
o bei subpectoraler Lage m öglich
o bei subglandulärer Lage nicht möglich à MRT nötig
Lipostructuring
− autologe Fettgebwebstransplantation
− Materialgewinnung durch Liposuction
CAVE: Adipozyten werden durch Makrophagen abgebaut
Vakuum expander
100 ml (1 Körbchengröße) in 15 Monaten
Mammahypertrophie – Mammareduktion
Sym ptom e
− psychischer Leidensdruck
− Haltungsbeschwerden
− Intertrigo und Pilzinfektion
Einteilung
− Hypertrophie < 600 g/Seite
− Makromastie
− Gigantomastie
Mammarekonstruktion
Voraussetzungen
− Grunderkrankung ausgestanden
− rezidivfreies Intervall (normal 6-12 Monate)
− R0-Situation
− Wunsch der Patientin/Leidensdruck
Techniken
körpereigenes Material
− gestielter Rückenlappen (Latti)
− gestielter Bauchhaut-Muskel-Lappen (TRAM = transverse rectus abdominis muscle)
o gestielter oder frei
o relativ hohe Nekrosegefahr
− freier Bauchhautlappen (DIEP = deep inferior epigastric perforator)
− freier Gesäßhautlappen (SGAP = superior gluteal artery perforator)
− freier Gracilislappen vom Oberschenkel (TMG = transverse myocutaneous gracilis)
o auch ohne Hautinsel möglich
o v.a. bei kleiner kontralateraler Brust
à Anschluss freier Lappen an A./V. m am m aria interna
Vergleich
− Expander/Im plantate
o kurze OP-Dauer
o schlechtes Ergebnis nach RTx (Hautdurchblutung)
o Fremdmaterial
o häufig unnatürliche Brustform
− Lappenplastiken
o deutlich größere OP
o Hebedefekte (Bauchwandhernie beim TRAM, Serom beim Latti)
o Mikrochirurgie
o Nachbehandlung
Brustanomalien
ektopisch nicht an eigentlicher Stelle, aber im Bereich der M ilchleiste
aberrant nicht im Bereich der Milchleiste
Poland-Syndrom
− komplexe Fehlbildung als Folge einer fehlenden Anlage des M. pectroalis major in der 9. SSW
− Brustwarze immer regelrecht angelegt
− 1:50.000
− gelegentlich begleitende Defekte: Hand, Niere..
Areolarprolaps
Areola nimmt gesamte Zirkumferenz der Brustdrüse ein
Gynäkomastie
− Definition: Vergrößerung der Brustdrüse beim Mann (DD Pseudogynäkomastie)
− Vorkom m en: Phasen der Hormonumstellung
o Kinder- und Jugendalter
o Senium
− Ursachen
o idiopathisch
o familiär (X-rezessiv)
Kinderurologie
Leitsymptome
− Harnwegsinfektion
o Urethro-Zystititis,
o Pyelonephritis:
• schweres Krankheitsbild bei Kindern mit Fieber, Schmerzen
• geschwollene Nieren mit verwaschener Markrindengrenze im US
− Inkontinenz/Enuresis
− Hämaturie (SELTEN!)
− Pränatales Screening (fetaler Harnstau): >50%
− Zufallsbefunde
kongenitale Fehlbildungen
− VUR
− Ureterabgangsstenose (Hydronephrose)
− Uretermündungsstenose (Megaureter)
− Doppelnieren (Inzidenz ca. 5%)
− zystische Nierenveränderungen
− Urethralklappen (PUV)
− sonstige: Hufeisenniere, Nierenagenesie
− seltene: Prune-Belly-Syndrom, Megacystitis-Megarureteren-Syndrom
fetaler Harnstau
− Ursachen
o 40-50% Hydronephrose
o 25-40% VUR
o 15% obstruktiver Megaureter
o 10% sonstige
− Therapieentscheidung
à Schwerpunkt liegt auf Beobachtung, Postnatal ausführliche Diagnostik
o Maturationspotenz:
• primärer VUR (v.a. I° und II°)
• Ureterabgangsstenose (80% reifen aus)
• Uretermündungsstenose (90% reifen aus)
è zunächst Observation
o keine Maturation
• Urethralklappen
Hydronephrose (Ureterabgangsstenose)
1) Sono: Harntransportstörung
2) Furosem id-ING:
o urodynam isch wirksam e Obstruktion à OP
o keine urodynamisch wirksame Obstruktion à konservativ
3) bei diskrepanten Befunden: IVP/MR-Urographie
à gegenüber ING viel schärfer
Megaureter
1) Sono: Harntransportstörung
2) Furosem id-ING
3) MCU
o kein VUR à MR-Urographie à OP / konservativ
o VUR < °IV à konservativ (Deflux)
o VUR IV°-V° à OP
Spezielle Krankheitsbilder
Vorhautverengung
− Physiologische Vorhautverengung bis zum 3. LJ:
Vorhaut lässt sich noch etwas zurückstreichen
− Präputialverklebung lässt sich meist mit Sondierung und Salben behandeln (92% der
Überweisungen zur Circumcision)
− Erworbene Phim osen:
Genitale
Laparoskopie – je nach Befund: Leistenhoden-OP
Stephens-Fowler-Prozedur oder Leistenrevision
è Therapie muss bis zum 12. Lebensm onat abgeschlossen sein
Hormontherapie: LHRH, HCG
o 6 Monate Observation zwischen dem 6.-8. Lebens-
o 2 Monate Hormontherapie (umstritten!) monat, im skandinavischen
o danach Chirurgie Raum ganz abgelehnt, man
o Laparoskopie bei nicht palpablem Hoden: hofft in D dadurch etwas für
die Keimzellreifung zu tun
• 3 Trokare im Nabel
• Hodennekroserate gering
• Hoden wird durch Leistenring geschoben
Obstruktiver Megaureter
− Sym ptom e:
o HWI (im US ist der eiterreiche Harnleiter schalldcihter), pyonephors
o Koliken
o Steinbildung
o Hypertonie
o Beidseitig: zunächst Polyurie, dann Oligourie
− Diagnostik:
Im Isotopennephrogramm schwarzer Megaureter
− Prim ärtherapie konservativ, HW I-Prophylaxe
in 80% ausreichend, reift meistens aus à Observation
− OP-Indikationen
o dekompensierte Abflussstörung (ING) Funktionsanteil der ipsilateralen Niere < 40%
o fortschreitender Funktionsverlust (ING)
o rezidivierende HWI
o Einzelniere
− Therapieverfahren
o Ureterozystoneostomie (UCN) nach Politano-Leadbetter mit Kalibermodellage
o passager perkutane Nephrostomie (PCN) bei Pyonephrose
o Modellage des Megaureters
− Klinik
o Rezidiverende Pyelnoehpritis
o Fortschreitender Funktionsverlust der Niere
o Hypertone
o Inkontinenz (im Infektstadium ): Bei urinieren fließt Urin in die Niere, Kinder denken
sie sind fertig, stehen auf, und Urin kommt zurück
− Risiken des VUR
o Risiko der Nierenschädigung solange VUR besteht
o Parenchym schaden bei bis zu 50% der Patienten mit hochgradigem Reflux nach 1.
HWI
o Sono bei Diagnose von Art und Ausmaß des VUR nicht ausreichend sensitiv
à MCU obligatorisch
− Therapie
o Keine: Zufallsbefund I° und II°, Urinkontrollen
o AB-Prophylaxe
o Suburetrale Unterspritzung des Harnleiterostiums mit Delux® (Hyaluronsäure)
• Hit Technik (oben und unten gespritzt)
• Sting Technik (nur unten gespritzt)
o Ureterocystoneostomie (UCN) (Politano-leadbetter, Cohen, Lich-gregior)
• Ab ca. 7 Lebenswochen durchführbar
• Komplikationen ca. 5%
• Höhere Komplikationsrate bei falscher Indikation und in fürhem Säuglingsalter
• Reimplantation des Ureters in die Blasenschleimhaut
o Deflux-Erfolg 70%
o Ureterocystoneostomie erflog ca. 95%
− Maturationsraten des VUR
I-III° 13%/Jahr in den ersten 5 Jahren
Ureterabgangsstenose (Hydronephrose)
− Form en
o Passagere Hydronephrose mit Defektheilung innerhalb der ersten Lebensmonate
o Perm anente Hydronephrose mit progredientem Parenchymverlust
o Interm ittierende Hydronephrose
− Diagnostik: ING
− Therapie der Hydronephrose
o Hohe Maturationspotenz, aber regelmäßige ING notwendig
o Konservativ (>50%)
o Operativ, Indikation nach ING
• Dekomponierte Abflussstörung
• Funktionsanteil < 40%
• Progredienter Funktionsverlust
• Rezidivierende HWI
• Koliken, Hämatuore
− OP-Verfahren:
o Nierenbeckenplastik nach Anderson-Hynes
Spaltung des Harnleiters und neue Anastomose
o Heute laparoskopisch
Doppelniere
− Bis 4% der Bevölkerung, v.a. Fraune, selten symptome
− Selten pathologishc
− Pathologien
o VUR
o Oberpol dilatiert
Doppelnieren
− Epidem iologie
o Inzidenz: 4%
o Davon klinisch auffällig: 20%
o Weiblich: männlich 3:1
− Pathologie
o VUR, meist Unterpol
o Obstruktiver Megaureter
o Ektope Mündung
o Ureterocele à meist Oberpol
− Infantile Ureterozele: orthotop, ektop, Caecoureterocele
− Therapie
o Niere
• Hem inephrektom ie/Nephrektom ie
• Pyeloureterale Anastomose
o Blase
• UCN en bloc
• Ureterozelenresektion
Thorax / Tumoren
Fehlbildungen der Lunge
CPAM = congenital pulmonary aiwrway malformaion =
CCAM = Zystisch adenomatoide Malformation
Sequester
− Definition
o angeborene gutartige Veränderung eines Teils der Lunge
Zwerchfellhernie
− Angeboren Fehlbildung des Zwerchfells
− Epidem iologie
o Häufigkeit ca. 1:3000
o links >> rechts
− Ätiologie
o unklar
o Lungenentwicklung beidseits gestört
o immer Lungenhypoplasie und pulm onale Hypertension è eigentliches Prob-
lem
o Ausmaß des Enterothorax hängt nicht mit Größe des Zwerchfelldefekts zusammen
− Klinik und Diagnostik
o zunehmend antenatal
o sofort nach Geburt: Tachydyspnoe, Zyanose
o eingefallenes Abdomen
o Röntgen-Thorax
o (CT zeigt nur, wieviel Zwerchfell da ist – wird sowieso operiert, deshalb sinnlos)
o MRT pränatal
o „Lung to head ratio“ im Vierkammerblick (ab 18. SSW)
• Ebene: vierkammerblick
• Verhältnis kontralat. Lunge zu Kopfumfang (ant.-post. x seitl./Kopfumfang)
• Überlebensraten: < 0,6 à 0%; 0,6-1,34 à 61%; > 1,35 à 100%
• Formel: ant.-post. X setil. / Kopfumfang
− präoperative Therapie
o Je nach Zustand semielektiv
o Postnatal Stabilisierung, ITN, Magensonde
o Therpaie der pulmonale Hypertension (ductus!)
o Stellenwerte der Beatmung (gentle ventilation, NO um den pulmonalen R zu senken)
o ECMO
− Operatives Vorgehen à langfristig einzige Option
o Offen vs. Minimalinvasiv
o Abdominal vs. Thorakal (Bauchorgane werden allein schon durch Gas nach unten ge-
drückt)
o Hernien-sack?
o Mobilisierung der Schenkel (ventral / dorsal)
o Patch?
o Abdominalverschluss
− postoperativ
o entscheidend: Zeitfaktor
• OP sollte früh erfolgen, aber
• eher 2-3 Tage mehr Zeit zur Stabilisierung vor OP nehmen, als zu frühe OP
o weiter Beatmung, ggf. Relaxierung
o Weiterbehandlung der pulmonalen Hypertonie (bleibt bestehen!)
− Outcom e
o Beatmung, ggfs. Relaxierung
o Therapie der pulmonalen Hypertonie
o Überlebenschancen vs. Zeitfaktor
o Rezidiv
W eichteilsarkom e
− 60-80 Einzelhistologien
− häufigster Subtyp = Rhabdom yosarkom
− Leitsym ptom e
o W eichteilschwellung bei kurzer Anam nese
o verdächtig feste Konsistenz des Tumors
o Unverschieblichkeit des Tumors
o funktionelle Probleme bei Miktion und Stuhlgang
− Klassifikation
o Tumoren mit günstiger und ungünstiger Histologie – Chem otherapie sensi-
bel/resistent
o wichtig: frühzeitige Biopsie
− Diagnostik
o Klinische Untersuchung
o Labor
o Sono
o MRT der Tumorregion + abfließende Lymphabate
o CT Thorax für Lungenmetastasen
o KMP
o Sklelettszinitigraphie
o Biopsie / tumorentfernung
− Therapiestrategien 2 Säulen:
o Chem otherapie (neoadjuvant, adjuvant)
o Lokaltherapie
• Chirurgie
• Bestrahlung (evtl. auch alleinig)
− Prinzipien der Lokaltherapie
o möglichst nicht-verstüm m elnde R0-Resektion
o wenn kein R0 m öglich à neoadjuvante CTx
o kein Ansprechen auf CTx (non-RMS-artige) evtl. auch verstümmelnde OP
o bei Strahlensensibilität präoperative RTx
o alle Resttumoren nach CTx oder RTx müssen histologisch abgeklärt werden
Hepatoblastom
− häufigster Lebertumor
− Sym ptom e
o Palpabler Tumor
o Schmerzen
o Seltener Ikterus
− Besonderheiten
o Inzidenz: häfugister kindlicher Lebertumor
o Tumormarke AFP
o Therapie
− Histologie
o embryonal à wenig differenziert, hoch m aligne
o fetal à mäßig differenziert, mäßig maligne
o gemischt à besser differenziert, geringer maligne
Neuroblastom
− häufigster kindlicher (extrakranieller) Tum or
− entspringt dem neuraffinen/sym pathischen Gewebe (NNM, Grenzstrang, Paraganglien)
− Spontane Regression m öglich
− Sym ptom e
o Abdominal:
• Palpabler Tumor
• Bauchschmerzen
• Harnwegs- / Darmprobleme
o Thorakal: Luftnot
o Zervikal: Horner-Syndrom
o Grenzstrang: neurologische Symptome, Querschnitt
o Metastasen
• Schmerzen
• Fieber
− Stadien
I) auf Ursprungsort begrenzt
II) unilaterale Infiltration; A ohne LK; B mit homolateralen LK
III) Tumor überschreitet Mittellinie
IV) hämatogene Fernmetastase
IV S) I/II mit Metastasen, die nicht das Knochenmark betreffen
− Prognose
wichtiger Faktor: Anzahl der Kopien von N-m yc (K!!!)
o < 3 Kopien prognostisch günstig
o > 10 Kopien prognostisch ungünstig
− chirurgische Richtlinien
o Biopsie à Histologie, N-m yc-Bestim m ung
o möglichst vollständige Entfernung
o Feststellung Stadium, Beschreibung von Größe und Lokalisation
o Reduktion der therapiebedingten Letalität
Kinderchirurgie Abdomen
DD Bauchschmerzen
− Gastroenteritis
− Ileus (sehr selten)
− Appendizitis (bei Säuglingen sehr selten, aber sehr schwer zu diagnostizieren)
− Invagination
− GÖR (Gaströsophagealer Reflux)
− HWI
− Verstopfung, Obstipation à SEHR häufig
− Pylorusstenose
− Volvulus / Malortation
− Perforation
− NEC
− Ovarialziyste
− Gastritits
− M. Hiersprung
− Pneumonie?
− Pankreatitis
− Menigitis?
− Diffferenzierun
o Akut vs. Chronisch
o Alter?
Säugling – Kleinkind – Schulkond – Jugendlicher
o Wie werden Schmerzen geäußert?
o Schmerzcharakteristik?
o Schmerzprojektion
− OP-Techniken
o End-zu end Anastomose
o Hohes Stoma à vorrübergehende Entlastung, evtl Erholung?
o Clip and drop-verfahren: betroffene teile werden vorrübergehend abgeklippt und schauen
ob besser wird
o Drainage, Entlastung des Bauches ohne OP, 74% müssen danach sekundär operiert
werden
o Therapieform en haben keine Einfluss auf die Prognose
− Outcome
o Mortalität 10-50%
o Komplikationsrate 30% (> 28. SSW) – 50% (< 28. SSW)
• Kurzdarmsyndrom
• intestinale Striktur
• neurologische Defizite 45%
Invagination
− Definition: Einstülpung eines Darm anteils in einen anderen Darmanteil hinein
− Pathophysiologie: Behinderung des Peristaltik
Es existier ein fixierter Darmanteil (=Invagianalkopf/pahtologischer Lead Point z.B. Cöcum,
Darmduplikatur, Meckel-Divertikel), die ankommende Peristaltische welle wird dort gestoppt,
Darm wird in Darm hineingestülpt
− Form en: Ileo-zökale invagination, ileo-ilael Invagination
− Klinik: akut!,
o Krampartige, heftie Schmerzen, erbrechen, stuhlverhalt, walze tastbar, blut im stuhl
o krampfartige, heftige Schmerzen; tastbare Walze
o Erbrechen, Stuhlverhalt bzw. Blut im Stuhl
− Diagnostik: Sonographie (K!): Doppellippe (4fache-Darmschicht) = Schießscheibenphä-
nomen
− Risikofaktoren
o Malrotation (mobiles Caecum)
o Am häufigsten Infektionen: Rota-, Adeno-, Enteroviren; evtl. Rotaimpfung
o m esenteriale Lym phadenopathie, z.B. im Zusammenhang mit einer Gastroenteritis
− Therapie:
o Standard: hydrostatische Devagination (von Anus wird Darm mit Flüssigkeit
gefüllt, wie Einlauf, bis zur Invagination, so dass diese sich durch hydro-
statischen druck auflöst) + Sono-Kontrolle
o wenn frustran: Laparotomie, offene Devagination, Ileo-Ascendo-Pexie
− Problem e / Kom plikationen:
o Hydrostatischer Druck: Cave Perforation!
o Langsamer Kostaufbau, Kontroll-Sono, rezidiv
Appendizitis
− Stadien
o Kararrhalische A
o Phlegmonöse A
o Ulceröse oder ulcero-phlegmonäse A
o Perfirierte A
o Perityphilitischer Abszeß
o Chronische A
− Ätiologie
o Koprostase, Kotsteine
o Allgemeininfekte (Masern, Scharlach, Wurmerkrankungen [Oxyuren]…)
− Klinik à Indikationsstellung
o beim Kind oft weniger klassisch
o Bauschmerzen oft periumbilical beginnend, dann rechter Unterbauch
o McBurney, Lanz, kontralateraler Loslassschmerz
o Fieber mit Temperaturdifferenz rektal – axillär > 1°C
− Differentialdiagnosen
o basale Pneum onie, Gastroenteritis, HW I, Obstipation (K!)
o diese 4 sind sicher auszuschließen
− Therapie
o Appendektom ie laparoskopisch = SILS (single incision laparoscopic surgery)
o Perforation/Abszeß Drainage!
GER
− Pathophysiologie
o Reflux von Säure è Erythem der Schleimhaut
o Schleimhautläsionen und Blutungen (reversibel)
o ulzerative Ösophagitis (potentiell reversibel)
o Barrett-Ösophagus à Striktur, Karzinom
Colitis ulcerosa
− Kom plikationen:
o Blutungen
o Toxisches megacolon,
o Perforation
o Karzinomatöse entartung
− Therapie:
o Konservativ: symptomatisch
o Unspezifisch leicht resorbierbare Ballastostoffarm e Diät, ohne milch und Milchzu-
cker (oft Laktoseintoleranz)
o Medikamentös: Azulfidine, 5-ASA, Steroide, Azathioprin, als Rezidivprophlyaxe, Salazipy-
ridein als Dauertherapie
− OP
o Kein anus präter, kein künstlicher Darmausgang, ileocäcale anastomose mit J-puch
o Laparoskopische assistierte Prokto-Kolektonue J-Pouch-Analge mit ileo-analer anasto-
mose
− Indikationen:
o Versagen der medikamentösen Therapie, blutige Durchfälle,
Pathomechanismen
− 34% Stürze
− 34% Fußgängerunfälle
− 13% Verkehrsunfälle
− je 5% Sportverletzungen, Fahrradstürze, Kindesmisshandlung
− 4% andere
Knochenwachstum
− Breitenwachstum à periostal/endostal
− Längenwachstum à Epiphysenfuge
− Roux-Gesetz:
o Minimum an Material und Aufwand à Maximum an Stabilität
o Geflechtknochen, desmale und Ossifikation (Osteoblasten)
Entwicklung à Lamellenknochen, Umbau des Geflechtknochens (Osteoklasten)
Spontankorrektur
− direkt
o periostal: durch Knochen An- & –abbau à Seit-Seit-Verschiebung à nach Roux-Gesetz
o epiphysär: ungezielt à Verkürzung/Verlängerung
o gem ischt: Achsenknick
− indirekt und ungezielt
à Rotationsfehler können nicht sicher spontan ausgeglichen werden
Epiphysenkerne
− Auftauchen und Verschmelzen einzelner Epiphysenkerne zu unterschiedlichen Lebensaltern
− Anteil der Wachstumfugen am Extremitätenwachstum korreliert mit Rate der Spontankorrek-
tur
− Dieser Anteil ist lokalisations- und alterabhängig! Daher auch die Spontankorrektur!
− Wachstumspotenz
o am höchsten am distalen Radius, knienah ebenfalls hoch
o ellbogennah sehr wenig Wachstumspotenz
è unterschiedliche Beteiligung der Epiphysen am Wachstum
Wachstumsstörungen
− stim ulativ
o Sehr häufig
o Vermehrtes Längenwachstum der Epiphysenfuge durch Wachstumsfaktoren für Kallus-
bildung
o Zeitlich begrenzt durch abgeschlossenen Umbau der Fraktur
o V.a. an der unteren Extrem ität, an der oberen unbedeutend
o Beispiel: an einer Seite des Frakturspalts stärkere Stimulation
à Achsfehlstellung Beinlängendifferenz
− hem m end
o Selten
o Vorzeitiger partieller oder kompletter Wachstumsfugenverschluss
o Relevant bis zum Wachstumsabschluss
o Beispiel: Epiphysenfraktur Salter 3/Aitken II
Norm albefunde
− Können teilweise mit Frakturen verwechselt werden
o Klavikulaknick
o Artefakte durch Epiphysenfuge
− Bedeutung der körperlichen Untersuchung, nicht Röngenbild therapieren
Übergangsfrakturen
− Übergang vom Jugendlichen zum Erwachsenen:
Schrittweiser Verschluss der Epiphysenfuge (medioventral à lateral, dorsal)
− Immer Gelenksfrakturen, meist distale Tibia
− Umlenkung der Kraft in Richtung Gelenk durch Widerstandskraft in Verknöcherungsbereich
à Fraktur auf Gelenkspalt zu
− Form en
o two-plane: rein epiphysäres Fragment (medial) à Schraubenstabilisierung
o tri-plane 1: mediales epiphysäres und laterales metaphysäres Fragment
o tri-plane 2: metaphysäres Fragment setzt sich in epiphysäres Fragment fort
Knöcherner Bandausriss
− Z.B. Ausriss des Kreuzbandes am Tibiaplateau
− Instabile Situation
− Therapie Refixation z.B. mit Kirschner-Drähten, die auch die Epiphysenfuge kreuzen dürfen
„Kadiläsionen“
− Undislozierte Fraktur des Condylus radialis hum eri
o Hängend: Knorpel weitgehend erhalten, keine Tendenz zur sekundäre Dislokation
o Kom plett: sekundäre Dislokation à Pseudarthrose, Wachstumsstörungen (Achsfehl-
stellung)
à Unterscheidung im Röntgen ist schwierig, daher nach einigen Tagen nochmal Röntgen
− Luxation des Radiusköpfchens („Monteggia-Läsion“)
o Meist kaum Beschwerden
Suprakondyläre Humerusfraktur
Therapie: Osteosynthetische Behandlung
− 3 Wochen „collar and cuff“ bei geringem Grad → maximale Beugung im Ellenbogen führt zu
achsgerechter Stellung der Fraktur
− Kirschnerdraht bei Mitleidenschaft des dorsalen Periost
Angeborene Fehlbildungen
VACTERL-Assoziation (3 von 7 – Häufigkeit 1:5000)
V vertebrale Anomalien
A anale Anomalien, z.B. Analatresie
C Herzfehler (v.a. VSD)
Ösophagusatresie
− Einteilung nach Vogt
I) Ösophagusaplasie
II) Atresie ohne TEF
III) ösophagotracheale Fistel
a. TEF im oberen Segment, das untere endet im Blindsack
b. TEF im unteren Segment, das obere endet im Blindsack è 85%
c. TEF im oberen und unteren Segment
IV) TEF ohne Ösophagusatresie = „H-Fistel“
− Diagnostik
o (Sono pränatal)
o Anpassungsstörungen/Speichelfluss
o M agensondentest
o Röntgen Thorax/Oberbauch mit Magensonde ohne KM
− präoperative Maßnahmen
o Magensonde auf Ablauf
o möglichst Spontanatmung
o ggf. Intubation ohne CPAP
o BGA, Elektrolyte
o Diagnostik, insb. Kardiologie
− Operation
o je nach Zustand semiselektiv
o offen oder minimalinvasiv
o schneller Fistelverschluss
Standardzugang: rechtslaterale Thorakotomie
o Absetzen der Fistel
o Anastomose an Blindsack
− Postoperativ
Röntgen Thorax/Oberbauch mit KM-„Breischluck“
− Komplikationen
o Anastomoseninsuffizienz
o Stenose
Analatresie
− Formen
beim Jungen
o hohe Form: rektoprostatische Fistel, vesikale Fistel, Rektumatresie
o intermediär: rektobulbäre Fistel, Analatresie ohne Fistel
o tiefe Form: anokutane Fistel, Analstenose, Analmembran, Korbhenkelformation
beim Mädchen
o hohe Form: Rektumatresie, proximale vaginale Fistel
o intermediär: vestibuläre Fistel, distale rektovaginale Fistel, Analatresie ohne Fistel
Bauchwanddefekte – Gastroschisis/Omphalozele
− Definition: Lücke im Bereich der vorderen Bauchwand
mit Prolaps intraabdominal gelegener Strukturen
Inzidenz 1:2000!
Gastroschisis Om phalozele
− exenterierten Strukturen nicht um- − exenterierte Strukturen umhüllt
hüllt − Nabel von der Hülle ausgehend
− Nabel meistens links − häufig assoziierte Fehlbildungen (40-
− selten assoziierte Fehlbildungen 80%)
− häufig Malrotation − häufig Malrotation
− selten Leberprolaps − häufig Leberprolaps
− häufig Darmatresien − selten Darmatresien
− pränatale Diagnostik
o Elternberatung – i.d.R. kein Schwangerschaftsabbruch
o Geburtszeitpunkt? (Darmreaktion bei Gastroschisis) – Geburtsweg?
− postnatale Diagnostik
o Magensonde
o steriles Einpacken
o Seitenlage?
o evtl. Beatmung
o Antibiotika
o Fehlbildungsdiagnostik
CAVE: Temperatur
− assoziierte Fehlbildungen bei Omphalozele
o 33% Fallot
o 25% ASD
o 10-38% Trisomien 13, 14, 15, 18, 21
o Syndrome
• Beckwith-Wiedemann
• Cantrell
• untere Bauchwandspalte
• Prune Belly
− Therapie
Chirurgie: schichtweiser Bauchdeckenverschluss nach Organreposition
à Vorteile: 1 OP, kürzerer Intensivaufenthalt, zügigerer Kostaufbau
verzögert: m ehrm alige Beutelverkleinerung m it sekundärer OP
à Vorteile: schonender, kein Kompartment, unkomplizierte Intensivphase
− Komplikationen
früh
o abdominales Kompartment
o Ileus
o nekrotisierende Enterocolitis (NEC)
o Perforation
m ittel
o Hernien (ventral und inguinal)
o gastroösophagealer Reflux
spät
o Wachstumsretardierung
o Ileus
o Malrotationsprobleme
è Überleben
90-95% bei Gastroschisis
30-80% bei Omphalozele (v.a. wegen Begleitfehlbildungen)
M. Hirschsprung
− Definition:
Aganglionose im Endbereich des Dickdarms (80% Rektum/ dist. Sigma)
− Inzidenz 1:5000, Jungen etwas häufiger
− Pathophysiologie
o Mangel an Ganglienzellen des Plexus submucosus und myentericus
o Hyperplasie vorgeschalteter Nervenzellen
o vermehrte ACh-Freisetzung è permanente Stimulation der Ringmuskulatur